argumente 2011 - Verbund Oldenburger Münsterland
argumente 2011 - Verbund Oldenburger Münsterland
argumente 2011 - Verbund Oldenburger Münsterland
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<strong>argumente</strong><br />
DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DES VERBUNDES OLDENBURGER MÜNSTERLAND<br />
Berichte, Meinungen & Porträts<br />
WWW.OM23.DE · SCHUTZGEBÜHR EUR 5,80<br />
Krise war gestern<br />
Das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />
startet weiter durch<br />
Kunststoffbranche vorn<br />
Folien, Formguss, Recycling: Firmen<br />
der Region beliefern die ganze Welt<br />
Diener und Leister<br />
Filmer, Werber, Ideenschmieden:<br />
Wo Dienstleistung Spaß macht<br />
Eine Region in Bewegung<br />
Menschen,<br />
die bewegen<br />
<strong>2011</strong><br />
Strategien<br />
Prognosen<br />
Ereignisse<br />
Franz Meyer<br />
Foto: Gerald Lampe<br />
Die Boomregion Niedersachsens aus erster Hand!
www.oeffentlicheoldenburg.de<br />
Nähe ist<br />
die beste Versicherung.
Intro<br />
RUDI<br />
HOCKMANN<br />
Argumente numero vier<br />
»Argumente« hat sich bereits nach seiner Premiere im Jahre 2008<br />
als attraktives und informationsreiches Medium zum Wirtschaftsstandort<br />
<strong>Oldenburger</strong> Münsterland etabliert. Bundesweit findet<br />
unser Magazin seine Leserinnen und Leser in Wirtschaft, Politik,<br />
Verwaltung und Privathaushalten.<br />
Nun also zum vierten Mal gute<br />
»Argumente«. Und der Titel<br />
bleibt weiterhin Programm:<br />
Wir wollen keine Hochglanzprospekte<br />
mit bunten Agenturfotos unters Volk<br />
bringen, sondern echte Geschichten<br />
von echten Unternehmen aus der Region<br />
– von Menschen, die bewegen. Deshalb,<br />
und nur deshalb, sind unsere »Argumente«<br />
in den veragngenen Jahren<br />
sowohl als illustriertes Kompendium<br />
der regionalen Wirtschaft wie auch als<br />
Informations- und Orientierungshilfe<br />
bei der Suche nach Arbeits- und Ausbildungsplätzen<br />
dankbar aufgenommen<br />
worden. Vor allem die vielseitigen und<br />
praxisnahen Artikel der Unternehmen<br />
aus dem <strong>Oldenburger</strong> Münsterland zeigen<br />
neue Pers pektiven auf. Allen Autoren,<br />
Fotografen, Inserenten und Förderern<br />
gilt dafür unser Dank.<br />
Ganz im Stil der ersten drei Ausgaben haben auch diesmal wieder 91 Autoren<br />
aus der regionalen Wirtschaft und den Kommunen der Landkreise Cloppenburg<br />
und Vechta ihre Tätigkeitsfelder, Chancen und Herausforderungen der künftigen<br />
Entwicklung aus ihrer Sicht beschrieben – allesamt Persönlichkeiten, die unser<br />
<strong>Oldenburger</strong> Münsterland mit ihrer Arbeit erfolgreich in Bewegung halten.<br />
Wo stehen die Unternehmen der Lebensmittelproduktion, der Kunststoffverarbeitung,<br />
des Maschinen- und Anlagebaus sowie der Bauwirtschaft im <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland? Welche Service- und Produktbereiche sind auf dem Vormarsch,<br />
welche Qualifikationen sucht die Wirtschaft in der Zukunft? Antworten<br />
auf diese Fragen finden Sie auf den folgenden 254 Seiten.<br />
Freuen Sie sich auf eine kurzweilige Lektüre und lassen Sie sich vom Optimismus<br />
und Tatendrang der Wirtschaftsregion <strong>Oldenburger</strong> Münsterland mittragen.<br />
Calveslage, im Februar <strong>2011</strong><br />
Rudi Hockmann<br />
Geschäftsführer des<br />
<strong>Verbund</strong>es <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Inhaltsverzeichnis<br />
Titel<br />
Für sein unternehmerisches Lebenswerk wurde im<br />
November 2010 der Gründer der Böseler fm Büromöbel<br />
GmbH & Co. KG, Franz Meyer, ausgezeichnet.<br />
Der inzwischen achte Unternehmer -<br />
abend OM bot dafür einen ebenso festlichen wie<br />
einzigartigen Rahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18<br />
Wirtschaftsregion<br />
Vertrauen in die Wachstumskräfte der Region: Die<br />
beiden Landräte Hans Eveslage (Kreis CLP) und<br />
Albert Focke (Kreis VEC) sehen das OM als Nutzen<br />
bringende Kooperationsebene . . . . . . . . . .4<br />
<strong>2011</strong>: Die Wirtschaft wächst weiter. Ralph Derks von<br />
der Commerzbank sieht gute Chancen . . . . .12<br />
Uni Vechta stärkt die Region: Ein Hochschulporträt<br />
von Prof. Dr. Marianne Assenmacher . . . . . .24<br />
Top-Ausbildung im Handwerk: Günther Tönjes stellt<br />
Kfz-Berufsbilder mit Zukunft vor . . . . . . . . . .28<br />
Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />
Agrarbranche vor Wachstumsschub: Die Wirtschaftskrise<br />
richtete hier kaum Schaden an . . . . . . .34<br />
Für Landwirt und Verbraucher: Job und Struktur des<br />
Kreislandvolkverbandes Cloppenburg . . . . . .42<br />
Innovationen aus Lignocellulose: Agromed Austria<br />
und die Holzmühle Westerkamp . . . . . . . . . . .46<br />
Fleisch und Wurst aus Steinfeld: Seit knapp 45 Jahren<br />
bürgt Steinemann für Qualität . . . . . . . . .50<br />
Unsichtbares sichtbar machen: Die LVL GmbH im<br />
ecopark bei Emstek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54<br />
Vet Pharma, vormals »Essex Friesoythe«, ist eine<br />
Tochter des US-Konzerns Merck & Co. . . . . . .58<br />
Finanzieren mit Know-how: Agrarwirtschaft bleibt<br />
ein Wachstumsfeld für die OLB . . . . . . . . . . . .62<br />
Agrar- und Ernährungsforum OM: Klare Positionen<br />
von Ewald Drebing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .66<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Boom im Maschinen- und Anlagenbau: Daniel Meier<br />
mit den neuesten Zahlen der Branche . . . . . .70<br />
Forschung ist das A & O: Envitec aus Lohne . . . .78<br />
Giganten aus Dinklage: Trenkamp & Gehle . . . .90<br />
Präzision aus Holzhausen: Die REHO-Gruppe . .84<br />
Energie mit Zukunft: Die SEVA AG, Emstek . . . .90<br />
Kundenzufriedenheit optimieren: Ein Leitfaden von<br />
Alexander Bruns (REBO Rechterfeld) . . . . . .94<br />
Kunststofftechnik<br />
Gute Zeiten für die Kunststoffbranche: Kunststoffe<br />
sind außergewöhnlich energieeffizient . . . .102<br />
Kunststoffe im Möbelbau: fm Büromöbel aus Bösel<br />
verarbeitet nicht nur Holz . . . . . . . . . . . . . . .118<br />
Kunden erwarten Flexibilität: Gummidichtungen<br />
und Gummiprofile von MOL aus Vechta . . .116<br />
Kunststoff im Blut: Die Burwinkel Kunststoffwerk<br />
GmbH aus Mühlen stellt sich vor . . . . . . . . .120<br />
We turn waste to wealth: Feature der WELA-Plast<br />
Recycling GmbH aus Goldenstedt . . . . . . . .124<br />
Kunststoffgeschichte im Museum: Ulrike Hagemeyer<br />
vom Lohner Industriemuseum . . . . . . . . .128<br />
Vielfalt macht Unterschiede: Das Werk Steinfeld des<br />
Folienspezialisten NORDENIA . . . . . . . . . . .134<br />
Unternehmerpreis OM: Menschen, die bewegen Seite 18<br />
Die Landkreise Cloppenburg und Vechta gelten seit Jahren als Keimzelle<br />
besonders erfolgreicher Unternehmer in Nordwestdeutschland. Drei von<br />
ihnen wurden dafür am 26. November 2010 mit dem Unternehmerpreis<br />
des <strong>Oldenburger</strong> Münsterlandes in der festlich geschmückten Aula der Uni<br />
Vechta ausgezeichnet. Den Preis für das unternehmerische Lebenswerk erhielt<br />
Franz Meyer, der Gründer der fm Büromöbel GmbH & Co. KG aus Bösel.<br />
Zum Unternehmer des Jahres wurde Roland Zerhusen, Inhaber und<br />
Geschäftsführer der Zerhusen Kartonagen GmbH in Damme, gekürt. Als<br />
Existenzgründer des Jahres wurde Klaus Gräfe, Inhaber und Geschäftsführer<br />
der GRÄFE GmbH, Ramsloh, ausgezeichnet.<br />
Die Uni des <strong>Oldenburger</strong> Münsterlandes Seite 24<br />
Mehr Studenten als je zuvor: Für das Wintersemester<br />
2010/<strong>2011</strong> konnte die Vechtaer<br />
Universität erneut einen Bewerberzuwachs<br />
von gut 38 Prozent gegenüber<br />
dem Vorjahr verzeichnen. Über die steigende<br />
Attraktivität ihres Standortes freut<br />
sich nicht nur unsere Autorin, die Uni-<br />
Präsidentin Prof. Dr. Marianne Assenmacher,<br />
die ihre Institution zu Recht als<br />
wichtigen Impulsgeber für das <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland begreift. Zweifellos wäre<br />
die Region ohne ihre Hochschule ein<br />
ganzes Stück ärmer – und zwar nicht nur<br />
aus Gründen positiver Imagewerbung.<br />
Tue Gutes und rede (mehr) darüber Seite 66<br />
Gesunde Ernährung spielt in<br />
der Öffentlichkeit eine immer<br />
größere Rolle. Doch leider – so<br />
Ewald Drebing vom »Agrar- und<br />
Ernährungsforum <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland« – werden die Verbraucher<br />
allzu oft von einer<br />
zum Teil sehr einseitig geprägten<br />
medialen Berichterstattung<br />
Woche für Woche aufs Neue<br />
verunsichert. Obwohl die Qualität<br />
der Lebensmittel aus der<br />
Region weltweit höchstes Ansehen<br />
genießt, ist es der Branche<br />
bisher nicht gelungen, dies dem<br />
Kunden im eigenen Land näher<br />
zu bringen.<br />
2<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Ernährungswirtschaft<br />
Bauland. Wohnland. <strong>Oldenburger</strong> Münsterland. Seite 138<br />
Rund 80 Prozent der Menschen im OM<br />
erfüllen sich ihren Traum vom eigenen<br />
Haus. Das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland ist<br />
Bauland im Sinne des Wortes. Die florierende<br />
Wirtschaft braucht zudem eine<br />
verlässliche und gut ausgebaute Infra -<br />
struktur, um im Wettbewerb vorne zu<br />
bleiben. Darauf hat sich die hiesige Baubranche<br />
eingestellt und bietet ein beeindruckendes<br />
Leistungsspektrum rund<br />
um den Wirtschafts- und Wohnungsbau.<br />
Doch auch andere Bereiche des Gewerbes<br />
sind hier stark vertreten: In den<br />
Landkreisen Cloppenburg und Vechta<br />
haben weltweit renommierte Hersteller<br />
von Baustoffen und Baukomponenten<br />
sowie international tätige Unternehmen<br />
des Wirtschafts-, Wohnungs- und Tiefbaus<br />
ihren Firmensitz.<br />
Achtung, Action: Die Filmemacher aus Bösel Seite 168<br />
Bilder lösen Emotionen aus, positive wie<br />
negative, große und kleine, starke und weniger<br />
starke. Bilder, die zu Filmen werden,<br />
untermalt mit Musik, professionell durchdacht<br />
und erstellt, vertiefen diese Eindrücke.<br />
Die »Ganseforth Medienproduktion<br />
GmbH« aus Bösel hat sich auf Filme für<br />
mittelständische Unternehmen spezialisiert<br />
und bildet seit Jahren das <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland in Bewegung ab.<br />
Arbeitgeberattraktivität spürbar erhöhen Seite 232<br />
Sind Sie ein guter Arbeitgeber? Suchen Sie schon länger nach leistungsbereiten<br />
Mitarbeitern für Ihr Unternehmen und finden keine Leute? Könnte das neben<br />
dem fortschreitenden Mangel an geeigneten Fachkräften auch an fehlender<br />
Arbeitgeberattraktivität liegen? Autorin Karin Busse von der Cloppenburger<br />
Sprungbrett GbR fordert: »Machen Sie Ihr Unternehmen sexy für motivierte<br />
Mitarbeiter, die frischen Wind in Ihr Unternehmen bringen«.<br />
Und wie geht’s nach der Schule weiter? Seite 250<br />
Welche Anforderungen stellt mein Wunsch -<br />
beruf? Welche Aussichten bietet er mir?<br />
Passt er zu meinen Fähigkeiten und Kenntnissen?<br />
Fragen über Fragen, auf die die so<br />
genannte »Berufsorientierung« erste Antworten<br />
geben möchte. Dabei geht es in erster<br />
Linie darum, durch gezielte Maßnahmen<br />
die Voraussetzungen, Fähigkeiten und<br />
Interessen der Schüler mit den Anforderungen<br />
der Berufswelt abzugleichen und eine<br />
möglichst gute »Passung« zu erreichen –<br />
zum Beispiel in den BBS Friesoythe.<br />
Bauwirtschaft<br />
Bauland <strong>Oldenburger</strong> Münsterland . . . . . . . .138<br />
Holzbau aus Vechta: Die 1923 gegründete Zimmerei<br />
Kathe & Sohn ist europaweit tätig . . . . .146<br />
Risiken im Boden: Rubach & Partner aus Cloppenburg<br />
arbeiten als Baugrund-Gutachter . . . .150<br />
Maßarbeit: MB-Holzdesign schreinert Inneneinrichtungen<br />
nach firmeneigenem CAD . . . . .154<br />
Leuchtende Ideen: Elwateg empfiehlt den konsequenten<br />
Einsatz von Energiesparlampen . . .158<br />
Dienstleistungen<br />
OM-Dienstleister auf dem Vormarsch . . . . . . . . .162<br />
Der Film im Marketing: Die Ganseforth Filmproduktion<br />
bringt das OM in Bewegung . . . . . . . . .168<br />
Marken im Mittelstand: Werbeprofi Timo Kaapke<br />
über die Rolle des Markendesigns . . . . . . . .172<br />
Sicherheit für alle Fälle: Die Leistungen der SIWA<br />
Sicherheits- und Wachdienst GmbH . . . . . .178<br />
Neue Perspektiven im Web: Kurzporträt der HFC inter.net<br />
GmbH aus Cloppenburg . . . . . . . . . .182<br />
Werbeartikel im Marketing-Mix: Ingo Malinowski<br />
über die Arbeit von Quadro, Langförden . . .186<br />
Ideen brauchen Raum: Thomas Brackland und die<br />
Kühla Kühltechnik & Ladenbau Gmbh . . . . .190<br />
Die Allesdrucker aus Vechta: Geschichte und Portfolio<br />
der Ostendorf-Druckunternehmen . . .194<br />
Standort<br />
Wo ist was? Die Standorte der Region . . . . . .198<br />
Bakum, Barßel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .199<br />
Bösel, Cappeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .201<br />
Cloppenburg, Damme . . . . . . . . . . . . . . . . . .203<br />
Dinklage, Emstek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .205<br />
Essen, Friesoythe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .207<br />
Garrel, Goldenstedt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .209<br />
Holdorf, Lastrup . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .211<br />
Lindern, Löningen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .213<br />
Lohne, Molbergen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .215<br />
Neuenkirchen-Vörden . . . . . . . . . . . . . . . . . .217<br />
Saterland, Steinfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .218<br />
Vechta, Visbek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .220<br />
Standort spezial: Der Küstenkanal . . . . . . . . .222<br />
Arbeitsmarkt<br />
Was tun gegen Fachkräfteengpässe? Thorsten Müller<br />
von der AfA Vechta gibt Tipps . . . . . . . . .228<br />
Arbeitgeberattraktivität steigern: Die Sprungbrett<br />
GbR aus Cloppenburg weiß, wie’s geht . . . .232<br />
Von der Messe zum Job: Im November <strong>2011</strong> findet<br />
die erste »Jobmesse OM« in CLP statt . . . . .236<br />
Kreativität ist trainierbar: A. Bullermann ist begeisterter<br />
Schmied und Produktdesigner . . . . .240<br />
Passgenau und anschlussfähig: Michael Hoffschroer<br />
über das duale Ausbildungssystem . . . . . . .244<br />
Erzieherin–ein Beruf mit Zukunft: Silke Oeltjen stellt<br />
die Justus-von-Liebig-Schule Vechta vor . . .248<br />
Schule –und danach? Berufsorientierungsmaßnahmen<br />
an den BBS in Friesoythe . . . . . . . . . . .250<br />
Lebenswelt<br />
Lebenswertes <strong>Oldenburger</strong> Münsterland: Vom Wohnen<br />
und Arbeiten in der Region . . . . . . . . . .254<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
3
Wirtschaftsregion<br />
Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />
Höchst willkommene Gelegenheit zum Gedankenaustausch zum Abschluss der EuroTier 2010 (v. l.n. r.): Ministerialdirektor Bernd-Udo Hahn<br />
vom Bundeslandwirtschaftsministerium, <strong>Verbund</strong>präsident Albert Focke, Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Astrid Grotelüschen,<br />
der Vorsitzende des agrar- und ernährungsforums <strong>Oldenburger</strong> Münsterland Ewald Drebing, DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer<br />
und <strong>Verbund</strong>vizepräsident Hans Eveslage beim Parlamentarischen Abend des <strong>Oldenburger</strong> Münsterlandes.<br />
LANDRAT ALBERT FOCKE UND LANDRAT HANS EVESLAGE<br />
Vertrauen in die Wachstumskräfte<br />
Aktuellen Umfragen zufolge leben viele Institutionen und Organisationen in Deutschland mit Blick<br />
auf das ihnen entgegen gebrachte Vertrauen von der Substanz. Das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland wird<br />
dagegen als aktive und verlässliche Gemeinschaft der Menschen in den Landkreisen Cloppenburg und<br />
Vechta erlebt, die selbstbewusst auf der Basis gemeinsamer Wertvorstellungen handeln. In der Wirtschaftskrise<br />
wurde das Vertrauen in die Substanz und Kompetenz der Unternehmen, in die Tragfähigkeit<br />
der Infrastruktur, in die Besonnenheit und Kompetenz der politisch Verantwortlichen sowie in die<br />
Solidarität und Tatkraft der Menschen erneut bestätigt.<br />
Aufgabe des <strong>Verbund</strong>es <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland ist es, die Region<br />
als verlässliche, Gemeinschaft stiftende<br />
und Nutzen bringende Kooperationsebene<br />
anzubieten. Seine Öffentlichkeitsarbeit<br />
soll außerhalb der Region Aufmerksamkeit<br />
für Produkte und Dienstleistungen<br />
aus der Region sowie für Investitions-,<br />
Erholungs- und Karrierechancen in<br />
der Region wecken. Die Öffentlichkeitsarbeit<br />
soll innerhalb der Region die Standortbindung<br />
der zunehmend exportorientierten<br />
Unternehmen festigen und ihre<br />
regionale Zusammenarbeit fördern. Der<br />
Bevölkerung soll sie die besondere Lebensqualität<br />
der Region und die Perspektiven<br />
in Wirtschaft und Tourismus für das<br />
eigene berufliche Fortkommen vermitteln.<br />
Den Landkreisen, Städten und Gemeinden<br />
soll sie eine Plattform bieten, die<br />
wahrgenommenen regionalen Vorzüge<br />
für ihr Standortmarketing einzusetzen.<br />
Diesen Zielen dienen insbesondere die regelmäßigen<br />
KMU-Journalistenreisen des<br />
<strong>Verbund</strong>es, bei denen immer wieder<br />
neue, bisher noch nicht so bekannte Unternehmen<br />
mit ihrem Leistungsangebot<br />
vorgestellt werden.<br />
Aufmerksamkeit und Vertrauen sind in<br />
der gegenwärtigen Mediengesellschaft ei-<br />
4<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Wirtschaftsregion<br />
Foto: Daniel Meier<br />
ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG<br />
Vorstandsvorsitzender: Georg Hake<br />
Theodor-Heuss-Straße 96 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/905-0 · Fax 04441/905-470<br />
info@alte-oldenburger.de<br />
www.alte-oldenburger.de<br />
AUMANN Garten- und Landschaftsbau GmbH<br />
Geschäftsführer: Franz Aumann<br />
Werner-Baumbach-Straße 41<br />
49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04474/9495-0 · Fax 04474/9495-85<br />
aumann@aumann-galabau.de<br />
www.aumann-galabau.de<br />
Die so genannten »KMU-Journalistenreisen <strong>Oldenburger</strong> Münsterland« verfolgen das kommunikative<br />
Ziel, der regionalen Öffentlichkeit noch nicht so bekannte Unternehmen an ihren<br />
Standorten vorzustellen.<br />
ne knappe Ressource. Werbung löst dazu<br />
Tickets, um mitgenommen zu werden und<br />
setzt vorwiegend auf Emotion. Öffentlichkeitsarbeit<br />
versucht es per Anhalter und<br />
setzt vorwiegend auf Information. Ergänzend<br />
zur operativen Wirtschaftsförderung<br />
der Landkreise, Städte und Gemeinden<br />
betreibt der <strong>Verbund</strong> Wirtschaftskommunikation<br />
für die Region.<br />
Die Wirtschaftsregion wird mit ihren<br />
Schwerpunktkompetenzen vorgestellt,<br />
um Aufmerksamkeit für das Leistungsangebot<br />
hiesiger Unternehmen und Standorte<br />
zu schaffen. Die Kommunikation erfolgt<br />
dabei in enger Einbindung der Unternehmen<br />
und Standorte in Form von Pressearbeit,<br />
klassischer Werbung und Veranstaltungen.<br />
Das Ziel ist, durch Aktivitäten auf<br />
regionaler Ebene die Bindung der Unternehmen<br />
an ihre Standorte zu festigen und<br />
sie für die regionale Außendarstellung zu<br />
gewinnen. Darin wird Meinungsbildnern<br />
in Wirtschaft, Politik und Medien die Botschaft<br />
eines exportorientierten und innovationsstarken<br />
Produktionsstandortes <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland mit Marktpotenzialen<br />
für Dienstleistungen vermittelt.<br />
Schwerpunktbranchen sind die Agrarund<br />
Ernährungswirtschaft, der Maschinen-<br />
und Anlagenbau, die Kunststoffverarbeitung<br />
und die Bauwirtschaft. Zur Ansprache<br />
der Fachöffentlichkeit werden<br />
vom <strong>Verbund</strong> besonders die Leitmessen<br />
der Schwerpunktbranchen sowie die<br />
Fachmedien genutzt. Die gezielte Akquisition<br />
von Investoren gehört dagegen nicht<br />
zu seinen Aufgaben.<br />
Im Zentrum der Wirtschaftskommunikation<br />
stehen die Unternehmen des <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterlandes, insbesondere die<br />
sich im Regionalmarketing aktiv engagierenden<br />
235 Partnerunternehmen des <strong>Verbund</strong>es.<br />
Ihren Beziehungsgruppen wird<br />
das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland als Beschaffungsmarkt<br />
und Kompetenzstand ort<br />
für Produkte und Dienstleistungen in den<br />
Schwerpunktbranchen vorgestellt. Dabei<br />
setzt der <strong>Verbund</strong> auf eigene Informationsmittel<br />
und den Kontakt zu Wirtschaftsredaktionen<br />
und Fachmedien, um<br />
sie für Veröffentlichungen über die Region<br />
und ihre Unternehmen zu gewinnen.<br />
Neben den regionalen Bildungseinrichtungen,<br />
die für alle Unternehmen von<br />
zentraler Bedeutung sind, handelt es sich<br />
bei den Beziehungsgruppen<br />
• für die Agrartechnik um Landwirte in<br />
aller Welt;<br />
• für die Kunststoffverarbeitung um die<br />
europäische Automobil-, Bau-, Elektro-,<br />
Pharma- und Nahrungsmittelindustrie;<br />
• für die Ernährungswirtschaft um die<br />
Gesetzgeber auf Landes-, Bundes- und<br />
insbesondere EU-Ebene sowie den Handel<br />
und die NGOs;<br />
• für die Bauwirtschaft um Bauherren in<br />
Niedersachsen und dem Ruhrgebiet.<br />
Die Rahmenbedingungen haben sich seit<br />
Jahresbeginn 2010 deutlich verbessert.<br />
Nach dem Herbstgutachten 2010 der acht<br />
Wirtschaftsforschungsinstitute für die<br />
Bundesregierung wächst das Bruttoin-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
Böckmann Fahrzeugwerke GmbH<br />
Geschäftsführer: Klaus und Roger Böckmann<br />
Siehefeld 5 · 49688 Lastrup<br />
Tel. 04472/895-0 · Fax 04472/895-550<br />
info@boeckmann.com · www.boeckmann.com<br />
Bremer Landesbank<br />
Direktor: Torsten Brandt<br />
Markt · 26122 Oldenburg<br />
Tel. 0441/237-1601 · Fax 0441/237-1655<br />
torsten.brandt@bremerlandesbank.de<br />
www.bremerlandesbank.de<br />
c-Port Zweckverband IIK<br />
Geschäftsführer: Martin Kropp<br />
Am Küstenkanal 2 · 26683 Saterland<br />
Tel. 04491/786000 · Fax 04491/786009<br />
info@c-port-kuestenkanal.de<br />
www.c-port-kuestenkanal.de<br />
Commerzbank AG, Filiale Oldenburg<br />
Mitglied der Geschäftsleitung: Ralph Derks<br />
Heiligengeiststraße 29 · 26121 Oldenburg<br />
Tel. 0441/2105-111 · Fax 0441/2105-200<br />
ralph.derks@commerzbank.com<br />
www.commerzbank.com<br />
Derby Cycle Werke GmbH<br />
Geschäftsführer: Mathias Seidler<br />
Siemensstraße 1-3 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/966-175 · Fax 04471/966-188<br />
info@derby-cycle.de<br />
www.derby-cycle.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
5
Wirtschaftsregion<br />
Deutsche Bank AG<br />
Theodor Lanfermann<br />
Staugraben 10 · 26122 Oldenburg<br />
Tel. 0441/2108-120 · Fax 0441/2108-210<br />
theodor.lanfermann@db.com<br />
www.deutsche-bank.de<br />
ecopark (Zweckverband)<br />
Geschäftsführer: Jürgen Felbinger<br />
Eschstraße 29 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/7098-11 · Fax 04471/7098-22<br />
info@ecopark.de · www.ecopark.de<br />
Fotos: <strong>Verbund</strong> OM (oben), Daniel Meier (Mitte, unten)<br />
EWE Aktiengesellschaft<br />
Geschäftsführer der Region<br />
Cloppenburg/Emsland: Ludwig Kohnen<br />
Emsteker Straße 60 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/13-100 · Fax 04471/13-109<br />
ludwig.kohnen@ewe.de · www.ewe.de<br />
Friedrich Graepel Aktiengesellschaft<br />
Vorstand: Klaus Mecking<br />
Zeisigweg 2 · 49624 Löningen<br />
Tel. 05432/85-105 · Fax 05432/85-212<br />
graepelag@graepel.de<br />
www.graepel.de<br />
HAGOLA Gastronomie-Technik GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Stefan Rakers<br />
Hagolastraße 2 · 49424 Goldenstedt<br />
Tel. 04444/201-0 · Fax 04444/201-111<br />
info@hagola.de<br />
www.hagola.de<br />
Hanekamp Busreisen GmbH<br />
Geschäftsführer: Jörg Schneider<br />
Daimlerstraße 13 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/9497-0 · Fax 04471/9497-25<br />
info@hanekamp-reisen.de<br />
www.hanekamp-reisen.de<br />
HAWITA-Gruppe GmbH<br />
Geschäftsführender Gesellschafter:<br />
Hans Tabeling<br />
Langer Damm 1 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9395-0 · Fax 04441/9395-44<br />
info@hawita-gruppe.de<br />
www.hawita-gruppe.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
Messeeinsätze 2010 für den <strong>Verbund</strong> <strong>Oldenburger</strong> Münsterland: Die Delegation besuchte die<br />
Stände regionaler Aussteller auf der Internorga in Hamburg, auf der InterMEAT/Inter -<br />
COOL in Düsseldorf und der EuroTier in Hannover.<br />
6<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Wirtschaftsregion<br />
Quelle: LSKN | Grafik: bitters.de<br />
Industriekonjunktur: Umsatzentwicklung im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr<br />
<strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />
Niedersachsen<br />
2009 2010<br />
15 %<br />
10 %<br />
5 %<br />
HEISO GmbH<br />
Geschäftsführer: Henry Sommer<br />
Unnerweg 1 · 49688 Lastrup<br />
Tel. 04472/9473-20 · Fax 04472/9473-22<br />
info@heiso.de<br />
www.heiso.de<br />
0 %<br />
-5 %<br />
-10 %<br />
-15 %<br />
Erdenwerke Hülskamp<br />
Inhaber: Thomas Hülskamp<br />
Industriestraße 11 · 26219 Bösel<br />
Tel. 04494/433 · Fax 04494/8349<br />
erdenwerke-huelskamp@ewetel.net<br />
-20 %<br />
-25 %<br />
1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal 1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal<br />
OM macht Dampf: Die Wellenformen sind durchaus vergleichbar, nur die Werte der Region<br />
liegen deutlich höher (Betriebe im verarbeitenden Gewerbe mit mind. 50 Beschäftigten,<br />
Quelle: Landesbetrieb für Statistik & Kommunikationstechnologie Niedersachsen).<br />
landsprodukt in 2010 mit 3,5 und in <strong>2011</strong><br />
mit zwei Prozent stärker als in ganz Europa.<br />
Die Arbeitslosigkeit wird <strong>2011</strong> unter<br />
die Marke von drei Millionen sinken und<br />
damit den niedrigsten Stand seit 1992 erreichen.<br />
Die Erholung wird – anders als in<br />
den Vorjahren – nicht mehr allein vom Export,<br />
sondern auch vom privaten Konsum<br />
und betrieblichen Investitionen getragen.<br />
Die Produktivität der deutschen Wirtschaft<br />
ist deutlich gestiegen und liegt<br />
mittlerweile zehn Prozent über dem europäischen<br />
Durchschnitt. Der Deutsche Industrie-<br />
und Handelskammertag (DIHK)<br />
ist optimistisch, dass die Wirtschaftslei -<br />
stung bereits <strong>2011</strong> wieder an das Vorkrisenniveau<br />
anknüpft. Zu ähnlichen Ergebnissen<br />
kommt die Konjunkturumfrage der<br />
Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer<br />
(IHK) für das dritte Quartal<br />
2010. Jedes dritte Unternehmen bewerte<br />
die aktuelle Lage als »gut«. Nach der Industrie<br />
fänden nun auch Baugewerbe,<br />
Handel und Dienstleistungen Anschluss<br />
an die Konjunkturentwicklung. Fast jedes<br />
dritte Unternehmen plane, die Investitionen<br />
zu erhöhen.<br />
Das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland hat sich<br />
auch in den ersten drei Quartalen 2010<br />
ausgesprochen dynamisch präsentiert. Im<br />
Vergleich zum Vorjahr stieg der Industrieumsatz<br />
um zehn Prozent auf 6,7 Milliarden<br />
Euro, der Industrieexport um fast<br />
acht Prozent auf 1,4 Milliarden Euro und<br />
die Industriebeschäftigung um 4,5 Prozent<br />
auf 246.452 Euro. Im Gastgewerbe<br />
stieg die Zahl der Ankünfte um 8,5 Prozent<br />
auf 200.354, die Zahl der Übernachtungen<br />
um 13,9 Prozent auf 542.582. Die<br />
Arbeitslosenquote betrug zuletzt 4,5 Prozent.<br />
Mit der Konjunkturerholung stellt sich<br />
auch der Fachkräftemangel wieder ein.<br />
Jedes fünfte deutsche Unternehmen hat<br />
generell und jedes zweite zumindest zum<br />
Teil Probleme offene Stellen zu besetzen.<br />
Besonders gefragt sind Fachkräfte mit<br />
Weiterbildungsabschlüssen wie Fachwirt<br />
und Meister. Fast die Hälfte der Unternehmen<br />
erwartet in den kommenden fünf<br />
Jahren einen Fachkräftemangel im Bereich<br />
der Hochqualifizierten. Mehr als ein<br />
Drittel plant eine Ausweitung der Ausund<br />
Fortbildungsangebote. Nach dem<br />
Branchenbarometer des Adecco-Stellen -<br />
index schalteten Deutschlands Privatunternehmen<br />
im dritten Quartal dieses<br />
Jahres 22 Prozent mehr Stellenangebote<br />
als im Vorjahr. Insbesondere Ingenieure<br />
sind gefragt. Der Adecco-Stellenindex<br />
wird seit 1995 erhoben und gilt als wichtiger<br />
Indikator für den Beschäftigungsmarkt<br />
in Deutschland.<br />
Bei näherer Betrachtung der regionalen<br />
Schwerpunktbranchen ist die ökonomische<br />
Perspektive der deutschen Agrarund<br />
Ernährungswirtschaft glänzend. Ihr<br />
Umsatz soll in den kommenden fünf Jahren<br />
um 30 Prozent wachsen. Zwei Drittel<br />
der Unternehmen berichten von einer<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
IHR Ideal Home Range<br />
Geschäftsführer: Manfred Morthorst<br />
Höger Damm 4 · 49632 Essen Oldb.<br />
Tel. 05434/81-0 · Fax 05434/81-56<br />
info@ihr.eu · www.ihr.eu<br />
Peter Kenkel GmbH<br />
Geschäftsführer: Peter Kenkel<br />
Turmtannen 10 · 49451 Holdorf<br />
Tel. 05494/9897-97 · Fax 05494/9897-98<br />
info@peterkenkel.de<br />
www.peterkenkel.de<br />
®<br />
KÜHLA Kühltechnik & Ladenbau GmbH<br />
Geschäftsführer: Thomas Brackland<br />
Nordkämpe 1a · 49377 Vechta<br />
Tel. 04447/9633-0 · Fax 04447/9633-33<br />
info@kuehla.de<br />
www.kuehla.de<br />
Landessparkasse zu Oldenburg<br />
Leiter Marktkommunikation:<br />
Olaf Meenen<br />
Berliner Platz 1 · 26123 Oldenburg<br />
Tel. 0441/230-3140<br />
Fax 0441/230-1000<br />
olaf.meenen@lzo.com<br />
www.lzo.com<br />
LEONI Special Cables GmbH<br />
Geschäftsführer:<br />
Lars-Jan Szymanski, Markus Thoma<br />
Eschstraße 1 · 26169 Friesoythe<br />
Tel. 04491/291-0 · Fax 04491/291-169<br />
info@lsc.leoni.com<br />
www.leoni-special-cables.com<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
7
Wirtschaftsregion<br />
Münsterländische Versicherungsvermittlung<br />
Lamping GmbH<br />
Geschäftsführer: Paul-Heinrich Lamping<br />
Mühlenstraße 19 · 49429 Visbek<br />
Tel. 04445/9630-0 · Fax 04445/9630-96<br />
post@mvv.info · www.muensterlaendische.de<br />
Tourismuskonjunktur: Übernachtungszahlen im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr<br />
20 %<br />
<strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />
Niedersachsen<br />
2009 2010<br />
Quelle: LSKN | Grafik: bitters.de<br />
Niedersachsenpark GmbH<br />
Geschäftsführer: Uwe Schumacher<br />
Küsterstraße 4 · 49434 Neuenkirchen-Vörden<br />
Tel. 05493/5492-0 · Fax 05493/5492-15<br />
mail@niedersachsenpark.de<br />
www.niedersachsenpark.de<br />
15 %<br />
10 %<br />
5 %<br />
NW-Niemann GmbH Elektrotechnik<br />
Geschäftsführer: Holger Pawel<br />
Schnatgang 3 · 49377 Langförden<br />
Tel. 04447/9635-5 · Fax 04447/9635-35<br />
info@nw-niemann.de · www.nw-niemann.de<br />
0 %<br />
-5 %<br />
Öffentliche Versicherungen Oldenburg<br />
Direktor Vertrieb & Marketing:<br />
Jürgen Müllender<br />
Staugraben 11 · 26122 Oldenburg<br />
Tel. 0441/2228-0 · Fax 0441/2228-444<br />
info@oeffentlicheoldenburg.de<br />
www.oeffentlicheoldenburg.de<br />
-10 %<br />
1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal 1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal<br />
Tourismus als Wirtschaftsfaktor im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland: Im Gastgewerbe stieg die Zahl der<br />
Ankünfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9 Prozent auf 200.354, die Zahl der<br />
Übernachtungen kletterte um 14 Prozent auf 542.582 – mit solchen Werten lässt die Region<br />
ihr Bundesland weit hinter sich (Beherbergungsbetriebe mit mind. 9 Betten inkl. Camping,<br />
Quelle: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen).<br />
Oldenburgische Landesbank AG<br />
Leiterin Unternehmenskommunikation:<br />
Britta Silchmüller<br />
Stau 15-17 · 26122 Oldenburg<br />
Tel. 0441/221-1213 · Fax 0441/221-2425<br />
britta.silchmueller@olb.de · www.olb.de<br />
Optikett GmbH<br />
Geschäftsführer: Daniel Ostendorf,<br />
Günther Ostendorf, Matthias Ostendorf<br />
Gutenbergstraße 1 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9260-70 · Fax 04441/9260-66<br />
info@optikett.com · www.optikett.de<br />
Druckerei Ostendorf GmbH<br />
Geschäftsführer: Frank Ostendorf,<br />
Günther Ostendorf, Matthias Ostendorf<br />
Gutenbergstraße 1 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9260-0 · Fax 04441/9260-60<br />
info@druckerei-ostendorf.de<br />
www.druckerei-ostendorf.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
»guten« bis »sehr guten« Geschäftslage.<br />
Wenn dabei auch der deutsche Markt zumeist<br />
der wichtigste bleibt, wird der Exportanteil<br />
in den kommenden fünf Jahren<br />
auf 45 Prozent steigen (2009: 36 Prozent).<br />
Die steigende Exportorientierung<br />
bestimmte auch die Gespräche auf der<br />
InterMEAT/ InterCOOL in Düsseldorf.<br />
Andererseits wird der Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />
in der deutschen Öffentlichkeit<br />
mit wachsender Aggressivität<br />
die Existenzberechtigung regelrecht abgesprochen.<br />
Eine Gesellschaft, die von<br />
Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung<br />
offenbar weitgehend keine Ahnung<br />
mehr hat und selbst auf geringe<br />
Preiserhöhungen überaus sensibel reagiert,<br />
stellt zugleich immer höhere Anforderungen<br />
an Produktsicherheit und -qualität<br />
und will die sozialen, ethischen und<br />
ökologischen Aspekte der Produktion<br />
stärker berücksichtigt wissen<br />
Die Auseinandersetzungen darum werden<br />
durch professionelle Kampagnen der<br />
Nicht-Regierungs-Organisationen (NGO)<br />
in den Medien inszeniert. Die Antwort der<br />
Agrar- und Ernährungswirtschaft in Form<br />
immer neuer Qualitätszertifizierungen<br />
wirkt dagegen fast hilflos. Der Anteil der<br />
Vegetarier ist von 0,6 Prozent in den 80er<br />
Jahren auf rund acht Prozent gestiegen.<br />
Rund 80 Prozent davon sind Frauen. Bei<br />
Jugendlichen ist der Anteil rund ein Viertel<br />
und steigt mit dem Einkommen. Wie<br />
die Gespräche beim Parlamentarischen<br />
Abend des <strong>Oldenburger</strong> Münsterlandes<br />
zur EuroTier 2010 zeigten, stellt diese Entwicklung<br />
Unternehmen und Standorte<br />
vor eine gewaltige Herausforderung.<br />
Der Verband Deutscher Maschinenund<br />
Anlagenbauer (VDMA) rechnet für<br />
<strong>2011</strong> mit einem Wachstum des deutschen<br />
Maschinen- und Anlagenbaus um acht<br />
Prozent. Der Auftragseingang ist in den<br />
ersten acht Monaten des Jahres um 35<br />
Prozent gewachsen. Im Juli 2010 lag die<br />
Kapazitätsauslastung im Schnitt bei 82,9<br />
Prozent. Hauptmotor war der Inlandsmarkt<br />
mit einem Plus von 45 Prozent,<br />
während der Export lediglich um 5,7 Prozent<br />
anzog. Erste Teilbranchen wie der<br />
Kunststoff- und Gummimaschinenbau<br />
8<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Wirtschaftsregion<br />
Quelle: Bundesagentur für Arbeit | Grafik: bitters.de<br />
Arbeitsmarktkonjunktur: Entwicklung der Arbeitslosenquoten 2009 und 2010<br />
<strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />
Niedersachsen<br />
2009 2010<br />
9 %<br />
8 %<br />
7 %<br />
H.-J. Rießelmann GmbH<br />
Irmtrud Rießelmann<br />
Industriering 4 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/9270-11 · Fax 04442/9270-77<br />
ir@riesselmann-druck.de<br />
www.riesselmann-druck.de<br />
Druckhaus + Verlag Friedr. Schmücker GmbH<br />
Geschäftsführer: Rainer Hömer<br />
Gutenbergstraße 1 · 49624 Löningen<br />
Tel. 05432/9488-0 · Fax 05432/9488-77<br />
hoemer@schmuecker-druckhaus.de<br />
www.schmuecker-druckhaus.de<br />
6 %<br />
5 %<br />
Siemer Jachtservice Hunte-Ems GmbH<br />
Geschäftsführer: Alexander Siemer<br />
Schleusenstraße 149 b · 26676 Barßel<br />
Tel. 04497/926826<br />
Fax 04497/926794<br />
info@siemer-jachtservice.de<br />
www.siemer-jachtservice.de<br />
4 %<br />
1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal 1. Quartal 2. Quartal<br />
3. Quartal<br />
<strong>Oldenburger</strong> Münsterland von der Vollbeschäftigung nicht weit entfernt: Ende Oktober 2010 waren<br />
im Arbeitsamtsbezirk Vechta 6.932 Menschen ohne Job. Das waren 3 Prozent weniger<br />
als im Vormonat und 12 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Landkreis Vechta konnte seine<br />
landesweite Spitzenposition mit einer Quote von 4 Prozent behaupten (Anteil der Arbeitslosen<br />
an allen zivilen Erwerbspersonen, Quelle: Bundesagentur für Arbeit).<br />
marschieren bereits wieder auf ihre höchsten<br />
Auftragseingangsniveaus zu.<br />
Auch das für den regionalen Maschinen-<br />
und Anlagenbau so wichtige Konjunkturbarometer<br />
der Landwirtschaft<br />
stieg im September auf ein Niveau wie zuletzt<br />
im Frühjahr 2008. Ein Viertel der Betriebe<br />
bewertet seine gegenwärtige wirtschaftliche<br />
Situation mit »gut« oder »sehr<br />
gut«, rund 60 Prozent mit »befriedigend«.<br />
Für Agrarmaschinen und -anlagen ist somit<br />
eine höhere Nachfrage zu erwarten.<br />
Dies bestätigten auch die Gespräche mit<br />
regionalen Ausstellern auf der EuroTier.<br />
Die Kunststoffindustrie hingegen ist mit<br />
voller Wucht von der Krise getroffen worden.<br />
In der halbjährlichen Konjunktur-<br />
Umfrage des Fachblatts »Kunststoffinformation«<br />
meldeten 80 Prozent der Unternehmen<br />
für das erste Halbjahr 2010 einen<br />
besseren Geschäftsverlauf, der sich<br />
bereits in höheren Investitionen und steigender<br />
Beschäftigung widerspiegelt. Die<br />
Branche ist in hohem Maße abhängig von<br />
der Entwicklung des Rohölpreises, der die<br />
Kostenstruktur prägt und unter ständigen<br />
Anpassungs- und Rationalisierungsdruck<br />
setzt. Um starke Preisschwankungen auffangen<br />
zu können, setzen einige Unternehmen<br />
verstärkt auf Lagerhaltung.<br />
Hier bieten die Standorte im <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland aufgrund der vergleichsweise<br />
günstigen Grundstückspreise einen<br />
Standortvorteil. Der ausschlaggebende<br />
Erfolgsfaktor bleibt jedoch die Innovationsfähigkeit.<br />
Schon bei einer Befragung<br />
durch den <strong>Verbund</strong> <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />
im Jahre 2001 gaben die regionalen<br />
Kunststoffunternehmen einer Wettbewerbsstrategie<br />
der Qualitätsführerschaft<br />
die höchsten Erfolgschancen. Diese Strategie<br />
setzt eine (kosten-) intensive Forschungs-<br />
und Entwicklungsarbeit voraus,<br />
die rasch neue Marktstandards schafft.<br />
Doch schon damals herrschte aus Sicht<br />
von mindestens 30 Prozent der Unternehmen<br />
ein Mangel an Werkzeug- und Verfahrensmechanikern,<br />
IT-Fachleuten, Ingenieuren<br />
und Elektronikern vor. Ein hoher<br />
Weiterbildungsbedarf wurde in den<br />
Bereichen Fremdsprachen, Informationsund<br />
Kommunikationstechnologie sowie<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
Spitzer Silo-Fahrzeuge-Fördertechnik GmbH<br />
Geschäftsführerin:<br />
Elisabeth Gänsler<br />
Zum Brook 30 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/18606-0<br />
Fax 04471/18606-10<br />
elisabeth.gaensler@spitzer-silo.com<br />
www.spitzer-silo.com<br />
VESTA Stahlservice GmbH<br />
Gesellschafterin und Geschäftsführerin:<br />
Marita Kotschofsky<br />
Holzhausen 15· 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/944-110<br />
Fax 04441/944-155<br />
info@vesta-stahl.de<br />
www.vesta-stahl.de<br />
Arbeitsgemeinschaft der<br />
Volks- und Raiffeisenbanken<br />
im Landkreis Cloppenburg<br />
c/o Raiffeisenbank Garrel eG<br />
Vorsitzender: Ludger Ostermann<br />
Postfach 1260 · 49675 Garrel<br />
Tel. 04474/9499-20<br />
Fax 04474/9499-12<br />
posteingang@rbgarrel.de<br />
www.vr-networld-cloppenburg.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
9
Wirtschaftsregion<br />
Arbeitsgemeinschaft der Volksbanken<br />
im Landkreis Vechta<br />
c/o Volksbank Neuenkirchen-Vörden eG<br />
Vorsitzender: Norbert Feldkamp<br />
Bahnhofstraße 2<br />
49434 Neuenkirchen-Vörden<br />
Tel. 05493/981-0 · Fax 05493/981-189<br />
norbert.feldkamp@vbneuenkirchen-voerden.de<br />
www.vr-networld-kreisvechta.de<br />
Konjunkturentwicklung der niedersächsischen Lebensmittelindustrie im Vergleich zum Vorjahr<br />
Umsatz<br />
20 %<br />
10 %<br />
Beschäftigte<br />
2009 2010<br />
Quellen: LSKN | Grafiken: bitters.de<br />
Warnking Elektrotechnik GmbH<br />
Geschäftsführer: Stefan Warnking<br />
Holzhausen 14 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9235-0 · Fax 04441/9235-36<br />
info@warnking.de · www.warnking.de<br />
0 %<br />
-10 %<br />
-20 %<br />
1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal 1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal<br />
Waskönig+Walter Kabel-Werk GmbH u. Co. KG<br />
Geschäftsführer: Jörg Waskönig,<br />
Michael Waskönig, Stefan Nestler<br />
Ostermoorstraße 143<br />
26683 Saterland-Ramsloh<br />
Tel. 04498/88-0 · Fax 04498/88-900<br />
verkauf@waskoenig.de<br />
www.waskoenig.de<br />
Gerhard Wilmering GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Leo Wilmering<br />
Marschstraße 45 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9311-0<br />
Fax 04441/9311-20<br />
bus@wilmering.de<br />
www.wilmering-buslinien.de<br />
Zerhusen Kartonagen GmbH<br />
Geschäftsführer: Roland Zerhusen<br />
Industriestr. 9 · 49401 Damme<br />
Tel. 05491/9688-0 · Fax 9688-49<br />
info@zerhusen.de · www.zerhusen.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
Konstruktions- und Fertigungstechnik<br />
gesehen. Je mehr sich die Unternehmen<br />
dabei auf Qualitätsführerschaft konzentrierten,<br />
desto stärker stieg der Bedarf an<br />
Fachkräften. Die Gewinnung von Spitzenfachkräften<br />
dürfte folglich entscheidend<br />
für die Zukunft des Kunststoffstandortes<br />
<strong>Oldenburger</strong> Münsterland bleiben.<br />
Nach Einschätzung des Zentralverbandes<br />
wird das Bauhauptgewerbe im Wirtschaftsjahr<br />
2010 einen Umsatz von 81<br />
Milliarden Euro erreichen und das Vorjahresergebnis<br />
damit um 1,5 Prozent verfehlen.<br />
Für <strong>2011</strong> erwartet man erneut einen<br />
Rückgang um 1,5 Prozent auf 79,7 Milliarden<br />
Euro. Nur der Wohnungsbau werde<br />
leicht zulegen – mit der Verlagerung des<br />
Schwerpunktes vom Neubau auf Sanierung<br />
und Renovierung.<br />
Vor diesem Hintergrund vertrauen wir<br />
weiterhin auf die Problemlösungsfähigkeit<br />
unserer Unternehmen. Ihr Sachverstand,<br />
ihre Netzwerke und ihre unternehmerische<br />
Initiative sichern weiterhin Ko -<br />
stenvorteile, Innovationsvorsprünge und<br />
Leistungsflexibilität. Unsere Unternehmen<br />
können aber genauso auf das investitionsfreundliche<br />
Umfeld vertrauen. Die<br />
von unseren Kommunen verantwortlich<br />
gestalteten Standortbedingungen sind in<br />
der Bevölkerung breit verankert. Ihre<br />
Akzeptanz speist sich zu einem großen<br />
Teil aus dem Stolz auf das gemeinsam Erreichte.<br />
Berufliche Perspektiven und Lebensqualität<br />
wecken Zufriedenheit, sind Argumente,<br />
in der Region Wurzeln zu schlagen.<br />
Vertrauen in die Zukunft, ja Stolz auf<br />
das gemeinsam Erreichte stellt sich ein,<br />
steckt andere an. Wo dieses Vertrauen<br />
schwindet, die Menschen abwandern,<br />
wird niemand sein schwer verdientes<br />
Geld in neue Arbeitsplätze investieren.<br />
Mit Veranstaltungen wie dem Unternehmerabend,<br />
mit Informationsangeboten<br />
wie dem Wirtschaftsportal om23.de<br />
und – last but not least – mit diesem Wirtschaftsmagazin<br />
will der <strong>Verbund</strong> das Vertrauen<br />
in die Zukunft des <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterlandes stärken.<br />
■<br />
10<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Wirtschaftsregion<br />
Foto: Commerzbank AG Oldenburg<br />
Das Commerzbank-Team im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland: (v. r.) Ralph Derks (Mitglied der Geschäftsleitung), Marieke Ellberg (Firmenkundenbetreuerin)<br />
und Thorsten Schmidtke (Firmenkundenbetreuer) freuen sich nach der positiven Konjunkturentwicklung in 2010 auf das<br />
kommende Jahr.<br />
RALPH DERKS, MITGLIED DER GESCHÄFTSLEITUNG<br />
DER COMMERZBANK AG OLDENBURG<br />
Auch <strong>2011</strong> auf der Überholspur<br />
Die deutsche Wirtschaft wird auch <strong>2011</strong> überdurchschnittlich wachsen – auch wenn das Plus deutlich<br />
niedriger ausfallen wird als im letzten Jahr. Die Ausrüstungsinvestitionen werden weiterhin zweistellig<br />
zulegen, die Exporte werden zwar schwächer, aber immer noch sehr ordentlich steigen und der private<br />
Verbrauch dürfte an Schwung gewinnen. Dagegen wird der Bau unter den auslaufenden Konjunkturprogrammen<br />
leiden.<br />
Wachstumsmotor Deutschlands<br />
ist weiterhin die Industrie. Ein<br />
Ende des Aufschwungs in der<br />
Industrie ist kurzfristig nicht zu erwarten.<br />
Die Auftragseingänge haben weiter kräftig<br />
zugelegt und die Stimmung der Unternehmen<br />
ist sehr gut. So konnte das Ifo-Geschäftsklima<br />
bis zuletzt positiv überraschen<br />
und selbst die Ifo-Erwartungskomponente<br />
liegt nach wie vor in der Nähe der<br />
durchschnittlichen Höchststände.<br />
Ausrüstungsinvestitionen schieben an<br />
Äußerst positiv für den Konjunkturausblick<br />
stimmt vor allem die ungebrochene<br />
Dynamik bei den Ausrüstungsinvestitionen.<br />
Im ersten Halbjahr 2010 wurden real<br />
knapp sechs Prozent mehr in Ausrüstungen<br />
und Maschinen investiert als im<br />
zweiten Halbjahr 2009. Und dieses Tempo<br />
könnte sogar noch etwas zulegen. So werden<br />
die niedrigen Zinsen und die steigende<br />
Kapazitätsauslastung die Investitionen<br />
auch in diesem Jahr kräftig stimulieren.<br />
Der vom Ifo-Institut erhobene Auslastungsgrad<br />
im verarbeitenden Gewerbe<br />
hat sich vom Tief im Frühjahr 2009 wieder<br />
dem durchschnittlichen Niveau angenähert.<br />
Darüber hinaus spricht auch der<br />
enorme Nachholbedarf für eine Fortsetzung<br />
des Aufwärtstrends: Denn trotz der<br />
zweistelligen Zuwachsraten 2010/<strong>2011</strong><br />
wird das Vorkrisenniveau bei den Investitionen<br />
wohl nicht vor Ende <strong>2011</strong> erreicht<br />
werden.<br />
Exporte steigen zwar schwächer,<br />
aber immer noch sehr ordentlich<br />
Deutschland hatte von der raschen Erholung<br />
der weltweiten Nachfrage ab Frühjahr<br />
2009 besonders profitiert: Gemessen<br />
am Tiefstand in der Krise liegen die nominalen<br />
Warenexporte Deutschlands bereits<br />
29 Prozent höher, weltweit sind die Exporte<br />
in dieser Zeit hingegen nur um<br />
12 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Wirtschaftsregion<br />
Konjunkturprognose <strong>2011</strong> Deutschland<br />
Tabelle: Commerzbank<br />
Klare Sache: Deutschland hat von der raschen Erholung der weltweiten Nachfrage ab Frühjahr 2009 besonders profitiert.<br />
knapp sieben Prozent gestiegen (beides in<br />
US-Dollar). Der nicht mehr ganz so kräftig<br />
expandierende Welthandel und die etwas<br />
geringere preisliche Wettbewerbsfähigkeit<br />
infolge der jüngsten Euro-Aufwertung<br />
werden dafür sorgen, dass die Exporte<br />
die sehr hohen Zuwachsraten aus dem<br />
Frühjahr nicht mehr erreichen werden.<br />
Das Plus wird aber immer noch sehr ordentlich<br />
ausfallen.<br />
Privater Verbrauch profitiert<br />
vom »Beschäftigungswunder«<br />
In der Krise haben die Unternehmen die in<br />
den letzten Jahren gewonnene tarifliche<br />
Flexibilität genutzt, um das Arbeitsvolumen<br />
über den Abbau von Arbeitszeitkonten<br />
und die Reduzierung der wöchentlichen<br />
Arbeitszeit an das krisenbedingt<br />
gefallene Produktionsniveau anzupassen.<br />
Auch der Einsatz von Kurzarbeit hat hierzu<br />
wesentlich beigetragen. Damit gelang<br />
es den Unternehmen, ihre gut ausgebildeten<br />
Belegschaften zu halten und schnell<br />
auf die zurückschnappende globale Nachfrage<br />
– vor allem aus dem asiatischen<br />
Raum – zu reagieren.<br />
Die deutschen Unternehmen haben<br />
schon vor einigen Monaten begonnen, die<br />
Pro-Kopf Arbeitszeit deutlich hochzufahren<br />
und bekunden seither, auch verstärkt<br />
neu einstellen zu wollen.<br />
Damit steigen natürlich auch die Arbeitsnehmereinkommen<br />
als wichtigste<br />
Determinante des privaten Verbrauchs.<br />
Zudem dürfte sich die sinkende Arbeitlosigkeit<br />
positiv auf die Kauflust der Verbraucher<br />
auswirken.<br />
Baubranche wird unter dem Auslauf<br />
der Konjunkturprogramme leiden<br />
Der Aufschwung der Bauwirtschaft könnte<br />
<strong>2011</strong> unterbrochen werden. Viele der<br />
in den Konjunkturpaketen enthaltenen<br />
Fördermaßnahmen für Infrastrukturprojekte<br />
konnten nur im letzten Jahr genutzt<br />
werden. Doch nicht nur der Wegfall der<br />
Förderung wird negativ zu Buche schlagen,<br />
sondern auch der Umstand, dass viele<br />
für <strong>2011</strong> geplante Maßnahmen vorgezogen<br />
wurden.<br />
In der Summe dürfte der insgesamt geringere<br />
Wachstumsbeitrag vom Außenhandel<br />
durch die anziehende Inlandsnachfrage<br />
teilweise ausgeglichen werden.<br />
Insgesamt erwarten wir, dass die deutsche<br />
Wirtschaft <strong>2011</strong> um gut zwei Prozent<br />
wachsen wird. Dies wäre zwar deutlich<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
13
Wirtschaftsregion<br />
Grafik: Commerzbank<br />
Deutsche Exporte haben sich überdurchschnittlich entwickelt<br />
Nominale Warenexporte, April 2009 = 100, Angaben in US-Dollar<br />
Quelle: Global Insight; Commerzbank Research<br />
Deutschland<br />
Wachstumsbeitrag der Inlandsnachfrage und des Außenhandels zur Vorjahresrate des Brutto -<br />
inlandsproduktes, real; Commerzbank-Prognose ab 3. Quartal 2010.<br />
Welt<br />
Wirtschaftswachstum Chinas sollte <strong>2011</strong><br />
etwas nachlassen, mit acht Prozent aber<br />
ordentlich ausfallen. Die Konjunktur normalisiert<br />
sich, bricht aber nicht ein.<br />
USA: Delle statt Doppelrezession<br />
Noch immer befürchten viele, dass die<br />
US-Wirtschaft in die Rezession zurückfällt.<br />
Wir gehen aber weiter lediglich von<br />
einer Wachstumsdelle aus, die für diese<br />
Phase des Aufschwungs üblich ist. Dafür<br />
spricht nicht nur die sehr expansive Geldpolitik,<br />
sondern auch die fortgeschrittene<br />
Konsolidierung bei den privaten Haushalten.<br />
Deren Sparquote befindet sich mittlerweile<br />
auf einem ausreichend hohen Niveau.<br />
Außerdem haben die Hauspreise<br />
schon 2009 aufgehört einzubrechen. Die<br />
US-Wirtschaft dürfte <strong>2011</strong> um 2,3 Prozent<br />
zulegen – zu wenig, um die Arbeitslosigkeit<br />
merklich zu senken.<br />
Grafik: Commerzbank<br />
Inlandsnachfrage gleicht schwächeren Außenbeitrag teilweise aus<br />
Quelle: Global Insight; Commerzbank Research<br />
Euroraum wirtschaftlich gespalten<br />
Das Konjunkturgefälle innerhalb der<br />
Wäh rungsunion ist weiterhin hoch. Auf<br />
der einen Seite ist Deutschland, dessen<br />
Wirtschaft 2010 zulegen durfte. Auf der<br />
anderen Seite stehen die von der Staatsschuldenkrise<br />
getroffenen Peripherieländer,<br />
die konjunkturell hinterherhinken.<br />
Dort wird der wirtschaftliche Schmerz gemessen<br />
an der Arbeitslosenquote weiter<br />
zunehmen. Die EZB dürfte ihren Leitzins<br />
auch <strong>2011</strong> nicht erhöhen.<br />
■ Inlandsnachfrage ■ Außenbeitrag ■ Wachstum<br />
Alles wird gut: In der Summe wird der geringere Wachstumsbeitrag vom Außenhandel<br />
durch die anziehende Inlandsnachfrage teilweise ausgeglichen<br />
schwächer als die von uns geschätzten 3,3<br />
Prozent für 2010, aber immer noch deutlich<br />
höher als im langfristigen Durchschnitt.<br />
Damit steht Deutschland besser<br />
dar als die meisten übrigen Industrieländer,<br />
die weit hinter ihrem Potenzial zurückbleiben.<br />
Inflation bleibt unter Kontrolle<br />
Auch wenn die Gewerkschaften beginnen,<br />
höhere Löhne zu fordern: Das allgemeine<br />
Lohnniveau wird vor der zweiten<br />
Jahreshälfte <strong>2011</strong> kaum steigen. Denn die<br />
meisten Tarifverträge in Deutschland haben<br />
noch bis dahin die Löhne fixiert. Bis<br />
über den Weg höherer Löhne die Inflation<br />
stärker anzieht, dürfte also noch einige<br />
Zeit vergehen. Wir erwarten auch für<br />
<strong>2011</strong>, dass die Inflation deutlich unter<br />
zwei Prozent bleiben wird.<br />
Internationale Konjunkturprognose<br />
Die Marktteilnehmer sorgen sich nach wie<br />
vor um die Konjunktur. In der Tat sollte<br />
das Wachstum der Industrieländer in den<br />
kommenden Monaten nachlassen. Wir<br />
gehen jedoch weiterhin davon aus, dass<br />
die Niedrigzinspolitik der Zentralbanken<br />
eine erneute Rezession verhindern wird.<br />
China: Keine landesweite Hauspreisblase<br />
In einigen Großstädten Chinas sind die<br />
Immobilienpreise zu stark gestiegen. Aber<br />
landesweit haben die Häuserpreise in den<br />
zurückliegenden fünf Jahren nicht stärker<br />
zugelegt als das Bruttoinlandsprodukt.<br />
Wir sehen also keine landesweite<br />
Hauspreisblase. Der wirtschaftliche Aufholprozess<br />
Chinas trägt sich weitgehend<br />
selbst. Außerdem ist das Neukreditgeschäft<br />
der Banken noch immer solide. Das<br />
Was machen die Märkte?<br />
Die Ära strukturell niedriger Renditen bei<br />
qualitativ hochwertigen langlaufenden<br />
Staatsanleihen ist noch lange nicht vorbei.<br />
Dafür sprechen niedrig ausgelastete<br />
Produktionskapazitäten, ein schwacher<br />
Preisauftrieb, die fehlende Aussicht auf<br />
höhere Leitzinsen der Zentralbanken sowie<br />
der Anlagedruck vieler institutioneller<br />
Anleger. Der Dollar dürfte noch eine<br />
Weile unter der ultra-expansiven Politik<br />
der US-Notenbank leiden. Der EUR-USD-<br />
Wechselkurs neigt deshalb zur Stärke.<br />
Trotz eines schwierigen wirtschaftlichen<br />
Umfelds haben die Unternehmen im Euroraum<br />
ihre Gewinne kräftig gesteigert.<br />
Aktien sind niedrig bewertet. Legen sich<br />
die Sorgen um einen Rückfall in die Rezession,<br />
haben Aktien Aufwärtspotential.<br />
Euro-Raum: Die Konjunktur<br />
bleibt gespalten<br />
Die Euro-Wirtschaft ist im Jahresverlauf<br />
2010 kräftig gewachsen. Zum Jahresende<br />
zeichnete sich aber eine Konjunkturdelle<br />
ab. Der Rückenwind von der Weltwirtschaft<br />
lässt etwas nach, der Gegenwind<br />
von der Haushaltssanierung nimmt zu.<br />
Die Wachstumsunterschiede zwischen<br />
14<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Wirtschaftsregion<br />
Konjunkturprognose <strong>2011</strong> Euroraum<br />
Tabelle: Commerzbank<br />
den Euro-Ländern werden weiterhin groß<br />
sein. Die Inflation wird auch <strong>2011</strong> unter<br />
zwei Prozent verharren. Die EZB dürfte<br />
<strong>2011</strong> die Leitzinsen nicht erhöhen.<br />
Die Euro-Wirtschaft ist im Jahresverlauf<br />
2010 ordentlich gewachsen. Im ersten<br />
Halbjahr legte das Bruttoinlandsprodukt<br />
um annualisiert zwei Prozent gegenüber<br />
dem zweiten Halbjahr 2009 zu. Ein<br />
derart kräftiges Wachstum gab es zuletzt<br />
im Winterhalbjahr 2007/2008. Getragen<br />
wurde das Wachstum vor allem von der<br />
lebhaften globalen Nachfrage und der expansiven<br />
Geldpolitik der EZB. Doch inzwischen<br />
sind erste Wolken am Konjunkturhorizont<br />
aufgezogen. Die Einkaufsmanagerindizes<br />
für das verarbeitende Gewerbe<br />
und den Dienstleistungssektor sind<br />
zuletzt in der Tendenz leicht gesunken.<br />
Maßgeblich hierfür ist die nicht mehr<br />
ganz so stürmische globale Nachfrage –<br />
vor allem aus dem asiatischen Raum. Zudem<br />
bläst der Devisen-Wind nicht mehr<br />
von hinten, sondern von vorn. Seit Mitte<br />
August 2010 hat der nominale Außenwert<br />
des Euro gegenüber den Währungen von<br />
21 wichtigen Handelspartnern um mehr<br />
als fünf Prozent zugelegt. Damit hatte der<br />
Euro den Rückgang in der ersten Jahreshälfte<br />
fast zur Hälfte wieder aufgeholt.<br />
Doch nicht nur der Impuls vom Außenhandel<br />
lässt nach. Auch die Finanzpolitik<br />
entfaltet eine immer stärkere Bremswir-<br />
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Wirtschaftsregion<br />
Grafik: Commerzbank, Foto: ewolff, Fotolia<br />
Deutschland besser als der Rest des Euroraums<br />
Bruttoinlandsprodukt, real, 1. Vierteljahr 2009 = 100<br />
Quelle: Eurostat, Commerzbank Research<br />
Deutschland<br />
ein Viertel Prozentpunkt Wachstum gekostet<br />
haben wird. Für dieses Jahr ist der<br />
Bremseffekt doppelt so hoch zu veranschlagen.<br />
Für das erste Vierteljahr <strong>2011</strong> erwarten<br />
wir nur noch eine Zunahme des Bruttoinlandsproduktes<br />
um magere 0,2 Prozent.<br />
Erst in der zweiten Hälfte <strong>2011</strong>, wenn die<br />
Weltwirtschaft den Schwächeanfall überwunden<br />
hat, dürfte die Konjunkturdelle<br />
enden. Mit dem schwächeren Wachstum<br />
wird auch die Arbeitslosigkeit im Euroraum<br />
weiter steigen. Wir gehen davon<br />
aus, dass die Arbeitslosenquote erst im<br />
Sommer <strong>2011</strong> mit dann 10,5 Prozent den<br />
Hochpunkt erreichen wird.<br />
Das Konjunkturgefälle zwischen den<br />
Euroländern wird <strong>2011</strong> nicht kleiner werden.<br />
Die von Immobilien- und Staatsschuldenkrise<br />
betroffenen Länder werden<br />
weiterhin nur eine blutleere Aufwärtsbewegung<br />
sehen. Dagegen dürften die<br />
Volkswirtschaften in den anderen Ländern,<br />
allen voran in Deutschland, auch<br />
<strong>2011</strong> kräftiger zulegen als im langjährigen<br />
Durchschnitt.<br />
Euroraum<br />
ohne<br />
Deutschland<br />
kung. Waren es im letzten Jahr vor allem<br />
die von der Staatsschuldenkrise betroffenen<br />
Peripherieländern, die erste Maßnahmen<br />
ergriffen, um ausufernde Staatsfinanzen<br />
einzudämmen, werden in diesem<br />
Jahr auch die Regierungen in den Kernländern<br />
beginnen, ihre Haushalte zu sanieren.<br />
In der Summe wird die Finanzpolitik<br />
<strong>2011</strong> damit deutlich restriktiver sein<br />
als in diesem Jahr. Wir schätzen, dass die<br />
Konsolidierung der öffentlichen Haushalte<br />
die Euro-Wirtschaft in 2010 weniger als<br />
Inflation kein Thema<br />
Der Verbraucherpreise in der Eurozone<br />
werden auch in diesem Jahr nur mäßig<br />
steigen. Denn die Löhne, die die Inflation<br />
maßgeblich bestimmen, werden weiterhin<br />
nur verhalten zulegen. Die hohe Arbeitslosigkeit<br />
und die damit verbundenen<br />
Sorgen um die Arbeitsplätze werden die<br />
Arbeitnehmer dazu bewegen, weiterhin<br />
Lohnzurückhaltung zu üben. Die Inflationsrate<br />
wird in den kommenden Monaten<br />
nahe bei anderthalb Prozent verharren.<br />
Der unterliegende Preisauftrieb ist<br />
allerdings noch niedriger. Die Teuerungsrate<br />
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16<br />
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Wirtschaftsregion<br />
rungs- und Genussmittelpreise liegt bei<br />
einem Prozent. Rechnet man dann noch<br />
den Preiseffekt der in einigen Euro-Ländern<br />
erhöhten indirekten Steuern heraus,<br />
liegt der Preisauftrieb sogar deutlich unter<br />
einem Prozent.<br />
Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main ist die Zentralbank für die gemeinsame<br />
europäische Währung. Ihre Hauptaufgabe ist es, die Kaufkraft des Euros und somit<br />
Preisstabilität im Euroraum zu gewährleisten.<br />
Auch <strong>2011</strong> unveränderte Leitzinsen<br />
Im Gegensatz zu anderen großen Notenbanken<br />
steht die EZB erneuten expansiven<br />
Maßnahmen aus mehreren Gründen<br />
skeptisch gegenüber. Der Taylor-Zins, der<br />
auf Basis von Inflations- und Wachstumsprognosen<br />
der Notenbank einen Schätzwert<br />
für den Leitzins berechnet, stieg im<br />
September 2010 sogar erstmals seit der<br />
Lehman-Pleite wieder über den aktuellen<br />
Leitzins von 1,0 Prozent. Die Situation<br />
dürfte mit der von Mitte 2004 vergleichbar<br />
sein, als der Taylor-Zins ähnlich stark<br />
über dem Leitzins lag.<br />
Damals argumentierte die EZB, dass sie<br />
wegen der Abwärtsrisiken für die Konjunktur<br />
