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Mismatch-Arbeitslosigkeit in Oberösterreich - L&R Sozialforschung

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tik heimlicher Diskrim<strong>in</strong>ierung Bescheid wissen und es ist daher, ähnlich wie bei der<br />

Befragung Arbeitsuchender zur E<strong>in</strong>schätzung der eigenen soft skills, e<strong>in</strong>e tendenziell<br />

positive Verzerrung zu vermuten.<br />

Die <strong>in</strong> der Tabelle 43 aufbereiteten Ergebnisse zu latenten Ablehnungsgründen s<strong>in</strong>d<br />

also vor diesem H<strong>in</strong>tergrund zu <strong>in</strong>terpretieren. Insofern <strong>in</strong>teressiert hier weniger die<br />

absolute Zahl der Nennungen, als vielmehr welche Gründe am ehesten von den<br />

befragten Unternehmen genannt wurden. Es zeigt sich dabei, dass es ältere BewerberInnen<br />

am schwersten haben, e<strong>in</strong>en Job zu bekommen. Auch e<strong>in</strong>e durch mehrmalige<br />

<strong>Arbeitslosigkeit</strong>sepisoden unterbrochene Erwerbskarriere ist e<strong>in</strong>em positiven<br />

Bewerbungsabschluss nicht gerade förderlich. Für BewerberInnen mit K<strong>in</strong>derbetreuungspflichten<br />

stellt sich e<strong>in</strong> etwas differenzierteres Bild dar. Sie haben es seltener<br />

„sehr bzw. eher schwer“ als die beiden zuvor genannten Gruppen. Jedoch<br />

weist e<strong>in</strong> relativ hoher Anteil <strong>in</strong> der Kategorie „mittelmäßig schwer“ darauf h<strong>in</strong>, dass<br />

sie im Vergleich zu BewerberInnen ohne K<strong>in</strong>derbetreuungspflichten sicherlich<br />

schlechter gestellt s<strong>in</strong>d und vermutlich nur dann e<strong>in</strong>e Jobzusage bekommen, wenn<br />

das Unternehmen über ke<strong>in</strong>e gleichwertigen Alternativbewerbungen verfügt. BewerberInnen,<br />

die über das AMS vermittelt werden, haben offenbar ke<strong>in</strong>erlei Nachteile<br />

zu befürchten.<br />

Alter sowie K<strong>in</strong>derbetreuungspflichten wurden auch von den BewerberInnen als<br />

Gründe für heimliche Diskrim<strong>in</strong>ierung genannt. Insofern decken sich die E<strong>in</strong>schätzungen<br />

der befragten BewerberInnen weitgehend mit denen der ArbeitgeberInnen.<br />

Das ändert zwar wenig an der zugrundeliegenden Problematik, bedeutet aber, dass<br />

Arbeitsuchende wenigstens über ihr „Handikap“ Bescheid wissen.<br />

Tabelle 43:<br />

„Latente“ Ablehnungsgründe<br />

(Mehrfachantworten; BewerberInnen mit … haben es … e<strong>in</strong>en Job zu<br />

bekommen)<br />

sehr / eher<br />

schwer<br />

mittelmäßig<br />

schwer<br />

weniger/ gar<br />

nicht schwer<br />

Gesamt<br />

K<strong>in</strong>derbetreuungspflichten 11,7% 13,3% 75,0% 100,0%<br />

Mehrmalige<br />

<strong>Arbeitslosigkeit</strong>sepisoden<br />

18,3% 5,0% 76,7% 100,0%<br />

Alter 28,3% 3,3% 68,3% 100,0%<br />

AMS- Vermittlung 1,7% 1,7% 96,7% 100,0%<br />

Quelle: L&R-Datafile; ‚mismatch’ 2007<br />

5.7 Zusammenfassung<br />

• Die befragten Unternehmen waren deutlich weniger auskunftfreudig als die befragten<br />

Arbeitsuchenden. Etwa jeder zweite Interviewversuch wurde von Seiten<br />

der befragten Unternehmen verweigert.<br />

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