Eberle-Schule Nossen - Druckerei Wagner

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ANZEIGE 24 Am Dienstag, den 18.11.2008 fahren wir mit Volldampf in das 40. Bühnenjahr der legendären Rockgruppe Puhdys. Erleben sie gemeinsam mit vielen Fans aus Ost und West eine Fahrt mit den Puhdys auf der Zellwaldbahn. Dabei wird die Rockgruppe selbst auf der Dampflok Hand anlegen. Feiern sie mit uns zusammen in einer gemütlichen Dampflokfahrt nach Rechenberg dieses einmalige Jubiläum. In Rechenberg gibt es eine Brauereiführung, bevor es am späten Abend bei einem leckeren Essen (nicht im Fahrpreis enthalten) zurück nach Freiberg geht. 22:15 Uhr beginnt dann der Auftritt der Rockgruppe im Tivoli Freiberg. Nutzen sie unser Vorverkaufsangebot mit Platzreservierung und buchen sie rechtzeitig. Der Sonderzug kann nur bei ausreichender Kostendeckung verkehren. Ein Sonderbus bringt Fahrgäste vom Freiberger Tivoli 14:15 Uhr zum Bahnhof Nossen. Abfahrt des Sonderzuges in Nossen ist 15:00 Uhr. Ab Großvoigtsberg werden uns die Puhdys bis nach Freiberg begleiten. Im Anschluss fährt unser Sonderzug weiter nach Rechenberg (Aufenthalt von 18:00 bis 20:00 Uhr). Hier können sie Rechenberger Bierbrauerei besichtigen. Rück-Ankunft in Freiberg ist für 21:00 Uhr geplant. Ab dort besteht die Möglichkeit das Konzert der Puhdys (Eintritt nicht im Fahrpreis enthalten) zu besuchen oder direkt nach Nossen (Ankunft 21:45 Uhr) zurück zu fahren. Nossner Rundschau I November 2008 Fahrpreis ab Nossen bis Freiberg und zurück Erwachsene: 22,00 € Kinder: (6-14 Jahre) 12,00 € Fahrpreis ab Nossen inkl. Brauereiführung Erwachsene: 35,00 € Kinder: (6-14 Jahre) 17,00 € Fahrkarten erhältlich bei: Reisebüro Marlies Rupprecht, Bismarckstraße 30, 01683 Nossen ,Tel.: 035242 – 68456 und IG Dampflok Nossen e.V., Döbelner Str. 19, 01683 Nossen, Tel/Fax.: 035242 - 439684, Internet: www.BwNossen.de Tivoli Freiberg, Dr.- Külz-Str. 3 0955 Freiberg, Tel.: 03731 - 267890
In meinen Beiträgen findet sich oft der Quellenhinweis „Nossener Anzeiger“, und viele ältere Einwohner werden sich noch gut an die bis 1945 erscheinende Tageszeitung erinnern können. Vielleicht hat der eine oder andere noch ein Exemplar auf dem Boden liegen und hütet das vergilbte, brüchige Papier als Erinnerung. Am 22. September 1848 erschien mit der Nummer 18 der erste „Anzeiger für Stadt und Amtsgerichtsbezirk Nossen“ unter seinem neuen Besitzer Carl Friedrich Hensel. Bis dahin war das damals noch recht kleine Blättchen in einer Nachbarstadt gedruckt worden. Die Herausgabe erfolgte einmal wöchentlich und zwar freitags. Der jährliche Abonnementspreis betrug, wie im Kopf vermerkt war, jährlich einen Taler, halbjährlich 15 Neugroschen und vierteljährlich 7,5 Neugroschen. Die gewöhnliche Schrift oder deren Raum kostete pro Zeile 13 Pfennige. Vom 1. Januar 1875 an erschien die Zeitung schon dienstags und freitags und von 1880 gab es ihn dreimal pro Woche. Seit dem 1. Juli 1898 war der „Nossener Anzeiger“ täglich zu haben. Beim Durchblättern unseres Museumsbestandes fiel mir vor einiger Zeit ein größerer Beitrag zum damaligen 75-jährigen Jubiläum des Verlages Carl Friedrich Hensel aus dem Jahre 1923 auf, den ich Ihnen nicht vorenthalten möchte. Der Autor war der damalige Stadtrat und Kaufmann Robert Mutze, Markt 10. „Ich war damals ein Knabe von 13 Jahren. Eines Tages kam die Neuigkeit in unser kleines, nur 2000 Einwohner zählendes Städtchen: es hat sich in der Neugasse (in der jetzigen inneren Waldheimer Straße) ein Buchdrucker niedergelassen, welcher ein „Wochenblatt für Nossen und Umgebung“ herausgeben will. Es geschah dies in dem Hause von Zirkelschmied Wilhelm Funke im Parterre, jetzt Herrn Friseur Hänsler gehörig (Waldheimer Straße 2). Ich war wie schon gesagt damals 13 Jahre. Wie alle Jungen neugierig, standen wir vorm Hause und sahen durch das Fenster zu, wie mein späterer Freund und Sangesbruder Carl Friedrich Hensel da fleißig sich mit seiner 25 160 Jahre „Nossener Anzeiger“ jungen Frau rührte. Er setzte und druckte mit seiner kleinen Handpresse das erste „Wochenblatt für Nossen, Siebenlehn und Umgebung“. Die junge Frau stand an der Handpresse, der Mann setzte die Schriften und so kam das „Wochenblatt“ zustande; an Abonnenten fehlte es nicht. Nossen war vordem auf das „Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und die Umgebung“ angewiesen, welches mit Königlicher Konzession ausgestattet, seit 1840 erschien und von Moritz Christian Klinkicht jun. in Meißen gedruckt wurde. Von diesem „Wochenblatt“ erschien jeden Freitag eine Nummer im Quartformat. Der Preis für den Vierteljahrgang betrug 10 Neugroschen. Bekanntmachungen, welche im nächsten Stück erscheinen sollten, wurden in Nossen bis Mittwoch vormittags 11 Uhr in der Wochenblatt- Expedition entgegengenommen. Für Nossen fing nun mit dem Erscheinen eines eigenen Blättchens eine neue Zeit an. So arbeiteten die jungen Hensels fleißig 2 Jahre. Da kam die Zeit, dass die Schulräume der Nossener Schule, welche sich in dem vor wenigen Jahren erbauten Hause neben der Superintendentur an der oberen Dresdner Straße befand, und welche der Schreiber (Robert Mutze) noch besucht hatte zu klein wurden. Die Schule wurde in das früher Eckelmannsche Bauern-Grundstück neben dem „Deutschen Haus“ (jetzt die Das „neue“ Druckhaus in der Dresdner Straße 4. Heute befindet sich darin eine Fahrschule. Einmündung der Bismarckstraße in den Untermarkt) verlegt. Das geschah im Jahre 1849, in dem Jahre, wo ich konfirmiert wurde. Die früheren niedrigen Kuhställe waren zu Klassenzimmern umgebaut. Noch lebhaft sind mir bei der Schuleinweihung die Worte des damaligen Superintendenten Locke in Erinnerung geblieben: „Hier, wo vordem dem Tier das leibliche Futter geboten wurde, sollen nun unsere Schüler die geistige Nahrung erhalten.“ Der Buchdrucker C. F. Hensel war schnell bei der Hand und kaufte das alte, aber bessere Schulhaus als Buchdruckerei, in welchem Grundstück sie heute noch besteht. Auch wurde bald mit der Buchdruckerei „Buchund Papierhandel“ verbunden; so ging das Geschäft rüstig vorwärts.“ „Neben seiner Tätigkeit machte sich der Vater Hensel auch in städtischen Angelegenheiten nützlich und wurde bald als Stadtrat und Kirchenvorstandsmitglied gewählt. Auch half er mit den Spar- und Darlehns- Verein (jetzt Nossener Bank A.G.) zu gründen. Über alle die Ehren ging ihm sein lieber „Liederkranz“, und habe auch ich, da ich Mitglied im Alter von 23 Jahren wurde, schöne Erholungsstunden dort verlebt. Leider trat der Tod an den Gründer des ersten Nossener Wochenblattes, an den hochgeachteten Menschenfreund zu schnell heran. Tief betrauert von Stadt und Land, ging sein Weg im Jahre 1878 ins Himmelreich. Sein Sohn Emil übernahm nun in jungen Jahren das Geschäft und es wurde dasselbe von ihm gut fortgeführt. Zum fünfzigsten Jahrgang des Blattes wurde es als Tageblatt, wie heute noch, herausgegeben. Leider nahm auch hier der Tod sein Opfer. In noch rüstigem Mannesalter verstarb im August 1909 der Sohn des Gründers der Nossener Buchdruckerei. Im neuen Friedhof ruht die irdische Hülle. In noch jugendlichem Alter übernahm der jetzige Besitzer das Geschäft, welches in der jetzigen schlechten Zeit besonders schwer zu kämpfen hat. Aber wer hofft nicht auf bessere Zeiten! Diese Hoffnung wollen auch wir beim fünfundsiebzigsten Erscheinen des „Anzeigers“ fest halten, und so hoffe auch ich auf eine bessere Zeit.Wenn auch unsere Tage gezählt sind, aber die Hoffnung darf man nicht sinken lassen. Mit dem Wunsche, dass sich diese Hoffnung bald erfüllen möge, will ich schließen. Wie bald vergehen fünfundzwanzig Jahre, dann ist der hundertste Jahrgang in einer hoffentlich, wieder besseren Zeit erreicht. Das walte Gott. Robert Mutze.“ Diese Hoffnung von Herrn Mutze erfüllte sich aber leider nicht mehr. Allein im Jahr 1923 verteuerte sich der Abo-Preis infolge der Inflation von monatlich 840 Mark (Einzelpreis 35 Mark) auf am 31. Dezember 1923 1000 Milliarden Mark, bei einem Einzelpreis von 170 Milliarden Mark. Hinzu kam jeweils noch die Zustellgebühr! Sehr oft liest man in dieser Zeit auch die dringende Bitte des Verlages, doch sofort die noch ausstehenden Rechnungen in bar zu begleichen, da sonst die Lieferung eingestellt würde. Ab dem 15. November 1923 konnten die Anzeigen nur noch mit Goldmark bezahlt werden. So kostete eine Reklamezeile 50 Goldpfennige, das waren damals umgerechnet ca. 75 Milliarden Papier-Mark ! Der „Nossener Anzeiger“ erschien noch bis 1945. Jürgen Gauernack Quellennachweis: Beilage zum Nossener Anzeiger vom 23. September 1923, Heimatmuseum Nossen Foto: Heimatmuseum Nossen November 2008 I Nossner Rundschau 25
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