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Mismatch-Arbeitslosigkeit in Oberösterreich - L&R Sozialforschung

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6 Fallbeispiele<br />

Die im Rahmen der Untersuchung <strong>in</strong>terviewten Arbeitsuchenden wurden u. a. aufgefordert,<br />

jenes Unternehmen zu nennen, bei dem sie sich zuletzt beworben haben.<br />

Für <strong>in</strong>sgesamt 5 Fälle ist es gelungen, diese Unternehmen e<strong>in</strong>deutig zu identifizieren<br />

und erfolgreich zu <strong>in</strong>terviewen. Diese 5 „Komb<strong>in</strong>ationen“, <strong>in</strong> denen sowohl Informationen<br />

über den bzw. die Arbeitsuchende/n als auch das stellenausschreibende<br />

Unternehmen vorliegen, werden nun im Folgenden gesondert ausgewertet.<br />

3 der 5 Betriebe können der Handelsbranche zugeordnet werden, e<strong>in</strong> Betrieb ist im<br />

Baugewerbe (Holzkonstruktionen) tätig und e<strong>in</strong> Betrieb ist e<strong>in</strong>e Bäckerei. 4 der zu<br />

besetzenden Stellen waren als Vollzeit-, e<strong>in</strong>e als Teilzeitstelle (Handel) ausgeschrieben.<br />

Mit Ausnahme e<strong>in</strong>es Unternehmens (Baugewerbe) hatten alle anderen<br />

zum Zeitpunkt des Interviews die Besetzung erfolgreich abgeschlossen. Die Besetzungsdauer<br />

lag jeweils bei etwa 4 Wochen. 3 Stellen waren für Personen mit abgeschlossener<br />

Berufsausbildung, 2 für Hilfskräfte ohne Berufsausbildung (Handel und<br />

Baugewerbe) ausgeschrieben.<br />

6.1 Fallbeispiel 1<br />

E<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Elektro- und Baubranche angesiedeltes Handelsunternehmen hat e<strong>in</strong>e<br />

Vollzeitstelle als E<strong>in</strong>zelhandelkaufmann/ E<strong>in</strong>zelhandelkauffrau mit abgeschlossener<br />

Lehre über die AMS Jobdatenbank ausgeschrieben. Zusätzlich wurde e<strong>in</strong> Job<strong>in</strong>serat<br />

geschalten. Die Stelle konnte <strong>in</strong>nerhalb von 5 Wochen erfolgreich besetzt werden.<br />

Die sich für diese Stelle bewerbende befragte Person gab im Interview an, dass sie<br />

e<strong>in</strong>e Lehre als E<strong>in</strong>zelhandelkaufmann/ E<strong>in</strong>zelhandelkauffrau abgeschlossen hat und<br />

gerne Vollzeit arbeiten würde. Sie war zum Zeitpunkt des Interviews weniger als 6<br />

Monate als arbeitslos vorgemerkt. H<strong>in</strong>sichtlich der verlangten Arbeitszeit sei sie sowohl<br />

h<strong>in</strong>sichtlich e<strong>in</strong>er längeren als auch kürzeren Dauer weitgehend flexibel. Ihre<br />

Selbste<strong>in</strong>schätzung bezüglich sozial-qualifikatorischer Kompetenzen lieferte, mit<br />

Ausnahme ihrer Fähigkeiten mit Vorgesetzten konfliktfrei auszukommen, durchwegs<br />

sehr positive Ergebnisse. Die im Interview angeführten Gehaltsvorstellungen (ca. €<br />

1.000 netto / Monat) ersche<strong>in</strong>en durchaus angemessen, wenngleich die Bereitschaft,<br />

auch für e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>geres Gehalt zu arbeiten, geäußert wurde.<br />

Auf Seiten des <strong>in</strong>terviewten Personalverantwortlichen wurde angeführt, dass das<br />

Unternehmen sehr viel Wert auf hohe soft skills der BewerberInnen legt sowie ausschließlich<br />

Bewerbungen berücksichtigt werden können, die e<strong>in</strong>en Lehrabschluss<br />

vorweisen. Beide Kriterien konnten von der Bewerber<strong>in</strong> erfüllt werden. Als häufigste<br />

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