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Mismatch-Arbeitslosigkeit in Oberösterreich - L&R Sozialforschung

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gedeutet werden, werden Verlässlichkeit, Durchhaltevermögen, Selbständigkeit und<br />

Teamarbeit von den Arbeitsuchenden als wichtig e<strong>in</strong>geschätzt. Dies entspricht weitgehend<br />

der E<strong>in</strong>schätzung der Unternehmen. Darüber h<strong>in</strong>aus wird aber auch die<br />

psychische Belastbarkeit als wichtig erachtet. Teamfähigkeit sche<strong>in</strong>t h<strong>in</strong>gegen für<br />

diese Gruppe nicht so relevant zu se<strong>in</strong>.<br />

Interessant h<strong>in</strong>sichtlich der Soft Skills sche<strong>in</strong>t aber auch der hohe Anteil von „mangelnden<br />

Interesse“ als Ablehnungsgrund der BewerberInnen durch die Unternehmen.<br />

Mangelnde Motivation für e<strong>in</strong>en Job, die Arbeitsuchende bei Bewerbungsgesprächen<br />

vermitteln, gab fast die Hälfte der Unternehmen als ausschlaggebenden<br />

Grund für die Ablehnung von Bewerbungen an.<br />

Als weitere Dimension von Qualifikation wurde auch die Fortbildung der Arbeitsuchenden<br />

e<strong>in</strong>bezogen. Auch hier zeigen die Arbeitsuchenden e<strong>in</strong> positives Ergebnis:<br />

Fast zwei Drittel der Interviewten hat zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>en Fortbildungskurs absolviert.<br />

Die <strong>in</strong> den Kursen vermittelten Qualifikationen s<strong>in</strong>d h<strong>in</strong>gegen nur selten auf e<strong>in</strong>em<br />

Niveau angesiedelt, das e<strong>in</strong>en wesentlichen Bewerbungsvorteil für die jeweilige<br />

Person ermöglichen würde. Fortbildungserfahrung bildet aus der Perspektive der<br />

Unternehmen ke<strong>in</strong>en ausschlaggebenden Grund für e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>stellung.<br />

Die Erhebungen zeigen also h<strong>in</strong>sichtlich des Qualifikationsmismatch e<strong>in</strong> ambivalentes<br />

Bild: Nach Selbstwahrnehmung der Arbeitsuchenden werden die Bed<strong>in</strong>gungen<br />

der Qualifikation durchaus erfüllt. Dennoch wird es oft zum Ablehnungsgrund und<br />

führt vor allem der E<strong>in</strong>druck von mangelndem Interesse oder Engagement für den<br />

Job zur Ablehnung <strong>in</strong> den Bewerbungsverfahren.<br />

Flexibilitätsmismatch<br />

Die Ergebnisse der Befragung weisen darauf h<strong>in</strong>, dass sowohl h<strong>in</strong>sichtlich Arbeitszeit<br />

als auch h<strong>in</strong>sichtlich Beschäftigungsformen e<strong>in</strong> Flexibilitätsmismatch besteht.<br />

Rund e<strong>in</strong> Viertel des Arbeitsuchenden sieht sich als zeitlich flexibel, wobei sich allerd<strong>in</strong>gs<br />

unterschiedliche Subgruppen zeigen. Jene überwiegen, für die e<strong>in</strong>e Ausweitung<br />

nach oben möglich ist, e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Arbeitszeit aufgrund der ger<strong>in</strong>geren<br />

E<strong>in</strong>kommen aber abgelehnt wird. Demgegenüber gibt es aber auch e<strong>in</strong>e Subgruppe,<br />

die meist aufgrund von Betreuungsaufgaben ke<strong>in</strong>e längere Arbeitszeit ausüben<br />

kann. Insgesamt gibt sowohl e<strong>in</strong> Drittel der Arbeitsuchenden wie auch der Unternehmen<br />

Arbeitszeitdifferenz als Ablehnungsgrund an. Von den Arbeitsuchenden<br />

wird dabei vor allem die Planbarkeit der Arbeitszeit als Problem gesehen.<br />

H<strong>in</strong>sichtlich der Bereitschaft, atypische Beschäftigungsformen aufzunehmen, zeigen<br />

sich die Arbeitsuchenden zurückhaltend. Zwar sehen nur e<strong>in</strong> Drittel der Arbeitsuchenden<br />

befristete Dienstverhältnisse als problematisch. Aber Leiharbeit ersche<strong>in</strong>t<br />

nur noch für 40% akzeptabel und es bestehen starke Ressentiments gegen freie<br />

Dienstverträge und ger<strong>in</strong>gfügige Beschäftigungen.<br />

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