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Abschreibung - Landwirtschaftliche Berufs- und Fachschulen

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Buchführung für Landwirte<br />

Inventur<br />

Aufzeichnungen<br />

Auswertung<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


Buchführung im landw. Betrieb<br />

Privatbereich<br />

Buchführung<br />

Kapital- <strong>und</strong><br />

Geldbereich<br />

Steuerliche<br />

Buchführung<br />

Produktionsbereich<br />

betriebsinterne<br />

Buchführung<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


Aufzeichnungsmöglichkeiten<br />

(betriebsintern)<br />

Geldbestandskontrolle<br />

(erfasst werden nur die Geldbewegungen)<br />

Einnahmen – Ausgabenrechnung<br />

(erfasst werden auch Schulden <strong>und</strong> Guthaben)<br />

doppelte Buchführung<br />

(erfasst werden auch Vermögensänderungen<br />

(Mehr- <strong>und</strong> Minderwerte, <strong>Abschreibung</strong>en))<br />

Kostenstellenrechnung<br />

(erfasst werden zusätzlich innerbetriebliche Stoffströme,<br />

z.B. Futtergetreide – Erlös bei Getreide, Kosten für Tierhaltung)<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


steuerliche betriebsinterne<br />

Aufzeichnungen<br />

steuerliche Buchführung:<br />

betriebsinterne Aufzeichnungen<br />

nach den Vorschriften des<br />

Finanzamtes<br />

innerhalb der gesetzlichen<br />

Möglichkeiten möglichst<br />

wenig Steuern zahlen<br />

betriebswirtschaftlich nur<br />

bedingt aussagefähig<br />

nach betriebswirtschaftlichen<br />

Kriterien<br />

an den Betrieb angepasst<br />

steuerlich teilweise nicht<br />

zulässig<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


Buchführungspflicht - steuerlich<br />

Einkommensteuer:<br />

voll buchführungspflichtig sind Betriebe:<br />

Land- <strong>und</strong> forstwirtschaftlicher Einheitswert von über € 150.000,-<br />

oder Jahresumsatz (Betriebseinnahmen ohne Ust.) von über € 400.000,-<br />

beschränkt buchführungspflichtige Betriebe:<br />

Einheitswert zwischen 100.000 (ab 2011) <strong>und</strong> 150.000 €<br />

Möglichkeiten:<br />

- Teilpauschalierung (nur Aufzeichnung der Einnahmen)<br />

- Einnahmen – Ausgabenrechnung<br />

(Aufzeichnung der Einnahmen <strong>und</strong> Ausgaben, Berechnung einer AfA)<br />

nicht buchführungspflichtige Betriebe - Vollpauschalierung:<br />

Das Einkommen <strong>und</strong> die daraus resultierenden Steuern werden pauschal<br />

aus dem Einheitswert ermittelt.<br />

(39% des Einheitswertes werden als Gewinngr<strong>und</strong>betrag angesetzt)<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


Buchführungspflicht - steuerlich<br />

Umsatzsteuer:<br />

voll buchführungspflichtig sind Betriebe:<br />

Land- <strong>und</strong> forstwirtschaftlicher Einheitswert von über € 150.000,-<br />

oder Jahresumsatz (Betriebseinnahmen ohne Ust.) von über € 400.000,-<br />

- Auch die Umsatzsteuer muß mit dem Finanzamt verrechnet werden<br />

Umsatzsteuerlich pauschalierte Betriebe:<br />

- keine Aufzeichnungen für die Ust nötig<br />

Option (in der Ust):<br />

Freiwillige Aufzeichnungen für die Umsatzsteuer <strong>und</strong> Verrechnung<br />

derselben mit dem Finanzamt<br />

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Ordnungsgemäße Buchführung<br />

Die Buchführung muss so beschaffen sein, dass sie einem sachverständigen<br />

Dritten innerhalb angemessener Zeit einen Überblick über die Geschäftsvorfälle<br />

<strong>und</strong> über die Lage des Unternehmens vermitteln kann.<br />

Die Bedeutung von Abkürzungen <strong>und</strong> Symbolen muss im Einzelfall eindeutig<br />

festliegen.<br />

Die Eintragungen müssen vollständig, richtig, zeitgerecht <strong>und</strong> geordnet<br />

vorgenommen werden.<br />

Änderungen müssen so vorgenommen werden, dass der ursprüngliche Inhalt<br />

ersichtlich ist – es muss erkennbar sein, wann die Änderungen vorgenommen<br />

wurden (Löschbare Schreibmittel sind verboten).<br />

Die Belege (Abschriften von „Handelsbriefen“) sind geordnet aufzubewahren<br />

Es gilt eine Aufbewahrungsfrist von 7 Jahren ab Ende des Geschäftsjahres.<br />

Werden elektronische Datenträger verwendet, muss die vollständige, geordnete<br />

<strong>und</strong> inhaltsgleiche Wiedergabe bis zum Ablauf der Aufbewahrungsfrist<br />

gewährleistet sein.<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


Ablauf einer doppelten Buchführung<br />

Inventur <strong>und</strong> Bewertung<br />

Eröffnungsbuchungen<br />

laufende Buchungen (während des Jahres)<br />

Vorbereitung für den Abschluß<br />

Abschluß<br />

Auswertung<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


Inventur<br />

Zweck:<br />

Erfassung des Vermögens<br />

dessen Bewertung<br />

Erfassung der Schulden<br />

Ermittlung des Eigenkapitals<br />

Das Ergebnis ist die Bilanz<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


