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Mismatch-Arbeitslosigkeit in Oberösterreich - L&R Sozialforschung

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Deutschkenntnisse haben mitunter (14 Nennungen) genauso nachteilige Auswirkungen<br />

auf e<strong>in</strong>e erfolgreiche Besetzung wie Mobilitätsprobleme (14 Nennungen).<br />

Differenzen <strong>in</strong> Bezug auf die angebotene Beschäftigungsform werden als vergleichsweise<br />

unbedeutend e<strong>in</strong>geschätzt. Ebenso stellt aus Sicht der Unternehmen die Frage der<br />

Staatsbürgerschaft ke<strong>in</strong> zentrales Problemfeld bei der Besetzung offener Stellen dar.<br />

Im Vergleich mit den von Seiten der Arbeitsuchenden genannten Ablehnungsgründen<br />

zeigen sich besonders augensche<strong>in</strong>liche Diskrepanzen <strong>in</strong> der unterschiedlichen E<strong>in</strong>schätzung<br />

der Motivationslage bei der Bewerbung. Während be<strong>in</strong>ahe jedes zweite Unternehmen<br />

e<strong>in</strong> Des<strong>in</strong>teresse der BewerberInnen im Bewerbungsprozess vermutet, gaben<br />

nur <strong>in</strong>sgesamt 3 befragte Arbeitsuchende an, an der ausgeschriebenen Stelle tatsächlich<br />

nicht <strong>in</strong>teressiert gewesen zu se<strong>in</strong>.<br />

Abgesehen von der sehr unterschiedlichen Wahrnehmung bezüglich der Motivationslage,<br />

herrscht h<strong>in</strong>sichtlich der genannten Ablehnungsgründe weitgehende Übere<strong>in</strong>stimmung<br />

zwischen der Sichtweise der befragten Arbeitsuchenden und Unternehmen: Falsche<br />

Qualifikation sowie Arbeitszeit- und Gehaltsdifferenzen werden von beiden Seiten<br />

als Hauptprobleme bewertet. Auch e<strong>in</strong>e zu große Entfernung zwischen Wohnung und<br />

Arbeitsplatz bzw. mangelnde Mobilität wird von beiden Seiten als Problem erkannt.<br />

Tabelle 42:<br />

„Offizielle“ Ablehnungsgründe<br />

(Mehrfachantworten)<br />

Anzahl<br />

Anteil<br />

falsche Qualifikation 16 26,7%<br />

davon<br />

falsche Qualifikation (n=16)<br />

davon<br />

zu ger<strong>in</strong>ge Qualifikation (n=16)<br />

6 37,5%<br />

10 62,5%<br />

Gehaltsdifferenzen 16 26,7%<br />

Arbeitszeitdifferenzen 20 33,3%<br />

davon<br />

Teilzeit / Vollzeit (n=20)<br />

BewerberInnen waren an Stelle nicht<br />

<strong>in</strong>teressiert<br />

ke<strong>in</strong>e Bereitschaft, längere Anfahrtswege<br />

zur Arbeit <strong>in</strong> Kauf zu nehmen<br />

ke<strong>in</strong>e Bereitschaft zum wöchentlichen<br />

Pendeln<br />

14 70,0%<br />

26 43,3%<br />

11 18,3%<br />

3 5,0%<br />

falsche Beschäftigungsform 3 5,0%<br />

schlechte Deutschkenntnisse 14 23,3%<br />

ke<strong>in</strong>e österreichische<br />

Staatsbürgerschaft<br />

5 8,3%<br />

davon ke<strong>in</strong>e Beschäftigungsbewilligung (n=5) 4 80,0%<br />

Quelle: L&R-Datafile; ‚mismatch’ 2007<br />

In e<strong>in</strong>er das Interview abschließenden Fragestellung wurde versucht, versteckte,<br />

nicht offen ausgesprochene Ablehnungsgründe zu eruieren. Dies ist <strong>in</strong>sofern e<strong>in</strong><br />

kompliziertes Unterfangen, als die auskunftgebenden Personen über die Problema-<br />

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