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Mismatch-Arbeitslosigkeit in Oberösterreich - L&R Sozialforschung

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7 Zusammenfassung und<br />

Schlussfolgerungen<br />

<strong>Mismatch</strong>-<strong>Arbeitslosigkeit</strong> ist, nicht zuletzt durch die zunehmende Differenzierung<br />

der beiden Arbeitsmarktseiten, von zunehmender Relevanz. Dies unterstreichen<br />

empirische Untersuchungen am Arbeitsmarkt im Allgeme<strong>in</strong>en, wie auch die Ergebnisse<br />

dieser Studie für den oberösterreichischen Arbeitsmarkt. Deutlich wird dies<br />

bereits durch die e<strong>in</strong>fache Gegenüberstellung von Arbeitslosenzahlen und offenen<br />

Stellen, wie dies beispielsweise die Beveridgekurve darstellt. Um aber Ursachen<br />

und Gründe näher fassen zu können, s<strong>in</strong>d weitere Analysen notwendig. Dies war<br />

auch das Ziel dieser Studie. Mit unterschiedlichen Vorgangsweisen, nämlich durch<br />

die Berechnung von <strong>Mismatch</strong>-Indikatoren auf der Basis von Nichtbesetzung offener<br />

Stellen aus der Perspektive der Arbeitsuchenden und der Nachfragenden auf der<br />

anderen Seite, wurde diese Zielsetzung verfolgt. Aus den daraus gewonnenen Erkenntnissen<br />

sollen politische Empfehlungen abgeleitet werden können.<br />

7.1 Resümee<br />

Um die Situation und Entwicklung des oberösterreichischen Arbeitsmarktes zu spezifizieren,<br />

zunächst noch e<strong>in</strong> Blick auf die Besonderheiten dieses Bundeslandes, die<br />

sich aus den Strukturdaten des Arbeitsmarktes ablesen lassen bzw. <strong>in</strong> aktuellen<br />

Studien zum oberösterreichischen Arbeitsmarkt dargestellt werden (Fritz et al. 2006;<br />

Bock-Schappelwe<strong>in</strong> et al. 2006): Oberösterreich weist e<strong>in</strong>e im Vergleich zu Gesamtösterreich<br />

deutlich positivere Beschäftigungs- und Arbeitsmarktentwicklung auf.<br />

Seit Anfang der 1990er Jahre besteht e<strong>in</strong> deutlich überdurchschnittlicher Beschäftigungszuwachs.<br />

Zwischen 1990 und 2005 stieg die unselbständige Beschäftigung<br />

um 14,7% <strong>in</strong> Oberösterreich im Vergleich zu 10,2% <strong>in</strong> Gesamtösterreich. Als Ursachen<br />

dafür kann sowohl die günstige geographische Lage, wie auch die erfolgreiche<br />

Restrukturierung der Wirtschaft angeführt werden. Es erfolgte e<strong>in</strong> Strukturwandel <strong>in</strong><br />

Richtung technologie- und humankapital<strong>in</strong>tensive Produktion. Mit e<strong>in</strong>her g<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>e<br />

steigende Flexibilisierung der Beschäftigung, was sich u. a. dadurch zeigt, dass das<br />

Beschäftigungswachstum seit 2002 ausschließlich über Teilzeit erfolgte. Besonders<br />

günstig verläuft die Entwicklung der <strong>Arbeitslosigkeit</strong>: Oberösterreich ist das e<strong>in</strong>zige<br />

Bundesland, <strong>in</strong>dem die Entwicklung der <strong>Arbeitslosigkeit</strong> im Untersuchungszeitraum<br />

annähernd stagnierte. Die Arbeitslosenquote lag im Jahr 2005 2,6 Prozentpunkte<br />

unter dem österreichischen Durchschnitt. Begründet wird dies mit e<strong>in</strong>em breit ausgebauten<br />

Instrumentarium der Arbeitsmarktpolitik sowie e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen <strong>Mismatch</strong><br />

zwischen Arbeitskräfteangebot und -nachfrage (Fritz et al. 2006). Aber wieweit wird<br />

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