auf eine Leitzinserhöhung verzichtet,<br />
die eigentlich aufgrund der Prognosen<br />
für Inflation und Wachstum nahe<br />
liegen würde. Auch im aktuellen Fall sieht<br />
die Notenbank die Abwärtsrisiken überwiegen.<br />
Deswegen bleibt aus ihrer Sicht<br />
das Leitzinsniveau »angemessen« – nicht<br />
mehr, aber eben auch nicht weniger.<br />
Zudem ist der EZB-Rat ganz offensichtlich<br />
davon überzeugt, dass weitere expansive<br />
Maßnahmen mehr negative als positive<br />
Wirkungen entfalten würden. In einer<br />
Grundsatzrede im September hatte EZB-<br />
Präsident Trichet sehr eindringlich vor einer<br />
»verlorenen Dekade« wie in Japan gewarnt<br />
– zumindest, wenn man mit immer<br />
neuen Maßnahmen versuche, die Konjunktur<br />
kurzfristig anzukurbeln. Die EZB<br />
befürchtet zudem, dass durch neue expansive<br />
Maßnahmen zwar die Geldbasis,<br />
nicht aber die Kreditvergabe steigt, die<br />
Geldmärkte austrocknen und Banken in<br />
eine ungewollte Abhängigkeit von Zentralbankliquidität<br />
geraten. Wir gehen davon<br />
aus, dass die Europäische Zentralbank<br />
im Jahre <strong>2011</strong> zwar die Leitzinsen<br />
unverändert lässt, aber den graduellen<br />
Ausstieg aus den unkonventionellen Maßnahmen<br />
fortsetzt.<br />
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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 17
Wirtschaftsregion<br />
Foto: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />
Unternehmer des Jahres 2010 (v.l.n.r.): <strong>Verbund</strong>präsident Albert Focke, Laudator Jan Grossarth, Karoline und Roland Zerhusen, <strong>Verbund</strong>-<br />
Vizepräsident Hans Eveslage und Dammes Bürgermeister Gerd Muhle.<br />
MARTIN<br />
GRAPENTIN<br />
Unternehmerabend 2010<br />
Klaus Gräfe, Roland Zerhusen und Franz Meyer sind die Preisträger des »Unternehmerpreises<br />
<strong>Oldenburger</strong> Münsterland 2010«. Bei der feierlichen Preisverleihung im Rahmen des achten<br />
»Unternehmerabends <strong>Oldenburger</strong> Münsterland« war die festlich geschmückte Aula der Uni<br />
Vechta am 26. November 2010 mit 349 Gästen restlos ausgebucht. Als Laudator erlebte ich<br />
den Unternehmerabend hautnah mit.<br />
Der Präsident des <strong>Verbund</strong>es <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland, Landrat Albert<br />
Focke, betonte in seiner Begrüßungsansprache,<br />
dass sich erfolgreiches<br />
Unternehmertum durch »eine ganz<br />
besondere, persönliche Beziehung zu seinem<br />
Unternehmen, seinen Mitarbeitern<br />
und ihrem Lebensumfeld sowie seiner Gemeinde<br />
oder Stadt« auszeichne. Er zitierte<br />
dabei aus der Sendung Menschen bei<br />
Maischberger: »Existenzgründung ist wie<br />
verliebt sein. Und auch wenn die Verliebtheit<br />
früher oder später einem reiferen Gefühl<br />
der Liebe weicht, so kann sie einen<br />
doch weit tragen«. Die Biografien der dies -<br />
jährigen Preisträger bestätigen dies auf<br />
eindrucksvolle Weise.<br />
Vor der Preisverleihung wurde per Video<br />
auf die Highlights der letzten Unternehmerabende<br />
zurückgeblickt.<br />
Existenzgründer des Jahres: Klaus Gräfe<br />
Als erster Preis des Abends wurde – das ist<br />
auf den Unternehmerbanden gepflegte<br />
Tradition – der Existenzgründer des Jahres<br />
ausgezeichnet. Mir fiel die Aufgabe zu, die<br />
Laudatio zu halten. In diesem Jahr wurde<br />
Klaus Gräfe, Inhaber und Geschäftsführer<br />
der Gräfe GmbH, Ramsloh, von der Jury<br />
ausgewählt.<br />
In meiner Laudatio berichtete ich davon,<br />
dass ich den Preisträger zuvor in seinem<br />
Unternehmen besucht und dabei eine<br />
beeindruckende Persönlichkeit kennengelernt<br />
hatte. Für mich vereint er eine<br />
Reihe von Fähigkeiten, die einen guten<br />
Unternehmer auszeichnen. Er ist von einer<br />
»gesunden Unruhe« gebissen, die ihn<br />
antreibt und immer neue Ziele stecken<br />
lässt. Dabei sieht er im Neuen immer zuerst<br />
die Chancen, nicht das Risiko. Er begegnet<br />
dem, was kommt, nicht mit Angst,<br />
sondern mit Zuversicht. Er packt an und<br />
geht los, wenn andere noch zaudern und<br />
zögern. Er hat gelernt, dass sich manch-<br />
18 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Wirtschaftsregion<br />
mal erst aus dem Gehen ein Weg ergibt.<br />
Ich habe diese Eigenschaften zusammengefasst<br />
und ihn im positiven Sinne als<br />
»Macher« charakterisiert, als Mann ohne<br />
Schnörkel, der schnell auf den Punkt<br />
kommt.<br />
Begonnen hat Klaus Gräfe seinen beruflichen<br />
Werdegang in der Industrie. Lange<br />
Zeit in leitender Funktion angestellt, war<br />
er für die Sparte »Rolladenbau« gesamtverantwortlich<br />
und sein Know-how in der<br />
Branche gefragt. Gleich mehrfach baute<br />
er in verschiedenen Unternehmen diese<br />
Geschäftssparte auf, um sie dann mit Erfolg<br />
verantwortlich zu leiten. Als sein letzter<br />
Arbeitgeber die Sparte abstoßen wollte,<br />
zögerte er nicht und griff zu. Mit der<br />
Übernahme von drei Mitarbeitern und einem<br />
Großteil der Produktionswerkzeuge<br />
gründete er im Herbst 2008 sein eigenes<br />
Unternehmen. In unserem persönlichen<br />
Gespräch hat er aber auch dankbar über<br />
viele gute und professionelle Unterstützung<br />
berichtet. Sowohl die hiesige Wirtschaftsförderung,<br />
seine Hausbank als<br />
auch die Gemeinde haben ihm wertvolle<br />
Unterstützung geboten.<br />
Gefertigt werden hochwertige Rolladensysteme<br />
für den Fachhandel und das<br />
Bauhandwerk. Aber auch Insektenschutzsysteme,<br />
Plissee-Jalousinen sowie Zaunund<br />
Sichtschutzsysteme aus Kunststoff<br />
gehören zum Sortiment des Existenzgründers.<br />
Bereits nach kurzer Zeit wurde eine Erweiterung<br />
der Produktionsfläche notwendig.<br />
Heute stehen 650 Quadratmeter Produktions-<br />
und Lagerfläche zur Verfügung.<br />
Dazu ein Büro- und Ausstellungsbereich.<br />
Hier werden auch regelmäßig Produktschulungen<br />
für die Kunden durchgeführt.<br />
Die Anzahl der Mitarbeiter hat sich<br />
zwischenzeitlich von drei auf 20 deutlich<br />
erhöht. Besonders positiv hob ich hervor,<br />
dass mit der Handwerkskammer über die<br />
Einstellung von Auszubildenden gesprochen<br />
wird. Unser Preisträger wäre damit<br />
einer der ganz wenigen, der im qualifizierten<br />
Berufsfeld »Rolladen- und Jalousie-<br />
Mechatronik« ausbildet.<br />
Unter großem Beifall konnte ich den<br />
Preis an den glücklichen Preisträger übergeben.<br />
Ich bin mir sicher, dass diese Auszeichnung<br />
für Klaus Gräfe ein zusätzlicher<br />
Ansporn ist, seinen erfolgreichen<br />
Weg unbeirrt weiter fortzugehen.<br />
Unternehmer des Jahres: Roland Zerhusen<br />
Für die Laudatio auf den Unternehmer des<br />
Jahres konnte der junge Journalist Jan<br />
Grossarth von der Wirtschaftsredaktion<br />
der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gewonnen<br />
werden. In erfrischender Art und<br />
Weise hielt er die Lobrede auf den Preisträger<br />
Roland Zerhusen, Inhaber und Geschäftsführer<br />
der Zerhusen Kartonagen<br />
GmbH in Damme.<br />
Grossarth hob in seiner Laudatio als<br />
»erste Eigenschaft« von Zerhusen die Bodenständigkeit<br />
der Menschen hier im <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland hervor, die nicht<br />
so viel mit versnobten Yuppies anfangen<br />
können. Er sei ein grundsolider Typ mit einem<br />
grundsoliden Geschäft.<br />
1962 in Düsseldorf geboren, ging Zerhusen<br />
seit 1969 im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />
zur Schule. Nach dem Abitur und der<br />
Bundeswehr begann er im Frühjahr 1984<br />
mit dem Studium der Betriebswirtschaft<br />
an der Fachhochschule Bielefeld. Das Studium<br />
sagte ihm jedoch nicht zu, die Firma<br />
seines Vaters bot schließlich eine interessantere<br />
Perspektive. So hat er noch im<br />
gleichen Jahr mit einer Lehre zum Industriekaufmann<br />
begonnen. Nach dem Ende<br />
der Lehrzeit stieg er 1986 in das elterliche<br />
Unternehmen ein.<br />
Grossarth hob hervor, dass Zerhusen<br />
die Arbeit von der Pike auf gelernt hat:<br />
LKW fahren, Stapler fahren, Einkauf, Verkauf,<br />
Buchhaltung. Er eignete sich autodidaktisch<br />
an, was für ihn als Unternehmer<br />
wichtig war.<br />
Schon bald nach seinem Einstieg traf<br />
der Preisträger die wesentlichen Entscheidungen.<br />
Er investierte in neue Maschinen<br />
und in Lagerraum. Zusätzliche Mitarbeiter<br />
wurden eingestellt, neue Lastwagen<br />
gekauft. 1993 wandelte er den bislang reinen<br />
Handelsbetrieb schließlich zum Produktionsunternehmen<br />
um.<br />
Der Geschäftsumfang hat seither ständig<br />
expandiert, während das Produkti -<br />
ons programm unverändert blieb – wie<br />
übrigens auch der Firmensitz: Bis heute<br />
ist das Unternehmen an seinem alten<br />
Standort angesiedelt. Es wächst inzwischen<br />
die nächste Generation heran, so<br />
dass eine Weiterführung des Unternehmens<br />
als Familienbetrieb fest im Blick ist.<br />
Heute arbeiten 260 Angestellte in dem<br />
Betrieb. Die Fluktuation ist gering, das<br />
Durchschnittsalter der Beschäftigten mit<br />
38 Jahren niedrig. Das ist auch darauf zurückzuführen,<br />
dass immer rund 20 junge<br />
Leute ausgebildet werden. Die meisten<br />
Mitarbeiter sind in der Produktion eingesetzt,<br />
etwa 40 arbeiten im kaufmännischen<br />
Bereich und 50 in der Logistik, zumeist<br />
als LKW-Fahrer, Lagerarbeiter oder<br />
Gabelstaplerfahrer.<br />
Die Kunden der Zerhusen Kartonagen<br />
GmbH sind überwiegend größere Firmen<br />
aus dem <strong>Oldenburger</strong> Münsterland. So ist<br />
das Schicksal des Betriebes an das der<br />
wirtschaftlichen Entwicklung der Region<br />
gebunden. Aus dem Kreis Vechta ist vor allem<br />
die Kunststoffindustrie zu nennen.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 19<br />
Zwei unserer<br />
größten<br />
Anhänger.<br />
Warum Pferde die größten Anhänger von<br />
Böckmann Anhängern sind? Vor allem<br />
aus einem Grund: Die eigene Erfahrung<br />
von Böckmann in den verschiedenen Reitdisziplinen,<br />
die sich in allen Pro dukten<br />
widerspiegelt. Der tägliche Umgang mit<br />
den Pferden hat dabei von Anfang an eine<br />
entscheidende Rolle gespielt – und bereits<br />
in den 50er Jahren zu den ersten Produktentwicklungen<br />
„aus der Sicht der eigenen<br />
Pferde“ geführt. Bis heute ist diese Arbeit<br />
„aus der Praxis für die Praxis“ die Grundlage<br />
für Verbesserungen und Innovationen<br />
geblieben. So findet bei Böckmann inzwischen<br />
jeder Reiter den passenden Anhänger.<br />
Und genau deshalb stehen im Mittelpunkt<br />
bei Böckmann auch zu allererst: Das Wohl<br />
und die Bedürfnisse Ihres Pferdes!<br />
Seit 1956<br />
Böckmann Fahrzeugwerke GmbH<br />
D-49688 Lastrup<br />
www.boeckmann.com
Wirtschaftsregion<br />
Existenzgründer des Jahres 2010 (v.l.n.r.): Bürgermeister Hubert Frye, Laudator Martin<br />
Grapentin sowie Petra und Klaus Gräfe.<br />
Produziert wird aber auch für die Lebensmittelindustrie<br />
bzw. für die Fleischwarenfabriken,<br />
die Möbelindustrie in Ostwestfalen-Lippe,<br />
die Deutsche Post und die<br />
Metallwarenindustrie, die vor allem für<br />
den Export große Kartons benötigt.<br />
Das Unternehmen präsentiert sich im<br />
Jahre 2010 als expandierendes mittelständiges<br />
Unternehmen. Die Hallenfläche<br />
beträgt inzwischen 36.000 Quadratmeter,<br />
die Grundstücksfläche 110.000 Quadratmeter.<br />
Hinzu kommen noch 50.000<br />
Quadratmeter, die für ein weiteres Wachstum<br />
genutzt werden können.<br />
Besonders stolz ist Zerhusen auf die Inbetriebnahme<br />
des neuen, vollautomatischen<br />
Hochregallagers und der Versandhalle<br />
im Oktober 2010. Das Investitionsvolumen<br />
betrug rund 12 Millionen Euro.<br />
Der Preisträger entschied sich für die Expansion<br />
mitten in der Wirtschaftskrise.<br />
Aus heutiger Sicht ist das ein goldener<br />
Griff gewesen. In dem vollautomatischen<br />
Lager mit einer Kapazität von etwa 400<br />
LKW-Ladungen werden die Fertigwaren<br />
in einer Höhe von bis zu 36 Metern eingelagert.<br />
Von hier aus kann der Betrieb seine<br />
Kunden schnell und flexibel beliefern.<br />
Grossarth beschrieb Zerhusen als<br />
Unternehmer, der eng mit der Region verbunden<br />
ist. So kann er seiner Heimat viel<br />
zurückgeben. Er unterstützt örtliche Vereine<br />
und Schulen, etwa das örtliche Gymnasium.<br />
Im Jahre 2004 gründete er die<br />
Mittelstandsvereinigung und ist seither<br />
ihr Vorsitzender. Darüber hinaus ist Zerhusen<br />
Mitglied im Beirat der Oldenburgischen<br />
Landesbank.<br />
Foto: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />
Mitten im Leben.<br />
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20 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Wirtschaftsregion<br />
Er nahm auch schon an mehreren Marathons<br />
teil und joggt gern durch die Dammer<br />
Berge. Dass er als Vizepräsident der<br />
Dammer Carnevalsgesellschaft auch gerne<br />
die Pappnase trägt, liegt bei seinem Unternehmen<br />
in der Natur der Sache: Schließlich<br />
verdient er mit Pappe sein Geld.<br />
Mit diesen humorigen Worten lüftete<br />
Grossarth das Geheimnis und präsentierte<br />
Roland Zerhusen als Unternehmer des<br />
Jahres. Die Übergabe des Preise erfolgte<br />
unter lang anhaltendem Beifall der Gäste.<br />
Preis für das unternehmerische<br />
Lebenswerk: Franz Meyer<br />
Als weiterer Höhepunkt des Abends kam<br />
es schließlich zur Verleihung des Preises<br />
für das unternehmerische Lebenswerk. Ausgezeichnet<br />
wurde der Unternehmer Franz<br />
Meyer, Gründer der fm Büromöbel GmbH<br />
& Co. KG in Bösel. Dr. Karl Harms, Präsident<br />
der Oldenburgischen Industrie- und<br />
Handelskammer, übernahm die Laudatio<br />
auf den Preisträger.<br />
Dr. Harms bescheinigte Meyer in seiner<br />
Laudatio, mit seinem Unternehmen »einen<br />
maßgeblichen Beitrag« zur ökonomischen<br />
Entwicklung des <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterlandes geleistet zu haben. »Bildung<br />
als Schlüssel zum selbstbestimmten<br />
Leben« habe ihn als Grundeinstellung<br />
»von klein auf geprägt«. Die Preisverleihung<br />
für das Unternehmerische Lebenswerk<br />
an Meyer bezeichnete Dr. Harms als<br />
»Verbeugung vor unternehmerischem<br />
Mut, Ideenreichtum, umsichtigem Handeln<br />
und Weitsicht, vor Flexibilität und<br />
Bodenständigkeit«: Es sei gleichzeitig die<br />
persönliche Würdigung eines Menschen<br />
und seiner Familie, die gemeinsam Werte<br />
geschaffen haben und für zukünftige Generationen<br />
bewahren.<br />
1932 als drittes von elf Kindern geboren,<br />
wählte Meyer nach dem Ende der<br />
Schulzeit den Beruf des Tischlers und absolvierte<br />
in Bösel eine Lehre. Als Geselle<br />
arbeitete er dann in einer Möbelschreinerei<br />
in Oldenburg und legte die Meisterprüfung<br />
ab. Er erinnert sich noch heute an<br />
seine erste Aufgabe, die er dort zu erfüllen<br />
hatte: Er musste einen Sekretär aus Nussbaum<br />
mit Kreuzfuge und Intarsienarbeit<br />
bauen, der ihm nachts den Schlaf geraubt<br />
und tagsüber Demut gelehrt hat.<br />
Nach bestandener Meisterprüfung arbeitete<br />
er sechs Jahre lang als Betriebsleiter<br />
in einer Tischlerei in Milte, einem Dorf<br />
in Westfalen bei Warendorf. Hier sammelte<br />
er erste Erfahrungen mit industrieller<br />
Produktionsweise, denn in den Unternehmen<br />
wurden schon in den 50er Jahren<br />
Garderobenmöbel und Spiegelrahmen in<br />
Serienproduktion hergestellt.<br />
Den »Weg ins Ungewisse« wagte er<br />
schließlich – hier zitierte Dr. Harms aus<br />
der offiziellen Vorschlagsbegründung des<br />
Böseler Bürgermeisters Hermann Block –<br />
»mit dem unbändigen Willen, sich selbstständig<br />
zu machen, mit der Kraft, ein<br />
Unternehmen aus den kleinsten Anfängen<br />
heraus aufzubauen und der Fähigkeit,<br />
am Markt die richtige Nische zu finden.«<br />
Mit 6.000 DM gründete der Preisträger<br />
1964 seine eigene Firma. Das auf elterlichem<br />
Boden gebaute Gebäude maß 230<br />
Quadratmeter und diente als Wohnhaus<br />
wie auch als Produktionshalle für den Möbelbau.<br />
In den 60er Jahren wurden hier<br />
für den Otto-Versand Spiegel und Garderoben<br />
hergestellt.<br />
1972 verlagerte sich der Schwerpunkt<br />
auf altdeutsche Kleinmöbel, Truhen und<br />
Standuhren. Noch heute schwärmt der<br />
Vollblut-Unternehmer, der im Herzen immer<br />
Handwerker geblieben ist, von den<br />
wunderschönen Einzelstücken, die mit<br />
viel Aufwand entstanden sind.<br />
1978 entwickelte Meyer das zukünftige<br />
Erfolgsprodukt der Firma: Einen Unterschrank<br />
für Kopiergeräte für damalige<br />
Partner fürs Leben.<br />
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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
21
Wirtschaftsregion<br />
Foto: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />
Unternehmerisches Lebenswerk 2010 (v. l.n. r.): <strong>Verbund</strong>präsident Albert Focke, Laudator Dr. Karl Harms, Lisa und Franz Meyer, <strong>Verbund</strong>-<br />
Vizepräsident Hans Eveslage und der Böseler Bürgermeister Hermann Block.<br />
Weltkonzerne wie Olympia und Minolta.<br />
Mit den Aufträgen begann die unternehmerische<br />
Erfolgsgeschichte, aus der im<br />
Laufe der Jahre eine florierende Firmengruppe<br />
entstand. Mehr als zwei Millionen<br />
Unterschrank-Lösungen wurden bisher<br />
weltweit verkauft.<br />
In den 80er Jahren stellte das Unternehmen<br />
die Herstellung von Truhen ganz ein.<br />
Stattdessen wurden nun auch Tische für<br />
die wachsende Anzahl an PCs produziert.<br />
1989 erfolgte dann der Einstieg in die Produktion<br />
von Büromöbeln.<br />
Der Wandel in der Produktpalette ging<br />
einher mit mehreren maßvollen Erweiterungen<br />
in bis heute nicht weniger als 18<br />
einzelnen Bauabschnitten. Das rund<br />
5.000 Quadratmeter große Betriebsgelände<br />
wurde zunächst auf sechs Hektar<br />
vergrößert. In jüngster Zeit kamen vier<br />
weitere Hektar hinzu. Die ursprüngliche<br />
Halle von 1964 wurde bereits sechs Jahre<br />
nach der Gründung erweitert. Es folgten<br />
mehrere neue Produktions- und Lagerhallen.<br />
Das heutige Verwaltungsgebäude<br />
entstand 1995. Weitere Baumaßnahmen<br />
folgten über die kommenden Jahre.<br />
Die immer komplexeren Anforderungen<br />
an die Möbelherstellung haben 2003<br />
dazu geführt, einen eigenen Betrieb für<br />
»Kunststofftechnik« aufzubauen, in dem<br />
heute allein 35 Mitarbeiter beschäftigt<br />
sind. Im Jahr 2007 wurde für diesen Bereich<br />
eine eigene Halle mit Verwaltungstrakt<br />
und Büroflächen gebaut.<br />
Jede Erweiterung des Unternehmens<br />
war bisher maßvoll und auf Beständigkeit<br />
ausgelegt. Eine Strategie, die sich bezahlt<br />
gemacht hat – vor allem für die inzwischen<br />
knapp 230 Beschäftigten am Standort<br />
Bösel. Die Sicherheit der Arbeitsplätze<br />
ihrer Leute ist der Unternehmensleitung<br />
stets eines der wichtigsten Anliegen gewesen.<br />
So wurde die Firma auch in der<br />
jüngsten Zeit mit Bedacht geführt und ist<br />
ohne Einbußen durch die Wirtschaftskrise<br />
gekommen.<br />
Vor zehn Jahren hat sich Meyer aus dem<br />
Tagesgeschäft zurückgezogen. Dabei ist<br />
er froh, das Unternehmen in guten Händen<br />
zu wissen. Seine Tochter, sein Sohn<br />
und sein Schwiegersohn teilen sich die<br />
Aufgaben im Personalwesen und Marketing,<br />
im Einkauf und in der Produktion sowie<br />
im Vertrieb und Verkauf.<br />
Der Erfolg eines Familienunternehmens<br />
hängt nach Aussagen von Dr. Harms<br />
von vielen Faktoren ab, nicht zuletzt jedoch<br />
von den Menschen, die miteinander<br />
und füreinander arbeiten. Der Preisträger<br />
hat mit dem Betrieb, aber auch weit darüber<br />
hinaus, Verantwortung übernommen.<br />
Er ist gesellschaftlich engagiert. Er setzt<br />
sich ein für christliche Studenten und Mitarbeiter<br />
in Krankenhäusern und Kirchen<br />
in Indien und für den deutschen Kinderschutzbund.<br />
Auch die Zusammenarbeit<br />
mit den Caritas-Werkstätten ist stetig ausgebaut<br />
worden, und es gibt mehrere Kooperationen<br />
mit Schulen und Bildungsstätten,<br />
die bei der beruflichen Eingliederung<br />
von Jugendlichen helfen. So liegt<br />
dem Preisträger die Beschäftigung von<br />
benachteiligten Jugendlichen in Berufspraktika<br />
und Ausbildung sehr am Herzen.<br />
Meyer hat mit seinen charakterlichen<br />
Stärken, mit Talent und Entscheidungskraft<br />
seine Firmengruppe geschaffen. Damit<br />
bietet er zugleich Menschen die Möglichkeit,<br />
in ihrer Heimat zu leben und zu<br />
arbeiten, Sicherheit zu haben und Teil einer<br />
Erfolgsgeschichte zu sein, die auch in<br />
Zukunft mit seinem Namen und vor allem<br />
seinen Initialen FM verbunden sind.<br />
Als Dr. Harms schließlich dem Publikum<br />
den Preisträger nannte, gab es minutenlange<br />
Standing Ovations.<br />
Der offizielle Teil des Abends endete mit<br />
den Dankesworten von Hans Eveslage, Vizepräsident<br />
des <strong>Verbund</strong>es und Landrat<br />
des Landkreises Cloppenburg. Er dankte<br />
allen Akteuren, die zum Gelingen der Veranstaltung<br />
beigetragen hatten, vor allem<br />
dem Ehepaar Theresia und Ulrich Steinkamp<br />
mit ihrem Team vom »Restaurant<br />
Gut Welpe« für die hervorragende Bewirtung<br />
und dem Niedersachsen Sound Orchester<br />
unter der Leitung von Heinrich<br />
Lübben für das eindrucksvolle Musikprogramm.<br />
Weiter dankte er den Laudatoren<br />
sowie den Sponsoren der Veranstaltung:<br />
Den Öffentlichen Versicherungen Oldenburg,<br />
der Landessparkasse zu Oldenburg,<br />
der Münsterländischen Tageszeitung und<br />
der Oldenburgischen Volkszeitung.<br />
Mit dem Klassiker »My Way«, gespielt<br />
vom Niedersachsen Sound Orchester, versammelten<br />
sich die Akteure des Abends<br />
zum Abschlussfoto auf der Bühne.<br />
Die gute Stimmung trug sich dann auch<br />
in den zweiten Teil des Abends fort. Bei<br />
guten Gesprächen konnte noch mancher<br />
Kontakt geknüpft oder vertieft werden.<br />
Zurückblickend war der Unternehmer -<br />
abend wieder einmal eine beeindruckende<br />
Veranstaltung, die zeigt, welchen hohen<br />
Stellenwert das Unternehmertum im<br />
<strong>Oldenburger</strong> Münsterland genießt. Auf<br />
die neunte Auflage im November <strong>2011</strong><br />
dürfen wir uns freuen.<br />
■<br />
22 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
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Wirtschaftsregion<br />
Fotos: Universität Vechta<br />
Mehr Studenten als je zuvor: Für das Wintersemester 2010/<strong>2011</strong> konnte die Vechtaer Uni erneut einen Bewerbungszuwachs von gut 38<br />
Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnen. Über die wachsende Attraktivität ihres Standortes freut sich besonders Präsidentin Prof. Dr.<br />
Marianne Assenmacher (links), die ihre Institution überdies als wichtigen Standortfaktor für das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland begreift.<br />
PROF. DR. MARIANNE ASSENMACHER<br />
PRÄSIDENTIN DER UNIVERSITÄT VECHTA<br />
Die Uni macht das OM stärker<br />
Universität Vechta – die bedeutendste Bildungseinrichtung im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland ist eine<br />
ebenso traditionsreiche wie junge Hochschule mit heute 3.300 Studierenden und 390 Beschäftigten.<br />
Mit einem konsequenten Reform- und Modernisierungsprozess hat die Universität in den letzten<br />
Jahren die Weichen gestellt für eine stabile zukunftsfähige Entwicklung.<br />
Das Selbstverständnis einer modernen<br />
Universität im 21. Jahrhundert<br />
leitet sich aus einem zukunftsorientierten,<br />
von gesellschaftlichen Fragen<br />
geleitetem Blick ab – nicht mehr Universität<br />
im Elfenbeinturm, sondern Universität,<br />
die im Dialog mit der Öffentlichkeit,<br />
der Gesellschaft, der Politik, der<br />
Wirtschaft steht und entsprechende relevante<br />
Impulse und Fragen in Forschung<br />
und Lehre aufnimmt. Insofern ist auch in<br />
Universitäten, Hochschulen, Wissenschaftseinrichtungen<br />
heute mehr denn je<br />
innovatives Denken, Neuorganisation von<br />
Abläufen und Strukturen permanent gefordert,<br />
auch um dem Legitimationsanspruch<br />
der Gesellschaft nach Offenheit,<br />
Relevanz und Effizienz der Hochschulen<br />
gerecht werden zu können.<br />
Rund 75 Prozent der Studierenden in<br />
Deutschland studieren an den mittleren<br />
und kleinen Universitäten und Fachhochschulen,<br />
und es ist eine besondere Stärke<br />
unseres Hochschulsystems, dass die erfolgreichen<br />
kleineren Hochschulen gemessen<br />
an Studierendenzahlen, Forschungsmitteln<br />
und Reputation, fest und sichtbar in<br />
der Region verankert sind. Umgekehrt belegen<br />
zahlreiche regional orientierte Studien<br />
und Statistiken, dass Regionen dann<br />
zunehmend wirtschaftlich stark sind,<br />
wenn sie auch Regionen des Wissens sind.<br />
Hochschulen sind deshalb unverzichtbare<br />
Partner auf dem Weg zur Wissensgesellschaft.<br />
Hochschulen stellen eine Wissensbasis<br />
dar und je besser es gelingt, Wissenstransfer<br />
aus den Hochschulen heraus in<br />
die Unternehmen zu organisieren, die das<br />
neue Wissen in marktfähige Produkte,<br />
Dienstleistungen und Organisationslösungen<br />
umsetzen, umso stärker sind die<br />
Wachstumsimpulse.<br />
24 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Wirtschaftsregion<br />
Foto: Universität Vechta<br />
Sei gespannt.<br />
Alles Uni oder was? Die Uni Vechta ging aus der ehemaligen PH hervor und gehörte bis 1995<br />
zur Uni Osnabrück. Von 1995 bis 2010 war sie offiziell »Wissenschaftliche Hochschule des<br />
Landes Niedersachsen mit Universitätsstatus«. Seit Juni 2010 trägt sie nach einer Änderung<br />
des Niedersächsischen Hochschulgesetzes ganz offiziell den Titel »Universität«.<br />
Von der Universität Vechta gehen entsprechende<br />
wirtschaftliche, strukturelle und<br />
kulturelle Impulse für die Region aus. Zudem<br />
ist sie ein Ort des Studierens, Lebens<br />
und Arbeitens. Aus dieser Sicht – Ausbildungsstätte<br />
für junge Menschen sowie<br />
wichtiger Arbeitgeber und Forschungsstandort<br />
– lässt sich die Bedeutung der<br />
Universität für die Region qualifizieren.<br />
Uni Vechta als Ausbildungsstätte<br />
Das Studienangebot der Universität konzentriert<br />
sich auf die Ausbildung von Lehrern<br />
und Lehrerinnen sowie den Bereich<br />
der Sozialen Dienstleistungen.<br />
Mit einem breiten, 16 Fächer umfassenden<br />
Spektrum strebt rund die Hälfte der<br />
Studierenden ein Lehramt in den Bereichen<br />
Grund-, Haupt- und Realschule an.<br />
Die Universität Vechta war eine der ersten<br />
Hochschulen in Niedersachsen, die die<br />
Lehramtsausbildung auf die Bachelor-/<br />
Masterstruktur umgestellt hat. Sie hat<br />
diese Reform genutzt, um den gesamten<br />
Bereich Studium, Lehre und Studierendenservice<br />
zu reorganisieren und damit<br />
den Anforderungen an eine moderne qualitätsorientierte<br />
Ausbildung gerecht zu<br />
werden. Parallel dazu wurde der Bereich<br />
Soziale Dienstleistungen mit den Studiengängen<br />
Soziale Arbeit, Gerontologie und<br />
Dienstleistungsmanagement erfolgreich<br />
etabliert. Mit der Integration der Katholischen<br />
Fachhochschule Norddeutschland,<br />
Abteilung Vechta, konnten der Praxisbezug<br />
und die Berufsorientierung über<br />
Praktika und Berufsanerkennungsjahr gestärkt<br />
werden.<br />
Erste Ergebnisse von Absolventenbefragungen<br />
belegen den engen räumlichen<br />
Bezug unserer Studierenden zur Region<br />
<strong>Oldenburger</strong> Münsterland – und zwar sowohl<br />
was die Herkunft als auch den späteren<br />
Beschäftigungsort angeht. Ein Verbleib<br />
der Absolventen in der Region stärkt<br />
die Qualifikationsbasis und erhöht das<br />
Qualifikationsniveau der Beschäftigten.<br />
Dies bestätigen verschiedene Studien<br />
über die Wirkungen von Hochschulstandorten<br />
immer wieder: Mit einem Hochschulstandort<br />
lassen sich positive Effekte<br />
auf Qualifikationsniveau und Humankapitalbasis<br />
und damit die Innovationskraft<br />
einer Region feststellen – und das gilt<br />
auch für die Universität Vechta.<br />
Uni Vechta als Lebens- und Arbeitsort<br />
390 Köpfe bilden die Universität Vechta.<br />
53 Professoren und 147 wissenschaftliche<br />
Mitarbeiter sind in Lehre und Forschung<br />
tätig. 180 Mitarbeiter schaffen in Verwaltung,<br />
Servicebereichen und technischem<br />
Hausdienst das administrative Gerüst. Etwa<br />
zwei Drittel der Beschäftigten wohnt<br />
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mehr als 1.000 davon im Münsterland.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
25<br />
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Wirtschaftsregion<br />
Foto: Universität Vechta<br />
Junger Standort mit Tradition: Vechta als Studienort existiert bereits seit 1830 mit der Gründung<br />
einer »Normalschule für das Großherzogtum Oldenburg«. Die Zahl der Studierenden<br />
liegt zur Zeit (Stand: Wintersemester 2010/11) bei etwa 3.300.<br />
in den Landkreisen Vechta und Cloppenburg.<br />
Die Universität Vechta bietet qualifizierte<br />
und sichere Arbeitsplätze und gehört<br />
damit zum Kreis der größeren Arbeitgeber<br />
in der Region. Seit einigen Jahren<br />
bildet sie Fachkräfte in Bibliothek, IT-Zentrum<br />
und Verwaltung aus. Gegenwärtig<br />
streben sieben Auszubildende einen Ausbildungsabschluss<br />
an der Uni an.<br />
Diese Zahlen belegen nicht nur einen<br />
entsprechenden Kaufkrafteffekt für die<br />
Region. Eine Universität ist auch immer<br />
kultureller Mittelpunkt einer Stadt bzw.<br />
einer Region. Ausstellungen, Vorträge<br />
und Ringvorlesungen treffen auf reges<br />
Interesse in der Öffentlichkeit. Image und<br />
Reputation der Uni tragen zur Außenwirkung<br />
des <strong>Oldenburger</strong> Münsterlandes bei<br />
und sind nicht zuletzt auch ein wichtiger<br />
Faktor bei der Anwerbung von Fachkräften<br />
aus anderen Regionen.<br />
Uni Vechta als Forschungsstandort<br />
und Partner für die Wirtschaft<br />
Eine wachsende Zahl von Drittmittelprojekten<br />
und 149 Promovenden belegen die<br />
Bedeutung der Uni als Forschungsstandort.<br />
Forschung und wissenschaftliche<br />
Qualifizierung treten noch stärker als bisher<br />
ins Blickfeld. Die Forschungsschwerpunkte<br />
an der Uni Vechta sind:<br />
• Bildungswissenschaften<br />
und Fachdidaktiken<br />
• Soziale Dienstleistungen in Lebenslaufperspektive<br />
mit den Bereichen Gerontologie,<br />
Soziale Arbeit und Dienstleistungsmanagement<br />
• Wandel im kulturellen, politischsozialen<br />
und wirtschaftlichen Raum<br />
• Regionalentwickung, Agrar- und<br />
Ernährungswissenschaft,<br />
Landschafts ökologie<br />
Der strategische Schwerpunkt hierbei<br />
liegt für die Universität Vechta standortbezogen<br />
auf dem ländlichen Raum. In den<br />
vergangen Jahren wurde erfolgreich auf<br />
agrarstrukturellem und ernährungswirtschaftlichem<br />
Gebiet geforscht. Die erfolgreiche<br />
Entwicklung des ISPA und daran<br />
angebunden das seit 1999 bestehende<br />
NieKE nehmen hier eine Schlüsselstellung<br />
ein. Als Landesinitiative Ernährungswirtschaft<br />
kooperiert das NieKE mit den bedeutendsten<br />
Akteuren der Branche aus<br />
Produktion, Vermarktung und Vertrieb,<br />
Wissenschaft, Bildung, Finanzierung sowie<br />
der öffentlichen Verwaltung.<br />
Die Uni sieht darin auch ein Muster für<br />
die weitere Entwicklung ihrer Anstrengungen,<br />
den Wissenstransfer und die<br />
Kooperation in und mit anderen profil be -<br />
stimmenden Fachgebieten voranzutreiben.<br />
Durch die erfolgte Gründung weiterer<br />
Forschungs- und Transferzentren sind<br />
für diese Zielsetzung in den letzten Jahren<br />
strukturelle Rahmenbedingungen an unserer<br />
Universität geschaffen worden.<br />
Neben dem NieKE wurde 2007 das ZAG<br />
(Zentrum Altern und Gesellschaft) gegründet,<br />
das bislang die einzige interdisziplinär<br />
orientierte Forschungseinrichtung in<br />
Deutschland ist, deren Perspektive gesellschaftswissenschaftlich<br />
auf Fragen und<br />
Probleme im Zusammenhang mit der demographischen<br />
Entwicklung orientiert<br />
ist. Welche Bedeutung hat eine alternde<br />
Gesellschaft für die Innovationskraft einer<br />
Gesellschaft? Wie reagieren Unternehmen<br />
auf älter werdende Belegschaften?<br />
Welche Auswirkungen mit Blick auf<br />
das Arbeitskräfteangebot und die Nachfrage<br />
nach Produkten sind zu erwarten?<br />
Welche wirtschaftlichen Chancen können<br />
sich andererseits aus der demographischen<br />
Entwicklung ergeben?<br />
Dies sind Fragen, die sich Unternehmen<br />
heute und künftig stellen müssen. Innovative<br />
Konzepte der Personalentwicklung,<br />
der Unternehmensführung, im Marketing<br />
und der Produktentwicklung sind gefordert.<br />
Vor dem Hintergrund dieser Fragen<br />
stellt sich für das ZAG zukünftig neben<br />
der Grundlagenforschung noch stärker<br />
die Aufgabe, anwendungsbezogene Forschungsprojekte<br />
und Transfers auch in die<br />
Unternehmen und Kommunen hinein zu<br />
etablieren.<br />
www.denkmal3.de<br />
26 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Wirtschaftsregion<br />
Fotos: Matthias Niehues, Universität Vechta<br />
Die Uni-Bibliothek Vechta verfügt über einen<br />
Bestand von rund 450.000 Bänden, von denen<br />
150.000 im Lesebereich zu finden sind.<br />
Hinzu kommen fast 1.000 laufend gehaltene<br />
Zeitschriften.<br />
Das ZEBiD (Zentrum für Empirische Bildungsforschung<br />
und Didaktik) bildet einen<br />
weiteren Schwerpunkt an der Universität<br />
Vechta. Auch wenn vordergründig für<br />
Unternehmen kein direkter Bezug zur<br />
oder Mehrwert aus der Lehramtsausbildung<br />
erkennbar ist, so bildet doch eine an<br />
neuen Erkenntnissen der Bildungsforschung<br />
orientierte Lehrerausbildung in<br />
enger Anbindung an die Schulen eine wesentliche<br />
Rahmenbedingung für das Bildungsniveau<br />
unserer Region. Mittlerweile<br />
gibt es zahlreiche innovative Kooperationsprojekte<br />
mit Schulen im Bereich der<br />
Bildungsforschung oder mit Kindergärten<br />
in der Frühpädagogik.<br />
Ein weiterer zukünftiger Kernbereich<br />
direkt mit Blick auf Wissenstransfers wird<br />
die Fort- und Weiterbildung sein. Unter<br />
dem Dach eines Zentrums für Weiterbildung<br />
arbeitet die Uni an Konzepten für lebensbegleitendes<br />
Lernen. Für eine Öffnung<br />
für neue Zielgruppen – ohne eigentliche<br />
Hochschulzugangsberechtigung –<br />
im Sinne einer offenen Hochschule sind<br />
vom Gesetzgeber in Niedersachsen in diesem<br />
Jahr die Voraussetzungen geschaffen<br />
worden. Zu Fragen der Anerkennung von<br />
Kompetenzen und mitgebrachten Qualifikationen,<br />
bedarfsgerechten Inhalten und<br />
flexiblen Organisationsstrukturen brauchen<br />
wir den engen Schulterschluss mit<br />
Unternehmen, Kammern und anderen<br />
Bildungseinrichtungen.<br />
Die Stärkung und Fortsetzung der Vernetzungsstrategie<br />
in und mit der Region<br />
ist in unserem Hochschulentwicklungsplan<br />
mit hoher Priorität als Ziel festgeschrieben.<br />
Bildung, Forschung und Unternehmen<br />
bilden einen Dreiklang für die Innovationsfähigkeit<br />
einer Region. In diesem<br />
Dreiklang hat die Universität Vechta<br />
in unserer Region einen festen Platz als<br />
Partner für Innovation.<br />
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Mit der richtigen Energie<br />
in die Zukunft<br />
Als eines der fortschrittlichsten Energieunternehmen Deutschlands<br />
engagiert sich EWE für viele Projekte aus Wissenschaft,<br />
Forschung und Technik. Mit alpha ventus betreiben wir 30 Kilometer<br />
vor Borkums Küste den ersten deutschen Windpark.<br />
Ein weiterer Offshore-Windpark, RIFFGAT, ist bereits in Planung.<br />
Nur zwei von vielen Projekten für eine Zukunft mit der richtigen<br />
Energie.<br />
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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 27
Wirtschaftsregion<br />
Foto: Aschwege & Tönjes<br />
Seit 1989 im Geschäft, seit 1998 im Neubau: Das Betriebsgebäude der Aschwege & Tönjes GmbH an der Schlagge in Garrel. Aschwege & Tönjes<br />
sind bereits mehrfach als Volvo-Nfz-Händler des Jahres ausgezeichnet worden.<br />
GÜNTHER TÖNJES, KREISHANDWERKSMEISTER<br />
DER KREISHANDWERKERSCHAFT CLOPPENBURG<br />
Top-Ausbildung im Handwerk<br />
Das Handwerk – die Wirtschaft von nebenan – ist nicht nur eine der vielseitigsten<br />
Branchen, sondern stellt darüber hinaus einen überdurchschnittlichen Teil der<br />
Ausbildungsplätze in Deutschland. Außerdem tragen die klein- und mittelständischen<br />
Betriebe ganz wesentlich zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes bei. Denn nichts ist<br />
so abwechslungsreich wie die unterschiedlichen Berufsbilder im Handwerk.<br />
Seit mehr als 20 Jahren befindet sich<br />
das Unternehmen Aschwege & Tönjes<br />
GmbH in Garrel, Zur Schlagge<br />
17. Das Unternehmen wird von Günther<br />
Tönjes, Christine Tönjes und Lucia von<br />
Aschwege geführt.<br />
Die Geschichte der Aschwege & Tönjes<br />
GmbH beginnt 1989 mit einem Mitarbeiter.<br />
Seither hat sich das Unternehmen<br />
durch Dienstleistungsfreundlichtkeit und<br />
Kompetenz einen guten Namen erworben.<br />
»Alles aus einer Hand – unser Service<br />
macht den Unterschied« bringt die Firmenphilosophie<br />
auf den Punkt. 110 Mitarbeiter<br />
setzen diesen Leitgedanken täglich<br />
im Vertrieb von Volvo-Nutzfahrzeugen,<br />
in der Nfz-Wwerkstatt, in der Kältetechnik,<br />
im Fahrzeugbau, in der Vermietungsabteilung<br />
und Gebrauchtwagenvermarktung<br />
in die Praxis um. Mit Hilfe mo -<br />
dernster Computerprogramme wird eine<br />
gezielte Einsatzdiagnose erstellt. Aschwege<br />
& Tönjes beraten individuell und bieten<br />
einen Rundumservice im Nfz-Bereich –<br />
das ist im Regelfall die maßgeschneiderte<br />
Zusammenstellung eines Neufahrzeuges<br />
nach Kundenwunsch.<br />
An Nachwuchskraft darf es angesichts<br />
solcher Ansprüche natürlich nicht fehlen.<br />
Bei Aschwege & Tönjes werden deshalb<br />
zurzeit 28 Auszubildende in den verschiedenen<br />
Berufen ausgebildet. Das Unternehmen<br />
legt großen Wert darauf, qualifizierte<br />
Mitarbeiter – sprich: Fachkräfte für<br />
die Zukunft – selbst auszubilden. Auch<br />
deshalb wird jeder Mitarbeiter im Unternehmen<br />
per Weiterbildung gefördert.<br />
Rund 80 Prozent der Azubis wurden bis<br />
dato nachher übernommen. Folgende<br />
Ausbildungsberufe können bei Aschwege<br />
& Tönjes erlernt werden:<br />
Kraftfahrzeug-Mechatroniker<br />
Bei der täglichen Werkstattarbeit sind<br />
Kfz-Mechanik und Kfz-Elektronik nicht<br />
28 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Wirtschaftsregion<br />
KFZ-Mechatroniker bei Aschwege & Tönjes: Das neue Berufsbild entstand im Mai 2001 aus<br />
den einstigen Berufen Kfz-Mechaniker, Kfz-Elektriker und Automobilmechaniker.<br />
mehr zu trennen. Fast alle Funktionen im<br />
Fahrzeug werden elektronisch kontrolliert.<br />
Daraus resultieren erhöhte Anforderungen<br />
an die Fahrzeugdiagnose. Die damit<br />
einhergehenden, umfassenden beruflichen<br />
Qualifikationen sind deshalb in<br />
dem verhältnismäßig neuen Berufsbild<br />
des Kraftfahrzeug-Mechatronikers vereint,<br />
der Mechanik und Elektronik verbindet<br />
und die ehemaligen Arbeitsfelder Kfz-Mechaniker<br />
sowie Kfz-Elektriker ersetzt.<br />
Im Mittelpunkt der Arbeit des des Kraftfahrzeug-Mechatronikers<br />
stehen Diagnose<br />
sowie Instandhaltungs-, Aus-, Um- und<br />
Nachrüstarbeiten. Neu hinzugekommen<br />
ist das Kodieren von Steuergeräten, die<br />
Anpassung an verknüpfte Fahrzeugsysteme,<br />
die Kommunikation mit den Kunden<br />
sowie der Umgang mit dem Internet zur<br />
Reparatur-Informationsrecherche. Der<br />
neue Beruf kann in den vier Schwerpunkten<br />
Pkw-, Nfz, Motorrad oder Fahrzeugkommunikationstechnik<br />
erlernt werden,<br />
der vor Ausbildungsbeginn gewählt werden<br />
muss.<br />
Die ersten beiden Ausbildungsjahre verlaufen<br />
bei allen Schwerpunkten je nach<br />
Fahrzeugart gleich. Erst ab dem dritten<br />
Ausbildungsjahr erfolgt die Differenzierung<br />
der Ausbildungsinhalte in die verschiedenen<br />
Schwerpunkte. Die zunehmend<br />
komplexere Technik erfordert dabei<br />
ein außerordentlich hohes Verständnis<br />
für vernetzte Systeme.<br />
Wer sich generell für Kraftfahrzeuge<br />
interessiert, ein solides physikalisch-technisches<br />
Verständnis (hier vor allem für<br />
Elektronik, Pneumatik und Hydraulik) sowie<br />
einen guten Realschulabschluss oder<br />
einen sehr guten Hauptschulabschluss<br />
mitbringt, hat für ein Praktikum oder eine<br />
Ausbildung in diesem Bereich die besten<br />
Voraussetzungen.<br />
Foto: Aschwege & Tönjes<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 29
Wirtschaftsregion<br />
Fotos: Aschwege & Tönjes<br />
Hier bei der Arbeit: Metallbauer (links) und Fachkraft für Lagerlogistik in Aktion.<br />
Metallbauer/in<br />
Der Metallbau ist in die drei Fachrichtungen<br />
Konstruktionstechnik, Metallgestaltung<br />
und Nutzfahrzeugbau unterteilt. Im<br />
Berufsbild des Metallbauers steckt ein<br />
breites Spektrum an unterschiedlichen<br />
Anforderungsprofilen. Es reicht von reiner<br />
Handarbeit – wie z.B. dem Schmieden<br />
in der Metallgestaltung – bis hin zu<br />
hoch-technisierten Fügeverfahren wie<br />
der Schweißtechnik. Abhängig von der jeweils<br />
gewählten Fachrichtung hat der Bewerber<br />
oder die Bewerberin viel spezifisches<br />
Know-how zu erlernen. Köpfchen ist<br />
gefragt, wenn es um die Programmierung<br />
einer Laserschneidemaschine oder die<br />
Inbetriebnahme (elektro-)mechanischer<br />
Antriebs- und Bewegungselemente geht.<br />
Auch hier hat die Computertechnologie<br />
das Berufsbild stark verändert. Ohne den<br />
Einsatz leistungsfähiger EDV wäre eine<br />
rationelle Fertigung von Fahrzeugaufbauten<br />
und Konstruktionen nicht mehr denkbar.<br />
Mit einen Realschulabschluss oder<br />
guten Hauptschulabschluss erfüllen die<br />
Schulabgänger die Voraussetzung für die<br />
Ausbildung.<br />
Fachkraft für Lagerlogistik<br />
Fachkräfte für Lagerlogistik arbeiten im<br />
Bereich der logistischen Planung und Organisation.<br />
Ihre Aufgaben bestehen unter<br />
anderem darin, Güter anzunehmen, zu<br />
verladen, zu verstauen, zu transportieren<br />
und zu verpacken. Des Weiteren umfasst<br />
das Aufgabenspektrum Bestandskontrollen,<br />
das Erstellen von Ladelisten oder die<br />
Bearbeitung von Versand und Begleitpapieren.<br />
Ferner werden allgemeinere bzw.<br />
abstraktere Anforderungen gestellt, so<br />
zum Beispiel der Umgang mit EDVSystemen,<br />
Kenntnisse der Arbeitssicherheit<br />
und des Umweltschutzes. Durch die Neugruppierung<br />
des Berufsbildes und die<br />
Verknüpfung mit den kaufmännischen<br />
Berufen wird auch der Umgang mit Lagerkennziffern<br />
und Grundbegriffen der<br />
Buchführung erwartet. Diese Inhalte ermöglichen<br />
der Fachkraft für Lagerlogistik<br />
eine komplette Berechnung eines Lagers.<br />
Dies wird benötigt, um die Effizienz und<br />
die Wirtschaftlichkeit des Lagers zu prüfen<br />
und zu steuern. Die Voraussetzung für<br />
dieses Berufsbild ist mindestens ein Realschulabschluss.<br />
Bürokauffrau/mann<br />
Der innerbetriebliche Ablauf eines Kfz-<br />
Betriebes muss reibungslos funktionieren.<br />
Dazu gehört auch ein umfangreiches<br />
Fachwissen in Buchführung, Rechnungsund<br />
Auftragsbearbeitung sowie in Finanzierung<br />
und Versicherung von Fahrzeugen.<br />
Der Einsatz moderner Informationsund<br />
Kommunikationssysteme der Kfz-<br />
Branche unterstützt die schnelle Bearbeitung<br />
von Aufträgen und Daten. Alles in allem<br />
sind Bürokaufleute die Controller im<br />
Betrieb.<br />
Telefonieren, mailen, faxen, schreiben,<br />
drucken, kopieren und scannen: Die Bürokaufleute<br />
bedienen sich der ganzen Palette<br />
von Kommunikationsmöglichkeiten.<br />
Wer mit Informationen und Zahlen umgehen<br />
kann, Büroabläufe übersichtlich organisiert<br />
und an modernen Datenverarbeitungs-<br />
und Kommunikationssystemen<br />
interessiert ist, dem bietet diese Ausbildung<br />
attraktive Tätigkeiten. Bewerber für<br />
dieses Berufsbild sollten mindestens einen<br />
Realschulabschluss vorweisen.<br />
30 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Wirtschaftsregion<br />
Industriekauffrau/mann<br />
Industriekaufleute übernehmen die kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen<br />
Aufgaben<br />
wie etwa das Personalwesen, das<br />
Finanz- und Rechnungswesen, die Materialwirtschaft<br />
oder Vertrieb und Marketing.<br />
Im Bereich Produktion stellen sie den<br />
Materialbedarf fest, holen die Angebote<br />
bei den Lieferanten ein und führen Verhandlungen<br />
bezüglich des Preises. Die<br />
Ware wird von ihnen bestellt, der Liefertermin<br />
festgelegt und die Ware angenommen.<br />
Nach der Anlieferung müssen sie<br />
diese auf Qualität und eventuelle Mängel<br />
kontrollieren.<br />
Auch die Produktion wird von Bürokaufleuten<br />
geplant; dazu gehört die Überwachung<br />
der Produktionsprozesse. Die<br />
einzelnen Fertigungsschritte müssen von<br />
ihnen festgelegt und überwacht werden.<br />
Außerdem erstellen sie Auftragsbegleitpapiere<br />
und Wartungspläne.<br />
In der Personalwirtschaft bestehen ihre<br />
Tätigkeiten aus dem Erstellen von Dienstund<br />
Organisationsplänen, Arbeitsverträgen<br />
und Arbeits- oder Verdienstbescheinigungen.<br />
Außerdem führen sie die Lohn -<br />
ab rechnungen durch und planen Weiterbildungsmaßnahmen.<br />
Im Bereich Marketing<br />
planen sie Werbemaßnahmen, in der<br />
So wird’s gemacht: Auszubildende zur Büro- und Industriekauffrau (links) am Schreibtisch<br />
in Garrel und Automobilkaufmann bei der Auslieferung eines Neufahrzeuges.<br />
Finanz- und Geschäftsbuchhaltung sind<br />
sie für alle Zahlungsvorgänge sowie Geschäftsvorgänge<br />
zuständig. Auch in diesem<br />
Beruf ist ein Realschulabschluss ein<br />
Muss. Bevorzugt werden Bewerber mit<br />
Wirtschaftsabitur engagiert.<br />
Automobilkauffrau/mann<br />
Das Berufsbild der Automobilkaufleute ist<br />
ganz konkret auf die kaufmännischen Anforderungen<br />
des Kfz-Gewerbes ausgerichtet.<br />
Automobilkaufleute sind in erster Linie<br />
in Autohäusern, aber auch bei Auto-<br />
Fotos: Aschwege & Tönjes<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 31
Wirtschaftsregion<br />
mobilherstellern und Importeuren sowie<br />
in deren Niederlassungen tätig.<br />
Sie befassen sich mit Disposition, Beschaffung,<br />
Vertrieb und Verkauf von Teilen<br />
und Zubehör sowie mit vielfältigen<br />
Serviceleistungen. Sie analysieren den<br />
Markt, verwenden die gewonnenen Informationen<br />
für Marketingentscheidungen<br />
und bieten Dienstleistungen rund um das<br />
Automobil an. Dazu gehören auch Angebot<br />
und Vermittlung von Versicherungs,<br />
Garantie und Finanzierungsverträgen.<br />
Wer Interesse am Automobil und moderner<br />
Technik hat, sich mit Daten und<br />
Informationsverarbeitung beschäftigen<br />
will und aufgeschlossen für Kundenkontakt<br />
ist, der trifft mit dieser Ausbildung die<br />
richtige Wahl. Wegen der hohen Anforderungen<br />
ist ein guter Realschulabschluss<br />
oder Abitur erforderlich.<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
Aus- und Weiterbildung haben im Handwerk<br />
schon immer eine große Bedeutung.<br />
Dies gilt insbesondere in den Zeiten von<br />
Globalisierung, dem demographischen<br />
Wandel und dem Wandel von der Industrie<br />
zur Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft.<br />
Aus- und Weiterbildung sichern<br />
dabei die Wettbewerbsfähigkeit der<br />
Unternehmen und die Beschäftigungs-,<br />
Einsatz- und Entwicklungspotenziale des<br />
Einzelnen. In jedem der oben genannten<br />
Ausbildungsberufe gibt es viele Möglichkeiten<br />
der Fortbildung – vom Meister bis<br />
hin zum Studium an einer FH.<br />
Nutzfahrzeugbranche<br />
Vor allem Nicht-Fachleute sind darüber<br />
immer wieder sehr erstaunt: Mehr als drei<br />
Viertel aller Nutzfahrzeuge in Deutschland<br />
verlassen die Automobilwerke als<br />
reine Fahrgestelle und werden erst danach<br />
von Spezialisten zu einsatzfähigen<br />
Nutzfahrzeugen auf- und ausgebaut. Bei<br />
mittelständischen Unternehmen aus allen<br />
Branchen stehen diese Sonder- und Spezialanfertigungen<br />
handwerklicher Aufbauhersteller<br />
hoch im Kurs.<br />
Dennoch hatte die Branche im Zuge der<br />
Wirtschaftskrise stark zu leiden. Doch die<br />
Trendwende ist offenbar geschafft: Allein<br />
im Herbst 2010 hat sich der Umsatz um<br />
mehr als zehn Prozent gegenüber dem<br />
Vorjahr erhöht, so der Zentralverband für<br />
Karosserie- und Fahrzeugtechnik, der gemeinsam<br />
mit dem Bundesverband Metall<br />
mehr als 600 handwerkliche Aufbauhersteller<br />
vertritt. Nach wirtschaftlich durchaus<br />
schwierigen Monaten konnte die<br />
Branche so pünktlich zur IAA Nutzfahrzeuge<br />
Ende September 2010 einen gelungenen<br />
Durchstart vermelden.<br />
Das Handwerk<br />
Mit mehr als 4,8 Millionen Beschäftigten<br />
in 151 Ausbildungsberufen und einem<br />
Jahresumsatz in dreistelliger Milliardenhöhe<br />
ist das Handwerk ein Schwergewicht<br />
der deutschen Wirtschaft. Es gibt<br />
heute kaum einen Lebensbereich, in dem<br />
wir auf die Fertigkeiten und das Knowhow<br />
von Handwerkerinnen und Handwerkern<br />
verzichten könnten.<br />
Was wäre das Leben ohne das Handwerk?<br />
Mit der bundesweiten Kampagne<br />
Das Handwerk – Die Wirtschaftsmacht von<br />
nebenan wird zurzeit in den Medien für<br />
das Handwerk von Heute geworben. Das<br />
geschieht nicht von ungefähr: Das Handwerk<br />
ist ja in vielen Regionen der wichtigste<br />
Arbeitgeber und Ausbilder. In ihrer<br />
Summe bilden die deutschen Handwerksbetriebe<br />
fast eine halbe Million Jugendliche<br />
aus– das ist eine echte Meisterleistung!<br />
Das Handwerk wird auch in Zukunft<br />
das Rückgrat unserer mittelständisch geprägten<br />
Wirtschaft sein. Es ist unverzichtbar<br />
für den Standort Deutschland. ■<br />
Neulich fragte ein Kunde:<br />
»Können Sie eigentlich<br />
auch Briefpapier?«<br />
Bild von<br />
Claudia<br />
Ordner<br />
Display<br />
Kalender<br />
Buch<br />
Katalog<br />
Außer Konkurrenz: Claudia<br />
Schreibunterlage<br />
Notizblock und Zettelbox<br />
Briefpapier (aha!)<br />
Visitenkarte<br />
…nur die Möbel sind von Nemann<br />
Druckerei Ostendorf GmbH<br />
Die Allesdrucker aus Vechta · Gutenbergstr. 1<br />
Telefon (0 44 41) 92 60-0 · Fax 92 60-60<br />
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32 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
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Ernährungswirtschaft<br />
Foto: Natalia Kirichenko, Shutterstock<br />
Kaum Grund zur Klage: Die gesamte Agrarbranche wird längerfristig vom steigenden Nahrungsmittelbedarf infolge der wachsenden Weltbevölkerung<br />
ebenso profitieren wie vom zunehmenden Wohlstand in Schwellen- und Entwicklungsländern, der die Nachfrage nach höherwertigen<br />
Lebensmitteln und tierischen Produkten steigen lasse, so Prof. Ludwig Theuvsen von der Uni Göttingen.<br />
DANIEL<br />
MEIER<br />
Agrarbranche vor Wachstumsschub<br />
Die Agrar- und Ernährungswirtschaft ist durch eine vergleichsweise geringe Konjunkturabhängigkeit<br />
gekennzeichnet. »Gegessen wird immer«, könnte man sagen. Das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />
ist als eine der wichtigsten Regionen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft ein Spiegel<br />
für die Entwicklung der Branche.<br />
Mit mehr als 600.000 Beschäftigten<br />
in der Vorleistungsindustrie,<br />
in der eigentlichen Ernährungsindustrie<br />
vom Schlachthof über die Molkerei<br />
und Backwarenfabrik bis hin zum<br />
Tiefkühlmenü-Hersteller, im Erfassungsund<br />
Großhandel, in der Bioenergie-Produktion<br />
und der Agrartechnikindustrie ist<br />
das Agribusiness Deutschlands zweitgrößter<br />
Wirtschaftszweig nach der Automobilindustrie.<br />
Nach aktuellen Marktstudien wird bis<br />
2013 ein Wachstum um 18 Prozent auf<br />
246 Milliarden Euro prognostiziert. Gründe<br />
dafür sind unter anderem steigende<br />
34<br />
Rohstoffpreise und ein steigender Nahrungsmittelbedarf<br />
infolge des Wachstums<br />
der Weltbevölkerung. Die Studie »Agribusiness<br />
in Deutschland 2010« der Marketinggesellschaft<br />
der niedersächsischen<br />
Land- und Ernährungswirtschaft und der<br />
Prüfungs- und Beratungsgesellschaft<br />
Ernst & Young in Zusammenarbeit mit<br />
dem Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre<br />
des Agribusiness der Georg-August-<br />
Universität Göttingen basiert auf einer Befragung<br />
von Top-Entscheidern aus 113<br />
Unternehmen.<br />
Die Wirtschaftskrise konnte der Branche<br />
demnach kaum etwas anhaben: Der<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
Umsatz ging im Krisenjahr 2009 nur um<br />
0,2 Prozent zurück. Die kommenden Jahre<br />
sollen der Branche dann einen regelrechten<br />
Wachstumsschub bringen. Die<br />
Stimmung im deutschen Agribusiness hat<br />
sich gegenüber dem Vorjahr nochmals<br />
verbessert: Derzeit berichten 64 Prozent<br />
der befragten Unternehmen von einer guten<br />
oder sogar sehr guten Geschäftslage.<br />
Zum Vergleich: 2009 lag der Anteil bei 59<br />
Prozent. Nur sieben Prozent beschreiben<br />
ihre aktuelle Situation als »eher schlecht«<br />
oder »schlecht« – im Vorjahr lag der Anteil<br />
bei elf Prozent. Auch der Blick in die Zukunft<br />
ist weitgehend ungetrübt. 59 Pro-
Ernährungswirtschaft<br />
Grafik: Ernst & Young<br />
Die Unsicherheit der wirtschaftlichen Entwicklung bleibt hoch<br />
Ernst & Young-Studie Agribusiness 2010<br />
(befragt wurden insgesamt 113 Unternehmen)<br />
Agromed Austria GmbH<br />
Vertriebsbüro Deutschland<br />
Stefan Stuke-Lefferding<br />
Norddöllen 26 · 49429 Visbek<br />
Tel. 04445/987777-14 · Fax 04445/987777-24<br />
stuke-lefferding@agromed.at<br />
www.agromed.at<br />
AniCon Labor GmbH<br />
Geschäftsführer: Dr. Klaus-Peter Behr<br />
Mühlenstraße 13a · 49685 Höltinghausen<br />
Tel. 04473/943822 · Fax 04473/943815<br />
behr@anicon.eu · www.anicon.eu<br />
Grafik: Ernst & Young<br />
Die Skepsis bleibt und war zum Befragungszeitpunkt im Frühsommer 2010 auch außerhalb<br />
des Agribusiness unter deutschen Unternehmen, Wirtschaftspolitikern und Konjunkturforschern<br />
noch verbreitet. Inzwischen mehren sich allerdings Stimmen, die von einer größeren<br />
Nachhaltigkeit des Wirtschaftsaufschwungs ausgehen.<br />
Das Agribusiness ist eine Zukunftsbranche mit erheblichem Wachstumspotenzial<br />
Ernst & Young-Studie Agribusiness 2010<br />
(befragt wurden insgesamt 113 Unternehmen)<br />
Austing Mischfutterwerk GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Bernhard gr. Austing<br />
Oldorf 11 · 49401 Damme<br />
Tel. 05491/9797-10 · Fax 05491/9797-22<br />
b.austing@austing.de · www.austing.de<br />
Hubert Bahlmann GmbH & Co.<br />
Versandschlachterei Spezialmischfutterwerk KG<br />
Geschäftsführer: Jens Bahlmann<br />
Mühlenweg 30 · 49699 Lindern<br />
Tel. 05957/89-0 · Fax 05957/1239<br />
j.bahlmann@bahlmann-kalb.de<br />
www.bahlmann-kalb.de<br />
Insgesamt positiv blickt die Agribusinessbranche in die Zukunft. Anlässe dieser positiven<br />
Einschätzung sind neben der vergleichsweise geringen Konjunkturabhängigkeit die aus<br />
Sicht der Branche intakten globalen Trends sowie die zunehmende Internationalisierung.<br />
Das Agribusiness begreift sich daher klar als Zukunftsbranche.<br />
zent der Unternehmen gehen davon aus,<br />
dass sich ihre Geschäftslage in den kommenden<br />
zwölf Monaten verbessert, nur<br />
neun Prozent rechnen mit schlechteren<br />
Zahlen.<br />
Ludwig Theuvsen, Professor für Betriebswirtschaftslehre<br />
des Agribusiness<br />
an der Universität Göttingen, betont: Der<br />
gesamte Wirtschaftszweig werde längerfristig<br />
vom steigenden Nahrungsmittelbedarf<br />
infolge der wachsenden Weltbevölkerung<br />
ebenso profitieren wie vom zunehmenden<br />
Wohlstand in Schwellen- und<br />
Entwicklungsländern, der die Nachfrage<br />
nach höherwertigen Lebensmitteln und<br />
tierischen Produkten steigen lasse.<br />
Zunehmende Internationalisierung<br />
Besonders große Wachstumschancen versprechen<br />
ausländische Märkte: Immerhin<br />
73 Prozent der befragten Unternehmen<br />
gehen davon aus, dass die Internationalisierung<br />
der Märkte im Agribusiness zukünftig<br />
stark voranschreiten wird. Immer<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
bela-pharm GmbH & Co. KG<br />
Dr. Stephan Bergmann<br />
Lohner Straße 19 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/873-0 · Fax 04441/873-140<br />
info@bela-pharm.com<br />
www.bela-pharm.com<br />
Milchwerke Gebr. Bermes GmbH<br />
Geschäftsführer: Engelbert Deux<br />
Dammer Straße 60 · 49451 Holdorf<br />
Tel. 05494/801-0 · Fax 05494/801-22<br />
info@milchwerke-bermes.de<br />
www.milchwerke-bermes.de<br />
Biofino GmbH<br />
Geschäftsführer: Christoph Reents<br />
Europa-Allee 7 · 49685 Emstek<br />
Tel. 04473/9413-0 · Fax 04473/9413-11<br />
info@biofino.de · www.biofino.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
35
Ernährungswirtschaft<br />
Böseler Goldschmaus GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Josef Hempen<br />
Industriestraße 10–12 · 49681 Garrel<br />
Tel. 04474/895-0 · Fax 04474/895-119<br />
info@goldschmaus.de<br />
www.goldschmaus.de<br />
Foto: SVLuma, Shutterstock<br />
Brand Qualitätsfleisch GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Paul Brand<br />
Brandstraße 21 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/9236-0 · Fax 04442/72186<br />
brand.lohne@ewetel.net<br />
www.brand-lohne.de<br />
H. Bröring GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Dr. Walter Helms<br />
Ladestraße 2 · 49413 Dinklage<br />
Tel. 04443/970-0 · Fax 04443/970-117<br />
info@broering.com<br />
www.broering.com<br />
August Bruns Landmaschinen GmbH<br />
Geschäftsführer: Walter Bruns, Andreas Bruns<br />
Eisenbahnstraße 12 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/189-0 · Fax 04471/189-80<br />
info@abc-bruns.de<br />
www.abc-bruns.de<br />
D & S Fleisch GmbH<br />
Geschäftsführer: Herbert Dreckmann<br />
Waldstraße 7 · 49627 Essen Oldb.<br />
Tel. 05434/85-0 · Fax 05434/85-33<br />
info@d-s-fleisch.de · www.d-s-fleisch.de<br />
36<br />
DesFa Hygiene GmbH<br />
Geschäftsleitung: Frank & Martin Niemann<br />
Alter Heerweg 12 · 49696 Molbergen<br />
Tel. 04475/1474 · Fax 04475/5141<br />
info@desfa.de · www.desfa.de<br />
Deutsche Frühstücksei GmbH & Co. KG<br />
Generalbevollmächtigter: Gert Stuke<br />
Hörster Wall 1<br />
49434 Neuenkirchen-Vörden<br />
Tel. 05495/955-0 · Fax 05495/955-166<br />
info@deutsche-fruehstuecksei.de<br />
www.deutsche-fruehstuecksei.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
Immer mehr Export: Im Jahre 2015 wird der Anteil des Auslandsumsatzes von Agribusi ness-<br />
Unternehmen aller Voraussicht nach im Durchschnitt bei 45 Prozent liegen.<br />
mehr Unternehmer erkennen, dass der<br />
unternehmerische Erfolg zunehmend von<br />
einer erfolgreichen Erschließung internationaler<br />
Wachstumsmärkte abhängt, auch<br />
wenn der Heimatmarkt nach wie vor sehr<br />
wichtig bleiben wird.<br />
Vor fünf Jahren erzielten die Befragten<br />
aus dem Agribusiness mit im Durchschnitt<br />
28 Prozent noch einen relativ geringen<br />
Anteil ihres Umsatzes im Ausland,<br />
im vergangenen Jahr lag der Anteil bereits<br />
bei 36 Prozent. In fünf Jahren wird er – so<br />
die Prognose der Befragten – bereits im<br />
Durchschnitt bei 45 Prozent liegen.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
Wenn auch der Heimatmarkt für die<br />
meisten Unternehmen der wichtigste<br />
bleibt, so richten sie doch den Blick zunehmend<br />
auf die europäischen Nachbarn,<br />
nicht nur im Westen, sondern immer<br />
mehr auch im Osten: 57 Prozent der befragten<br />
Unternehmen erwarten, dass die<br />
Bedeutung der Länder Mittel- und Osteuropas<br />
innerhalb der kommenden Jahre<br />
zunimmt, immerhin noch 35 Prozent sehen<br />
wachsende Chancen in Russland. Dabei<br />
dürften aber andere wichtige Wachstumsregionen<br />
wie Indien und China nicht<br />
aus dem Blick verloren werden.
