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Mismatch-Arbeitslosigkeit in Oberösterreich - L&R Sozialforschung

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3.3 <strong>Mismatch</strong> <strong>in</strong> Oberösterreich auf Basis von<br />

<strong>Mismatch</strong>-Indikatoren<br />

In den empirischen Analysen wird die zeitliche Entwicklung des Indikators für die letzten<br />

zehn Jahre verfolgt, d.h. von 1997 bis 2006. Untersucht werden regionaler <strong>Mismatch</strong>,<br />

Qualifikations-, Berufs- und Branchenmismatch. Die Entwicklung des Indikators<br />

<strong>in</strong> Oberösterreich wird jeweils jener von Gesamtösterreich gegenübergestellt (ausgenommen<br />

regionaler <strong>Mismatch</strong>, der nur für Oberösterreich berechnet wurde).<br />

Bei der Berechnung der <strong>Mismatch</strong>-Indikatoren wurden nicht nur unterschiedliche Indikatoren<br />

und <strong>in</strong> der Konsequenz unterschiedliche Datenquellen (AMS-Daten, Daten des<br />

Mikrozensus der Statistik Austria, Daten des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger)<br />

verwendet sowie unterschiedliche Variablen (z.B. zuletzt ausgeübter Beruf oder<br />

Berufswunsch) mite<strong>in</strong>ander verglichen. Darüber h<strong>in</strong>aus wurde bei den verwendeten<br />

Variablen auch die Anzahl der Kategorien variiert, da <strong>Mismatch</strong>-Werte von Fallzahlen<br />

bzw. der Anzahl der verwendeten Kategorien abhängen können und daher nur bed<strong>in</strong>gt<br />

vergleichbar s<strong>in</strong>d (Ochsen 2004).<br />

3.3.1 Beveridgekurve<br />

Die Beveridgekurve stellt das Verhältnis von Arbeitslosen und offenen Stellen dar und<br />

erlaubt damit e<strong>in</strong>en ersten Blick auf die Entwicklung des <strong>Mismatch</strong>. Konjunkturbewegungen<br />

s<strong>in</strong>d als L<strong>in</strong>ks-Rechts-Bewegungen zu werten, Verschiebungen der Kurven<br />

nach <strong>in</strong>nen oder nach außen zeigen h<strong>in</strong>gegen e<strong>in</strong>e Veränderung des <strong>Mismatch</strong> an.<br />

Betrachtet man die Entwicklung der Beveridgekurve für Oberösterreich zwischen 1998<br />

und 2006, so zeigen sich zunächst primär konjunkturelle Veränderungen: Zwischen<br />

1998 und 2000 erfolgt e<strong>in</strong>e Bewegung nach l<strong>in</strong>ks – also <strong>in</strong> Richtung e<strong>in</strong>es zunehmend<br />

ausgeglichenen Verhältnises von Arbeitslosen und offenen Stellen. 4 In den Jahren<br />

2000 bzw. 2001, wo auch die Arbeitslosenquoten am niedrigsten s<strong>in</strong>d, ist die Annäherung<br />

am größten. In den Folgejahren steigt die Diskrepanz dann wieder weiter an. Etwa<br />

ab dem Jahr 2003 kommt es zu e<strong>in</strong>er Auswärtsbewegung, d.h. es ist e<strong>in</strong>e strukturelle<br />

Verschlechterung des Arbeitsmarktes gegeben.<br />

4 Man bleibt dabei aber weiterh<strong>in</strong> deutlich von e<strong>in</strong>em Ausgleich von offenen Stellen und Arbeitslosen entfernt<br />

– hier gilt die 45°-L<strong>in</strong>ie nicht als Gleichgewicht, weil unterschiedliche Skalen für Arbeitslosenquote<br />

und Vakanzquote verwendet wurden. Im Zeitraum 1993 bis 1996, der hier nicht mehr abgebildet ist<br />

,erfolgte h<strong>in</strong>gegen e<strong>in</strong>e Verschiebung der Beveridgekurve nach <strong>in</strong>nen, d.h. e<strong>in</strong>e Verr<strong>in</strong>gerung des<br />

<strong>Mismatch</strong>.<br />

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