V e r m ö g e n<br />

Was ist da?<br />

B i l a n z<br />

K a p i t a l<br />

Wem gehört es?<br />

Anlagevermögen<br />

Umlaufvermögen<br />

Fremdkapital<br />

Eigenkapital<br />

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Wertarten<br />

• Verkehrswert (Marktpreis)<br />

– Ankaufwert (Marktpreis + Kaufspesen<br />

– Verkaufswert (Marktpreis – Verkaufsspesen<br />

• Herstellungswert<br />

Geldausgaben + Eigenleistungen<br />

• Wiederbeschaffungswert<br />

sind die Kosten für die Herstellung zum<br />

gegenwärtigen Zeitpunkt<br />

• Austauschwert<br />

Wertfeststellung mittels vergleichbarer Produkte<br />

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<strong>Abschreibung</strong><br />

(AfA -> Absetzung für Abnutzung)<br />

Anteil der Anschaffungskosten je Jahr der<br />

voraussichtlichen Nutzungsdauer.<br />

Berechnung:<br />

Neuwert / Nutzungsdauer<br />

oder<br />

Neuwert * AfA in %<br />

(AfA % = 1 / Nutzungsdauer)<br />

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Aufgaben der AfA<br />

• Aufteilung des Neuwertes auf die<br />

voraussichtliche Nutzungsdauer<br />

• Wertanpassung des Anlagevermögens<br />

(Zeitwert = Anschaffungswert – bisherige AfA)<br />

• Kalkulatorische Kapitalwiedergewinnung<br />

(Die AfA drückt den jährlichen Wertverlust des<br />

abnutzbaren Anlagevermögens aus – Dieser muss in den<br />

Betrieb reinvestiert werden um das Eigenkapital zu<br />

erhalten)<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


Bilanzierungsgr<strong>und</strong>sätze<br />

Bilanzwahrheit<br />

Bilanzwahrheit bedeutet, alle betrieblichen Vermögensteile vollständig zu<br />

erfassen.<br />

Bilanzklarheit<br />

Bilanzklarheit bedeutet klare, übersichtliche Darstellung der Bilanz.<br />

Einzelerfassung<br />

Einzelerfassung heißt, dass jedes Betriebsmittel des Anlage- <strong>und</strong><br />

Umlaufvermögens gesondert erfasst wird<br />

Bilanzvorsicht<br />

Bilanzvorsicht bedeutet bei der Bewertung von Verkaufsgütern <strong>und</strong> Forderungen<br />

die Beachtung des Niederstwertprinzipes.<br />

Bilanzkontinuität <strong>und</strong> Bilanzzusammenhang<br />

Die Werte der Schlussbilanz des Vorjahres entsprechen den Werten der<br />

Eröffnungsbilanz des Folgejahres<br />

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Vermögensbewertung für eine<br />

betriebsinterne Buchführung in<br />

der Landwirtschaft<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


Gr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Boden<br />

Sowohl für eine betriebsinterne als auch für eine<br />

steuerliche Buchführung ist eine Bewertung von<br />

Gr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Boden nicht erforderlich, da er keiner<br />

<strong>Abschreibung</strong> (Wertminderung) unterliegt.<br />

Die LBG bewertet die landwirtschaftliche<br />

Nutzfläche mit dem 1,5-fachen Hektarsatz <strong>und</strong> den<br />

Waldboden mit Faktor 0,375.<br />

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Gr<strong>und</strong>verbesserungen (Meliorationen):<br />

Dazu zählt man wertvermehrende Gr<strong>und</strong>verbesserungen, die einer<br />

natürlichen Abnützung unterliegen (z. B. Dränage, im Boden<br />

verlegte Bewässerungsanlagen).<br />

Einmalige Gr<strong>und</strong>verbesserungen zählen zum Boden.<br />

Bei der Bewertung ist vom Neuwert (seinerzeitige<br />

Anschaffungskosten) auszugehen.<br />

Rohrdränagen werden mit 3 - 5 %, (LBG setzt 30 Jahre<br />

Nutzungsdauer ein), Maulwurfdränagen mit höheren Sätzen (ca. 20<br />

%, LBG setzt 8 Jahre ein) abgeschrieben.<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


Gebäude <strong>und</strong> bauliche Anlagen<br />

Erfaßt werden nur die dem Betrieb dienenden Gebäude <strong>und</strong><br />

baulichen Anlagen. (nach Nutzungsart getrennt!) Dabei sind<br />

eventuelle Aufstallungen extra zu erfassen (wegen der kürzeren<br />

Nutzungsdauer!)<br />

Wohngebäude bzw. Räume, die von der Besitzerfamilie bewohnt<br />

werden, zählen zum Privatvermögen <strong>und</strong> werden deshalb nicht<br />

inventarisiert.<br />

Außer den Gebäuden im engeren Sinne wie Stallungen,<br />

Scheunen, Garagen gehören zu diesen Vermögensbeständen<br />

auch noch bauliche Anlagen wie Düngerplatten Gülle- <strong>und</strong><br />

Jauchegruben, Silos, Kanalisation, Wasserversorgungsanlagen,<br />

asphaltierte Flächen, Brücken, Zäune usw.<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


Gebäudebewertung<br />

Bei der Bewertung wird vom Neuwert ausgegangen. Ist der<br />

Neuwert (Anschaffungswert, Herstellungskosten) bekannt, so ist<br />

dieser zu verwenden. Eigenleistungen <strong>und</strong> eigenes Bauholz sind<br />

zu bewerten.<br />

Eventuelle Investitionszuschüsse vermindern die Baukosten <strong>und</strong><br />

sind abzuziehen.<br />

Ist der Neuwert nicht bekannt oder liegt die Herstellung länger<br />

zurück so verwendet man zur Ermittlung des Neuwertes eine<br />

Baukostenschätzung <strong>und</strong> errechnet den Wiederbeschaffungswert<br />

