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Mismatch-Arbeitslosigkeit in Oberösterreich - L&R Sozialforschung

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spektive der Arbeitsuchenden wie auch der Arbeitsnachfragenden erhoben. Sie liefern<br />

e<strong>in</strong>e ergänzende Querschnittsperpektive zu <strong>Mismatch</strong>-Aspekten, die durch aggregierte<br />

Daten nicht abbildbar s<strong>in</strong>d, wie z.B. die Relevanz von Soft Skills oder<br />

lohnbed<strong>in</strong>gten <strong>Mismatch</strong>. Der Schwerpunkt der Befragung wurde dabei auf niedrig<br />

qualifizierte Arbeitsuchende und Stellenausschreibungen gelegt. Auch wenn diese<br />

Befragungen aufgrund der begrenzten Fallzahlen ke<strong>in</strong>en repräsentativen Aussagen<br />

über die Ursachen des <strong>Mismatch</strong> erlauben, können sie Ursachen und H<strong>in</strong>tergründe<br />

erfassen, die mit aggregierten Daten nicht zugänglich s<strong>in</strong>d.<br />

Durch Komb<strong>in</strong>ation von sekundärstatistischen <strong>Mismatch</strong>-Indikatoren und der Erhebungen<br />

der Bewerbungserfahrungen von Arbeitslosen und Unternehmen kann e<strong>in</strong>e<br />

Vielzahl unterschiedlicher <strong>Mismatch</strong>-Begründungen berücksichtigt werden. Dies<br />

bedeutet beispielsweise, dass beim qualifikationsspezifischen <strong>Mismatch</strong> nicht nur<br />

die formalen Qualifikationskategorien wie Bildungsabschluss, Beruf und Wirtschaftsbranche<br />

e<strong>in</strong>bezogen werden, sondern auch Weiterbildung oder Soft Skills.<br />

Über die Erfassung der Bereitschaft für flexible Arbeitszeiten, Gehaltse<strong>in</strong>bußen oder<br />

der Aufnahme von atypischen Beschäftigungsformen bzw. deren Nichtakzeptanz als<br />

Ablehnungsgründe kann der <strong>Mismatch</strong> aber auch durch Aspekte erklärt werden, die<br />

durch Massendaten nicht abgedeckt werden.<br />

Folgende Erklärungen des <strong>Mismatch</strong> wurden <strong>in</strong> der Untersuchung erfasst (vgl. Abbildung<br />

29):<br />

• Qualifikationsspezifischer <strong>Mismatch</strong>: Qualifikation wird <strong>in</strong> den beiden Untersuchungsebenen<br />

unterschiedlich def<strong>in</strong>iert. In den Makroanalysen wird Qualifikation<br />

<strong>in</strong> unterschiedliche Ebenen zerlegt, <strong>in</strong>dem die Diskrepanzen zwischen nachgefragten<br />

und angebotenen Bildungsabschlüssen, Berufsbereichen und Wirtschaftsbranchen<br />

berechnet werden. Demgegenüber wird der Begriff der Qualifikation<br />

<strong>in</strong> den Befragungen zum e<strong>in</strong>en offener verwendet, <strong>in</strong>dem er von den Befragten<br />

unterschiedlich <strong>in</strong>terpretiert werden kann, zum anderen werden weitere<br />

Qualifikationsaspekte wie Weiterbildung und Soft Skills erfragt. So wird nach der<br />

<strong>in</strong>dividuellen E<strong>in</strong>schätzung von Weiterbildungsbereitschaft und Soft Skills bei<br />

den Arbeitsuchenden gefragt und werden Qualifikation im Allgeme<strong>in</strong>en, aber<br />

auch Weiterbildung, Soft Skills und Motivation als Ablehnungsgründe <strong>in</strong> Bewerbungsverfahren<br />

sowohl von Seiten der Unternehmen als auch der Arbeitsuchenden<br />

erfasst.<br />

• Regionaler <strong>Mismatch</strong>: Auch beim regionalen <strong>Mismatch</strong> erfolgte e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation<br />

der regionalen Diskrepanzen entsprechend der sekundärstatistischen Makrodaten<br />

und der E<strong>in</strong>schätzungen zur Bereitschaft regionaler Mobilität bzw. der<br />

Arbeitsortentfernung als Ablehnungsgrund.<br />

• Flexibilitätsmismatch: Aus den Befragungsergebnissen kann die Diskrepanz von<br />

Flexibilität h<strong>in</strong>sichtlich Arbeitszeit und Beschäftigungsform ermittelt werden. Dafür<br />

wurden Arbeitsuchende nach der Bereitschaft zu kürzeren oder längeren Arbeitszeiten<br />

sowie zur Aufnahme von Leiharbeit, befristeten Dienstverhältnissen<br />

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