Ernährungswirtschaft<br />
Grafik: Ernst & Young<br />
Die Entwicklung des Internationalisierungsgrads<br />
Ernst & Young-Studie Agribusiness 2010<br />
(befragt wurden insgesamt 113 Unternehmen)<br />
Friedrich Diekgerdes Landhandels GmbH<br />
Geschäftsführer: Fritz Diekgerdes<br />
Bahnhofstraße 61 · 49688 Hemmelte<br />
Tel. 04477/9494-0 · Fax 04477/9494-20<br />
dima@diekgerdes-landhandel.de<br />
www.diekgerdes-landhandel.de<br />
Frischehof Döpke GmbH<br />
Geschäftsführer: Andreas Döpke<br />
Friesoyther Straße 1 · 49681 Varrelbusch<br />
Tel. 04471/3932 · Fax 04471/933012<br />
info@frischehof.de<br />
www.frischehof.de<br />
Foto: HLPhoto, Fotolia<br />
Der derzeit erreichte Mittelwert von 36 Prozent Auslandsumsatz liegt etwas über dem Mittel<br />
aller Branchen der deutschen Wirtschaft. Für eine ursprünglich in hohem Maße lokale<br />
Branche ist dies Zeichen einer bemerkenswerten Entwicklung.<br />
Klassiker aus der Heimat: Jede dritte deutsche<br />
Pute stammt von Erzeugern aus dem <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland.<br />
OM ist eines der produktivsten Zentren<br />
der europäischen Ernährungswirtschaft<br />
Die Boom-Region <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />
ist eines der produktivsten Zentren<br />
der europäischen Ernährungswirtschaft.<br />
Bekanntlich wird hier jede dritte deutsche<br />
Pute, jedes fünfte deutsche Ei, jeder achte<br />
deutsche Broiler und jedes zehnte deutsche<br />
Schwein veredelt und vermarktet.<br />
Das regionale Netzwerk der Ernährungswirtschaft<br />
erfasst die gesamte Wertschöpfungskette<br />
von der Entwicklungsforschung<br />
über die Urproduktion und<br />
Weiterverarbeitung bis hin zur Verpackung<br />
und internationalen Vermarktung<br />
von Frisch- und Tiefkühlware, Convenience<br />
und Functional Food.<br />
Die hohe Produktivität beruht auf stetiger<br />
Fortentwicklung der agrartechnischen<br />
Produktionsanlagen. Das Produktund<br />
Dienstleistungsspektrum der regionalen<br />
Agrartechnik umfasst Stallausrüstungen<br />
für alle Tierhaltungsformen von<br />
Böden über Fütterungseinrichtungen bis<br />
hin zu Klimaanlagen, schadstoffreduzierende<br />
Entsorgungstechnik von Lagerbehältern<br />
bis zur computergesteuerten Ausbringung,<br />
Futter- und Tierarzneimittel sowie<br />
Zuchttiere und komplexe Prozesssteuerungsanlagen.<br />
Zahlreiche Weltmarktführer sind im <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland zu Hause. Die<br />
Leitbilder hier sind integrierte Produktionsprozesse,<br />
die in ihrer technischen<br />
Präzision sowohl betriebswirtschaftlich<br />
effizient als auch umweltschonend und<br />
tiergerecht sind. Sie sind gekennzeichnet<br />
von permanenter Innovationsdynamik in<br />
Richtung einer Präzisionslandwirtschaft<br />
durch Automatisierung von Produktionsabläufen,<br />
bio- und gentechnologische<br />
Verfahren sowie Kommunikationstechnologie<br />
zur Verbesserung von Produkt -<br />
sicherheit und Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Im Agribusiness des <strong>Oldenburger</strong> Münsterlands<br />
ist die Ernährungswirtschaft die<br />
umsatzstärkste Branche. Das gilt auch für<br />
den gesamten IHK-Bezirk Oldenburg. Mit<br />
einem Gesamtumsatz von über sieben<br />
Milliarden Euro (2009) erzielte die Bran-<br />
Eichkamp Fleisch- und Wurstwaren<br />
GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Reinhard Voßmann<br />
Eichkamp 16 · 49681 Garrel<br />
Tel. 04474/9898-0 · Fax 04474/9898-99<br />
info@eichkamp.de · www.eichkamp.de<br />
ELO - Erzeugergroßmarkt<br />
Langförden-Oldenburg eG<br />
Geschäftsführer: Werner Freese<br />
Lange Straße 7 · 49377 Langförden<br />
Tel. 04447/9620-102 · Fax 04447/9620-190<br />
w.freese@elo-online.de<br />
www.elo-online.de<br />
ELO-FROST GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Dieter Raters<br />
Mittelwand 13 · 49377 Vechta-Langförden<br />
Tel. 04447/9691-0 · Fax 04447/9691-691<br />
info@elo-frost.de · www.elo-frost.de<br />
Erzeugergemeinschaft für Qualitätsvieh<br />
im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland eG<br />
Geschäftsführer: Heinrich Krieger<br />
Westerbakumer Straße · 49456 Bakum<br />
Tel. 04446/9686-0 · Fax 04446/9686-50<br />
info@eg-im-om.de · www.eg-im-om.de<br />
EW GROUP GmbH<br />
Assistent der Geschäftsführung:<br />
Christian Deeken<br />
Norddöllen 51 · 49429 Visbek<br />
Tel. 04445/970-233 · Fax 04445/970-238<br />
christian.deeken@ew-group.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 37
Ernährungswirtschaft<br />
ForFarmers Bela GmbH<br />
Geschäftsführer: Nico de Vos<br />
Industriestraße 3-7 · 49377 Vechta-Langförden<br />
Tel. 04447/808-0 · Fax 04447/1646<br />
info@forfarmers.eu<br />
www.forfarmers.eu<br />
Foto: Bojan Stepancic, Fotolia<br />
Fleisch-Krone-Feinkost GmbH<br />
Geschäftsführer: Norbert Dreckmann<br />
Waldstraße 7 · 49632 Essen Oldb.<br />
Tel. 05434/9460-0 · Fax 05434/9460-60<br />
info@fleisch-krone.com<br />
www.fleisch-krone.com<br />
Fleming + Wendeln GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Josef Abeling<br />
Auf’m Halskamp 12 · 49681 Garrel<br />
Tel. 04474/8907-0 · Fax 04474/8907-800<br />
info@fuw.net<br />
www.fleming-wendeln.de<br />
Aalhof Götting<br />
Inhaber: Gerhard Götting<br />
Bether Dorfstraße 41 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 0441/3921 · Fax 0441/3837<br />
info@aalhof.de · www.aalhof.de<br />
38<br />
Goldene Mühle GmbH<br />
Geschäftsführer: Michael Zube<br />
Auf’m Halskamp 12 · 49681 Garrel<br />
Tel. 04474/8907-653 · Fax 04474/8907-44<br />
m.zube@goldene-muehle.de<br />
www.goldene-muehle.de<br />
GS agri e.G.<br />
Geschäftsführer: Anton Krömer<br />
Raiffeisenstraße 4 · 49685 Schneiderkrug<br />
Tel. 04447/802-0 · Fax 04447/802-900<br />
info@gs-agri.de · www.gs-agri.de<br />
Heidemark Mästerkreis GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Christoph B. Kalvelage,<br />
Thomas M. Henseler, Thorsten Helms<br />
Industriestraße 15 · 49681 Garrel<br />
Tel. 04435/9730100<br />
info@heidemark.de<br />
www.heidemark.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
Das höchste Umsatzplus im Agribusiness des <strong>Oldenburger</strong> Münsterlands gab es in der Sparte<br />
»Herstellung von Futtermitteln«. Hier stiegen im Vergleich zum Vorjahr die Erlöse um über<br />
35 Prozent auf 375 Millionen Euro.<br />
che rund 40 Prozent des Industrieumsatzes<br />
im IHK-Bezirk.<br />
Unternehmen aus den Sparten Fleisch -<br />
waren, Backwaren, Kartoffelerzeugnisse,<br />
Milchwirtschaft und Feinkost bilden die<br />
Basis für das breitgefächerte Angebot an<br />
Lebensmitteln. Zu diesem Industriezweig<br />
gehört auch die Futtermittelindustrie als<br />
Bindeglied zwischen Rohstoffproduktion<br />
und Verarbeitung. Das Ernährungsgewerbe<br />
verfügt über bundesweite und internationale<br />
Absatzbeziehungen. Der Export<br />
von Fleischwaren hat sich seit 2000 verdreifacht.<br />
Basis der Nahrungsmittelproduktion ist<br />
die landwirtschaftliche Rohstoffproduktion.<br />
Hier haben sich im Laufe der Zeit besondere<br />
Verflechtungen herausgebildet.<br />
Im Bereich der Land- und Forstwirtschaft<br />
sind im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland heute<br />
noch drei Prozent der sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten tätig. Dies ist<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
fast das Dreifache des Bundesdurchschnittes.<br />
Beispiel: Betrachtet man im IHK-Bezirk<br />
die Zahlen des ersten Halbjahrs 2010 im<br />
Ernährungsgewerbe, erkennt man einen<br />
deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr.<br />
Das Umsatzvolumen nahm um 9,3<br />
Prozent auf 3,7 Milliarden Euro zu (+322<br />
Millionen Euro).<br />
In der umsatzstärksten Sparte Schlachten<br />
und Fleischverarbeitung stieg der Umsatz<br />
um 4,6 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro.<br />
Der Anstieg ist auch auf das Auslandsgeschäft<br />
zurückzuführen, das mit zwölf<br />
Prozent deutlich zunahm. In der Branche<br />
Obst- und Gemüseverarbeitung gab es ein<br />
Umsatzplus von 3,1 Prozent. Der Auslandserlös<br />
stieg hier um 2,8 Prozent. Das<br />
höchste Umsatzplus gab es in der Sparte<br />
Herstellung von Futtermitteln. Hier stiegen<br />
die Erlöse um über 35 Prozent auf 375<br />
Millionen Euro (+98 Millionen Euro).
Ernährungswirtschaft<br />
Grafik: Ernst & Young<br />
Umsatz der Branche in Deutschland (In- und Ausland) in Mrd. Euro in 2009<br />
Ernst & Young-Studie Agribusiness 2010<br />
(befragt wurden insgesamt 113 Unternehmen)<br />
ISW - Interessengemeinschaft<br />
der Schweinehalter Wirtschafts GmbH<br />
Geschäftsführer: Andreas Stärk, Gerd Westermann<br />
Kirchplatz 2 · 49401 Damme<br />
Tel. 05491/9665-0 · Fax 05491/9665-29<br />
isn@schweine.net · www.schweine.net<br />
Moorgut Kartzfehn von Kameke GmbH & Co. KG<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung:<br />
Ewald Drebing<br />
Postfach 1261 · 26217 Bösel<br />
Tel. 04494/88-188 · Fax 04494/88-189<br />
vertrieb@kartzfehn.de · www.kartzfehn.de<br />
Grafik: Ernst & Young<br />
Ernährungsindustrie vorn: Unter »Vorleistungsindustrien« werden mit Ausnahme der Agrartechnikindustrie<br />
die Unternehmen der Saatgut-, Düngemittel-, Pflanzenschutzmittel- und<br />
Futtermittelindustrie zusammengefasst. Zum »Handel« gehören die im Groß- und Erfassungshandel<br />
tätigen Unternehmen, nicht aber der Lebensmitteleinzelhandel.<br />
Anzahl der Beschäftigten in Deutschland 2009 (in Tsd.)<br />
Ernst & Young-Studie Agribusiness 2010<br />
(befragt wurden insgesamt 113 Unternehmen)<br />
Kon-Pharma Handels GmbH<br />
Geschäftsführer: Wolfgang Sander<br />
Vechtaer Marsch 3 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/90599-0 · Fax 04441/90599-10<br />
info@kon-pharma.de · www.kon-pharma.de<br />
Kreuzritter GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Dr. Stephan Susen<br />
Am Hövel 12 · 49439 Mühlen<br />
Tel. 05492/970-900<br />
Fax 05492/970-888<br />
info@kreuzritter.net · www.kreuzritter.net<br />
Labor hinterm Esch GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführerin: Dr. Barbara Storck<br />
Hinterm Esch 42 · 49681 Garrel<br />
Tel. 04474/9414-0 · Fax 04474/9414-15<br />
labor@hinterm-esch.de<br />
Bio holt auf: Die »Bioenergie« umfasst hier sämtliche Unternehmen, die aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen Energie erzeugen oder die dazu erforderlichen Anlagen produzieren. Sie beschäftigt<br />
inzwischen rund 109.000 Arbeitnehmer. Das ist im Vergleich mit der Ernährungsindustrie<br />
immer noch wenig, aber ein stabiler Trend.<br />
Der Auslandserlös nahm um fast 14 Prozent<br />
auf rund 20 Millionen Euro zu.<br />
Rund 14.400 Mitarbeiter arbeiteten in<br />
82 Betrieben mit mehr als 50 Beschäftigten.<br />
Die Mitarbeiterzahl nahm gegenüber<br />
dem Vorjahr um 5,6 Prozent zu.<br />
Wettbewerbsfähigkeit ist auch<br />
im Lebensmitteleinzelhandel gefragt<br />
Laut Bundesvereinigung der Deutschen<br />
Ernährungsindustrie (BVE) gibt es in<br />
Deutschland eine »hohe Wettbewerbs -<br />
intensität«. Der damit verbundene Preisdruck<br />
belaste nach wie vor die Ertragssituation<br />
der Ernährungsindustrie. Viele<br />
Unternehmen der Ernährungsindustrie<br />
sehen sich veranlasst, mit dem Handel<br />
über Preisanpassungen zu verhandeln.<br />
Die Ernährungsindustrie mit ihren fast<br />
535.000 Beschäftigten ist der viertgrößte<br />
Industriezweig in Deutschland und einer<br />
der stabilsten Arbeitgeber. Die Branche<br />
hat im Krisenjahr 2009 keine Stellen abgebaut<br />
und im Zeitraum Januar bis Au-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
Jungpflanzen Lüske<br />
Geschäftsführer: Josef Lüske<br />
Kirchstraße 29 · 49685 Höltinghausen<br />
Tel. 04473/9722-0 · Fax 04473/9722-39<br />
info@lueske.de<br />
www.lueske.de<br />
LVL Lebensmittel- + Veterinärlabor GmbH<br />
Geschäftsführer:<br />
Dr. Kirsten Müller und Markus Schmidt<br />
ecopark Allee 6 · 49685 Emstek-Drantum<br />
Tel. 04473/9288-0<br />
Fax 04473/9288-99<br />
labor@lvl.de · www.lvl.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
39
Ernährungswirtschaft<br />
Mählmann Gemüsebau GmbH & Co. KG<br />
Inhaber: Wolfgang Mählmann<br />
Im Siehenfelde 13 · 49692 Cappeln<br />
Tel. 04478/9480-0 · Fax 04478/9480-50<br />
info@maehlmann-gemuesebau.de<br />
www.maehlmann-gemuesebau.de<br />
Foto: Emmi, Fotolia<br />
MIAVIT GmbH<br />
Geschäftsführer: Stefan Niemeyer<br />
Robert-Bosch-Straße 3 · 49632 Essen Oldb.<br />
Tel. 05434/82-0 · Fax 05434/8282<br />
info@miavit.de<br />
www.miavit.de<br />
Nietfeld Feinkost GmbH<br />
Geschäftsführer: Franz und Gottfried Nietfeld<br />
Schwege 52 · 49413 Dinklage<br />
Tel. 04443/9625-0 · Fax 04443/9625-44<br />
info@nietfeld-feinkost.de<br />
www.nietfeld-feinkost.de<br />
Ei ei ei wird teurer: Weil immer mehr Handelsketten Käfigeier aus dem Programm nehmen<br />
wollen, drohen den Verbrauchern nach Einschätzung der Geflügelwirtschaft höhere Preise.<br />
40<br />
Schweinebesamungsstation NORT GmbH<br />
Geschäftsführer: Dr. Hubert Mette<br />
Am Sportplatz · 26683 Scharrel<br />
Tel. 04498/923120 · Fax 04498/9231229<br />
info@besamung-nort.de<br />
www.besamung-nort.de<br />
Ovobest Eiprodukte GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Dr. Bernard Schneppe<br />
Hörster Wall 1 · 49434 Neuenkirchen-Vörden<br />
Tel. 05495/955-244 · Fax 05495/955-250<br />
bernard.schneppe@ovobest.de<br />
www.ovobest.de<br />
OVO Betriebsgesellschaft mbH<br />
Geschäftsführer: Werner Thöle<br />
Alte Dorfstraße 4 · 49377 Vechta-Spreda<br />
Tel. 04447/574 · Fax 04447/1369<br />
werner.thoele@t-online.de<br />
PHW-Gruppe/Lohmann & Co. AG<br />
Prokuristin: Renate Grothkopf<br />
Paul-Wesjohann-Str. 45<br />
49429 Visbek-Rechterfeld<br />
Tel. 04445/891-425 · Fax 04445/891-336<br />
renate.grothkopf@wiesenhof.de<br />
www.phw-gruppe.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
gust 2010 1,4 Prozent mehr Personen beschäftigt<br />
als im Vorjahreszeitraum; das<br />
entspricht 7.500 neu geschaffenen Arbeitsplätzen.<br />
Der Beschäftigtenstand lag<br />
in der gesamten Industrie in diesem Zeitraum<br />
um drei Prozent unter Vorjahresniveau.<br />
Die Ernährungsindustrie leistet damit<br />
einen wichtigen Beitrag für Wohlstand<br />
und Beschäftigung in Deutschland.<br />
Das Wachstum wird in der Ernährungsindustrie<br />
vor allem vom Auslandsgeschäft<br />
getragen. Beispiel: Im August 2010 exportierte<br />
die Branche Lebensmittel im Wert<br />
von 3,6 Mrd. Euro. Das entspricht einem<br />
Zuwachs von 14 Prozent gegenüber dem<br />
Vorjahresmonat. Rund die Hälfte ist auf<br />
höhere Ausfuhrpreise zurückzuführen.<br />
Das Exportvolumen betrug im Zeitraum<br />
Januar bis August 2010 26,7 Mrd. Euro.<br />
Exportzuwächse verzeichnen natürlich<br />
auch die Unternehmer aus dem <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland. Reinhard Voßmann<br />
von New Leaf spricht von einem Exportwachstum<br />
von 25 Prozent: »Geflügel geht<br />
steil nach oben.« Vor allem Europa sei für<br />
ihn ein spannender Markt.<br />
Eierversorgung im Wandel<br />
Bereits seit Januar 2010 – und damit zwei<br />
Jahre früher als nach der europäischen<br />
»Hennenhaltungsrichtlinie« vorgesehen –<br />
ist die herkömmliche Käfighaltung in<br />
Deutschland verboten. Dieses Verbot der<br />
bis dahin in Deutschland dominierenden<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
Haltungsform hat einen tiefgreifenden<br />
Umstellungsprozess ausgelöst. Mehr als<br />
500 Millionen Euro wurden von den Eier -<br />
erzeugern investiert, um auf die neuen<br />
Haltungsformen der Freiland-, Bodenund<br />
Kleingruppenhaltung umzurüsten,<br />
wobei die moderne Bodenhaltung heute<br />
am weitesten verbreitet ist.<br />
Folge des grundlegenden Umstellungsprozesses<br />
in der deutschen Legehennenhaltung<br />
war, dass der Selbstversorgungsgrad<br />
auf etwas über 50 Prozent abgesunken<br />
ist. »Ziel muss es sein, mit dem Aufbau<br />
von Legehennenbeständen wieder<br />
eine stärkere deutsche Eiererzeugung zu<br />
haben«, betont der Geschäftsführer des<br />
Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft,<br />
Dr. Thomas Janning.<br />
Ein ganz entscheidender Faktor im<br />
Interesse der deutschen Eierwirtschaft<br />
dürfte dabei sein, so Dr. Janning, »dass<br />
Eier aus deutscher Erzeugung mit den hohen<br />
Tier-, Verbraucher- und Umweltstandards<br />
ein ausgeprägtes Vertrauen bei den<br />
Verbrauchern haben«. Daran werde auch<br />
die Diskussion um den jüngsten Dioxin-<br />
Fall eines Futtermittelvorlieferanten<br />
nichts ändern.<br />
Mit kommunikativen Maßnahmen der<br />
»IDei« (Informationsgemeinschaft Deutsches<br />
Ei) wird die Branche kurzfristig<br />
wichtige Aufklärungsarbeit zur neuerlichen<br />
Stärkung des Verbrauchervertrauens<br />
in das deutsche Ei leisten. ■
Die wohl beste Erfindung,<br />
seit es Schweine gibt.<br />
Mit BigFarmNet machen wir’s Schweinehaltern endlich einfach. Stellen Sie sich vor, alle Controller,<br />
Rechner und Sensoren in Ihrem Betrieb könnten miteinander reden. Und Sie steuern und verwalten<br />
Ihren ganzen Hof mit einem einzigen Programm für alle Anwendungen: Egal ob Fütterung oder Klima,<br />
ob nur ein Stall oder ganze Farmkomplexe – entweder mit Ihrem Windows-PC, mit unserem neuen<br />
»717« oder vielleicht mit dem iPhone. BigFarmNet bringt Ihren Betrieb unter einen Hut.<br />
Wäre das nicht schön? Erleben Sie BigFarmNet: www.bigdutchman.de
Ernährungswirtschaft<br />
Foto: Kreislandvolkverband Cloppenburg<br />
Der Kreislandvolkverband Cloppenburg wurde vor 63 Jahren gegründet, hat heute hat 3.400 Mitglieder und nimmt die agrarpolitische Interessenvertretung<br />
der Landwirtschaft und des ländlichen Raumes wahr. Das Bild zeigt die Geschäftsführung und den ersten und zweiten<br />
Vorsitzenden des Vorstandes des Verbandes (v.l. Josef Wendeln, Bernhard Suilmann, Hans Antons, Hubertus Berges und Martin Roberg).<br />
BERNHARD SUILMANN, GESCHÄFTSFÜHRER<br />
DES KREISLANDVOLKVERBANDES CLOPPENBURG<br />
Für Landwirt und Verbraucher<br />
Man schrieb das Jahr 1948. Die Wirren des Krieges hatten sich gelegt. Das Land befand sich im<br />
Wiederaufbau. Im Landkreis Cloppenburg fanden sich die Landwirte wieder zusammen, um sich<br />
neu zu organisieren. Damals gründeten sie den Kreislandvolkverband Cloppenburg. Er war schon<br />
in den Anfangsjahren ein wichtiger wirtschaftlicher und politischer Begleiter des Berufsstandes.<br />
Heute stützt sich der Kreislandvolkverband<br />
Cloppenburg auf insgesamt<br />
3.400 Mitglieder, die in 32<br />
Ortslandvolkverbänden des Landkreises<br />
Cloppenburg organisiert sind. Der Kreislandvolkverband<br />
ist dabei nicht nur die<br />
agrarpolitische Interessenvertretung seiner<br />
Mitglieder und mithin der Landwirtschaft.<br />
Er ist zudem auch Dienstleister in<br />
vielen Belangen. Das reicht von der Baubis<br />
zur Steuerberatung.<br />
Zentraler Sitz des Verbandes ist das<br />
Landvolkhaus an der Löninger Straße in<br />
der Kreisstadt Cloppenburg. Der Vorstand<br />
42<br />
besteht aus sechs Landwirten, die von der<br />
Vertreterversammlung gewählt werden.<br />
Aktueller Vorsitzender ist Hubertus Berges<br />
aus Elsten, sein Stellvertreter Martin<br />
Roberg aus Bevern. Als Geschäftsführer<br />
zeichnet der Jurist Bernhard Suilmann<br />
verantwortlich.<br />
Die Steuerberater Hans Antons und Josef<br />
Wendeln arbeiten als Leiter der landwirtschaftlichen<br />
Buchstelle des Verbandes<br />
und beraten die Mitglieder in steuerlichen<br />
Belangen. Ebenfalls beim Kreislandvolkverband<br />
Cloppenburg ansässig<br />
sind die AWL-Steuerberatungsgesellschaft<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
mbH, die Optima Immobilien- und Projektvermittlung<br />
GmbH sowie die Landvolk-Betriebsmittel<br />
GmbH. Diese Unternehmen<br />
haben sich zu wichtigen und unverzichtbaren<br />
Dienstleistern im landwirtschaftlichen<br />
Bereich entwickelt.<br />
Kaum ein Tag vergeht, an dem die Vertreter<br />
des Kreislandvolkverbandes nicht<br />
in politische Entscheidungen eingebunden<br />
werden – zumindest wenn die Themenkreise<br />
Land- und Ernährungswirtschaft<br />
berührt werden. Gespräche mit Abgeordneten<br />
des Bundes- und des Landtages<br />
gehören dabei zum Tagesgeschäft. In
Ernährungswirtschaft<br />
Foto: Kreislandvolkverband Cloppenburg<br />
Plantaflor Humus Verkaufs GmbH<br />
Geschäftsführer: Frank Blömer<br />
<strong>Oldenburger</strong> Straße 4 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9263-0 · Fax 04441/9263-44<br />
info@plantaflor.de · www.plantaflor.de<br />
Schne-frost Ernst Schnetkamp GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Ernst-Rainer Schnetkamp<br />
Vinner Weg 3 · 49624 Löningen<br />
Tel. 05432/9481-0 · Fax 05432/9481-19<br />
info@schne-frost.de · www.schne-frost.de<br />
Foto: Kreislandvolkverband Cloppenburg<br />
Mit Rat und Tat und Sachverstand: Die Steuerberater (v. r.) Michael Böhmann, Maria Bäker<br />
und Martin Wienken im Mandantengespräch von der AWL Steuerberatungsgesellschaft<br />
mbH. Die AWL sitzt im gleichen Gebäude wie der Kreislandvolkverband Cloppenburg.<br />
Werner Schulte GmbH & Co. KG<br />
Lastruper Wurstwaren<br />
Geschäftsführer: Werner Schulte, Sarah Dhem<br />
Ruhrbachstraße 8 · 49688 Lastrup<br />
Tel. 04472/1313 · Fax 04472/8448<br />
info@schulte-lastrup.de<br />
www.schulte-lastrup.de<br />
Schweinebesamungsstation Weser-Ems e.V.<br />
Geschäftsführer: Werner Taphorn<br />
Am Osterfeld 13 · 49661 Cloppenburg-Bethen<br />
Tel. 04471/9167-0 · Fax 04471/9167-50<br />
schweinebesamung@t-online.de<br />
www.schweinebesamung.de<br />
SFB Fleisch- und Kühlcentrale GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Jürgen Rohn, Guido Selonke<br />
Industriestraße 22 · 49451 Holdorf<br />
Tel. 05494/984-0 · Fax 05494/984-29<br />
info@sfbholdorf.de · www.sfbholdorf.de<br />
Die Optima Immobilien & Projektvermittlung GmbH ist spezialisiert auf alle Arten von Bauten<br />
und Immobilienvermarktung (rechts im Bild Geschäftsführer Thorsten Cordes).<br />
der Regel geht es um die Beratung und<br />
Verabschiedung von Gesetzesvorhaben,<br />
bei denen der Kreislandvolkverband die<br />
Interessen seiner Mitglieder wahrnimmt.<br />
Auch die praktische Umsetzung europäischer<br />
Vorschriften in nationales Handeln<br />
wird im Detail begleitet. »Das ist ein vielschichtiges<br />
Arbeitsfeld und erfordert viele<br />
und gute Kontakte zu Behörden, Ministerien<br />
und Facheinrichtungen«, so Kreisvorsitzender<br />
Hubertus Berges. Daneben<br />
werden die Mitglieder vom Kreisverband<br />
rechtlich und steuerlich beraten.<br />
Über einzelne Ergebnisse und weitere<br />
interessante Themen aus der Landwirtschaft<br />
werden die Mitglieder über die verbandseigene<br />
Mitgliederzeitschrift Land &<br />
Leute, über die Homepage und das Infofax<br />
informiert.<br />
Bei der AWL handelt es sich um eine<br />
mittelständische Steuerberatungsgesellschaft<br />
in Form einer GmbH, die Betriebe<br />
außerhalb der Landwirtschaft berät. Die<br />
Gesellschaft wurde 1989 gegründet, übernimmt<br />
sämtliche steuerberatende Aufgaben<br />
und kümmert sich um Steuerberatung,<br />
Jahresabschlüsse inkl. Finanz- und<br />
Lohnbuchhaltung sowie Unternehmens-<br />
Vermögens-, Existenzgründungs- und Fördermittelberatung,<br />
Mediation etc. Die Ge-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
SGS Germany GmbH<br />
Director Agricultural Services<br />
& CTS Food Germany:<br />
Dr. Dorit Böckmann<br />
Europa-Allee 12 · 49685 Emstek<br />
Tel. 04473/9439-0 · Fax 04473/9439-48<br />
dorit.boeckmann@sgs.com · www.sgs.com<br />
Steinemann GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer:<br />
Ulrich Steinemann, Carsten Knief<br />
Bahnhofstraße 78/80 · 49439 Steinfeld<br />
Tel. 05492/82-0 · Fax 05492/82-39<br />
info@steinemann.de<br />
www.steinemann.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
43
Ernährungswirtschaft<br />
Gebr. Stolle GmbH & Co. KG<br />
Marketingleiter: Albert Focke<br />
Ahlhorner Straße 98 · 49429 Visbek<br />
Tel. 04445/898-171 · Fax 04445/898-188<br />
albert.focke@stolle.de<br />
www.stolle.de<br />
Foto: Nicolas, Fotolia<br />
H. Thamann & Leiber GmbH<br />
Geschäftsführer: Jan Thamann<br />
Bahnhofstraße 24<br />
49434 Neuenkirchen-Vörden<br />
Tel. 05493/509-0 · Fax 05493/509-62<br />
info@tafu.de · www.tafu.de<br />
Hermann Thole GbR<br />
Geschäftsführer: Hermann Thole<br />
Alte Heerstraße 56<br />
49624 Löningen/Benstrup<br />
Tel. 05432/3472 · Fax 05432/3761<br />
hermann.thole@t-online.de<br />
Vet Pharma Friesoythe GmbH<br />
General Manager: Dr. Gisbert Voigt<br />
Sedelsberger Straße 2 · 26169 Friesoythe<br />
Tel. 04491/294-0 · Fax 04491/294-200<br />
gisbert.voigt@msd.de<br />
www.msd.de<br />
Power to the Bauer: Der Kreislandvolkverband Cloppenburg ist die einfluss reichste Interessenvertretung<br />
regionaler Landwirte und ihrer Familien. Haupt- oder Ne ben er werbs land -<br />
wirte, Eigentümer, Pächter, Tierhalter, Ackerbauern und Waldbesitzer setzen sich hier für<br />
die Zukunft der hiesigen Landwirtschaft ein.<br />
44<br />
Deutsche Vilomix Tierernährung GmbH<br />
Geschäftsführer: Dr. Bernhard Wesseling<br />
und Dr. Andreas Dreishing<br />
Bahnhofstraße 30 · 49434 Neuenkirchen-Vörden<br />
Tel. 05493/98700 · Fax 05493/98790<br />
info@vilomix.com · www.vilomix.com<br />
VION Emstek GmbH<br />
Geschäftsführer: Dr. Uwe Terkhorn<br />
Wilhelm-Bunsen-Str. 15 · 49685 Emstek<br />
Tel. 04473/807-302 · Fax 04473/807-201<br />
uwe.terkhorn@vionfood.com<br />
www.vion-emstek.de<br />
Weiße Köpfe Vertriebsgesellschaft mbH<br />
Geschäftsführer: Michael Böging<br />
Wilhelm-Bunsen-Straße 18<br />
49685 Emstek<br />
Tel. 04473/9412-0 · Fax 9412-23<br />
info@wkv-online.de<br />
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OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
sellschaft hat in den letzten Jahren eine<br />
sehr gute Entwicklung zu verzeichnen.<br />
Die im Jahre 1996 gegründete Optima<br />
GmbH beschäftigt sich in ihrem Kerngeschäftsfeld<br />
mit sämtlichen Ebenen der<br />
Bauberatung. Das reicht von der Idee eines<br />
Projektes über die Bauantragsstellung<br />
bis hin zur Ausschreibung und Baubegleitung.<br />
Fachlich versierte Mitarbeiter gewähren<br />
eine Begleitung bis zur Schlüsselübergabe<br />
an den Bauherrn.<br />
Spezialisiert hat sich das Unternehmen<br />
auf den Bau von Ställen für Geflügel,<br />
Schweine und Rinder. Darüber hinaus beschäftigt<br />
sich die Optima GmbH mit dem<br />
Verkauf, der Verpachtung und der Vermietung<br />
vorwiegend landwirtschaftlicher<br />
Immobilien und ist dabei auch außerhalb<br />
des Landkreises Cloppenburg tätig.<br />
Die Landvolk-Betriebsmittel GmbH wurde<br />
im Jahr 2000 gegründet. Ihre Aufgabe<br />
ist es, für die Mitglieder des Landvolkes<br />
Dienstleistungen im Bereich der Energiebeschaffung<br />
und Energieeffizienz zu erbringen.<br />
Die fachliche Beratung nimmt dabei einen<br />
breiten Raum ein. In zahlreichen Bereichen<br />
werden außerdem Rahmenverträge<br />
für die Mitglieder der Kreisverbände<br />
in ganz Niedersachsen ausgehandelt,<br />
denn die Landvolk-Betriebsmittel GmbH ist<br />
für alle Landvolk-Kreisverbände in Nie -<br />
der sachsen zuständig, die zugleich die<br />
Gesellschafter der Firma sind. Unterm<br />
Strich profitieren also die Mitglieder des<br />
Landvolkes.<br />
Bei allen Dienstleistungsangeboten des<br />
Kreislandvolkverbandes Cloppenburg stehen<br />
stets die berechtigten Interessen der<br />
Mitglieder im Mittelpunkt. Die moderne<br />
und zeitgemäße Ausrichtung des Verbandes<br />
wird diesen Interessen gerecht.<br />
Sich ständige verändernde Anforderungen<br />
an die Märkte, die Sicherung langfristiger<br />
und dauerhafter politischer Rahmenbedingungen<br />
sowie eine verlässliche<br />
und vorausschauende Verbandspolitik<br />
müssen die Garanten für den Fortbestand<br />
einer weiterhin funktionierenden Lebensmittelerzeugung<br />
mit hohen Qualitätsansprüchen<br />
sein.<br />
»Nach dieser Devise handeln wir – zum<br />
Wohle unserer Mitglieder und der Verbraucher«,<br />
fasst der Kreisvorsitzende Hubertus<br />
Berges die Leitlinien seiner Arbeit<br />
zusammen.<br />
■
Premium Arbeitgeber<br />
– als erstes Unternehmen<br />
bundesweit<br />
3. <strong>Oldenburger</strong><br />
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Untersucht: 9 Geldinstitute<br />
85,3 % Durchschnittlicher Zufriedenheitsgrad<br />
Freundlichkeit: 90,3 % (Platz 1)<br />
Beratungsqualität: 85,1 % (Platz 1)<br />
Preis/Leistungsverhältnis: 80,6 % (Platz 2)<br />
Kundenbefragung 03/2010<br />
N=822 (Geldinstitute) von N=911 (Gesamt)<br />
________________________________________________<br />
MF Consulting Dipl.-Kfm. Marc Loibl<br />
www.kundenspiegel.de Tel: 0991/2708847<br />
Platz 1 – Branchensieger<br />
beim 3. <strong>Oldenburger</strong><br />
Kundenspiegel ®<br />
Familienfreundlichkeit<br />
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seit 2008<br />
Ausgezeichnet – vom<br />
Bundesministerium für<br />
Arbeit und Soziales<br />
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Ernährungswirtschaft<br />
Foto: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />
Österreich trifft Norddöllen: Dipl.-Ing. Helmut Grabherr (Geschäftsführer Agromed Austria, links im Bild) und Arnold Westerkamp<br />
(Geschäftsführer Holzmühle Westerkamp) im Warenlager ihres Unternehmens bei Visbek.<br />
DIPL.-ING. HELMUT GRABHERR, GESCHÄFTSFÜHRER AGROMED<br />
ARNOLD WESTERKAMP, GESCHÄFTSFÜHRER HOLZMÜHLE WESTERKAMP<br />
Nahrungsfaser für gesunde Tiere<br />
Die österreichische Agromed Austria und die Holzmühle Westerkamp aus Visbek präsentieren<br />
Produkte aus Lignocellulose für eine moderne Tierhaltung. Gemeinsam wurden in den letzten<br />
Jahren aus dem Rohstoff Frischholz Rohfaserträger für die gesamte Nutztier- und Heimtierpalette<br />
entwickelt. »Diese hochwertigen Nahrungsfasern basieren auf einem mycotoxinfreien, natürlich<br />
nachwachsenden Rohstoff«, sagt Stefan Stuke-Lefferding von Agromed.<br />
46<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
Stuke-Lefferding ist begeistert von<br />
seinem Produkt: »Die bedarfsgerechte<br />
Rohfasermenge und eine optimal<br />
ausgewogene Nahrungsfaserkombination<br />
spielen eine bedeutende Rolle für<br />
eine gut ausgewogene Verdauung und<br />
sind ein wesentlicher Faktor für die Tiergesundheit<br />
und den wirtschaftlichen Erfolg«,<br />
so der Chef des Agromed Austria<br />
Vertriebsbüros Deutschland.<br />
Die Idee, Tierfuttermittel auf Holzbasis<br />
herzustellen, kam im Ursprung von Agromed.<br />
Auf der Suche nach einer natürlichen<br />
Nahrungsfaser für die Futtermittelproduktion<br />
waren die Österreicher auf die<br />
Holzfaser gestoßen. »Ähnlich wie beim<br />
Menschen ist auch der tierische Verdauungsapparat<br />
auf Nahrungsfaser angewiesen,<br />
um gut zu funktionieren«, so Stuke-<br />
Lefferding.<br />
Nahrungsfasern sind unverdauliche Bestandteile,<br />
in der Regel Kohlenhydrate,<br />
die vorwiegend in pflanzlichen Nahrungsmitteln<br />
vorkommen. Sie können durch<br />
Verdauungsenzyme im Darm nicht zerlegt<br />
werden und werden daher vom Organismus<br />
nicht aufgenommen. Es gibt fermentierbare<br />
Nahrungsfasern, die im<br />
Dickdarm durch Bakterien aufgeschlossen<br />
werden und dem Darm wertvolle<br />
Energie liefern. Die nicht-fermentierbaren<br />
Nahrungsfaserbestandteile haben<br />
wichtige Funktionen für die Darmperistaltik,<br />
Sättigung sowie für das Stressverhalten<br />
der Tiere.<br />
Heutige Futtermittel enthalten in der<br />
Regel kaum Nahrungsfasern. Agromed<br />
holt die fehlenden Anteile im Futter über<br />
die Lignocellulosefaser wieder zurück. Er-
Ernährungswirtschaft<br />
Foto: Holzmühle Westerkamp GmbH<br />
Wernsing Feinkost GmbH<br />
Geschäftsführer: Stefan Wernsing<br />
Kartoffelweg 1 · 49632 Essen Oldb.<br />
Tel. 05438/51-01 · Fax 05438/51-200<br />
info@wernsing.de<br />
www.wernsing.de<br />
Aus Visbek in die ganze Welt: Agromed-Truck vor der Holzmühle Westerkamp.<br />
staunlicherweise ist gerade Frischholz für<br />
diesen Zweck ganz hervorragend geeignet.<br />
Immerhin besteht der Rohstoff bis zu<br />
85 Prozent aus Nahrungsfaser. So kann<br />
die Nahrung problemlos weiter aufgewertet<br />
werden.<br />
Genau hier kommt die Holzmühle We -<br />
sterkamp aus Visbek ins Spiel: Nachdem<br />
der Großvater des heutigen Firmeninhabers<br />
die ehemalige Getreidemühle 1958<br />
umstellte, wurde nämlich zunächst Holzmehl<br />
für die technische und chemische Industrie<br />
produziert. Durch einen Zufall<br />
kam es zur Kooperation mit Agromed<br />
Austria, die von Beginn an unter einem<br />
guten Stern stand: Ganz ähnlich wie bei<br />
Westerkamp wurde und wird ja auch in<br />
der Produktion von Tiernahrung eine<br />
Holzmühle Westerkamp GmbH<br />
Geschäftsführer: Arnold Westerkamp<br />
Norddöllen 26 · 49429 Visbek<br />
Tel. 04445/987777-0 · Fax 04445/7332<br />
info@westerkamp-gmbh.de<br />
www.westerkamp-gmbh.de<br />
Wulfa-Mast GmbH<br />
Geschäftsführer: Bernd Neteler<br />
Mühlenstraße 4 · 49413 Dinklage<br />
Tel. 04443/898-0<br />
Fax 04443/898-66<br />
info@wulfa.de<br />
www.wulfa.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
47
Ernährungswirtschaft<br />
Foto: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />
Essentielle Futtermittelzusatzstoffe sind in der Landwirtschaft entscheidend für den Erfolg.<br />
Nutztiere haben schließlich kaum Möglichkeiten, selbst an hochwertige Nährstoffe zu<br />
gelangen. OptiCell® ist das Hauptprodukt der deutsch-österreichischen Kooperation.<br />
enorm hohe Qualität erwartet. »Ein hoher<br />
Produktionsstandard und permanente<br />
Qualitätskontrolle sind für uns selbstverständlich«,<br />
so Arnold Westerkamp,<br />
heutiger Inhaber der Holzmühle. »Die<br />
Kunst ist es, das Holz ganz fein zu vermahlen.<br />
In jedem Fall ist es wichtig, dass die<br />
einzelnen Fasern erhalten bleiben. Und<br />
dafür ist ein aufwändiges technisches Verfahren<br />
nötig«, so Westerkamp.<br />
Futter mit Lignocellulose ist auf natürliche<br />
Art und Weise gesund und unterstützt<br />
die Verdauung der Tiere. Tierhalter<br />
können schon bei der Fütterung direkt<br />
Einfluss auf die Gesundheit der Tiere nehmen.<br />
Und gesunde Tiere bringen bessere<br />
Leistung. Lignocellulose ist kein Arzneimittel.<br />
Der faserreiche Futterzusatz von<br />
Agromed Austria aus der Visbeker Holzmühle<br />
Westerkamp ist in der Deutschen<br />
Positivliste gelistet und wird unter GMP-<br />
Richtlinien produziert und vertrieben.<br />
Eingesetzt werden können Futtermittel<br />
mit Lignocellulose für nahezu alle Nutztiere<br />
und Heimtiere. Hauptprodukt der<br />
deutsch-österreichischen Kooperation ist<br />
OptiCell®. Es wird weltweit vertrieben.<br />
Die synergistische Kombination aus fermentierbarer<br />
und nicht fermentierbarer<br />
Nahrungsfaser hat einen hohen Rohfaserund<br />
Gesamtnahrungsfasergehalt.<br />
Deshalb erfolgt die Verlagerung wichtiger<br />
Fermentationsprozesse in den Dickdarm.<br />
Ergebnis ist die Bindung und Inaktivierung<br />
pathogener Keime – also gesundere<br />
Tiere. Für OptiCell® sind hohe Rohfasergehalte<br />
und eine herausragende Qualität<br />
unverzichtbar. In der Schweinezucht<br />
sorgt das Produkt für gute und lang anhaltende<br />
Sättigung, die Stabilisierung des<br />
Verdauungstrakts bei den Ferkeln und eine<br />
allgemein verbesserte Verdauung.<br />
Ganz neu auf den Markt gekommen ist<br />
die Einstreu SoftCell®. Das Material auf<br />
Lignocellulose-Basis ist extrem saugfähig<br />
und bleibt dauerhaft in der Geflügelzucht<br />
trocken. So bleiben auch die Fußballen<br />
der Tiere trocken und Läsionen (Pododermatis)<br />
können vermieden werden. Im<br />
Stall wird es mit SoftCell® hygienischer.<br />
»So senken wir die Ammoniakbelastung<br />
im Stall. Das ist auch für die Menschen<br />
wichtig«, weiß Stefan Stuke-Lefferding.<br />
Auch für die Erhaltung der Beingesundheit<br />
der Tiere sei das Material besonders<br />
gut geeignet.<br />
Für die Holzmühle Westerkamp ist die<br />
Kooperation mit Agromed Austria mittlerweile<br />
zu einer wichtigen Säule geworden.<br />
Einen Großteil der Produktion liefern die<br />
Visbeker nach Österreich. Dabei werden<br />
ausschließlich heimische Holzarten für<br />
den Futterzusatz verwendet. »Das ist ein<br />
Vorteil, weil wir verschiedene heimische<br />
Hölzer kombinieren können«, erklärt Arnold<br />
Westerkamp.<br />
48<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Ernährungswirtschaft<br />
Foto: Pakhnyushchyy, Fotolia<br />
Foto: Holzmühle Westerkamp GmbH<br />
SoftCell ® besteht aus Lignocellulose, die zu<br />
weicher und flexibler Faser verarbeitet und<br />
anschließend pelletiert wird. Das Einstreumaterial<br />
ist daher extrem saugfähig. So<br />
bleiben die Fußballen von Puten, Broilern<br />
und Enten trocken und verkleben nicht.<br />
Im Bereich Forschung und Entwicklung<br />
wird bewusst auf Kooperationen mit anerkannten<br />
internationalen Forschungseinrichtungen,<br />
z. B. der Tierärztlichen Hochschule<br />
Hannover, gesetzt.<br />
Neue Produkte werden gemeinsam mit<br />
den Kunden getestet. Erst wenn die zufrieden<br />
sind, kommt ein neues Produkt<br />
auf den Markt. Das führt zu einer engen<br />
Kundenbindung.<br />
Einen großen Vorteil für seine Mühle<br />
sieht Westerkamp im Firmensitz Visbek.<br />
»Das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland ist ein optimaler<br />
Standort. Das war uns früher gar<br />
nicht so bewusst«, bekennt Westerkamp.<br />
»Wir sind hier direkt an die internationalen<br />
Seewege angebunden. Und es ist fast<br />
genauso teuer, von hier auf die Philippinen<br />
zu liefern wie nach Italien.« Derzeit<br />
läuft der Vertrieb der Lignocellulose-Produkte<br />
weltweit.<br />
»Asien ist unser Zukunftsmarkt«, stellt<br />
Stuke-Lefferding fest, »auch weil dort der<br />
Fleischkonsum beständig steigt.« Folglich<br />
wird auch die Fleischproduktion immer<br />
weiter ausgebaut. Der Verkauf der Produkte<br />
läuft derzeit über die Futtermittelindustrie<br />
und ein weltweites Netz von Distributoren.<br />
In jüngster Zeit erwiesen sich<br />
besonders die Investitionen auf dem südostasiatischen<br />
Markt als erfolgreich.<br />
Die Erfolge der jüngsten Aktivitäten bestätigen<br />
beide Firmen in ihrer Überzeugung,<br />
dass Produkte, die nachhaltige Produktionsprozesse<br />
in der Landwirtschaft<br />
unterstützen, zukunftsorientiert sind.<br />
Mehr Informationen gibt es direkt bei<br />
der Agromed Austria GmbH, Stefan Stuke-<br />
Lefferding, Telefon 04445/987777-14, E-<br />
Mail: Stuke-Lefferding@agromed.at oder<br />
bei der Holzmühle Westerkamp GmbH,<br />
Norddöllen 26 in 49429 Visbek, Telefon<br />
04445 /987777-11 ■<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 49
Ernährungswirtschaft<br />
Foto: Steinemann GmbH & Co. KG<br />
Alles Gute aus Steinfeld: Alwin Steinemann gründete 1966 mit einem Fleischzentrum das Unternehmen Steinemann, das sich auf die Herstellung<br />
von Fleisch- und Wurstwaren spezialisierte. Er wusste, dass der Standort Steinfeld klug gewählt war: Das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />
ist schließlich die nutztierreichste Gegend Deutschlands. Hier ist noch die direkte Nähe zu den Züchtern möglich.<br />
ULRICH STEINEMANN, CARSTEN KNIEF<br />
STEINEMANN GMBH & CO. KG<br />
Mit Steinfeld fest verwachsen<br />
Seit nahezu 45 Jahren stellt Steinemann hochwertige Fleisch- und Wurstspezialitäten am Standort<br />
Steinfeld her. Das Unternehmen ist ein fester Bestandteil in der Region und ein wichtiger Arbeitgeber<br />
und Handelspartner. Steinemann ist Ausbildungsbetrieb und bietet zwei gewerbliche und zwei kaufmännische<br />
Ausbildungsgänge an. Das Unternehmen stellt an sich und seine vierhundert Mitarbeiter<br />
die höchsten Qualitätsansprüche.<br />
Jährliche DLG-Prämierungen und regelmäßige<br />
Zertifizierungsmaßnahmen<br />
belegen das hohe Produktionsniveau<br />
– sowohl nach EU- wie nach IFS-<br />
Norm. Das Steinemann-Fleischzentrum<br />
ist zugelassener Bio-Fleisch-Schlachthof<br />
und Halal-zertifiziert.<br />
Begonnen hatte alles 1966, als Alwin<br />
Steinemann das Familienunternehmen<br />
aus der Taufe hob. Der leidenschaftliche<br />
Landwirt und Viehhändler war es leid,<br />
sein Vieh bis nach Köln zum Verkauf bringen<br />
zu müssen. In der Bahnhofstraße in<br />
50<br />
Steinfeld gründete er ein Fleischzentrum,<br />
wo Schlachthof und Zerlegebetrieb untergebracht<br />
wurden.<br />
Doch Steinemann ging noch einen<br />
Schritt weiter. Er wollte sein Fleisch auch<br />
selbst weiterverarbeiten. 1972 nahm die<br />
Fleischwarenfabrik folgerichtig ihren Betrieb<br />
auf. Hier werden bis heute feine<br />
Wurst- und Fleischspezialitäten hergestellt.<br />
In den folgenden Jahren wurden die<br />
beiden Unternehmensteile ständig ausgebaut<br />
und modernisiert. 1993 erweiterte<br />
die Geschäftsführung – nun in Hand der<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
Söhne Arno und Anton Steinemann – den<br />
Schlachthof. Fortan konnten Rinder und<br />
Schweine getrennt, aber gleichzeitig verarbeitet<br />
werden.<br />
Der Wachstumstrend setzte sich positiv<br />
fort. In den Krisenjahren 2008/2009<br />
konnte das Unternehmen seine Produktions<br />
kapazitäten in der Fleischwarenfabrik<br />
fast verdoppeln. Gleichzeitig sorgen<br />
modernste Fertigungsanlagen dafür, dass<br />
Steinemann für die Zukunft gerüstet ist.<br />
Die gegenwärtigen Geschäftsführer Ulrich<br />
Steinemann und Carsten Knief sind
Ernährungswirtschaft<br />
sich einig, dass der Standort Steinfeld von<br />
Anfang an die richtige Wahl war. Das <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland ist schließlich<br />
nach wie vor die nutztierreichste Region<br />
Deutschlands. »Wir beziehen das Fleisch<br />
überwiegend aus der Umgebung und haben<br />
hier einen intensiven Kontakt zu den<br />
regionalen Züchtern«, erläutert Ulrich<br />
Steinemann. »Die Verständigung vor Ort<br />
funktioniert aufgrund der kurzen Wege<br />
sehr gut.« Carsten Knief ergänzt: »Die Verkehrsanbindung<br />
an die A1 in Nord-Süd-<br />
Richtung, aber auch an die A 28 bzw. an<br />
die A2 als Ost-West-Verbindung ist für unseren<br />
Vertrieb ideal. So können wir unsere<br />
Kunden europaweit zuverlässig und<br />
schnell beliefern.«<br />
Die dritte Generation von Geschäftsführern<br />
sieht sich als Bewahrer der Tradition<br />
ganz im Sinne des Gründers. Sie setzen<br />
sich mit Leidenschaft und Verantwortung<br />
für die Qualität der Erzeugnisse ein. Der<br />
Schlachthof trägt selbstredend das Q + S-<br />
Siegel. Ulrich Steinemann ist überzeugt:<br />
»Der enge Kontakt zu unseren Zulieferern<br />
ist das A Und O unseres Geschäftes. Als<br />
unsere Partner sind sie mitverantwortlich<br />
für das hohe Maß an Qualität von Steinemann.<br />
Daher schauen wir natürlich auf<br />
Details bei der Aufzucht der Tiere – angefangen<br />
bei den Stallbedingungen über<br />
medizinische Versorgung und Hygiene bis<br />
hin zum Transport. Nur so können wir<br />
konstante Qualität liefern.« Über sogenannte<br />
Lieferanten-Audits, die von Steinemann<br />
durchgeführt werden, sorgt das<br />
Unternehmen dafür, dass seine Standards<br />
gehalten werden. Mittels eines durchgehenden<br />
Rohstoff-Monitorings erfasst der<br />
Betrieb jede Einzelheit zu jedem gelieferten<br />
Tier.<br />
»Das sind wir den Gesellschaftern Arno<br />
und Anton Steinemann schuldig, die so<br />
viel Vertrauen in uns setzen«, resümiert<br />
der jüngere Knief, der seit sechs Jahren<br />
die Geschicke der Firma mitlenkt. Der 40-<br />
jährige Hamburger fühlt sich im Unternehmen<br />
mittlerweile zu Hause. Und Ulrich<br />
Steinemann, der seit über 25 Jahren<br />
Cordon Bleu aus Steinfeld: Neben klassischen Wurst- und Fleischspezialitäten hat Steinemann<br />
seit Jahren schon ein reiches Sortiment an Convenience-Produkten im Programm.<br />
Neuerdings bieten die Steinfelder »Bestes aus dem <strong>Oldenburger</strong> Land« direkt auf den Tisch.<br />
Der Werksverkauf in der Bahnhofstrasse öffnete Mitte Oktober 2010 seine Türen.<br />
Foto: Steinemann GmbH & Co. KG<br />
Foto: Steinemann GmbH & Co. KG
Ernährungswirtschaft<br />
Foto: Steinemann GmbH & Co. KG<br />
Das Steinemann-Zentrum zur Fleischgewinnung vom Schwein und Rind wurde bereits mehrfach ausgebaut. 1993 erfolgten umfangreiche<br />
Erneuerungsprojekte, die zu zwei unabhängigen Schlachtlinien führten: Schweine und Rinder werden seitdem parallel geschlachtet.<br />
im Unternehmen tätig ist, sieht in dem<br />
Führungsmix das, was die Region ausmacht:<br />
»Mit der Denke und Willenskraft<br />
des Südoldenburgers und der Flexibilität<br />
und dem kaufmännischen Geschick des<br />
Hanseaten kann man schließlich alles erreichen«,<br />
stellt er augenzwinkernd fest.<br />
Die Doppelspitze hat sich in der Praxis<br />
bewährt. Knief und Steinemann treten als<br />
erfolgreiches Team auf und verfolgen für<br />
die kommenden Jahre weitere Expansionspläne.<br />
Der nächste große Schritt<br />
wird der räumliche und betriebliche Ausbau<br />
der Wurstwarenherstellung sein.<br />
Neue Betriebsgebäude sind bereits geplant.<br />
Beide Geschäftsführer haben die<br />
nächste Generation Steinemänner ins<br />
Unternehmen geholt. Andreas Steinemann,<br />
der älteste Sohn von Anton Steinemann,<br />
arbeitet seit 2010 im Unternehmen<br />
und wird die Expansionspläne begleiten.<br />
Neben der künftigen Ausweitung liegt<br />
der Firmenleitung auch die Modernisierung,<br />
allem voran der Umweltschutz, am<br />
Herzen. Laut Knief will Steinemann in<br />
<strong>2011</strong> seinen Strom vornehmlich als Öko -<br />
strom aus erneuerbaren Energiequellen,<br />
beziehen. »Seit mehreren Jahren schon<br />
stecken wir hohe Investitionen in Umweltschutzmaßnahmen«,<br />
so Knief, »und wir<br />
investieren auch weiter in CO 2 - und Energieeinsparkonzepte«.<br />
Als erfolgreiche Beispiele<br />
nennt er die Wärmerückgewinnung<br />
in der Produktion, aber auch die gelungene<br />
Kooperation mit der benachbarten<br />
Nordfolien GmbH, mit der Steinemann ein<br />
Nahwärmekonzept umgesetzt hat.<br />
Produziert wird bis heute in zwei getrennten<br />
und historisch gewachsenen Betriebsstätten.<br />
Das Fleischzentrum und die<br />
Fleischwarenfabrik ergeben zusammen<br />
eine Fläche von etwa 60.000 Quadratmetern.<br />
Rund 1,3 Millionen Tiere werden<br />
jährlich verarbeitet. Knapp 400 Tonnen<br />
Fleischwaren und 150 Tonnen Wurstwaren<br />
verlassen pro Woche das Gelände.<br />
Das moderne Lebensmittelunternehmen<br />
setzt konsequent auf eigene Logistik.<br />
»Eine schnelle Verteilung unserer Produkte<br />
ist notwendig, das liegt auf der Hand«,<br />
stellt Firmenleiter Steinemann klar: »Unsere<br />
eigene LKW-Flotte transportiert die<br />
Ware zügig zu unseren Handelspartnern.<br />
Auf diese Weise kontrollieren wir die Versandqualität<br />
selbst.« Auch die Pflege und<br />
Instandhaltung der Fahrzeuge findet in<br />
Eigenregie statt. Eine eigene Werkstatt repariert<br />
an Ort und Stelle.<br />
Das meiste Personal beschäftigt die<br />
Fleischwarenfabrik. Hier sind bis zu 250<br />
Mitarbeiter im Einsatz. In drei Segmenten<br />
stellen sie Wurstwaren, SB-Fleischwaren<br />
und Convenience Food her. Im Segment<br />
Convenience bereitet Steinemann<br />
von Aufläufen über komplette Menüs tafelfertige<br />
Produkte zu. Das Sortiment der<br />
Selbstbedienungsprodukte umfasst rund<br />
70 Artikel. Dazu zählen Grillspezialitäten<br />
von Rind, Schwein und Geflügel, geräucherte<br />
und gebackene Artikel wie Kassler<br />
oder Schinken, Hackfleischprodukte oder<br />
gefüllte Bratspezialitäten. Laufende interne<br />
und externe Kontrollen sichern dabei<br />
eine gleichbleibend hohe Qualität. »Dabei<br />
gehen unsere Standards weit über die<br />
52<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Ernährungswirtschaft<br />
Fotos: Steinemann GmbH & Co. KG<br />
Blick in die Räucherei: Bis zu 30 Sorten Wurst<br />
stellt Steinemann pro Woche her – jede einzelne<br />
besonders geschmackvoll und von bester<br />
Qualität. Viele Sorten werden nach traditionellen<br />
Rezepten erzeugt und jährlich<br />
von der DLG prämiert. Das Sortiment umfasst<br />
Brüh-, Koch- und Rohwurst sowie Produkte<br />
aus Bauchfleisch und Schinken.<br />
gesetzlichen Vorschriften hinaus«, merkt<br />
Firmenleiter Knief stolz an. »Und das gilt<br />
natürlich für unser gesamtes Portfolio.«<br />
Besonderes Augenmerk richtet Knief<br />
auf die Produktion feiner Wurstspezialitäten.<br />
Die Wurstwarenerzeugung orientiert<br />
sich dabei an der Qualität traditionellen<br />
Handwerks. Über 30 Sorten Wurst stellt<br />
Steinemann wöchentlich her. Viele davon<br />
nach eigenen überlieferten Rezepturen.<br />
»Diese Vielfalt und Qualität können wir<br />
natürlich nur durch die ausgezeichnete<br />
Arbeit unserer Mitarbeiter erreichen«, so<br />
Knief weiter, »daher legen wir großen<br />
Wert auf gut ausgebildete und im Betrieb<br />
erfahrene Facharbeiter.«<br />
Um die sehr umfangreichen Unternehmensprozesse<br />
genau kennen zu lernen,<br />
hat Steinemann die Ausbildungsdauer auf<br />
drei Jahre ausgelegt. Als Arbeitgeber genießt<br />
das Unternehmen einen guten Ruf<br />
unter den Mitarbeitern. Nicht selten arbeitet<br />
bereits die nächste Generation einer<br />
Familie hier.<br />
Die enge <strong>Verbund</strong>enheit mit dem<br />
Standort Steinfeld beweist das Unternehmen<br />
auch mit seinen Sponsoringaktivitäten;<br />
nicht nur große Namen schließlich<br />
sollen dem Firmenlogo Glanz verleihen.<br />
»Uns ist es wichtig, die hiesigen Sportvereine,<br />
Schulen und soziale Einrichtungen<br />
zu unterstützen«, so die einhellige Aussage<br />
der Firmenleitung. So stattete Steinemann<br />
beispielsweise die Berufsschule<br />
Lohne mit PCs für den Unterricht aus.<br />
Neuerdings bietet Steinemann Bestes<br />
aus dem <strong>Oldenburger</strong> Land direkt auf den<br />
Tisch. Der Werksverkauf in der Bahnhofstrasse<br />
öffnete Mitte Oktober seine Türen.<br />
Öffnungszeiten und weitere Infors finden<br />
Sie unter www.steinemann.de ■<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
53
Ernährungswirtschaft<br />
Foto: LVL Lebensmittel- und Veterinärlabor GmbH<br />
Neubau im ecopark: Die LVL Lebensmittel- und Veterinärlabor GmbH, ein Fachlabor für Veterinärdiagnostik (Schwein und Geflügel) und<br />
Lebensmitteluntersuchungen, liegt mitten in der Metropolregion für die Ernährungswirtschaft.<br />
DR. KIRSTEN<br />
MÜLLER<br />
Das Unsichtbare sichtbar machen<br />
Die Nachfrage nach kontrolliert qualitativ hochwertigen Lebensmittel ist in den letzten Jahren deutlich<br />
angestiegen. Angepasst an die Anforderungen der Lebensmittel produzierenden Betriebe, steht mit der<br />
LVL Lebensmittel- und Veterinärlabor GmbH – kurz: LVL GmbH – ansässig im ecopark, ein kompetenter<br />
Ansprechpartner zur Verfügung. Kundenorientierung, Kompetenz und Schnelligkeit stellen dabei die<br />
Eckpfeiler der diagnostischen Dienstleistung dar.<br />
Die LVL blickt auf eine langjährige<br />
diagnostische Erfahrung zurück.<br />
Qualitätssichernde Maßnahmen<br />
auf allen Stufen der Produktion von Lebensmitteln<br />
haben dazu geführt, dass sich<br />
aus einem veterinärmedizinischen Praxislabor<br />
in den letzten Jahren ein überregional<br />
tätiges Labor im Bereich der Lebensmittel-<br />
und Veterinärdiagnostik entwickelt<br />
hat.<br />
Konsequent war auch die Ansiedelung<br />
im ecopark – verkehrsgünstig im Zentrum<br />
der Veredlungswirtschaft gelegen – im<br />
54<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
Jahre 2003 und der Erweiterungsbau der<br />
bestehenden Laborräume im Jahre 2010.<br />
Der Anspruch der LVL, ein kompetenter<br />
Ansprechpartner auf allen Stufen der Produktion<br />
von Lebensmitteln tierischer Herkunft<br />
zu sein, erklärt auch die zunächst<br />
ungewöhnlich erscheinende Kundenstruktur:<br />
Neben Schlacht- und Veredlungsbetrieben<br />
der fleischverarbeitenden<br />
Industrie und Metzgereien gehören Tierarztpraxen,<br />
Erzeugergemeinschaften und<br />
Integrationen mit Futtermühlen sowie<br />
Brütereien zu den Kunden der LVL. Im Bereich<br />
der Veterinärdiagnostik ist die LVL<br />
GmbH – vor allem wegen ihres Dienstsitzes<br />
im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland – spezialisiert<br />
auf die Diagnostik im Bereich<br />
Schwein und Geflügel und unterstützt dabei<br />
die Tätigkeit der praktizierenden Tierärzte<br />
mit einem umfangreichen Diagnostikangebot.<br />
Unter anderem wird Probenmaterial<br />
von erkrankten Tieren zur Untersuchung<br />
eingereicht.<br />
Die Diagnostik von Tierkrankheiten ist<br />
gleichbleibend wichtig. Mit der Verlagerung<br />
der tierärztlichen Tätigkeit in den
Ernährungswirtschaft<br />
Die LVL Lebensmittel-und Veterinärlabor GmbH ist ein seit 2002 akkreditiertes Prüflaboratorium<br />
unter tierärztlicher Leitung.<br />
Bereich der Vorsorge und Bewahrung der<br />
Tiergesundheit haben sich die Untersuchungsaufträge<br />
aber auch im Laborbereich<br />
in Richtung Ausschlussuntersuchungen<br />
verschoben. Proben zum Ausschluss<br />
bestimmter Krankheiten zielen<br />
darauf, den Gesundheitsstatus der Bestände<br />
zu kontrollieren. Der Status kontrolliert<br />
frei von... gewinnt zunehmend an<br />
Bedeutung.<br />
Zur Untersuchung eingereicht werden<br />
unter anderem Kotproben, Tupferproben<br />
und Organmaterial zur bakteriologischen<br />
Untersuchung. Daneben sind häufig PCR-<br />
Untersuchungen für den genetischen<br />
Nachweis bestimmter Erreger gewünscht.<br />
Weiterführende Spezialuntersuchungen<br />
zur genaueren Erregerdifferenzierung<br />
(Sequenzierung) werden angeboten und<br />
genutzt. Blutproben werden serologisch<br />
untersucht. Mit bestimmten Techniken<br />
lässt sich so feststellen, ob sich ein Tier<br />
mit einem Erreger auseinandergesetzt<br />
hat. Überdies lässt sich so der Erfolg einer<br />
Impfung kontrollieren.<br />
Auch Erzeugergemeinschaften und Integrationen<br />
(Zusammenschlüsse häufig<br />
von der Zucht bis hin zur Vermarktung an<br />
den Lebensmittel-Einzelhandel) nutzen<br />
das Untersuchungsangebot im veterinärmedizinischen<br />
Bereich im Rahmen von<br />
Monitoring-Programmen.<br />
In diesen Bereich fallen auch Untersuchungen<br />
für das QS-System, mit dem<br />
bundesweit stichprobenartig Fleischsaftproben<br />
der in Deutschland geschlachteten<br />
Schweine auf Antikörper gegen Salmonellen<br />
untersucht werden. Aus Geflügelmastbetrieben<br />
wird Probenmaterial<br />
auf Salmonellen untersucht. Auch von<br />
Futtermühlen werden Proben – sowohl<br />
von den Futtermittelkomponenten wie<br />
aus dem Fertigfutter – zur Untersuchung<br />
auf Salmonellen nach den QS-Vorgaben<br />
eingereicht.<br />
Abgerundet werden die diagnostischen<br />
Untersuchungen im veterinärmedizinischen<br />
Segment durch alle Untersuchungen<br />
rund um das Tier. Es werden das Futter,<br />
das Tränkwasser, die Einstreu und die<br />
Stallhülle beprobt und untersucht.<br />
Im Lebensmittelbereich wiederum liegt<br />
der Schwerpunkt bei Fleisch- und Fleischerzeugnissen<br />
von Geflügel, Schwein<br />
und Rind. Das Spektrum reicht dabei von<br />
rohen Fleischproben über Wurstwaren<br />
jeglicher Art bis hin zu verzehrfertigen<br />
Convenience-Produkten.<br />
Begleitende Untersuchungen sind bei<br />
der Produktion qualitativ hochwertiger<br />
Lebensmittel nicht mehr wegzudenken.<br />
Foto: LVL Lebensmittel- und Veterinärlabor GmbH<br />
Präzision ist unser Anspruch.<br />
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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 55
Ernährungswirtschaft<br />
Foto: lightpoet, Shutterstock<br />
Begleitende Untersuchungen sind bei der Produktion qualitativ hochwertiger Lebensmittel<br />
nicht mehr wegzudenken. Die Kunden sind u. a. Schlachthöfe und Veredlungsbetriebe der<br />
fleischverarbeitenden Industrie – nicht nur aus dem <strong>Oldenburger</strong> Münsterland.<br />
Ein Qualitätsmerkmal für Lebensmittel ist<br />
der mikrobiologische Status. Untersucht<br />
werden Rohwaren, Proben während der<br />
Produktion, das Endprodukt und Proben<br />
nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums<br />
(Lagertest). Die mikrobiologische<br />
Untersuchung erfolgt dabei gezielt auf<br />
einzelne Erreger, z.B. Salmonellen oder<br />
Listerien oder auf den Keimgehalt insgesamt.<br />
Insbesondere bei Frischfleisch und<br />
Exportbeprobungen spielt dabei der Faktor<br />
Zeit eine nicht unwesentliche Rolle.<br />
Anerkannte Schnellmethoden (PCR) ersetzen<br />
hier zunehmend die zeitintensiven<br />
bakteriologischen Ansätze. Eine weitere<br />
Fragestellung im Lebensmittelbereich ist<br />
häufig die chemische Untersuchung auf<br />
einzelne wertbestimmende Parameter (z.<br />
B. Eiweißgehalt) oder eine komplette<br />
Nährwertanalyse (Bestimmung von Fett,<br />
Wasser, Eiweiß und Zuckergehalt).<br />
Das Untersuchungsspektrum ist angepasst<br />
an die Bedürfnisse der Lebensmittel<br />
produzierenden Betriebe. Hier spielen sowohl<br />
die im Rahmen der betrieblichen Eigenkontrolle<br />
festgelegten Untersuchungen<br />
als auch die Gewährleistung detaillierter,<br />
mikrobiologischer Kriterien für Lebensmittel<br />
und die dafür notwendigen<br />
Kontrollen eine wesentliche Rolle. Die<br />
mikrobiologischen und chemischen<br />
Untersuchungen ermöglichen eine sehr<br />
gute Bewertung der Qualität der Lebensmittel.<br />
Auch wenn das Hauptaugenmerk im Lebensmittelbereich<br />
bei Fleisch und Fleisch -<br />
erzeugnissen liegt, dürfen die vielfältigen<br />
klein- und mittelständigen Unternehmen<br />
aus der Region, die auch zu den Kunden<br />
zählen, nicht unerwähnt bleiben. Neben<br />
Fleisch und Fleischerzeugnissen werden<br />
so die verschiedensten Lebensmittel wie<br />
Gemüse, Feinkostsalate, Fisch, gefrier -<br />
getrocknete Lebensmittel, Konditoreiwaren,<br />
Sahne und Eis zur Untersuchung eingereicht.<br />
Nicht zuletzt werden auch im Lebensmittelbereich<br />
Untersuchungen im Rahmen<br />
der Reinigung und Desinfektion<br />
durchgeführt. Diese werden direkt durch<br />
die Lebensmittelunternehmer selbst oder<br />
auch externe Dienstleister (Reinigungsfirmen)<br />
in Auftrag gegeben.<br />
Der Rund-um-Service für alle Kunden<br />
ist ein wesentlicher Bestandteil der Firmenphilosophie.<br />
So steht die LVL GmbH<br />
den Lebensmittel produzierenden Betrieben<br />
über die reine Untersuchung von Proben<br />
hinaus in Bezug auf Produktion, gesetzliche<br />
Vorgaben und Qualitätssicherung<br />
jederzeit beratend zur Seite. Sachgerechte<br />
Probenahmetechniken werden<br />
häufig in den Betrieben vor Ort vermittelt<br />
oder es erfolgt die unabhängige Probenahme<br />
durch Mitarbeiter der LVL GmbH.<br />
Auch an die Arbeit der LVL werden natürlich<br />
hohe Qualitätsansprüche gestellt.<br />
Hohe Fachkompetenz, eine gute Laborpraxis<br />
und die Unabhängigkeit der Ergebnisse<br />
werden durch die staatliche Akkreditierung<br />
nach DIN EN ISO/IEC 17025<br />
über die gesamte Diagnostikbandbreite<br />
gewährleistet. Diese Norm definiert die<br />
»Allgemeinen Anforderungen an die<br />
Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlabora-<br />
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56 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Ernährungswirtschaft<br />
Foto: 18percentgrey, Shutterstock<br />
Foto: kontur-vid, Shutterstock<br />
Ursprünglich als veterinärmedizinisches Praxislabor<br />
gegründet, ist die LVL GmbH heute<br />
ein kompetenter Ansprechpartner auf allen<br />
Stufen der Produktion von Lebensmitteln<br />
tierischer Herkunft. Der Standort im ecopark,<br />
direkt an der A1, liegt mitten im Zentrum<br />
der Veredlungswirtschaft im <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland.<br />
torien«. Die Untersuchungen sind entsprechend<br />
gesetzlich vorgegeben oder anerkannt.<br />
Selbstverständlich ist aber auch<br />
die Etablierung neuer Untersuchungsmethoden<br />
ein wichtiger Bestandteil der Arbeit.<br />
In Kombination mit mo dernster Laborausstattung<br />
sind somit Untersuchungen<br />
auf dem aktuellen Stand der Technik<br />
garantiert.<br />
Eine qualitativ hochwertige Untersuchung<br />
setzt neben modernsten Einrichtungen<br />
und Methoden vor allem qualifiziertes<br />
Personal voraus. Die Personalentwicklung<br />
bei der LVL in den letzten Jahren<br />
ist sicher auch ein Grund, die zum Erweiterungsbau<br />
2010 geführt hat. Im Jahr<br />
2003 mit zwölf Mitarbeitern im ecopark<br />
gestartet, ist aktuell ein Team von mehr<br />
als 50 Mitarbeitern tätig. Neben Tierärzten<br />
und Biologen sind insbesondere die<br />
unterschiedlichsten technischen Assistenten<br />
und Laboranten (biologisch-technische<br />
Assistenten, veterinärmedizinischtechnische<br />
Assistenten, milchwirtschaftliche<br />
und Biologie-Laboranten) im Labor<br />
beschäftigt. Seit mehr als zehn Jahren<br />
werden zudem erfolgreich Biologielaboranten<br />
ausgebildet. Bis heute ausnahmslos<br />
alle Biologielaboranten wurden nach<br />
Abschluss der Ausbildung als kompetente<br />
Mitarbeiter weiter beschäftigt!<br />
Deutlich wird, dass beste Laborausstattung,<br />
qualifiziertes Personal und die kontinuierliche<br />
Anpassung an Neuerungen<br />
die Grundvoraussetzung dafür sind, dass<br />
die LVL GmbH als kompetenter Ansprechpartner<br />
auf allen Stufen der Produktion<br />
von Lebensmitteln tierischer Herkunft zur<br />
Verfügung steht – eine Herausforderung,<br />
der sich die LVL GmbH auch in Zukunft<br />
stellen wird.<br />
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solider Basis gewachsen ist und sich den Herausforderungen des Marktes<br />
mit bekannt guter Qualität und fortschrittlichen Technologien stellt.<br />
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Resultate in allen Produktionsstufen – zertifiziert nach DIN EN ISO 9001.<br />
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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 57
Ernährungswirtschaft<br />
Foto: Vet Pharma Friesoythe GmbH<br />
Essex Animal Health Friesoythe heißt seit Oktober 2010 »Vet Pharma Friesoythe GmbH«. Die Firma ist ein Tochterunternehmen von Merck &<br />
Co./MSD in New Jersey, USA. Merck und die ehemalige Essex-Muttergesellschaft Schering-Plough haben 2009 fusioniert. Am Stand ort<br />
Friesoythe werden seit fast 80 Jahren Tierarzneimittel produziert. Rund 170 Mitarbeiter arbeiten in der Produktion, Materialwirtschaft,<br />
Qualitätssicherung und -kontrolle, Technik und den kaufmännischen Bereichen.<br />
DR. GISBERT VOIGT, KIRSTIN GRABIS, DR. TIM PÖPKEN<br />
So schaffen wir Erfolg<br />
Die Vet Pharma Friesoythe GmbH, vormals Essex Friesoythe, ist ein Tochterunternehmen des Pharmakonzerns<br />
Merck & Co aus New Jersey, USA. Außerhalb der USA ist der Konzern besser bekannt als Merck<br />
Sharp & Dohme. Mit 100.000 Mitarbeitern weltweit und über 30 Milliarden US-Dollar Umsatz ist Merck<br />
weltweit die Nummer zwei im Pharmabereich. Die Sparte Tierarznei trägt zu rund zehn Prozent zu den<br />
Umsätzen bei. Wichtige Produkte dafür werden in Friesoythe gefertigt.<br />
Im Verlauf von 25 Jahren sind die Animal-Health-Bereiche<br />
von vormals<br />
Wellcome, Glaxo, Mallinckrodt, Schering-Plough<br />
und Intervet zusammengeführt<br />
worden. Nach der für <strong>2011</strong> geplanten<br />
Fusion mit Merial, der Veterinärtochter<br />
von Sanofi-Aventis, wird dieses Unternehmen<br />
in dieser Sparte die Nummer eins<br />
weltweit sein. Genau hier war und ist<br />
auch für den Friesoyther Betrieb, der von<br />
Anfang an diese Entwicklung miterlebt<br />
hat, viel Raum für Gestaltung. Neue Technologien<br />
und neue Produkte wurden<br />
58<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
übernommen, unterstützt durch entsprechende<br />
Investitionen. Lokal verwurzelt,<br />
global vernetzt – dieses Schlagwort trifft in<br />
außerordentlichem Maße auf die Friesoyther<br />
Niederlassung zu.<br />
In Friesoythe werden sterile und nicht -<br />
sterile Arzneimittel für den weltweiten<br />
Markt produziert. Die Produkte gehen in<br />
70 Länder der Erde; die Hälfte des Umsatzes<br />
allerdings wird mit den USA gemacht.<br />
170 Mitarbeiter sichern nach höchsten<br />
Standards in Produktion und Qualität die<br />
einwandfreie Herstellung der Arzneimittel<br />
– mit einer Technik auf dem neuesten<br />
Stand. Absolut reine Betriebsbedingungen<br />
ermöglichen eine saubere und keimfreie<br />
Herstellung der pharmazeutischen<br />
Produkte.<br />
Die Produktion erfolgt streng nach GMP<br />
(=Good Manufacturing Practice). EU-Verordnungen<br />
und FDA-Standards (=Food<br />
and Drug Administration der US-Gesundheits-<br />
und Aufsichtsbehörde) werden penibel<br />
eingehalten. Qualität steht somit an<br />
erster Stelle. Regelmäßige externe und<br />
interne Audits bestätigen das.
