Mismatch-Arbeitslosigkeit in Oberösterreich - L&R Sozialforschung
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Tabelle 26:<br />
„Offizielle“ Ablehnungsgründe<br />
(Mehrfachantworten)<br />
Anzahl<br />
Anteil<br />
Anteilsdifferenz<br />
Frauen *)<br />
Gehaltsdifferenzen 14 23,0% -3,6%<br />
Arbeitszeitdifferenzen 21 34,4% 4,3%<br />
und zwar: Teilzeit / Vollzeit<br />
(n=21)<br />
und zwar: Planbarkeit<br />
der Arbeitszeit (n=21)<br />
9 42,9% 23,8%<br />
17 81,0% -6,0%<br />
falsche Beschäftigungsform 5 8,2% -1,7%<br />
falsche Qualifikation 21 34,4% -5,4%<br />
(K<strong>in</strong>der)Betreuungspflichten 9 14,8% 14,3%<br />
zu große Entfernung von Arbeits-<br />
und Wohnort<br />
16 26,2% -3,6%<br />
Stelle war unattraktiv 3 4,9% -1,7%<br />
schlechte Deutschkenntnisse 3 4,9% -1,7%<br />
sonstige Gründe 27 44,3% -12,0%<br />
Quelle: L&R-Datafile; ‚mismatch’ 2007; *) Anteilsdifferenz Frauen = Anteile Frauen – Anteile Durchschnitt<br />
Werden die Arbeitsuchenden nach nicht unbed<strong>in</strong>gt offen ausgesprochenen, aber vermuteten<br />
Ablehnungsgründen befragt (Tabelle 27), so zeigt sich, dass <strong>in</strong> den meisten<br />
Fällen (27 Personen) e<strong>in</strong> zu hohes Alter als H<strong>in</strong>derungsgrund für e<strong>in</strong>e erfolgreiche Bewerbung<br />
vermutet wird. 19 der 24 Personen, die diese Vermutung äußerten, ordneten<br />
sich der Altersgruppe „älter als 44 Jahre“ zu und s<strong>in</strong>d also eventuell schon öfters von<br />
Altersdiskrim<strong>in</strong>ierung betroffen gewesen. K<strong>in</strong>derbetreuungspflichten werden ebenfalls,<br />
jedoch <strong>in</strong> deutlich ger<strong>in</strong>gerem Ausmaß (12 Personen), als „heimlicher“ Ablehnungsgrund<br />
gesehen. Zwei von sechs befragten Personen mit nichtösterreichischer Staatsbürgerschaft<br />
verme<strong>in</strong>ten <strong>in</strong> ihrer Nationalitätszugehörigkeit e<strong>in</strong>en nicht offen ausgesprochenen<br />
Ablehnungsgrund zu erkennen. Frauen vermuten wesentlich seltener aufgrund<br />
ihres Alters nicht angestellt zu werden, sehen allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>en gravierenden<br />
Nachteil im Fall allfälliger K<strong>in</strong>derbetreuungspflichten.<br />
Auffallend hoch s<strong>in</strong>d die Nennungen <strong>in</strong> der Kategorie „sonstige Gründe“. 32 Personen<br />
und somit mehr als die Hälfte der Befragten gab an, dass Gründe, die noch näher zu<br />
beschreiben s<strong>in</strong>d, ausschlaggebend waren, dass sie e<strong>in</strong>e Stelle, für die sie sich bewarben,<br />
nicht antreten konnten. So viele Nennungen auf diese Kategorie entfielen, so unterschiedlich<br />
und breit gestreut s<strong>in</strong>d auch die hier genannten Gründe. E<strong>in</strong>ige Male wurden<br />
körperliche E<strong>in</strong>schränkungen als verme<strong>in</strong>tlicher Grund genannt. Von Frauen wurde<br />
öfters auch der Verdacht geäußert, dass sie e<strong>in</strong>e Stelle nicht bekommen haben, weil<br />
sie nicht dezidiert ausschließen konnten bzw. wollten, noch K<strong>in</strong>der zu bekommen. H<strong>in</strong><br />
und wieder wurde auch vermutet, dass andere Personen, die zeitlich flexibler s<strong>in</strong>d, die<br />
Stelle bekommen haben. Bewerber<strong>in</strong>nen im Handel und der Gastronomie gaben vere<strong>in</strong>zelt<br />
an, dass sie vermuten, aufgrund ihrer äußerlichen Ersche<strong>in</strong>ung („…mit dieser<br />
Konfektionsgröße hat man es <strong>in</strong> der Bekleidungsbranche halt schwer…“) nicht genommen<br />
worden zu se<strong>in</strong>.<br />
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