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Mag. Maria Heitzendorfer, Claudia Babler

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23.04.2012<br />

OBER<br />

ÖSTERREICHISCHER GEMEINDEBUND<br />

Mediation im<br />

Verwaltungsverfahren<br />

Möglichkeiten und Umsetzung<br />

<strong>Mag</strong>. <strong>Maria</strong> <strong>Heitzendorfer</strong>, <strong>Claudia</strong> <strong>Babler</strong><br />

OBER<br />

ÖSTERREICHISCHER GEMEINDEBUND<br />

Verwaltungsgerichtsbarkeits-<br />

Novelle 2012<br />

• Umfassende Änderungen<br />

• Beabsichtigtes Inkrafttreten: 1.1.2014<br />

• Derzeit noch nicht beschlossen<br />

<strong>Mag</strong>. <strong>Maria</strong> <strong>Heitzendorfer</strong>, <strong>Claudia</strong> <strong>Babler</strong><br />

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23.04.2012<br />

OBER<br />

ÖSTERREICHISCHER GEMEINDEBUND<br />

Verwaltungsgerichtsbarkeitsnovelle<br />

2012<br />

• Einführung von Verwaltungsgerichten<br />

• Abschaffung der Vorstellung<br />

• Instanzenzug eingliedrig: Ausnahme eigener<br />

Wirkungsbereich der Gemeinden<br />

• Anrufung des VwGH sehr eingeschränkt<br />

<strong>Mag</strong>. <strong>Maria</strong> <strong>Heitzendorfer</strong>, <strong>Claudia</strong> <strong>Babler</strong><br />

OBER<br />

ÖSTERREICHISCHER GEMEINDEBUND<br />

Verwaltungsgerichte<br />

• Anstelle Vorstellung Verfahren vor dem<br />

Verwaltungsgericht<br />

• Verwaltungsgerichte entscheiden grundsätzlich<br />

meritorisch<br />

<strong>Mag</strong>. <strong>Maria</strong> <strong>Heitzendorfer</strong>, <strong>Claudia</strong> <strong>Babler</strong><br />

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23.04.2012<br />

OBER<br />

ÖSTERREICHISCHER GEMEINDEBUND<br />

Verwaltungsgerichtsbarkeits-Novelle<br />

Instanzenzug bisher<br />

• 1. Bürgermeister (BVE)<br />

• 2. Gemeinderat<br />

• Vorstellung<br />

• Verwaltungs- und/oder<br />

Verfassungsgerichtshof<br />

Instanzenzug neu<br />

• 1. Bürgermeister (BVE)<br />

• 2. Gemeinderat<br />

(Ausschluss durch LG<br />

möglich)<br />

• Verwaltungsgericht<br />

• Revision an den<br />

Verwaltungsgerichtshof/Beschwerde<br />

an den VfGH<br />

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OBER<br />

ÖSTERREICHISCHER GEMEINDEBUND<br />

Verwaltungsgerichtshof<br />

Revision gegen Erkenntnis des<br />

Verwaltungsgerichtes:<br />

• Abweichung von Rechtsprechung des VwGH<br />

• Rechtsprechung fehlt<br />

• Keine einheitliche Beantwortung der<br />

Rechtsfrage in bisheriger Rechtsprechung des<br />

VwGH<br />

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23.04.2012<br />

OBER<br />

ÖSTERREICHISCHER GEMEINDEBUND<br />

Verwaltungsgerichtshof<br />

Revisionsberechtigte:<br />

• Gemeinde als belangte Behörde<br />

• Wer durch Erkenntnis des Verwaltungsgerichtes<br />

verletzt zu sein behauptet<br />

• Wer die Verletzung der Entscheidungspflicht<br />

durch VwG behauptet<br />

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OBER<br />

ÖSTERREICHISCHER GEMEINDEBUND<br />

VwGerichtsbarkeits-Novelle 2012<br />

Auswirkungen:<br />

• Wegfall eines zentralen Aufsichtsmittels<br />

• Verlust von Beratungs- und<br />

Unterstützungsleistung durch die<br />

Aufsichtsbehörde<br />

• Gemeinde belangte Behörde<br />

• Mehrkosten für Gemeinden und BürgerInnen<br />

<strong>Mag</strong>. <strong>Maria</strong> <strong>Heitzendorfer</strong>, <strong>Claudia</strong> <strong>Babler</strong><br />