Bei Stallgebäuden wird auf Gr<strong>und</strong> der unterschiedlichen<br />

Nutzungsdauer die Gebäudehülle <strong>und</strong> die Einrichtung getrennt<br />

bewertet. (Verhältnis ca. 60 : 40)<br />

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Durchschnittliche Gesamtnutzungsdauer<br />

Rinderstall - Hülle<br />

Schweinestall - Hülle<br />

Hühnerställe<br />

Stalleinrichtung<br />

Scheunen, Garagen<br />

Betonsilo, Jauchegrube<br />

Traunsteinsilo<br />

Holzsilo<br />

Befestigte Wege<br />

30 - 50 Jahre<br />

20 - 40 Jahre<br />

20 – 25 Jahre<br />

15 Jahre<br />

20 - 40 Jahre<br />

25 Jahre<br />

20 Jahre<br />

20 Jahre<br />

20 Jahre<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


Bewertung von Altgebäuden<br />

Wenn es sich um sehr alte Gebäude handelt, die sich jedoch in einem<br />

guten Bauzustand befinden <strong>und</strong> benützt werden, kann die übliche<br />

Zeitwertberechnung (Neuwert - bisherige <strong>Abschreibung</strong>)<br />

betriebswirtschaftlich zu unbrauchbaren Werten führen.<br />

Berechnung des<br />

Wiederbeschaffungswertes:<br />

= Bauvolumen * Baurichtsatz - Abschläge für Alter<br />

Abschläge für das Alter bei Gebäuden: Reduktion<br />

bis 1/4 der Gesamtnutzungsdauer um 10 %<br />

von 1/4 bis 1/2 der Gesamtnutzungsdauer um 20 %<br />

über 1/2 der Gesamtnutzungsdauer um 33 %<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


Berechnung des Zeitwertes<br />

<strong>Abschreibung</strong> (Afa) je Jahr =<br />

Neuwert (Wiederbeschaffungswert) /<br />

Übliche Gesamtnutzungsdauer<br />

Zeitwert =<br />

Jährliche AfA * Restnutzungsdauer in Jahren<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


Beispiel - Gebäudebewertung<br />

Scheune:<br />

Baujahr 1948, Übliche Gesamtnutzungsdauer 40 Jahre, angenommene<br />

Restnutzung 17 Jahre; Bauvolumen: 3240 m³, Baurichtsatz 29 €/m³<br />

a) Wiederbeschaffungswert:<br />

Baurichtpreis: 3.240 m³ * 29 €/m³ = 93.960 €<br />

- Altersabschlag: (über ½ Gesamtnutzungsd.) 33 %: 93.960 * 33% = 31.007 €<br />

= Wiederbeschaffungswert: 62.953 €<br />

b) <strong>Abschreibung</strong>: 62.953 € / 40 Jahre = 1.574 € je Jahr<br />

c) Zeitwert: 1.574 € je Jahr * 17 Jahre Rest ND = 26.758 €<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


Maschinen <strong>und</strong> Geräte<br />

Maschinen <strong>und</strong> Geräte werden einzeln inventarisiert.<br />

Ausgenommen sind Kleingeräte, deren Ankaufspreis<br />

unter € 480,- incl. MWST liegt. Beim Neuerwerb<br />

werden diese Kleingeräte gleich als Aufwand verbucht,<br />

daher entfällt deren Inventarisierung.<br />

Gemeinschaftsmaschinen werden mit dem jeweiligen<br />

Anteil inventarisiert. (Z.B: 1/3)<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


Bewertung am Betrieb vorhandener<br />

Maschinen bei der Erstinventur<br />

Bewertung mit dem Anschaffungswert<br />

Nutzungsdauer: betriebsbezogene Lebensdauer, in<br />

Anlehnung an die ÖKL-Nutzungsdauer<br />

Zeitwert = Anschaffungswert - bisherige AfA<br />

Maschinen, die abgeschrieben sind, aber noch verwendet werden<br />

wird ein Erinnerungswert (€ 1,-) eingesetzt,<br />

nicht mehr verwendete abgeschriebene Maschinen sind nicht zu inventarisieren.<br />

Bei sehr alten Maschinen die noch in Verwendung sind kann<br />

auch vom derzeitigen Gebrauchtmaschinenwert <strong>und</strong> der<br />

voraussichtlichen Restnutzungsdauer ausgegangen werden.<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


Beispiel Maschinenbewertung:<br />

Traktor 40 KW: (Bewertung per 1. 1. 2012)<br />

Anschaffungskosten 21.800 €, Anschaffungsjahr 1995,<br />

voraussichtliche Gesamtnutzungdauer 20 Jahre<br />

a) <strong>Abschreibung</strong> je Jahr: 21.800 € / 20 Jahre = 1.090 €/Jahr<br />

b) bisherige Nutzungsdauer: 2012 – 2005 = 17 Jahre<br />

c) bisherige AfA: 1.090 € * 17 Jahre = 18.530 €<br />

d) Zeitwert: 21.800 € - 18.530 € = 3.270 €<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


Bewertung von Großreparaturen<br />

Nutzungsdauer wird verlängert<br />

Funktion wird verbessert bzw. geändert<br />

Berechnung:<br />

Neuer Buchwert = Derzeitiger Zeitwert + Reparaturkosten<br />

bzw. Umbaukosten<br />

Neue Afa = Neuer Buchwert / Neue (Rest)nutzungsdauer<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


