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Pressemitteilung - Hämatologie und Onkologie

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Nr. 191, 19. Dezember 2012<br />

Ausgezeichnete Promotion zu Alzheimer <strong>und</strong> Krebs<br />

Wissenschaftler der UMG erhalten Hans-Heimann Promotionspreis 2012 der<br />

Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie <strong>und</strong> Nervenheilk<strong>und</strong>e<br />

für Arbeit zu „Link“ zwischen Alzheimer <strong>und</strong> Krebs.<br />

(umg) Menschen mit Krebs erkranken weniger an der Alzheimer-Demenz <strong>und</strong> Menschen,<br />

die an Alzheimer leiden, haben ein weitaus geringeres Risiko an Krebs zu<br />

erkranken. Dieser wechselseitige Zusammenhang zwischen Krebs <strong>und</strong> Alzheimer ist<br />

weltweit bekannt. Dr. Vivek Venkataramani hat jetzt in seiner Promotionsarbeit eine<br />

mögliche Erklärung dafür gef<strong>und</strong>en: Das Alzheimer-Protein APP ist ein wichtiger<br />

wachstumsfördernder Faktor für Tumore. Seine Menge lässt sich pharmakologisch<br />

beeinflussen. Diese Erkenntnis könnte ein neuer Ansatz zur Behandlung für Krebs<br />

<strong>und</strong> Alzheimer sein.<br />

Für seine Arbeit zum Thema „Die Funktionsanalyse <strong>und</strong> Pharmakomodulation des<br />

Amyloid-Vorläufer-Proteins (APP) in vitro <strong>und</strong> in vivo - Eine neue Zielstruktur zur<br />

Behandlung maligner Tumore“ ist Dr. Venkataramani zusammen mit Prof. Dr. Thomas<br />

A. Bayer, Betreuer der Promotionsarbeit aus der Abteilung Psychiatrie <strong>und</strong><br />

Psychotherapie (Arbeitsgruppe für Molekulare Psychiatrie) der Universitätsmedizin<br />

Göttingen, mit dem Hans-Heimann Promotionspreis der Deutschen Gesellschaft für<br />

Psychiatrie, Psychotherapie <strong>und</strong> Nervenheilk<strong>und</strong>e (DGPPN) ausgezeichnet worden.<br />

Der Preis ist mit 8.000 Euro dotiert <strong>und</strong> wird jährlich auf dem DGPPN-Kongress verliehen.<br />

Dr. Vivek Venkataramani, Abteilung<br />

Hämatologie <strong>und</strong> <strong>Onkologie</strong><br />

der Universitätsmedizin Göttingen.<br />

Foto: privat<br />

„Das besondere an der Doktorarbeit von Dr. Venkataramani ist, dass sie für ein bisher<br />

ungelöstes Phänomen, den gegenseitigen Schutzmechanismus zwischen Alzheimer<br />

<strong>und</strong> Krebs, eine Erklärung liefert. In seiner Arbeit konnte er zeigen, auf welche<br />

Weise das „Alzheimer-Protein“ APP in seiner Funktion als Wachstumsfaktor bei<br />

Krebserkrankungen wirksam werden kann. Erstmals sind so die molekularen Mechanismen<br />

aufgeklärt, die der wachstumsfördernden Funktion zu Gr<strong>und</strong>e liegen“,<br />

sagt Prof. Dr. Thomas Bayer.<br />

MOLEKULARER „LINK“ ZWISCHEN ALZHEIMER UND KREBS<br />

Wenn APP sich spaltet, entsteht entweder schützendes sekretiertes APPalpha oder<br />

giftiges Abeta-Peptid. Bei Tumoren findet sich eine Betonung der wachstumsfördernden<br />

Funktion von APP. Es ist ein pathologisch wichtiger Tumor-fördernder Faktor.<br />

APP unterstützt Krebszellen <strong>und</strong> tumornahe Stammzellen, die weiter wachsen<br />

wollen. Bei der Alzheimer-Demenz ist das Gegenteil der Fall: Hier fehlt die Zell-<br />

Prof. Dr. Thomas Bayer, Abteilung<br />

Psychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie<br />

der Universitätsmedizin<br />

Göttingen. Foto: privat<br />

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schützende Funktion von APP, wodurch das Absterben von Nervenzellen begünstigt<br />

wird. In Zellkulturen konnten die Wissenschaftler belegen, dass durch das Ausschalten<br />

von APP das Wachstum von Tumorzellen verlangsamt wird. Damit konnte APP<br />

als neue Zielstruktur zur Tumorbehandlung nachgewiesen werden.<br />

Dr. Vivek Venkataramani wurde am 20. Januar 1983 in Hannover geboren <strong>und</strong> hat<br />

von 2002 bis 2008 in Göttingen Humanmedizin studiert. Anschließend hat er bis<br />

2011 im Labor von Prof. Dr. Thomas A. Bayer, Abteilung Psychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie<br />

der UMG, im Rahmen seiner Dissertation als wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

gearbeitet. Im März 2012 wurde er an der Medizinischen Fakultät in Göttingen promoviert.<br />

Die Dissertation sowie die daraus entstandenen Publikationen wurden mit<br />

nationalen <strong>und</strong> internationalen Posterpreisen als auch mit dem Promotionspreis der<br />

Universitätsmedizin Göttingen im Wintersemester 2011/12 ausgezeichnet. Seit Juli<br />

2011 ist Dr. Venkataramani Assistenzarzt in der Abteilung Hämatologie <strong>und</strong> <strong>Onkologie</strong><br />

der UMG <strong>und</strong> als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe Stammzellbiologie<br />

von Prof. Dr. Gerald Wulf tätig.<br />

Der Hans-Heimann Promotionspreis wird jährlich von der Deutschen Gesellschaft<br />

für Psychiatrie, Psychotherapie <strong>und</strong> Nervenheilk<strong>und</strong>e (DGPPN) verliehen. Ausgezeichnet<br />

werden drei Tandems aus jungen Wissenschaftlerinnen <strong>und</strong> Wissenschaftlern<br />

sowie ihren Betreuerinnen <strong>und</strong> Betreuern mit je 8.000 Euro für die besten Dissertationen<br />

in dem Fachgebiet der Psychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie. Die<br />

Doktorandinnen <strong>und</strong> Doktoranden erhalten jeweils 5.000 Euro Preisgeld, ihre Betreuerinnen<br />

<strong>und</strong> Betreuer jeweils 3.000 Euro. Gestiftet wird der Preis von der Servier<br />

Deutschland GmbH.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität<br />

Abteilung Hämatologie <strong>und</strong> <strong>Onkologie</strong><br />

Dr. Vivek Venkataramani, Telefon 0551 / 39-10820<br />

Robert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen<br />

ramani@med.uni-goettingen.de<br />

WEITERE INFORMATIONEN<br />

Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität<br />

Abteilung Psychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie<br />

Arbeitsgruppe für Molekulare Psychiatrie<br />

Prof. Dr. Thomas A. Bayer, Telefon 0551 / 39-22912<br />

Von-Siebold-Straße 5, 37075 Göttingen<br />

tbayer@gwdg.de<br />

www.alzheimer-bayer.de<br />

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