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Mismatch-Arbeitslosigkeit in Oberösterreich - L&R Sozialforschung

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Leicht unterschiedliche Wahrnehmungen bestehen h<strong>in</strong>sichtlich allfälliger Ablehnungs<strong>in</strong>tentionen.<br />

Arbeitsuchende geben den Anteil der von den Unternehmen verantworteten<br />

Bewerbungsablehnungen höher an (Tabelle 10) als die Personalverantwortlichen<br />

der Unternehmen (Tabelle 38). Im Gegenzug sehen diese öfter die<br />

Motivation für e<strong>in</strong>e Bewerbungsablehnung bei den BewerberInnen selbst.<br />

Bemerkenswert ist diesbezüglich, dass Unternehmen, die zum Zeitpunkt der Befragung<br />

die offene Stelle schon wiederbesetzt hatten, e<strong>in</strong>en nur halb so hohen Anteil<br />

an Bewerbungsablehnungen von Seiten der BewerberInnen angaben, als die Unternehmen,<br />

die noch nicht erfolgreich waren. H<strong>in</strong>gegen weisen Unternehmen mit<br />

längerfristigen Besetzungsproblemen (länger als 8 Wochen) e<strong>in</strong>en überdurchschnittlichen<br />

Anteil an Bewerbungsablehnungen von Seiten der BewerberInnen aus. Beide<br />

Ergebnisse können durchaus auch als Indiz für die jeweilige Attraktivität bzw. Unattraktivität<br />

der ausgeschriebenen Stelle gewertet werden.<br />

Tabelle 38: Wie oft wurden Bewerbungen von Seiten … abgelehnt?<br />

Gesamt<br />

Anzahl Anteil<br />

des Unternehmens 45 76,3% *)<br />

der BewerberInnen 31 54,4% **)<br />

Quelle: L&R-Datafile; ‚mismatch’ 2007; *) n= 59 (k. A.: 1); **) n= 57 (k. A: 3)<br />

5.4 Suchstrategien<br />

Befragt nach der jeweiligen Suchstrategie, zeigt sich neben dem auswahlbed<strong>in</strong>gt<br />

nahe bei 100% liegenden Anteil <strong>in</strong> der Kategorie „AMS“, dass 6 von 10 befragten<br />

Unternehmen (36 Nennungen) auch mittels Job<strong>in</strong>serate nach geeigneten Arbeitskräften<br />

suchen (Tabelle 39). Etwa ebenso viele greifen auf <strong>in</strong>terne Kontakte bei der<br />

Personalsuche zurück. Jedoch gaben nur e<strong>in</strong> knappes Fünftel (11 Nennungen) an,<br />

Leiharbeitsfirmen zur Personalrekrutierung beizuziehen, wobei dies auf überproportional<br />

viele Großbetriebe (5 von 10 befragten Betrieben mit mehr als 250 MitarbeiterInnen)<br />

zutrifft.<br />

Die Tatsache, dass Unternehmen trotz Nennung e<strong>in</strong>er offenen Stelle an das AMS<br />

auch alternative Suchstrategien – <strong>in</strong>sbesondere auch Job<strong>in</strong>serate – e<strong>in</strong>setzen,<br />

kommt den Suchstrategien der Arbeitsuchenden weitgehend entgegen, verwenden<br />

doch zwei von drei Arbeitsuchenden Job<strong>in</strong>serate als Informationsquelle über offene<br />

Stellen (Tabelle 7). Unternehmen, die offene Stellen über e<strong>in</strong>en Zeitraum von mehr<br />

als acht Wochen nicht besetzen konnten, verwenden <strong>in</strong>des wesentlich seltener Job<strong>in</strong>serate<br />

zur Arbeitskräftesuche. In diesen Fällen verr<strong>in</strong>gert sich möglicherweise die<br />

BewerberInnenvielfalt und es verkle<strong>in</strong>ert sich somit die Chance, e<strong>in</strong>e für die offene<br />

Stelle passende Arbeitskraft zu f<strong>in</strong>den.<br />

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