Beispiel Großreparatur<br />

Traktor Bsp. Maschinenbewertung wird generalüberholt,<br />

Kosten: 5000 €<br />

Verlängerung der Nutzungsdauer,<br />

neue (Rest-)Nutzungsdauer 10 Jahre<br />

Zeitwert per 1.1.2012: 3 270 €<br />

+ Großrep. 5 000 €<br />

= neuer Buchwert 8 270 €<br />

: neue Nutzungsdauer 10 Jahre<br />

= neue Afa 827 €<br />

Buchwert 31. 12. 2012 7 443 €<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


Pflanzenbestände<br />

Feldinventar: = kurzlebige Pflanzenbestände, werden in<br />

Österreich (Bilanzstichtag meist 1. 1.) nicht bewertet.<br />

Dauerkulturen: entweder nach Gestehungskosten - AfA<br />

oder nach Durchschnittssätzen je Pflanze (keine Afa)<br />

Wald: Kleinwald wird nicht bewertet.<br />

Erreicht die Waldbewirtschaftung in einem Betrieb eine gewisse Bedeutung<br />

(z.B. 1/3 der Kulturfläche ist Wald), dann sollte auch eine Bewertung des<br />

Waldbestandes <strong>und</strong> des Zuwachses erfolgen, um Mehr- oder Minderwerte<br />

errechnen zu können.<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


Vieh<br />

Eine Einzelbewertung mit Berechnung der AfA ist nur bei<br />

sehr wertvollen Tieren zu empfehlen.<br />

AfA = (Anschaffungswert – Verkaufswert) / Nutzungsdauer<br />

(Zeitwert = Anschaffungwert – AfA)<br />

Die Bewertung der Viehbestände kann mit den statistischen<br />

Viehrichtsätzen erfolgen<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


Selbsterzeugte Vorräte<br />

Bewertet werden nur handelsübliche Vorräte wie z.B. Getreide,<br />

Kartoffel, Rüben, usw.<br />

Selbsterzeugte Vorräte wie Heu, Stroh, Silagen, Wirtschaftsdünger,<br />

Brennholz werden meist nicht bewertet, wenn sie üblicherweise<br />

vom Betrieb nicht vermarktet werden. Eine Bewertung wäre dann<br />

wichtig, wenn jeweils zum Bewertungsstichtag große<br />

Bestandesunterschiede vorhanden sind.<br />

Bewertet werden selbsterzeugte Vorräte mit dem<br />

Selbstkostenpreis am Bewertungsstichtag.<br />

(z.B.: Aktueller Großhandelspreis lt. "Der Bauer" inkl. MWST<br />

minus 10 - 20% = Selbstkostenpreis)<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


Zugekaufte Vorräte<br />

Inventarisiert <strong>und</strong> bewertet werden alle zugekauften<br />

Vorräte wie Saatgut, Düngemittel, Pflanzenschutzmittel,<br />

Futtermittel, Treibstoffe, Schmiermittel, Baumaterial<br />

usw.<br />

Kleine Restmengen werden nicht berücksichtigt.<br />

Bewertet werden die zugekauften Vorräte mit dem Preis<br />

der letzten Lieferung.<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


Geld<br />

Der Vermögensbestandteil Geld umfaßt alle dem Betrieb<br />

dienenden Geldbestände.<br />

Privates Geld (Privatsparbuch, private Bausparverträge,<br />

Wertpapiere usw.) wird dann nicht inventarisiert, wenn es<br />

voraussichtlich im Privatbereich verwendet wird.<br />

Sonst ist es günstiger, diese Gelder betrieblich zu erfassen <strong>und</strong> erst<br />

die tatsächliche private Verwendung zu verbuchen.<br />

Alle Geldmittel mit betrieblichem Bezug werden mit dem Stand<br />

des Bewertungsstichtages in das Inventarbuch eingetragen.<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


Aktive Geldbestände<br />

Bargeld: ermittelt durch Kassasturz<br />

Bankguthaben: (Spar- <strong>und</strong> Girokonten) durch Tagesauszug erfasst<br />

Sonstige Geldbestände (ev. Bausparguthaben, Anleihen, .....)<br />

Laufende Forderungen: ergeben sich aus noch unbezahlten<br />

Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen des Betriebes<br />

(z. B.: verkaufte Stiere sind noch nicht bezahlt)<br />

Betriebliche Beteiligungen (z.B.. Ges.m.b.H)<br />

Genossenschaftsanteile: von diesen hängt auch die Haftung bei der<br />

Genossenschaft ab<br />

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Passive Geldbestände: (Schulden)<br />

Laufende Verbindlichkeiten:<br />

unbezahlte Rechnungen<br />

Lieferantenkredite<br />

Kontokorrentschulden: Girokonto im SOLL (-)<br />

Mittel- <strong>und</strong> langfristige Schulden:<br />

geförderte Kredite<br />

betriebliche Darlehen<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


Auf Gr<strong>und</strong>lage der Inventur wird die<br />

Bilanz erstellt.<br />

Die Bilanz ist die<br />

Gegenüberstellung von<br />

Vermögen <strong>und</strong> Kapital<br />

zum<br />

Bilanzstichtag (=Vermögensbilanz)<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


V e r m ö g e n<br />

Was ist da?<br />

B i l a n z<br />

K a p i t a l<br />

Wem gehört es?<br />

Anlagevermögen<br />

Tiervermögen<br />

Umlaufvermögen<br />

Fremdkapital<br />

Eigenkapital<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


- Boden<br />

Anlagevermögen<br />

- Meliorationen (= Gr<strong>und</strong>verbesserungen)<br />

- Gebäude <strong>und</strong> bauliche Anlagen<br />

- Maschinen <strong>und</strong> Geräte<br />

- mehrjährige Pflanzenbestände<br />

Mit Ausnahme des Bodens <strong>und</strong> des Waldes unterliegt das<br />

Anlagevermögen einer Abnutzung <strong>und</strong> somit einer Wertminderung.<br />