Ernährungswirtschaft<br />
Angefangen hat alles vor 80 Jahren auf<br />
der damals noch grünen Wiese am Stadtrand.<br />
Ein Friesoyther Apotheker gründete<br />
1931 ein Impfstoffwerk am heutigen<br />
Standort und baute es aus. 1966 wurde<br />
der Betrieb von der britischen Wellcome<br />
Foundation übernommen. Damals erfolgte<br />
der erste moderne Ausbau des Standortes,<br />
der in der Hauptsache deutsche Kunden<br />
belieferte.<br />
Anfang der 90er Jahre gelang es, erfolgreich<br />
in internationale Märkte vorzudringen<br />
und auch die so wichtige Zulassung<br />
für den größten Tierarzneimittelmarkt<br />
der Welt, die USA, zu erhalten. Dies war<br />
ein Meilenstein in der Entwicklung des<br />
Friesoyther Werkes.<br />
Der Betrieb ist verantwortlich für die<br />
optimale Versorgung von Direktkunden<br />
und Schwesterfirmen just in time. Bereits<br />
vor Jahren haben wir die Planungs- und<br />
logistische Verantwortung für die Verfügbarkeit<br />
unserer Produkte in den Lägern<br />
unserer Kunden übernommen. Dies setzt<br />
einen extrem hohen Kommunikationslevel,<br />
meist in Englisch, voraus.<br />
Der Verkaufswert der hergestellten Waren<br />
hat sich seit dem Jahre 2000 verfünffacht.<br />
Seither wurden außerdem mehr als<br />
25 Mio. Euro investiert – für bauliche Erweiterungen,<br />
Gebäudetechnik und einen<br />
modernen Maschinenpark. Ein Beispiel<br />
ist die vollautomatische Inspektion von<br />
Injektionsflaschen in Hochleistungstechnik.<br />
Diese Maschine im Wert von 750.000<br />
Euro ist konzernweit einmalig und setzt<br />
neue Maßstäbe. Kleinste Partikel werden<br />
aufgespürt und die Beschaffenheit der<br />
Flasche und des Verschlusses überprüft.<br />
Alle Defekte werden aussortiert und vernichtet.<br />
21 Laserkameras leisten die Arbeit<br />
in diesem High-Tech-Automaten.<br />
Geschäftsführer Dr. Gisbert Voigt, der das Werk in Friesoythe seit 30 Jahren leitet, sieht gute<br />
Chancen für die Zukunft von Vet Pharma Friesoythe: »Wir sind bestens aufgestellt. In den<br />
vergangenen Jahren haben wir regelmäßig in diesen Standort investiert. Wir produzieren<br />
wichtige und umsatzstarke Arzneimittel für den Weltmarkt und sind auf dem neuesten<br />
Stand der Technik. Außerdem haben wir sehr gute Mitarbeiter. Das ist immer noch das<br />
wichtigste, um sich im Wettbewerb durchzusetzen«.<br />
Qualitätssicherung auf höchstem Niveau<br />
ist ein absolutes Muss, um unseren<br />
Kunden gleichbleibend das bestmögliche<br />
Produkt zu liefern. In den analytischen<br />
Laboren werden an Rohstoffen und Fertigprodukten<br />
mit modernen, PC-gestützten<br />
Geräten jährlich fast 20.000 Untersuchungen<br />
durchgeführt. Besonders wichtig<br />
dabei ist die Prüfung auf Keimfreiheit<br />
unserer Produkte. In der Mikrobiologie<br />
erfolgen 2.000 Sterilprüfungen im Jahr<br />
mit modernster Isolatortechnologie.<br />
Foto: Vet Pharma Friesoythe GmbH<br />
Garten- und Landschaftsbau GmbH · Werner-Baumbach-Straße 41 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 0 44 74 - 94 95 - 0 · Fax 0 44 74 - 75 94<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 59
Ernährungswirtschaft<br />
Foto: Vet Pharma Friesoythe GmbH<br />
Pharmakanten bei der Arbeit: Herstellung einer Vet Pharma-Charge im 3000-Liter-Kessel.<br />
30.000 Umgebungsproben werden untersucht,<br />
um Partikel- und Keimgehalt aus<br />
den jeweiligen Herstell- und Prüfbereichen<br />
zu testen und potentielle Risiken<br />
schnellstens erkennen und eliminieren zu<br />
können. Diese Unterlagen müssen zehn<br />
Jahre lang aufbewahrt werden.<br />
Das Thema Prozessverbesserung ist aus<br />
der heutigen Geschäftswelt nicht mehr<br />
wegzudenken. Um unter internationalem<br />
Kostendruck bestehen zu können, werden<br />
Produktivitätssteigerungen systematisch<br />
angegangen. Vet Pharma Friesoythe praktiziert<br />
daher eine Kombination der beiden<br />
Qualitätsmanagementmethoden Lean sowie<br />
Six Sigma.<br />
Auf der einen Seite steht dabei die Verschlankung<br />
mit Hilfe des Lean Managements,<br />
bei dem der aus Kundensicht unnötiger<br />
Ballast in den Arbeitsabläufen identifiziert<br />
und entfernt wird. Auf der anderen<br />
Seite geht es um die Erhebung und<br />
Analyse harter Fakten mit Hilfe der statistikbasierten<br />
Six Sigma-Methodik, mit der<br />
die wertschöpfenden Arbeitsabläufe optimiert<br />
werden. Die so gewonnene Stabilität<br />
und Sicherheit in den Prozessen trägt<br />
dazu bei, Durchlaufzeiten zu reduzieren<br />
und Kundenwünsche noch schneller zu<br />
erfüllen. Kernaufgabe ist die Verankerung<br />
der Methode in der täglichen Arbeit. Dies<br />
erreichen wir durch die Ausbildung von<br />
Experten, den Green Belts bzw. Black Belts,<br />
aber auch durch theoretische und praktische<br />
Schulungen für die gesamte Belegschaft.<br />
Nur durch die Einbindung aller<br />
kann eine Kultur der ständigen Verbesserung<br />
aufgebaut und erhalten werden. Erfahrene<br />
und junge Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />
arbeiten im Werk Friesoythe<br />
eng zusammen, und diverse Trainingsprogramme<br />
stellen sicher, dass alle Mitarbeiter<br />
fortlaufend für ihre Tätigkeiten geschult<br />
werden.<br />
Wir brauchen immer wieder guten und<br />
engagierten Nachwuchs. Jedes Jahr besetzen<br />
wir Ausbildungsplätze zu den Berufen<br />
Chemielaborant und Pharmakant.<br />
Dabei legen wir großen Wert auf eine exzellente<br />
Ausbildung, um unseren Auszubildenden<br />
die besten Voraussetzungen für<br />
Ihren Lebensweg und für den immer en-<br />
im Flexo-, Digital-, Sieb- und Offset-Druck<br />
„Große Ideen verdienen eine<br />
brillante Umsetzung“<br />
Seit über 20 Jahren sind wir kompetenter Partner für<br />
Rollen-Haftetiketten. Beratung, Druck und Service bieten<br />
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60<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Ernährungswirtschaft<br />
Fotos: Vet Pharma Friesoythe GmbH<br />
Das »Allerheiligste« der Produktion ist die sterile<br />
Abfüllung (links). Höchste Hygienevorschriften<br />
und optimal trainierte Mitarbeiter<br />
sind Garanten für eine hochwertige Arzneimittelproduktion.<br />
Rechts die »Black Belts«<br />
(von links) Jürgen Willenborg, Dr. Tim Pöpken<br />
und Sonja Bernemann nach ihrer sechsmonatigen<br />
Spezialausbildung inklusive Diplomarbeit.<br />
ger werdenden Arbeitsmarkt mitzugeben.<br />
Besonders stolz waren wir natürlich auf<br />
zwei Landessieger: eine unserer Auszubildenden<br />
wurde dritte der Chemielaboranten<br />
(2008), einer belegte den zweiten<br />
Platz bei den Pharmakanten (2010).<br />
Heutzutage ist es nicht mehr so einfach,<br />
sich für einen Ausbildungsplatz zu entscheiden.<br />
Wir bieten deshalb bereits<br />
Mittelstufenschülern die Chance sich im<br />
Rahmen des jährlichen Zukunftstages für<br />
Jungen und Mädchen über unsere Ausbildungsberufe<br />
zu informieren.<br />
Eine weitere Möglichkeit sich im Arbeitsfeld<br />
der Ausbildungsberufe zu informieren<br />
und unseren Betrieb kennenzulernen,<br />
bieten Praktika, die wir für Schüler<br />
anbieten. Auch Studenten unterschiedlichster<br />
Fachrichtungen haben während<br />
des Studiums die Möglichkeit, im Rahmen<br />
von Praktika oder auch durch die Betreuung<br />
von Diplomarbeiten erste Berufserfahrung<br />
in einem hochmodernen Wirtschaftsbetrieb<br />
zu sammeln.<br />
In einer immer schneller werdenden<br />
Zeit ist es umso wichtiger, sich ständig<br />
weiterzubilden. Mitarbeiterentwicklung<br />
hat deshalb bei uns einen hohen Stellenwert.<br />
Unsere Trainings umfassen zusätzliche<br />
EDV- und Englischkurse genauso wie<br />
Managementtrainings und Seminare zur<br />
Stressbewältigung und Zeitmanagement.<br />
In den letzten Jahren haben zudem einige<br />
unserer angelernten guten Mitarbeiter die<br />
Chance erhalten, einen Ausbildungsabschluss<br />
nebenberuflich zu erlangen. Denn<br />
auch unser Unternehmen kann nur dann<br />
im Wettbewerb bestehen, wenn alle Mitarbeiter<br />
danach streben, auf dem neusten<br />
Stand von Technik und Wissen zu sein. ■<br />
Deutsche Bank<br />
firmenkunden.db.com<br />
Fairtrauen<br />
das; ‹mittelständisch›: Voraussetzung für das Erreichen<br />
gemeinsamer Ziele zum beiderseitigen Vorteil; ermöglicht<br />
durch eine langjährige, vertrauensvolle Partnerschaft.<br />
Die Deutsche Bank für den Mittelstand.<br />
Eine faire und erfolgsorientierte Partnerschaft, die auf gegenseitigem<br />
Vertrauen beruht, ist ein maßgeblicher Faktor für nachhaltigen Erfolg in<br />
einer Geschäftsbeziehung. Die Deutsche Bank steht dem Mittelstand<br />
seit über 140 Jahren mit individueller Beratung, innovativen Finanzlösungen<br />
und umfassenden Serviceleistungen zur Seite – in Deutschland<br />
und weltweit.<br />
Mit dieser umfangreichen Branchenerfahrung unterstützen wir den<br />
Mittelstand dabei, die richtigen finanziellen Entscheidungen zu treffen.<br />
Darauf vertraut heute jedes vierte mittelständische Unternehmen –<br />
vom Freiberufler über das Familienunternehmen bis hin zur Aktiengesellschaft.<br />
Wir freuen uns auf ein Gespräch!<br />
Deutsche Bank Oldenburg<br />
Theodor Lanfermann<br />
Telefon: (0441) 2108-120, Telefax: (0441) 2108-210<br />
E-Mail: theodor.lanfermann@db.com<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
61
Ernährungswirtschaft<br />
Foto: Markus Hibbeler<br />
Spezialisten für die Landwirtschaft: Einen fachlichen Schwerpunkt – vor allem im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland – bildet die Betreuung von<br />
Unternehmen aus der Agrarwirtschaft: Je größer und spezieller ein Betrieb, desto intensiver müssen die landwirtschaftlichen Besonderheiten<br />
berücksichtigt und im Management richtig bewertet werden. Für sämtliche Finanzfragen im Agrarbereich sind die OLB-Direktoren<br />
Stefan Lübbe (links) und Rainer Grewing im Raum Südoldenburg die richtigen Ansprechpartner bei der OLB.<br />
STEFAN LÜBBE, RAINER GREWING<br />
Finanzieren mit Know-how<br />
Die Landwirtschaft hat in der öffentlichen Wahrnehmung in jüngster Zeit weltweit eine Renaissance<br />
erlebt. Hintergründe sind zum einen die globale Bevölkerungsentwicklung mit drohenden und in einigen<br />
Weltregionen bereits akuten Ernährungsproblemen. Zum anderen ist die Landwirtschaft als Lieferant<br />
erneuerbarer Energierohstoffe in den Fokus gerückt und damit in die Rolle eines Hoffnungsträgers in<br />
Zeiten zunehmender Knappheit fossiler Energieträger und drohenden Klimawandels gedrängt worden.<br />
Schließlich sind Investitionen in<br />
landwirtschaftliche Assets – beispielsweise<br />
Agrarflächen, Betriebe<br />
oder Terminkontrakte auf landwirtschaftliche<br />
Produkte – mittlerweile sogar als Inflationsschutz<br />
oder nachhaltige Investmentmöglichkeiten<br />
absolut en vogue. Entsprechende<br />
Investmentfonds werden<br />
weltweit aufgelegt und nachgefragt.<br />
In Niedersachsen und hier insbesondere<br />
dem <strong>Oldenburger</strong> Münsterland bieten<br />
diese Entwicklungen große Chancen. Das<br />
<strong>Oldenburger</strong> Münsterland verfügt über<br />
62<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
eine hohe Dichte an hochleistungsfähigen<br />
landwirtschaftlichen Unternehmen sowie<br />
mit zahlreichen Zulieferbetrieben und<br />
Verarbeitungsstätten über eine agrarische<br />
Infrastruktur, die weltweit ihresgleichen<br />
sucht. Etliche Unternehmen aus diesem<br />
Bereich gehören zu den Weltmarktführern.<br />
Um diese Spitzenposition zu halten<br />
und auszubauen, sind laufend Investitionen<br />
in das regional vorhandene Sach- und<br />
Humankapital notwendig. Hierzu bedarf<br />
es eines verlässlichen, starken und im<br />
landwirtschaftlichen Bereich sachkundigen<br />
Finanzierungspartners, der den individuellen<br />
Bedürfnissen gerecht werden<br />
kann.<br />
Die Oldenburgische Landesbank AG<br />
(OLB) hat als größte private Regionalbank<br />
Deutschlands den Bereich Landwirtschaft<br />
schon in den 90er Jahren des vergangenen<br />
Jahrhunderts als aussichtsreiches<br />
Wachstumsfeld definiert und damit<br />
zum beiderseitigen Vorteil eine Erfolgsgeschichte<br />
im Nordwesten Deutschlands geschrieben.<br />
Über alle Krisen hinweg, welche<br />
die Landwirtschaft in den vergange-
Ernährungswirtschaft<br />
Foto: Markus Hibbeler<br />
Qualität<br />
„Made in Goldenstedt“…<br />
Die Oldenburgische Landesbank ist mit einer Bilanzsumme von rund 12 Mrd. Euro und fast<br />
3.000 Mitarbeitern die größte private Regionalbank Deutschlands. Mit ihrem Geschäftssegment<br />
»Allianz Bank« stellt sie darüber hinaus Produkte und Infrastruktur für den bundesweiten<br />
Vertrieb von Bankprodukten der Allianz bereit.<br />
nen Jahren und Jahrzehnten gebeutelt<br />
haben, – von BSE bis zur Vogelgrippe, von<br />
den Diskussionen über die Intensivtierhaltung<br />
bis zum Gammelfleisch skandal –<br />
ist die OLB der Landwirtschaft treu geblieben<br />
und hat sich als verlässlicher, solider<br />
und starker Finanzierungspartner der<br />
landwirtschaftlichen Betriebe, ihrer Zulieferer<br />
und Abnehmer in der Verarbeitungsindustrie<br />
der hiesigen Region etabliert.<br />
Investitionsfinanzierung<br />
braucht Know-how<br />
Die Betriebswirtschaft landwirtschaftlicher<br />
Unternehmen weist in vielerlei Hinsicht<br />
gegenüber der gewerblichen Wirtschaft<br />
Besonderheiten auf, die bei der Finanzierung<br />
von Projekten und Unternehmen<br />
im Agrarbereich Berücksichtigung<br />
finden müssen. Seien es zyklische Preisschwankungen<br />
mit ihren Auswirkungen<br />
auf Angebot und Nachfrage oder die<br />
Bewertung von nichtlagerfähigen Tierbe -<br />
ständen – sowohl in der Firmenkunden -<br />
betreuung als auch in der kreditbearbeitenden<br />
Marktfolge müssen diese Beson -<br />
der heiten bewusst sein und in jede Finanzierungsentscheidung<br />
einfließen. Die OLB<br />
setzt dabei seit mehr als zehn Jahren auf<br />
eine zweigleisige Strategie. Auf der einen<br />
Seite erkannte sie frühzeitig die Notwendigkeit<br />
hohen fachlichen Know-hows in<br />
der Kundenbetreuung vor Ort und in den<br />
Funktionen der Kreditbearbeitung. Daher<br />
bietet die OLB ihren Mitarbeitern in die-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 63<br />
...effiziente Technik<br />
für individuelle<br />
Anforderungen<br />
Überzeugen Sie sich!<br />
Ludwig Bergmann GmbH · Maschinenfabrik<br />
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Ernährungswirtschaft<br />
Foto: Markus Hibbeler<br />
100 Jahre OLB in Cloppenburg: Im August 1910 war der erste Standort das Benningsche Haus<br />
in der Langen Straße. Im Juli 1923 übernahm die OLB die Cloppenburger Niederlassung<br />
der »Darmstädter und Nationalbank« und zog in die Bahnhofstraße. 1935 folgte der Umzug<br />
in die Mühlenstraße. Dort wurde das Bankgebäude 1957 erneuert, mehrfach um -<br />
gebaut und im Jahre 2009 komplett modernisiert.<br />
sen Positionen seit vielen Jahren Fortbildungsmöglichkeiten<br />
zu vielfältigen landund<br />
agrarwirtschaftlichen Themenbereichen.<br />
In enger Zusammenarbeit mit Fachinstitutionen<br />
und Agrarexperten wurden<br />
Seminarkonzepte entwickelt, die das Verständnis<br />
und das Wissen der im landwirtschaftlichen<br />
Bereich tätigen Betreuer und<br />
Entscheider dahin entwickeln, dass der<br />
Bankvertreter dem agrarischen Unternehmer<br />
auf Augenhöhe begegnen und ihn<br />
fachlich fundiert beraten kann. Dies<br />
unterstützt zum einen die notwendige<br />
Vertrauensbeziehung zwischen der OLB<br />
und ihren landwirtschaftlichen Kunden,<br />
zum anderen beschleunigt es auch die<br />
Entscheidungsprozesse in der Bank –<br />
letztlich zum Wohle des Kunden.<br />
Auf der anderen Seite wurde in einer<br />
zentral in Oldenburg beheimateten Abteilung<br />
Spezial-Know-how für den Agrarsektor<br />
aufgebaut. Hier sind ausgebildete<br />
Agrarökonomen am Werk, beobachten<br />
die Markttrends in den relevanten Sparten,<br />
erstellen Expertisen zu landwirtschaftlichen<br />
bzw. landwirtschaftsnahen<br />
Projekten und unterstützen die Firmenkundenbetreuer<br />
vor Ort. In dieser Abteilung<br />
wurde zudem das fachliche Knowhow<br />
im Bereich der erneuerbaren Energien<br />
gebündelt, die einen weiteren Kompetenz-<br />
und Wachstumsschwerpunkt der<br />
Regionalbank darstellen.<br />
Individuelle Finanzierungskonzepte<br />
sind gefragt<br />
Eine bedeutende Basis der langfristigen<br />
und nachhaltigen Vertrauensbeziehung<br />
zwischen dem Kunden und seiner Bank<br />
ist die hochqualifizierte Beratung, welche<br />
die individuellen Anforderungen des Kunden<br />
und seines Investitionsvorhabens berücksichtigt.<br />
Dabei ist, wie ausgeführt,<br />
das Verständnis der Bank für die betriebswirtschaftlichen<br />
und produktionstechnischen<br />
Besonderheiten insbesondere im<br />
Agrarbereich eine wesentliche Voraussetzung.Gleichzeitig<br />
muss der Bankbetreuer<br />
aber auch über eine umfassende Produktpalette<br />
und entsprechendes Finanzierungswissen<br />
verfügen, um das Investitionsprojekt<br />
mit einem bestmöglichen Finanzierungskonzept<br />
zu unterlegen. Die<br />
klassischen Finanzierungsinstrumente<br />
Betriebsmittelkredit und Investitionsdarlehen<br />
in Verbindung mit einer Festzinsvereinbarung<br />
gehören nach wie vor zum<br />
Standardrepertoire in der Agrarfinanzierung.<br />
Ergänzt beispielsweise um Hedging-Produkte<br />
wie Zins-Swaps oder For-<br />
Wir entwickeln<br />
Innovationen.<br />
Individuelle Schaltanlagen, Gebäudetechnik für private und<br />
öffentliche Bauten, clevere Ideen für den Maschinenbau oder<br />
einfach mal ein defekter Schalter: Warnking bietet durchdachte<br />
Gesamtlösungen und perfekten Service für alle, die mehr als<br />
einen Elektriker suchen.<br />
Gebäude- und Systemtechnik<br />
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Schaltanlagen und Farmtechnik<br />
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Vechta · Holzhausen 14 · Telefon (0 44 41) 92 35-0<br />
64<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Ernährungswirtschaft<br />
ward-Vereinbarungen zur Absicherung<br />
des Zinsänderungsrisikos, können daraus<br />
intelligente Strukturen maßgeschneidert<br />
werden, die den individuellen Anforderungen<br />
angepasst sind. Andere Absicherungsinstrumente<br />
wie Terminkontrakte<br />
spielen zur Sicherung der Einkaufs- bzw.<br />
Absatzpreise in bestimmten Sparten des<br />
Agrarsektors eine bedeutende Rolle und<br />
sollten bei entsprechenden Investitionsvorhaben<br />
in die Planung einbezogen werden.<br />
Schließlich kommt steuerlichen Aspekten<br />
in vielen Fällen eine wesentliche<br />
Bedeutung zu; auch hier bieten verschiedene<br />
Finanzierungsprodukte Möglichkeiten<br />
zur individuellen Optimierung.<br />
Der überwiegend mittelständisch strukturierten<br />
Agrarwirtschaft in Niedersachsen<br />
bieten sich zudem zahlreiche öffentliche<br />
Fördermöglichkeiten, die bei der Konzeption<br />
der Investitionsfinanzierung Berücksichtigung<br />
finden sollten. Die OLB<br />
steht mit den diversen Förderstellen in einem<br />
direkten und engen Austausch. Damit<br />
gewährleistet sie für ihre Betreuer einen<br />
stets aktuellen Informationsfluss über<br />
Änderungen in den Förderprogrammen –<br />
angesichts leerer öffentlicher Kassen<br />
manchmal ein entscheidender zeitlicher<br />
Vorteil, um die Fördermöglichkeiten für<br />
die Kunden zu sichern. Andererseits bietet<br />
sich damit für die OLB auch die Gelegenheit,<br />
den Förderstellen Input über den<br />
Förderbedarf ihrer Kunden zu geben und<br />
somit einen gewissen Einfluss auf die Gestaltung<br />
der Förderprogramme zu nehmen.<br />
Für die Bank gehört daher zu einer<br />
soliden und kundenorientierten Beratung<br />
selbstverständlich auch die Prüfung und<br />
Einbindung öffentlicher Fördermittel.<br />
Die Agrarwirtschaft bleibt auch in Zukunft<br />
für die Oldenburgische Landesbank<br />
Die Landwirtschaft im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland konnte sich bisher den Herausforderungen,<br />
die die veränderten ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen mit sich brachten,<br />
erfolgreich stellen. Doch aufgrund der zunehmenden Globalisierung müssen Landwirte ihre<br />
Produktion im Griff haben und überdurchschnittliche direktkostenfreie Leistungen erwirtschaften.<br />
Beim Export wird man sich künftig an der Konkurrenz aus Fernost und Übersee<br />
messen lassen müssen.<br />
AG ein wesentliches Wachstumsfeld. Als<br />
Kundenbank haben wir dabei stets die<br />
Interessen und Bedürfnisse unserer Kunden<br />
im Blick und bieten ihnen mit unserem<br />
flächendeckenden Filialnetz, qualifizierten<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
sowie mit einer attraktiven, leistungsfähigen<br />
Produktpalette exzellenten<br />
Service und die besten Finanzierungskonzepte<br />
für ihre Investitionsvorhaben – im<br />
<strong>Oldenburger</strong> Münsterland und darüber<br />
hinaus.<br />
■<br />
Foto: John Deere
Ernährungswirtschaft<br />
Foto: Drebing, AEF<br />
Ewald Drebing vom »agrar + ernährungsforum <strong>Oldenburger</strong> Münsterland« vertritt klare Positionen: Die Agrar- und Ernährungswirtschaft muss<br />
transparenter werden, um das verloren gegangene Vertrauen der Verbraucher in die Branche zurück zu gewinnen.<br />
EWALD DREBING, AGRAR- UND ERNÄHRUNGSFORUM<br />
OLDENBURGER MÜNSTERLAND<br />
Klare Positionen klar kommunizieren<br />
Der anhaltende ökonomische Erfolg der Agrar- und Ernährungswirtschaft im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />
basiert auf einigen wesentlichen Faktoren. Unternehmerische Weitsicht und Risikobereitschaft spielen<br />
dabei ebenso eine Rolle wie die hohe Investitionsbereitschaft der Landwirte und Unternehmen sowie<br />
ihre Fähigkeit, schnell und flexibel auf Marktanforderungen im In- und Ausland zu reagieren.<br />
66<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
Doch auch die politische Stabilität<br />
in den Kommunen und die enge<br />
Zusammenarbeit von Wirtschaft<br />
und Wissenschaft tragen erheblich dazu<br />
bei, dass sich die Lebensmittelbranche im<br />
Nordwesten Deutschlands seit Jahrzehnten<br />
so positiv entwickelt.<br />
Um diese Stärken noch besser zu nutzen<br />
und diesem führenden Wirtschaftszweig<br />
eine Stimme zu geben, wurde im Jahre<br />
2006 das »agrar + ernährungsforum <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland e. V.« mit Sitz in<br />
Vechta gegründet. Der eingetragene Verein<br />
ist ein Zusammenschluss von inzwischen<br />
60 Unternehmen aus der regionalen<br />
Agrarwirtschaft und Lebensmittelindustrie,<br />
die sich mit vereinten Kräften für<br />
die wirtschaftlichen Interessen des <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterlandes einsetzen.<br />
Eine zentrale Aufgabe ist der Aufbau<br />
und die Pflege von Netzwerken. Daher<br />
steht die Gemeinschaft in engem Kontakt<br />
u. a. zum Niedersächsischen Kompetenzzentrum<br />
Ernährungswirtschaft (NieKE) in<br />
Vechta, zum Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik<br />
(DIL) in Quakenbrück, zu allen<br />
Hochschulen und Universitäten im<br />
Nordwesten sowie zu den politischen Gremien.<br />
In besonderer Weise bringt sich das<br />
agrar + ernährungsforum in die Metropolregion<br />
Bremen-Oldenburg ein, die jüngst<br />
um den Landkreis Osnabrück erweitert<br />
wurde. Hier versteht sich der Verein als<br />
Herzstück des Clustermanagements Ernährungswirtschaft<br />
(Food Nordwest), da<br />
die Hälfte der Wirtschaftskraft dieser<br />
Branche im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland erbracht<br />
wird. Generell sieht das agrar + ernährungsforum<br />
in der Verbesserung der<br />
Kommunikation eine wichtige Aufgabe.<br />
Gesunde Ernährung spielt in der Öffentlichkeit<br />
eine immer größere Rolle.
Ernährungswirtschaft<br />
Fotos: bitters.de (links), kif, Fotolia (rechts)<br />
Schlechtes Image wegen schlechter Kommunikation:<br />
In den vergangenen Jahren ist die<br />
Land- und Ernährungswirtschaft immer<br />
wieder negativ ins Blickfeld der Öffentlichkeit<br />
gerückt. Ob die Debatte über Tierschutz<br />
oder Rückstände von Pestiziden, ob Gentechnik<br />
oder Biogas – immer wieder hat sich<br />
gezeigt, dass neben den klassischen Medien<br />
das Internet mehr und mehr den gesellschaftlichen<br />
Diskurs prägt. Die Unternehmen<br />
der Branche haben auf die Verlagerung<br />
der relevanten Diskussion ins Web größtenteils<br />
noch nicht angemessen reagiert. Auch<br />
das agrar + ernährungsforum <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland erkennt hier einen gewissen<br />
Nachholbedarf: »Tue Gutes und rede<br />
darüber« heißt das Gebot der Stunde.<br />
Leider wird der Verbraucher durch eine<br />
zum Teil sehr einseitige und von den<br />
Interessen bestimmter gesellschaftlicher<br />
Gruppen geprägte mediale Berichterstattung<br />
fast Tag für Tag aufs Neue verunsichert.<br />
Obwohl die Qualität der Lebensmittel<br />
aus der Region weltweit höchstes<br />
Ansehen genießt, ist es der Branche bisher<br />
nicht gelungen, dies dem Kunden im eigenen<br />
Land entsprechend nahe zu bringen.<br />
»Tue Gutes und rede darüber« muss daher<br />
jetzt das Motto sein. Das bisherige Maß an<br />
Transparenz reicht offensichtlich nicht<br />
mehr aus. Deshalb wollen die regionalen<br />
Agrar- und Lebensmittelunternehmen mit<br />
gutem Beispiel voran gehen, sich noch<br />
weiter öffnen und allen zeigen, wie tiergerecht<br />
und auf welch hohem hygienischen<br />
und qualitativen Niveau sie arbeiten.<br />
Auch dabei soll das im Rahmen des agrar<br />
+ ernährungsforums geschaffene Netzwerk<br />
dazu beitragen, den Verbraucher davon<br />
zu überzeugen, dass die Lebensmittel<br />
aus deutschen Landen – allen voran aus<br />
dem <strong>Oldenburger</strong> Münsterland – sein Vertrauen<br />
verdienen.<br />
Ein weiteres aktuelles und wichtiges<br />
Thema für das agrar + ernährungsforum<br />
stellt die Bioenergie dar. Die boomende<br />
Branche ist den gewachsenen und starken<br />
Strukturen des <strong>Oldenburger</strong> Münsterlandes<br />
entsprungen, und die Region ist stolz<br />
Starten Sie mit uns in die Zukunft!<br />
Wir, die Wernsing Feinkost GmbH, sind ein<br />
erfolgreiches mittelständisches Familienunternehmen<br />
in der Lebensmittelindustrie.<br />
Zum 01.08.<strong>2011</strong> suchen wir aufgeschlossene<br />
Auszubildende in folgenden<br />
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Fachkraft für Lagerlogistik (m/w)<br />
Milchwirtschaftliche/r Laborant/in<br />
Fachkraft für Lebensmitteltechnik (m/w)<br />
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Informatikkaufmann/-frau<br />
Mechatroniker/in<br />
Mechatroniker/in für Kältetechnik<br />
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Ausbildung in einem jungen Team mit<br />
hervorragenden Perspektiven für die Zukunft.<br />
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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
67
Ernährungswirtschaft<br />
Foto: Antje Lindert-Rottke, Fotolia<br />
Bioenergieregion Südoldenburg: Im Rahmen des gleichnamigen Projektes unterstützt das<br />
»agrar + ernährungsforum« vor allem die Entwicklung technischer Innovationen, die die<br />
effektive Nutzung von landwirtschaftlichen Rest- und Abfallstoffen aus der Tierhaltung<br />
und der Nahrungsmittelindustrie für die Gewinnung von Bioenergie möglich machen.<br />
auf diese Entwicklung. Mit dem Projekt<br />
Bioenergieregion Südoldenburg unterstützt<br />
das agrar + ernährungsforum aktiv<br />
die Entwicklung dieser zukunftsweisenden<br />
Branche. Ziel des Projektes ist es unter<br />
anderem, die Nutzung der Biomassepotenziale<br />
der landwirtschaftlichen<br />
Nebenprodukte zur Steigerung der Wertschöpfung<br />
zu fördern. Energieerzeugung<br />
durch die Mehrfachnutzung eines Rohstoffs<br />
über mehrere Stufen (Kaskaden-<br />
Nutzung) ist die erklärte Zielsetzung. Gülle<br />
und Mist sind Rohstoffe, die im <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland reichlich zur Verfügung<br />
stehen und energetisch bisher viel<br />
zu wenig genutzt werden. Durch neue<br />
Technologien kann die Nährstoffproblematik<br />
in der Region verringert oder sogar<br />
vollständig gelöst werden. Eine solche<br />
Entwicklung würde eine win-win Situation<br />
sowohl für die Bioenergieerzeugung<br />
als auch für die tierische Veredlung darstellen.<br />
Bisher müssen Gülle und Mist<br />
zum großen Teil in andere Gebiete transportiert<br />
werden, da hier nicht genug Fläche<br />
für den ordnungsgemäßen Einsatz<br />
der organischen Dünger zur Verfügung<br />
steht. Durch die energetische Nutzung<br />
dieser Rohstoffe kann die Region nicht<br />
nur den Nährstoffüberschuss mindern,<br />
sondern zugleich die Wertschöpfung der<br />
eigenen Bioenergiebranche durch zusätzliche<br />
Erlöse erhöhen. Damit bietet dieses<br />
Konzept die Möglichkeit, Positives zu fördern<br />
und zugleich Negatives abzuwenden.<br />
Darüber hinaus versprechen die Entwicklung<br />
dieser Technologien und der<br />
Absatz dieser Anlagen im In- und Ausland<br />
positive Beschäftigungseffekte, von denen<br />
die Menschen im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />
langfristig profitieren. Schon<br />
heute gilt im Bereich der Bioenergie Made<br />
in <strong>Oldenburger</strong> Muensterland als Qualitätsgarantie<br />
und Garant für die technische<br />
Weiterentwicklung.<br />
Im Zuge des Projektes Bioenergieregion<br />
Südoldenburg will die Region ihre Rolle<br />
als innovativer Vorreiter vor allem in der<br />
Erzeugung sowie Aufbereitung und Nutzung<br />
von Biomasse weiter ausbauen und<br />
Erfahrungen und Ergebnisse an andere<br />
Regionen und an die Politik weiter geben.<br />
So kann die Technologieführerschaft ge-<br />
68<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Ernährungswirtschaft<br />
Fotos: AEF (links), Sergej Toporkov, Fotolia (rechts)<br />
Ideen mit Zukunft aus der »Bioenergie region<br />
Südoldenburg«: Gülleseparation in Güllefeststoffe<br />
für Biogasanlagen und als Kunstdüngersubstitut<br />
(links). Das Foto rechts<br />
zeigt Pellets aus Hühnerkot für BHKWs.<br />
festigt werden, und die Landkreise Cloppenburg<br />
und Vechta können ihren Status<br />
als Boom-Region der Bioenergie festigen.<br />
Viele Unternehmen haben in der Vergangenheit<br />
im Bereich der Planung, Entwicklung,<br />
Herstellung und Wartung von<br />
Anlagen eine Vielzahl neuer Arbeitsplätze<br />
geschaffen. Nicht zuletzt werden diese<br />
Aktivitäten auch dazu beitragen, die Akzeptanz<br />
der Bioenergieaktivitäten in der<br />
Bevölkerung zu erhöhen. Die Erfolgsgeschichte<br />
des <strong>Oldenburger</strong> Münsterlandes<br />
würde um ein Kapitel erweitert werden.<br />
Das Potenzial also ist identifiziert und<br />
der Erfolg zum Greifen nahe. Jetzt gilt es,<br />
auf den letzten Metern gemeinsam und<br />
partnerschaftlich die neuen Technologien<br />
und Prozesse zur Marktreife zu entwickeln<br />
und sicherzustellen, dass die Rahmenbedingungen<br />
an die neuen technischen<br />
Möglichkeiten angepasst werden.<br />
Eine entsprechende Novellierung des EEG<br />
zum Januar 2012 muss den Prozess »Bioenergie<br />
2.0« beschleunigen.<br />
In den letzten Wochen ist viel über Konkurrenz<br />
und Verdrängung gesprochen<br />
worden. Dieser Beitrag möchte nicht zurück<br />
blicken und den Diskurs neu entfachen.<br />
Wir möchten vielmehr den Blick in<br />
die Zukunft richten und den Begriff »Konkurrenz«<br />
neu definieren.<br />
Sollte der oben beschriebene Weg im<br />
Bereich des technischen Fortschritts erfolgreich<br />
sein, dann stellt sich die Ernährungswirtschaft<br />
der dadurch entstehenden<br />
Konkurrenz aus dem Bereich Bioenergie<br />
um Wachstumsraten, Beschäftigungszuwächse<br />
und Umsatzentwicklung.<br />
Die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren<br />
der Bioenergiebranche und der<br />
Agrar- und Ernährungswirtschaft bei der<br />
Entwicklung neuer Technologien im Bereich<br />
der Bioenergie kann sich zum Nutzen<br />
der gesamten Region auswirken. ■<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
69
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Foto: Jeanette Dietl, Fotolia<br />
Unternehmen aus aller Welt setzen auf Automatisierungslösungen aus dem <strong>Oldenburger</strong> Münsterland. Gleiches gilt für die Tierhaltungstechnik<br />
und andere Bereiche. Der Maschinenbau spielt deshalb im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland wie im IHK-Bezirk eine wichtige Rolle.<br />
DANIEL<br />
MEIER<br />
Maschinen- und Anlagenbau boomt<br />
Eine boomende Agrarregion wie das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland verdankt ihre Produktivität<br />
dem technologischen Fortschritt. Hier haben sich zahlreiche Unternehmen dem Maschinenund<br />
Anlagenbau gewidmet. Sie sorgen durch High-Tech und ständige Fortentwicklungen für<br />
immer effizientere Produktionsabläufe. Die Automatisierung der Produktionsabläufe ist nicht<br />
zu stoppen. Auf Messen wie der Agritechnica und EuroTier werden die innovativen Entwicklungen<br />
präsentiert.<br />
Im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland gibt es<br />
nicht nur Hochtechnologieschmieden,<br />
sondern auch Unternehmen und<br />
Institutionen, die wie das Niedersächsische<br />
Kompetenzzentrum Ernährungswirtschaft<br />
(NieKE) oder das Technologietransferzentrum<br />
Steinbeis-Stiftung für Austausch,<br />
Unterstützung und Problemlösungen sorgen<br />
und dadurch der Branche Flügel verleihen.<br />
Darüber hinaus arbeiten hier Betriebe,<br />
die sich auf Serviceleistungen für<br />
die modernen Maschinen und Anlagen<br />
spezialisiert haben: Im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />
werden also umfangreiche Leistungen<br />
rund um den Maschinen- und Anlagenbau<br />
angeboten.<br />
Maschinen und Anlagen aus<br />
dem OM sind weltweit gefragt<br />
Unternehmen aus aller Welt setzen auf<br />
Automatisierungslösungen aus dem <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland. Gleiches gilt für<br />
die Tierhaltungstechnik und andere Bereiche.<br />
Der Maschinenbau spielt deshalb<br />
auch im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland wie im<br />
IHK-Bezirk eine wichtige und große Rolle.<br />
Rund sechs Prozent des gesamten Industrieumsatzes<br />
im <strong>Oldenburger</strong> Land erwirtschaftete<br />
dieser Industriezweig im<br />
Jahr 2009. Mit der Wirtschaftskrise im<br />
Jahre 2009 hat sich allerdings der Export<br />
deutlich reduziert. Aufgrund des florierenden<br />
Ernährungsgewerbes sind die Maschinenbauer<br />
für land- und forstwirtschaftliche<br />
Geräte im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />
besonders stark vertreten.<br />
Der regionale Maschinenbau im IHK-<br />
Bezirk hat zum Beispiel im ersten Halbjahr<br />
2010 das Umsatzniveau gegenüber<br />
70 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Foto: Grimme<br />
APULLMA Maschinenfabrik<br />
A. Pulsfort GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Peter Pulsfort<br />
Vechtaer Straße 81 · 49424 Lutten<br />
Tel. 04441/9296-0 · Fax 04441/9296-20<br />
info@apullma.de · www.apullma.de<br />
AWILA Agrar- und Industrieanlagen GmbH<br />
Geschäftsführer: Folke Wegner<br />
Dillen 1 · 49688 Lastrup<br />
Tel. 04472/892-0 · Fax 04472/892-200<br />
info@awila.de · www.awila.de<br />
Grafik: IHK Oldenburg<br />
Zum Beispiel Grimme: Grimme ist seit Jahrzehnten das Synonym für innovative Kartoffeltechnik.<br />
Ob Separieren, Legen, Pflegen, Ernten oder Lagern – seit über 70 Jahren steht die<br />
rote Farbe für höchste Qualität und Leistung in Sachen Kartoffeltechnik.<br />
Umsatzentwicklung Maschinenbau im IHK-Bezirk Oldenburg, 1. Halbjahr 2010<br />
IHK Branchenreport Maschinenbau<br />
% 1.000 EUR<br />
BD AgroRenewables GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer:<br />
Uwe Heider und Hermann Gößling<br />
Auf der Lage 2 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04447/801-4300 · Fax 04447/801-237<br />
info@bd-agro.de · www.bd-agro.de<br />
Ludwig Bergmann GmbH Maschinenfabrik<br />
Geschäftsführerin:<br />
Dr. Jutta Middendorf-Bergmann<br />
Hauptstraße 64-66 · 49424 Goldenstedt<br />
Tel. 04444/2008-0 · Fax 04444/2008-88<br />
info@l-bergmann.de<br />
www.bergmann-goldenstedt.de<br />
Big Dutchman International GmbH<br />
Leiter Kommunikation und Werbung:<br />
Andreas Böske<br />
Auf der Lage 2 · 49377 Vechta-Calveslage<br />
Tel. 04447/801-0 · Fax 04447/801-237<br />
big@bigdutchman.de · www.bigdutchman.de<br />
Umsatzentwicklung stabil: Der regionale Maschinenbau hat im ersten Halbjahr 2010 das<br />
Umsatzniveau gegenüber dem Vorjahreszeitraum stabil halten können. Der Umsatz nahm<br />
sogar geringfügig um einen Prozent auf 510 Millionen Euro zu.<br />
dem Vorjahreszeitraum stabil halten können.<br />
Der Umsatz nahm geringfügig um<br />
ein knappes Prozent auf 510 Millionen<br />
Euro zu (+ 5 Millionen Euro). Das Exportgeschäft<br />
stieg um 2,2 Prozent auf 232<br />
Millionen Euro. Vom Umsatzniveau vor<br />
der Krise (erstes Halbjahr ’08: 819 Millionen<br />
Euro) sind die Maschinenbau-Unternehmen<br />
jedoch noch weit entfernt. Allerdings<br />
zeigt der Umsatztrend nach oben.<br />
Seit März 2010 liegt der monatliche<br />
Umsatz über dem des Vorjahres. Lediglich<br />
die Monate Januar und Februar waren<br />
von hohen Umsatzrückgängen gekennzeichnet.<br />
Besonders deutliche Umsatzzuwächse<br />
gab es im Landkreis Cloppenburg.<br />
Hier betrug das Umsatzplus zwischen 10<br />
und 30 Prozent.<br />
Der Beschäftigungsrückgang in den 38<br />
Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern<br />
fiel mit rund elf Prozent deutlich aus.<br />
Fast 700 Arbeitsplätze wurden gegenüber<br />
dem Vorjahreszeitraum abgebaut. Im<br />
Halbjahresschnitt waren rund 6.000 Personen<br />
in den Maschinenbau-Unternehmen<br />
tätig. Auch bundesweit wird dem<br />
Maschinen- und Anlagenbau eine positive<br />
Zukunft prognostiziert<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
bwe-biogas weser-ems GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Klaus Hanneken,<br />
Rainer Noack<br />
Zeppelinring 12-16 · 26169 Friesoythe<br />
Tel. 04491/93800-0 · Fax 04491/93800-44<br />
info@biogas-weser-ems.de<br />
www.biogas-weser-ems.de<br />
BIS E.M.S. GmbH<br />
Prokurist: Roland Päplow<br />
Hohe Tannen 11 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/182-135 · Fax 04471/182-128<br />
info@ems-clp.de · www.ems-clp.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
71
Maschinen- und Anlagenbau<br />
BOSCHE GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Jürgen und Jarmila Bosche<br />
Reselager Rieden 3 · 49401 Damme<br />
Tel. 05491/9769-0 · Fax 05491/9769-12<br />
info@bosche.eu · www.bosche.eu<br />
Foto: Andrzej Bardyszewski, Fotolia<br />
Claaßen Maschinen- & Metallbau GmbH<br />
Geschäftsführer: Thomas Claaßen<br />
Krähenweg 19 · 26683 Saterland-Scharrel<br />
Tel. 04492/9150-0 · Fax 04492/9150-10<br />
info@claassen-maschinenbau.de<br />
www.claassen-maschinenbau.de<br />
EnviTec Biogas AG<br />
Vorstandsvorsitzender: Olaf von Lehmden<br />
Industriering 10a · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/8065-100 · Fax 04442/8065-110<br />
info@envitec-biogas.de<br />
www.envitec-biogas.de<br />
FOPAC Maschinenbau GmbH<br />
Geschäftsleiter: Wolfgang Kern<br />
Industriestraße · 26676 Barßel<br />
Tel. 04499/82-0 · Fax 04499/82-182<br />
info@fopac.de · www.fopac.com<br />
gigant Trenkamp & Gehle GmbH<br />
Geschäftsführer: Markus Gehle<br />
Märschendorfer Straße 42 · 49413 Dinklage<br />
Tel. 04443/9620-0 · Fax 04443/9620-30<br />
contact@gigant-group.com<br />
www.gigant-group.com<br />
Grimme Landmaschinenfabrik<br />
GmbH & Co. KG<br />
Marketingleiter: Jürgen Feld<br />
Hunteburger Straße 32 · 49401 Damme<br />
Tel. 05491/666-2616<br />
Fax 05491/666-2772616<br />
j.feld@grimme.de<br />
www.grimme.de<br />
Hilgefort GmbH<br />
Geschäftsführer: Ulrich Hilgefort<br />
Industriestraße 2 · 49413 Dinklage<br />
Tel. 04443/9637-0 · Fax 04443/9637-37<br />
info@hilgefort.de · www.hilgefort.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
Ungebremst bergauf: Das zweite Halbjahr 2010 begann mit ungebremster Wachstumsdynamik<br />
für den Auftragseingang im Maschinenbau. Das gilt für Inlands- und Auslandsbestellungen<br />
gleichermaßen.<br />
Kräftiger Aufschwung für<br />
die Landtechnikindustrie<br />
Der Konjunkturmotor der deutschen<br />
Landtechnikindustrie ist seit einigen Monaten<br />
wieder angesprungen und nimmt<br />
an Fahrt auf. Gemäß einer aktuellen Erhebung<br />
des Konjunktur- und Investitionsbarometers<br />
Agrar, einer unter anderem vom<br />
VDMA getragenen repräsentativen Befragung<br />
von Landwirten in Deutschland, beabsichtigen<br />
wieder mehr Landwirte, in<br />
Maschinen und Geräte zu investieren. 25<br />
Prozent der Befragten bewerten ihre<br />
gegenwärtige Lage als sehr gut bis gut, 60<br />
Prozent zeigen sich zumindest zufrieden.<br />
»Für <strong>2011</strong> rechnet der VDMA mit einem<br />
Umsatzplus der deutschen Landtechnikindustrie<br />
von zehn Prozent«, sagt Dr.<br />
Bernd Scherer, Geschäftsführer des Fachverbandes<br />
Landtechnik im VDMA.<br />
Eine breite Erholung zeichnet sich zur Zeit<br />
in der Erntetechnik ab. Vor allem bei Mähdreschern<br />
und in der Grünfuttererntetechnik<br />
gibt es massive Zuwächse, die mit<br />
der Investitionszurückhaltung in den vergangenen<br />
zwei Jahren und den jetzt vorhandenen<br />
Ersatzbeschaffungsbedarfen<br />
zusammenhängen. Ein überdurchschnittliches<br />
Plus ist auch auf dem Traktormarkt<br />
zu sehen, während sich die Nachfrage im<br />
Gerätesektor sehr stabil hält. Aufgrund<br />
des derzeit guten Milchpreises von über<br />
30 Cent je Kilogramm sind auch langfristige<br />
Projekte im Milchviehsektor wieder<br />
realisierbar.<br />
Exportweltmeister Deutschland<br />
Die Lage auf den Exportmärkten zeigt sich<br />
naturgemäß heterogen, sind doch die<br />
Rahmenbedingungen recht unterschied-<br />
72 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Grafiken: VDMA<br />
HUWECA Hubert Weßjohann GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Josef Vagelpohl<br />
Bokeler Straße 14 · 49692 Cappeln<br />
Tel. 04478/9481-0 · Fax 04478/9481-18<br />
info@huweca.de<br />
www.huweca.de<br />
Kessens – Technik mit System GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Franz-Josef Kessens<br />
Unnerweg 84 · 49688 Lastrup<br />
Tel. 04472/9400-90 · Fax 04472/9400-99<br />
kessens@kessens-technik.de<br />
www.kessens-technik.de<br />
M. Knake Blechbearbeitung + Gerätebau GmbH<br />
Geschäftsführer:<br />
Michael Knake, Thomas Grieshop<br />
Alter Flugplatz 5 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9748-0 · Fax 04441/9748-99<br />
kontakt@knake.com · www.knake.com<br />
Peter Kröger GmbH Nutzfahrzeuge<br />
Rechterfeld – Bloge 4 · 49429 Visbek<br />
Tel. 04445/9636-0 · Fax 04445/9636-66<br />
info@agroliner.de · www.agroliner.de<br />
Kurmann Zerspanungstechnik GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Franz Kurmann<br />
Koppelweg 10 · 49681 Garrel<br />
Tel. 04474/9401-0 · Fax 04474/9401-10<br />
info@kurmann.de · www.kurmann.de<br />
lich. Während der Maschinenbau momentan<br />
vor allem vom Boom auf den asiatischen<br />
Märkten – vor allem in China –<br />
profitiert, handelt es sich für die Landtechnikindustrie<br />
dabei noch nicht um große<br />
Absatzmärkte, was auch in der dort<br />
vorherrschenden kleinflächigen Struktur<br />
der Landwirtschaft begründet ist. Mit einem<br />
Exportanteil von durchschnittlich 70<br />
Prozent ist die deutsche Landtechnikindustrie<br />
allerdings Exportweltmeister und<br />
ein echter »Global Player«: Etwa zehn Prozent<br />
der globalen und 25 Prozent der europäischen<br />
Produktion entfallen auf<br />
Deutschland.<br />
In den vergangenen Monaten waren die<br />
Rahmenbedingungen in Frankreich, dem<br />
wichtigsten Exportmarkt, noch sehr<br />
schwierig. Aktuell ist aber auch dort wieder<br />
ein Aufwärtstrend zu sehen. Der russische<br />
Markt bleibt angesichts vorhandener<br />
Importbarrieren noch zurückhaltend,<br />
gleichwohl auch hier ein moderates<br />
Wachstum zu erwarten ist. Erfreulich war<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
Kurre Spezialmaschinenbau GmbH<br />
Geschäftsführer: Reinhold Kurre,<br />
Stefan Plaggenborg<br />
Industriestraße 5 · 26683 Saterland-Ramsloh<br />
Tel. 04498/9250-15 bzw. -20<br />
Fax 04498/9250-50<br />
reinhold.kurre@kurre.net<br />
stefan.plaggenborg@kurre.net<br />
www.kurre.net<br />
Maschinenfabrik Meyer-Lohne GmbH<br />
Geschäftsführer: Hubert Meyer<br />
Am Hövel 1 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/941-0 · Fax 04442/941-20<br />
info@meyer-lohne.de<br />
www.meyer-lohne.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
73
Maschinen- und Anlagenbau<br />
nordluft Wärme- und Lüftungstechnik<br />
GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Harry Sauerberg,<br />
Walter Kampers<br />
Robert-Bosch-Straße 5 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/889-33 · Fax 04442/889-59<br />
h.sauerberg@nordluft.com · www.nordluft.com<br />
Foto: Jenson, Fotolia<br />
Prüllage Systeme GmbH<br />
Geschäftsführer: Heinz Prüllage,<br />
Ludger Prüllage, Josef Prüllage<br />
Gewerbering 6 · 49451 Holdorf<br />
Tel. 05494/6633 · Fax 05494/6544<br />
info@pruellage.de · www.pruellage.de<br />
REBO Landmaschinen GmbH<br />
Geschäftsführer: Ignatz Kuhlmann,<br />
Alexander Bruns<br />
Am Bahnhof 32 · 49429 Visbek-Rechterfeld<br />
Tel. 04445/9621-0 · Fax 04445/9621-33<br />
mail@rebo.de · www.rebo.de<br />
Hermann Schickling Maschinenbau GmbH<br />
Geschäftsführer: Hermann Schickling<br />
Visbeker Damm 1a · 49429 Visbek<br />
Tel. 04445/9669-0 · Fax 04445/9669-66<br />
m.schickling@hschickling.de<br />
www.hschickling.de<br />
SCHULZ Systemtechnik GmbH<br />
Leiterin Marketing/Kommunikation:<br />
Christiane Ernst<br />
Schneiderkruger Straße 12 · 49429 Visbek<br />
Tel. 04445/897-0 · Fax 04445/897-300<br />
info@schulz.st · www.schulz.st<br />
SEVA Energie AG<br />
Vorstand: Jan Pille, Dr. Bernd Maybüchen<br />
Europa-Allee 14/ecopark · 49685 Emstek<br />
Tel. 04473/9281-0 · Fax 04473/9281-10<br />
info@seva.de · www.seva.de<br />
Erich Stallkamp ESTA GmbH<br />
Geschäftsführer: Erich Stallkamp,<br />
Thomas Pohler<br />
In der Bahler Heide 4 · 49413 Dinklage<br />
Tel. 04443/9666-0 · Fax 04443/9666-60<br />
info@stallkamp.de · www.stallkamp.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
Talfahrt gestoppt: Das Marktvolumen für Landtechnik in der EU verringerte sich 2009 laut<br />
VDMA um 19 Prozent auf 20,9 Milliarden Euro. Für 2010 wird mit einer Verlangsamung<br />
des Abschwungs auf minus 8 Prozent und 19,3 Milliarden Euro Umsatz gerechnet.<br />
und bleibt die Entwicklung in Polen. Der<br />
Export wird in den kommenden Monaten<br />
generell wieder etwas stärker wachsen.<br />
Protektionistische Bestrebungen<br />
in einigen Märkten<br />
Ein Wermutstropfen für die exportorientierten,<br />
westeuropäischen Hersteller bleiben<br />
weiterhin die protektionistischen Bestrebungen<br />
in einigen Märkten. So fordert<br />
die russische Industrie nachdrücklich die<br />
Ausweitung der bisher nur auf Mähdrescher<br />
und Feldhäcksler erhobenen Importzölle<br />
auf weitere Produktsegmente.<br />
Gleichzeitig wird ein Lokalisierungsgrad<br />
von 50 Prozent als Voraussetzung für die<br />
Teilnahme an staatlichen Förderungsprogrammen<br />
angestrebt.<br />
Ähnliche Tendenzen zeigt die chinesische<br />
Vergabepolitik bei öffentlichen Ausschreibungen,<br />
wobei das Auftragsvolumen<br />
größtenteils an inländische Landtechnikunternehmen<br />
fließt.<br />
Landtechnik als Zukunftsbranche<br />
im Maschinenbau positioniert<br />
Das rasante Weltbevölkerungswachstum,<br />
steigende Ansprüche an die Nahrungsmittel-<br />
und Energieversorgung sowie ambitionierte<br />
Klimaschutzziele sind wahre<br />
74 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Grafiken: VDMA<br />
Stanitech GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Reinhard Holzenkamp,<br />
Ralph Holzenkamp<br />
Holzhausen 16 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9989-0 · www.stanitech.de<br />
Norbert Taphorn GmbH<br />
Geschäftsführer: Norbert Taphorn<br />
Fladderweg 5 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/80216-0 · www.taphorn-solar.de<br />
Vodde Maschinen- und Metallbau GmbH<br />
Geschäftsführer: Peter Kenkel<br />
Turmtannen 10 · 49451 Holdorf<br />
Tel. 05494/9897-0 · www.vodde.de<br />
Hugo Vogelsang Maschinenbau GmbH<br />
Geschäftsführer: Harald Vogelsang<br />
Holthöge 10-14 · 49632 Essen Oldb.<br />
Tel. 05434/83-0 · Fax 05434/83-10<br />
www.vogelsang-gmbh.com<br />
WEDA Dammann & Westerkamp GmbH<br />
Marketingleiter: Carsten Bergstedt<br />
Am Bahnhof 10 · 49424 Lutten<br />
Tel. 04441/8705-0 · Fax 04441/5500<br />
c.bergstedt@weda.de · www.weda.de<br />
WELTEC BIOPOWER GmbH<br />
Geschäftsführer: Jens Albartus<br />
Zum Langenberg 2 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/99978-0 · Fax 04441/99978-8<br />
www.weltec-biopower.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
75
Synchronisiere Job-Datenbank<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Wessel Stahl- und Metallbau GmbH<br />
Geschäftsführer: Ludger Wessel<br />
Münsterstraße 73 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/2288 · www.wessel-metallbau.de<br />
Witte Lastrup GmbH<br />
Geschäftsführer: Johannes Witte<br />
Schnelter Straße 42 · 49688 Lastrup<br />
Tel. 04472/9404-0 · Fax 04472/9404-40<br />
j.witte@witte-lastrup.de<br />
www.witte-lastrup.de<br />
H. Wolking Mühlenbau GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Heinrich Wolking<br />
Bakumer Str. 13 · 49377 Vechta-Calveslage<br />
Tel. 04441/9298-0 · Fax 04441/9298-44<br />
www.wolking-muehlenbau.de<br />
Worthmann Maschinenbau GmbH<br />
Geschäftsführer: Frank Worthmann<br />
Königstraße 2 · 26676 Barßel<br />
Tel. 04497/9269-0 · www.worthmann-ma.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
Treiber der Landtechnikbranche und bescheren<br />
dem Agribusiness mittel- bis<br />
langfristig gesehen hervorragende Zukunftsaussichten.<br />
»Die Landtechnikindustrie hat sich<br />
mittlerweile als Zukunftsbranche im Maschinenbau<br />
positioniert«, betont Dr. Scherer.<br />
»Eine nachhaltige Personalpolitik ist<br />
dafür unabdingbar, gerade vor dem<br />
Hintergrund des nach wie vor existenten<br />
Ingenieurmangels«. Denn qualifizierte Ingenieure<br />
seien die notwendige Voraussetzung<br />
für die Innovationsfähigkeit der<br />
Branche.<br />
Agrartechnik bietet Jobs mit Zukunft<br />
Die Unternehmen der Agrartechnik bieten<br />
Ingenieuren interessante und relativ<br />
krisenfeste Beschäftigungsfelder, sagt Dr.<br />
Andreas Herrmann von der VDI Max-<br />
Eyth-Gesellschaft Agrartechnik. Von der<br />
Landwirtschaft werde zukünftig erwartet,<br />
dass sie nicht nur Lebensmittel in<br />
bester Qualität zu niedrigen Kosten, sondern<br />
auch Biomasse für eine umweltfreundliche<br />
Energiegewinnung und Rohstoffe<br />
für die Grundstoffindustrie bereitstellt.<br />
Zwar ging auch an der Agrartechnikbranche<br />
die Krise nicht spurlos vorüber,<br />
so Herrmann, der wachsende Bedarf an<br />
Lebensmitteln und Biomasse in der Welt<br />
werde jedoch ohne Investitionen in Technik<br />
nicht zu befriedigen sein.<br />
Zukünftig werde es im Pflanzen- und im<br />
Tierbereich um eine noch stärkere Vernetzung<br />
der einzelnen Produktionsprozesse<br />
gehen. So werden Pflanzenschutzmittel<br />
nach seinen Worten nur dort ausgebracht,<br />
wo wirklich Unkräuter wachsen.<br />
Insgesamt werden Elektronik und Kommunikationstechnik<br />
eine noch stärkere<br />
Bedeutung in der Agrartechnik erhalten.<br />
Auch das Thema Robotik wird hier Einzug<br />
halten.<br />
Für landtechnikinteressierte Studierende<br />
sei ein breit angelegtes Grundlagenund<br />
Fachwissen ein wichtiges Fundament<br />
für die spätere Tätigkeit, so Herrmann:<br />
»Wer schon im Maschinenbau-Studium<br />
weiß, dass der berufliche Weg in Richtung<br />
Agrartechnik führt, sollte das vertiefen.«<br />
Die Max-Eyth-Gesellschaft Agrartechnik<br />
versteht sich als Sammelpunkt und<br />
Anlaufstelle für die Agrartechnikbranche.<br />
Ingenieure und Agrarwissenschaftler nutzen<br />
den Verein Deutscher Ingenieure als<br />
Plattform für den Erfahrungsaustausch<br />
und die Netzwerkbildung (www.vdi.de/<br />
42233.0.html).<br />
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Maschinen- und Anlagenbau<br />
Foto: EnviTec Biogas AG<br />
Olaf von Lehmden gründete 2002 nach Erfahrungen im Anlagenbau, im Projektgeschäft und in der Leitung landwirtschaftlicher Betriebe<br />
die EnviTec Biogas GmbH. Seit 2007 ist das Unternehmen als AG an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert. EnviTec beschäftigt über<br />
420 qualifizierte und engagierte Mitarbeiter im In- und Ausland und ist mit eigenen Gesellschaften, Joint Ventures bzw. Vertriebsbüros<br />
weltweit vertreten.<br />
OLAF VON LEHMDEN<br />
Forschung ist das A und O<br />
Ob zur Strom-, Wärme- oder Erdgaserzeugung – keine andere erneuerbare Energie ist so effizient<br />
und vielfältig nutzbar wie Biogas. Seit Jahren steigert die EnviTec Biogas AG die Effizienz von Biogasanlagen<br />
mit der Erforschung und Entwicklung innovativer Technologien. Die Folge: Langfristig<br />
wird der Flächenbedarf für den Anbau von nachwachsenden Rostoffen pro Kilowatt installierter<br />
Leistung erheblich sinken.<br />
Noch in den 1970er Jahren waren<br />
auf bundesdeutschen Straßen Autos<br />
mit einem Verbrauch von bis<br />
zu 20 Litern auf 100 Kilometern keine Seltenheit.<br />
Doch dank Forschung und Entwicklung<br />
der Autobauer sind moderne<br />
Pkw weitaus sparsamer und verbrauchen<br />
nur noch rund ein Drittel des einst hohen<br />
Spritbedarfs. Ähnliche Fortschritte, wie<br />
sie die Automobilindustrie in den vergangenen<br />
Jahrzehnten erzielen konnte, sind<br />
auch in der Biogasbranche möglich – das<br />
haben die Ingenieure der EnviTec Biogas<br />
AG aus Lohne in den vergangenen Jahren<br />
bewiesen.<br />
Als Pionier und Vorreiter der Branche<br />
hat EnviTec seit der Unternehmensgründung<br />
2002 erhebliche Erfolge in der Effizienzsteigerung<br />
von Biogasanlagen erzielt<br />
und mit der Entwicklung neuer Technologien<br />
die Rentabilität für Anlagenbetreiber<br />
spürbar verbessert. Dennoch sind<br />
in der Optimierung noch große Potenziale<br />
zu erschließen. Daran arbeiten die Mitarbeiter<br />
der Forschungs- und Entwicklungsabteilung<br />
des Konzerns täglich.<br />
Schon heute leistet die Biogassparte in<br />
Deutschland einen Beitrag von knapp<br />
zwei Prozent zum Gesamtstromverbrauch.<br />
Durch die Entwicklung von hocheffizienten<br />
Anlagen, die den heutigen Systemen<br />
weit überlegen sind und mit geringeren<br />
Inputmengen auskommen, lässt<br />
sich dieser Anteil in den nächsten Jahren<br />
und Jahrzehnten noch erheblich steigern.<br />
Hierzu bedarf es weiterer Fortschritte bei<br />
der Aufbereitung und Ausnutzung von<br />
Substraten, bei der Anlagensteuerung,<br />
beim Wirkungsgrad der Blockheizkraft-<br />
78 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Foto: EnviTec Biogas AG<br />
Biogasanlage in seiner ursprünglichen Form: Als Rohstoffe werden tierische Exkremente, Pflanzen<br />
und organische Abfälle genutzt – wie zum Beipiel Gülle, Mais und Speisereste.<br />
Foto: EnviTec Biogas AG<br />
Biogas heizt ein: Auf dem Hof Denissen bei Ludwigslust/Mecklenburg-Vorpommern wird<br />
Spargel auf beheizten Feldern angebaut. Die Wärme dazu liefern zwei Biogasanlagen.<br />
werke und bei der Wärmenutzung. Wir<br />
von der EnviTec Biogas AG haben in den<br />
vergangenen Jahren bewiesen, dass wir<br />
in der Lage sind, mit unserem Know-how<br />
die Effizienz der Anlagen kontinuierlich<br />
zu steigern. Das Ende der Fahnenstange<br />
ist noch lange nicht erreicht.<br />
Mit der Weiterentwicklung der Biogasproduktion<br />
nimmt der Bedarf an Anbauflächen<br />
für nachwachsende Rohstoffe pro<br />
Anlage ab. Die Folgen lassen sich etwa am<br />
Beispiel der Biomethangaseinspeisung<br />
verdeutlichen: Bis zum Jahr 2030 sollen<br />
nach dem Willen der Bundesregierung<br />
rund zehn Milliarden Kubikmeter Biomethangas,<br />
etwa ein Zehntel des deutschen<br />
Erdgasverbrauchs, in das öffentliche Netz<br />
fließen. Um dieses ehrgeizige Ziel zu verwirklichen,<br />
wären auf Grundlage der aktuellen<br />
Technik rein rechnerisch rund<br />
zwei Millionen Hektar Ackerfläche für<br />
den Anbau von nachwachsenden Rohstoffen<br />
notwendig. Behält EnviTec Biogas als<br />
Technologieführer der Biogasbranche das<br />
bisherige Innovationstempo bei, sinkt der<br />
Flächenbedarf bis 2030 um schätzungsweise<br />
40 Prozent oder um 0,8 Millionen<br />
Hektar. Im Ergebnis sind für die gewünschte<br />
Menge Biomethangas nur noch 1,2 Millionen<br />
Hektar Ackerfläche erforderlich.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
79
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Foto: EnviTec Biogas AG<br />
Nach knapp zwei Jahren Bauzeit ging im Oktober 2009 in Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern, die weltgrößte Bioerdgasanlage ans Netz.<br />
Mit dem BioEnergie Park Güstrow und seiner thermischen Leistung von 55 Megawatt wurde eine neue Ära der industriellen Biogasproduktion<br />
eingeläutet. EnviTec hat als der größte Subunternehmer die gesamte Biogaserzeugung sowie die Gasaufbereitung errichtet.<br />
