Handbuch für den Gemeindekirchenrat
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Teil 2: Ehrenamtliche und berufliche Mitarbeit in der Gemeinde<br />
Gaben<br />
und Fähigkeiten<br />
Jeder und jede hat dabei besondere Gaben und Fähigkeiten<br />
sowie Aufgaben. Der Apostel Paulus sieht darin das Wirken<br />
des Heiligen Geistes: Bei jedem Christen gewinnt die Gnade<br />
Gottes in unterschiedlichen Begabungen und Fertigkeiten<br />
Gestalt (Röm. 12,3–8; 1. Kor. 12). Paulus benutzt in dem<br />
Zusammenhang als Bild <strong>für</strong> die Gemeinde <strong>den</strong> mensch -<br />
lichen Körper: So wie alle Glieder des Körpers je <strong>für</strong> sich<br />
eigene Funktionen haben aber nur zusammen gut funktionieren,<br />
so ist es auch mit <strong>den</strong> unterschiedlichen Mitgliedern<br />
der Gemeinde. Der Geist Gottes verbindet die Begabungen,<br />
Fähigkeiten und Fertigkeiten zu einer gleichberechtigten<br />
Zusammenarbeit.<br />
Aber nicht nur, dass eben eher zufällig alle ihre Aufgaben<br />
fan<strong>den</strong>, war von Beginn an üblich. Viel mehr gab es in <strong>den</strong><br />
christlichen Gemein<strong>den</strong> von Anfang an auch besondere<br />
Beauftragungen <strong>für</strong> spezifische Aufgaben. Hierin gründet<br />
auch das neuzeitliche Verständnis vom Ehrenamt: Menschen<br />
erhalten das Mandat der Gemeinschaft, bestimmte<br />
besondere Verantwortung <strong>für</strong> das Gelingen des Zusammenlebens<br />
zu übernehmen. Das können Aufgaben des Lehrens,<br />
zur Gestaltung der gemeinschaftlichen Feier der Gegenwart<br />
Gottes (Gottesdienst als Mahlgemeinschaft) oder auch Aufgaben<br />
zur Unterstützung oder Heilung Bedürftiger (Diakonie)<br />
sein. Auch die verantwortliche Mitarbeit in der Gemeindeleitung<br />
gehört dazu.<br />
Arbeitsteilung und<br />
Spezialisierung<br />
Zugleich stellte sich schon in <strong>den</strong> ersten Gemein<strong>den</strong><br />
heraus, dass manche Aufgabe nur sachgemäß bewältigt<br />
wer<strong>den</strong> können, wenn Menschen ganz dazu freigestellt<br />
wer<strong>den</strong> und sich nicht noch hauptsächlich um ihren eigenen<br />
Lebensunterhalt kümmern müssen. Auch in der christlichen<br />
Gemeinde gibt es – sozusagen als Sonderform der<br />
Mitarbeiterschaft, beruflich angestellte Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. Dies ist erforderlich, weil <strong>für</strong> manche Tätig-<br />
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