Das in diese Vermögensteile investierte Kapital ist<br />

längerfristig geb<strong>und</strong>en.<br />

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Tiervermögen<br />

Laut Grünem Bericht 2010 ist das Tiervermögen<br />

eine eigene Vermögensgruppe.<br />

Alle Zucht- <strong>und</strong> Nutztiere werden unter dieser<br />

Position zusammengefasst.<br />

Das Tiervermögen unterliegt nicht der<br />

<strong>Abschreibung</strong>.<br />

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Umlaufvermögen<br />

- einjährige Feldbestände (Mais, Getreide, Gras,...)<br />

- Vorräte (Kraftfutter, Diesel,...)<br />

- Geld<br />

Das Umlaufvermögens ist nur einmal nutzbar, es wird beim<br />

einmaligen Gebrauch verbraucht.<br />

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Weitere Unterteilung der<br />

Vermögensbestandteile (1)<br />

Produktive Bestandteile:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Pflanzenbestände<br />

Vieh<br />

Maschinen bei überbetrieblichem Einsatz<br />

Gebäude bei Vermietung<br />

Die Produktion unterstützende Bestandteile<br />

Boden<br />

Gebäude<br />

Maschinen<br />

Vorräte<br />

Geld<br />

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Weitere Unterteilung der<br />

Vermögensbestandteile (2)<br />

Gutsbestandskapital<br />

Ist vom Verpächter zur Verfügung zu stellen<br />

Boden, Gebäude, mehrjährige Pflanzenbestände..<br />

Kontingente<br />

Verpächtersvermögen<br />

Hat der Pächter mitzubringen<br />

Maschinen, Vieh, Vorräte, Geld<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


Kapital<br />

Eigenkapital:<br />

stellt den Anteil am Vermögen dar, der den Besitzern<br />

des Unternehmens gehört.<br />

Fremdkapital:<br />

sind alle externen Unternehmensfinanzierungen.<br />

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Vermögen lt. Grüner Bericht 2011<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


Ablauf einer Buchführung<br />

Eröffnungsbuchungen<br />

Buchen von Geschäftsfällen<br />

Vorbereitung für den Abschluß<br />

Abschluß der Buchführung<br />

Auswertung<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


Buchungsgr<strong>und</strong>sätze<br />

Jede Buchung erfolgt 2 mal<br />

einmal im SOLL<br />

einmal im HABEN<br />

Summe der Soll - Buchungen<br />

=<br />

Summe der Haben - Buchungen<br />

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Eröffnungsbuchungen<br />

Eintragen der Anfangsstände auf die Bestandeskonten<br />

(=Aufteilung der Bilanz auf die Konten)<br />

Die Gegenbuchung erfolgt am Eröffnungsbilanzkonto<br />

(EBK)<br />

z.B. Bargeld an EBK<br />

Gebäude an EBK<br />

EBK an Kredit<br />

EBK an Eigenkapital<br />

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Trennung zwischen Betrieb <strong>und</strong> Privat<br />

Art Betrieb Privat<br />

Steuern<br />

Versicherungen<br />

Mitgliedsbeiträge<br />

Presse u. Bücher<br />

Gr<strong>und</strong>steuer + Zuschläge,<br />

Mehrwertsteuer<br />

Feuerversicherung, Sturm,<br />

Hagelvers., Betriebshaftpflicht<br />

KFZ - Haftpflicht Traktore<br />

Maschinenring, berufliche<br />

Vereine (Zuchtverband, ..)<br />

Einkommensteuer, Kirchenbeitrag,<br />

Müllabfuhr<br />

Sozialversicherung f. Familie,<br />

Lebensversicherung,<br />

Privatunfallvers.,<br />

Arztrechnungen u. Rückvergütungen<br />

Politische u. kulturelle<br />

Organisationen<br />

Fachbücher, Fachzeitschriften Tageszeitungen, ...<br />

Bekleidung<br />

Spezielle Arbeitskleidung<br />

(Stallkleider, Stiefel, ..)<br />

Fahrt- <strong>und</strong> Gasthausspesen<br />

Fahrtspesen beim Viehkauf, Sonstige<br />

Maschinenkauf,<br />

Versteigerungen,..<br />

Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung Landw. Kurse, Meisterkurs Sonstige<br />

Normale Arbeits- u. Freizeitkleidung<br />

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Trennung zwischen Betrieb <strong>und</strong> Privat<br />

