Handbuch für den Gemeindekirchenrat

05.05.2014 Aufrufe

gkr_Handbuch_2013_12_gkr_Handbuch_272seiten_08072011_5.qxd 27.11.2013 17:34 Seite 181 4.2 Ökumene und kirchliche Zusammenschlüsse In der Ortsgemeinde oder im Kirchenkreis wird dies in der Nachbarschaft z.B. einer freikirchlichen, katholischen oder orthodoxen Gemeinde oder Gemeinden von Menschen mit Migrationshintergrund erlebbar, mit gemeinsamen Gottesdiensten und Festen oder gemeinsamem bürgerschaft - lichen Engagement. Hinzu kommen Partnerschaften mit Gemeinden in anderen Ländern oder Kontinenten. Häufig sind sie die Frucht missionarischer Tätigkeit, die seit dem 19. Jh. ihren Ursprung in unserer Kirche hatte, so in Süd - afrika, Tansania, China und Indien, oder sie entstanden im gemeinsamen Bemühen zur Überwindung der Apartheid und dem Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und Menschenrechte wie z.B. im Nahen Osten, Äthiopien, Mosambik, Sambia, Nepal, Korea, Japan, Taiwan, Kuba oder der russischen Wolgaregion. Weitere ökumenische Partnerschaften verbinden uns mit der Diözese Breslau der Lutherischen Kirche in Polen, der Ev. Kirche der Böhmischen Brüder in Tschechien, den Diözesen London und Chichester der Kirche von England, der Diözese Göteborg der Kirche von Schweden und der United Church of Christ in den USA, Sie alle finden ihren Ausdruck in gegenseitigen Besuchen, gemeinsamer Fürbitte über Kontinente hinweg, in der Förderung von Projekten oder dem Einsatz von jungen Freiwilligen in Einrichtungen unserer Partnerkirchen. In vielen Gemeinden und Kirchenkreisen gibt es dafür Ökumenebeauftragte und Partnerschaftskreise. In den vergangenen fünfzehn Jahren hat die Landeskirche die operationale Wahrnehmung ihrer mit der Ökumene verbundenen Aufgaben gestrafft und neu geordnet. Anstelle eines Referates im Konsistorium dienen nunmehr das Berliner Missionswerk zugleich als Ökumenisches Zentrum und der Direktor des Berliner Missionswerkes als Beauftragter der Landeskirche für Ökumene und Weltmission. Er wird darin unterstützt durch einen Landespfarrer. Im Ökumeniökumenische Partnerschaften Ökumenisches Zentrum 181

gkr_Handbuch_2013_12_gkr_Handbuch_272seiten_08072011_5.qxd 27.11.2013 17:34 Seite 182 Teil 4: Über die Gemeinde hinaus schen Zentrum sind auch die Fachstellen für interreligiösen Dialog, Migration und Integration sowie Kirchlichen Entwicklungsdienst angesiedelt. Die Ressourcen und Erfahrungen des Ökumenischen Zentrums stehen der Landeskirche auf allen ihren Ebenen zur Verfügung und werden auch von der benachbarten Evangelischen Landeskirche Anhalts als Mitträgerin des Berliner Missionswerkes genutzt. Es hat mit dem Konsistorium und zahlreichen weiteren Einrichtungen seinen Sitz im Evangelischen Zentrum in der Berliner Georgenkirchstraße, an dem Ort, an dem früher die Berliner Mission angesiedelt war. Toleranz und Respekt Zunehmende Bedeutung gewinnt die Frage, wie wir als Christen im Zuge von Globalisierung und wachsender Migra tion in unserem eigenen Umfeld Impulsgeber für Freund lichkeit und Offenheit dem zunächst Fremden gegenüber werden und uns mit Toleranz und Respekt aktiv am Prozess der Integration beteiligen. Viele der Migranten sind Christen wie wir und nehmen ihren Glauben ebenso ernst wie wir. Sie sind unsere Geschwister im Glauben. Waren zunächst Gastfreundschaft und gute Nachbarschaft gefragt, geht es zunehmend darum, mit ihnen gemeinsam integrativ eine Verantwortungsgemeinschaft zu entwickeln. In der Arbeit der Gemeindekirchenräte, besonders im urbanen Bereich, hat sich das z.B. bei der Einstellung von Mit - arbeitern mit Migrationshintergrund oder in der Kita-Arbeit konkretisiert. Bei der Überlassung von Räumen an Gemeinden anderer Herkunft und Sprache geht es über die Frage einer angemessenen Mietvertragsgestaltung hinaus auch darum, als Geschwister im Glauben eine lebendige geistliche Gemeinschaft zu entwickeln. In der Ökumene wollen Christen einen aktiven Beitrag zur Überwindung von konfessionellen wie nationalen Grenzen oder ökonomischen Gräben, zur Mitgestaltung des zusam- 182

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Teil 4: Über die Gemeinde hinaus<br />

schen Zentrum sind auch die Fachstellen <strong>für</strong> interreligiösen<br />

Dialog, Migration und Integration sowie Kirchlichen Entwicklungsdienst<br />

angesiedelt. Die Ressourcen und Erfahrungen<br />

des Ökumenischen Zentrums stehen der Landeskirche<br />

auf allen ihren Ebenen zur Verfügung und wer<strong>den</strong> auch von<br />

der benachbarten Evangelischen Landeskirche Anhalts als<br />

Mitträgerin des Berliner Missionswerkes genutzt. Es hat mit<br />

dem Konsistorium und zahlreichen weiteren Einrichtungen<br />

seinen Sitz im Evangelischen Zentrum in der Berliner Georgenkirchstraße,<br />

an dem Ort, an dem früher die Berliner Mission<br />

angesiedelt war.<br />

Toleranz und Respekt<br />

Zunehmende Bedeutung gewinnt die Frage, wie wir als<br />

Christen im Zuge von Globalisierung und wachsender<br />

Migra tion in unserem eigenen Umfeld Impulsgeber <strong>für</strong><br />

Freund lichkeit und Offenheit dem zunächst Frem<strong>den</strong><br />

gegenüber wer<strong>den</strong> und uns mit Toleranz und Respekt aktiv<br />

am Prozess der Integration beteiligen. Viele der Migranten<br />

sind Christen wie wir und nehmen ihren Glauben ebenso<br />

ernst wie wir. Sie sind unsere Geschwister im Glauben.<br />

Waren zunächst Gastfreundschaft und gute Nachbarschaft<br />

gefragt, geht es zunehmend darum, mit ihnen gemeinsam<br />

integrativ eine Verantwortungsgemeinschaft zu entwickeln.<br />

In der Arbeit der Gemeindekirchenräte, besonders im urbanen<br />

Bereich, hat sich das z.B. bei der Einstellung von Mit -<br />

arbeitern mit Migrationshintergrund oder in der Kita-Arbeit<br />

konkretisiert. Bei der Überlassung von Räumen an Gemein<strong>den</strong><br />

anderer Herkunft und Sprache geht es über die Frage<br />

einer angemessenen Mietvertragsgestaltung hinaus auch<br />

darum, als Geschwister im Glauben eine lebendige geistliche<br />

Gemeinschaft zu entwickeln.<br />

In der Ökumene wollen Christen einen aktiven Beitrag zur<br />

Überwindung von konfessionellen wie nationalen Grenzen<br />

oder ökonomischen Gräben, zur Mitgestaltung des zusam-<br />

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