Bereits in den vergangenen Jahren sind<br />
die Substratmengen zur Biogasproduktion<br />
in EnviTec-Anlagen erheblich gesunken.<br />
Unsere ersten Anlagen mit einer elektrischen<br />
Anschlussleistung von 500 kW<br />
haben rund 10.000 Tonnen an nachwachsenden<br />
Rohstoffen pro Jahr benötigt. Ende<br />
2009 lag der Bedarf bei etwa 8300 Tonnen.<br />
Unser mittelfristiges Ziel sind 6000<br />
Tonnen.<br />
In Diskussionen um den Ausbau der<br />
Bioenergie in Deutschland finden die erreichten<br />
und noch erzielbaren technologischen<br />
Fortschritte der Biogasbranche<br />
meist kaum Erwähnung. Besonders Kritiker<br />
der grünen Energie prognostizieren<br />
bisweilen eine gleichmäßige Zunahme<br />
des Flächenbedarfs zur Biogasproduktion,<br />
wenn die Zahl der Biogasanlagen zunimmt.<br />
Das geht jedoch völlig an der Realität<br />
vorbei. Nicht nur die Effizienzfortschritte<br />
bei der Biogasanlagentechnik<br />
bleiben bei dieser Sichtweise unberücksichtigt,<br />
auch die stetige Verbesserung<br />
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80<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Kreis-Dissolver für verbesserte Anmischtechnik und schnellere Gasproduktion: Mit dieser<br />
neuen Anmischtechnik kann die Gasproduktion im Fermenter deutlich beschleunigt und<br />
dadurch eine höhere Gasausbeute erzielt werden. Im Vergleich zu einer konventionellen<br />
Biogasanlage mit Rotacut-Zerkleinerer liefert die Dissolver-Anlage nach Angaben von Envitec<br />
einen Mehrertrag von bis zu zwölf Kubikmetern Gas pro Tonne Frischmasse.<br />
landwirtschaftlicher Prozesse wird übersehen.<br />
Allein durch Weiterentwicklungen<br />
in der Landwirtschaft bei der Pflanzenzüchtung,<br />
beim Anbau, bei der Ernte, bei<br />
der Silierung und bei der Ernährung von<br />
Nutztieren schrumpft der Flächenbedarf<br />
für den Anbau landwirtschaftlicher Produkte<br />
und für die Tierzucht jährlich um<br />
rund zwei Prozent. Damit werden pro<br />
Jahr fast so viele landwirtschaftliche Flächen<br />
frei, wie sie für die Rohstoffproduktion<br />
zur Biogaserzeugung in Deutschland<br />
insgesamt derzeit genutzt werden. Denn<br />
auch nach einer fast zehnjährigen Erfolgsgeschichte<br />
nehmen Biogasanlagen in<br />
Deutschland für die Versorgung mit nachwachsenden<br />
Rohstoffen nur drei Prozent<br />
der gesamten landwirtschaftlich nutzbaren<br />
Fläche ein. Eine Verdrängung der Lebensmittel-<br />
und Tierfutterproduktion ist<br />
auf diesem niedrigen Niveau und angesichts<br />
der jährlich frei werdenden Flächen<br />
schier unmöglich.<br />
Dennoch ist es das Ziel von EnviTec Biogas,<br />
die Effizienz der Biogasproduktion<br />
durch technologische Fortschritte voranzutreiben<br />
und den Flächenbedarf jeder<br />
einzelnen Anlage langfristig weiter zu<br />
senken. Die technischen Verbesserungen<br />
sind für Anlagenbetreiber zwar mit Investitionskosten<br />
verbunden, zahlen sich jedoch<br />
für sie auch aus. Denn durch höhere<br />
Erträge in der Biogasproduktion können<br />
die Betreiber gestiegene Rohstoffkosten<br />
auffangen.<br />
Allein in den vergangenen zwei Jahren<br />
hat EnviTec die Biogasausbeute in den Anlagen<br />
des Unternehmens um rund 20 Prozent<br />
steigern können. Entscheidend zu<br />
diesem Fortschritt beigetragen haben<br />
zwei neue Entwicklungen, von denen eine<br />
auf der weltgrößten Landtechnikausstellung<br />
Agritechnica im November 2009 die<br />
Auszeichnung Maschine des Jahres 2010<br />
in der Kategorie »Erneuerbare Energien«<br />
erhielt: das automatisierte Fütterungssystem<br />
EnviTec Feedcontrol.<br />
Der Ansatz zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit<br />
einer Biogasanlage liegt bei<br />
dieser Technologie auf einer gleichmäßigen<br />
Gasproduktion, um das Blockheizkraftwerk<br />
(BHKW) konstant auf höchster<br />
Leistungsstufe fahren zu können. Dafür<br />
ist eine regelmäßige Fütterung der Bakterien<br />
im Fermenter der Biogasanlage entscheidend.<br />
Diese Fütterung fand bislang<br />
in der Regel zu bestimmten Zeitpunkten<br />
statt, die der Betreiber beispielweise anhand<br />
der erwarteten Biogasproduktion<br />
festlegte. Trotz einer über den Tag gleichmäßig<br />
verteilten Fütterung sind bei dieser<br />
Methode schwankende Biogasmengen,<br />
etwa aufgrund unterschiedlicher Substratqualitäten,<br />
nicht gänzlich auszuschließen.<br />
Gasproduktion und BHKW-<br />
Auslastung sind dann nicht mehr im<br />
Foto: EnviTec Biogas AG<br />
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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
81
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Fotos: EnviTec Biogas AG<br />
Große Ehre für EnviTec: Für ihre herausragenden Leistungen in der Biogasbranche erhielten<br />
die Lohner im Oktober 2010 den »Frost & Sullivan Best Practices Award 2010« in Brüssel.<br />
Damit würdigt die weltweit tätige Unternehmensberatung Frost & Sullivan die herausragende<br />
Branchenstellung des Biogasanlagenbauers.<br />
Gleichgewicht. Wird durch eine ungenaue<br />
Regelung zu wenig Biogas produziert,<br />
sinkt die Stromproduktion. Wird<br />
wiederum Gas im Überschuss erzeugt,<br />
kann ein Abfackeln des Gases notwendig<br />
werden.<br />
Mit der neu entwickelten EnviTec Feedcontrol,<br />
einer Steuerungs- und Sensortechnik<br />
für Biogasanlagen, sind variable<br />
Fütterungsintervalle möglich. Sie werden<br />
während des Betriebs vollautomatisch<br />
entsprechend der geforderten Biogasmenge<br />
für die höchste Leistungsstufe des<br />
BHKW angepasst. Der Gasspeicher des<br />
Fermenters bleibt so gleichmäßig gefüllt.<br />
Eine manuelle Anpassung der Fütterungsmengen<br />
und Kontrolle durch den Betreiber<br />
ist nicht mehr notwendig.<br />
Mehr als 50 Biogasanlagen von EnviTec<br />
sind bereits mit dieser Technik ausgerüstet.<br />
Für eine direkte Erfolgskontrolle haben<br />
die Ingenieure von EnviTec über einen<br />
Zeitraum von mehreren Monaten die<br />
Daten von vier Biogasanlagen mit konventioneller<br />
Fütterung aufgenommen und in<br />
den nachfolgenden Monaten dieselben<br />
Biogasanlagen mit leistungsgeregelter<br />
Fütterung betrieben.<br />
Der Vergleich der aufgezeichneten Daten<br />
zeigt, dass selbst bei Anlagen mit einer<br />
hohen BHKW-Auslastung von mehr als 90<br />
Prozent noch erhebliche Steigerungen<br />
möglich sind. Mit einer konventionellen<br />
Fütterung ließ sich bei den vier Biogasanlagen<br />
im Durchschnitt eine Auslastung<br />
von 92,7 Prozent erreichen, während mit<br />
der leistungsgeregelten Fütterung im<br />
Mittel eine Auslastung von 98 Prozent<br />
möglich war.<br />
Ein weiterer Meilenstein bei der Verbesserung<br />
der Gesamtwirtschaftlichkeit von<br />
Biogasanlagen ist EnviTec 2010 bei der<br />
Aufbereitung der Inputstoffe gelungen.<br />
Generell ist die Biogasausbeute in hohem<br />
Maß von einer möglichst vollständigen<br />
Methanisierung der eingesetzten Substrate<br />
abhängig. Gerade bei dem Einsatz von<br />
nachwachsenden Rohstoffen wie etwa<br />
Maissilage ist die Gasausbeute jedoch<br />
durch den Aufschluss der cellulose- und<br />
ligninhaltigen Bestandteile begrenzt.<br />
Bei der Zerkleinerung der Inputstoffe ist<br />
deswegen ein größtmöglicher Aufschluss<br />
der Materialien das Ziel. Gleichzeitig sollten<br />
die hierzu notwendigen Energie- und<br />
Investitionskosten den Nutzen nicht aufwiegen<br />
oder gar übersteigen. Viele der am<br />
Markt befindlichen Lösungsansätze werden<br />
diesem Anspruch nicht gerecht und<br />
sind schlicht unrentabel.<br />
Der Durchbruch gelang EnviTec mit einem<br />
Forschungsprojekt, das den Fokus<br />
auf die Dissolvertechnik legte. Dissolver<br />
werden in der Industrie weltweit bislang<br />
zum Mischen von Farben und Lacken eingesetzt.<br />
Der sogenannte Kreis-Dissolver<br />
homogenisiert Substanzen durch die<br />
Schneid- und Scherkräfte einer hochdrehenden<br />
Messerscheibe. Erste Versuche<br />
mit einer mobilen Testanlage ergaben im<br />
Juni 2009, dass vor allem Maissilage problemlos<br />
in Flüssigkeiten wie Gülle oder<br />
Rezirkulat des Fermenters eingemischt<br />
werden kann. In Kooperation mit dem<br />
Hersteller, der Maschinenfabrik Niemann<br />
aus Melle, optimierten die Ingenieure von<br />
EnviTec den Kreis-Dissolver daraufhin<br />
weiter für den Betrieb in Biogasanlagen<br />
und starteten eine umfangreiche Vergleichsstudie.<br />
In der direkten Gegenüberstellung mit<br />
einer konventionellen Biogasanlage ohne<br />
Kreis-Dissolver lieferte die mit einem Dissolver<br />
ausgestattete Anlage einen Mehrertrag<br />
von durchschnittlich zwölf Kubikmetern<br />
Gas pro Tonne Frischmasse. Der Gas -<br />
ertrag der modernisierten Anlage lag damit<br />
7,1 Prozent über dem erwarteten<br />
Wert, der auf einer Substratanalytik und<br />
Daten des Kuratoriums für Technik und<br />
Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL)<br />
basiert, und sogar 9,1 Prozent über dem<br />
Gasertrag der konventionellen Anlage.<br />
Auch der Stromertrag lag 6,7 Prozent<br />
über der Prognose und 8,9 Prozent über<br />
dem Ergebnis der herkömmlichen Anlage<br />
– bei kaum erhöhtem Eigenbedarf an<br />
Strom (3,89 Prozent) für die Anmischung<br />
Ausgezeichnet: Die Envitec Feedcontrol zur<br />
automatischen Beschickung von Biogasanlagen<br />
wurde auf der Agritechnica zur »Maschine<br />
des Jahres 2010« gekürt.<br />
82 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Fotos: EnviTec Biogas AG<br />
Partner mit Erfahrung: Die Envitec Biogas AG<br />
deckt mit ihrem Angebot die gesamte Wertschöpfungskette<br />
der Herstellung von Biogas<br />
ab. Dazu gehören die Planung, der schlüsselfertige<br />
Bau und natürlich die Inbetriebnahme<br />
von Biogasanlagen.<br />
und Fermentation im Vergleich zu der<br />
konventionellen Anlage (3,87 Prozent).<br />
Die deutlichen Vorteile des Kreis-Dissolvers<br />
beim Gasertrag basieren auf einer optimierten<br />
Anmischtechnik. Maiskörner etwa<br />
sind bereits nach rund zwei Minuten<br />
Mischzeit komplett zerschlagen und bilden<br />
eine homogene Masse, bei der die Zellinhaltsstoffe<br />
sofort zur Biogasproduktion<br />
zur Verfügung stehen. Dadurch sinkt die<br />
erforderliche Verweilzeit der Maissilage<br />
im Fermenter und die gesamte Gasproduktion<br />
verläuft schneller. Ein weiterer<br />
Vorteil der gründlicheren Zerkleinerung<br />
durch einen Kreis-Dissolver ist die deutlich<br />
herabgesetzte Viskosität des Substrates<br />
im Fermenter. Weil der Fermenterinhalt<br />
weniger dickflüssig ist als beim herkömmlichen<br />
Verfahren, spart der Betreiber<br />
Rührwerksleistung. Außerdem nimmt<br />
das Risiko von Sink- und Schwimmschichten<br />
erheblich ab.<br />
Erfolge wie diese ermutigen EnviTec,<br />
weiter an der Optimierung aller Komponenten<br />
einer Biogasanlage zu arbeiten.<br />
»Wir sind sehr zuversichtlich, durch weitere<br />
technologische Fortschritte unseren<br />
Kunden auch in den kommenden Jahren<br />
stets die bestmögliche Technik anbieten<br />
zu können«, sagt Jürgen Tenbrink, Technikvorstand<br />
(CTO) der EnviTec Biogas<br />
AG. Mit der Verleihung des Best Practices<br />
Award 2010 würdigte die weltweit tätige<br />
Unternehmensberatung Frost & Sullivan<br />
im Oktober 2010 die herausragende Branchenstellung<br />
von EnviTec in der Erforschung<br />
und Entwicklung von effizienzverbessernden<br />
Technologien zur Biogasproduktion<br />
und in puncto Kundenzufriedenheit.<br />
Die Auszeichnung zeigt uns von<br />
EnviTec Biogas, dass wir die Bedürfnisse<br />
unserer Kunden kennen und auf dem richtigen<br />
Weg sind.<br />
■<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
83
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Foto: Gigant Holding AG<br />
Gigant-Stand auf der IAA: Gigant ist europaweiter Spezialist für durchdachte Lösungen in der Nfz-Industrie. Innovative Achsen, Feder -<br />
aggregate und Druckluftbehälter sorgen in Sattelaufliegern, Anhängern und Tiefladern für optimale Fahrt.<br />
MARKUS<br />
GEHLE<br />
Giganten aus Dinklage<br />
Die Erfolgsgeschichte des Dinklager Nutzfahrzeugzulieferers gigant | Trenkamp & Gehle GmbH begann<br />
in den 1960er Jahren mit der Fertigung von Spaten. Gegen Ende der 60er kamen die ersten Federschuhe<br />
für die Federung von Anhängerachsen hinzu. Aus der Firma wurde 1973 die Trenkamp & Gehle GmbH,<br />
die sich voll auf die Produktion von Federaggregaten konzentrierte – noch heute ein wichtiges Standbein<br />
im Portfolio der Gigant-Gruppe.<br />
Heute beschäftigt die Gigant-Gruppe<br />
unter Leitung der Gigant Holding<br />
AG europaweit 265 Mitarbeiter<br />
und ist die Nummer drei im europäischen<br />
Achsenmarkt für gezogene<br />
Fahrzeuge. Zum Kundenstamm der Dink -<br />
lager zählen nahezu alle namenhaften europäischen<br />
Hersteller von Anhängern und<br />
Aufliegern. Auch in angrenzenden Industriezweigen<br />
hat sich die Gigant-Gruppe<br />
gut etabliert und liefert einen großen Anteil<br />
ihrer mechanischen Aggregate in die<br />
agrarwirtschaftliche Industrie.<br />
Die Gigant-Gruppe produziert heute<br />
Achsen im Bereich von 5,5 bis 20 Tonnen<br />
Achslast sowie Luftfederaggregate, mechanische<br />
Aggregate und Luftdruckbehälter.<br />
2008 wurden mehr als 65.000 Achsen<br />
produziert – die bis dahin höchste<br />
Stückzahl der Firmengeschichte. Im<br />
Druckluftbehälterbereich ist die Produktionszahl<br />
bei rund 175.000 Stück angelangt<br />
– mit jährlich steigender Tendenz.<br />
Die Weichen für die kontinuierliche Expansion<br />
wurden in den 90er Jahren durch<br />
eine kluge und überlegte Übernahme und<br />
Beteiligungsstrategie der Geschäftsführung<br />
gestellt. Weitsichtige Ergänzungen<br />
führten zum Ausbau des Produktspektrums:<br />
Seit dem Jahre 1991 etwa kann<br />
man erstklassige Luftdruckbehälter für<br />
Bremsanlagen über das britische Tochterunternehmen<br />
Gigant UK Limited anbieten.<br />
Über deren Standort in Shildon im County<br />
Durham in Nordostengland gelang der<br />
erste Schritt in den Markt der ehemaligen<br />
Commonwealth-Länder. Darüber hinaus<br />
wurden eine weitere Verkaufsgesellschaft<br />
in Market Harborough, England, gegrün-<br />
84 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Foto: Gigant Holding AG<br />
Foto: Gigant Holding AG<br />
Zur Gigant Holding AG in Dinklage gehören heute Trenkamp & Gehle, Gigant France in Hamles-Moines<br />
und Saint Thibault, Frankreich sowie Gigant UK Ltd., Großbritannien.<br />
Mehr als fünf Jahrzehnte Achsenbau: Auf die lange Erfahrung der Dinklager Nfz-Spezialisten<br />
zählen Kunden aus der ganzen Welt.<br />
det und Vertriebspartner in Norwegen,<br />
Schweden, Finnland, Russland, Polen,<br />
Tschechien, Thailand, Australien und<br />
Neuseeland aufgebaut.<br />
Der wichtigste Schritt zur Festigung der<br />
Marktposition auf dem europäischen Nfz-<br />
Markt gelang 1993 mit der Übernahme<br />
des französischen Achsenherstellers Societe<br />
Ardenaise d’Essieux. Die Franzosen,<br />
die heute das komplette Achsprogramm<br />
von Gigant produzieren, brachten hervorragende<br />
Kontakte nach Nordafrika in die<br />
Gruppe, was Gigant eine gute Position auf<br />
den Märkten von Marokko, Tunesien und<br />
Algerien verschaffte. 2004 wurde der<br />
größte Achshersteller Frankreichs aus einer<br />
Insolvenz übernommen und in die Gigant-Gruppe<br />
integriert.<br />
Das größte Krisenjahr der Branche verlangte<br />
tiefgreifende Veränderungen in<br />
der Gruppenstruktur: So wurden 2009<br />
die beiden französischen Unternehmen<br />
am Standort Ham les Moines bei Reims<br />
zusammengelegt. Die Produktionsanlagen<br />
wurden teils in Frankreich belassen,<br />
teils nach Deutschland verlagert. Ende<br />
2010 wurde das französische Tochterunternehmen<br />
verkauft.<br />
Die Krise hat auch bei Gigant tiefe Spuren<br />
hinterlassen. Dennoch hält die Gruppe<br />
an ihrem Wachstumswillen fest und<br />
baut gegenwärtig die Hallen des damaligen<br />
eigenen Werkzeugbauers AFT in eine<br />
Achskörperfertigung um. Damit werden<br />
in Dinklage bald alle Komponenten zur<br />
Herstellung von Achsen selbst produziert.<br />
Dinklage avanciert damit zum zentralen<br />
Produktionsstandort der Gigant-Gruppe<br />
und wird künftig seine Kompetenzen als<br />
Satellitenfertiger in die anderen Standorte<br />
beisteuern. Die Zukunft wird so bei Gigant<br />
aktiv gestaltet. Dazu passt, dass sich<br />
die Dinklager auch auf zukünftige Wachstumsmärkte<br />
wie Indien einstellen.<br />
Eine Fertigungserweiterung im Bereich<br />
Druckluftbehälter in England wird<br />
<strong>2011</strong> umgesetzt. Diese Investition erschließt<br />
für Gigant neue Kundensegmente<br />
wie den Bus- oder den Zugmaschinen -<br />
bereich.<br />
■<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 85<br />
Strategie und Kommunikation<br />
Werbung ist Wirtschaft. Eine eigene Industrie. Ein Bereich des<br />
Marketing-Mixes. Eine eigene Wissenschaft. Sie begegnet uns<br />
tagtäglich, sie ist immer und überall präsent. Im Fernsehen,<br />
in der Zeitung, auf dem Weg zur Arbeit an Plakatwänden, bei<br />
der Arbeit im Radio oder im World Wide Web. Es gibt Außenwerbung<br />
an Litfaßsäulen, in Form von Werbegeschenken wie<br />
Kugelschreibern und Kalendern, es gibt Medienwerbung im<br />
Fernsehen und im Radio, es gibt Werbung in print und digital.<br />
Werbung kann auf Bussen oder auf Trikots gedruckt sein.<br />
Es gibt witzige Werbungen und traurige, langweilige die man<br />
schnell wieder vergisst, die wenig überzeugend ist und die das<br />
Verbraucherherz höher schlagen lässt. Werbung erzählt Geschichten<br />
und vermittelt Emotionen. Werbung soll den Kunden<br />
in seiner Entscheidung bestärken, motivieren und überzeugen.<br />
Werbung ist Information. Sie schafft Transparenz und hilft zu<br />
differenzieren. Werbung will Kunden erhalten und gewinnen.<br />
Will überzeugen und interessieren. Und sie will unterhalten. In<br />
der Werbung ist alles möglich, denn gute Werbung kennt keine<br />
Grenzen. Werbung ist kein Selbstzweck. Strategien und Konzepte<br />
werden entwickelt und ausgebaut. Werbung verfolgt immer<br />
ein Ziel, bleibt in Erinnerung und führt zu Erfolg. Letztendlich<br />
soll Werbung immer zu einem anregen: zum Kaufen! Werbung<br />
ist Wirtschaft. Eine eigene Industrie. Ein Bereich des Marketing-<br />
Mixes. Eine eigene Wissenschaft. Sie begegnet uns tagtäglich,<br />
sie ist immer und überall präsent. Im Fernsehen, in der Zeitung,<br />
auf dem Weg zur Arbeit an Plakatwänden, bei der Arbeit im Radio<br />
oder im World Wide Web. Es gibt Außenwerbung an Litfaßsäulen,<br />
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traurige, langweilige die man schnell wieder vergisst, die wenig<br />
überzeugend ist und die das Verbraucherherz höher schlagen<br />
lässt. Werbung erzählt Geschichten und vermittelt Emotionen.<br />
Werbung soll den Kunden in seiner Entscheidung bestärken,<br />
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erhalten und gewinnen. Will überzeugen und interessieren. Und<br />
sie will unterhalten. In der Werbung ist alles möglich, denn gute<br />
Werbung kennt keine Grenzen. Werbung ist kein Selbstzweck.<br />
Strategien und Konzepte werden entwickelt und ausgebaut.<br />
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zu Erfolg. Letztendlich soll Werbung immer zu einem anregen:<br />
zum Kaufen! Werbung ist Wirtschaft. Eine eigene Industrie. Ein<br />
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Will überzeugen und interessieren. Und sie will unterhalten. In<br />
der Werbung ist alles möglich, denn gute Werbung kennt keine<br />
Grenzen. Werbung ist kein Selbstzweck. Strategien und Konzepte<br />
werden entwickelt und ausgebaut. Werbung verfolgt immer<br />
ein Ziel, bleibt in Erinnerung und führt zu Erfolg. Letztendlich<br />
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ist Wirtschaft. Eine eigene Industrie. Ein Bereich des Marketing-<br />
Mixes. Eine eigene Wissenschaft. Sie begegnet uns tagtäglich,<br />
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Werbung kennt keine Grenzen. Werbung ist kein Selbstzweck.<br />
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Maschinen- und Anlagenbau<br />
Foto: Archiv REHO-Gruppe<br />
Mittelstand von seiner besten Seite: Luftbild des Firmensitzes der REHO-Gruppe in Vechta-Holzhausen. 1974 von Reinhard Holzenkamp<br />
gegründet, genießen die Produkte und Dienstleistungen der drei Unternehmen Holzenkamp, Stanitech und Warnking in den Bereichen<br />
Maschinenbau, Oberflächenverarbeitung und CNC-Blechbearbeitung weltweit einen hervorragenden Ruf.<br />
RALPH<br />
HOLZENKAMP<br />
Präzision aus Holzhausen<br />
»Wir erzielen mit Kundennähe und innovativer Denkweise ein Höchstmaß an Kundenzufriedenheit«.<br />
So lässt sich die Philosophie der REHO-Gruppe am einfachsten umschreiben. Die Gruppe vereint die<br />
Firmen Holzenkamp, Stanitech und Warnking. Während Holzenkamp sich heute vornehmlich mit<br />
dem Sondermaschinen- und Gerätebau beschäftigt, fertigt Warnking hauptsächlich Maschinen für<br />
die Torfindustrie sowie Förderanlagen und Verpackungsmaschinen. Stanitech hat sich auf die CNCgesteuerte<br />
Blechbearbeitung und Oberflächentechnik spezialisiert. Die gesamte Gruppe beschäftigt<br />
heute insgesamt 120 Mitarbeiter.<br />
Angefangen hat das alles einmal in<br />
der elterlichen Garage, in der Reinhard<br />
Holzenkamp Brottransportwagen<br />
für eine Großbäckerei herstellte.<br />
Immer häufiger wurden seinerzeit auch<br />
Reparaturaufträge für Landmaschinen<br />
und Stalleinrichtungen an ihn herangetragen.<br />
Folglich wurde die Garage der Eltern<br />
im Laufe der Zeit zu klein. Reinhard<br />
Holzenkamp siedelte mit seinem kleinen<br />
Betrieb in eine nahegelegene Schmiede.<br />
Zu diesem Zeitpunkt wurde der erste Auszubildende<br />
eingestellt.<br />
1974 wurde das heutige Firmengelände<br />
mit einer Größe von 3.500 Quadratmetern,<br />
auf dem sich Lagerhallen eines früheren<br />
Landhandels befanden, erworben.<br />
Daraus machte Holzenkamp eine Reparaturwerkstatt.<br />
Weil das Unternehmen in<br />
kurzer Zeit ein kontinuierliches Wachstum<br />
an den Tag legte, wurde bereits nach<br />
drei Jahren eine weitere Halle ergänzt.<br />
1980 wurde sie noch einmal vergrößert.<br />
Damals wurden für einen weltweit tätigen<br />
Hersteller von Stalleinrichtungen für<br />
die Legehennenhaltung erste komplette<br />
Baugruppen gefertigt.<br />
Reinhard Holzenkamp übernahm zwei<br />
Jahre später seinen ehemaligen Lehrbetrieb,<br />
das Unternehmen Warnking, mit<br />
fünf Beschäftigten. Die Firma Stanitech<br />
schließlich wurde 1985 gegründet – verbunden<br />
mit dem Kauf der ersten CNC-ge-<br />
86 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />
Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />
Präzision ist alles: Der unerbittliche REHO-Maßstab ist absolute Präzision und höchste Qualität.<br />
Das ist gleichermaßen der Anspruch der internationalen Kundschaft, die die Erzeugnisse<br />
aus dem <strong>Oldenburger</strong> Münsterland zu schätzen weiß.<br />
steuerten Stanz- und Nibbelmaschine.<br />
Stanitech fertigte – und fertigt noch heute<br />
– für fast jeden Industriezweig. Auch<br />
komplette Baugruppen werden geliefert.<br />
Stanitech<br />
Die CNC-gesteuerte Fertigung bestimmt<br />
heute in weiten Teilen die industrielle<br />
Blechbearbeitung im metallverarbeitenden<br />
Gewerbe. Doch auch hier ist es wichtig,<br />
dass Know-How und Qualität stimmen.<br />
Bei Stanitech wird seit über zwanzig<br />
Jahren mit CNC-gesteuerten Anlagen gearbeitet.<br />
Dieser Vorteil – gepaart mit der<br />
entsprechenden Erfahrung seiner qualifizierten<br />
Mitarbeiter – macht Stanitech zu<br />
einem der leistungsstarken Unternehmen<br />
in der Blechbearbeitung.<br />
Mitarbeiter sind heute mehr denn je das<br />
Kapital des Unternehmens und somit der<br />
Grundstein für seinen Erfolg. Mit diesem<br />
Bewusstsein und aufgrund des akuten<br />
Facharbeitermangels in den metallverarbeitenden<br />
Berufen wird die Ausbildung in<br />
der REHO-Gruppe groß geschrieben. Momentan<br />
werden zehn gewerbliche Lehrlinge<br />
zum Feinwerkmechaniker Fachrichtung<br />
Maschinenbau ausgebildet. Hinzu<br />
kommt ein Auszubildender zum Industriekaufmann.<br />
Mit seiner enormen Fertigungstiefe und<br />
der damit verbundenen Technologie kann<br />
das Unternehmen im Bereich der Blechbearbeitung<br />
für fast jeden Industriezweig<br />
produzieren. Von der Konstruktion und<br />
Programmierung über die Flachbearbeitung<br />
mit Lasertechnik und das Biegen bis<br />
hin zum Schweißen liefern die Holzhausener<br />
alles aus einer Hand – egal ob Einzelteil<br />
oder komplexe Baugruppen. Auch<br />
die Beschichtung wird durch die qualifizierten<br />
Mitarbeiter von Stanitech im eigenen<br />
Oberflächenzentrum durchgeführt.<br />
Hier erhalten die Blechkomponenten eine<br />
hochwertige Lackierung mittels Pulverbeschichtung<br />
oder Nasslackierung und damit<br />
ein Oberflächenfinish, das für Ästhetik<br />
und optimale Widerstandsfähigkeit<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
87
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />
Lasern, Stanzen, Nibbeln: Bei Stanitech sorgen erfahrenen Profis an Hochleistungsmaschinen<br />
für geringstmögliche Fertigungstoleranzen. »Senkrechte Schnittkanten sind bei uns<br />
wirklich senkrecht und gratfreie Konturen wirklich gratfrei«, heißt das Motto des Hauses.<br />
sorgt. So werden Wettbewerbsvorteile geschaffen,<br />
die letztendlich den Kunden zugute<br />
kommen. Diese Kunden kommen<br />
heute aus dem Maschinen- und Anlagenbau,<br />
der Landmaschinen- und Nutzfahrzeugindustrie<br />
sowie der Medizintechnik.<br />
Warnking Maschinenbau<br />
Die Firma Warnking Maschinenbau konstruiert<br />
und produziert Maschinen und<br />
Anlagen für die torfverarbeitende Industrie<br />
auf internationalem Niveau. Oft genug<br />
sind das komplette Turnkey-Lösungen,<br />
die rund um den Torf alles abdecken,<br />
was moderne Torfproduzenten brauchen.<br />
Egal, ob es sich um ein robustes Förderband<br />
für grossvolumiges Schüttgut oder<br />
die komplette computergesteuerte Mischanlage<br />
mit Abfüllvorrichtung handelt –<br />
Warnking hat die richtigen Ideen, um die<br />
optimale Lösung zu entwickeln. Beratung,<br />
Planung, Fertigung, Montage: Hier<br />
gibt es alles aus einer Hand!<br />
Jährlich werden durch die Torf- und<br />
Humuswirtschaft rund 8 Millionen Kubikmeter<br />
Torfprodukte für gärtnerische Zwecke<br />
produziert. Die Weißtorfvorräte sind<br />
in Deutschland weitgehend erschöpft.<br />
Rund 1,8 Millionen Kubikmeter werden<br />
deshalb vor allem aus den baltischen Ländern<br />
nach Deutschland importiert und in<br />
Erdenwerken verarbeitet. Der baltische<br />
Raum ist immer mehr im Kommen.<br />
In den letzten Jahren erstellte Warnking<br />
Maschinenbau mehrere komplette Torfund<br />
Substratwerke in Lettland und Litauen.<br />
Seitdem hat die Bedeutung von Osteuropa<br />
und insbesondere des baltischen<br />
Raumes als Absatzmarkt für Maschinen<br />
und Anlagen aus Holzhausen stetig zugenommen.<br />
Wie immens die Torfvorräte im<br />
Baltikum sind, zeigen einige Zahlen, die<br />
allerdings teilweise auf Schätzungen beruhen.<br />
Um beim Beispiel Lettland zu bleiben:<br />
Dort beträgt der Anteil der gesamten<br />
Moorfläche (GMF) an der Landesfläche<br />
zehn Prozent. Torfabbau findet in Lettland<br />
auf 4.100 Hektar (0,6 Prozent der<br />
GMF) statt, möglich wäre er auf 27.000<br />
Hektar. Mittlerweile stehen 20 Prozent<br />
der lettischen GMF unter Naturschutz.<br />
Holzenkamp<br />
Auch die Firma Holzenkamp hat sich in<br />
den letzten Jahren einen Namen im Maschinen-<br />
und Gerätebau gemacht. Mit einem<br />
motivierten und flexiblen Team werden<br />
nach technischen Dokumentationen<br />
aus der Unternehmensgruppe oder nach<br />
Kundenzeichnung Anlagen im Sondermaschinenbau<br />
und Stahlbau für die Futtermittelindustrie<br />
und Getreideverarbeitung<br />
sowie die Kaffee- und Kakaolagerung<br />
hergestellt. Auch die historischen<br />
Ursprünge werden bei Holzenkamp natürlich<br />
nicht vergessen. So werden auch<br />
heute noch Geräte für die Landwirtschaft<br />
hergestellt. Und immer, wenn der Landwirt<br />
Probleme mit seinen Landmaschinen<br />
und Geräten hat, wird gut und gerne von<br />
Holzenkamp-Mitarbeitern gewartet und<br />
repariert.<br />
Deutscher Maschinenbau<br />
kommt wieder in Fahrt<br />
Mittlerweile ist seit der Zuspitzung der Finanzkrise<br />
mehr als ein Jahr vergangen. In<br />
dieser Zeit hat sich gezeigt, dass es letztendlich<br />
gravierende Fehlverhalten und<br />
Fehlanreize im Finanzsystem waren, die<br />
zum schwersten Wirtschaftseinbruch der<br />
Nachkriegszeit geführt haben. Wie reagieren<br />
wir darauf – als familiengeführte<br />
88<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Maschinen- und Anlagenbau<br />
und mittelständische Maschinen- und Anlagenbauer?<br />
Wir gelten als Gegenpol zu diesen Missständen,<br />
da wir an der Nachhaltigkeit unseres<br />
Wirtschaftens interessiert sind und<br />
weniger an kurzfristigen Gewinnen. Dennoch<br />
waren auch wir von der Krise betroffen.<br />
Einmal durch die schlechte gesamtwirtschaftliche<br />
Entwicklung, aber auch<br />
und vor allem von den Problemen im<br />
Bankensektor, der für kleine und mittelständische<br />
Unternehmen nun einmal die<br />
wesentliche externe Finanzierungsquelle<br />
darstellt. Doch im deutschen Maschinenbau<br />
geht es wieder bergauf. Nachdem das<br />
Produktionsvolumen der Schlüsselbranche<br />
im vergangenen Jahr mit einem Minus<br />
von fast 25 Prozent auf nur noch 151<br />
Mrd. Euro so stark abgestürzt ist wie nie<br />
zuvor, ziehen die Bestellungen jetzt wieder<br />
deutlich an.<br />
Wir stellen also wieder ein und suchen<br />
gleichzeitig händeringend Facharbeiter.<br />
Nur: Woher nehmen in Zeiten von Vollbeschäftigung,<br />
von der wir im <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland offenbar reden können? Dazu<br />
kommt der demographische Wandel in<br />
Form eines Alterungsprozesses, der Gesellschaft<br />
und Wirtschaft vor große Herausforderungen<br />
stellen wird.<br />
Blick in die Produktion: Warnking Maschinenbau konstruiert und produziert Maschinen<br />
und Anlagen für die torfverarbeitende Industrie auf internationalem Niveau.<br />
Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />
Expedition Berufsfeld:<br />
Technik made in Vechta<br />
Expedition zum Planet Beruf – unter dieser<br />
plaktiven Überschrift wird gegenwärtig<br />
auf vielen Ebenen auf die Notwendigkeit<br />
einer engeren Zusammenarbeit zwischen<br />
Schule und Wirtschaft hingewiesen.<br />
Der MIT-Stadtverband Vechta hat mit<br />
dem Projekt Technik made in Vechta einen<br />
ersten und sehr wichtigen Schritt getan.<br />
Weitere Kooperationspartner sind die<br />
Vechtaer Ludgerus-Schule, die Agentur<br />
für Arbeit sowie die Hochschule Vechta<br />
mit der ISPA, Abteilung Lernen im ländlichen<br />
Raum. Auch die REHO-Gruppe beteiligt<br />
sich aktiv zum dritten Mal an diesem<br />
Projekt. Insgesamt 43 Schüler der<br />
Jahrgangsstufe neun können innerhalb<br />
des Projektes praxisnah außerschulisches<br />
Lernen in der Wirtschaft erleben. Dabei<br />
ist es den Initiatoren wichtig, dass der<br />
Schwerpunkt auf technisch orientierte<br />
Unternehmen und Berufsfelder gelegt<br />
wird. Denn wir alle wissen, dass es vor allen<br />
im technischen Bereich künftig einen<br />
besonderen Bedarf an Arbeitskräften und<br />
somit zugleich sehr gute berufliche Chancen<br />
in der Region gibt. Man muss es den<br />
Jugendlichen nur näher bringen.<br />
Die Schüler können ihre persönlichen<br />
Interessen und Wünsche für ihre berufliche<br />
Zukunft erforschen sowie ökonomische<br />
und technische Kenntnisse vertiefen.<br />
Arbeitsprozesse werden beobachtet. Sie<br />
erleben Menschen an ihren Arbeitsplätzen<br />
und können Atmosphäre schnuppern.<br />
Ein nicht unerheblicher Aspekt dieses Projektes<br />
ist auch, dass erste Kontakte geknüpft<br />
werden. So ist es kein Einzelfall,<br />
dass einige der am Projekt beteiligten<br />
Mittelständler unmittelbar nach dem<br />
Unternehmensbesuch die ersten Bewerbungen<br />
für ein anschließendes Schulpraktikum<br />
auf dem Tisch haben.<br />
Nur durch einen Blick in die Praxis können<br />
die Schüler den richtigen Beruf für<br />
sich finden. Und nur so kann der Beruf<br />
auch zur Berufung werden. ■<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 89
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Foto Hölzen, Gerald Lampe<br />
Vorstand mit BHKW: Seitdem der Firmengründer Günther J. Schulz die Gesellschaft an einen amerikanischen Investor veräußerte, leiten<br />
die beiden Vorstände Jan Pille (Bild) und Dr. Bernd Maybüchen die SEVA Energie AG. Das 1982 gegründete Unternehmen hat sich auf<br />
den Bau, die Planung und die Installation von BHKWs für die unterschiedlichsten Kraftstoffe und Anwendungsfälle spezialisiert.<br />
JAN PILLE<br />
VORSTAND SEVA ENERGIE AG<br />
Die Zukunft der Energieversorgung<br />
Der Energiemix der Zukunft wird mit dem heutigen nicht mehr vergleichbar sein. Alte Kraftwerke<br />
gehen vom Netz und müssen durch neue, innovative und effizientere Techniken ersetzt werden.<br />
Aufgrund der globalen Umweltprobleme und Klimaveränderungen, die sich nicht mehr ignorieren<br />
lassen, haben sich auch die Rahmenbedingungen drastisch verändert. Längst ist es unter seriösen<br />
Wissenschaftlern nicht mehr die Frage, ob sich das Klima durch den Menschen verändert, sondern<br />
sie diskutieren nur noch über Geschwindigkeit und Ausmaß des Treibhauseffekts.<br />
Internationale Abkommen verpflichten<br />
inzwischen die Industrieländer,<br />
ihre Emissionen an Treib hausgasen<br />
zu reduzieren. Doch auch die immer<br />
knapper werdenden Ressourcen und steigenden<br />
Energiepreise müssen bei der<br />
Festlegung der Energiepolitik bedacht<br />
werden. Beim gegenwärtigen Verbrauchs -<br />
niveau sind die Erdölvorräte in etwa 40,<br />
die Erdgasreserven in rund 60 Jahren verbraucht.<br />
Ob neue Vorräte entdeckt werden,<br />
ist zweifelhaft. Lediglich heute bereits<br />
bekannte Vorkommen stehen dann<br />
noch zur Verfügung – dies allerdings zu<br />
wesentlich höheren Kosten, was die Ausbeutung<br />
unrentabel werden lässt.<br />
Auch die Kernenergie ist nur ein sehr<br />
kurzlebiger Ersatz, denn in 80 Jahren sind<br />
auch die Uranvorräte erschöpft. Ganz zu<br />
schweigen von dem bis heute ungelösten<br />
Problem der Entsorgung. In der Bundesrepublik<br />
werden heute durch den Einsatz<br />
von Mineralöl, Steinkohle, Braunkohle<br />
und Erdgas in Kraftwerken, Heizungsanlagen<br />
und Industriefeuerungen jährlich<br />
rund 730 Mio. Tonnen CO 2 ausgestoßen.<br />
Weitsicht ist also gefragt. Denn die Umweltbelastungen<br />
und Energiepreise der<br />
nächsten Jahrzehnte werden durch die<br />
Kraftwerke bestimmt, die heute gebaut<br />
werden.<br />
Eine energiewirtschaftlich und ökologisch<br />
sinnvolle Variante ist der Einsatz dezentraler<br />
Blockheizkraftwerke (BHKW).<br />
Durch die im BHKW gekoppelte Erzeugung<br />
von Strom und Wärme wird die ein-<br />
90 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Maschinen- und Anlagenbau<br />
gesetzte Primärenergie optimal verwertet.<br />
Es wird dadurch eine Minimierung<br />
der eingesetzten Brennstoffe und damit<br />
eine Reduzierung der Schadstoffemissionen<br />
erreicht. Neben fossilen Energieträgern<br />
(Erdgas, Heizöl) können sowohl regenerative<br />
Energiequellen wie Biogas und<br />
Pflanzenöle als auch Deponie-, Klär- und<br />
Grubengas zur Strom- und Wärmebereitstellung<br />
genutzt werden. BHKWs erreichen<br />
eine dreimal höhere Nutzungsstundenzahl<br />
als beispielsweise Windenergieanlagen.<br />
Das sorgt für eine gleichmäßige<br />
Elektroenergieerzeugung, womit wiederum<br />
– im Gegensatz zu Windenergieanlagen<br />
– eine flexible Anpassung an Verbrauchsschwankungen<br />
möglich ist. Bei einem<br />
netzgeführten Betrieb werden deshalb,<br />
je nach aktuellem Strombedarf im<br />
Netz, nur so viele Blockheizkraftwerke genutzt,<br />
wie nötig. Plötzlich auftretende<br />
Spitzen im Strombedarf werden durch die<br />
Zuschaltung weiterer Blockheizkraftwerke<br />
schnell aufgefangen. Einem Kollaps<br />
des Stromnetzes und somit einem Stromausfall,<br />
der sich über große Gebiete erstreckt,<br />
kann so vorgebeugt werden.<br />
Wärmegeführte Blockheizkraftwerke<br />
werden häufig in Gebäuden, Schwimmbädern<br />
und Nahwärmenetzen eingesetzt.<br />
SEVA im ecopark: Die weltweit steigende Nachfrage nach regenerativen Energien hat das Unternehmen<br />
zu einem der führenden Unternehmen im Bereich des Anlagenbaus für Biogas-<br />
Blockheizkraftwerke gemacht.<br />
Ihre Leistung wird entsprechend des Wärmeenergiebedarfs<br />
reguliert.<br />
Bei der SEVA Energie AG aus Emstek erkannte<br />
man schon sehr früh, dass sich im<br />
Bereich der Strom- und Wärmeerzeugung<br />
ein Wandel vollziehen würde und welch<br />
ein enormes Potential in der Nutzung regenerativer<br />
Energien steckt. Bereits seit<br />
Anfang der 90er Jahre werden bei SEVA<br />
hocheffiziente Blockheizkraftwerke für<br />
den Betrieb mit regenerativen und fossilen<br />
Kraftstoffen gefertigt. Die fortwäh-<br />
Foto Hölzen, Gerald Lampe<br />
Wir holen das Beste aus dem Ei<br />
... in Europas modernstem Eiprodukte-Werk.<br />
Als europaweit führender Hersteller und Vermarkter<br />
produziert OVOBEST seit mehr als 15 Jahren Eiprodukte<br />
auf höchstem internationalen Qualitätsniveau.<br />
Dazu zählen neben Flüssigei-Erzeugnissen wie Vollei,<br />
Eiklar oder Eigelb – mit und ohne Zutaten – vor<br />
allem Pulverprodukte, die auf die individuellen<br />
Bedürfnisse der Kunden abgestimmt werden. Für<br />
sehr anspruchsvolle Produktideen stellt OVOBEST<br />
darüber hinaus auch unterschiedlichste Spezialrezepturen<br />
mit besonderen funktionellen Eigenschaften<br />
her.<br />
OVOBEST bietet alle Eiprodukte auf Basis aller<br />
Haltungsformen an. Allein der Kunde bestimmt,<br />
ob das Flüssigei oder Eipulver aus Bio-, Freiland-,<br />
Kleingruppen- oder integrierter Bodenhaltung<br />
stammt.<br />
Mit pfannenfertigem Rührei in neuer, verbesserter<br />
Rezeptur nimmt OVOBEST außerdem ein<br />
neues Mitglied in die beliebte Aseptic-Familie auf<br />
– acht Wochen haltbar und in verschiedenen<br />
Gebindegrößen vorrätig.<br />
Ganz neu im Programm: Lysozym aus eigener<br />
Produktion und im Direktvertrieb, erhältlich<br />
im praktischen 2,5 kg- oder 5 kg-Gebinde. Auf<br />
Wunsch auch in anderen Verpackungseinheiten<br />
lieferbar.<br />
Gerne erläutern unsere Experten Ihnen nähere<br />
Details zu allen Produkten und Herstellungsverfahren<br />
im persönlichen Gespräch.<br />
QM-System nach DIN EN ISO 9001,<br />
zertifiziert nach IFS.<br />
OVOBEST Eiprodukte GmbH & Co. KG<br />
Hörsten 3 · D-49434 Neuenkirchen-Vörden<br />
Tel. +49 (0) 5495 955-0 · Fax +49 (0) 5495 955-166<br />
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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 91
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Foto Hölzen, Gerald Lampe<br />
SEVA beschäftigt heute 195 Mitarbeiter und ist Ausbildungsbetrieb für kaufmännische Berufe,<br />
Mechatroniker, Elektriker, Informatiker und Logistikfachkräfte. Auf einer Fläche von<br />
6.000 Quadratmetern produzierte das Unternehmen bis heute mehr als 1.000 BHKWs mit<br />
einer Gesamtleistung von rund 320 Megawatt.<br />
rend steigende Nachfrage hat SEVA zu einem<br />
kontinuierlich wachsenden, innovativen<br />
Unternehmen gemacht, das heute<br />
zu den führenden Herstellern von Blockheizkraftwerken<br />
in Deutschland zählt.<br />
Die SEVA Energie AG gehört zur Unternehmensgruppe<br />
der Deutschen KWK Holding<br />
GmbH, der auch der BHKW-Hersteller<br />
Pro2 Anlagentechnik GmbH aus Willich<br />
angehört. Die Führung der Unternehmen<br />
sowie der Holding obliegt den Vorständen<br />
Dipl.-Ing. Jan Pille, Dr. Bernd Maybüchen<br />
und Dipl.-Ing. Stephan Waerdt.<br />
Die SEVA Energie AG beschäftigt heute<br />
mit 195 Mitarbeitern ein Team aus Ingenieuren,<br />
Technikern, Meistern und Fachkräften<br />
aus den unterschiedlichsten Bereichen.<br />
In den Fachabteilungen werden<br />
Mechatroniker, Elektriker, Fachinformatiker,<br />
Logistikfachkräfte und kaufmännische<br />
Berufe ausgebildet. Auf einer Produktionsfläche<br />
von derzeit rund 6.000<br />
Quadratmetern produziert das Unternehmen<br />
bis heute mehr als 1.000 Blockheizkraftwerke<br />
mit einer Gesamtleistung von<br />
320 Megawatt. SEVA bietet dabei für jeden<br />
Anwendungsbedarf der dezentralen<br />
Energie erzeugung die passende BHKW-<br />
Anlage in den Leistungsklassen von 65 bis<br />
2.000 Kilowatt. Der Fokus liegt auf ökologisch<br />
fortschrittlichen Lösungen zur Erzeugung<br />
sauberer Energie. Dem Kunden<br />
wird dabei eine auf ihn zugeschnittene<br />
Komplettlösung geboten. Die Aufstellung<br />
der Aggregate erfolgt in Maschinenräumen,<br />
Heizzentralen oder als komplett betriebsfertige<br />
Containereinheit, was sich<br />
speziell für den Einsatz in Biogasanlagen<br />
durchgesetzt hat. Die wärme- und schall -<br />
isolierten Container werden speziell für<br />
ERZEUGERGEMEINSCHAFT FÜR QUALITÄTSVIEH<br />
IM OLDENBURGER MÜNSTERLAND EG<br />
Die Profis für die<br />
Vermarktung von:<br />
• Schlachtschweinen<br />
• Großvieh<br />
• Kälbern<br />
• Ferkeln<br />
Westbakumer Straße 2 · 49456 Bakum<br />
Telefon 04446/9686-0<br />
Telefax 04446/9686-50<br />
92<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Maschinen- und Anlagenbau<br />
den Einbau von Blockheizkraftwerken gefertigt.<br />
Mit den standardisierten Abmessungen<br />
von drei mal drei Metern und einer<br />
dem jeweiligen BHKW-Typ angepassten<br />
Länge von bis zu 12 Metern sind diese<br />
Container größer als die üblicherweise<br />
eingesetzten Standardcontainer. Dadurch<br />
wird die gesamte Einheit sehr wartungsfreundlich<br />
und stellt einen einfachen<br />
Transport sowie kurze Aufbauzeiten vor<br />
Ort sicher.<br />
Mit der Auslieferung der Anlage hört<br />
die Verantwortung für SEVA nicht auf. Als<br />
langfristiger und zuverlässiger Partner<br />
bietet das Unternehmen seinen Kunden<br />
sowohl einen 24-Stunden-Entstörungsdienst<br />
und regelmäßige Wartungsleistungen<br />
als auch kundenindividuelle Lösungen<br />
für Service und Instandhaltung, um<br />
einen einwandfreien Betrieb der Anlage<br />
zu gewährleisten.<br />
Ein leistungsstarkes Regelungskonzept<br />
bieten die Steuerungssysteme, die nicht<br />
nur den Motor, sondern auch den Netzparallel-<br />
oder Inselbetrieb sowie periphere<br />
Bauteile der gesamten Anlage einschließlich<br />
der Wärmeauskopplung steuern. Die<br />
Systeme können bei Bedarf mit einem Industrie-PC<br />
ausgerüstet werden. Alle Werte<br />
und Zustände werden in Echtzeit erfasst<br />
und in eine Datenbank abgelegt. Die<br />
Darstellung der Motor- und Anlagendaten<br />
sowie die Aggregatsteuerung kann über<br />
das Kundennetzwerk oder eine Internetverbindung<br />
von jedem PC mit Standard-<br />
Internetbrowser durchgeführt werden.<br />
Sehr viel Wert wird auf den Bereich Forschung<br />
und Entwicklung gelegt. Ein großer<br />
Anteil des Umsatzes wird hier investiert.<br />
Im Vordergrund stehen, neben der<br />
Verbesserung des Gesamtwirkungsgrades<br />
und der Standzeiterhöhung der aktuellen<br />
Module, neue Entwicklungen und Technologien<br />
wie etwa Rußpartikelfilter und<br />
Katalysatortechnik zur Luftreinhaltung.<br />
Der Erfolg eines Unternehmens ist immer<br />
von seinen Mitarbeitern abhängig.<br />
Daher hat eine qualifizierte Ausbildung<br />
für SEVA seit je her einen hohen Stellenwert.<br />
Derzeit werden 15 junge Leute auf<br />
kaufmännische und technische Berufe<br />
vorbereitet, mit denen sie große Chancen<br />
innerhalb des Unternehmens oder auf<br />
dem Arbeitsmarkt haben.<br />
Internationalisierung ist für die Geschäftsleitung<br />
ein wichtiges Thema. So<br />
wurden die Vertriebsaktivitäten jenseits<br />
der heimischen Märkte in den letzten Jahren<br />
stark intensiviert. Als Hauptzielmärkte<br />
gelten neben den EU-Staaten vor allem<br />
SEVA versteht sich als Systempartner. Durch<br />
ein präzises Objektmanagement erhält der<br />
Kunde schlüsselfertige Anlagen inkl. aller<br />
Serviceleistungen aus einer Hand.<br />
Osteuropa, die russische Föderation und<br />
Nordamerika. Einerseits ergeben sich dadurch<br />
für das Unternehmen neue lukrative<br />
Geschäfte und Möglichkeiten, andererseits<br />
wird der Wettbewerb damit zur globalen,<br />
nicht zu unterschätzenden Herausforderung.<br />
Schon heute hat sich das Unternehmen<br />
der Planung und Produktion von BHKW-<br />
Anlagen mit höchsten Sicherheits- und<br />
Qualitätsanforderungen international einen<br />
Namen gemacht. Neben zahlreichen<br />
Installationen in Deutschland und der EU<br />
erzeugen die BHKWs von SEVA Strom und<br />
Wärme in den USA, Kanada, Japan, Thailand<br />
und der Russischen Föderation. ■<br />
Foto Hölzen, Gerald Lampe<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 93
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Foto: REBO Landmaschinen GmbH<br />
Nicht nur auf Messen erfolgreich: Die Rebo Landmaschinen GmbH wurde 1984 von Helmut Bruns (gest. 6. Januar 1989) und Walter Bruns<br />
gegründet und wird von Walter Bruns (vorne rechts), Ignatz Kuhlmann (vorne links) und Alexander Bruns (auf dem Rebo-Rack) geführt.<br />
Das Unternehmen mit seinen vier Standorten gehört mittlerweile zu den größten John-Deere- und Manitou-Händlern in Deutschland.<br />
ALEXANDER BRUNS<br />
REBO LANDMASCHINEN GMBH<br />
»Wir ackern, bis alle zufrieden sind«<br />
Jedes Unternehmen versucht, seine Kunden zufrieden zu stellen und optimale Kundenbindung<br />
zu erreichen. Wir ackern, bis alle zufrieden sind lautet daher oft die Devise – und das nicht nur in<br />
der Landtechnikbranche. Während sich die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe immer weiter<br />
verringert, steigt der Automatisierungsgrad bei der Landtechnik und der enorme Druck im immer<br />
kürzer werdenden Erntefenster. Haltbarkeit und Zuverlässigkeit der Gerätschaft spielen auf stets<br />
größer werdenden Flächen eine entscheidende Rolle.<br />
Ein Ausfall der teuren und hochtechnisierten<br />
Maschinen stellt jeden<br />
landwirtschaftlichen Betrieb vor<br />
massive Probleme. Um möglichst kurze<br />
Reparatur- und Standzeiten gewährleisten<br />
zu können, bedarf es dabei zunächst<br />
einer reibungslosen Kommunikation und<br />
anschließend einer zügigen Ersatzteilbeschaffung.<br />
Kompetente Ansprechpartner,<br />
ein umfangreiches Lager und ein kompromissloser<br />
Service bis zur Auslieferung<br />
und darüber hinaus sind die entscheidenden<br />
Schritte auf dem Weg zu höchster<br />
Kundenzufriedenheit und bilden damit<br />
die Grundlage einer positiven Kundenbindung.<br />
Früher standen der persönliche Kontakt<br />
zum Kunden und technische Bemühungen<br />
zwecks Problemlösung im Vordergrund.<br />
Heute muss binnen weniger Stunden<br />
ein Problem gelöst sein – egal, wie.<br />
Dies bedeutet, richtige Entscheidungen in<br />
kürzester Zeit tätigen zu können. Voraussetzung<br />
dafür ist ein gutes Organisationsmanagement<br />
und qualifizierte Mitarbeiter.<br />
Die Erwartungen der Kundschaft sind<br />
gegenüber früher enorm gestiegen und<br />
werden zukünftig noch weiter steigen.<br />
Nur wer heute den Anschluss nicht verliert,<br />
wird auch morgen noch zufriedene<br />
Stammkunden bedienen dürfen.<br />
Warum ist Kundenzufriedenheit wichtig?<br />
Die Antwort liegt auf der Hand: Nur zufriedene<br />
Kunden sind loyal und als langfristige<br />
Kunden einzuordnen. Unzufriede-<br />
94 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Maschinen- und Anlagenbau<br />
ne Kunden dagegen sind eher geneigt, ein<br />
konvergierendes Produkt des Mitbewerbers<br />
zu kaufen. Gerät die Kundenzufriedenheit<br />
– sagen wir mal: aufgrund von<br />
Qualitätsmängeln – in Schieflage, hat dies<br />
eine Schmälerung des aktiven Kundenstamms<br />
zur Folge und müsste durch deutlich<br />
teurere Neukundenakquise im Vertrieb<br />
ausgeglichen werden. Dies kann teuer<br />
werden!<br />
Durchaus zu Recht wird also behauptet,<br />
dass es achtmal so teuer ist, einen neuen<br />
Kunden zu gewinnen als einen Stammkunden<br />
zu halten. Diese Aussage macht<br />
deutlich, wie hoch der Stellenwert und<br />
wie wichtig die Ermittlung der Kunden -<br />
zufriedenheit im Unternehmen ist. Jedes<br />
Unternehmen sollte die Gefahr einer unzufriedenen<br />
Kundschaft frühzeitig erkennen<br />
und entsprechend entgegenwirken.<br />
Kundenzufriedenheit – ein abstraktes<br />
Konstrukt der Sozialforschung?<br />
In der Betriebswirtschaftslehre – vor allem<br />
im Vertrieb – wird die Kundenzufriedenheit<br />
oft als ein abstraktes Konstrukt<br />
der Sozialforschung abgetan, das lediglich<br />
das Verhältnis von Kundenerwartung<br />
zu Bedürfnisbefriedigung beschreibt. Das<br />
indes führt durchaus in die richtige Richtung:<br />
Echte Zufriedenheit entsteht ja als<br />
Zufriedene Rebo-Kunden: Acht neue Silierwagen werden an Heinz und Günter Dierks mit<br />
ihren Söhnen Thomas und Alexander (Bildmitte) aus dem ammerländischen Godensholt<br />
übergeben. Vorne im Bild (zweiter von links) Rebo-Geschäftsführer Ignatz Kuhlmann und<br />
der Edewechter Filialleiter Heino Stoyke (ganz links).<br />
Empfindung des Kunden aufgrund seines<br />
Vergleichs von wahrgenommenem Wertgewinn<br />
(nach dem Kauf) und erwartetem<br />
Wertgewinn (vor dem Kauf). Häufig stellen<br />
Unternehmen sich die Frage, was der<br />
Kunde erwartet und wann sein Bedürfnis<br />
befriedigt ist. Das »Bauchgefühl« oder die<br />
Anzahl der Reklamationen ist dann die<br />
gern gewählte Methodik, die den Chef dazu<br />
verleitet, Entscheidungen zur Verbesserung<br />
der Kundenzufriedenheit zu treffen.<br />
Darauf allein aber kann man sich<br />
kaum verlassen. Man sollte vielmehr auf<br />
zuverlässigere Aussagen mittels sozial-<br />
Foto: REBO Landmaschinen GmbH<br />
Service vom<br />
Acker bis<br />
zum Futter<br />
H. Bröring GmbH & Co. KG<br />
Ladestraße 2<br />
49413 Dinklage<br />
Telefon 0 44 43 – 97 0-0<br />
Telefax 0 44 43 – 97 0-1 17<br />
www.broering.com<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
95
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Vorteile bei zufriedenen Stammkunden:<br />
• zufriedene Kunden kaufen wieder<br />
• zufriedene Kunden kosten weniger<br />
• zufriedene Kunden sind weniger<br />
preissensibel<br />
• zufriedene Kunden führen zu Neukunden<br />
• zufriedene Kunden erwähnen den<br />
Betrieb im Schnitt mind. dreimal positiv<br />
Wege zur Ermittlung<br />
der Kundenzufriedenheit:<br />
• Internetforen<br />
• soziale Online-Netzwerke<br />
• Befragungen<br />
• Messen<br />
• die Anzahl der Reklamationen<br />
• Garantie- und Kulanzauswertungen<br />
• Einführung eines Beschwerdemanagements<br />
• Anzahl der Wiederholungskäufer<br />
wissenschaftlicher Methodik – etwa der<br />
Kundenzufriedenheitsanalyse – zurückgreifen.<br />
Ermittlung der Kundenzufriedenheit<br />
Wettbewerbsvorteile von heute können<br />
morgen schon wieder verloren sein. Doch<br />
wie erfährt man, ob die Kunden mit dem<br />
eigenen Angebot zufrieden sind? Wie erhält<br />
man verlässliche Informationen über<br />
die Wünsche der Kunden? Die Antwort ist<br />
einfach: Die besten Antworten kommen<br />
immer direkt vom Kunden!<br />
Nahezu jedes Unternehmen, das die<br />
Vorteile einer zufriedenen Kundschaft<br />
schätzt, hat eigene, speziell zugeschnittene<br />
Systeme zur Beurteilung der Kunden -<br />
zufriedenheit. Diese Ergebnisse, die beispielsweise<br />
mittels Befragung ermittelt<br />
werden, geben Aufschluss über die Stärken<br />
und Schwächen des Unternehmens<br />
aus Kundensicht und eignen sich somit<br />
hervorragend zur Beurteilung. Außerdem<br />
kann die Kundenzufriedenheit an der Anzahl<br />
der Wiederholungskäufe ermittelt<br />
werden. Auch die Ermittlung der negativen<br />
Reaktionen – z. B. Beschwerden oder<br />
verlorene Geschäfte – lohnt sich immer.<br />
Methoden wie diese können dem Beschwerdemanagement<br />
zugeordnet werden<br />
und negative Kundenerlebnisse in positive<br />
Kundenresonanzen umwandeln –<br />
immer vorausgesetzt, das Beschwerdemanagement<br />
ist vom Kunden einfach zu erreichen,<br />
fachlich kompetent, absolut zuverlässig<br />
und verfügt über die notwendigen<br />
Ressourcen. Auf jedem Fall sollte die<br />
Ermittlung der Kundenzufriedenheit aktiv<br />
ermittelt werden, weil kaum ein zufriedener<br />
Kunde sich nach dem Kauf beim<br />
Unternehmen meldet und mitteilt, wie<br />
zufrieden er mit der Beratung, mit der<br />
Kaufabwicklung und schließlich mit dem<br />
Produkt selbst ist.<br />
Bei alledem ist eine ganzheitliche Betrachtungsweise<br />
wichtig: Nicht nur das eigentliche<br />
Produkt oder die Dienstleistung<br />
sondern auch die Werbung, Informationsmaterialien,<br />
Beratung, Kaufabwicklung<br />
und spätere Kontakte sollten Berücksichtigung<br />
finden. Bei der Auswertung der Ergebnisse<br />
sind der kontinuierliche Wille<br />
nach Verbesserung, die gemeinsame Erstellung<br />
eines praxisorientierten Maßnahmenkatalogs<br />
in den jeweiligen Abteilungen<br />
und dessen zeitnahe Umsetzung<br />
absolut notwendig. Die beste Kundenbefragung<br />
und Auswertung nützen dem<br />
Unternehmen nichts, wenn hieraus keine<br />
Maßnahmen abgeleitet und umgesetzt<br />
werden.<br />
Mit der regelmäßigen Beobachtung der<br />
Kundenzufriedenheit verschafft sich das<br />
Unternehmen ein Frühwarnsystem im<br />
Rahmen des Risikomanagements. Orientiert<br />
man sich an den Kernaussagen der<br />
Analyse und setzt den Maßnahmenkata-<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
96<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Maschinen- und Anlagenbau<br />
log konsequent um, ist von einem positiven<br />
Markterfolg auszugehen. Vorab sollten<br />
die wirtschaftlichen Auswirkungen jedoch<br />
analysiert und die notwendigen Investitionen<br />
mit den zu erwartenden Erfolgen<br />
ins Verhältnis gebracht werden.<br />
Benchmarking<br />
Wem diese Kundenzufriedenheitsanalyse<br />
nicht ausreicht und wer den Stellenwert<br />
seines Unternehmens gegenüber den Besten<br />
ermitteln möchte, sollte sich mit dem<br />
Benchmarking näher befassen. Benchmarking<br />
heißt nichts anderes als Maßstäbe setzen<br />
und bezeichnet eine vergleichende<br />
Analyse mit einem festgelegten Referenzwert.<br />
Es geht also darum, den Unterschied<br />
zwischen den Benchmarks (das sind die<br />
Besten in der jeweiligen Sparte) und den<br />
Werten des eigenen Unternehmens zu ermitteln.<br />
Auch wenn die Datenermittlung<br />
sich als schwierig erweist, lohnt eine vergleichende<br />
Betrachtung mit dem Mitbewerber<br />
oder branchenähnlichen Unternehmen.<br />
Fachzeitschriften, Verbände<br />
oder das Internet bieten hier mittlerweile<br />
interessante Informationsquellen.<br />
Zur Ermittlung der Kundenzufriedenheit<br />
nimmt auch Rebo seinen Dienstlei -<br />
stungsgrad stets unter die Lupe. So erhält<br />
In den vier Standorten Rechterfeld, Aurich, Damme und Edewecht stellen sich 110 Mitarbeiter<br />
tagtäglich den Anforderungen der Kundschaft.<br />
jeder John-Deere-Kunde nach Kauf einer<br />
Neumaschine innerhalb des ersten Jahres<br />
einen Kundenzufriedenheitsfragebogen,<br />
um die Eindrücke von Landwirten, Lohnunternehmern<br />
und anderen Nutzern im<br />
Bezug auf Produkt- und Betreuungsqualität<br />
zu erhalten. Diese Antworten gehen<br />
direkt zu John Deere und können statistisch<br />
ausgewertet, grafisch dargestellt<br />
und auch ins Verhältnis mit anderen Vertriebspartnern<br />
(Benchmarks) gesetzt werden.<br />
Aus allen beantworteten Fragebögen<br />
Foto: REBO Landmaschinen GmbH<br />
REYM<br />
der Spezialist in Industriereinigung und Abfallmanagement<br />
Als Anbieter hochwertiger Industriedienstleistungen mit einer über<br />
Jahrzehnte erarbeiteten technologischen<br />
Erfahrung in den Kernbereichen Industriereinigung und<br />
Abfallmanagement garantiert die Reym GmbH eine schnelle, flexible<br />
und effiziente Auftragsdurchführung mit qualifizierten<br />
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Als kompetenter Partner der Industrie unterstützen wir unsere Kunden<br />
mit gut geschultem Fachpersonal durch zuverlässige und qualitativ<br />
hochwertige Dienstleistungen sowie durch anforderungsgerechte<br />
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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 97
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Tabelle: REBO Landmaschinen GmbH<br />
Dokumentierte Kundenzufriedenheit: Der Auszug aus der Rebo-Statistik bildet vor allem positive<br />
Noten ab. Die entstehen im Vergleich mit dem CSI-Wert anderer deutscher Vertriebs -<br />
partner. Prinzipiell gibt es nur die drei Prädikate »positiv«, »neutral« sowie »negativ«.<br />
wird dann der CSI-Index (= Customer Satisfaction<br />
Index) errechnet, der die durchschnittliche<br />
Zufriedenheit aller Kunden<br />
mit dem Produkt widerspiegelt. Die Skala<br />
reicht von Null (sehr unzufrieden) bis 100<br />
(sehr zufrieden). Für John-Deere-Traktoren<br />
liegt dieser Wert schon seit Jahren<br />
über 80 (zufrieden) und aktuell bei 84,4.<br />
Der Rebo-Wert bewegt sich gegenwärtig<br />