Art Betrieb Privat<br />

Energiekosten<br />

Darlehen (Anfangsstand,<br />

Zinsen u. Tilgung)<br />

Nebenbetrieb<br />

Öffentl. Zuschüsse<br />

Inventarverkauf<br />

Treibstoffe f. landw.<br />

Maschinen, ..<br />

für Maschinen, Gebäude,<br />

Gr<strong>und</strong>, ev.<br />

Ausgedingewohnung<br />

Bäuerlicher Nebenbetrieb<br />

(eigene Konten ),<br />

Nachbarschaftshilfe, MR<br />

Investitionszuschüsse,<br />

Ausgleichszahlungen<br />

Verkauf v. landw. Inventar<br />

(Maschinen, ...)<br />

Heizmaterial f. Wohnhaus<br />

Hausbau, Bauspardarlehen, für<br />

Wohnungseinrichtung,...<br />

Gewerbl. Nebenbetrieb, Löhne aus<br />

unselbst. Arbeit, Pensionen<br />

Familienbeihilfe, Schulbeihilfe<br />

Verkauf v. Haushaltsgegenständen,<br />

..<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


Schema der Buchführung<br />

Eröffnungsbilanz - Eröffnungsbuchungen<br />

Anfangsbestände werden auf die entsprechenden Konten übertragen<br />

aktive Bestandeskonten (Gebäude, Maschinen, ...Geld) :<br />

jeweiliges Konto im Soll<br />

Gegenbuchung(Haben) auf das Eröffnungsbilanzkonto<br />

(z.B.: Anfangsstand Bargeld:<br />

Anfangsstand Kassa<br />

Konto Bargeld<br />

Konto EBK<br />

Anfangsstand Kassa<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


Schema der Buchführung<br />

Eröffnungsbilanz - Eröffnungsbuchungen<br />

Anfangsbestände werden auf die entsprechenden Konten übertragen<br />

Passive Bestandeskonten (Kredite, Eigenkapital) :<br />

jeweiliges Konto im Haben<br />

Gegenbuchung(Soll) auf das Eröffnungsbilanzkonto<br />

(z.B.: Anfangsstand Agrarinvestitions - Kredit:<br />

Konto AI - Kredit<br />

Anfangsstand AIK<br />

Anfangsstand AIK<br />

Konto EBK<br />

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Buchen von Geschäftsfällen<br />

S o l l<br />

Frage: Wohin?<br />

Vermehrung von<br />

Vermögen<br />

Verminderung von<br />

Schulden<br />

H a b e n<br />

Frage: Woher?<br />

Verminderung von<br />

Vermögen<br />

Vermehrung von<br />

Schulden<br />

Verminderung von Eigenkapital<br />

Aufwand<br />

Privatentnahmen<br />

Vermehrung von Eigenkapital<br />

Ertrag<br />

Privatzuschüsse<br />

Erstellt von Johann Mayer, landw. Fachschule Otterbach


Begriffe<br />

• Investition:<br />

Anschaffung länger nutzbarer Vermögensbestandteile<br />

• Ertrag:<br />

Wertzuwachs (Erzeugung) im Laufe eines Jahres<br />

• Aufwand:<br />

notwendiger Mitteleinsatz zur Erreichung des Ertrages im<br />

Laufe eines Jahres<br />

In der Landwirtschaft werden Erträge <strong>und</strong> Aufwände bereits während des<br />

Jahres auf den entsprechenden Erfolgskonten gebucht.<br />

Am Jahresende erfolgt ein Abgleich mit dem tatsächlichem Bestand über<br />

Mehr- <strong>und</strong> Minderwerte.<br />

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Schema der Buchführung<br />

laufende Buchungen:<br />

eine Vermehrung wird auf der gleichen Seite wie in der Bilanz<br />

verbucht, eine Verminderung auf der anderen Seite<br />

aktive Bestandeskonten (Gebäude, Maschinen, ...Geld) :<br />

Vermehrung: jeweiliges Konto im Soll<br />

Verminderung: jeweiliges Konto im Haben<br />

(z.B.: Kauf eines Traktors über das Girokonto:<br />

Konto Maschinen<br />

Traktorkauf<br />

Vermehrung<br />

(wohin?)<br />

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Konto Giro<br />

Traktorkauf<br />

Verminderung<br />

(woher?)


Besonderheit des Eigenkapitals<br />

Eigenkapital ist der Anteil am Betriebsvermögen, der dem Besitzer<br />

gehört.<br />

Es erhöht sich durch Erträge <strong>und</strong> Privatzuschüsse<br />

<strong>und</strong> vermindert sich durch Aufwendungen <strong>und</strong><br />

Privatentnahmen<br />

Während des Jahres erfolgen keine Buchungen auf dem<br />

Eigenkapitalkonto<br />

Es wird auf die Gruppen<br />

Erträge, Aufwände <strong>und</strong> Privat aufgeteilt<br />

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Schema der Buchführung<br />

laufende Buchungen:<br />

eine Vermehrung wird auf der gleichen Seite wie in der Bilanz<br />

verbucht, eine Verminderung auf der anderen Seite<br />

Erfolgskonten (Aufwände, Erträge) :<br />

Aufwände: jeweiliges Konto im Soll<br />

(z.B.: Ferkelverkauf über das Girokonto:<br />

Erträge: jeweiliges Konto im Haben<br />

Konto Giro<br />

Ferkelverkauf<br />

Konto Erträge Ferkel<br />

Ferkelverkauf<br />

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Schema der Buchführung<br />

laufende Buchungen:<br />

eine Vermehrung wird auf der gleichen Seite wie in der Bilanz<br />

verbucht, eine Verminderung auf der anderen Seite<br />

Privatkonten :<br />

Privat-Ausgaben: jeweiliges Konto im Soll<br />

Privat-Einnahmen: jeweiliges Konto im Haben<br />

(z.B.: Kauf von Lebensmitteln, bar:<br />

Konto Privat<br />

Lebensmittelkauf<br />

Konto Bargeld<br />

Lebensmittelkauf<br />

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Kontenrahmen<br />

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Vorbereitung für den Abschluß<br />

Korrekturbuchungen<br />

(Umbuchung Privatanteil Strom, Betriebsanteil PKW, ...)<br />

Ermittlung der Naturalleistungen des<br />

Betriebes an den Haushalt<br />

Berechnung der <strong>Abschreibung</strong>en<br />

Erfassung der Mehr- <strong>und</strong> Minderwerte in<br />

der Inventur<br />

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Schema der Buchführung<br />

Buchungen am Jahresende:<br />

eine Vermehrung wird auf der gleichen Seite wie in der Bilanz<br />

verbucht, eine Verminderung auf der anderen Seite<br />

(z.B.: Naturalentnahme Milch:<br />

Konto Privat<br />

Priv.Entnahme<br />

Milch<br />

Konto Milcherlös<br />

Priv.Entnahme<br />

Milch<br />

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Schema der Buchführung<br />

