Mismatch-Arbeitslosigkeit in Oberösterreich - L&R Sozialforschung
Mismatch-Arbeitslosigkeit in Oberösterreich - L&R Sozialforschung
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ausgebildet, wobei wir hier wiederum den am häufigsten verwendeten Indikator voranstellen.<br />
Dieser Indikator geht auf Jackman/Layard/Savouri (1991) zurück:<br />
1 ⎛ ui<br />
⎞<br />
MM<br />
2 a<br />
= Var⎜<br />
⎟<br />
2 ⎝ u ⎠<br />
u i ist die Arbeitslosenquote für den Sektor i<br />
u ist die Arbeitslosenquote <strong>in</strong>sgesamt<br />
Dieser <strong>Mismatch</strong>-Indikator beschreibt die prozentuelle Erhöhung der <strong>Arbeitslosigkeit</strong><br />
aufgrund struktureller Ungleichgewichte gegenüber der Gleichgewichtsarbeitslosigkeit.<br />
MM 2a ist 0 wenn sämtliche sektorale Arbeitslosenquoten mit der gesamtwirtschaftlichen<br />
Arbeitslosenquote übere<strong>in</strong>stimmen. Die Koexistenz von Arbeitslosen und offenen Stellen<br />
ist auch im Gleichgewicht möglich, wenn <strong>in</strong>tersektorale Migrationsbewegungen mit<br />
ke<strong>in</strong>em <strong>in</strong>dividuellen Nutzengew<strong>in</strong>n verbunden s<strong>in</strong>d.<br />
Unter Annahme der Unabhängigkeit struktureller Ungleichgewichte können für MM 2a<br />
<strong>Mismatch</strong>-Koeffizienten aufaddiert werden – tatsächlich bildet diese Summe jedoch die<br />
Obergrenze für <strong>Mismatch</strong>, während der reale Wert darunter liegt.<br />
Auch bei diesem Indikator gibt es wiederum zahlreiche Variationen, die teilweise aus<br />
e<strong>in</strong>fachen Veränderungen bestehen, <strong>in</strong>dem z.B. auf die Halbierung der Varianz verzichtet<br />
wird, zum Teil die Vergleichswerte für die Arbeitslosenraten der Teilsegmente<br />
variieren. Spezifisch angeführt wird hier der von der OECD verwendete <strong>Mismatch</strong>-<br />
Indikator, der e<strong>in</strong>en Mittelwert der Arbeitslosenraten verwendet:<br />
OECD Employment Outlook 1992: MM = Var( u ) = ( u − u )<br />
u i ist die Arbeitslosenquote für den Teilarbeitsmarkt i<br />
u ist der Mittelwert der Arbeitslosenraten<br />
2b<br />
i<br />
1<br />
n<br />
n<br />
∑<br />
i=<br />
1<br />
i<br />
2<br />
Ochsen (2004) verwendet die Arbeitslosenquote der Hochqualifizierten als Bezugspunkt,<br />
wenn er den qualifikatorischen <strong>Mismatch</strong> berechnet:<br />
1−<br />
u<br />
H<br />
Ochsen (2004): MM<br />
2 c<br />
= 1 − u<br />
u H ist die Arbeitslosenquote der Hochqualifizierten<br />
Von Jackman, Layard und Savouri (1991) wurde e<strong>in</strong> Lead<strong>in</strong>g-Sektor als Bezugspunkt<br />
verwendet. Unter der Annahme, dass es e<strong>in</strong>en „Lead<strong>in</strong>g Sektor“ gibt und dieser<br />
zugleich der Sektor mit der ger<strong>in</strong>gsten <strong>Arbeitslosigkeit</strong> ist, gilt, dass alle Abweichungen<br />
der Gesamt-<strong>Arbeitslosigkeit</strong> von der <strong>Arbeitslosigkeit</strong> im Lead<strong>in</strong>g Sektor auf strukturelle<br />
Faktoren zurückzuführen s<strong>in</strong>d. Im H<strong>in</strong>tergrund steht die Vorstellung, dass die Lohnhöhe<br />
im Lead<strong>in</strong>g Sektor die dortige Arbeitslosenrate bestimmt und damit zugleich auch<br />
die Lohnhöhe und die Arbeitslosenraten <strong>in</strong> den anderen Sektoren.<br />
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