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23.04.2012<br />

OBER<br />

ÖSTERREICHISCHER GEMEINDEBUND<br />

Stellungnahme des Österr. Gemeindebundes<br />

zur VwGerichtsbarkeits- Nov. 2012<br />

<strong>Mag</strong>. <strong>Maria</strong> <strong>Heitzendorfer</strong>, <strong>Claudia</strong> <strong>Babler</strong><br />

OBER<br />

ÖSTERREICHISCHER GEMEINDEBUND<br />

Mediation- ein Verfahren zur<br />

professionellen Konfliktregelung<br />

• Bayern: ähnliche Situation wie in Österreich<br />

(Wegfall des Widerspruchs analog Vorstellung)<br />

Pilotprojekt: Durchführung von Mediationen vor<br />

Eintritt ins Verwaltungsgerichtsverfahren<br />

• Italien: verpflichtende Mediation seit 2011<br />

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23.04.2012<br />

OBER<br />

ÖSTERREICHISCHER GEMEINDEBUND<br />

Mediation im Verwaltungsverfahren<br />

• Konflikte werden gemeinsam gelöst<br />

• Ein neutraler Vermittler fördert die<br />

Kommunikation<br />

• Eigenverantwortlich nach Lösungen<br />

suchen, welche für alle akzeptabel sind<br />

<strong>Mag</strong>. <strong>Maria</strong> <strong>Heitzendorfer</strong>, <strong>Claudia</strong> <strong>Babler</strong><br />