Buchungen am Jahresende:<br />

eine Vermehrung wird auf der gleichen Seite wie in der Bilanz<br />

verbucht, eine Verminderung auf der anderen Seite<br />

(z.B.: <strong>Abschreibung</strong> von Maschinen:<br />

Konto <strong>Abschreibung</strong>en<br />

AfA Maschinen<br />

Konto Maschinen<br />

AfA Maschinen<br />

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Schema der Buchführung<br />

Buchungen am Jahresende:<br />

eine Vermehrung wird auf der gleichen Seite wie in der Bilanz<br />

verbucht, eine Verminderung auf der anderen Seite<br />

z.B.: Mehrwert Diesel:<br />

(Achtung !!<br />

Buchung am Aufwandskonto auf der „verkehrten Seite“)<br />

Konto Vorräte<br />

Mehrwert Diesel<br />

Konto Aufw. Teibstoffe<br />

Mehrwert Diesel<br />

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Abschluß der Buchführung<br />

Wird in einer EDV - Buchführung automatisch<br />

durchgeführt<br />

Aufwand <strong>und</strong> Ertrag gegen Gewinn <strong>und</strong> Verlust<br />

Privat gegen Eigenkapital<br />

Gewinn u. Verlust gegen Eigenkapital<br />

Bestandeskonten gegen Schlußbilanzkonto<br />

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Abschluss der Buchführung<br />

Aufwände<br />

Erträge<br />

Privat<br />

Konto Gewinn u. Verlust<br />

Einkommen<br />

Konto Eigenkapital<br />

aktive Bestandeskonten<br />

(Gebäude, ... Geld)<br />

Fremdkapital<br />

Schlussbilanzkonto<br />

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Auswertung einer Buchführung<br />

Erst durch eine entsprechende Auswertung<br />

<strong>und</strong> Interpretation der Ergebnisse gewinnt<br />

die Buchführung an Aussagekraft <strong>und</strong> ist<br />

sie ein Hilfsmittel für die Betriebsführung<br />

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Vermögensstruktur:<br />

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Bilanzanalyse<br />

= Anteil von Anlagevermögen <strong>und</strong> Umlaufvermögen am<br />

Gesamtvermögen<br />

Das Anlagevermögen ist langfristig geb<strong>und</strong>en, es verursacht AfA,<br />

Versicherung, Zinsansatz, wirtschaftliches <strong>und</strong> technisches<br />

Risiko, längerfristige Festlegung der Produktionsrichtung.<br />

Es ist selbst meist nicht produktiv.<br />

Der Anteil des Anlagevermögens ist in der Landwirtschaft meist<br />

relativ hoch (70-85 %)<br />

Das Umlaufvermögen ist nur kurz geb<strong>und</strong>en,<br />

oft ist es selbst produktiv.


Kapitalstruktur:<br />

Bilanzanalyse<br />

= Anteil von Eigen- <strong>und</strong> Fremdkapital am Gesamtkapital<br />

Fremdkapital verursacht Schuldzinsen <strong>und</strong> muß zurückgezahlt<br />

werden.<br />

Kurzfristige Schulden können zu Finanzierungsschwierigkeiten<br />

führen <strong>und</strong> sind meist höherverzinslich. (Umschuldung:<br />

kurzfristige Kredite in längerfristige Schulden umwandeln)<br />

Es ist auf eine fristkonforme Finanzierung zu achten.<br />

Das Eigenkapital soll sich ebenfalls verzinsen.<br />

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Bilanzanalyse<br />

Entwicklung des Eigenkapitals<br />

= (Eigenkapital 31. 12 - Eigenkapital 1.1.)<br />

Sie ist ein Maß für die wirtschaftliche Stabilität des Betriebes.<br />

Die Mindestgröße ist eine Eigenkapitalerhöhung um die<br />

Inflationsrate, um das Realvermögen des Betriebes zu erhalten.<br />

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Einteilung der Betriebe nach der<br />

Eigenkapitalentwicklung in:<br />

☺ wachsende bzw. entwicklungsfähige Betriebe<br />

stagnierende Betriebe<br />

(fast keine Eigenkapitalbildung)<br />

von der Substanz lebende Betriebe<br />

(Eigenkapitalbildung ist negativ)<br />

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Ertragsverteilung<br />

Erfolgskennzahlen<br />

Sie gibt Auskunft über die Betriebsschwerpunkte<br />

Produktivität<br />

Arbeitsproduktivität: Ertrag je Arbeitskraft<br />

Flächenproduktivität: Ertrag je ha<br />

Kapitalproduktivität: Ertrag in % des<br />

durchschnittlichen Besatzkapitals<br />

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Einkünfte aus der Land- <strong>und</strong><br />

Forstwirtschaft (E):<br />

Doppelte Ermittlung:<br />

Erfolgsrechnung:<br />

E = Ertrag - Aufwand<br />

Bestandesrechnung:<br />

E = Eigenkapitalveränderung + Privatentnahmen<br />

(=Saldo Gruppe Privat)<br />

Definition: Einkommen ist das, was man verbrauchen könnte, ohne<br />

das ursprünglich vorhandene Reinvermögen(=Eigenkapital) zu<br />

verändern.<br />

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Gewinnrate<br />

= Einkünfte in % vom Ertrag<br />

Sie drückt aus, wieviel von € 100.- Ertrag als Einkommen<br />

verbleibt. Sie ist abhängig von der Betriebsorganisation<br />

Je höher die Gewinnrate ist, desto weniger wirken sich<br />

Preisschwankungen auf das Einkommen aus<br />

(Sie ist höher bei Veredelung, Direktverkauf, u.ä.)<br />

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Gesamteinkommen<br />

Umfaßt alle Einkünfte des Betriebes <strong>und</strong> seiner Besitzer<br />

Berechnung:<br />

Einkünfte aus der Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft<br />

+ Nebeneinkommen (außerlandw. Einkünfte)<br />

+ Sozialeinkommen<br />

+ sonstige Einkünfte<br />

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Verwendung des Gesamteinkommens<br />

