Mismatch-Arbeitslosigkeit in Oberösterreich - L&R Sozialforschung

Mismatch-Arbeitslosigkeit in Oberösterreich - L&R Sozialforschung Mismatch-Arbeitslosigkeit in Oberösterreich - L&R Sozialforschung

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07.05.2014 Aufrufe

Wird danach gefragt, wie lange die jeweilige Stelle unbesetzt blieb (Tabelle 35), so zeigt sich, dass mehr als die Hälfte der Unternehmen (10 von 18 Nennungen), die eine offene Stelle bereits wiederbesetzen konnten, schon innerhalb der ersten 4 Wochen ab Ausschreibung der Stelle erfolgreich waren. Ein weiteres Drittel der Unternehmen (6 Nennungen) konnte zumindest innerhalb von 6 Wochen eine passende Arbeitskraft finden. Nur 2 Unternehmen mussten einen länger als 8 Wochen dauernden Suchprozess in Kauf nehmen. Anders stellt sich die Situation bei Unternehmen dar, die zum Zeitpunkt der Befragung bezüglich der Stellenbesetzung noch nicht erfolgreich waren. Hier verteilen sich die Nennungen relativ gleichmäßig auf die einzelnen zeitlichen Kategorien. Da der Suchprozess zum Zeitpunkt des Interviews noch nicht abgeschlossen war, kann für diese Unternehmen zwar keine Aussage hinsichtlich der Gesamtdauer des Suchprozesses gemacht werden, jedoch zeigt sich ganz klar, dass mehr als ein Viertel dieser Unternehmen (12 Nennungen) Probleme hat, innerhalb von 2 Monaten eine offene Stelle zu besetzen. Bei Betrachtung der Ergebnisse für alle 60 befragten Unternehmen kann zusammenfassend festgestellt werden, dass mindestens ein Viertel über längere Zeit andauernde Probleme bei der Besetzung offener Stellen hatte. Nach Unternehmensgröße differenziert, sind insbesondere die befragten Kleinstunternehmen (weniger als 6 MitarbeiterInnen) sowie, zu einem etwas geringeren Anteil, auch Großbetriebe (mehr als 250 MitarbeiterInnen) mit längerfristigen Besetzungsproblemen konfrontiert. Hinsichtlich gesuchter Qualifikation und Beruf lassen sich keine auffälligen Unterschiede erkennen. Tabelle 35: Wie lange ist bzw. war die Stelle unbesetzt? schon besetzt noch offen Anzahl Anteil Anzahl Anteil 4 Wochen 10 55,6% 12 28,6% 4 bis 6 Wochen 6 33,3% 10 23,8% 6 bis 8 Wochen 0 0,0% 8 19,0% länger als 8 Wochen 2 11,1% 12 28,6% Gesamt 18 100,0% 42 100,0% Quelle: L&R-Datafile; ‚mismatch’ 2007 5.3 Bewerbungssituation Stellen können u. a. dann nicht besetzt werden, wenn keine ausreichende Anzahl an Bewerbungen vorliegt. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen (32 Nennungen) gab bei der Befragung jedoch an, über mehr als 5 Bewerbungen pro offene Stelle zu verfügen (Tabelle 36). Für diese Unternehmen fällt diese mögliche Ursache somit weg. 78

