Mismatch-Arbeitslosigkeit in Oberösterreich - L&R Sozialforschung
Mismatch-Arbeitslosigkeit in Oberösterreich - L&R Sozialforschung
Mismatch-Arbeitslosigkeit in Oberösterreich - L&R Sozialforschung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
3.1.1 MM 1 <strong>Mismatch</strong>-Indikatoren auf Basis <strong>in</strong>trasektoraler<br />
Ungleichgewichte<br />
<strong>Mismatch</strong> wird hier als Abstand zwischen der Arbeitslosenrate und e<strong>in</strong>er „optimalen“<br />
Rate def<strong>in</strong>iert, die dann erreicht ist, wenn das Verhältnis zwischen offenen Stellen und<br />
Arbeitslosen <strong>in</strong> allen Mikromärkten gleich ist und somit die E<strong>in</strong>stellungen maximiert<br />
werden. Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage können aufgrund unterschiedlicher qualifikatorischer<br />
Anforderungen oder regionaler Diskrepanzen ause<strong>in</strong>ander fallen. Nach<br />
dem Pr<strong>in</strong>zip der Beveridgekurve soll für e<strong>in</strong>en m<strong>in</strong>imalen <strong>Mismatch</strong> die Differenz zwischen<br />
Vakanz- und der Arbeitslosenquoten <strong>in</strong> Arbeitsmarktsektoren m<strong>in</strong>imiert werden.<br />
Abbildung 14: Beveridge Kurve<br />
Offene<br />
Stelle<br />
45°<br />
C<br />
A<br />
B<br />
<strong>Arbeitslosigkeit</strong><br />
Die Beveridgekurve stellt das Verhältnis offener Stellen zu Arbeitslosen im Zeitverlauf<br />
grafisch dar. Damit s<strong>in</strong>d über den Zeitverlauf sowohl konjunkturelle Veränderungen<br />
(Verschiebung auf der Kurve) wie auch strukturelle Veränderungen (Verschiebung der<br />
Kurve) sichtbar: E<strong>in</strong>e Bewegung nach <strong>in</strong>nen, zum Ursprung, bedeutet e<strong>in</strong>e Verr<strong>in</strong>gerung<br />
des <strong>Mismatch</strong> auf dem Arbeitsmarkt, e<strong>in</strong>e Bewegung weg vom Ursprung deutet<br />
auf e<strong>in</strong>e strukturelle Verschlechterung h<strong>in</strong>. Auf der 45°-L<strong>in</strong>ie ist die Zahl der offenen<br />
Stellen gleich jener der Arbeitslosen, was <strong>in</strong> diesem Modell als Gleichgewicht am Arbeitsmarkt<br />
angesehen wird, aber ke<strong>in</strong>esfalls bedeuten muss, dass dieser Zustand als<br />
optimal zu bewerten ist (Franz 1987).<br />
Der am häufigsten verwendete Indikator <strong>in</strong>nerhalb dieser Gruppe wurde von Jackman/Roper<br />
(1987) entwickelt und wird folgendermaßen berechnet:<br />
MM<br />
1a<br />
=<br />
1<br />
2<br />
∑<br />
U<br />
i<br />
U<br />
Vi<br />
−<br />
V<br />
V i die Anzahl der offenen Stellen im Sektor<br />
U i die Anzahl der Arbeitslosen im Sektor i<br />
U und V s<strong>in</strong>d die Gesamtzahl der Arbeitslosen bzw. offenen Stellen<br />
27