Handbuch für den Gemeindekirchenrat

05.05.2014 Aufrufe

gkr_Handbuch_2013_12_gkr_Handbuch_272seiten_08072011_5.qxd 27.11.2013 17:34 Seite 69 2.2 Berufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2.2.2 Gesellschaftliche und kirchliche Veränderungen Unsere Gesellschaft und damit auch unsere Kirche lebt nicht mehr in einer mehrheitlich christlich geprägten Welt, sondern ist geprägt durch zunehmende Säkularität bzw. ethnische, kulturelle und religiöse Pluralität. Gravierend sind auch Veränderungen in der Arbeitswelt und im Erwerbsleben mit dem Wandel von Industrie- zur wissensbasierten Dienstleistungsgesellschaft, die Dominanz von elektronischen Medien und Kommunikationsmitteln in nahezu allen Lebensbereichen und Berufsfeldern, aber auch die Veränderungen der öffentlichen Wahrnehmung von Kirche und der Rolle der Öffentlichkeit in der Mediengesellschaft. Das alles wirkt sich auf die Tätigkeit kirchlicher beruflicher Mitarbeiter aus. Dadurch verändern sich auch die Anforderungen an die einzelnen Berufsgruppen. Pluralität Hervorzuheben ist noch eine andere Entwicklung: Für viele berufliche Tätigkeiten haben sich die Profile und Bezeichnungen verändert oder es gibt gar keine festen Ausbildungs- und Berufsprofile mehr. Aktuell wird eher danach gefragt, welche Kompetenzen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sollten, um bestimmte berufliche Aufgaben bewältigen zu können. Zu den Kompetenzen gehören Wissen und Fertigkeiten genauso wie soziale Kompetenzen und die Selbständigkeit als Person. Für die Kirchengemeinde (und den Kirchenkreis) heißt das, sich zunächst genau darüber zu verständigen, für welche Aufgaben jemand beruflich angestellt werden soll. Geeignete Mitarbeiter finden sich dann dafür oft nicht nur in vormals klassischen kirchlichen Ausbildungsberufen oder aufgrund entsprechender Berufsabschlüsse, sondern auch mit verwandten Qualifikationen bzw. Zusatzqualifikationen oder aufgrund einschlägiger anrechenbarer Berufserfahrung trotz anderweitiger formaler Qualifikation (Berufsabschluss). Diese Ent- Kompetenzorientierung 69

gkr_Handbuch_2013_12_gkr_Handbuch_272seiten_08072011_5.qxd 27.11.2013 17:34 Seite 70 Teil 2: Ehrenamtliche und berufliche Mitarbeit in der Gemeinde wicklung ist nicht kirchenspezifisch, sondern allgemein zu beobachten. 2.2.3 Anforderungen an kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter theologische Sprachfähigkeit Diese Komplexität fordert ein verändertes Selbstverständnis kirchlicher Dienste und Funktionen. Berufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen immer wieder vor der Aufgabe, die Bedingungen für ihre Arbeit selbst zu schaffen und eigene Konzepte und Arbeitsansätze zu entwickeln. Sie müssen fachlich kompetent, zugleich menschlich in - teger und authentisch und im Blick auf die kirchlich-theologische Be grün dung und Orientierung aussagefähig sein. Sie müssen fähig sein zu situationsbezogenen Entscheidungen und Konzeptentwicklungen, zu langfristiger Planung und schrittweiser Umsetzung neuer Arbeitsformen und Strukturen. Berufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen in besonderer Weise vor der Aufgabe, das Evangelium in elementarer Form situationsgerecht und differenziert weiter zu sagen und an dere für diese Aufgabe zu befähigen. Dabei geht es zugleich um die Artikulations - fähigkeit über den eigenen Glauben als auch die Pluralitätsfähigkeit im Zusammenleben mit Anderen. Es geht um theologische Sprachfähigkeit, fachspezifische Kenntnisse und Fähigkeiten und zugleich um Kooperationsfähigkeit und den Willen zur Vernetzung. Und es geht um eine Veränderung der Rolle: Zunehmend liegen die Aufgaben nicht allein in der direkten Arbeit mit Gruppen und Einzelnen, sondern in der Anleitung und Begleitung von En ga gierten in möglichst eigenstän digen, selbsttragenden Arbeitsformen. Das erfordert neben den fachspezifischen und theologisch-pädagogischen Kompetenzen auch Fähigkeiten im Management und Organisation. 70

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2.2 Berufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

2.2.2 Gesellschaftliche und kirchliche Veränderungen<br />

Unsere Gesellschaft und damit auch unsere Kirche lebt<br />

nicht mehr in einer mehrheitlich christlich geprägten Welt,<br />

sondern ist geprägt durch zunehmende Säkularität bzw.<br />

ethnische, kulturelle und religiöse Pluralität. Gravierend<br />

sind auch Veränderungen in der Arbeitswelt und im<br />

Erwerbsleben mit dem Wandel von Industrie- zur wissensbasierten<br />

Dienstleistungsgesellschaft, die Dominanz von<br />

elektronischen Medien und Kommunikationsmitteln in<br />

nahezu allen Lebensbereichen und Berufsfeldern, aber<br />

auch die Veränderungen der öffentlichen Wahrnehmung<br />

von Kirche und der Rolle der Öffentlichkeit in der Mediengesellschaft.<br />

Das alles wirkt sich auf die Tätigkeit kirchlicher<br />

beruflicher Mitarbeiter aus. Dadurch verändern sich auch<br />

die Anforderungen an die einzelnen Berufsgruppen.<br />

Pluralität<br />

Hervorzuheben ist noch eine andere Entwicklung: Für viele<br />

berufliche Tätigkeiten haben sich die Profile und Bezeichnungen<br />

verändert oder es gibt gar keine festen Ausbildungs-<br />

und Berufsprofile mehr. Aktuell wird eher danach<br />

gefragt, welche Kompetenzen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

haben sollten, um bestimmte berufliche Aufgaben<br />

bewältigen zu können. Zu <strong>den</strong> Kompetenzen gehören Wissen<br />

und Fertigkeiten genauso wie soziale Kompetenzen<br />

und die Selbständigkeit als Person. Für die Kirchengemeinde<br />

(und <strong>den</strong> Kirchenkreis) heißt das, sich zunächst genau<br />

darüber zu verständigen, <strong>für</strong> welche Aufgaben jemand<br />

beruflich angestellt wer<strong>den</strong> soll. Geeignete Mitarbeiter fin<strong>den</strong><br />

sich dann da<strong>für</strong> oft nicht nur in vormals klassischen<br />

kirchlichen Ausbildungsberufen oder aufgrund entsprechender<br />

Berufsabschlüsse, sondern auch mit verwandten<br />

Qualifikationen bzw. Zusatzqualifikationen oder aufgrund<br />

einschlägiger anrechenbarer Berufserfahrung trotz anderweitiger<br />

formaler Qualifikation (Berufsabschluss). Diese Ent-<br />

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