bei 85 Punkten. Diese Ergebnisse dienen<br />
einer kontinuierlichen Produktverbesserung<br />
und Vertriebspartnerentwicklung.<br />
Ohne engagierte Mitarbeiter geht es nicht!<br />
Kundenzufriedenheit erreichen wir nicht<br />
allein mit Abfragen und Analysen. Es<br />
kommt vielmehr darauf an, dass alle Mitarbeiter<br />
im Unternehmen in den Prozess<br />
mit einbezogen werden. Firmengründer<br />
John Deere hat dies schon früh erkannt:<br />
»Ich werde niemals meinen Namen auf<br />
ein Produkt setzen, in dem nicht das Beste<br />
steckt, was ich zu geben vermag«, hieß<br />
sein um 1920 entwickelter Firmengrundsatz.<br />
Diese Basis einer Firmenphilosophi<br />
strahlt nicht nur Qualität und Engagement<br />
gegenüber dem Kunden aus, sondern<br />
spornt auch heute noch die rund<br />
52.000 Mitarbeiter des weltweit größten<br />
Landtechnikkonzerns an.<br />
Auch bei Rebo wird das Thema Kundenzufriedenheit<br />
gegenüber den Mitarbeitern<br />
groß geschrieben. So wurden<br />
beim 25. Firmenjubiläum die Leistungen<br />
der 110 Mitarbeiter auf der internen Jubiläumsfeier<br />
besonders hervorgehoben.<br />
Beim anschließendem »Tag der offenen<br />
Tür« wurden die ca. 8.000 Besucher vom<br />
Service-Kompetenzzentrum im Werkstattbereich<br />
überrascht und erhielten von<br />
den 60 Servicemit arbeitern kompetente<br />
Beratung rund um die Technik von heute.<br />
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Maschinen- und Anlagenbau<br />
Alleine in den letzten zwölf Monaten wurden<br />
neun neue Mitarbeiter im Servicebereich<br />
eingestellt, um die hohen Erwartungen<br />
der Kundschaft von heute und morgen<br />
gerecht zu werden. Durch die immer<br />
größer werdenden Strukturen in der<br />
Land- und Energiewirtschaft steigt die<br />
Anforderung nach hochintelligenten Maschinen<br />
und dessen Beratung stetig an.<br />
Aus diesem Grund spezialisiert Rebo seine<br />
Mitarbeiter zunehmend auf die jeweiligen<br />
Anwendungsgebiete wie Erntemaschinen,<br />
Traktoren, Automatische Lenksysteme<br />
etc. und bildet sie nach den hohen<br />
Standards der IHK-Zertifizierung aus.<br />
»Das motiviert unsere Mitarbeiter und ist<br />
gleichzeitig Grundlage für unsere tägliche<br />
Service-, Beratungs- und Verkaufstätigkeit«,<br />
stellt Ignatz Kuhlmann fest. »Gute<br />
Gelegenheiten, um den Mitarbeiter mit<br />
ins Gespräch zu bringen, sind themen -<br />
spezifische Kundenveranstaltungen, in<br />
denen aktuelle Themen möglichst praxisorientiert<br />
vorgestellt und diskutiert werden.<br />
Damit schaffen wir optimale Plattformen<br />
für professionelle Verkaufsberatung<br />
und bleiben stets im Gespräch«, so<br />
Kuhlmann weiter.<br />
Medaillenspiegel der Agritechnica von 2001 bis 2009: Der US-Traditionshersteller John Deere<br />
markiert eindeutig die Spitze und wird seine Position nach Lage der Dinge auch weiterhin<br />
behaupten können. John Deere steht auf der jährlich erscheinenden Liste der 2.000 größten<br />
börsennotierten Unternehmen der Welt immerhin auf Rang 71.<br />
Moderne Kommunikationstechnik<br />
ist absolut unverzichtbar<br />
Sowohl bei kleineren, als auch bei größeren<br />
Unternehmen wie John Deere kommt<br />
es im Kern auf schnelle und unverfälschte<br />
Kommunikation an. Nur so kann ein<br />
Unternehmen heute zeitnah die richtigen<br />
Weichen im Sinne der Kundenzufriedenheit<br />
stellen. »In der Praxis haben wir als<br />
Vertriebspartner tagtäglich mit diesen<br />
Kommunikationsmitteln zu tun. Fällt eine<br />
Maschine aus, steht unser 24-Stunden-<br />
Notdienst bereit und kann mittels Servicenotebook<br />
alle Probleme der Maschine<br />
auslesen und die Fehlercodes analysieren.<br />
Handelt es sich um ein unbekanntes Problem,<br />
so steht dem IHK-zertifizierten Servicetechniker<br />
ein internes Netzwerk bis<br />
hin zu den Entwicklungsingenieuren des<br />
Herstellers zur Verfügung, um den Fehler<br />
schnellstmöglich zu beheben. Sofern eine<br />
nicht bestandsmäßig verfügbare Ersatzteilbeschaffung<br />
notwendig ist, hilft ihm<br />
die direkte Vernetzung der John-Deere-<br />
Ersatzteilzentren und aller bundesweiten<br />
Vertriebspartner untereinander effizient<br />
weiter und reduziert die unangenehmen<br />
Standzeiten auf ein Minimum«, weiß<br />
Kuhlmann. Ähnliche Verknüpfungen finden<br />
sich bei Rebo auf allen Geschäftsebenen<br />
wieder. Einkauf, Verkauf und Buchhaltung<br />
etwa verfügen selbstverständlich<br />
über direkte Schnittstellen zur firmeneigenen<br />
Warenwirtschaft und können so<br />
die Entscheidungsprozesse über sämtliche<br />
Abteilungen hinweg enorm beschleunigen.<br />
Möchte beispielsweise ein Kunde<br />
schnellstmöglich eine Maschine kaufen,<br />
die nicht auf Lager steht, kann der Einkauf<br />
in wenigen Minuten den deutschlandweiten<br />
Lagerbestand auf seine Anforderungen<br />
analysieren und entsprechend<br />
kurzfristig liefern. Auch die technischen<br />
Entwickler oder die Werke selbst haben<br />
Zugriff auf die notwendigen Informatio-<br />
Tabelle: REBO Landmaschinen GmbH<br />
Ein<br />
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Maschinen- und Anlagenbau<br />
Allgemeine Voraussetzungen<br />
der Kundenzufriedenheit:<br />
• Produktnutzen entspricht der Werbung?<br />
• qualitativ gute Verkaufsberatung<br />
vor dem Kauf?<br />
• pünktliche und vollständige Lieferung?<br />
• problemlose Anlieferung ohne<br />
Transportschaden?<br />
• Bedienung ist einfach?<br />
• Anleitung verständlich?<br />
• Qualität und Funktionalität entsprechen<br />
den Erwartungen?<br />
• Beratungskompetenz?<br />
• schnelle und effiziente Problemlösung<br />
bei Fehlern und Ausfällen<br />
• rasche Beschaffung von Ersatzteilen<br />
und Zubehör<br />
• Bereitstellung von Leih- oder<br />
Tauschgeräten im Reparaturfall<br />
• Wertschätzung des Kunden<br />
beim Kontakt mit dem Unternehmen<br />
• Vermittlung von Imagewerten<br />
• Informationen über Produktneuheiten<br />
oder Updates<br />
• hoher restwert des Produktes<br />
bei einem Austausch<br />
Grafik: REBO Landmaschinen GmbH<br />
nen der anonymen Befragungsbögen.<br />
Schleicht sich beispielsweise ein Konstruktionsfehler<br />
ein, wird er spätestens<br />
durch das negative Feedback des Kunden<br />
erkennbar, und der Konstrukteur kann sofort<br />
reagieren. Es ist schon bemerkenswert,<br />
wie sich die Produktqualität durch<br />
die direkte Weiterleitung der Probleme an<br />
die technische Entwicklung oder Produktion<br />
positiv auswirkt und eventuelle Serienfehler<br />
frühzeitig abstellt.<br />
Viermal im Nordwesten: Rebo besteht seit 1984 und arbeitet heute an insgesamt vier Stand -<br />
orten in Visbek-Rechterfeld, Damme-Borringhausen, Aurich-Schirum und Edewecht.<br />
Kundenorientierung zahlt sich aus<br />
Wenige Jahre nach Einführungszeit dieser<br />
integrativen Kommunikationspolitik<br />
haben sich bei Rebo die Garantieaufwendungen<br />
um bis zu 30 Prozent reduziert.<br />
Das ist ein guter Beweis dafür, das sich der<br />
Aufwand einer schnellen und integrativen<br />
Kommunikationspolitik auszahlt – sowohl<br />
für den Kunden, der weniger Probleme<br />
hat, als auch für den Händler, der seine<br />
Ressourcen nicht mehr so stark in der<br />
Garantieabwicklung bindet und dennoch<br />
insge samt zufriedenere Kunden erhält.<br />
Letztlich ist die Mund-zu-Mund-Propaganda<br />
zufriedener Kunden nach wie vor<br />
die mit Abstand günstigste Werbung, die<br />
sich ein Unternehmen vorstellen kann.<br />
Außerdem: Durch den direkten Kontakt<br />
zwischen Endkunde und Hersteller profitiert<br />
auch das Ideenmanagement. Zahlreiche<br />
Vorschläge aus der Kundschaft gelangen<br />
direkt ins Werk und werden dort<br />
auch umgesetzt. So hat es John Deere geschafft,<br />
mit seinen Entwicklungen die Innovationsführerschaft<br />
in der Landtechnik<br />
zu übernehmen. Allein im Jahre 2009 erhielt<br />
John Deere sechs neue Medaillen –<br />
einmal Gold und fünfmal Silber (vgl. Medaillenspiegel<br />
auf Seite 99).<br />
Nicht nur für die PKW-Industrie, sondern<br />
auch für die Landtechnik-Industrie<br />
erscheinen jährlich die aktuellen Zulassungszahlen.<br />
John Deere steht hier seit<br />
zehn Jahren in Deutschland auf Platz eins<br />
und hat 2009 einen Marktanteil von 19,3<br />
Prozent erreicht. Diese Statistiken sind<br />
dem Handel monatlich zugänglich. So<br />
kann er seine Markt- oder Misserfolge im<br />
eigenen Gebiet ableiten.<br />
Die Erwartungen des Kunden übertreffen<br />
Kundenzufriedenheit ist die wichtigste<br />
Voraussetzung zur Verlängerung einer bestehenden<br />
Kundenbeziehung, der so genannten<br />
Kundenlebensdauer. Die wird im<br />
wesentlichen bestimmt von der Einhaltung<br />
(oder Missachtung) der Produktversprechen<br />
aus Prospekten und Verkaufsgesprächen,<br />
von der Produkt- und Dienstleistungsqualität<br />
insgesamt und nicht zuletzt<br />
vom Modus und Tempo der<br />
Problemlösungen.<br />
Tagtäglich ändern sich die Bedingungen<br />
des Marktes: Ein Mitbewerber etwa<br />
stellt die Produktion eines Produktes ein<br />
und die Kunden beschweren sich. Andere<br />
Unternehmen konstruieren währenddessen<br />
neue Produkte und gewinnen zufriedene<br />
Neukunden hinzu. Ganz ähnlich war<br />
es auch beim Reborack, als die Produktion<br />
des Geräteträgers von Fendt eingestellt<br />
wurde und Rebo von seinen Kunden gefragt<br />
wurde, ob man ein ähnliches Produkt<br />
erstellen könnte. Daraus entstand<br />
der Geräteträger Reborack auf John-Deere-Basis,<br />
den Rebo exklusiv zu einem vollwertigen<br />
Geräteträger umbaut und damit<br />
100 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Fotos: REBO Landmaschinen GmbH<br />
Manitou bei Rebo: Neben John Deere vertreibt<br />
Rebo Manitou (Bild links). Manitou ist ein<br />
weltweit führender Anbieter von Gelände-<br />
Flurför dergeräten und produziert hochwertige<br />
Maschinen für die Land-, Bau- und Industriewirtschaft,<br />
die in Sachen Robustheit<br />
und Alltagstauglichkeit keinen Vergleich<br />
scheuen müssen.<br />
seine Kundschaft zu 100 Prozent zufrieden<br />
stellt. Grundsätzlich gilt es eben, den<br />
Erwartungen des Kunden mindestens zu<br />
entsprechen und sie idealerweise zu übertreffen.<br />
Am besten ist es nach wie vor, die<br />
Kunden regelrecht zu begeistern, um<br />
langfristig am Markt erfolgreich tätig sein<br />
zu dürfen.<br />
----------------------------<br />
• Autor Alexander Bruns ist Geschäftsführer<br />
der Rebo Landmaschinen GmbH, der<br />
Motorgeräte GmbH (Cloppenburg) und<br />
der B+S Landtechnik<br />
GmbH (Grabow) und als<br />
Sohn des verstorbenen<br />
Vaters Helmut Bruns in<br />
der dritten Generation in<br />
der Firmengruppe Bruns<br />
tätig. Die Gruppe hat insgesamt<br />
19 Vertriebs- und Servicestandorte<br />
und beschäftigt 420 Mitarbeiter, davon<br />
90 Auszubildende. Der Hauptsitz der Firma<br />
befindet sich in Rechterfeld. Rebo ist<br />
Haupthändler der Firma John Deere, Pöttinger,<br />
Mayer Siloking, WM Kartoffeltechnik<br />
und Manitou. Mit dem umfangreichen<br />
Produktangebot im Bereich der Land-,<br />
Kommunal-, Industrie- und Bauwirtschaft<br />
werden nahezu alle Kundenwünsche<br />
erfüllt. Für die kompetente Beratung<br />
und dem fachmännischen Service stehen<br />
IHK-Zertifizierte Verkaufsberater und<br />
Servicetechniker zur Verfügung. Das Absatzgebiet<br />
für Landmaschinen liegt zwischen<br />
Weser und Ems. Das Verkaufsgebiet<br />
Bau- und Industriemaschinen von Manitou<br />
beinhaltet sowohl das Weser-Ems-Gebiet<br />
als auch den Großraum Bremen. Weitere<br />
Details zur Firma finden Sie unter<br />
www.rebo.de<br />
■<br />
<br />
<br />
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<br />
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<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
101
Kunststofftechnik<br />
Foto: Messe Düsseldorf<br />
Da geht noch was: Vom 27. Oktober bis 3. November 2010 war die »K 2010« in Düsseldorf der Treffpunkt der internationalen Kunststoffund<br />
Kautschuk-Industrie. Insgesamt 3.100 Aussteller aus 56 Ländern bilanzierten nach acht Messetagen einen deutlichen Aufschwung<br />
für die gesamte Branche, sind doch zukunftsweisende Technologien in nahezu allen Branchen ohne Kunststoff kaum denkbar.<br />
DANIEL<br />
MEIER<br />
Gute Zeiten für die Kunststoffbranche<br />
Seit Ende 2009 verzeichneten die deutschen Kunststoffverarbeiter deutliche Erholungstendenzen<br />
mit bis zu zweistelligem Wachstum. Gute Zeiten für die Kunststoffbranche also. Dies prognostiziert<br />
auch Ulrich Reifenhäuser, Vorsitzender des Ausstellerbeirates der Internationalen Kunststoffmesse<br />
K 2010. Nach seinen Worten wird Kunststoff künftig eine immer größere Rolle spielen, wenn es um<br />
Energieeffizienz geht, denn »Kunststoffe sind außergewöhnlich energieeffizient«.<br />
Kunststoffe, so Reifenhäuser weiter,<br />
»sind der Schlüssel zu Ressourcen<br />
schonenden Technologien mit wenig<br />
Materialverbrauch. So bietet der Einsatz<br />
von Kunststoff z. B. große Vorteile in<br />
der Wärmedämmung von Gebäuden oder<br />
in der Mobilität durch Leichtbaukonstruktionen<br />
im Auto, im Bus, im Zug und<br />
im Flugzeug«.<br />
Eine aktuelle Studie von Denkstatt, einem<br />
österreichischen Beratungsunternehmen<br />
für nachhaltige Entwicklung, hat<br />
gezeigt, dass Kunststoffe bei Gebrauch<br />
und Verwertung fünf- bis neunmal mehr<br />
CO 2 einsparen, als während ihrer Produktion<br />
emittiert wurde. Die Analysten gehen<br />
davon aus, dass dieses Verhältnis bis 2020<br />
noch auf Faktor neun bis 15 verbessert<br />
werden kann, denn die Produktion und<br />
die Effizienz von Kunststoffprodukten<br />
würden immer besser.<br />
Wie die Berater im Umfeld des Weltklimagipfels<br />
Ende 2009 in Kopenhagen erläuterten,<br />
spielt der Einsatz von Kunststoffen<br />
eine wichtige Rolle im Kampf gegen<br />
den Klimawandel. Denn: Würden –<br />
wo immer möglich – Kunststoffe durch<br />
traditionelle Materialien ersetzt, so entstünden<br />
mit 120 Millionen Tonnen pro<br />
Jahr in Europa 50 Prozent mehr Treibhausgase<br />
und der Energieverbrauch stiege<br />
um 46 Prozent auf 2.300 Terajoule<br />
(TJ). Allein die aktuellen Einsparungen<br />
aufgrund des Einsatzes von Kunststoffen<br />
anstelle traditioneller Materialien entsprechen<br />
dem gesamten CO 2 -Ausstoß<br />
Belgiens. Die europäische Emission von<br />
Treibhausgasen wird also bereits jetzt erheblich<br />
reduziert durch die Verwendung<br />
102 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Kunststofftechnik<br />
Foto: Messe Düsseldorf<br />
atka Kunststoffverarbeitung GmbH<br />
Geschäftsführer: Gregor Sieve,<br />
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Tel. 04442/881-0<br />
Fax 04442/881-252<br />
management@rpc-bramlage.de<br />
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Kunststoff ist überall und wird beispielsweise seit vielen Jahrzehnten als leichte und materi -<br />
al sparende, aber sichere und barrierestarke Verpackung eingesetzt.<br />
moderner Kunststoffe. Sie allein tragen<br />
38 Prozent zum Erreichen der ursprünglichen<br />
Kyoto-Ziele der EU-15- bzw. fast 15<br />
Prozent zum Erreichen der EU-27-Ziele<br />
für 2020 bei – nämlich eine Einsparung<br />
von 780 Mio. Tonnen CO 2 . Ohne Kunststoff<br />
wären die Kyoto-Ziele schlicht nicht<br />
erreichbar.<br />
Zukunftsweisende Technologien<br />
nicht ohne Kunststoffe<br />
In den USA, Europa und Japan sind auch<br />
High-Tech-Anwendungen von Kunststoffen<br />
weit verbreitet. In vielen Schwellenländern<br />
und erst recht in Entwicklungsländern<br />
aber sind selbst Standardlösungen<br />
z. B. für Verpackungen, am Bau und in<br />
der Medizintechnik noch längst nicht für<br />
jedermann verfügbar. Allein in der weiteren<br />
Verbreitung heute bekannter Indu -<br />
strieprodukte und Konsumwaren liegt ein<br />
großes Potenzial für das Mengenwachstum<br />
der globalen Kunststoffindustrie.<br />
Auch hinsichtlich der Werkstoffeigenschaften,<br />
der Verarbeitungsmöglichkeiten<br />
und der Anwendungsentwicklung ist<br />
das Potenzial von Kunststoffen noch lange<br />
nicht erschöpft: Viele der modernsten<br />
und zukunftsweisenden Technologien –<br />
gerade jene, die in besonderem Maße<br />
zum nachhaltigen Wirtschaften beitragen<br />
– funktionieren nicht ohne Kunststoff.<br />
Beispiel: Kunststoffe für LED<br />
Leuchtdioden (LED) boomen, weil sie bei<br />
geringem Energieverbrauch eine hohe<br />
Lichtausbeute bieten. Sie etablieren sich<br />
zusehends in verschiedensten Anwendungen<br />
– von der Taschenlampe über die<br />
Arbeitsplatzbeleuchtung bis zum Autoscheinwerfer.<br />
Reflektoren um LED-Lichtquellen<br />
lenken und bündeln das Licht. Um<br />
diese frei gestalten und wirtschaftlich<br />
herstellen zu können, werden verstärkt<br />
temperaturbeständige und wärmeleitfähige<br />
Kunststoffe entwickelt. Diese optimieren<br />
nicht nur Lichtquellen in technischen<br />
Anwendungen, sondern läuten<br />
auch den nächsten Generationswechsel<br />
von Energiesparlampen für den Haushalt<br />
ein. Neben Displays und Leuchten werden<br />
durch Funktionalisierung von Oberflächen<br />
inzwischen auch Schalter und andere<br />
Betätigungselemente voll in Bauteile<br />
aus Kunststoff integriert.<br />
Beispiel: Polymerelektronik<br />
Organische Leuchtdioden (OLED) sind<br />
ganz aus Kunststoff. Sie sind in Mobiltelefonen<br />
massenhaft im Einsatz, besitzen<br />
aber auch ein großes Potenzial als OLED-<br />
Fernseher. Sie erreichen in Bildqualität,<br />
Stromverbrauch und Platzbedarf neue Dimensionen:<br />
Ein OLED-TV von Sony etwa<br />
ist beispielsweise nur drei Millimeter<br />
dünn.<br />
Die Polymerelektronik bietet großes Potenzial<br />
für die Kunststoffe: Auf Folienbahnen<br />
wird moderne Elektronik mit flüssigen<br />
Kunststoffen – ohne klassische Halb-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
Burwinkel Kunststoffwerk GmbH<br />
Geschäftsführer: Martin Burwinkel<br />
Rienshof 7<br />
49439 Mühlen<br />
Tel. 05492/9667-0 · Fax 05492/9667-66<br />
info@burwinkel-kunststoffe.de<br />
www.burwinkel-kunststoffe.de<br />
Dettmer Verpackungen GmbH<br />
Geschäftsführer: Jürgen Sawadka<br />
Postfach 1309<br />
49380 Lohne<br />
Tel. 04442/9323-0 · Fax 04442/9323-53<br />
service@de-lo.de · www.de-lo.de<br />
fm Büromöbel GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer:<br />
Ulrich Meyer, Theo Budde<br />
Glaßdorfer Straße 18-24<br />
26219 Bösel<br />
Tel. 04494/9250-700<br />
Fax 04494/9250-799<br />
info@fm-kunststofftechnik.de<br />
www.fm-bueromoebel.de<br />
Kronen-Hansa-Werk GmbH & Co.<br />
Geschäftsführer: Rolf Prasuhn<br />
Gewerbering 17 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/8008-0<br />
Fax 04442/8008-99<br />
info@kronen-hansa-werk.com<br />
www.kronen-hansa-werk.com<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
103
Kunststofftechnik<br />
LKR Recyclate<br />
Lohner Kunststoffrecycling GmbH<br />
Geschäftsführer: Jan-Hendrik Wilming<br />
Buchholzstraße 42-44 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/97800-0 · Fax 04441/97800-1<br />
info@recyclate.de<br />
www.recyclate.de<br />
M.D.S. Meyer GmbH<br />
Geschäftsführer: Siegfried Meyer<br />
Hansatal 2 · 49456 Bakum<br />
Tel. 04446/9677-0<br />
Fax 04446/9677-10<br />
infos@mds-dichtungen.de<br />
www.mds-dichtungen.de<br />
M.O.L. Gummiverarbeitung GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Hubert Buschermöhle<br />
Gutenbergstraße 14<br />
49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9245-0<br />
Fax 04441/7152<br />
hubert.buschermoehle@mol-seals.de<br />
www.mol-seals.de<br />
NORDENIA Deutschland Halle GmbH<br />
Werk Steinfeld<br />
Geschäftsführer: Luzian Schneider<br />
Handorfer Straße 98 · 49439 Steinfeld<br />
Tel. 05492/417-0<br />
Fax 05492/417-209<br />
steinfeld@nordenia.com<br />
www.nordenia.com<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
leiter wie Silizium oder Leitermetalle wie<br />
Kupfer – aufgedruckt: So lassen sich z. B.<br />
Fotovoltaikelemente aus Kunststoff herstellen<br />
und in elektronische Komponenten<br />
integrieren, die sich dann selbst mit<br />
Strom versorgen. Hohen Bedarf sehen Experten<br />
bei der alternativen Lichttechnik:<br />
Die Märkte zielen derzeit auf diffuse Beleuchtung,<br />
flache Lichtquellen, die in<br />
breite Flächen integriert werden können.<br />
Hier lassen flexible OLEDs mit besonderen<br />
Beschichtungen Leuchttapeten, Lichthimmel<br />
und interaktive Werbeplakate in<br />
greifbare Nähe rücken.<br />
Beispiel: Medizintechnik<br />
In der Medizintechnik werden heute bereits<br />
funktionelle Medikamentenverpackungen<br />
aus Kunststoff erprobt, die registrieren,<br />
ob ein Patient seine Arznei einnimmt,<br />
und ihn gegebenenfalls an die Einnahme<br />
erinnern.<br />
Beispiel: Leichtbaustrukturen<br />
durch Faserverbundkunststoffe<br />
Faser-Kunststoff-<strong>Verbund</strong>werkstoffe, sogenannte<br />
Faserverbundkunststoffe, ermöglichen<br />
die Herstellung hoch belastbarer,<br />
aber sehr leichter Strukturbauteile:<br />
Die Produktion von Formteilen aus Glasfasern<br />
und duroplastischer Matrix oder<br />
mit Endlosfasern und thermoplastischer<br />
Matrix werden zunehmend großserientauglich.<br />
Weder Arm- oder Beinprothesen<br />
für amputierte Menschen noch Rotorblätter<br />
für Windkraftanlagen sind heute ohne<br />
diese Hochleistungswerkstoffe denkbar.<br />
Beispiel: Nanotechnologie<br />
Nano-Füllstoffe und Additive auf Basis<br />
der Nanotechnologie können Kunststoffen<br />
neue Eigenschaftskombinationen verleihen,<br />
wenn z. B. die Ansprüche an Transparenz<br />
und Flexibilität, Brechungsindex<br />
und Härte, Oberflächenfunktionalität<br />
und Materialeigenschaften, Isolationswirkung<br />
und Leitfähigkeit schier unüberbrückbare<br />
Gegensätze darstellen.<br />
Wachstumsbranche<br />
Die vorangegangenen Anwendungsbeispiele<br />
machen deutlich: Die Kunststoffindustrie<br />
der Welt – bestehend aus Kunststofferzeugung,<br />
Maschinenbau und<br />
Kunststoffverarbeitung – entwickelt sich<br />
in beachtlichem Tempo weiter. Sie gilt<br />
vollkommen zu Recht als Wachstumsbranche<br />
mit großer Zukunft. Auch der<br />
kurzfristige Stillstand wie in der Finanzund<br />
Wirtschaftskrise 2008/2009 hat die<br />
Branche nicht nachhaltig geschädigt: Sie<br />
ist so schnell in die Krise gefallen wie andere<br />
Industrien, aber umso schneller wieder<br />
aus der Krise gekommen. Die aktuellen<br />
Branchenzahlen belegen eindrucksvoll<br />
den Wiederaufstieg der Kunststoffe<br />
und der ganzen Industrie rund um den<br />
Werkstoff des 21. Jahrhunderts.<br />
Für das Jahr 2008 bezifferte der Erzeugerverband<br />
PlasticsEurope die weltweite<br />
Kunststoffproduktion mit 245 Millionen<br />
Tonnen. Dies entspricht einem Produktionsrückgang<br />
von sechs Prozent gegenüber<br />
dem Vorjahr, als noch 260 Millionen<br />
Tonnen ausgewiesen wurden. Der Einbruch<br />
2008/2009 ändert jedoch nichts an<br />
der langfristigen Erfolgsstory der Kunststoffe.<br />
Hierfür ein Blick zurück: Die Gesamtmenge<br />
von 245 Millionen Tonnen im<br />
Jahr 2008 entspricht einem Zuwachs von<br />
durchschnittlich neun Prozent pro Jahr<br />
seit 1950. Rund 215 der 245 Millionen<br />
Tonnen sind Kunststoff-Werkstoffe, das<br />
heißt Materialien, die zu Produkten aus<br />
Punktgenaue Personalvermittlung<br />
<br />
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<br />
<br />
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104 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Kunststofftechnik<br />
Grafik: IHK Oldenburg<br />
Umsatzentwicklung Kunststoffindustrie im IHK-Bezirk Oldenburg, 1. Halbjahr 2010<br />
IHK Branchenreport Kunststoffindustrie<br />
% 1.000 EUR NORDFOLIEN GmbH<br />
Geschäftsführer: Axel Schwilp<br />
Am Tannenkamp 21 · 49439 Steinfeld<br />
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Pöppelmann GmbH & Co. KG<br />
Bakumer Straße 73 · 49393 Lohne<br />
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Die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren ab 50 und mehr Beschäftigten im <strong>Oldenburger</strong><br />
Land verzeichneten im ersten Halbjahr 2010 gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein<br />
kräftiges Umsatzplus von 18,5 Prozent auf 817 Millionen Euro (+120 Millionen Euro).<br />
Kunststoff verarbeitet werden. Die übrigen<br />
30 Millionen Tonnen werden zur Herstellung<br />
von Beschichtungen, Klebern,<br />
Dispersionen, Lacken oder Farben verwendet.<br />
Seit mehreren Jahren gelten die Länder<br />
Asiens und Ozeaniens als die größten<br />
Kunststoffproduzenten der Welt. Mit einem<br />
Anteil von 37 Prozent belegten sie im<br />
Jahre 2008 Platz eins auf der Rangliste<br />
der weltweiten Kunststoffproduktion, gefolgt<br />
von Europa mit 25 Prozent und den<br />
NAFTA-Staaten mit 23 Prozent. Die Produktionsmenge<br />
des Nahen und Mittleren<br />
Ostens sowie Afrikas stieg 2008 infolge<br />
des Kapazitätsaufbaus auf acht Prozent.<br />
Deutschlands Kunststofferzeuger hingegen<br />
verzeichneten nach einem ersten<br />
leichten Dämpfer im Jahr 2008 für das<br />
Jahr 2009 einen Rückgang der Produktionsmenge<br />
von 15 Prozent auf rund 17<br />
Millionen Tonnen – das sind dennoch<br />
immerhin 7,5 Prozent der weltweiten Erzeugung.<br />
Der Umsatz für das Gesamtjahr 2009<br />
lag um 23 Prozent niedriger als im Vorjahr<br />
und damit bei 17,5 Milliarden EUR. Nach<br />
der spürbaren Stabilisierung der Auftragslage<br />
im Verlauf des Jahres 2009 verzeichnen<br />
die Erzeuger im laufenden Jahr<br />
bei Produktion und Umsatz zweistellige<br />
Wachstumsraten.<br />
Unternehmensgruppe Schmidt-Visbek<br />
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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
105
Kunststofftechnik<br />
Foto: Messe Düsseldorf<br />
Kunststoff am Auto: Die Autobranche ist Westeuropas drittgrößter Verbraucher von Kunststoff-Werkstoffen.<br />
Nur die Verpackungs- und die Baubranche brauchen noch mehr Plastik.<br />
Kunststoffverbrauch in Europa<br />
nach Rekordjahr leicht im Minus<br />
Den Verbrauch an Kunststoff-Werkstoffen<br />
in Europa im Jahr 2008 schätzt PlasticsEurope<br />
auf 48,5 Millionen Tonnen. Gegenüber<br />
dem Vorjahr bedeutet dies einen<br />
Rückgang von 7,5 Prozent. Das britische<br />
Marktforschungsunternehmen Applied<br />
Market Information (AMI) weist für Thermoplaste<br />
in einer Studie ein Minus von<br />
acht Prozent für das Jahr 2008 gegenüber<br />
2007 aus. Nur noch 38 Millionen Tonnen<br />
Thermoplaste seien in Europa nachgefragt<br />
worden. Von 2008 auf 2009 sei die<br />
Nachfrage nach Polymeren erneut rückläufig<br />
gewesen, so die Marktforscher. Die<br />
dynamische Aufwärtsentwicklung der<br />
Branche seit Ende 2009 wird für das Gesamtjahr<br />
2010 aller Voraussicht nach die<br />
Rückkehr auf den gewohnte Wachstumspfad<br />
und respektable Verbrauchszuwächse<br />
bringen.<br />
Die Verbrauchsstatistik 2008 aus dem<br />
Hause PlasticsEurope weist in Westeuropa<br />
Deutschland mit 11,6 Millionen Tonnen<br />
und Italien mit 7,6 Millionen Tonnen als<br />
Spitzenreiter aus. Die beiden Länder stehen<br />
zusammen für rund 40 Prozent des<br />
europäischen Kunststoffverbrauchs – gefolgt<br />
von Frankreich, Spanien und dem<br />
Vereinigten Königreich.<br />
Die Verpackungsbranche verbrauchte<br />
gemäß der Analyse von PlasticsEurope mit<br />
38 Prozent den größten Anteil aller Anwenderindustrien<br />
für die Produkte aus<br />
Kunststoff, gefolgt von der Baubranche<br />
mit 21 Prozent. Die Automobilbranche<br />
schlug mit einem Anteil von acht Prozent<br />
zu Buche, die Elektronikindustrie mit<br />
sechs Prozent. Der Verbrauch der übrigen<br />
Abnehmer – die Möbelindustrie, die Medizinbranche,<br />
Hausgeräteindustrie inkl.<br />
Sport- und Freizeitartikel und Landwirtschaft<br />
– summierte sich im Jahr 2008 auf<br />
stolze 28 Prozent.<br />
Die Verwertungsrate in Europa lag im<br />
Jahr 2008 bei 51,3 und damit um 1,3 Prozent<br />
höher als im Vorjahr. Dabei ist zu berücksichtigen,<br />
dass die Verwertungsquoten<br />
je Land sehr unterschiedlich sind. Im<br />
Durchschnitt betrug der Prozentsatz für<br />
die stoffliche Verwertung 21,3 Prozent<br />
und für die energetische Verwertung 30<br />
Prozent. Mit der Schweiz, Dänemark,<br />
Deutschland, Schweden, Belgien, Österreich,<br />
den Niederlanden und Norwegen<br />
erreichen acht der EU27+2-Länder Verwertungsquoten<br />
von über 80 Prozent. Andere<br />
Staaten haben hier noch Nachholbedarf.<br />
An den Möglichkeiten scheitert es<br />
nicht: Die K2010 zeigt, dass alle notwendigen<br />
Recyclingtechnologien ausgereift<br />
und verfügbar sind.<br />
Der Kunststoff-Pro-Kopf-Verbrauch in<br />
Westeuropa wurde zuletzt für das Jahr<br />
2005 mit durchschnittlich rund 100 Kilogramm<br />
ermittelt. Nach Einschätzung von<br />
PlasticsEurope ist eine Steigerung auf 136<br />
Kilogramm bis 2015 möglich.<br />
Das insgesamt größte Wachstumspotenzial,<br />
so Pla sticsEurope, bestehe jedoch<br />
in den sich schnell entwickelnden und<br />
sehr bevölkerungsreichen asiatischen<br />
Ländern. Deren Pro-Kopf-Verbrauch von<br />
seinerzeit nur rund 20 Kilogramm soll bis<br />
zum Jahr 2015 um 90 Prozent auf 36 Kilogramm<br />
steigen.<br />
Auch in Osteuropa hat die Kunststoffindustrie<br />
beste Perspektiven: Hier soll der<br />
Pro-Kopf-Verbrauch bis zum Jahre 2015<br />
ebenfalls auf 36 Kilogramm steigen, was<br />
einer Verdopplung gegenüber 2005 entspricht.<br />
Distributeure von wachsender Bedeutung<br />
Mit wachsendem Selbstbewusstsein treten<br />
seit einigen Jahren die Kunststoffdistributeure<br />
am Markt auf. Viele große Distributeure<br />
haben ihre Portfolios durch<br />
komplementäre Produkte anderer Rohstofferzeuger<br />
so erweitert, dass sie Kunststoffverarbeiter<br />
aus einer Hand nahezu<br />
komplett versorgen könnten.<br />
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„Seit 1973 machen wir die weißen Striche auf der Straße“<br />
106<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
trag großer Kunststofferzeuger ausführen,<br />
haben viele ein eigenes Produktportfolio<br />
aus Compounds und Spezialprodukten<br />
aufgebaut, um die zunehmend standardisierten<br />
Typen ihrer großen Handelspartner<br />
zu ergänzen. Auch die<br />
zahlreichen Compoundeure, die auf die<br />
Modifikation bestimmter Basispolymere,<br />
auf bestimmte Anwendungsgebiete oder<br />
auf eine bestimmte Ausstattung von<br />
Kunststoffen spezialisiert sind, bemühen<br />
sich durch anwendungsspezifisch modifizierte<br />
Materialtypen und produktbegleitende<br />
Dienstleistungen um eine deutlichere<br />
Differenzierung von ihren Wettbewerbern.<br />
Kunststofftechnik<br />
Kunststoffmaschinenbau nach<br />
Krise mit zweistelligem Plus<br />
Die Weltproduktion von Kunststoff- und<br />
Gummimaschinen erreichte nach drei<br />
Jahren stetigen Wachstums im Jahr 2008<br />
mit fast 22 Milliarden Euro einen neuen<br />
Rekordwert, bevor sie 2009 krisenbedingt<br />
um nahezu ein Viertel auf knapp 17 Milliarden<br />
Euro einbrach.<br />
So heftig, wie sich vom dritten Quartal<br />
2008 an extreme Rückgänge beim Auftragseingang<br />
einstellten und auf breiter<br />
Front und quer durch den Maschinenbau<br />
eine rasante Talfahrt einsetzte, so fulminant<br />
sind die Maschinenbauer Anfang<br />
2010 mit überwiegend zweistelligen<br />
Wachstumsraten aus der tiefsten Krise ihrer<br />
Geschäftstätigkeit aufgestiegen. Erneut<br />
etwas beständiger als das Geschäft<br />
mit Verarbeitungsmaschinen zeigte sich<br />
die Nachfrage nach Automatisierungsund<br />
Peripherietechnik. In Europa haben<br />
viele Hersteller von Peripheriegeräten<br />
trotz der einschneidenden Krise ihre Bemühungen<br />
fortgesetzt, ihr Produktprogramm<br />
zu komplettieren – vor allem im<br />
Holz und Kunststoff im <strong>Verbund</strong> als WPC<br />
Kunststoffe sind nicht nur in Reinform<br />
einsetzbar, sondern tragen auch als Matrix<br />
dazu bei, andere Materialien einzubetten,<br />
verarbeitbar zu machen und damit<br />
zu attraktiven Produkten zu formen. Das<br />
beweisen beispielsweise Holz-Kunststoff-<br />
<strong>Verbund</strong>werkstoffe, die als Wood Plastic<br />
Composites (WPC) bekannt geworden<br />
sind und deren Verbrauch in den letzten<br />
Jahren stark angewachsen ist.<br />
WPC sind thermoplastisch verarbeitbare<br />
<strong>Verbund</strong>materialien aus Holzmehl oder<br />
Holzfasern und verschiedensten extrudierbaren<br />
Kunststofftypen wie PP, PVC<br />
etc. Obwohl der Holzanteil im Prinzip variabel<br />
ist, haben sich meist Anteile von<br />
mehr als 50 Prozent etabliert.<br />
Nach Angaben des deutschen Nova-Instituts<br />
werden weltweit bereits mehr als<br />
1,5 Millionen Tonnen WPC hergestellt. Bis<br />
zum Jahr 2015 prognostiziert das Institut<br />
eine Verdreifachung des weltweiten WPC-<br />
Verbrauchs auf rund fünf Millionen Tonnen<br />
pro Jahr. Wichtigste Anwendungen<br />
von WPC in Europa sind Bodenbeläge für<br />
den Außenbereich, das Fahrzeug-Interieur,<br />
Konsumgüter und Einrichtungsgegenstände.<br />
Büromöbel<br />
Biokunststoffe: Nischenwerkstoffe<br />
sind auf dem Vormarsch<br />
Prinzipiell lassen sich viele Kunststoffe<br />
nicht nur aus petrochemisch gewonnenen<br />
Vorprodukten synthetisieren. Vielmehr<br />
sind auch aus Naturprodukten gewonnene,<br />
biologische Vorprodukte zur Herstellung<br />
von Kunststoffen einsetzbar. Die so<br />
gewonnenen und so genannten Biokunststoffe<br />
haben sich eine solide Marktnische<br />
erschlossen und in einigen Verpackungsanwendungen<br />
und Konsumwaren bereits<br />
fest etabliert. Immer mehr Kunststoffe lassen<br />
sich – zumindest teilweise – auf der<br />
Basis nachwachsender Rohstoffe darstellen,<br />
inzwischen auch einige technische<br />
Kunststofftypen.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 107
Hinblick auf Materialförderung, Materialtrocknung,<br />
Materialdosierung, Automatisierungs-<br />
und Temperiertechnik sowie<br />
Mühlen bis hin zu Förderbändern und<br />
Separatoren aus einer Hand. Sehr differenziert<br />
präsentiert sich die Konjunktur<br />
bei den Herstellern von Werkzeugen und<br />
Formen. Zahlreiche Insolvenzen in allen<br />
großen Werkzeugbaunationen zeugen<br />
von den Schwierigkeiten bei schnelllebigen<br />
Produkten der Elektronik und dem<br />
technologisch wichtigen Automobilbau,<br />
der vielfach hochwertige Werkzeugtechnik<br />
entwickeln und nutzen lässt. Dennoch<br />
schwankte die Geschäftslage im Jahr<br />
2009 je nach Unternehmensaufstellung,<br />
Kompetenzportfolio und bedienten Anwenderbranchen<br />
zwischen massivem<br />
Auftragsmangel und Vollauslastung.<br />
Kunststofftechnik<br />
Kunststoffverarbeitung deutlich erholt<br />
Die merklich angespannte Marktsituation<br />
im Kunststoffmaschinenbau hatte ihre Ursache<br />
in der stark reduzierten Nachfrage<br />
aus der Kunststoffverarbeitung. Kleinere<br />
Bestellmengen, ausgebliebene und stornierte<br />
Aufträge hatten seit Mitte 2008 für<br />
eine extreme Reduzierung der Lagerbe -<br />
stände bei den Verarbeitern und nicht zuletzt<br />
zu außergewöhnlicher Zurückhaltung<br />
bei Investitionen geführt. Die sprunghafte<br />
Wiederbelebung der Technologiemärkte<br />
sorgte bei vielen Zulieferern für einen<br />
nahtlosen Übergang von der Unterauslastung<br />
mit Kurzarbeit in die Vollauslastung<br />
mit Kapazitätsdefiziten bei gelegentlichen<br />
Überhitzungsanzeichen.<br />
Die global schwächere Nachfrage nach<br />
Produkten aus Kunststoff hat die anhaltenden<br />
Verlagerungsbewegungen in der<br />
Kunststoffverarbeitung von Westeuropa<br />
nach Mittel- und Osteuropa sowie nach<br />
Asien ebenso wie von den USA nach Mexiko,<br />
China und Südostasien eher noch<br />
beschleunigt. Viele Kunststoffverarbeiter,<br />
vor allem in den Wertschöpfungsketten<br />
für Automobil und Telekommunikation,<br />
sind dabei in substanzielle wirtschaftliche<br />
Schwierigkeiten geraten. Von 2008 auf<br />
2009 sind nach Beobachtungen von AMI<br />
beispielsweise die Umsätze der europäischen<br />
Spritzgießbetriebe um 23 Prozent<br />
eingebrochen. Zwischen 2005 und 2008<br />
haben allein zwölf Prozent der westeuropäischen<br />
Spritzgießunternehmen ihren<br />
Betrieb eingestellt.<br />
Die deutschen Kunststoffverarbeiter<br />
hatten 2009 zweistellige Rückgänge zu<br />
beklagen: Die Produktion ging um elf Prozent,<br />
der Umsatz um 14 Prozent zurück –<br />
auf 46 Mrd. Euro. Seit Ende 2009 zeigen<br />
sich aber deutliche Erholungstendenzen.<br />
Für <strong>2011</strong> wird eine Rückkehr<br />
auf das Vorkrisenniveau erwartet<br />
Die gute Entwicklung schlägt sich bereits<br />
bei den Investitionen und der Beschäftigung<br />
nieder. 32 Prozent der kunststoffverarbeitenden<br />
Unternehmen haben nach<br />
Angaben des Ifo-Instituts in der ersten<br />
Jahreshälfte ihre Investitionsplanungen<br />
nach oben korrigiert. 30 Prozent wollen<br />
den Personalbestand aufstocken, nur vier<br />
Prozent dagegen weniger Mitarbeiter beschäftigen<br />
– je größer das Unternehmen,<br />
desto stärker die Zuversicht auf Erholung.<br />
Die Branche ist in hohem Maße abhängig<br />
vom Rohölpreis, der die Kostenstruktur<br />
erheblich prägt und unter ständigen<br />
Anpassungs- und Rationalisierungsdruck<br />
setzt. Die aktuellen Preisanstiege sind dabei<br />
kaum allein auf den konjunkturellen<br />
Aufschwung zurückzuführen. So hat sich<br />
zum Beispiel die Preiserhöhung von Polyethylen<br />
gegenüber dem Vorprodukt Ethylen<br />
verdoppelt. Zudem zeigen sich in einigen<br />
Produktsegmenten Versorgungsengpässe,<br />
so dass mit einer kurzfristigen Entspannung<br />
kaum zu rechnen ist.<br />
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Kunststofftechnik<br />
die Standorte im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />
aufgrund der vergleichsweise günstigen<br />
Grundstückspreise einen Standortvorteil.<br />
Eine weitere Herausforderung ist<br />
die Energiepreisentwicklung.<br />
Im Vergleich zum Durchschnitt des verarbeitenden<br />
Gewerbes sind die Energiekosten<br />
in der Kunststoffverarbeitung mit<br />
96,4 Prozent deutlich stärker gestiegen.<br />
Trotz einer Steigerung des Kunststoffproduktionswertes<br />
um 30,9 Prozent stieg der<br />
Energieanteil am Produktionswert um 0,8<br />
Punkte auf 2,4 Prozent.<br />
Insgesamt hat die regionale Kunststoffindustrie<br />
im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />
nach Ansicht der Oldenburgischen IHK in<br />
den letzten Jahren dennoch an internationaler<br />
Wettbewerbsfähigkeit gewinnen<br />
können, wie der gestiegene Exportanteil<br />
am Umsatzvolumen beweise.<br />
Erfolgsfaktor Innovationsfähigkeit<br />
Innovationsfähigkeit wird der wesentliche<br />
Erfolgsfaktor für die Kunststoffverarbeitung<br />
in Deutschland und im <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland bleiben. Die regionalen<br />
Kunststoffunternehmen geben dabei einer<br />
Wettbewerbsstrategie der Qualitätsführerschaft<br />
die höchsten Erfolgschancen.<br />
Eine solche Strategie aber setzt (kosten-)<br />
intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeit<br />
voraus, die sehr schnell neue<br />
Marktstandards schafft.<br />
Eine wichtige Voraussetzung ist die Verfügbarkeit<br />
von Fachkräften, was auch im<br />
<strong>Oldenburger</strong> Münsterland inzwischen ein<br />
ernstzunehmendes Problem darstellt. Die<br />
Technik werde immer komplizierter, so<br />
dass auch an den Maschinen zum Teil Ingenieure<br />
erforderlich seien – so ist es immer<br />
wieder zu hören.<br />
Doch es mangelt auch an Werkzeugund<br />
Verfahrensmechanikern, IT-Fachkräften,<br />
Mechatronikern, Maschinenbauingenieuren<br />
und Energieelektronikern. Je<br />
stärker sich die Unternehmen auf die Qualitätsführerschaft<br />
konzentrieren, desto<br />
stärker steigt der Bedarf an Maschinenbauingenieuren,<br />
Wirtschaftsingenieuren,<br />
Betriebswirten, Diplom-Kaufleuten und<br />
IT-Fachkräften.<br />
Das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland ist mit<br />
mehr als 5.000 sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten die führende Kunststoffregion<br />
Niedersachsens. Nimmt man die<br />
Gummiverarbeitung hinzu, belegt es nach<br />
der Region Hannover Platz zwei. Die Beschäftigung<br />
in der Gummi- und Kunststoffverarbeitung<br />
stieg in den Landkreisen<br />
Cloppenburg und Vechta seit 1980<br />
Jahr für Jahr um durchschnittlich 5,9 Prozent.<br />
Entsprechend rasant stieg ihr Anteil<br />
an Niedersachsens Kunststoff- und Gummibeschäftigung.<br />
Jeder achte Kunststoffarbeitsplatz<br />
Niedersachsens findet sich<br />
mittlerweile im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland.<br />
Die wichtigsten Kunststoffstandorte<br />
des <strong>Oldenburger</strong> Münsterlandes sind Lohne,<br />
Steinfeld, Vechta, Emstek, Damme,<br />
Friesoythe, Dinklage und Bösel.<br />
Dabei sind die rund 100 kunststoffverarbeitenden<br />
Unternehmen des <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterlandes in der Regel international<br />
ausgerichtet. Sie bieten in ihrer<br />
Gesamtheit ein umfassendes und beeindruckendes<br />
Angebotsspektrum an Verpackungsbehältern<br />
und -folien, Profilen und<br />
technischen Teilen, Rohren und Gummiformteilen,<br />
Kabeln und Steckverbindungen<br />
und sind wichtige Entwicklungspartner<br />
für Markenhersteller der internationalen<br />
Lebensmittel-, Pharma-, Kosmetikund<br />
Automobilindustrie sowie den weltmarkt<br />
orientierten Maschinen- und Anlagenbau.<br />
Überdies bestehen komplexe vorund<br />
nachgelagerte Strukturen in den Bereichen<br />
Werkzeugbau, Recycling und<br />
Dienstleistungen, ohne die die vielzitierte<br />
»Boomregion <strong>Oldenburger</strong> Münsterland«<br />
kaum denkbar wäre.<br />
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Kunststofftechnik<br />
Foto: fm GmbH & Co. KG<br />
Zentrale in Bösel: Theo Budde (links) und Ulrich Meyer managen die fm-Gruppe, zu der inzwischen fünf Unternehmen zählen. Es gibt fm-<br />
Büromöbel, fm-Kunststofftechnik, fm-Industries, fm-Energie-Management und fm-Systemmöbel. Letztere hat sich auf die Herstellung<br />
von Unterschränken für Kopiergeräte und Drucker spezialisiert und ist Weltmarktführer in diesem Segment.<br />
INGRID<br />
BUDDE<br />
Kunststoffe im Möbelbau<br />
Einen Großteil unserer Zeit verbringen wir in Büro-und Geschäftsräumen. Egal, ob wir nun Kunde,<br />
Arbeitnehmer oder Chef sind: Das umgebende Ambiente beeinflusst uns und wirkt sich auf die<br />
Stimmung aus. Damit wird deutlich: Möbel, Einrichtung und Gestaltung eines Geschäftsraumes<br />
haben nicht nur repräsentativen Charakter. Sie bilden vielmehr die notwendige Basis für produktives<br />
und zufriedenes Arbeiten.<br />
Bei den Besuchern hinterlassen die<br />
Büromöbel und die Ausstattung einen<br />
ersten Eindruck. Und dieser<br />
Eindruck entscheidet, ob ein Gefühl des<br />
Vertrauens, der Zuverlässigkeit und Kompetenz<br />
gegenüber der Firma, des Betriebes<br />
oder Geschäftes entsteht. Die Einrichtung<br />
spiegelt die Struktur und die Dynamik<br />
wider und verrät viel über die Innovativität<br />
des Unternehmens.<br />
Das Thema Kunststoff ist im Möbelbau<br />
allgegenwärtig. Angefangen von melaminharzbeschichteten<br />
Spanplatten bis zu<br />
modernen Trennwänden hat Kunststoff<br />
mittlerweile den Werkstoff Holz in vielen<br />
Bereichen ersetzt. Einer der führenden<br />
Hersteller für Büroeinrichtungen ist die<br />
Firma fm Büromöbel. Im Laufe der Jahrzehnte<br />
hat sich die im Jahre 1964 von<br />
Franz Meyer gegründete Firma fm Büromöbel<br />
zur Unternehmensgruppe mit fünf<br />
Schwesterfirmen entwickelt. Die geschäftsführenden<br />
Gesellschafter Ulrich<br />
Meyer und Theo Budde zeigen sich heute<br />
in zweiter Generation für das Unternehmen<br />
verantwortlich.<br />
Die Unternehmensgruppe arbeitet zur<br />
Zeit mit 230 qualifizierten Mitarbeitern<br />
im Schichtbetrieb am Standort in Bösel.<br />
16.000 Arbeitsplätze für den deutschen<br />
Fachhandel wurden bei fm Büromöbel im<br />
Jahr 2009 produziert.<br />
Täglich werden rund 30 Tonnen melaminharzbeschichteten<br />
Spanplatten verarbeitet.<br />
Das Material ist besonders in der<br />
Büromöbelfertigung ein sehr beliebter<br />
Werkstoff, denn melaminharzbeschichtete<br />
Spanplatten sind extrem kratzfest und<br />
resistent gegen leichte Säuren und Lau-<br />
112 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Kunststofftechnik<br />
Foto: fm GmbH & Co. KG<br />
Im Jahre 2006 errichtete die fm-Firmengruppe<br />
ein neues Produktionsgebäude mit<br />
Verwaltung für die fm Kunststofftechnik-<br />
GmbH.<br />
gen. Eine Farbveränderung durch Sonneneinstrahlung<br />
kann ebenfalls ausgeschlossen<br />
werden. So ist es möglich, auch<br />
nach Jahren noch weitere Produkte zu ergänzen.<br />
Die Kunststoffdekore – beispielsweise<br />
in Buche natur, Kirsche, Spitzahorn<br />
oder Olive – unterscheiden sich kaum von<br />
Echthölzern, sind sehr robust, leicht zu<br />
verarbeiten und lassen keine Wünsche offen.<br />
Aktueller Trend im Möbelbau: Acryltüren<br />
mit Bilddekor. Hier gibt es unzählige<br />
Motive, die man etwa auf Schranktüren<br />
aufbringen kann und die jedem Büro<br />
eine individuelle Note verleihen. Ob man<br />
sich als Agrarunternehmen für ein Landschaftsmotiv<br />
entscheidet oder als Automobilanbieter<br />
für ein sportliches Motiv,<br />
bleibt dabei jedem selbst überlassen.<br />
Ein Highlight für jedes Bürogebäude<br />
sind Kunststofftrennwände mit eingelegten<br />
Gräsern, Blättern, Federn oder abstrakten<br />
Gebilden. Ob asiatisch anmutend<br />
mit Bambus oder maritim im Muscheldesign<br />
– hier steht eine große Palette zur<br />
Auswahl. Auch Türen aus Acrylkunststoff<br />
mit eingebauten LED-Leuchten sorgen<br />
stets für eine angenehme Atmosphäre.<br />
Im Unternehmensbereich fm Systemmöbel<br />
hingegen werden ausschließlich Un -<br />
ter schränke für Kopierer und Drucker<br />
produziert. fm Systemmöbel ist zusammen<br />
mit der in South Windsor, CT angesiedelten<br />
Firma fm Industries mittlerweile mit<br />
einem Jahresvolumen von 200.000 gefertigten<br />
Unterschränken Weltmarktführer.<br />
Bis vor wenigen Jahren noch wurden<br />
Unterschränke für Kopierer und Drucker<br />
komplett aus melaminharzbeschichteten<br />
Spanplatten gefertigt. Um mehr Marktanteile<br />
zu generieren beschloss man, die Gerätewagen<br />
nicht nur nach praktischen Gesichtspunkten<br />
zu fertigen, sondern sie<br />
obendrein produktdesignerisch zu optimieren.<br />
Es sollten Türen entwickelt werden,<br />
die in Form, Farbe und Design exakt<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
113
Kunststofftechnik<br />
Foto: fm GmbH & Co. KG<br />
Werk- und<br />
Objektschutz<br />
Revierdienst,<br />
Kontrolldienst<br />
Alarmverfolgung,<br />
Intervention<br />
Personenschutz,<br />
Detektei<br />
Messe- und Veranstaltungsschutz<br />
Videoüberwachung<br />
Hausnotruf,<br />
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Die fm-Hauptverwaltung und Hauptproduktionsstätte an der Glaßdorfer Straße in Bösel.<br />
Spritzguss bei fm: fm Kunststofftechnik produziert Kunststoffteile im Spritzguss-, Tiefziehund<br />
Twin-Sheet-Verfahren.<br />
dem Kopierer oder Drucker entsprachen.<br />
Nur mit Holz kam man hier nicht weiter.<br />
Was also lag näher, als eine Front komplett<br />
aus Kunststoff zu entwickeln?<br />
Nach einer aufwendigen Entwicklungsphase<br />
wurden die Kunststofftüren zunächst<br />
bei Fremdunternehmen gefertigt,<br />
um die Akzeptanz am Markt zu testen. Die<br />
Nachfrage nach Kunststofffronten wurde<br />
immer größer. Um den Bedarf der Konzerne<br />
weltweit zu decken, entschloss man<br />
sich schnell, in eigene Maschinen und eigenes<br />
Know-how zu investieren. Die eigens<br />
im Jahr 2003 gegründete Firma fm<br />
Kunststofftechnik entstand somit aus einer<br />
Innovation aus dem Unterschrankbereich<br />
für Kopierer und Drucker.<br />
Im hauseigenen Werkzeugbau werden<br />
heute zunächst mit Hilfe von hochpräzisen<br />
CNC-gesteuerten Maschinen die<br />
Werkzeuge für die unterschiedlichen Türfronten<br />
entwickelt. Im Anschluss daran<br />
werden die Fronten aus ABS im Twinsheet-<br />
Verfahren hergestellt, einer Weiterentwicklung<br />
des herkömmlichen Tiefziehverfahrens.<br />
fm Kunststofftechnik gehört<br />
bundesweit zu den wenigen Firmen, die<br />
dieses Verfahren beherrschen und anwen-<br />
Foto: fm GmbH & Co. KG<br />
114 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Kunststofftechnik<br />
Foto: fm GmbH & Co. KG<br />
<br />
bestanden<br />
Der Vorlagenhalter »Docuglide« verbessert die Ergonomie am Bildschirmarbeitsplatz und<br />
dient der Gesundheitsförderung.<br />
den. Dabei werden in einem Arbeitsgang<br />
zwei thermoplastische Platten oder Folien<br />
erhitzt und durch Vakuumverformung zu<br />
einem Hohlkörper verschweißt.<br />
Das Kunststoffmaterial wird umweltfreundlich<br />
und ohne Lösungsmittel und<br />
Schweißzusätze miteinander verbunden.<br />
Beim Twinsheet-Verfahren kann die ganze<br />
Palette der Materialien – ähnlich wie<br />
bei der standardmäßigen Thermoverformung<br />
– eingesetzt werden. Zusätzlich<br />
können die Platten unterschiedlich stark<br />
sein und im Prozess verschiedene Farben<br />
und Dickten aufweisen. Zur Zeit wird daran<br />
gearbeitet, einen ganzen Schrank komplett<br />
nur aus Kunststoff herzustellen.<br />
Weitere Kunststoffprodukte im Möbelbau<br />
sind zum Beispiel die Materialschalen<br />
für Rollcontainer. Sie werden im Monobzw.<br />
Tiefziehverfahren gefertigt. Dabei<br />
wird eine thermoplastische Tafel oder Folie<br />
beidseitig erwärmt. Durch Einblasen<br />
von Druckluft oder Vakuum wird die Tafel<br />
in eine Form gezogen. Anschließend wird<br />
das verformte Teil durch Luft bis zum Erstarrungspunkt<br />
abgekühlt. Das verformte<br />
Produkt wird danach durch Druckluft<br />
vom Werkzeug gelöst.<br />
Prinzipiell lassen sich alle Thermoplaste<br />
im Thermoformverfahren verarbeiten,<br />
die bei Temperaturerwärmung erweichen<br />
und beim Abkühlen erhärten. Die Taktzeiten<br />
sind hauptsächlich abhängig von der<br />
Materialstärke und von der Materialart.<br />
Weitere Kunststoffkomponenten im Büromöbelbau<br />
sind die Abschlussleisten für<br />
Schreibtischgestelle, die Adapter für Rollcontainer<br />
und die Sockel für Schrankwände.<br />
Diese Produkte werden samt und<br />
sonders im Spritzgussverfahren produziert.<br />
Dabei können Teile mit komplexer<br />
Geometrie erstellt werden. Der Produktionsvielfalt<br />
sind praktisch keine Grenzen<br />
gesetzt. Im Spritzguss wird das Granulat<br />
aus einem Trichter gezogen und danach<br />
erwärmt. Das geschmolzene Granulat<br />
(Schmelze) wird dann mit einer Einspritzeinheit<br />
unter hohem Druck in den formgebenden<br />
Hohlraum gedrückt. Ein reduzierter<br />
Druck wirkt so lange auf die<br />
Schmelze ein, bis diese vollständig erstarrt<br />
ist. Die Spritzgusstechnik findet vor<br />
allem bei hohen Stückzahlen Anwendung,<br />
da die Herstellung von Spritzgussteilen<br />
mit kurzen Taktzeiten möglich und<br />
die Nacharbeit sehr gering ist.<br />
Ein innovatives Spritzgussprodukt aus<br />
dem Hause fm Kunststofftechnik ist der<br />
Konzepthalter Docuglide. Damit lassen<br />
sich Arbeitsabläufe wie Lesen, Schreiben<br />
und das Eingeben von Daten in die EDV<br />
erleichtern. Die Konzeptvorlage liegt zwischen<br />
dem Monitor und der Tastatur und<br />
ermöglicht ein entspanntes und gesundes<br />
Arbeiten am EDV-Arbeitsplatz. Der Körper<br />
bleibt in einer ergonomisch aufrechten<br />
Haltung und muss nicht ständig vorgebeugt<br />
und gedreht werden. ■<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
- Gehäuse komplett aus Edelstahl<br />
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115
Kunststofftechnik<br />
Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />
Automatisierung sichert den MOL-Standort <strong>Oldenburger</strong> Münsterland: Geschäftsführer Hubert Buschermöhle (links) und Betriebsleiter<br />
Jürgen Tapken leiten das Team der Gummispezialisten aus Vechta.<br />
HUBERT<br />
BUSCHERMÖHLE, GESCHÄFTSFÜHRER<br />
GMBH & CO. KG<br />
M . O . L . GUMMIVERARBEITUNG<br />
Kunden erwarten Flexibilität<br />
In mehrfacher Hinsicht wird von MOL Gummiverarbeitung hohe Flexibilität erwartet. Die<br />
Produkte des Unternehmens sind aus Gummi, also aus einem wirklich flexiblen Material.<br />
Und auch die Reaktionen auf Marktwünsche oder bei Produktentwicklungen sollen flexibel<br />
sein. Die internationale Kundschaft in mehr als 45 Ländern weltweit schätzt die Gummidichtungen<br />
und Gummiprofile von MOL aus Vechta – Flexibilität seit 1978.<br />
Gummi ist ein ganz besonderer<br />
Stoff. Besonders hervorstechend<br />
ist sein Rückfederungsvermögen<br />
bzw. seine Elastizität. Man kann einen<br />
Gummistreifen um das Vielfache seiner<br />
Ursprungslänge dehnen, ohne dass er<br />
reißt. Wenn man ihn danach loslässt,<br />
springt er zurück und hat wieder seine ursprüngliche<br />
Form und Länge. In ähnlicher<br />
Weise kann man ihn zusammendrücken,<br />
biegen oder drehen, und jedes Mal wird er<br />
nach dem Loslassen wieder in die anfängliche<br />
Form zurückspringen. Kein anderes<br />
Material zeigt eine solche Elastizität. Aus<br />
diesem Grund bezeichnet man die Gummiwerkstoffe<br />
als Elastomere.<br />
In Südamerika wurde bereits im 15.<br />
und 16. Jahrhundert über einen besonderen<br />
Baum (Hevea brasiliensis) berichtet,<br />
der eine eigenartige Milch (Latex) absonderte<br />
und den die Bewohner darum<br />
Cahuchu (tränendes Holz) nannten. Aus<br />
dieser Bezeichnung entwickelte sich das<br />
Wort Kautschuk. Heute wird Naturkautschuk<br />
aufgrund seiner hervorragenden<br />
Eigenschaften immer noch als Zusatz in<br />
der Reifenindustrie verwendet. Viele industrielle<br />
Gummiprodukte werden mittlerweile<br />
jedoch aus komplett synthetischen<br />
Elastomeren hergestellt.<br />
Der Amerikaner Charles Goodyear entdeckte<br />
1839 mit der Vulkanisation den<br />
wichtigsten Verarbeitungsschritt für die<br />
industrielle Nutzung von Kautschuk. Der<br />
Zusatz von Schwefel in der Kautschukmischung<br />
brachte in Verbindung mit Hitze<br />
den gewünschten Erfolg. Der Kautschuk<br />
war nach der sogenannten Vulkanisation<br />
nicht mehr klebrig und wurde haltbar. Die<br />
116 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Kunststofftechnik<br />
Foto: MOL/Berstorff<br />
Nagelneue Extrusionslinie für Gummiprofile als Mikrowellenanlage: Der Leiter der Extrusionsabteilung,<br />
Peter Rolwes, steuert die 70 Meter lange Anlage von einem zentralen Leitstand.<br />
Erfindung der Vulkanisation brachte den<br />
entscheidenden Durchbruch bei der Verwendung<br />
von Kautschuk als Ausgangmaterial<br />
für die Herstellung vieler alltäglicher<br />
Gummiartikel. Eine herausragende<br />
Innovation war die Erfindung des Luftreifens<br />
durch den Belfaster Tierarzt John<br />
Boyd Dunlop im Jahre 1888.<br />
Gummiverarbeitung in Vechta<br />
Die Firma MOL startete 1978 in Vechta<br />
mit der Verarbeitung von Gummi. Für die<br />
wachsende Produktion von Kanal- und<br />
Hausabflussrohren in Europa wurden geeignete<br />
Dichtungen benötigt. Da diese<br />
speziellen Artikel nicht in ausreichender<br />
Menge und Qualität zu beschaffen waren,<br />
wurde beim Rohr-Hersteller – den Gebrüdern<br />
Ostendorf – kurzerhand eine Gummifertigung<br />
installiert und der neue Betrieb<br />
M.O.L. Gummiverarbeitung GmbH<br />
gegründet.<br />
Kurz nach seiner Gründung zog das<br />
Unternehmen in die erste Produktionshalle<br />
an die Gutenbergstraße 14 im Industriegebiet<br />
Nord von Vechta um. Bis heute<br />
sind an diesem Ort sechs Produktionshallen,<br />
fünf Lagerhallen sowie eine neue Verwaltung<br />
entstanden – und der Standort<br />
wächst dank guter Auftragslage weiter.<br />
Ein Tochterbetrieb in Istanbul ergänzt die<br />
Produktionskapazität seit einigen Jahren.<br />
Und täglich verlassen heute mehr als 1,5<br />
Mio. Stück die Werke von MOL – vor allem<br />
Gummi-Dichtungsringe im Durchmesser<br />
von 25 bis 2.000 Millimeter sowie zigtausend<br />
Meter Extrusionsprofile.<br />
M.O.L. als Erstausrüster (OEM)<br />
für die internationale Rohrindustrie<br />
Einem Dichtungsring sieht kaum jemand<br />
an, wieviel Technik und Know-how für<br />
seine Herstellung erforderlich sind. Sein –<br />
zugegeben – unscheinbares Äußeres verbirgt<br />
zahlreiche Anforderungen hinsichtlich<br />
Rückstellvermögen, chemischer sowie<br />
thermischer Beständigkeit. Und erst<br />
sein Querschnitt zeigt, wie wichtig ein gutes<br />
Design für dauerhaft dichte Rohrverbindungen<br />
ist. MOL ist bestrebt, in enger<br />
Zusammenarbeit mit den Kunden wirtschaftliche<br />
und wettbewerbsfähige Lösungen<br />
zu finden. Die schnelle Produktentwicklung<br />
und der innovative Werkzeugbau<br />
sind Stärken, von denen die Kunden<br />
profitieren.<br />
Die Qualität der Produkte wird laufend<br />
durch das eigene Labor in Vechta geprüft.<br />
Schon bei der Rohstoffprüfung legt MOL<br />
hohe Qualitätsstandards nach internationalen<br />
Normen wie z. B. der DIN EN 681-1<br />
fest. Eigenen Kontrollen werden regelmäßig<br />
durch Fremdprüfungen anerkannter<br />
Prüfinstitute wie dem MPA NRW Deutschland,<br />
Kiwa KOMO Niederlande, SIS Det<br />
NorskeVeritas Skandinavien oder der Kitemark<br />
BSI London UK untermauert. Die erfolgreiche<br />
Zertifizierung des MOL-Managementsystems<br />