Finanzierung des Lebensunterhaltes (Essen, Wohnung,<br />

Kleidung, Privatsteuern <strong>und</strong> Privatversicherungen<br />

(incl. Sozialversicherung), Auto, Urlaub, ...)<br />

Tilgung <strong>und</strong> Verzinsung von Privatkrediten<br />

private Vermögensbildung<br />

Eigenkapitalbildung des Betriebes<br />

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Eigenfinanzierungskraft<br />

ist jener Betrag, der für betriebliche (oder private) Investitionen,<br />

zum Sparen oder zur Kreditrückzahlung zur Verfügung steht.<br />

Berechnung:<br />

Gesamteinkommen<br />

- Lebenshaltungskosten (Privatverbrauch)<br />

= Eigenkapitalbildung<br />

- Kredittilgungen<br />

+ <strong>Abschreibung</strong>en Maschinen, Gebäude u. Meliorationen<br />

= Eigenfinanzierungskraft<br />

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Verwendung der<br />

Eigenfinanzierungskraft<br />

für:<br />

Bestandesänderungen (Vieh, Vorräte)<br />

Investitionen<br />

Geldbestandsänderungen<br />

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weitere subjektive Erfolgskennzahlen<br />

Zinsansatz für das Eigenkapital (za) (3-4%)<br />

Lohnansatz (L) für die familieneigenen Arbeitskräfte<br />

(so, als ob sie kollektivvertraglich entlohnt würden + Betriebsleiterzuschlag)<br />

Arbeitsverdienst (Av) : tatsächlich für die Arbeit erwirtschafteter<br />

Einkommensteil, er soll den Lohnansatz decken. Av = E - za<br />

Vermögensrente (Vr) ergibt die tatsächliche Verzinsung des<br />

Eigenkapitals. Vr = E - L<br />

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weitere subjektive Erfolgskennzahlen 2<br />

• Soll – Einkommen: = Lohnansatz (für die eigene<br />

Arbeitsleistung) + Zinsansatz(für das eingesetzte<br />

Eigenkapital) (Soll-E = L + za)<br />

• Unternehmergewinn (U) ist der tatsächliche<br />

Gewinn nach Bewertung der Arbeit <strong>und</strong> der<br />

Verzinsung des eingesetzten Kapitals.<br />

U = E - L – za (U = E – Soll-E)<br />

• Rentabilitätskoeffizient: = Einkommen in % des<br />

Soll – Einkommens<br />

= E / Soll-E<br />

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objektive Erfolgskennzahlen<br />

Betriebseinkommen (BE):<br />

umfaßt alle Einkünfte aus dem Betrieb<br />

(BE = E + Fl + Sz+Pz+Au)<br />

objektive Kosten (Ko)<br />

Ko = Ks + L - (Sz+Pz+Au)<br />

Produktionskosten (PK):<br />

PK = Ko + Za ( Za = Zinsansatz des Gesamtkapitals)<br />

Reinertragsdifferenz (D):<br />

drückt die Deckung der Produktionskosten durch den Ertrag aus.<br />

D = P - Ko D = R - Za<br />

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Reinertrag (R):<br />

Er ist das Einkommen eines schulden-, pacht- <strong>und</strong><br />

ausgedingefreien Betriebes, der ausschließlich von<br />

Fremdarbeitskräften bewirtschaftet wird.<br />

(Er drückt die Verzinsung des Gesamtkapitals aus)<br />

R = E - L + Sz+Pz+Au<br />

R = P - Ko<br />

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Festkosten des Betriebes (Hofes):<br />

•<strong>Abschreibung</strong>en,<br />

•durchschnittliche Gebäudereparaturen,<br />

•Betriebssteuern, Sachversicherungen, Beiträge u. Gebühren,<br />

•Pachtzinsen,<br />

•Ausgedingsleistungen,<br />

•Zinsen u. Spesen d. Geldverkehrs,<br />

•sonstige Wirtschaftskosten ( Telephon, PKW, Büromaterial,<br />

Fachzeitschriften u.ä.),<br />

•(ev. Sozialversicherung (ist eigentlich Privat))<br />

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Deckungsbeiträge<br />

Deckungsbeiträge einzelner Betriebszweige:<br />

Dazu müssen auch innerbetriebliche Leistungen / Kosten<br />

berücksichtigt werden.<br />

Deckungsbeitrag Gesamtbetrieb:<br />

Ertrag – variable Kosten des Betriebes<br />

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Geldflußrechnung<br />

Die (Geld-)Mittelherkunft <strong>und</strong> die Mittelverwendung werden<br />

gegenübergestellt.<br />

Es werden nur die Geldbewegungen betrachtet.<br />

Gliederung:<br />

Umsatzbereich (Erträge, laufende Ausgaben)<br />

Anlagenbereich (Investitionen, Anlagenverkauf)<br />

Privatbereich (<strong>und</strong> Nebenbetrieb)<br />

Kapitalbereich (Fremdkapital)<br />

Geldbereich (Geldverwendung = Guthabenvermehrung)<br />

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Viel Erfolg bei den Aufzeichnungen<br />

wünscht Ihnen<br />

Johann Mayer, Fachschule Otterbach<br />

Es stehen auch Hilfsmittel in Excel<br />

zur Verfügung<br />

Siehe Homepage der Fachschule Otterbach<br />

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