Die restlichen 28 Unternehmen hatten zum Zeitpunkt der Befragung zwischen 1 und 5 Bewerbungen, im Durchschnitt etwa 3 Bewerbungen pro offene Stelle. Der Anteil der Unternehmen, die die Stelle erst seit 4 Wochen als offen gemeldet hatten, liegt mit 53,6% in dieser Kategorie weit über dem Durchschnitt. Es kann somit angenommen werden, dass die relativ geringe Anzahl an Bewerbungen weitgehend durch die kurze Ausschreibungszeit begründet ist und – wie die Beispiele der anderen Unternehmen zeigen – im Laufe der Zeit noch weitere Bewerbungen folgen werden. Für Unternehmen mit längerfristigen Besetzungsproblemen („Stelle länger als 8 Wochen offen“) lässt sich zeigen, dass die Anzahl an Bewerbungen über dem Durchschnittswert liegt (deutlich höherer Anteil im Bereich „6 bis 10 Bewerbungen“). Somit ist die Nichtbesetzbarkeit nicht mit einem Mangel an BewerberInnen zu begründen. Tabelle 36: Wie viele Bewerbungen gab es? Gesamt Anzahl Anteil 1 bis 5 28 46,7% 6 bis 10 17 28,3% 11 bis 15 4 6,7% mehr als 15 11 18,3% Gesamt 60 100,0% Quelle: L&R-Datafile; ‚mismatch’ 2007 Nach Sichtung der Bewerbungen luden etwa drei Viertel der Unternehmen 1 bis 5 Personen zu einem Bewerbungsgespräch ein (Tabelle 37). Das dürfte das übliche Prozedere bei der Besetzung offener Stellen sein. Nur Unternehmen, die über längere Zeit (länger als 8 Wochen) Probleme bei der Besetzung einer offenen Stelle haben, weichen von diesem Vorgehen ab und laden bis zu insgesamt 10 BewerberInnen zu Vorstellungsgesprächen ein. Auf mehr als 10 Personen wird nur sehr selten und ausschließlich von Großunternehmen zurückgegriffen. Tabelle 37: Wie viele Personen wurden zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen? Gesamt Anzahl Anteil 0 1 1,7% 1 bis 5 43 71,7% 6 bis 10 12 20,0% 11 bis 15 2 3,3% mehr als 15 2 3,3% Gesamt 60 100,0% Quelle: L&R-Datafile; ‚mismatch’ 2007 79

Die restlichen 28 Unternehmen hatten zum Zeitpunkt der Befragung zwischen 1 und 5<br />

Bewerbungen, im Durchschnitt etwa 3 Bewerbungen pro offene Stelle. Der Anteil der<br />

Unternehmen, die die Stelle erst seit 4 Wochen als offen gemeldet hatten, liegt mit<br />

53,6% <strong>in</strong> dieser Kategorie weit über dem Durchschnitt. Es kann somit angenommen<br />

werden, dass die relativ ger<strong>in</strong>ge Anzahl an Bewerbungen weitgehend durch die kurze<br />

Ausschreibungszeit begründet ist und – wie die Beispiele der anderen Unternehmen<br />

zeigen – im Laufe der Zeit noch weitere Bewerbungen folgen werden.<br />

Für Unternehmen mit längerfristigen Besetzungsproblemen („Stelle länger als 8 Wochen<br />

offen“) lässt sich zeigen, dass die Anzahl an Bewerbungen über dem Durchschnittswert<br />

liegt (deutlich höherer Anteil im Bereich „6 bis 10 Bewerbungen“). Somit<br />

ist die Nichtbesetzbarkeit nicht mit e<strong>in</strong>em Mangel an BewerberInnen zu begründen.<br />

Tabelle 36: Wie viele Bewerbungen gab es?<br />

Gesamt<br />

Anzahl Anteil<br />

1 bis 5 28 46,7%<br />

6 bis 10 17 28,3%<br />

11 bis 15 4 6,7%<br />

mehr als 15 11 18,3%<br />

Gesamt 60 100,0%<br />

Quelle: L&R-Datafile; ‚mismatch’ 2007<br />

Nach Sichtung der Bewerbungen luden etwa drei Viertel der Unternehmen 1 bis 5<br />

Personen zu e<strong>in</strong>em Bewerbungsgespräch e<strong>in</strong> (Tabelle 37). Das dürfte das übliche<br />

Prozedere bei der Besetzung offener Stellen se<strong>in</strong>. Nur Unternehmen, die über längere<br />

Zeit (länger als 8 Wochen) Probleme bei der Besetzung e<strong>in</strong>er offenen Stelle<br />

haben, weichen von diesem Vorgehen ab und laden bis zu <strong>in</strong>sgesamt 10 BewerberInnen<br />

zu Vorstellungsgesprächen e<strong>in</strong>. Auf mehr als 10 Personen wird nur sehr selten<br />

und ausschließlich von Großunternehmen zurückgegriffen.<br />

Tabelle 37: Wie viele Personen wurden zu e<strong>in</strong>em<br />

Bewerbungsgespräch e<strong>in</strong>geladen?<br />

Gesamt<br />

Anzahl Anteil<br />

0 1 1,7%<br />

1 bis 5 43 71,7%<br />

6 bis 10 12 20,0%<br />

11 bis 15 2 3,3%<br />

mehr als 15 2 3,3%<br />

Gesamt 60 100,0%<br />

Quelle: L&R-Datafile; ‚mismatch’ 2007<br />

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