nach ISO 9001:2008 ist<br />
zudem die Grundlage von Qualität und im<br />
Markt absolute Grundvoraussetzung, um<br />
sich überhaupt als anerkannter Lieferant<br />
zu etablieren.<br />
Im globalisierten Markt stellen die Kunden<br />
eigene und sehr weit gehende Anfor-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
117
Kunststofftechnik<br />
Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />
Das Gelände der MOL-Gummiverarbeitung von der neuen Bundesstraße B69 gesehen. Der Standort Vechta ist seit 1978 Hauptsitz der MOl-<br />
Gummiverarbeitung. Mit den angrenzenden Erweiterungsflächen sind auch zukünftige Projekte in Vechta realisierbar.<br />
derungen an ihre Lieferanten. Hier ist<br />
MOL täglich gefordert, die Termintreue<br />
just in time einzuhalten, will heißen: Es<br />
darf weder zu früh noch zu spät angeliefert<br />
werden. Die internationalen Kundengruppen<br />
installieren immer genauere und<br />
verfeinerte Systeme, um die Lieferqualität<br />
zu überwachen. Supply chain management<br />
ist dabei ein aktuelles Thema. Forderungen<br />
wie die nach der OTIF 95 (on time<br />
in full bei mind. 95 Prozent aller Lieferungen)<br />
werden europaweit als strenger Bewertungsmaßstab<br />
angesetzt.<br />
Handarbeit und Automatisierung<br />
So wichtig wie Hightech und Automatisierung,<br />
so unverzichtbar sind fachkundige<br />
Menschen, die ihre Aufgaben verstehen<br />
und Lösungen finden. Es ist das gute Zusammenspiel<br />
von Mensch und Maschine,<br />
das zu Wachstum und Wohlstand führt.<br />
Gut zu wissen, dass für MOL fast 400<br />
Menschen täglich mit dem Produkt Gummi<br />
befasst sind – und zwar in Deutschland,<br />
der Türkei, in Polen und Tschechien.<br />
Für die Ansiedlung von Industriebetrieben<br />
gibt es nach gängiger Lehrmeinung<br />
viele unterschiedliche Standortfaktoren.<br />
Bei MOL ist es der »Standortfaktor OM«,<br />
der den Erfolg der Firma ausmacht. Es ist<br />
der Standort im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />
mit seinen Menschen, seinen Mentalitäten<br />
und Wertvorstellungen, der uns<br />
echte Vorteile verschafft. Ausreichend<br />
Strom und Quadratmeter gibt es schließlich<br />
fast überall in Europa – aber nur eine<br />
Region, die ihre Unternehmen so nachhaltig<br />
prägt.<br />
48 moderne Spritzgussmaschinen mit<br />
einer Schließkraft von 250 bis 1.000 Tonnen<br />
und drei Profil-Extrusionslinien kennzeichnen<br />
die Fertigungslinien von MOL.<br />
Alle Prozesse werden selbstverständlich<br />
computergestützt verfolgt.<br />
Referenzen<br />
Die patentierte Euro-L Dichtung für PP-<br />
Kanalrohrsysteme ist ein guter Beweis für<br />
eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen<br />
Dichtungshersteller und Rohrproduzent.<br />
Diese Dichtung für das KG2000®-<br />
Rohr von Ostendorf, Magnaplast, Wavin<br />
und Pipelife ist heute State of the Art unter<br />
den Kunststoffrohr-Dichtsystemen.<br />
Die MOL-Integra-Dichtung ist eine ganz<br />
neue Produktlinie für die Herstellung von<br />
Betonrohren mit integrierter Elastomerdichtung.<br />
Führende nationale und internationale<br />
Betonrohrhersteller verwenden<br />
diese hochwertigen Dichtungen für Ihre<br />
Produkte. Dabei ist die Zertifizierung der<br />
Dichtungen nach der Norm QR 4060® der<br />
FBS in Bonn (Fachvereinigung Betonrohre<br />
und Stahlbetonrohre) ein wichtiges Qualitätsmerkmal.<br />
MOL-Fassadenprofile für kleine Anwendungen<br />
(Wintergartenbau) bis hin zu Megaprojekten<br />
wie z. B. Elastomerprofile für<br />
die Fassadenherstellung des neuen Willy-<br />
Brandt-Flughafens in Berlin (BBI, Berlin<br />
Brandenburg International) oder für das<br />
Daimler-Benz-Museum Stuttgart unterstreichen<br />
die Leistungsfähigkeit der Extrusion<br />
und die Kompetenz des Werkzeugbaus.<br />
118 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Kunststofftechnik<br />
Erweiterung des Produktionsstandorts<br />
Ständige Weiterentwicklung der Fertigungsverfahren<br />
und die wachsende Anzahl<br />
der Produkte erfordern den Ausbau<br />
des Produktionsstandortes Vechta. Trotz<br />
der allgemeinen Wirtschaftskrise, die speziell<br />
auch den Bausektor stark getroffen<br />
hat, werden bei MOL neue Investitionen<br />
getätigt.<br />
In den vergangenen zwei Jahren hat die<br />
Firma viel für die Automatisierung der<br />
Fertigung im Spritzgussbereich getan. Die<br />
industrielle Produktion von Gummidichtungen<br />
im Spritzguss erfordert noch ein<br />
hohes Maß manueller Kontroll- und Sortierarbeiten.<br />
Heute sind dafür neue Produktionsstraßen<br />
entwickelt worden, die<br />
durch Verkettung der einzelnen Arbeitsschritte<br />
vom Rohstoff bis hin zur fertig<br />
verpackten Palette alle Prozesse in line<br />
vereinen (Spritzgießen, Entformen, Vereinzeln,<br />
Richten, Silikonisieren, Laservermesssung,<br />
Stapeln, Folieneinschweißung<br />
Palettieren, alles im Minutentakt; es waren<br />
mal Tage…). Mit diesen neuen Produktionsverfahren<br />
werden verbesserte<br />
Qualitäten und erheblich kürzere Durchlaufzeiten<br />
möglich.<br />
2010 wurde die Extrusionsabteilung<br />
um eine weitere, hochmoderne Gummi-<br />
Extrusionslinie erweitert. Diese neue Anlage<br />
vulkanisiert die Elastomerprofile im<br />
Mikrowellenverfahren (UHF = ultra high<br />
frequency curing). Dabei wird die nötige<br />
Energie für die Vernetzung der Rohstoffe<br />
über einen Mikrowellen-Tunnel erzeugt.<br />
Mit der neuen Anlage ist es MOL möglich,<br />
ein breiteres Produktspektrum anzubieten,<br />
wie z. B. EPDM-Gummiprofile mit<br />
großen Hohlkammern für Industrie-Rolltore<br />
oder große Betonrohrdichtungen mit<br />
vielen kleinen Hohlkammern. Auch die<br />
Alles MOL, alles made in Vechta: Patentierter Euro-L-Dichtring für KG2000®-Rohr (oben<br />
links), Skizze einer MOL-Fassadendichtung für maßgeschneiderte Lösungen mit engsten<br />
Toleranzen (oben rechts), Megaprojekt mit MOL-Dichtungen: Die Fassade des Daimler-<br />
Benz-Museums in Stuttgart (unten links), Integra-Betonrohrdichtung (unten rechts).<br />
innerbetrieblichen Warenströme und die<br />
Lager-Logistik werden ständig weiterentwickelt.<br />
Schon mit dem Zukauf des ehemaligen<br />
Famila-Geländes vor einigen Jahren<br />
konnte MOL wachsen. Dank der aktuellen<br />
Erweiterung des Betriebsgeländes<br />
um die Bereiche der alten Bundesstraße B<br />
69 und einiger Nachbargrundstücke kann<br />
MOL auch künftige Projekte weiterhin in<br />
Vechta realisieren.<br />
■<br />
Fotos: MOL (3), Raico Bautechnik<br />
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Gesamtkonzept gehört der gute Service der Werkstatt und<br />
der Kältetechnik. Sowie der innovative Fahrzeugbau, die<br />
Volvo Mietflotte und die Gebrauchtwagenvermarktung.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
119
Kunststofftechnik<br />
Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />
Wachstum ist Trumpf: Franz (links) und Martin Burwinkel steuern ihr gleichnamiges Kunststoffunternehmen seit Jahren stets in Richtung<br />
Expansion. Auch 2009 hat das Unternehmen ein gutes Umsatzplus erzielt, so Geschäftsführer Martin Burwinkel.<br />
FRANZ BURWINKEL, MARTIN BURWINKEL<br />
Kunststoff im Blut<br />
Im weltweit bekannten Reiterörtchen Mühlen – oder genauer gesagt: Bei der Burwinkel Kunststoffwerk<br />
GmbH – ist Hochstimmung angesagt. Von der Wirtschaftskrise kaum etwas gespürt, wächst die<br />
Firma stetig weiter. Expansion steht auf dem Plan. Das Unternehmen wird im laufenden Jahr eine<br />
Umsatzsteigerung von rund 20 Prozent erfahren. Eine Erfolgsgeschichte, die in jüngster Vergangenheit<br />
durch mehrere gewonnene Designpreise belegt wird.<br />
Dass das Unternehmen in der Kunststoffbranche<br />
so gut aufgestellt ist,<br />
liegt in erster Linie wohl an seiner<br />
ungewöhnlichen Philosophie: Standardwege<br />
verlassen, um mit Innovationen und<br />
Weiterentwicklungen auf dem Kunststoffgebiet<br />
die Verwirklichung neuer Produkte<br />
zu ermöglichen. Das heißt konkret: Das<br />
Kopieren bestehender Lösungen wird den<br />
Wettbewerbern überlassen. Burwinkel<br />
bietet spezielle Lösungen für spezielle Artikel.<br />
Durch diese Individualität an Leistungen<br />
hat Burwinkel einen breiten Kundenstamm<br />
aus den verschiedensten Bereichen<br />
im In- und Ausland seit über 30<br />
Jahren aufgebaut und stets erweitert.<br />
Das Spektrum der weltweiten Klientel<br />
reicht von der Flugzeug-, Windkraft- und<br />
Agrarbranche über die Bau-, Elektro- und<br />
Pyrotechnikbranche bis hin zu Artikeln<br />
für die Krankenhauseinrichtung. Außerdem<br />
beliefert Burwinkel das gesamte, bei<br />
allen Kindern bekannte »Pustefix«-Sortiment<br />
und verfügt über eine breite Palette<br />
an Dosen und Deckeln für unterschiedlichste<br />
Verpackungsanwendungen.<br />
Kundenzufriedenheit ist oberste Maxime<br />
Den Kunden ist es wichtig, ihren Artikel<br />
ganzheitlich aus einer Hand zu wissen –<br />
angefangen von der Idee, dem Artikel -<br />
design über die Konstruktion des passenden<br />
Werkzeugs im benachbarten Werkzeugbau-Unternehmen<br />
Brinkmann Formenbau<br />
bis hin zur Produktion. Selbst die<br />
Bedruckung der Artikel kann mittels Siebdruckverfahren<br />
durchgeführt werden. Alles<br />
findet im Hause Burwinkel statt und<br />
garantiert so maximale Kontrolle, Flexibilität<br />
und Schnelligkeit der Produktion.<br />
120 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Kunststofftechnik<br />
Konkurrenz aus Fernost braucht man daher<br />
nicht zu fürchten. »Lieferengpässe aus<br />
diesen Ländern wegen irgendwelcher Naturkatastrophen<br />
– man denke da zum Beispiel<br />
an den Vulkanausbruch auf Island<br />
2010 – sind für uns kein Thema«, sagt<br />
Martin Burwinkel.<br />
Auch die Montage einzelner Teile kann<br />
auf Wunsch erfolgen. Entweder werden<br />
diese vor Ort zusammengefügt, oder zu<br />
Behindertenwerkstätten der Region geliefert,<br />
wo gehandicapte Menschen ihren Lebensunterhalt<br />
selbst verdienen können.<br />
Wenn die fertigen Teile nicht sofort ausgeliefert<br />
werden, besteht die Möglichkeit,<br />
sie im werkseigenen Regallager mit über<br />
3.000 Palettenstellplätzen zwischenzulagern.<br />
Überwacht wird dies alles durch ein<br />
intelligentes EDV-System, auf das jeder<br />
Mitarbeiter Zugriff hat und das den gesamten<br />
Produktionsablauf von der Auftragserfassung<br />
bis zur Auslieferung abbildet.<br />
Dank dieses zentralen Kontrollsystems<br />
ist es immer möglich, termingerecht<br />
zu produzieren.<br />
Doch nicht nur durch die hohe Anzahl<br />
verschiedener Artikel hebt sich Burwinkel<br />
Kunststoffe vom Mitbewerber ab. Allein<br />
im Jahre 2010 sind mehr als 120 verschiedene<br />
Kunststoffarten zum Einsatz<br />
gekommen – von Massenkunststoffen wie<br />
Polystyrol oder Polyethylen bis hin zu<br />
hochtechnischen Kunststoffen wie Polyetherblockamid<br />
oder Polyamid mit 50<br />
Prozent Glasfaseranteil. Darüber hinaus<br />
verwendet Burwinkel eine große Auswahl<br />
an Farbbatches, die die einzelnen Artikel<br />
individualisieren.<br />
Ähnlich ungewöhnlich ist die Bandbreite<br />
der Maschinen. In den Produktionshallen<br />
stehen vierholmige Maschinen mit einer<br />
Schließkraft von 20 bis 1.000 Tonnen<br />
Alles an Bord: Burwinkel verfügt über 70 Spritzgussmaschinen mit einer Spitzen-Leistungsstärke<br />
von 1.000 Tonnen und eigene Siebdruck- sowie Versand- und Logistiklinien.<br />
in vertikalen und horizontalen Ausführungen.<br />
Das Antriebskonzept variiert von<br />
vollelektrisch bis vollhydraulisch. Mit insgesamt<br />
70 Maschinen gibt es für jeden erdenklichen<br />
Anwendungsfall die passende<br />
Produktionsressource.<br />
Das Vertrauen der Kunden in die Arbeit<br />
der Burwinkel GmbH ist groß. Und an<br />
praktischen Anwendungen mangelt es<br />
nicht. So verzeichnet die Firma jedes Jahr<br />
rund 30 Neuentwicklungen, womit jährlich<br />
mehr als 100 Werkzeuge neu hinzukommen.<br />
Da wird der Platz langsam<br />
knapp. »Unsere Kapazitäten hier auf dem<br />
Gelände sind schon wieder nahezu erschöpft«,<br />
so Burwinkel. »In Kürze werden<br />
wir deshalb erneut weitere Lager- und<br />
Produktionshallen beziehen«.<br />
Ausgezeichnete Arbeit<br />
Die Innovationskraft und das Know-how<br />
aller Mitarbeiter machen bei Burwinkel<br />
immer wieder neue Artikel möglich, deren<br />
Fertigung von anderen Betrieben oft<br />
als unmöglich oder zu aufwändig abgelehnt<br />
wird. Für den diplomierten Wirtschaftsingenieur<br />
Martin Burwinkel sind<br />
es aber gerade diese Herausforderungen,<br />
deren Bewältigung die Qualität seines<br />
Unternehmens auszeichnen. »Die Möglichkeiten,<br />
die uns der Kunststoff bietet,<br />
sind nahezu unbegrenzt, und jeden Tag<br />
kommen neue hinzu. Diese neuen Chancen<br />
gilt es in marktfähige Produkte umzuwandeln«,<br />
so der 40-Jährige.<br />
Beispiele für die Realisierung komplexer<br />
Kundenanforderungen gibt es genug:<br />
Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
121
Kunststofftechnik<br />
Foto: Burwinkel Kunststoffwerk GmbH<br />
Den renommierten iF communication design award 2010 in der Sparte »Verkaufsverpackungen«<br />
erhielt die Maxxbox Bohrer-Kassette der ITW Heller GmbH aus Dinklage. Entwickelt und<br />
gefertigt wurde das Produkt von Burwinkel Kunststoffe aus Mühlen.<br />
• das ein Meter lange Rohr, das im Zwei-<br />
Komponenten-Spritzgussverfahren parallel<br />
mit dem Anschlusskopf gespritzt<br />
wird; nur so entsteht eine untrennbare<br />
Verbindung zwischen Rohr und Kopf –<br />
ohne Verzug oder nachträgliche mechanische<br />
Schädigung der Bauteile;<br />
• der Einsatz hochmolekularen Polyethylens<br />
für Fördertechniken; damit avancierte<br />
Burwinkel zu einem der größten<br />
deutschen Verarbeiter dieses Materials;<br />
• der Einsatz von Extrusionskunststoffen<br />
im Spritzguss; der Kunde erhält damit eine<br />
Baugruppe aus komplett einheitlichem<br />
Material.<br />
Besonders stolz ist Burwinkel auf die äußerst<br />
erfolgreiche Zusammenarbeit mit<br />
der ITW Heller GmbH aus Dinklage. Heller<br />
produziert unter anderem Bohreraufsätze<br />
für den professionellen Anwender und beauftragte<br />
vor Jahresfrist die Burwinkel<br />
GmbH, die bekannten Metallboxen für<br />
mehrere Bohrertypen durch eine einheitliche<br />
Box aus Kunststoff zu ersetzen. Es<br />
entstand eine Box im modernen Design<br />
mit hohem Wiedererkennungswert. Dank<br />
eines ausgeklügelten Farbenleitsystems<br />
ist sie für viele Bohrertypen aus dem Heller-Sortiment<br />
geeignet. Zahlreiche praktische<br />
Details, wie der bruchsichere Kunststoff,<br />
die Stapelbarkeit und das leichte<br />
Öffnen und Schließen mit einer Hand<br />
zeichnen den Behälter aus. Als so genannte<br />
Maxxbox konnte das Produkt überzeugend<br />
im Markt platziert werden und gewann<br />
obendrein mehrere Produktdesignpreise.<br />
So konnte etwa im August 2010<br />
der renommierte iF communication design<br />
award im Münchener BMW-Technologiezentrum<br />
entgegen genommen werden.<br />
Anfang Dezember erfolgte die Verleihung<br />
des auch international bekannten red dot<br />
awards in der Zeche Zollverein in Essen.<br />
Mit Menschen für Menschen<br />
Auch der sozialen Verantwortung ist man<br />
sich im Hause Burwinkel bewusst. Es werden<br />
aktuell 90 Mitarbeiter beschäftigt<br />
und jedes Jahr mehrere Lehrstellen in den<br />
Bereichen Industriekaufmann, Werkzeugmechaniker,<br />
Technische Zeichner,<br />
Verfahrensmechaniker für Kunststoffund<br />
Kautschuktechnik und Fachkraft für<br />
Lagerwirtschaft besetzt. Neben überdurchschnittlichen<br />
Löhnen werden weitere<br />
Sozialleistungen wie Fortbildungen<br />
oder Sportaktivitäten zur Gesundheitsförderung<br />
geboten.<br />
Auch gegenüber dem Kunden fühlt sich<br />
die Firma verpflichtet. Deshalb achtet<br />
Burwinkel als kunststoffverarbeitender<br />
Betrieb seit Jahren strengstens darauf,<br />
dass die verarbeiteten Kunststoffe, Farb-<br />
BLOCKHEIZKRAFTWERKE<br />
BIOGASTECHNIK<br />
PFLANZENÖLANLAGEN<br />
SCHALTANLAGENBAU<br />
MOTORINSTANDSETZUNG<br />
122<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Kunststofftechnik<br />
Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />
Produktion in Mühlen, wo 90 Mitarbeiter im<br />
Drei-Schicht-Betrieb tätig sind. Burwinkel<br />
bietet alles aus einer Hand – von der Entwicklung<br />
und Konstruktion über die Rohstoff-<br />
und Materialauswahl und den Werkzeugbau<br />
bis hin zum Endprodukt.<br />
batches und Additive allen gängigen EU-<br />
Richtlinien, Verordnungen und Gesetzesgrundlagen<br />
entsprechen. Auch Empfehlungen<br />
vom Bundesinstitut für Risikobewertung,<br />
die nicht verpflichtend sind,<br />
werden eingehalten. Vor allem bei Bedarfsgegenständen<br />
und Spielzeugartikeln<br />
ist es schließlich wichtig, dass der Kunststoff<br />
absolut unbedenklich gegenüber der<br />
Gesundheit des Verbrauchers ist. »Als Vater<br />
zweier Kinder ist mir dies natürlich ein<br />
sehr wichtiges Anliegen«, betont Martin<br />
Burwinkel.<br />
Auch deshalb hält Burwinkel mit der<br />
Fachhochschule Osnabrück regelmäßigen<br />
Kontakt. Gegenwärtig schreibt eine<br />
Ingenieursstudentin aus dem Bereich der<br />
Kunststofftechnik ihre Bachelor-Arbeit<br />
zum Thema Entstehung von PAK bei der<br />
Verarbeitung von Polystyrol und die derzeitige<br />
Rechtslage zu PAK-Gehalten in Bedarfsgegenständen.<br />
Ziel der Arbeit ist der Beweis<br />
für die Tatsache, dass bei der empfohlenen<br />
und korrekten Verarbeitung von<br />
Polystyrol keine schäd lichen polyzyklischen<br />
aromatischen Kohlenwasserstoffe<br />
(kurz: PAK) entstehen können. Weiterhin<br />
soll analysiert werden, ob die momentane<br />
Rechtslage zum Schutz des Verbrauchers<br />
gegen die gesundheitsgefährdenden PAKs<br />
ausreichend ist.<br />
»Durch unsere Flexibilität und Innovationen<br />
werden wir auch weiterhin wachsen,<br />
neue Märkte erschließen und ein verlässlicher<br />
Arbeitgeber sein. Unser oberstes<br />
Ziel ist dabei immer die Unabhängigkeit<br />
des Unternehmens zu behalten«, so<br />
Franz Burwinkel. Insourcen statt outsourcen<br />
und immer gegen den Trend arbeiten –<br />
so verstehen Vater und Sohn effektive<br />
Unternehmensführung und blicken dabei<br />
neugierig und sehr zuversichtlich in die<br />
Zukunft.<br />
■<br />
Wir haben die Kraft,<br />
die Sie brauchen.<br />
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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
123
Kunststofftechnik<br />
Foto: WELA-Plast Recycling GmbH<br />
Die Recyclingprofis aus Goldenstedt: Thomas Wichelmann (links) und Engelbert Schwenz von der WELA-Plast Recycling GmbH.<br />
THOMAS WICHELMANN, ENGELBERT SCHWENZ<br />
WELA- PLAST RECYCLING GMBH<br />
Kunststoffrecycling aus dem OM<br />
»We turn waste to wealth« heißt der einfache, aber aussagekräftige Werbeslogan der WELA-Plast Recycling<br />
GmbH aus dem Landkreis Vechta. Seit 1991 wird diese Aussage täglich in Goldenstedt gelebt, um Abfall-,<br />
Überschuss- und Ausschussproduktionen verschiedenster Kunststoffanwendungen in qualifiziertes werkstoffliches<br />
Recycling zu verwandeln, das wiederum als hochwertiger Sekundärrohstoff für neue Anwendungen<br />
eingesetzt wird – ein klares Bekenntnis für den Standort OM und für eine bessere Umwelt.<br />
Die WELA-Plast Recycling GmbH ist<br />
ein mittelständisches Familienunternehmen,<br />
das 1991 von Wichelmann<br />
& Ellerhorst, Hubert Wichelmann<br />
(gest. am 6. Dezember 2002), Lohne und<br />
der Familie Engelbert Schwenz, Ellenstedt<br />
gegründet wurde. Nach dem Tod des<br />
Firmengründers Hubert Wichelmann<br />
wurde seine Frau Ursula Wichelmann<br />
Hauptgesellschafterin, und die Geschäftsführung<br />
übernahm sein Sohn Thomas Wichelmann.<br />
Vom All-Kunststoff-Recycler<br />
entwickelte sich das Unternehmen zu einem<br />
Spezialisten für die Folienregranulierung.<br />
Im Jahre 2000 bezog die Firma<br />
ihr neues Betriebsgelände, da der ursprüngliche<br />
Betriebsstandort nicht mehr<br />
ausreichende Kapazitäten aufwies. Auf<br />
dem mehr als 38.000 Quadratmetern<br />
großen Terrain entstanden neue Produktionshallen<br />
mit modernsten Maschinen<br />
und angeschlossenem Verwaltungsgebäude,<br />
mehrere große Lagerhallen und eine<br />
modern ausgestattete Siloabfüllanlage.<br />
Auf dem neu erworbenen Betriebsgelände<br />
konnte die WELA-Plast ihren stetig<br />
wachsenden Produktionsanforderungen<br />
gerecht werden. Heute ist die WELA-<br />
Plast Recycling GmbH ein international<br />
operierendes Unternehmen mit Kunden<br />
aus der ganzen Welt. Die Produktpalette<br />
reicht von den Standard LD- und HD-Typen<br />
bis hin zu PE, PP und PP-Compounds.<br />
Die WELA-Produktpalette<br />
In unserer Entwicklung vom All-Kunststoff-Recycler<br />
zum Spezialist der Folienregranulierung<br />
arbeiten wir Folienabfälle<br />
bzw. Folienüberschüsse werkstofflich auf.<br />
124 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Foto: WELA-Plast Recycling GmbH<br />
Kunststofftechnik<br />
…your plants<br />
in good hands!<br />
Qualität durch<br />
Erfahrung.<br />
Sauber recycelt und wiederverwertbar: LD-PE Regranulat blau.<br />
Unsere Stärken liegen hier insbesondere<br />
in der Regranulierung von Standardpolymeren<br />
wie Polyethylen (LD-PE, HD-PE)<br />
und Polypropylen (PP). Unser Anspruch<br />
an eine hochwertige werkstoffliche Aufbereitung<br />
und Compoundierung ist zwingend<br />
mit einer garantiert gleichbleibenden<br />
Qualität verbunden; daran müssen<br />
wir uns messen lassen.<br />
All unsere Regranulate, Mahlgüter und<br />
Compounds liefern wir jeweils optimiert<br />
abgestimmt auf die Blas-, Extrusionsoder<br />
Spritzgussanwendung des Kunden.<br />
Für Rotationsformen, Rotationsschmelzen,<br />
das Rotational Moulding oder die<br />
Rotationsschleudern können wir auf Anfrage<br />
alle Produkte auch in Form von MI-<br />
CRO-Regranulaten anbieten. Dabei verfolgen<br />
wir konsequent unsere Qua li täts -<br />
strategie, nämlich die umfangreiche Produktpalette<br />
gemeinsam mit den Kunden<br />
weiter zu entwickeln, damit WELA-Recyclate<br />
und Compounds mit ihren Additiven<br />
exakt auf die Ansprüche des Auftraggebers<br />
ausgerichtet sind. Unsere langjährige<br />
Recycling-Erfahrung setzen wir<br />
nach haltig dafür ein. Kunden und Lieferanten<br />
sind nach unserer Definition für<br />
uns Entwicklungspartner. Die WELA-<br />
Plast-Fertigprodukte werden auf speziellen<br />
Kundenwunsch entweder im Big-Bag,<br />
Oktabin oder im Silo-Zug abgegeben.<br />
Auch biologisch abbaubare Folie<br />
Die WELA-Plast Recycling GmbH ist in der<br />
Lage, Abfälle aus biologisch abbaubaren<br />
Folien auf Stärke-Basis und auf PLA-Basis<br />
zu Bio-Regranulaten zu verarbeiten. Ein<br />
Teil der aus den Abfällen zurück gewonnenen<br />
unbedruckten Folien kann z. B. bei<br />
der Produktion von Tragetaschen aus Bioabfällen<br />
beigemischt zu werden. Die bedruckten<br />
Produktionsabfälle können lediglich<br />
zu Bio-Regranulaten verarbeitet<br />
werden, aus denen etwa Frühbeetfolien<br />
oder Kompostsäcke hergestellt werden,<br />
weil die Folie nach E-DIN 54900 vollständig<br />
biologisch abbaubar ist.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
125<br />
Die HAWITA Gruppe gehört zu<br />
den Marktführern der »Grünen<br />
Branche« und vertreibt weltweit<br />
hochwertige Substrate<br />
für den Erwerbsgarten bau,<br />
Erden für Gartencenter und<br />
Baumärkte, Kunststoff- und<br />
Transportgefäße sowie Anzucht<br />
systeme für den modernen<br />
Gartenbau.<br />
Langer Damm 1 · 49377 Vechta<br />
Tel. +49 (0) 44 41/93 95-0 · Fax +49 (0) 44 41/93 95-55<br />
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Kunststofftechnik<br />
Foto: WELA-Plast Recycling GmbH<br />
Für die Umwelt: Als mittelständisches Unternehmen befasst sich die WELA-Plast Recycling<br />
GmbH seit mehr als 20 Jahren mit qualifiziertem werkstofflichen Kunststoff-Recycling. Mit<br />
rund 50 Mitarbeitern werden namhafte Kunden im In- und Ausland bedient.<br />
Lohngranulierung<br />
Die WELA-Plast Recycling GmbH bietet<br />
ihren Kunden als spezielle Dienstleistung<br />
die Lohnregranulierung an. Dabei holt<br />
WELA-Plast direkt bei den Kunden vor Ort<br />
die Ware ab, regranuliert sie und liefert<br />
sie wieder an den Kunden zurück, der sie<br />
anschließend wieder in seiner laufenden<br />
Produktion einsetzt. Das heißt, der Zurverfügungsteller<br />
der PE- oder PP-Abfalloder<br />
Überschussmaterialien erhält die recycelten<br />
Quantitäten zu deren betreffenden<br />
Qualifikationsspezifikationen zurück<br />
und entrichtet dafür lediglich die Produktionskosten,<br />
die für die Produktion seiner<br />
angelieferten Menge erforderlich ist. Dabei<br />
stellen wir für eine ganzheitliche logistische<br />
Lösung selbstverständlich entsprechende<br />
Kommissionierungsmöglichkeiten<br />
wie Rahmengestelle, Gitterboxen oder<br />
Container zur Verfügung.<br />
Entsorgungskozepte<br />
Die WELA-Plast Recycling GmbH mit ihren<br />
kompetenten Mitarbeitern aus verschiedenen<br />
Fachgebieten, ihren langjähriger<br />
Erfahrungen und ihrer Froschungsund<br />
Enwticklungsabteilung mit Labor, Pilotanlagen<br />
und Produktionsanlagen ermöglicht<br />
die Entwicklung eines ausgereiften<br />
Konzeptes, seine Realisierung und damit<br />
sowohl eine technisch wie wirtschaftlich<br />
optimierte Lösung eines umfassenden<br />
Entsorgungskonzeptes. Natürlich bringen<br />
wir obendrein unsere Kreativität für unsere<br />
Partner sinnvoll ein. Unser Vorgehen<br />
orientiert sich dabei an einem Fünf-Punkte-Plan<br />
zur Entsorgungsoptimierung:<br />
• Bestandsaufnahme der logistischen<br />
Möglichkeiten vor Ort<br />
• Abstimmung aller örtlichen Begebenheiten<br />
auf innerbetriebliche Abläufe<br />
• bedarfsgerechte Gestellung von<br />
Rahmengestellen, Gitterboxen<br />
oder Containern<br />
• chemische und technologische<br />
Untersuchungen aller Wertstoffe<br />
• Entwicklung eines umfassenden<br />
Entsorgungskonzeptes<br />
Verwertungsbestätigungen<br />
Eine Verwertungsbestätigung ist ein formales<br />
Dokument, das die Verwertung und<br />
ordnungsgemäße Entsorgung des Abfalls<br />
bestätigt. Das Dokument kann wichtig<br />
werden, da auf diese Weise rechtsbindende<br />
Sicherheit erzeugt wird. Eine Verwertungsbestätigung<br />
ist bislang gesetzlich<br />
noch nicht vorgeschrieben. Eine solche<br />
Bestätigung bringt dafür aber Sicherheit<br />
und minimiert etwaige Haftungsrisiken,<br />
denn anders als im Straf- oder Zivilrecht<br />
kennt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz<br />
keine Verjährung sondern nur<br />
das Verursacherprinzip. Die Haftung gilt<br />
somit bis zum Verlust der Abfalleigenschaft<br />
– das heißt bis zum vollständigen<br />
Abschluss der Verwertung. Die WELA-<br />
Plast GmbH bestätigt gern nach ordnungsgemäßer<br />
Entsorgung diese finale<br />
Verwertung.<br />
Rohstoffe<br />
Generell nehmen wir Folienabfälle bzw.<br />
Folienüberschüsse in allen gängigen Gebinden<br />
und Chargen an und bieten unseren<br />
industriellen Vorlieferanten einen sicheren<br />
Verwertungsweg für Abfall-, Überschuss-<br />
und Ausschussproduktion in qualifiziertes<br />
werkstoffliches Recycling.<br />
Aus den angelieferten Folienabfällen bzw.<br />
Folienüberschüssen, aber auch aus anderen<br />
industriellen Kunststoffanwendungen,<br />
werden hochqualifizierte Sekundär-<br />
Die Holzmühle Westerkamp und die Agromed Austria<br />
präsentieren neue Wege mit der Natur zum Erfolg.<br />
OptiCell ® eubiotic fibre<br />
als hochwertige Faserquelle in der Tierernährung.<br />
www.westerkamp-gmbh.de<br />
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Norddöllen 26 · 49429 Visbek<br />
126<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Kunststofftechnik<br />
Foto: WELA-Plast Recycling GmbH<br />
Wertvoller Rohstoff für neue Produkte: LD-PE-<br />
Regranulat hellbunt. Materialien wie diese<br />
gelangen wiederum in den Produktionsprozess<br />
verschiedener Blas-, Extrusions- oder<br />
Spritzgussanwendungen.<br />
rohstoffe zurückgewonnen. Alle eingehen<br />
den Rohstoffe unterliegen unserer<br />
strengen Wareneingangskontrolle bzw.<br />
Wa reneingangssortierung und werden<br />
nach den jeweiligen Sortierkriterien getrennt<br />
und erfasst. Die sichere Identifizierung<br />
und sortenreine Erfassung der Vormaterialien<br />
ist der Schlüssel zu hochwertigen<br />
Regranulaten, die nur durch eine<br />
vollumfängliche werkstoffliche Wiederverwertung<br />
wiederum die Basis für Extrusionen<br />
oder andere Anwendungen sind.<br />
Unsere langjährige Kompetenz und die innovative<br />
Technik bieten eine werkstoffliche<br />
Aufbereitung auf allerhöchstem Niveau<br />
und garantieren gleichbleibende<br />
Qualität.<br />
Labor<br />
Unsere Regranulate unterliegen einer<br />
ständigen Qualitätsprüfung im hauseigenen<br />
Labor, um eine gleichbleibend hohe<br />
Qualität zu gewährleisten. So wird aus jeder<br />
produzierten Charge auf einer Labor-<br />
Blasanlage ein Folienschlauch geblasen<br />
und der Schmelzindex nach DIN 53735<br />
bestimmt. Darüber hinaus wird die Zusammensetzung<br />
aller Chargen, der Rohstoffe<br />
und der laufenden Produktion bei<br />
WELA-Plast auf Basis der Thermoanalyse<br />
nach DIN 54765 und die Dichte der Regranulate<br />
im Auftriebsverfahren nach<br />
DIN 53479 ermittelt. Außerdem sind wir<br />
in der Lage, jeden Regranulierungsvorgang<br />
im Vorfeld auf unserem Labor-Regranulierer<br />
zu simulieren.<br />
Die in unseren Regranulaten und Zubereitungen<br />
enthaltenen Stoffe sind vollumfänglich<br />
nach der neuen europäischen<br />
Chemikalienverordnung (REACh) vorregistriert.<br />
Im Rahmen dieser Verordnung<br />
können Stoffe der SVHC-Liste mit nicht<br />
mehr als 0,1 % (m/m) in den Regranulaten<br />
enthalten sein.<br />
■<br />
<br />
<br />
<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 127
Kunststofftechnik<br />
Foto: Alfred Weghoff, Stadtmedienarchiv Lohne<br />
Leiterduo vor Dampfmaschine: Ulrike Hagemeier und Benno Dräger bieten im »Industrie Museum Lohne« ein umfangreiches museums -<br />
pädagogisches Programm mit Führungen und Aktivangeboten für alle Schulstufen. Dabei legt man großen Wert auf Anschaulichkeit, auf<br />
Erfassen und Begreifen, um so den Museumsbesuch möglichst spannend, informativ und erlebnisreich werden zu lassen.<br />
ULRIKE HAGEMEIER<br />
INDUSTRIE MUSEUM LOHNE<br />
Sehen, staunen, ausprobieren<br />
Lohne hat etwas Besonderes – eine über 200-jährige Industriegeschichte und das Industrie Museum,<br />
das sich als das industrielle Gedächtnis der Region mit dem Schwerpunkt Lohne versteht. Bereits im<br />
19. Jahrhundert galt Lohne als bedeutender Industriestandort. Seit 1950 trägt die Stadt Lohne die<br />
Bezeichnung »Stadt der Spezialindustrien«. 1840 gab es hier vier Schreibfedernfabriken mit rund<br />
80 Arbeitern. Enorme Mengen an Federn wurden aus Lohne in alle Welt geliefert.<br />
Nach der Federproduktion entfaltete<br />
sich die Tabakverarbeitung zum<br />
bedeutenden Industriezweig, wobei<br />
neben dem Tabakschneiden zur Herstellung<br />
von Pfeifen-, Schnupf- und Kautabak<br />
ab 1844 die Zigarrenproduktion unter<br />
anderem in der größten Zigarrenfabrik<br />
des Großherzogtums Oldenburg, der<br />
Firma F. A. Clodius, betrieben wurde.<br />
1842 begann man in Lohne mit der<br />
Korkverarbeitung, 1861 mit der Herstellung<br />
von Pinseln und Bürsten und ab Mitte<br />
des 19. Jahrhunderts mit dem Maschinenbau.<br />
Die Korkverarbeitung entwickelte<br />
sich zum wichtigsten Industriezweig<br />
der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.<br />
1950 waren rund 40 Korkfabriken in der<br />
Stadt ansässig. Auch die Blütezeit der Pinsel-<br />
und Bürstenherstellung lag in dieser<br />
Zeit. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde<br />
erstmals ein Korken mit einer Kunststoffkappe<br />
versehen; der so genannte Griffkorken<br />
wurde entwickelt und mit ihm der Beginn<br />
der Kunststoffindustrie eingeläutet.<br />
Begleitet wurden die lokalen Schwerpunktbranchen<br />
von einer Reihe anderer<br />
Industriebranchen wie z. B. der Lederverarbeitung,<br />
der Leinenproduktion, der Ziegelherstellung,<br />
der Fleischindustrie, der<br />
Alkoholherstellung, der Verpackungsindustrie<br />
oder der Torfgewinnung.<br />
Heute ist die Stadt Lohne nachhaltig<br />
von ihrer 200-jährigen Industriegeschichte<br />
geprägt. Egal, aus welcher Richtung<br />
sich Besucher der Stadt nähern: Immer<br />
wieder treffen sie auf Industrie- und Gewerbeansiedlungen,<br />
die das Kerngebiet<br />
umsäumen. Das Industrie Museum geht<br />
dieser industriegeschichtlichen Entwick-<br />
128 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Kunststofftechnik<br />
<br />
Foto: Industrie Museum Lohne<br />
<br />
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<br />
Kunststoffbearbeitung wie 1955: Hans Joachim Holtz an einer alten Spritzgussmaschine.<br />
lung nach und präsentiert in seiner Dauerausstellung<br />
die verschiedenen Leitbranchen<br />
und die Themen Mensch und Arbeit,<br />
Energie und Transport. Sammeln, forschen,<br />
bewahren, ausstellen und vermitteln<br />
haben sich die Museumsmacher auf<br />
ihre Fahnen geschrieben – und zwar seit<br />
mehr als 20 Jahren.<br />
Das Industrie Museum Lohne:<br />
Die Geschichte im Schnellüberblick<br />
Im Jahre 1987 übergab der Vorsitzende<br />
des Heimatvereins dem Bürgermeister<br />
insgesamt 608 Exponate, die von Lohner<br />
Heimatfreunden gesammelt worden waren.<br />
Außerdem überreichte er 10.000<br />
Mark mit der Bitte, das Geld zur Sicherung<br />
und Ergänzung des Bestandes zu<br />
verwenden. 1988 wurde damit das Lohner<br />
Indu strie mu seum in der ehemaligen<br />
Tischlerwerkstatt Hövemann hinter der<br />
Gertrudenschule eröffnet. 1996 entstand<br />
ein eigener Verein mit dem Ziel, sich um<br />
eine neue Unterkunft des Museums zu bemühen,<br />
da die alten Räumlichkeiten nicht<br />
mehr ausreichten. Gedacht war zunächst<br />
an den Erwerb einer alten leerstehenden<br />
Fabrik.<br />
1997 gab das Lohner Unternehmen<br />
Pöppelmann anlässlich der Verabschiedung<br />
ihrer Geschäftsführung – namentlich<br />
Gertrud Pöppelmann und Karl-Heinz<br />
Diekmann – die Zusage zur Finanzierung<br />
eines Neubaus für das Industrie Museum<br />
Lohne. Eine von der Stadt gegründete Stiftung<br />
für das Museum fand Sponsoren in<br />
Industrie und Wirtschaft, um die Zukunft<br />
des Museums finanziell abzusichern.<br />
1998 erfolgte die Grundsteinlegung eines<br />
Neubaus für das Industrie Museum<br />
Lohne an der Küstermeyerstraße, dem alten<br />
Standort der ehemaligen Korkenfabrik<br />
Bramlage. Im Jahre 2000 wurde das<br />
neue Gebäudes mit 1.000 Quadratmetern<br />
Ausstellungsfläche eröffnet. 2004 gelang<br />
die Fertigstellung einer Magazinhalle auf<br />
dem Rießel mit fast 1.000 Quadratmetern<br />
Grundfläche und rund 1.450 Quadratme-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
129
Kunststofftechnik<br />
Foto: Corradox/Wikipedia<br />
Der Neubau in der Nähe des Lohner Bahnhofs wurde 2000 eröffnet. Das Gebäude hat drei Millionen DM gekostet, weitere 1,2 Millionen<br />
DM wurden für die Ausstattung aufgebracht. Finanziert wurden Gebäude und Ausstattung durch die Stadt Lohne, die EU und private<br />
Sponsoren, vor allem aus den Reihen der Lohner Unternehmerschaft.<br />
tern Stellfläche. 2007 erhielt man als eines<br />
von insgesamt 21 niedersächsischen<br />
Museen die erstmals vergebene Auszeichnung<br />
»Registriertes Museum«.<br />
Darüber hinaus bietet das Haus ein<br />
reichhaltiges kulturelles Programm mit<br />
Sonderausstellungen, Vorträgen, Exkursionen<br />
und Lesungen zur Thematik des<br />
Museums mit Musik, Vorführungen und<br />
Aktionen an. Über die Infrastruktur des<br />
Museums ist auch die am 22. Juni 2007<br />
eröffnete »Galerie Luzie Uptmoor« mit der<br />
Präsentation der Werke von Künstlern,<br />
die in Lohne geboren sind oder gewirkt<br />
haben, und einem Galerieprogramm angeschlossen.<br />
Das Museum wendet sich mit seiner<br />
Dauer- und seinen Sonderausstellungen,<br />
seinem abwechslungsreichen Programm<br />
und seinen Aktionstagen an alle Altersschichten.<br />
Hautnah zu erleben ist die industrielle<br />
Entwicklung der Region mit<br />
dem Schwerpunkt Lohne. So kann man<br />
Borsten fühlen, verschiedene Tabaksorten<br />
schnuppern und mit Federn schreiben,<br />
kurz: ein Museum mit allen Sinnen<br />
erleben. Für Kinder ist die »Schule von ge-<br />
Stark für das<br />
<strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />
Wir bieten Lösungen für ihr Business. Unser leistungsstarkes Logistikzentrum in<br />
Holdorf - direkt an der A1 - stellt eine optimale Schnittstelle für Unternehmen aus<br />
der Region an das Paul Schockemöhle Logistics Netzwerk dar. Unser Portfolio umfasst<br />
sämtliche Dienstleistungen für effiziente und zuverlässige Logistik, flächendeckend<br />
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130 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Kunststofftechnik<br />
Foto: Corradox/Wikipedia<br />
Hingucker aus alter Zeit: Das Fuldamobil wurde 1955 in Lohne produziert. Anfangs bestand die Karosserie aus Sperrholz mit Überzug aus<br />
Kunstleder.<br />
stern« ebenso zu erfahren wie der spielerische<br />
Zugang zu Grundphänomenen der<br />
Technik.<br />
Ausstellung »Kunststoff« ab 18. März<br />
Auch mit seiner neuen Sonderausstellung<br />
»Kunststoff verarbeiten – Zur Entwicklung<br />
der Kunststoffindustrie in Lohne und<br />
der Region« setzt das Museum die Reihe<br />
der industriegeschichtlichen Themen fort<br />
und präsentiert eine Branche, die heute<br />
im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland als »zentraler<br />
Faktor der Wirtschaftsstruktur und der<br />
Wachstumsdynamik« (Hockmann, 2010)<br />
bezeichnet wird.<br />
Vor mehr als 60 Jahren begann man in<br />
Lohne bei der Firma Bramlage am Bahnhof<br />
zunächst in geringem Umfang mit der<br />
Verarbeitung von Kunststoff. Der so genannte<br />
Griffkorken – die Verbindung einer<br />
Kunststoffkappe mit einem Korken –<br />
zählte zu den ersten Produkten. Schon<br />
bald kamen andere Griffkappen für Spirituosen<br />
und Verschlüsse für Senfgläser dazu.<br />
Die Kunststoffabteilung hatte bei<br />
Bramlage zunächst nur einen bescheidenen<br />
Anteil an der gesamten Produktion<br />
Scharfe Werbung macht glücklich.<br />
www.werbeagentur-hagedorn.de<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
131
Kunststofftechnik<br />
Foto: Industrie Museum Lohne<br />
Asbach mit Kunststoff: Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde erstmals ein Korken mit einer<br />
Kunststoffkappe versehen; dieser so genannte »Griffkorken« läutete in Lohne den Beginn<br />
der Kunststoffindustrie ein.<br />
und alles in allem 14 Beschäftigte; in der<br />
Korkabteilung arbeiteten damals 120 Leute<br />
(Sommer, 1993). Andere Kunststoff<br />
verarbeitende Betriebe oder Abteilungen<br />
gab es in den Lohner Korkenfabriken damals<br />
noch nicht. Erst zehn Jahre später<br />
kaufte die Firma Pöppelmann eine Kunststoff-Spritzgussmaschine.<br />
1955 investierte<br />
Henke in die erste Kunststoffmaschine,<br />
1960 stellte Riesselmann die ersten Spritzgießmaschinen<br />
auf; auch Nowack fertigte<br />
ab 1960 die ersten Kunststoffteile.<br />
»Die Arbeit an den Handhebelpressen damals<br />
war ziemlich schwer«, erzählen heute<br />
die Zeitzeugen. Einer von ihnen ist<br />
Hans Joachim Holtz, der als Vertriebener<br />
nach Lohne kam, 1948 bei Bramlage in<br />
der Korkabteilung seine Arbeit aufnahm<br />
und zwei Jahre später in die neue Kunststoffabteilung<br />
wechselte.<br />
Die Besucher können sich in der Ausstellung<br />
selbst ein Bild von der Arbeit an<br />
einer alten Handhebelpresse machen. Die<br />
über 50 Jahre alte Maschine wird neben<br />
einer neuen Spritzgießmaschine in Funktion<br />
zu sehen sein. Praktisch und anschaulich<br />
geht es weiter in der Ausstellung<br />
im so genannten Labor. Neben Informationen<br />
und Anschauungsmaterial zur<br />
Geschichte, Herstellung und zum Aufbau<br />
von Kunststoffen werden eine Reihe von<br />
Versuchen aufgebaut, um Eigenschaften<br />
des Kunststoffes zu erkunden und zu testen.<br />
Und es ist ein Funktionsmodell eines<br />
Blasfolienextruders zu sehen, an dem anschaulich<br />
die Herstellung von Folien gezeigt<br />
wird.<br />
Besonders interessant wird es in einem<br />
Zeitbild zu den Anfängen der Kunststoffverarbeitung:<br />
Lohner Firmen zeigen hier<br />
ihre Geschichte auch anhand von Produktpaletten<br />
aus den Anfangsjahren. Und<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
132<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Kunststofftechnik<br />
Werkzeugteil für die Produktion von Schlüsselanhängern während der Ausstellung (Entwurf<br />
von Alfons Sieverding, Herstellung bei der Firma Pöppelmann).<br />
schließlich geht es »Von Lohne in alle<br />
Welt« mit einer Fülle von Lohner Kunststoffprodukten,<br />
die heute in allen Lebensbereichen<br />
auf allen Erdteilen zu finden<br />
sind.<br />
Zehn Lohner Kunststoffunternehmen,<br />
die Adolf-Kolping-Schule (AKS), Fachleute<br />
und Zeitzeugen haben an den Vorbereitungen<br />
zur Ausstellung mitgewirkt und<br />
wertvolle Unterstützung geleistet. Zur<br />
Ausstellung erscheint ein umfangreicher<br />
Katalog, für den über 20 Autoren gewonnen<br />
werden konnten. So wird unter anderem<br />
die »Kunststoffregion <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland« vorgestellt, ein reich bebildertes<br />
Zeitbild 1955 präsentiert, Heimarbeit<br />
in der Kunststoffbranche thematisiert<br />
und das neue Technikum an der Adolf-<br />
Kolping-Schule präsentiert. Zwölf Lohner<br />
Unternehmen haben Firmenchroniken erstellt<br />
und mit vielen Bildern aus ihrer Geschichte<br />
für den Katalog versehen.<br />
Während der gesamten Laufzeit der<br />
Ausstellung ist ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm<br />
geplant. So werden<br />
Vorführungen und Aktionen im »Labor«<br />
und an den Maschinen in der Ausstellung<br />
zu sehen und zu erleben sein. Weiterhin<br />
stehen Firmenbesichtigungen und Vorträge<br />
auf dem Programm sowie Begegnungstage<br />
zum Thema »Ausbildung« in Kooperation<br />
mit der Adolf-Kolping-Schule Lohne.<br />
Die Kunststoffausstellung wird bis Ende<br />
Januar 2012 im Industrie Museum Lohne<br />
präsentiert und anschießend in die<br />
Dauerausstellung übernommen.<br />
Industrie Museum Lohne<br />
Küstermeyerstr. 20<br />
49393 Lohne · Tel. (04442) 730380<br />
www.industriemuseum-lohne.de<br />
Die. bis So. 14.00 – 18.00 Uhr<br />
Do. 14.00 – 20.00 Uhr<br />
■<br />
Foto: Industrie Museum Lohne<br />
Sie können sofort<br />
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· direkter Autobahnanschluss (BAB1)<br />
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www.niedersachsenpark.de<br />
Wachstum live erleben<br />
im größten Gewerbe- und Industriegebiet in Niedersachsen<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 133
Kunststofftechnik<br />
Foto: Nordenia International AG<br />
Kompetenzzentrum Steinfeld: NORDENIA DEUTSCHLAND Halle, Werk Steinfeld, ist innerhalb der Firmengruppe das« Center of Competence«<br />
für Verpackungen. Spezialisiert haben sich die Steinfelder auf flexible Verpackungen von Tiernahrung, Lebensmitteln, Garten- und<br />
Erdenprodukten sowie Baustoffen für Kunden in Europa, Nordamerika, Südafrika und im asiatischen Raum. Derzeit arbeiten mehr als<br />
100 Personen im Werk Steinfeld.<br />
CORD WITKOWSKI<br />
NORDENIA INTERNATIONAL AG<br />
Vielfalt macht den Unterschied<br />
Im beschaulichen Steinfeld spielt sich seit Ende der neunziger Jahre eine Erfolgsgeschichte von internationalen<br />
Ausmaßen ab: Hier, im Werk Steinfeld des internationalen Folien- und Verpackungsherstellers<br />
NORDENIA, wurde die weltweit erste flexible Kunststoffverpackung für Tierfutter entwickelt, die so genannte<br />
FlexZiBox. Mittlerweile sind die Folienexperten von NORDENIA DEUTSCHLAND Halle, Werk<br />
Steinfeld, international führend auf dem Markt für konfektionierte, wiederverschließbare Verpackungen.<br />
Wenn eine neue Hunde- oder Katzenfutter-Verpackung<br />
aus flexiblem<br />
Kunststoff beim Verbraucher<br />
im Einkaufskorb landet, hat sie<br />
schon eine gewisse Lebensdauer hinter<br />
sich. Von der ersten Idee bis zur Markteinführung<br />
vergehen in der Regel zwei bis<br />
vier Jahre. Häufig sind es Werksleiter Alfons<br />
Kruse von NORDENIA DEUTSCH-<br />
LAND Halle, Werk Steinfeld, und sein<br />
Team, die diesen Prozess initiieren, gestalten<br />
und begleiten: Der Folien- und<br />
Verpackungshersteller ist einer der Innovations-<br />
und Marktführer im Bereich der<br />
flexiblen Tierfutter-Verpackungen und<br />
damit Schöpfer eines Großteils der Verpackungen,<br />
die sich auf dem Weltmarkt<br />
befinden.<br />
Bis aus einer Idee eine reale Verpackung<br />
wird, vergeht nicht nur Zeit, sondern<br />
wird vor allem viel Kreativität investiert.<br />
Die kontinuierliche Generierung<br />
von Ideen ist die Grundlage, sagt Alfons<br />
Kruse: »Von zehn Ideen, die bei uns entstehen,<br />
sind fünf sinnvoll und davon werden<br />
dann im Durchschnitt zwei umgesetzt.<br />
Man könnte also meinen, dass wir<br />
einen ziemlichen Ideenverschleiß haben.<br />
Das Gegenteil ist aber der Fall – nur in der<br />
Menge und Vielfalt an Ideen findet sich<br />
diejenige, die den Unterschied ausmacht<br />
und für die es sich lohnt, den Entwicklungsweg<br />
weiterzugehen«.<br />
Die Steinfelder betreiben ihr Ideen- und<br />
Innovationsmanagement dabei im Wesentlichen<br />
aus Eigeninitiative heraus, nur<br />
134 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Kunststofftechnik<br />
ein Fünftel aller Innovationen entsteht<br />
auf Anfrage eines Kunden hin. »Genau für<br />
diese Innovationsfreude schätzen uns unsere<br />
Kunden«, bestätigt Alfons Kruse.<br />
»Und so soll es auch weiter bleiben – wenn<br />
die Kunden an Innovationen denken, sollen<br />
sie an NORDENIA denken, das ist unser<br />
Anspruch«.<br />
Die Rolle als Innovationstreiber lässt<br />
sich auch an Zahlen ablesen: Mehr als 70<br />
Prozent der Produkte, die bei NORDENIA<br />
DEUTSCHLAND Halle, Werk Steinfeld,<br />
hergestellt werden, sind jünger als vier<br />
Jahre. Wichtiger Partner der Steinfelder<br />
ist das Mutterunternehmen in Halle, das<br />
die Folien herstellt, aus denen in Steinfeld<br />
die Verpackungen konfektioniert werden.<br />
»Nur mit einem hochwertigen Folienverbund<br />
können wir unsere Produkte in der<br />
Qualität anbieten, die unserem Anspruch<br />
und dem unserer Kunden entspricht. Dafür<br />
wird in Halle in den Bereichen Extrusion,<br />
Druck und Kaschierung auf höchstem<br />
Niveau produziert«, erklärt Alfons<br />
Kruse.<br />
Auch mit der konzerneigenen Forschungs-<br />
und Entwicklungsgesellschaft,<br />
der NORDENIA TECHNOLOGIES GmbH<br />
mit Sitz im westfälischen Gronau, arbeiten<br />
die Steinfelder eng zusammen. Dort<br />
Auf den Konfektionsanlagen in Steinfeld werden Folien verarbeitet, deren exzellentes Druckbild<br />
im Roto- oder Flexodruck und mit bis zu zehn Farben realisiert ist. Das Foto zeigt den<br />
Geschäftsführer Luzian Schneider (links) und Werksleiter Alfons Kruse beim Rundgang<br />
durch die Produktion an der Handorfer Straße.<br />
laufen hauptsächlich Labor- und Testversuche<br />
im Vorfeld. Eine der jüngsten Neuentwicklungen<br />
aus Steinfeld ist ein komfortabel<br />
zu nutzender Standbodenbeutel<br />
mit Drehverschluss und Haltegriff, der<br />
den Namen Nor®SpoutBag trägt und im<br />
vergangenen Jahr in der Kategorie »Prototypen«<br />
für den renommierten Deutschen<br />
Verpackungspreis nominiert war. Für Hersteller<br />
von flüssigen, pastösen und trockenen<br />
Schüttgütern, etwa Olivenöl, Waschmittel,<br />
Dünger oder Motorenöl, ist er eine<br />
Foto: Nordenia International AG<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
135
Kunststofftechnik<br />
Foto: Nordenia International AG<br />
sind. »Eine echte Herausforderung, weil<br />
Lebensmittel-Verpackungen nun mal sehr<br />
strenge Auflagen erfüllen müssen«, findet<br />
Alfons Kruse. »Und genau solche Herausforderungen<br />
lieben wir bei NORDENIA<br />
besonders.«<br />
Interview mit Luzian Schneider<br />
und Alfons Kruse<br />
Luzian Schneider ist Geschäftsführer der<br />
NORDENIA DEUTSCHLAND Halle<br />
GmbH, zu dem auch das Werk Steinfeld<br />
gehört, für das Alfons Kruse als Werksleiter<br />
verantwortlich ist. Argumente sprach<br />
mit den beiden über den Entwicklungsprozess<br />
neuer Produkte.<br />
Herr Schneider, als Geschäftsführer sind Sie<br />
für den Steinfelder Standort von Nordenia<br />
Deutschland Halle, verantwortlich. Was ist<br />
das Erfolgsrezept der Steinfelder?<br />
Innovative Verpackungen: Hochwertiges Design und vielfältige Einsatzmöglichkeiten bietet<br />
der neue Nor®SpoutBag von NORDENIA.<br />
Luzian Schneider: »Wir haben uns weltweit<br />
als Marktführer für flexible, konfektionierte<br />
und wieder verschließbare Verpackungen<br />
etabliert. Der Markt, auf dem<br />
wir uns dabei hauptsächlich bewegen,<br />
nämlich der für Tierfutter-Verpackungen<br />
(Petfood), ist höchst innovationsfreudig.<br />
Und diese Innovationsfreude können wir<br />
mit unserem speziellen, auf Neuentwicklungen<br />
ausgerichteten Produktportfolio<br />
regelmäßig bedienen.«<br />
innovative Alternative zu herkömmlichen,<br />
nicht-flexiblen Kunststoffverpackungen.<br />
»In Europa und in den USA, wo<br />
viele Produkte auch des täglichen Gebrauchs,<br />
zum Beispiel Getränke, in großen<br />
Gebinden von zwei bis fünf Litern verkauft<br />
werden, ist der Nor®SpoutBag als<br />
platzsparende, einfach zu handhabende<br />
Verpackung von Anfang an super angenommen<br />
worden«, erzählt Alfons Kruse.<br />
Mit Innovationen wird es bei NORDE-<br />
NIA DEUTSCHLAND Halle, Werk Steinfeld,<br />
auch in Zukunft weitergehen: Zum<br />
Beispiel mit Verpackungen für Lebensmittel,<br />
die aus recycelten Materialien hergestellt<br />
und damit besonders nachhaltig<br />
Herr Kruse, am Anfang eines Produktes<br />
steht immer die Idee…<br />
Alfons Kruse: »Eine neue Idee kann ein<br />
Gefühl sein, ein Einfall oder die gedankliche<br />
Weiterentwicklung eines bestehenden<br />
Produktes – das entsteht meistens aus<br />
dem Bauch heraus. Natürlich muss eine<br />
136 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Kunststofftechnik<br />
Idee praktikabel sein, genauso wie bereits<br />
bestehende Produkte, muss dafür dann<br />
aber umso mehr Charme haben und<br />
irgendwie sexy sein. Wir probieren auch<br />
viel aus, sind nah am Kunden, kennen den<br />
Markt. Das alles sind Faktoren, die bedingen,<br />
dass eine Idee entstehen kann.«<br />
Foto: Nordenia International AG<br />
Wie geht es dann weiter?<br />
Alfons Kruse: »Die Idee diskutieren wir intern,<br />
denken über Materialzusammensetzung<br />
und Funktionen wie Wiederverschlüsse<br />
oder Tragegriffe nach. Anschließend<br />
entwickeln wir Muster, die wir dann<br />
hausintern testen, mit unseren eigenen<br />
Leuten. Zur Produktentwicklung gehört<br />
auch, ein passendes Maschinenkonzept<br />
zu entwickeln. Und weil unsere Produkte<br />
größtenteils Innovationen sind, melden<br />
wir auch viele Patente an.«<br />
Und wie landet eine Idee dann als fertiges<br />
Produkt auf dem Markt?<br />
Alfons Kruse: »Irgendwann sind wir dann<br />
so weit, einen Prototypen bauen zu können.<br />
Das machen wir in unserem hauseigenen<br />
Design-Studio, per Hand! Damit<br />
gehen wir dann zum Kunden und stellen<br />
die Idee vor. Wenn der Kunde von der Innovation<br />
überzeugt ist, schließt er die entsprechenden<br />
Verträge mit uns ab, und es<br />
kommt zur Markteinführung.«<br />
Wenn Sie an Ihre Mitarbeiter denken, die regelmäßig<br />
neue Ideen für Produkte entwickeln:<br />
Was macht Ihrer Meinung nach eine<br />
gute »Spürnase« aus?<br />
Alfons Kruse: »Leidenschaft! Ohne die<br />
geht es nicht. Nur wer mit ganzem Einsatz<br />
Experten im Gespräch: Werksleiter Alfons Kruse (links) und Geschäftsführer Luzian Schneider<br />
sind seit Jahren ein eingespieltes Team für NORDENIA DEUTSCHLAND Steinfeld.<br />
und Freude dabei ist, bringt die Energie<br />
mit, die nötig ist, um Ideen zu entwickeln.<br />
Natürlich sind auch fundierte Fachkenntnisse<br />
essentiell, aber echte Spürnasen haben<br />
das im Blut.«<br />
Herr Schneider, welche Trends sehen Sie auf<br />
dem Verpackungsmarkt für die kommenden<br />
Jahre?<br />
Luzian Schneider: »Es wird künftig vor allem<br />
um das Thema Nachhaltigkeit gehen.<br />
Das bedeutet für uns: Wie können wir unsere<br />
Verpackungen nachhaltiger produzieren?<br />
Und das schaffen wir zum Beispiel,<br />
indem wir den Ressourceneinsatz<br />
konsequent reduzieren. Dazu gehören sowohl<br />
der Energie- und Rohstoffverbauch<br />
wie auch der sonstige Materialverbrauch.<br />
Wir haben ein Konzept entwickelt, um unsere<br />
Produkte mit einer internen Scorecard<br />
auf ihre Nachhaltigkeit hin zu überprüfen<br />
und zu bewerten. Die Kriterien der<br />
Scorecard entsprechen den Nachhaltigkeitsleitlinien<br />
sowohl der führenden Industrieverbände<br />
als auch der Kunden.<br />
Nordenia-Produkte, die entsprechend der<br />
Scorecard ausreichend gut bewertet werden,<br />
erhalten das NORGreen®-Qualitätssiegel<br />
– und unsere Kunden bekommen<br />
damit die Sicherheit einer besonders<br />
nachhaltigen Folie oder Verpackung.« ■<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
137
Bauwirtschaft<br />
Foto: pics, Fotolia<br />
Baukonjunktur zieht langsam an: Das heimische Bauhandwerk hat die Talsohle des Konjunkturtiefs durchschritten und 2010 ganz gegen<br />
landläufige Trends handfeste Umsatzzuwächse erzielt. Im OM liegen die Werte deutlich über dem Bundes- bzw. Landesschnitt.<br />
DANIEL<br />
MEIER<br />
Bauland <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />
Die besten Rahmenbedingungen für eine hohe Nachfrage nach Wohnraum bietet im Weser-Ems-Raum<br />
nach wie vor das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland gemeinsam mit zwei weiteren Landkreisen. Denn hier gibt<br />
es eine hohe Kaufkraft und eine gute wirtschaftliche Entwicklung mit entsprechenden Arbeitsplatz -<br />
angeboten. Gleichzeitig nehmen die Einwohner- und Haushaltszahlen hier – im Gegensatz zu vielen<br />
anderen Regionen – noch zu.<br />
Rund 80 Prozent der Menschen im<br />
<strong>Oldenburger</strong> Münsterland erfüllen<br />
sich ihren Traum vom eigenen<br />
Haus. Das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland ist<br />
Bauland im Sinne des Wortes. Die florierende<br />
Wirtschaft braucht zudem eine verlässliche<br />
und gut ausgebaute Infrastruktur,<br />
um im Wettbewerb vorne zu sein.<br />
Darauf hat sich die hiesige Baubranche<br />
eingestellt und bietet ein umfangreiches<br />
Leistungsspektrum rund um den Wirtschafts-<br />
und Wohnungsbau. Doch auch<br />
andere Bereiche des Baugewerbes sind im<br />
<strong>Oldenburger</strong> Münsterland stark vertreten<br />
138<br />
und haben einen Namen: In den Landkreisen<br />
Cloppenburg und Vechta sind zuweilen<br />
weltweit renommierte Hersteller von<br />
Baustoffen und Baukomponenten sowie<br />
international tätige Unternehmen des<br />
Wirtschafts-, Wohnungs- und Tiefbaus<br />
sowie Betriebe der nachhaltigen Bauwerkserhaltung,<br />
Bausanierung und nicht<br />
zuletzt der Baudenkmalpflege zu Hause.<br />
Die Bauwirtschaft hat daher eine besondere<br />
Bedeutung für die Region. Eine<br />
große Rolle spielen Flexibilität, Effektivität,<br />
Effizienz und Mobilität. Aber auch<br />
Qualität und ökologisches Bewusstsein<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
stehen ganz vorne. Dennoch war auch die<br />
hiesige Baukonjunktur in den vergangenen<br />
zehn Jahren vor allem durch Arbeitsplatzabbau<br />
und Umsatzrückgang gekennzeichnet.<br />
Ursachen waren u. a. die Überkapazitäten,<br />
die während des hastigen<br />
Booms der Wiedervereinigung entstanden.<br />
2007 musste man durch den Wegfall<br />
der Eigenheimzulage und wegen der<br />
Mehrwertsteuererhöhung deutliche Umsatzeinbußen<br />
hinnehmen.<br />
Hoch- und Tiefbau erzielen im <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland in etwa den gleichen<br />
Umsatz. Die umsatzstärkste Sparte im
Bauwirtschaft<br />
Grafik: IHK Oldenburg<br />
Umsatzentwicklung Bauindustrie im IHK-Bezirk Oldenburg, 1. Halbjahr 2010<br />
IHK Branchenreport Bauhauptgewerbe<br />
% 1.000 EUR Karl Ahmerkamp Vechta GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Ralph Ahmerkamp<br />
<strong>Oldenburger</strong> Straße 109 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/950-0 · Fax 04441/950-122<br />
info@ahmerkamp-vechta.de<br />
www.holz-ahmerkamp.de<br />
Arens Rohrleitungsbau GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Gerhard Steenhoff<br />
Sater Landstraße 4 · 26683 Saterland<br />
Tel. 04498/9245-0 · Fax 04498/9245-45<br />
info@arens-rohrleitungsbau.de<br />
www.arens-rohrleitungsbau.de<br />
Erstes Halbjahr durchwachsen: Der Umsatz der Bauindustrie im IHK-Bezirk Oldenburg sank<br />
in den ersten sechs Monaten des Jahres 2010 um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.<br />
Niedersachsenweit fielen die Erlöse sogar um 6,4 Prozent. Vor allem das erste Quartal<br />
wirkte sich wegen des langen und harten Winters auf die Ertragslage aus.<br />
