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Mismatch-Arbeitslosigkeit in Oberösterreich - L&R Sozialforschung

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4.11 Gründe der Erfolglosigkeit<br />

In e<strong>in</strong>er das Interview abschließenden Fragenbatterie wurden die Arbeitsuchenden um<br />

ihre E<strong>in</strong>schätzung bezüglich der Ursachen für ihre Erfolglosigkeit bei Bewerbungen<br />

gebeten. Dabei wurde durch zwei unterschiedliche Fragestellungen versucht, zwischen<br />

„offiziellen“ (ausgesprochenen) und „latenten“ (vermuteten) Ablehnungsgründen zu<br />

unterscheiden.<br />

Tabelle 26 gibt Auskunft über die wichtigsten offiziell genannten Ablehnungsgründe,<br />

mit denen die Befragten <strong>in</strong> ihren Bewerbungssituationen konfrontiert waren. Demnach<br />

war die für die Stelle nicht passende Qualifikation e<strong>in</strong>er der beiden am häufigsten genannten<br />

Gründe (21 Personen) für das Nichtzustandekommen e<strong>in</strong>es Beschäftigungsverhältnisses.<br />

Ebenso viele Befragte gaben an, dass aufgrund von unterschiedlichen<br />

Vorstellungen bezüglich der zu leistenden Arbeitszeit ke<strong>in</strong> Beschäftigungsverhältnis<br />

e<strong>in</strong>gegangen werden konnte. Dabei stand weniger die Frage, ob Teilzeit- oder Vollzeitarbeitsverhältnis<br />

im Mittelpunkt – immerh<strong>in</strong> waren 50 der 61 BewerberInnen schon vor<br />

der Bewerbung darüber <strong>in</strong>formiert, ob Teilzeit- oder Vollzeitarbeit verlangt wird (siehe<br />

Tabelle 8). Vielmehr waren Fragen bezüglich der Planbarkeit der Arbeitszeit – also<br />

z.B., ob Überstunden zu leisten s<strong>in</strong>d bzw. wie stark Tages- und Wochenarbeitszeiten<br />

variieren – von zentralem Interesse. Oftmals stimmten die Anforderungen der Unternehmen<br />

an die zeitliche Flexibilität der BewerberInnen mit deren diesbezüglicher Bereitschaft<br />

bzw. Möglichkeiten nicht übere<strong>in</strong>.<br />

Weitere wichtige Ablehnungsgründe können <strong>in</strong> als zu weit empfundenen Arbeitsanfahrtswegen<br />

25 (16 Personen) sowie <strong>in</strong> unterschiedlichen Gehaltsvorstellungen (14 Personen)<br />

gesehen werden. 9 Personen gaben an, aufgrund ihrer K<strong>in</strong>derbetreuungspflichten<br />

abgelehnt worden zu se<strong>in</strong>. H<strong>in</strong>gegen s<strong>in</strong>d unterschiedliche Vorstellungen bezüglich<br />

der Beschäftigungsform, mangelnde Sprachkenntnisse sowie als unattraktiv empfundene<br />

Tätigkeitsbereiche nur sehr selten genannte Gründe für das Nichtzustandekommen<br />

von Beschäftigungsverhältnissen.<br />

Die unter „sonstige Gründe“ genannten Ablehnungen s<strong>in</strong>d sehr vielfältig; mehrfach<br />

angeführt wurden Alter (dieser Grund wurde auch bei den latenten Ablehnungsgründen<br />

genannt, siehe weiter unten), fehlende Berufspraxis sowie gesundheitliche bzw. körperliche<br />

E<strong>in</strong>schränkungen.<br />

Nach Geschlecht differenziert, s<strong>in</strong>d deutliche Unterschiede nur <strong>in</strong> Bezug auf den Ablehnungsgrund<br />

„K<strong>in</strong>derbetreuungspflichten“ und offenbar dadurch bed<strong>in</strong>gt auch Probleme<br />

h<strong>in</strong>sichtlich unterschiedlicher Vorstellungen über Arbeitszeiten erkennbar.<br />

25 Das ist <strong>in</strong>sofern bemerkenswert, als aus Tabelle 8 auch hervorgeht, dass be<strong>in</strong>ahe alle Befragten (59<br />

Personen) angaben, über den Arbeitsort vorab <strong>in</strong>formiert gewesen zu se<strong>in</strong> und somit zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>e<br />

ungefähre Vorstellung über die Länge des Anfahrtsweges zum Arbeitsort hatten.<br />

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