OBER<br />

ÖSTERREICHISCHER GEMEINDEBUND<br />

Ablauf eines Mediationsverfahrens<br />

• In Vorgesprächen klären, ob Voraussetzungen<br />

für Mediation gegeben sind.<br />

• Alle betroffenen Interessensgruppen einbinden<br />

• Miteinander Lösungen erarbeiten (2 – 10<br />

Arbeitssitzungen)<br />

• Mediationsvereinbarung (zivilrechtl. Vertrag)<br />

• Kosten: Euro 44,-- pro Stunden + FK<br />

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23.04.2012<br />

OBER<br />

ÖSTERREICHISCHER GEMEINDEBUND<br />

Nutzen von Mediationsverfahren<br />

• Konstruktiver Umgang mit Konflikten<br />

• Nutzen von Ressourcen bzgl. Wissen und Mitgestaltung<br />

• Entlastung der Entscheidungsträger (keine unangenehmen<br />

Lösungen, wie Enteignungen usw.)<br />

• Förderung von Bürgernähe<br />

• Ausgewogene, tragfähige, kosteneffiziente Lösungen<br />

• Hohe Identifikation mit kommunalen Projekten<br />

• Breite Akzeptanz von gemeinsam gestalteten Lösungen<br />

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OBER<br />

ÖSTERREICHISCHER GEMEINDEBUND<br />

Rechtsgrundlagen für<br />

Mediation<br />

• § 16 Abs. 2 UVP-G (Umweltverfahren)<br />

• § 357 GewO<br />

• § 364 Abs. 3 ABGB (Nachbarschaftsrecht)<br />

• § 111 Abs. 3 WRG<br />

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23.04.2012<br />

OBER<br />

ÖSTERREICHISCHER GEMEINDEBUND<br />

Mediation: Beispiel Stallbau<br />

• Der Nachbar befürchtet Lärm- und Geruchsbelästigung durch die<br />

Nähe des Stalls. Außerdem fürchtet er die schädlichen Aerosole. Er<br />

will den Bau verhindern<br />

• Der Landwirt muss aber seinen Betrieb erweitern um wirtschaftlich<br />

erfolgreich zu sein<br />

• Mediation wurde durch die Gemeinde in die Wege geleitet<br />

• Lösung: Sachverständiger (von beiden akzeptiert) wurde beauftragt<br />

Fenster und Türen ab 19.00 geschlossen<br />

Siloballen erst im Stall öffnen<br />

Lüftungsanlage einbauen<br />

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OBER<br />

ÖSTERREICHISCHER GEMEINDEBUND<br />

Mediation: Beispiel Hund<br />

• Herr G möchte sein Wohnhaus erweitern<br />

• Herr F (Nachbar) beeinsprucht. Er möchte Herrn<br />

G ärgern, da er sich jeden Tag über dessen<br />

Hund aufregt.<br />

• Lösung: Herr G wird jetzt seinen Hund bis 7.00<br />

Uhr morgens im Haus behalten<br />

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23.04.2012<br />

OBER<br />

ÖSTERREICHISCHER GEMEINDEBUND<br />

Beispiel Bau einer Siedlungsstraße:<br />

• Konflikt zwischen Gemeinde und einem Bürger<br />

• Bürger muss ca. 200 m 2 abtreten, will aber nicht. Er<br />

befürchtet die Belästigungen durch den Verkehr. Die<br />

Gemeinde würde ihm ein anderes Grundstück für die<br />

200 m 2 geben. Der Bürger fühlt sich übergangen, da die<br />

Gemeinde eine Enteignung in die Wege leiten möchte.<br />

• Sehr später Start einer Mediation<br />

• Lösung: Es werden einige Ungereimtheiten bereinigt<br />

Er bekommt noch einen Schallschutz von der Gemeinde<br />

und tritt den Grund ab.<br />

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OBER<br />

ÖSTERREICHISCHER GEMEINDEBUND<br />

Mediation im Verwaltungsverfahren<br />

Legalitätsprinzip<br />

• Bindung an Gesetze, VO<br />

• Einhaltung der<br />

Verfahrensbestimmungen<br />

• Offizialmaxime<br />

• Grundsatz der materiellen<br />

Wahrheit<br />

Privatautonomie<br />

• Freiheit in der Gestaltung<br />

der<br />

Mediationsvereinbarung<br />

• Vertragsfreiheit<br />

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23.04.2012<br />

OBER<br />

ÖSTERREICHISCHER GEMEINDEBUND<br />

Mediationsvereinbarung<br />

Inhalt:<br />

• Grundsatz der Vertragsfreiheit im Zivilrecht<br />

• Vertragsfreiheit: Grenze Sittenwidrigkeit (zB<br />

Unverzichtbarkeit bei Gesundheitsgefährdung)<br />

• Sowohl zivilrechtliche als auch<br />

verwaltungsrechtliche Belange<br />

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OBER<br />

ÖSTERREICHISCHER GEMEINDEBUND<br />

Mediationsvereinbarung<br />

• Zivilrechtlicher Vertrag (meist in Form eines<br />

Vergleichs)<br />

• Schriftform aus Gründen der Beweisbarkeit<br />

empfohlen<br />

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23.04.2012<br />

OBER<br />

ÖSTERREICHISCHER GEMEINDEBUND<br />

Mediation im Verwaltungsverfahren<br />

Ausblick:<br />

• Mediation gesetzlich zu verankern<br />

• Instrument für zufriedenstellende und<br />

rasche Verfahrensabwicklung<br />

• Möglichst früher Start einer Mediation<br />

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OBER<br />

ÖSTERREICHISCHER GEMEINDEBUND<br />

Danke für Ihre<br />

Aufmerksamkeit<br />

Name des Vortragenden<br />

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