Hochbau ist der Wirtschaftsbau, also der<br />
gewerbliche und Industriebau, dicht gefolgt<br />
vom Wohnungsbau. Der öffentliche<br />
und Straßenbau indes spielt eine untergeordnete<br />
Rolle.<br />
<strong>Oldenburger</strong> Münsterland verzeichnet<br />
entgegen dem Trend ein Umsatzplus<br />
Der Umsatz der Bauindustrie im IHK-Bezirk<br />
ist in den ersten sechs Monaten des<br />
Jahres 2010 um 2,4 Prozent gegenüber<br />
dem Vorjahreszeitraum gefallen. Anders<br />
im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland: Hier konnte<br />
die Bauindustrie gegen den IHK-Trend<br />
ein deutliches Umsatzplus erzielen. Die<br />
Umsätze stiegen um 17,8 Prozent bzw.<br />
14,3 Prozent. Hier gab es auch Beschäftigungszuwächse.<br />
Die Beschäftigung in<br />
den 133 Betrieben mit 20 und mehr Mitarbeitern<br />
des IHK-Bezirks stieg trotz des<br />
Umsatzrückgangs um 8,3 Prozent auf<br />
rund 5.800 Beschäftigte.<br />
Vor allem das erste Quartal wirkte sich<br />
wegen des langen und harten Winters auf<br />
die Ertragslage aus. Allein im Februar<br />
sank der Umsatz im IHK-Bezirk um über<br />
40 Prozent. Ab März nahm der Auftragseingang<br />
und damit auch der Umsatz kontinuierlich<br />
zu. Die Bauindustrie profitierte<br />
von den Nachholeffekten. Das Umsatzvolumen<br />
lag bei 293 Millionen Euro. Im<br />
Hochbau stiegen die Erlöse um über elf<br />
Prozent. Einen Zuwachs von zwei Prozent<br />
meldete die Sparte Gewerblicher Bau.<br />
Im Tiefbaugewerbe gab es hingegen ein<br />
kräftiges Umsatzminus. Hier fielen die Erlöse<br />
um spürbare 15,4 Prozent auf 133<br />
Millionen Euro.<br />
Wende in der Baupolitik gefordert<br />
Wie zuvor berichtet, trotzt das <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland in verschiedenen Bereichen<br />
den bundesweiten Wachstumsproblemen<br />
der Branche, die unter anderem<br />
an den fehlenden Investitionsanreizen zu<br />
leiden hat.<br />
Der Geschäftsführer der BMO KS-Vertrieb<br />
GmbH & Co. KG, Dr. Hans Georg<br />
Leuck, ist zugleich Vorsitzender der Deutschen<br />
Gesellschaft Mauerwerksbau. Er fordert<br />
die Politik zum schnellen Handeln<br />
auf: »Die Bundesregierung muss endlich<br />
mehr für den Wohnungsbau tun. Mit einfachen<br />
Maßnahmen kann sie nicht nur eine<br />
Wende in der Baupolitik einleiten, sondern<br />
auch Arbeitsplätze schaffen, die Einnahmeseite<br />
der öffentlichen Haushalte<br />
verbessern und gleichzeitig durch die Förderung<br />
energieeffizienter Neubauten den<br />
Klimaschutz vorantreiben«, so Dr. Leuck.<br />
Im Krisenjahr 2009 hatte die Bautätigkeit<br />
im Wohnungsbau nochmals unter<br />
den Vorjahreswerten gelegen und damit<br />
einen neuen Tiefstand erreicht. Mit nur<br />
noch rund 159.000 Wohneinheiten wurden<br />
knapp 17.000 Wohneinheiten weniger<br />
fertig gestellt als im Jahr zuvor.<br />
Angesichts der viel zu niedrigen Baufertigungszahlen<br />
in Deutschland und bereits<br />
spürbaren Anzeichen für Wohnungsmangel<br />
in den Ballungsgebieten könnte, so Dr.<br />
Leuck, schon durch steuerliche Maßnahmen<br />
oder Investitionszulagenregelungen<br />
der Wohnungsneubau deutlich angekurbelt<br />
und damit gleichzeitig eine Erreichung<br />
der Klimaschutzziele der Bundesregierung<br />
nachhaltig unterstützt werden.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
BHB Bergmann GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Bernhard Middelkamp<br />
Portlandstraße 5 · 49439 Steinfeld<br />
Tel. 05492/81-10 · Fax 05492/81-27<br />
b.middelkamp@bergmann-online.de<br />
www.bergmann-online.de<br />
Baustoffwerke Münster-Osnabrück<br />
GmbH & Co. KG<br />
Kalksandsteinwerk Holdorf<br />
Geschäftsführer: Dr. Hans Georg Leuck<br />
Postfach 6261 · 49095 Osnabrück<br />
Tel. 0541/4069-0 · Fax 0541/4069-131<br />
info@bmo-ks.de · www.bmo-ks.de<br />
denkmal3D · Volker Platen<br />
Alter Ziegelhof 53 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/8538-456 · Fax 04441/8538-457<br />
denkmal3d@laserscan-berlin.de<br />
www.denkmal3.de<br />
Alfons Diekmann GmbH<br />
Geschäftsführer:<br />
Alfons und Thorsten Diekmann<br />
Holdorfer Straße 12 · 49401 Damme<br />
Tel. 05491/9707-0 · Fax 05491/9707-39<br />
info@diekmann.tv · www.diekmann.tv<br />
Alfons Greten Betonwerk GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Alfons Greten<br />
Holthöge 5 · 49632 Essen/Oldb.<br />
Tel. 05434/9440-0 · Fax 05434/9440-15<br />
info@greten.de<br />
www.greten.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
139
Bauwirtschaft<br />
ITW Heller GmbH<br />
Marketing- und Produktmanager:<br />
Jörg Frommeyer<br />
Steinfelder Straße 11 · 49413 Dinklage<br />
Tel. 04443/9621-0 · Fax 04443/9621-10<br />
info@hellertools.com · www.hellertools.com<br />
Foto: Danny Meyer, Fotolia<br />
ideal-heim-bau GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Friedhelm Kutzner<br />
Industriestraße 3 · 26169 Markhausen<br />
Tel. 04496/9240-0 · Fax 04496/1354<br />
info@ideal-heim-bau.de<br />
www.ideal-heim-bau.de<br />
Stahlhallen und Baustoffe Janneck GmbH<br />
Geschäftsführer: Thorsten Bruns<br />
Zum Gewerbegebiet 23 · 49696 Molbergen<br />
Tel. 04475/92930-0 · Fax 04475/92930-99<br />
info@stahlhallen-janneck.de<br />
www.stahlhallen-janneck.de<br />
Glasverarbeitungs - GmbH<br />
Bleiverglasung - Glasmalerei<br />
Rillenschliff - Facetten - Fusing<br />
Sandstrahltechnik - Entwurfsstudio<br />
KAMA Glasverarbeitungs GmbH<br />
Geschäftsführer: Karl-Heinz und Martin Mittler<br />
Ruhrbachstraße 2 · 49688 Lastrup<br />
Tel. 04472/1341 · Fax 04472/8334<br />
info@kama-glas.de · www.kama-glas.de<br />
Fritz Kathe & Sohn GmbH Holzbau<br />
Geschäftsführer: Fritz Kathe<br />
Krusenschlopp 2a · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9995-0 · Fax 04441/9995-55<br />
info@kathe-holzbau.de<br />
www.kathe-holzbau.de<br />
LH Lübbe Hallen-Systeme GmbH<br />
Inhaber: Werner Lübbe<br />
Am Gastland 2 · 49377 Langförden<br />
Tel. 04447/1588 · Fax 04447/8937<br />
info@hallendirekt.de<br />
www.hallendirekt.de<br />
Ingenieurgeologie Dr. Lübbe<br />
Dr. Joachim Lübbe<br />
Füchteler Straße 11 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/97975-0<br />
Fax 04441/97975-29<br />
office@ig-luebbe.de · www.ig-luebbe.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
Strategisch völlig vernachlässigt: Der offenkundige Mangel an altersgerechtem und energieeffizientem<br />
Wohnraum wird sich laut Statistischem Bundesamt weiter verschärfen.<br />
Auch die vom Pestel-Institut veröffentlichte<br />
Studie Wohnungsbauinvestitionen und<br />
Staatliche Haushalte belegt, dass die<br />
Wiedereinführung der degressiven AfA<br />
beim Wohnungsbau die öffentlichen Einnahmen<br />
erhöht. Schon ein Plus von 4.600<br />
Wohneinheiten gegenüber dem aktuellen<br />
Bauniveau generiere öffentliche Mehreinnahmen.<br />
Der Bundesverband Deutscher Baustoff-<br />
Fachhandel, der Bundesverband Freier Immobilien-<br />
und Wohnungsunternehmen, die<br />
Deutsche Gesellschaft für Mauerwerksbau,<br />
der Deutsche Mieterbund und die Industriegewerkschaft<br />
Bauen-Agrar-Umwelt beklagen:<br />
Der offenkundige Mangel an altersgerechtem<br />
und energieeffizientem<br />
Wohnraum wird sich nach neuesten Zahlen<br />
des Statistischen Bundesamtes weiter<br />
verschärfen. Mit dem von ihm bekannt gegebenen<br />
Rückgang der Wohnungsbautätigkeit<br />
um 9,6 Prozent drohen vielerorts<br />
spürbare Wohnungsengpässe und damit<br />
steigende Mieten, von denen vor allem<br />
junge Familien und Rentnerhaushalte betroffen<br />
sind. Zudem werden sich die politisch<br />
gewünschten Energieeinsparungen<br />
im Gebäudebereich nicht in der erhofften<br />
Höhe einstellen.<br />
Hoffnung bei Sozialimmobilien<br />
Wachstumshoffnungen setzen Bauunternehmen<br />
auf Sozialimmobilien sowie Immobilien<br />
für ältere Menschen. Denn die<br />
Wohnungsnachfrage wird mehr und<br />
mehr durch die demographische Entwicklung<br />
beeinflusst. Weniger junge Familien<br />
mit Kindern führen zu einer geringeren<br />
Nachfrage nach familiengerechten Wohnungen.<br />
Der Bevölkerungsstrukturwandel<br />
hinterlässt im Bereich der Eigentumsnachfrage<br />
große Lücken. Marktstabilisierende<br />
Nachfrage nach selbstgenutztem<br />
Wohnraum im Eigentum muss daher in<br />
Zukunft aus anderen Bevölkerungsgruppen<br />
kommen, zum Beispiel von den sogenannten<br />
Best-Agern (über 50). Bisher werden<br />
jedoch kaum speziell für diese Altersgruppen<br />
entwickelte neue Wohnungsangebote<br />
auf den Markt gebracht.<br />
Auch im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />
trifft in vielen Teilen die positive natürliche<br />
Bevölkerungsentwicklung auf positive<br />
Zuwanderungszahlen. In anderen Gegenden<br />
ist die Bevölkerungszahl rückläufig.<br />
Die Attraktivität der Wohnstandorte<br />
ist eng damit verbunden, wie sich die<br />
Kommunen auf die Bedürfnisse der zukünftigen<br />
Altersgruppen einstellen.<br />
Altersruhesitz<br />
In einigen Gemeinden sind die über 50-<br />
Jährigen längst die vorherrschende Zuwanderergruppe.<br />
Hier »altert« die Bevölkerung<br />
folglich noch schneller als in anderen<br />
Gebieten. Ist jedoch diese Zuwanderung<br />
durch besonders hohe Attraktivität<br />
begründet – z. B. als Altersruhesitz für Ältere<br />
– und kann diese Attraktivität im regionalen<br />
Vergleich und im Zeitablauf gehalten<br />
werden, wird der Wohnungsmarkt<br />
in den entsprechenden Gebieten positiv<br />
beeinflusst. Landschaftlich reizvolle Regionen<br />
mit Freizeitangeboten und einer<br />
umfassenden Infrastruktur für Senioren<br />
wie im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland können<br />
auch von der Zuwanderung Älterer profitieren.<br />
Zunächst aber nimmt der Woh-<br />
140 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Bauwirtschaft<br />
Foto: Monkey Business, Fotolia<br />
MB Holzdesign GmbH<br />
Geschäftsführer: Marco Behrens<br />
Dieselstraße 29 · 49681 Garrel<br />
Tel. 04474/9343-55 · Fax 04474/9343-56<br />
info@mb-holzdesign.de<br />
www.mb-holzdesign.de<br />
OLFRY Ziegelwerke GmbH & Co. KG<br />
Inhaber: Georg Wilhelm Freiherr von Frydag<br />
Friesenstraße 9-11 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/959-100 · Fax 04441/959-199<br />
v.frydag@olfry.de · www.olfry.de<br />
Daheim statt Seniorenheim: Auch im Alter wollen die Deutschen zwar bedarfsgerecht wohnen,<br />
aber selbst bestimmt: Der klassische Ruhesitz im Altersheim steht schon seit Jahren<br />
kaum mehr zur Debatte. Dennoch mangelt es bis heute an geeigneten Alternativen.<br />
nungsbedarf aller Voraussicht nach bis etwa<br />
2016 aufgrund steigender Haushaltszahlen<br />
ohnedies zu. Immer mehr Ein- und<br />
Zweipersonenhaushalte und immer mehr<br />
ältere Haushalte werden bei gleichbleibender<br />
Eigentumsquote die Nachfrage<br />
nach Mietwohnungen erhöhen.<br />
Zukünftige Wohnungsqualitäten<br />
Angesichts des demographischen Wandels<br />
und entsprechender zukünftiger<br />
Wohnungsnachfrage ist für fast alle Gemeinden<br />
in Niedersachsen davon auszugehen,<br />
dass mehr altersgerechter Wohnraum<br />
geschaffen werden muss. Die<br />
niedersächsischen Wohnungsmarktexperten<br />
rechnen durchgängig mit einer<br />
steigenden Nachfrage nach fast allen<br />
Wohnformen, die im Alter interessant<br />
sein können. Einzig das Interesse für das<br />
Wohnen im Heim wird nach Einschätzung<br />
der Akteure trotz allgemeiner Alterung<br />
der Gesellschaft kaum zunehmen. Ob sich<br />
die demographisch bedingten Zukunftseinschätzungen<br />
allerdings zügig im Markt<br />
bemerkbar machen, hängt wesentlich von<br />
den Verhaltensweisen und -änderungen<br />
der älteren Bevölkerung ab. Die Anpassung<br />
der eigenen Wohnung oder des eigenen<br />
Hauses erfolgt überwiegend erst bei<br />
konkreter Veranlassung, z. B. aufgrund<br />
von Bewegungseinschränkungen.<br />
Clemes Osterhus GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Clemens Osterhus<br />
Industriestraße 15 · 49696 Molbergen<br />
Tel. 04475/940-0 · Fax 04475/940-50<br />
info@osterhus.de · www.osterhus.de<br />
Remmers Baustofftechnik AG<br />
Vorstand (Sprecher): Dirk Sieverding<br />
Postfach 1255 · 49619 Löningen<br />
Tel. 05432/83-0 · Fax 05432/83-700<br />
info@remmers.de · www.remmers.de<br />
Schmidt-Thie-Plast GmbH<br />
Herr Schmidt jun.<br />
Brauerstraße 2 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/7040400 · Fax 70404040<br />
info@thie-plast.de · www.thie-plast.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 141
Bauwirtschaft<br />
S+H Sanitär- und Heizungstechnik Vechta GmbH<br />
Geschäftsführer: Thomas Bröring und<br />
Paul Rühmer<br />
Vechtaer Marsch 2 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9222-0 · Fax 04441/9222-18<br />
info@sundh.de<br />
www.sundh.de<br />
Foto: Ljupco Smokovski, Fotolia<br />
Sieverding Heizungs- und Sanitärtechnik GmbH<br />
Geschäftsführer: Wilhelm Sieverding<br />
Tenstedter Straße 40 · 49692 Cappeln<br />
Tel. 04478/955-0 und 1071 · Fax 04478/202<br />
service@sieverding.de<br />
www.sieverding.de<br />
SUDING Beton- und Kunststoffwerk GmbH<br />
Geschäftsführer: Alfons und Stefan Suding<br />
Vestruper Straße 6 · 49456 Lüsche<br />
Tel. 05438/9410-0 · Fax 05438/9410-20<br />
info@suding.de · www.suding.de<br />
Emil Tepe GmbH<br />
Geschäftsführer: Andreas Tepe<br />
Industriering 1 · 49413 Dinklage<br />
Tel. 04443/9630-0 · Fax 04443/9630-99<br />
info@tepe-online.de<br />
www.tepe-online.de<br />
Testboy GmbH<br />
Geschäftsführer: Horst Reysen<br />
Beim Alten Flugplatz 3 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/8911210 · Fax 04441/84536<br />
info@testboy.de<br />
www.testboy.de<br />
Kurt Weigel GmbH<br />
Boden Farbe Glas Tapete<br />
Geschäftsführer: Werner Weigel<br />
Daimlerstraße 6 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/959-0 · Fax 04471/959-180<br />
info@weigel.de<br />
Wessendorf Systembeschichtungen GmbH<br />
Geschäftsführer: Franz Wessendorf<br />
Wilhelm-Bunsen-Straße 5 · 49685 Emstek<br />
Tel. 04473/9495-0 · Fax 04473/9495-96<br />
zentrale@wessendorf.info<br />
www.wessendorf.info<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
Klein, aber mein: Ein unübersehbarer Trend sind kleine, preiswerte Wohnungen mit einfachem<br />
bis mittlerem Komfort, die bis dato am Wohnungsmarkt eher Mangelware sind.<br />
Kleine und preisgünstig ist gefragt<br />
Die Marktakteure in Wohnungswirtschaft<br />
und Verwaltung gehen davon aus, dass<br />
künftig vor allen Dingen kleine, preiswerte<br />
Wohnungen mit einfachem und mittlerem<br />
Komfort fehlen. Die zunehmende Sanierungstätigkeit<br />
führt dazu, dass gleichzeitig<br />
hochwertiger Wohnraum neu entsteht<br />
und preisgünstiger Wohnraum vom<br />
Markt verschwindet. Es besteht also ein<br />
klassischer Zielkonflikt zwischen Sanierungsdruck<br />
aufgrund von Energieeinsparvorgaben<br />
bzw. Renditeerwartungen<br />
der Eigentümer und der Notwendigkeit,<br />
adäquaten Wohnraum für Menschen mit<br />
niedrigen Einkommen vorzuhalten. Darüber<br />
hinaus werden mehrheitlich Wohnungen<br />
mit drei und mehr Zimmern mit mittlerem<br />
Wohnwert gefragt sein. Im Eigentumssektor<br />
fehlen aus Sicht eines Teils der<br />
Wohnungsmarktakteure Einfamilienhäuser<br />
mit mittlerem Wohnwert.<br />
Nachgefragte Baustile variieren regional<br />
Die aus der GEWOS-Wohnstiltypenanalyse<br />
hervorgegangenen präferierten Baustile<br />
niedersächsischer Wohnungsnachfrager<br />
werden jedes Jahr im NBank-Wohnungsmarktbarometer<br />
auf ihre Attraktivität hin<br />
überprüft. Die befragten Experten gaben<br />
dabei an, dass vor allem Mietwohnungen<br />
in Mehrfamilienhäusern im klassischen<br />
Stil gewünscht werden. Im Eigentumssektor<br />
fehlten vor allen Dingen günstige, moderne<br />
Angebote. Dies ist ein Hinweis auf<br />
auch dann nicht nachlassende Neubaunachfrage,<br />
wenn rechnerisch die Nachfrage<br />
im Bestand befriedigt werden könnte.<br />
Einfamilienhäuser auf dem Stand der<br />
Technik, architektonisch modern und<br />
142 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Bauwirtschaft<br />
Foto: Laurin Rinder, Fotolia<br />
Will jeder, braucht aber keiner: Die Nachfrage<br />
nach echten Traumhäusern stagniert auf<br />
niedrigem Niveau: Auf dem niedersächsischen<br />
Immobilienmarkt gibt es offenbar zu<br />
wenig »normale«, bezahlbare und energieeffiziente<br />
Vernunftimmobilien.<br />
heutigen Grundrissbedürfnissen angepasst,<br />
sind in den zahlreichen Neubaugebieten<br />
der 1950er- bis 1970er-Jahre vergleichsweise<br />
wenig vorhanden.<br />
Regional indes weichen die Ergebnisse<br />
teils deutlich vom Landesdurchschnitt ab.<br />
So sind nach Ansicht der Befragten günstige,<br />
konventionelle Einfamilienhäuser<br />
in den ländlichen Räumen sehr viel weniger<br />
gefragt als in den kreisfreien Städten.<br />
Hochwertige, moderne Einfamilienhäuser<br />
wiederum lassen sich in den großen<br />
Zentren deutlich besser vermarkten als in<br />
allen anderen Landesteilen. Gleiches gilt<br />
für hochwertige, moderne Geschosswohnungen<br />
in den bevorzugten städtischen<br />
Wohnlagen.<br />
Vorausschauende Baulandpolitik tut Not<br />
Die niedersächsischen Städte und Gemeinden<br />
reagieren auf die nachlassende<br />
Nachfrage nach Wohnbauland schon seit<br />
Jahren mit zurückhaltenden Flächenausweisungen.<br />
Der Rückgang an Neuausweisungen<br />
findet jedoch fast nur in dem Umfang<br />
statt, in dem auch die Nachfrage zurückgeht.<br />
Damit aber werden die hohen<br />
Wohnbaulandreserven nur wenig abgeschmolzen.<br />
Bei der Mobilisierung von<br />
Baulücken und bei der Wiedernutzung<br />
von Brachflächen, die sich für Wohnzwecke<br />
eignen, gab es in den letzten zwei Jahren<br />
keine größeren Erfolge. Es muss jedoch<br />
berücksichtigt werden, dass sich die<br />
Potenziale und Entwicklungsperspektiven<br />
zwischen den Kommunen und Regionen<br />
beträchtlich unterscheiden.<br />
Wohnungsnachfrage im Überblick<br />
Die Wohnungsnachfrage ist von verschiedenen<br />
Einflussfaktoren abhängig. Die potenzielle<br />
Nachfragemenge, d. h. die Haushaltszahl,<br />
nimmt noch bis 2016 leicht zu.<br />
Partner der Arbeitgeber<br />
im Nordwesten<br />
Informationsservice für Mitglieder<br />
Rechtliche Beratung und Unterstützung<br />
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Weiterbildung und Seminare<br />
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Arbeitgeberverband Oldenburg e.V.<br />
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info@agv-oldenburg.de · www.agv-oldenburg.de<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
143
Bauwirtschaft<br />
Foto: LianeM, Fotolia<br />
Klassiker im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland: Der Wohnungsbestand auf dem Lande ist zu mehr als<br />
80 Prozent in Form von Ein- und Zweifamilienhäusern aufgebaut.<br />
Und der langfristig bestimmende Faktor<br />
für den Wohnungsmarkt ist nach Aussagen<br />
von Dr. Matthias Metz, Vorstandsvorsitzender<br />
der Schwäbisch Hall AG, eben<br />
diese Entwicklung der Haushaltszahlen.<br />
Die Bevölkerung zwischen Weser und<br />
Ems sei im landes- und bundesweiten Vergleich<br />
in den letzten 15 Jahren überproportional<br />
gewachsen und werde – im<br />
Gegensatz zu Gesamtdeutschland und<br />
Niedersachsen – auch bis zum Jahr 2025<br />
weiter zunehmen. Weser-Ems gilt weit<br />
über die Grenzen hinaus als attraktiver<br />
Wohn- und Arbeitsort. Die positive Bevölkerungsentwicklung<br />
werde daher auch<br />
durch Zuwanderungen gestärkt und dies<br />
wirke sich positiv auf die Bevölkerungszahlen<br />
aus.<br />
Der Wohnungsmarkt in Weser-Ems<br />
Der Wohnungsbestand, der im ländlichen<br />
Raum zu über 80 Prozent in Form von Einund<br />
Zweifamilienhäuser aufgebaut worden<br />
sei, gelte als relativ junger Wohnungsbe<br />
stand. Abseits der Ballungsgebiete bestehe<br />
ein zum Teil älterer und – auch unter<br />
energetischen Aspekten – kaum sanierungsfähiger<br />
Baubestand.<br />
Die Immobilienpreise in Weser-Ems liegen<br />
deutlich unterhalb des Bundesniveaus.<br />
Die Baulandpreise in Weser-Ems sind<br />
zwar in den vergangenen Jahren angestiegen,<br />
aber sie würden sich heute immer<br />
noch deutlich hinter dem Bundesschnitt<br />
einpendeln.<br />
Hauskauf in Deutschland am günstigsten<br />
Auch nach der Immobilienkrise in einigen<br />
europäischen Ländern kosten Einfamilienhäuser<br />
fast überall deutlich mehr als<br />
International stark – Hier zuhause!<br />
Full Service in der temperaturgeführten Lebensmittellogistik.<br />
know how to keep cool.<br />
<br />
<br />
144<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Bauwirtschaft<br />
Foto: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie<br />
Michael Knipper, Geschäftsführer des Hauptverbands<br />
der Deutschen Bauindustrie: »Wir<br />
brauchen im Baugewerbe eine gesunde Mischung<br />
aus Großunternehmen, Mittelstand<br />
und Handwerk, wenn unsere Branche innovativ<br />
und leistungsfähig bleiben und unsere<br />
internationale Reputation und Wettbewerbsfähigkeit<br />
gesichert werden soll«.<br />
in Deutschland. Wie LBS Research nach<br />
Auswertung für die Staaten mit landesweiten<br />
Preisdaten mitteilt, ragt Luxemburg<br />
im Sommer 2010 mit einem Durchschnittspreis<br />
von über einer halben Million<br />
Euro klar heraus. Aber auch in Belgien,<br />
den Niederlanden, Großbritannien<br />
und Frankreich liegen die Preise für Eigenheime<br />
zwischen 277.000 und mehr<br />
als 300.000 Euro, also 40 bis 60 Prozent<br />
höher als hierzulande.<br />
Die mit Abstand deutlichsten Preiskorrekturen<br />
gab es nach Auskunft der LBS-<br />
Experten in jüngster Zeit in Irland. Hier ist<br />
nicht nur der Neubau drastisch eingebrochen,<br />
sondern auch eine der vielzitierten<br />
Preisblasen geplatzt. Die durchschnittlichen<br />
Kaufpreise fielen nämlich von ihrem<br />
Höchstwert Ende 2006 (mit über<br />
300.000 Euro) um 35 Prozent auf rund<br />
200.000 Euro im zweiten Quartal 2010.<br />
Damit haben die Hauspreise auf der grünen<br />
Insel inzwischen fast exakt das deutsche<br />
Niveau erreicht.<br />
In allen anderen Vergleichsländern fanden<br />
dagegen nach Angaben von LBS Research<br />
in den letzten Jahren nur relativ bescheidene<br />
Immobilienpreiskorrekturen<br />
statt. Deshalb sind die Objekte etwa in<br />
den Niederlanden und Großbritannien,<br />
aber auch in Dänemark – bis in die 90-er<br />
Jahre hinein noch die großen Vorbilder<br />
für preisgünstiges Bauen – immer noch<br />
rund 15 bis 45 Prozent teurer als hierzulande.<br />
Deutschland hingegen – vor anderthalb<br />
Jahrzehnten noch der »Europameister«<br />
bei den Hauspreisen – hat über<br />
viele Jahre ein absolut stabiles Preisniveau<br />
bewahrt und liegt am Tabellen ende.<br />
Michael Knipper: Ingenieurlücke im<br />
Baugewerbe wird zur Wachstumsbremse<br />
Für hochwertige Bauten sind qualifizierte<br />
Fachleute erforderlich. Nicht nur im Maschinenbau,<br />
auch in der Bauindustrie habe<br />
sich eine Ingenieurlücke aufgetan. Inzwischen<br />
fehlten fast zwei Absolventenjahrgänge,<br />
um den großen Bedarf an Bauingenieurnachwuchs<br />
zu decken, sagt der<br />
Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes<br />
der Deutschen Bauindustrie, Michael<br />
Knipper. Die Fachkräftelücke werde immer<br />
größer: Im Sommer 2010 habe es bereits<br />
5.000 mehr offene Stellen als Arbeitslose<br />
gegeben. »Der Mangel an qualifiziertem<br />
Personal droht in der Bauwirtschaft<br />
zur Wachstumsbremse zu werden.<br />
Doch Aufträge können nicht ausgeführt<br />
werden, wenn es am Wichtigsten fehlt –<br />
dem Humankapital«, so Knipper. ■<br />
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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 145
Bauwirtschaft<br />
Foto: Petra Hellmann<br />
Sein Großvater gründete 1923 die Zimmerei, die heute unter dem Namen Fritz Kathe & Sohn firmiert. Die Geschäfte des Unternehmens mit<br />
Firmensitz in Vechta führt Dipl.-Ing. Fritz Kathe (Bild) in dritter Generation. Als Holzbau-Spezialisten sind Kathe & Sohn europaweit<br />
im Ingenieur-Holzbau, im Holzhausbau und in der Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden tätig.<br />
FRITZ<br />
KATHE<br />
Neue Dimensionen im Holzbau<br />
Seit Urzeiten nutzen Menschen das Naturprodukt Holz. Es ist uns vertraut wie kaum ein anderes<br />
Material. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich der nachwachsende Rohstoff zu einem zukunftsweisenden<br />
und vielfältig einsetzbaren Baustoff entwickelt. Vor allem im Gewerbe- und Industriebau<br />
gewinnt er mit anspruchsvollen, weit gespannten Konstruktionen zunehmend an Bedeutung.<br />
Der amerikanische Schriftsteller<br />
Mark Twain wunderte sich schon<br />
im 19. Jahrhundert darüber, dass<br />
die Deutschen freiwillig in seiner Meinung<br />
nach »feucht-kalten Steinhäusern«<br />
wohnten, obwohl sie überall von Wald<br />
und damit dem Naturmaterial Holz umgeben<br />
seien.<br />
Das Wohnklima allerdings ist nur einer<br />
von vielen Vorteilen, mit denen Gebäude<br />
in Holzbauweise punkten können. Denn<br />
ökologische Aspekte, Umweltschutz und<br />
Energieeffizienz werden auch in der Bauwirtschaft<br />
immer wichtiger. Bestens geeignet<br />
für nachhaltiges Bauen ist der<br />
nachwachsende Rohstoff Holz. Denn das<br />
aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammende<br />
Naturmaterial bietet eine rundum<br />
positive Ökobilanz und aktiven Klimaschutz:<br />
Jeder Kubikmeter Holz speichert<br />
eine Tonne CO 2 . So reduziert jedes in Holz<br />
realisierte Bauvorhaben den Kohlendioxidgehalt<br />
der Atmosphäre in erheblichem<br />
Umfang. Da der Energieeinsatz auch bei<br />
der Weiterverarbeitung gering ist, erfüllt<br />
der Baustoff Holz alle Anforderungen an<br />
zeitgemäßes Baumaterial. Weitere Vorteile<br />
und Stärken des Materials wie hohe<br />
Tragfähigkeit, schnelle Montagezeiten sowie<br />
individuelle Gestaltungs- und Konstruktionsmöglichkeiten<br />
zeigen sich im<br />
Neubau oder beim Bauen im Bestand<br />
gleichermaßen. Vor allem der Ingenieur-<br />
Holzbau gewinnt hier zunehmend an Bedeutung:<br />
Innovative Tragwerkslösungen<br />
mit mehr als einhundert Metern weit gespannten<br />
Konstruktionen bieten unzählige<br />
Möglichkeiten, optimal nutzbaren<br />
Raum zu schaffen.<br />
Das Leistungsspektrum des Holzbauunternehmens<br />
Fritz Kathe & Sohn umfasst<br />
mehrgeschossige Gebäude, wie das<br />
146 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Bauwirtschaft<br />
Foto: Fritz Kathe & Sohn GmbH<br />
Sogar der Fahrstuhl ist aus Holz: Mit dem viergeschossigen<br />
Mehrfamilienhaus in Frankfurt<br />
präsentieren Fritz Kathe & Sohn einen<br />
architektonisch ansprechenden Gebäudekomplex,<br />
der ausschließlich mit dem Naturmaterial<br />
Holz erstellt wurde.<br />
von uns in Hofheim bei Frankfurt realisierte<br />
viergeschossige Wohn- und Geschäftshaus<br />
oder das Haus am Wasser-<br />
Wohnheim in Diepholz. Auch das 2008<br />
für das Calveslager Unternehmen Big<br />
Dutchman fertig gestellte Logistic Center<br />
ist eines der regionalen Beispiele für anspruchsvoll<br />
konstruierte Gewerbe- und<br />
Industriebauten. Es besteht aus einer Lagerhalle<br />
mit Büroeinbauten sowie einem<br />
überdachten Freiflächenlager mit einer<br />
Dachfläche von insgesamt rund 16.000<br />
Ein afrikanisches Dorf mitten in Hamburg: Im Hagenbecker Zoo zeichneten Fritz Kathe & Sohn<br />
neben der Dachkonstruktion auch für den kompletten Innenausbau verantwortlich.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 147
Bauwirtschaft<br />
Spezialisten für<br />
Glas und Spiegel!<br />
GLAS – DER BAUSTOFF UNSERER ZEIT<br />
Glas ist ein modernes und dynamisches<br />
Produkt. Moderne Fertigungstechniken<br />
und –materialien ermöglichen heute mit<br />
Glas Konstruktionen, die noch vor<br />
kurzem undenkbar erschienen. Funktion<br />
und Konstruktion werden in einem<br />
faszinierendem Werkstoff vereint. Glas<br />
ist deshalb der elementare Bestandteil<br />
der heutigen Architektur.<br />
Foto: Fritz Kathe & Sohn GmbH<br />
GLAS – EIN VIELSEITIGER BAUSTOFF<br />
Glas bietet heute als „Hightech“-Material<br />
für alle Bereiche des Bauens und<br />
Renovierens vielfältige Funktionen, die<br />
weit über die „natürlichen“ Funktionen<br />
Ausblick und Lichteinfall hinausgehen:<br />
Einbruchschutz, Schallschutz, Sicherheit,<br />
Sonnenschutz, Wärmeschutz sind<br />
nur einige von vielen Aufgaben, mit<br />
denen der Werkstoff Glas heute<br />
entscheidend zur Verbesserung des<br />
Wohnkomforts und damit dem Wohlergehen<br />
des Menschen beiträgt.<br />
GLAS – SETZT KLARE AKZENTE<br />
Glas hat für uns neben seinen natürlichen<br />
Funktionen auch eine wichtige<br />
gestalterische Aufgabe: Seine Transparenz<br />
sorgt nicht nur für Helligkeit,<br />
sondern verleiht Möbeln, Räumen und<br />
ganzen Gebäuden Großzügigkeit und<br />
eine gewisse Leichtigkeit. Das Spiel mit<br />
Transparenz und Reflexion ist heute ein<br />
wesentliches Merkmal der modernen<br />
Architektur.<br />
... GLAS – UNSERE LEIDENSCHAFT!<br />
Bahnhofstraße 45 · 49393 Lohne<br />
Tel. 0 44 42 / 92 33 - 0 · Fax 92 33 - 22<br />
E-Mail: info@diekmann-glas.de<br />
Ob Pferde und Reiter oder Freunde von Ballsportarten: Die von Kathe konzipierten lichtdurchfluteten<br />
Sporthallen bieten reichlich Bewegungsraum – Wohlfühlen inklusive.<br />
Quadratmetern. Die Dachkonstruktion<br />
aus Stahlbetonstützen und Holzleimbindern<br />
ermöglichte eine Reduzierung der<br />
Stützenanzahl auf ein Minimum. So ist<br />
die Fläche optimal nutzbar.<br />
Ebenso den gewerblichen Nutzungsanforderungen<br />
angepasst sind die von uns<br />
konzipierte und errichtete Bushalle für<br />
das Reiseunternehmen Höffmann in<br />
Vechta sowie das moderne Hochregal -<br />
lager mit Werkstatt und angeschlossenem<br />
Bürokomplex der Spedition Uhlhorn in<br />
Bremen. Auch bei den Sporthallen der<br />
Liebfrauenschule, des Kolleg St. Thomas<br />
und der Christopherusschule in Vechta<br />
konnten wir alle Trümpfe des Ingenieur-<br />
Holzbaus ausspielen. Die von unseren<br />
spezialisierten Ingenieuren entwickelten<br />
und berechneten Hightech-Holzbauten<br />
überzeugen durch die Verwendung hochwertiger<br />
Holzwerkstoffplatten in Kombination<br />
mit ausgereifter Verbindungstechnik<br />
und Stahlbauelementen.<br />
Stahl-Holz-Verbindungen, wie sie unter<br />
anderem beim Dachtragwerk der mehrteiligen,<br />
großzügigen Reitanlage des bei<br />
Syke gelegenen Gestüts Legenhausen<br />
zum Einsatz kamen, gehören heute zu<br />
den leistungsfähigsten Verbindungsarten<br />
von Holzkonstruktionen. Zudem erfüllen<br />
die Hölzer bei weit gespannten Konstruktionen<br />
mit ihren großen Querschnitten<br />
aus sich heraus die Brandschutzanforderungen,<br />
so dass hierfür keine weiteren<br />
Kosten entstehen.<br />
Qualität wird bei uns groß geschrieben:<br />
Bereits seit Januar 2000 sind wir Mitglied<br />
in der Qualitätsgemeinschaft Holzbau und<br />
Ausbau e.V., Berlin. Im Juli 2000 erhielten<br />
wir das Qualitätszeichen Holzhausbau,<br />
und im April 2005 hat uns die Gütegemeinschaft<br />
Holzbau-Ausbau-Dachbau e.V.<br />
das RAL-Gütezeichen für Holzhausbau verliehen.<br />
Mit dieser nachweislich geprüften<br />
Qualität und dem Know-how des Ingenieur-Holzbaus<br />
entwickeln wir neue, noch<br />
nie da gewesene Tragwerkslösungen und<br />
architektonisch interessante Objekte. So<br />
erstellen wir unter anderem lichtdurchflutete,<br />
hohe Räume wie im Troparium<br />
des Hagenbecker Zoos in Hamburg, in<br />
dem wir auch für den Innenausbau im Stil<br />
eines afrikanischen Dorfes verantwortlich<br />
zeichneten.<br />
Der deutsche Ingenieur-Holzbau nimmt<br />
in Europa eine herausragende Stellung<br />
ein. Die Firma Fritz Kathe & Sohn zählt<br />
mit ihren 35 Mitarbeitern zu den zwei<br />
Prozent der großen Holzbau-Unternehmen<br />
in Deutschland und ist seit mehreren<br />
Jahren auch in den Anrainerstaaten tätig.<br />
Als Mitglied der 2005 gegründeten GmbH<br />
International Engineered Timber Construction<br />
(IETC) sind wir in der Lage, auch<br />
Großprojekte zu verwirklichen. Gemeinsam<br />
mit vier anderen renommierten norddeutschen<br />
Holzbauunternehmen errichteten<br />
wir 120 Holzhäuser der Center Parcs<br />
in Bispingen und den Niederlanden.<br />
Rund 180 hochqualifizierte Ingenieure<br />
und Zimmerleute sorgen bei der IETC in<br />
Sachen Ingenieur-Holzbau sowie Holzhausbau<br />
für die sprichwörtliche Qualität<br />
made in Germany. Denn alle fünf Holzbauunternehmen<br />
planen und arbeiten mit<br />
computergesteuerten Maschinen, sprich<br />
CAD-Planung und CNC-gesteuertem Abbund<br />
sowie CNC-gesteuerter Elementfertigung.<br />
Die IETC bietet neben hoch technisierter<br />
Betriebsausstattung auch per-<br />
148VERBUND OM | ARGUMENTE VERBUND <strong>2011</strong> OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Bauwirtschaft<br />
fekte Montagelogistik, die kurze Produktions-<br />
und Montagezeiten garantiert, sowie<br />
höchste handwerkliche Präzision. Der<br />
Erfolg des Firmenverbundes beruht darüber<br />
hinaus auf der langjährigen Erfahrung<br />
der Mitarbeiter mit Projekten unterschiedlichster<br />
Schwierigkeitsgrade und<br />
Komplexität. Eine kontinuierliche Weiterbildung<br />
der Mitarbeiter sichert der IETC<br />
außerdem höchstes technisches Niveau,<br />
so dass sie jederzeit in der Lage ist, wirtschaftlich<br />
optimale Lösungen anzubieten.<br />
Eine kurze Bauzeit bei Projekten – egal<br />
welcher Größenordnung – ist eine wesentliche<br />
Voraussetzung für kostensparendes<br />
Bauen bei zugleich hohem Qualitätsstandard.<br />
Holzbauten bieten dabei<br />
mit ihrer vom Wetter unabhängigen Vorfertigung<br />
der Bauteile besondere Vorteile<br />
und schaffen Planungssicherheit und reduzierte<br />
Baukosten, da es keine Wartezeiten<br />
durch Trocknungsprozesse gibt und<br />
der schnelle Aufbau der einzelnen Elemente<br />
die Gesamtbauzeit erheblich verkürzt.<br />
Das gilt im Bereich der Neubauten<br />
ebenso wie bei Sanierungen oder Aufstockungen.<br />
Aufgrund seiner Wärme dämmenden<br />
Eigenschaften und seines geringen Eigengewichts<br />
erweist sich Holz als bestens geeigneter<br />
Baustoff für die energetische Sanierung<br />
von Altbauten. Bei der Außendämmung<br />
lassen sich fertige Elemente<br />
ohne Gerüste einfach vor die Außenfassade<br />
hängen. Auch bei Aufstockungen auf<br />
bestehende Gebäude sind Holzkonstruktionen<br />
aus statischen Gründen oft die einzige<br />
Möglichkeit der Wohnraumvergrößerung.<br />
Zudem sind Erweiterungsbauten<br />
mit Holz unter ästhetischen Gesichtspunkten<br />
höchst interessant, bieten sie<br />
doch ebenso wie bei einem Neubau spannungsvolle<br />
Kombinationsmöglichkeiten<br />
mit anderen Baustoffen.<br />
Ein besonders eindrucksvolles Beispiel<br />
für eine individuell gestaltete Fassade mit<br />
ebenen Holzelementen und Putzmauerwerk<br />
ist das Wohnhaus der Familie Dr.<br />
Huhnt in Vechta: Klare Formensprache<br />
tritt hier in einen reizvollen Dialog mit lebendiger<br />
Holzstruktur. Diese begegnet<br />
uns auch bei historischen Fachwerkhäusern,<br />
wie dem Hof Seggewisch in Märschendorf<br />
oder dem Meyerhof in Mühlen.<br />
Als eingetragener Fachbetrieb für Denkmalpflege<br />
haben wir diese ebenso restauriert<br />
wie Glocken-, Dachstühle und Türme<br />
zahlreicher Kirchen. Besondere Referenzobjekte<br />
dieses Tätigkeitsfeldes sind der<br />
Osnabrücker und der Mindener Dom.<br />
Den Traditionen verbunden und verantwortungsbewusst<br />
an der Zukunft orientiert<br />
– diesem Maßstab fühlt sich das<br />
Unternehmen Fritz Kathe & Sohn seit drei<br />
Generationen verpflichtet: Wir haben unsere<br />
Verarbeitungstechniken weiterentwickelt,<br />
traditionelle Stärken wie Flexibilität<br />
und Zuverlässigkeit bewahrt und<br />
stellen uns höchsten Qualitätsanforderungen.<br />
Wir realisieren funktionale Architektur,<br />
die mit dem Naturmaterial Holz Akzente<br />
setzt, Ressourcen schont und begeistert.<br />
Wir kombinieren zukunftsorientierte bautechnische<br />
Möglichkeiten mit ansprechen<br />
der Optik und schaffen mit neuen Dimensionen<br />
im Holzbau moderne Lebensund<br />
Arbeitswelten.<br />
■<br />
Foto: Coelan<br />
Klare Formensprache kombiniert mit leben diger Holzstruktur: Mit speziell beschichteten und<br />
witterungsbeständigen Tafelfassaden realisieren Kathe & Sohn zukunftsweisende Architektur.<br />
Das Bild zeigt ein Detail der neuen Volksbank Sulingen.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
149
Bauwirtschaft<br />
Foto: Rubach und Partner<br />
Ansprechpartner in Umwelt- und Baugrundfragen: Die Firmeninhaber Diplom-Geologe Bertold Rubach (links) und Diplom-Geographin<br />
Regine Prepens stehen mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seit fast 15 Jahren Privatleuten, Wirtschaftsunternehmen und Kommunen<br />
mit ihrem Fachwissen bei allen Umwelt- und Baugrundfragen zur Seite.<br />
REGINE PREPENS, BERTOLD RUBACH<br />
RUBACH UND PARTNER<br />
Unerkannte Risiken im Boden<br />
Eignet sich ein Grundstück zur Bebauung? Sind Risiken mit dem Erwerb oder dem Bauvorhaben<br />
verbunden, die durch unbekannte Grundstücksverhältnisse oder versteckte Altlasten verursacht<br />
wurden? Diesen Fragen und deren Beantwortung widmen sich der Diplom-Geologe Bertold Rubach<br />
und die Diplom-Geographin Regine Prepens mit ihren beiden Ingenieurfirmen in Cloppenburg.<br />
Investoren und Bauherren richten ihre<br />
Planungen zumeist an Standortbedingungen<br />
wie Lage, Infrastruktur<br />
und Kosten aus. Dabei werden die Risiken<br />
eines unbekannten Untergrundes<br />
häufig nicht ausreichend beziehungsweise<br />
nicht früh genug beachtet. Doch sowohl<br />
mögliche Schadstoffbelastungen<br />
als auch schlechte Grundstücksverhältnisse<br />
können zu erheblichen Mehrbelastungen<br />
führen. Selbst bei kleinen Vorhaben<br />
oder scheinbar klaren Verhältnissen<br />
ist eine frühzeitige Beteiligung von Fachleuten<br />
zu empfehlen, um nicht ahnungslos<br />
vor später auftretenden Problemen zu<br />
stehen.<br />
Das Thema Altlastensanierung birgt<br />
mehr juristisches Potential als mancher<br />
Bauherr oder Investor ahnt. Haftungsrechtliche<br />
Fragen müssen sowohl beim<br />
Grundstückskauf als auch bei der Bebauung<br />
oftmals sehr schnell erörtert werden.<br />
Insbesondere beim Altlastenrisiko,<br />
beispielsweise bei Grundstücken, auf denen<br />
eine Fabrikhalle oder Tankstelle gestanden<br />
hat, kommen außerdem das Umweltschadensgesetz,<br />
das Bodenschutz-,<br />
Planungs- und Abfallrecht sowie das Arbeitsschutzrecht<br />
zum Tragen.<br />
Mehrkosten durch Belastungen<br />
»Immer wieder kommen Kunden zu uns,<br />
die nach dem Erwerb eines Grundstückes<br />
dieses bebauen oder nutzen wollen<br />
und von Boden- oder Grundwasserbelastungen<br />
überrascht werden«, erklärt der<br />
150 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Bauwirtschaft<br />
Bodenschutz-Sachverständige Bertold<br />
Rubach. Hierbei handelt es sich nicht immer<br />
um deutlich erkennbare Altlastenfunde,<br />
wie beispielweise korrodierende<br />
Fässer mit Chemikalien oder ausgelaufene<br />
Öltanks. Regelmäßig kommen eher<br />
Belastungen vor, die durch Auffüllungen<br />
oder umgelagerte Böden entstehen. Diese<br />
Art von Bodenverunreinigungen führen<br />
insbesondere in Siedlungsbereichen<br />
zu Mehrkosten beim Bauen, da sie nicht<br />
ohne Weiteres wieder verwendet oder<br />
abgelagert werden dürfen.<br />
Wenn vor dem Baubeginn eines geplanten<br />
Gebäudes ein Bodenabtrag erforderlich<br />
wird, können schnell erhebliche<br />
Mehrkosten entstehen. Neben ungeplanten<br />
Mehrkosten können nicht bekannte<br />
Bodenverunreinigungen auch ordnungsrechtliche<br />
Pflichten gemäß Bundes-Bodenschutzgesetz<br />
nach sich ziehen. Das bedeutet,<br />
dass die Fachbehörde den Grundstücksbesitzer<br />
zur Sanierung heranziehen<br />
kann, auch wenn dieser gar nicht der Verursacher<br />
der Verunreinigung auf seinem<br />
Grundstück ist.<br />
Bertold Rubach, der auch als Gutachter<br />
bei Gerichten tätig ist, rät, vor dem<br />
Kauf eines Grundstückes oder einer Immobilie<br />
eine Zustandserfassung anferti-<br />
Bei Wind und Wetter: Sondierbohrungen zur Gewinnung von Bodenproben und die Ausführung<br />
von Rammsondierungen zur Feststellung von Lagerungsdichten von Böden mittels<br />
eines Raupen-Bohrgerätes gehören zum täglichen Geschäft.<br />
Foto: Rubach und Partner<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
151
Bauwirtschaft<br />
Foto: Rubach und Partner<br />
Regenbogen im Boden: Beim Rückbau von ehemaligen Produktionsbetrieben werden immer<br />
wieder Auffälligkeiten vorgefunden, die auf die früheren Nutzungen zurückzuführen sind.<br />
Die bunten Farben, die auf diesem Bild deutlich zu sehen sind, stammen aus der Produktion<br />
einer ehemaligen Glashütte.<br />
gen zu lassen, die den Belastungsgrad<br />
des Bodens und gegebenenfalls des<br />
Grundwassers feststellt. »Damit können<br />
mögliche Auswirkungen auf den Verkehrswert<br />
oder die Abgrenzung von Haftungspflichten<br />
abgeklärt und spätere<br />
Konflikte vermieden werden«, weiß der<br />
Sachverständige.<br />
Erst die historische Erkundung,<br />
dann die praktische Arbeit<br />
Methodische Untersuchungen sind nicht<br />
immer mit erheblichen Aufwendungen<br />
verbunden. Regine Prepens erläutert,<br />
dass Aussagen im Rahmen einer historischen<br />
Erkundung oftmals schon Aufschluss<br />
bringen können. Dazu werden alte<br />
Karten, Luftbilder und gegebenenfalls<br />
Bauakten ausgewertet und Zeitzeugen<br />
befragt. »Auf der Basis dieser Ergebnisse<br />
können dann gezielt Untersuchungen<br />
von Boden und Grundwasser an jenen<br />
Positionen vorgenommen werden, an denen<br />
mit Schadstoffen umgegangen wurde«,<br />
beschreibt die Diplom-Geographin<br />
die Vorgehensweise bei den Untersuchungen.<br />
In den beiden Cloppenburger Ingeni -<br />
eurfirmen werden Erkundungsaufträge<br />
verschiedenster Größenordnungen betreut.<br />
Die Projekte reichen vom Bauplatz<br />
eines Einfamilienhauses bis zum Flächenrecycling<br />
von Industrieanlagen. »Mit eigenen<br />
Erkundungsgeräten und erfahrenen<br />
Technikern, Ingenieuren und Naturwissenschaftlern<br />
sind wir im <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland und in ganz Norddeutschland<br />
bei Privat- und Firmenkunden<br />
sowie bei Projekten aus dem öffentlichen<br />
Sektor im Einsatz«, erklärt die Expertin.<br />
Absackungen und Setzrissen vorbeugen<br />
Eine Erkundung des Untergrundes für<br />
neue Bauwerke ist unerlässlich. Die baugrundgeologischen<br />
Verhältnisse des <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterlandes sind zum Teil<br />
vielfältig sowie kleinräumig wechselnd<br />
und auch von den örtlichen Verhältnissen<br />
wie Hang- oder Tallage, Niederschlag und<br />
Abfluss beeinflusst. Ohne eine versierte<br />
Einschätzung durch den Baugrundgutachter<br />
kann es zur Überbauung von wenig<br />
tragfähigen Schichten kommen. Wenn<br />
kein fachgutachterlicher Rat eingeholt<br />
wurde, kann es vorkommen, dass die bauvorbereitenden<br />
Arbeiten, wie das Abtragen<br />
des Oberbodens oder die Verdichtung<br />
von Auffüllböden, nicht sachgerecht<br />
durchgeführt werden. Die Folgen können<br />
eine ungleichmäßige Setzung oder<br />
Schiefstellung von Gebäuden sowie<br />
Grund- oder Böschungsbruch nach sich<br />
ziehen und in manchen Fällen auch negative<br />
Auswirkungen auf benachbarte Bestandsbebauung<br />
haben.<br />
Bauherr trägt Baugrundrisiko<br />
Wenn ein Bauschaden entstanden ist, hat<br />
der Bauherr, wenn er nicht über ein qualifiziertes<br />
Baugrundgutachten verfügt, regelmäßig<br />
Probleme mit der Gewährlei -<br />
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152 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Bauwirtschaft<br />
stung, da das Baugrundrisiko durch ihn<br />
zu tragen ist. Aber auch andere Projektbeteiligte<br />
stehen dann vor großen Problemen.<br />
Die Architekten, die als Berater des<br />
Bauherrn eine wichtige Schlüsselfunktion<br />
bei Bauprojekten einnehmen, müssen auf<br />
die Erfordernis einer entsprechenden<br />
Untersuchung hinweisen, sonst stehen sie<br />
selbst in der Verantwortung. Auch die<br />
ausführenden Unternehmen, sowohl im<br />
Tief- als auch im Hochbau sowie Generalunternehmer<br />
sind als Fachbetriebe verpflichtet,<br />
die Planungsunterlagen auf<br />
Vollständigkeit zu prüfen – dazu gehört<br />
auch ein Baugrundgutachten. Darüber<br />
hinaus stärkt ein Baugrundgutachten<br />
ebenfalls die Wirtschaftlichkeit eines Bauvorhabens.<br />
Durch das richtige und an die<br />
Verhältnisse angepasste Gründungskonzept<br />
ist das Bauwerk langlebiger und haltbarer.<br />
Baurisiken frühzeitig erkennen: Das Angebotsspektrum der RP Geolabor und Umweltservice<br />
GmbH umfasst neben der Durchführung von Baugrunderkundungen die Erstellung von<br />
Gründungsgutachten, die Prüfung der Lagerungsverhältnisse der eingebrachten Füllmaterialien<br />
und die Berechnung von Bauwasserhaltungen zur Trockenhaltung der Baugrube.<br />
Leistungsspektrum<br />
1996 gründeten Bertold Rubach und Regine<br />
Prepens ihre Unternehmen. Mit ihren<br />
beiden Ingenieurfirmen decken die<br />
beiden Geowissenschaftler zahlreiche<br />
Fachbereiche ab. Die RP Geolabor und Umweltservice<br />
GmbH ist Ansprechpartner in<br />
allen Baugrundfragen. Im firmeneigenen<br />
Baugrundlabor werden die Proben nicht<br />
nur selbst gewonnen, sondern des Weiteren<br />
die Bodenkennwerte durch geschultes<br />
Fachpersonal ermittelt. Ingenieure und<br />
Baugrundgeologen bearbeiten Projekte<br />
vom Einfamilienhaus bis hin zu Verwaltungs-<br />
und Firmengebäuden sowie im<br />
Verkehrswegebau. Neben der Ausführung<br />
der Feld- und Laborarbeiten und der baugrundgeologischen<br />
Begutachtung gehört<br />
auch die Betreuung der Auftraggeber<br />
während der Bauphase zum Leistungsspektrum<br />
der RP Geolabor und Umweltservice<br />
GmbH. Die fachgutachterliche Abnahme<br />
von Gründungssohlen, die Prüfung<br />
von Verdichtungsarbeiten und die<br />
Beratung bei der Wasserhaltung sind für<br />
Bauherren, Architekten und Ausführende<br />
wichtige Hilfen zur Optimierung des Bauablaufs<br />
und der Qualitätssicherung.<br />
Das Ingenieur- und Sachverständigenbüro<br />
Rubach und Partner bietet seinen Kunden<br />
noch weitere Tätigkeiten an. So prüft<br />
ein Team aus Geologen, Biologen und<br />
Bodenwissenschaftlern die Möglichkeit<br />
zur Förderung und Nutzung von Grundwasser<br />
und die damit verbundenen Auswirkungen<br />
auf die Umwelt. Davon machen<br />
viele Betriebe im <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland Gebrauch. Zu den Auftraggebern<br />
gehören landwirtschaftliche<br />
Betriebe, Schlachthöfe und Produktionsbetriebe,<br />
die mit eigenen Brunnen ihre<br />
Wasserversorgung organisieren. Ergänzt<br />
wird das Arbeitsspektrum durch Ingeni -<br />
eurleistungen in den Bereichen Regenwasserbewirtschaftung,<br />
betrieblicher<br />
Um weltschutz, Genehmigungsplanung<br />
und Geoinformatik.<br />
Egal, welche Risiken beim ersten Spatenstich<br />
im Boden lauern: Rubach und<br />
Partner sind die Ansprechpartner für die<br />
Beantwortung von Umwelt- und Baugrundfragen.<br />
■<br />
Foto: Rubach und Partner<br />
AUS DEM OLDENBURGER MÜNSTERLAND – FÜR DAS OLDENBURGER MÜNSTERLAND<br />
Business- und Urlaubsreisen rund um den Globus,<br />
ein Tagesausflug nach Hamburg inklusive Ticket<br />
fürs Musical oder den Linien- und Schulbusverkehr:<br />
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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
153
Bauwirtschaft<br />
Foto: MB Holzdesign GmbH<br />
»Wir machen Maßarbeit, die wirklich jedem passt«: Das 2003 von Geschäftsführer Marco Behrens (Bild) gegründete Unternehmen MB-Holzdesign<br />
hat sich seither von einer klassischen Schreinerei zu einer wachstumsorientierten GmbH mit 23 Mitarbeitern entwickelt. Im Jahre<br />
2007 erhielt MB-Holzdesign den »KFW-Unternehmerpreis Gründerchampions Niedersachsen«.<br />
MARCO<br />
BEHRENS<br />
MB HOLZDESIGN GMBH<br />
Maßarbeit, die wirklich jedem passt<br />
»Geht nicht, gibt’s nicht« und »Maßstäbe setzen« – das sind die Leitsätze des Inhabers der MB Holzdesign<br />
GmbH aus Garrel, die sich mittlerweile zu einem erfolgreichen, bundesweit tätigen Jungunternehmen<br />
entwickelt hat. Die Tischlerei produziert nach individuellen Kundenwünschen und eigenen Entwürfen<br />
»Möbel nach Maßarbeit, die wirklich jedem passen«, so Firmengründer Marco Behrens.<br />
Beruf und Berufung wurden Marco<br />
Behrens nicht in die Wiege gelegt.<br />
Er kam vielmehr eher auf Umwegen<br />
zur Tischlerei: Erst nach einer Ausbildung<br />
als Lebensmitteltechniker-Fachkraft<br />
entschied sich der heute 32-Jährige für eine<br />
Tischlerlehre mit Meisterausbildung<br />
2003 gründete Marco Behrens die MB<br />
Holzdesign GmbH in Garrel. Der Firmensitz<br />
im Industriegebiet ist aufgrund eines<br />
überdimensionalen Stuhles als Eyecatcher<br />
nicht nur für Kunden schnell von der Straße<br />
aus zu erkennen. Und das hat seinen<br />
Grund: Aus einer klassischen Schreinerei<br />
entwickelte sich nämlich an dieser Stelle<br />
ein moderner Betrieb, der inzwischen individuell<br />
abgestimmte und gern auch größere<br />
Projekte bundesweit übernimmt.<br />
Behrens wagte den Schritt in die Selbstständigkeit<br />
mit dem Ziel, seine eigenen<br />
Einrichtungsideen zu verwirklichen – und<br />
zwar von der Planung und Herstellung bis<br />
hin zum Vertrieb. Dieses Ziel erreicht er<br />
dank eigener Mitarbeiter und zufriedener<br />
Kunden. Durch weitergehende Qualifikationen<br />
seiner Mitarbeiter möchte der Geschäftsführer<br />
der MB-Holzdesign GmbH<br />
auch in Zukunft krisenfeste Arbeitsplätze<br />
schaffen.<br />
Zu den Voraussetzungen für das kontinuierliche<br />
Wachstum und den Erfolg des<br />
Unternehmens zählen neben guten und<br />
verlässlichen Beratern der kompetente<br />
Mitarbeiterstamm, eine effiziente Kreativwerkstatt,<br />
zufriedene und zuverlässige<br />
Kunden und ein nicht alltägliches Unternehmenskonzept.<br />
Das auf gegenwärtig 23 Mitarbeiter angewachsene<br />
Team trägt den wesentlichen<br />
154 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Bauwirtschaft<br />
Foto: MB Holzdesign GmbH<br />
Überdimensionaler Stuhl als Eyecatcher: Die MB Holzdesign GmbH produziert an der Garreler<br />
Dieselstraße auf einer Fläche von rund 1.800 Quadratmetern hochwertige Interieurs<br />
und plant mit eigenen Innenarchitekten maßgeschneiderte Einrichtungen.<br />
Foto: MB Holzdesign GmbH<br />
Wohnzimmer als Lounge: Marco Behrens wagte den Schritt in die Selbstständigkeit, um seine<br />
Einrichtungsideen von der Planung und Herstellung bis zum Vertrieb zu verwirklichen.<br />
Teil zum Erfolg des Unternehmens bei. Es<br />
wird – neben dem Firmenchef, der sich<br />
auf Ein- und Verkauf sowie Arbeitsvorbereitung<br />
und Planung konzentriert – von<br />
Werkstattleiter und Tischlermeister Andreas<br />
Hinners geführt. In der Werkstatt<br />
wächst mit fünf Azubis frühzeitig qualifizierter<br />
Nachwuchs heran. Als relativ junger<br />
Ausbildungsbetrieb kann die MB-<br />
Holzdesign GmbH auf die Prüfungsergebnisse<br />
»mit Auszeichnung« stolz sein.<br />
Aufgrund des konsequenten Einsatzes<br />
neuester Techniken kann bei MB-Holzdesign<br />
ein detaillierter Raum- und Gestaltungsplan<br />
für Privatpersonen und Unternehmen<br />
entworfen und jeder Auftrag termingerecht<br />
ausgeführt werden. Dank<br />
modernster Maschinen ist das Unternehmen<br />
in der Lage, die unterschiedlichsten<br />
Kundenwünsche zu befriedigen und dem<br />
Wettbewerb standzuhalten.<br />
Zum Unternehmenskonzept gehörte<br />
von Anfang an das Angebot maßgeschneiderte<br />
Lösungen – von der perfekten pers -<br />
pektivischen Zeichnung bis hin zum perfekten<br />
Einbau. Dabei spielt es für MB Design<br />
keine Rolle, ob es sich um Objekteinrichtungen,<br />
Wohn- oder Büromöbel oder<br />
Küchen handelt. Von eben diesem Erfolgskonzept<br />
war auch die KfW Mittelstandsbank<br />
überzeugt und verlieh Marco Behrens<br />
den KfW-Unternehmerpreis für Gründer<br />
Champions 2007 für das Land Niedersachsen.<br />
CNC stützt wirtschaftliche Fertigung<br />
Im Jahre 2006 wurden mit dem Bau der<br />
zweiten Halle die Werkstatt und ihre Produktionskapazitäten<br />
um 600 auf heute<br />
1.200 Quadratmeter erweitert; 2009 wurden<br />
noch einmal 600 Quadratmeter ergänzt.<br />
Zur besseren Auslastung der Kapazitäten<br />
und schnelleren Auftragsabwicklung<br />
wurde der Lackierraum um das Doppelte<br />
erweitert, sodass die MB Holzdesign<br />
GmbH den nicht geringen Anforderungen<br />
bei der Herstellung hochwertiger Möbel<br />
und Oberflächen gerecht werden kann.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 155
Bauwirtschaft<br />
Foto/Grafik: MB Holzdesign GmbH<br />
Küche im modernen Landhausstil: MB Holzdesign visualisiert vor jedem Job die Ideen als aufwändige<br />
3-D-Computergrafik (Einklinker oben links), die dem Auftraggeber eine genaue<br />
Vorstellung von dem vermittelt, was später vor Ort eingebaut wird.<br />
Dank der neuen Technologie der Unterflurabsaugung<br />
im MB-Lackraum bleibt<br />
das Unternehmen überdies in hohem Maße<br />
wettbewerbsfähig.<br />
Ein besonderes Augenmerk gilt der Präzision<br />
und der hohen Flexibilität im täglichen<br />
Arbeitsablauf. Dazu wurden die<br />
großzügig dimensionierten Werkstatträume<br />
einschließlich Oberfläche technisch<br />
optimal bestückt. Als erstes Deckschiff<br />
wurde eine horizontale Plattenaufteilsäge<br />
Holzma HPP 250 Optimat angeschafft.<br />
Dank schneller Maschinenzyklen können<br />
alle Arbeitsgänge weitaus schneller und<br />
präziser als zuvor abgewickelt werden.<br />
Mit dem Optimierungsprogramm Schnitt-<br />
ProfitPractive werden die erforderlichen<br />
Schnittpläne in der Arbeitsvorbereitung<br />
erstellt, programmiert und online zur Maschine<br />
gesendet. Ein zur Aufteilsäge gehöriger<br />
Etikettendrucker liefert für jedes zugeschnittene<br />
Teil den passenden Aufkleber.<br />
Der vermittelt alle Informationen<br />
über Bearbeitungsschritte und Identifikation<br />
der Werkstückes. Selbst schwierigere<br />
Materialien wie Schichtstoffe können präziser<br />
zugeschnitten werden.<br />
Auch durch den Einsatz der Weeke CNC<br />
Venture 5M werden die Arbeitsprozesse<br />
vereinfacht und beschleunigt. Die Zuschneidemaschine<br />
verfügt über ein Vier -<br />
achsbearbeitungszentrum der neuesten<br />
Generation mit zwei mitfahrenden Werkzeugwechslern<br />
sowie einen Bohrkopf mit<br />
31 Spindeln. Der Clou daran: Durch das<br />
mit einem Sägeblatt ausgestattete neuartige<br />
Flex-5-Aggregat wurde die Anlage<br />
um eine zusätzliche Stellachse erweitert.<br />
So kann das über C-Achse drehbare Aggregat<br />
vor der Bearbeitung zusätzlich geneigt<br />
werden. Das Sägen und Bearbeiten<br />
unterschiedlichster Winkel und Neigungen<br />
erfolgt hier automatisch und muss<br />
nicht mehr manuell eingestellt werden,<br />
was vieles vereinfacht.<br />
»Richtig programmieren, das Werkstück<br />
auflegen, und in kürzester Zeit laufen<br />
alle Bearbeitungsgänge nacheinander<br />
wie am Schnürchen ab«, freut sich Firmengründer<br />
Behrens. Für ihn als Jungunternehmer,<br />
der unabhängig von der älteren<br />
Generation im Betrieb arbeite, sei<br />
es vor allem darum gegangen, zum passenden<br />
Zeitpunkt richtig zu investieren.<br />
Um auf unterschiedliche Kundenwünsche<br />
einzugehen, wurden folglich darüber hinaus<br />
eine Korpuspresse sowie eine Bürstmaschine<br />
angeschafft. Für die Zukunft<br />
wünscht sich der Geschäftsführer eine<br />
noch bessere Auslastung seiner technischen<br />
kapazitäten – zum Beispiel durch<br />
den Zweischichtbetrieb in einer noch zu<br />
findenden Modulfertigung.<br />
Die MB Holzdesign GmbH versteht sich<br />
bei alledem auch als umweltfreundliches<br />
Unternehmen: So investierte die Firma<br />
vor zwei Jahren in eine 120-Kilowatt-Pho -<br />
to voltaikanlage auf dem Dach, die 2009<br />
auf dem Firmengelände ihren Betrieb aufnahm.<br />
Auch bei der Entsorgung steht der<br />
Umweltgedanke im Vordergrund: Bei der<br />
Herstellung der Möbel fallen immerhin<br />
rund 150 Tonnen Holzreste pro Jahr an,<br />
die dank der neu angeschafften Brikettierpresse<br />
zu Briketts weiterverarbeitet<br />
werden. Diese Briketts werden dann von<br />
Kunden zum Heizen für Ställe etc. genutzt.<br />
So wird der Rohstoff Holz von Beginn<br />
bis zum Ende verarbeitet.<br />
Vom Entwurf bis zum kompletten Einbau<br />
Das Urkonzept der MB Holzdesign GmbH<br />
ist es, Holzdesign als kreative und kompe-<br />
156<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Bauwirtschaft<br />
tente Lösung für alle Facetten gehobenen<br />
Innenausbaus anzubieten. Erster Ansprechpartner<br />
ist immer der Firmenchef<br />
selbst – für alle Fragen zu Alt- oder Neubau,<br />
Aus- oder Umbau. Im Vorgespräch,<br />
direkt an der Baustelle oder zu Hause in<br />
eigenen Musterräumen, lotet er sorgsam<br />
die Kundenwünsche und Ideen aus. Die<br />
Leistungspalette schließlich umfasst das<br />
komplette Interieur im Haus oder im Büro.<br />
Für Wohn- und Wohlfühlambiente bietet<br />
die MB Holzdesign GmbH alle Stilrichtungen<br />
und Wohnformen, großzügige Küchen,<br />
Türen inklusive. Wenn gewünscht,<br />
werden für Bauvorhaben kompetente Kooperationspartner<br />
aus den Bereichen Architektur,<br />
Hochbau, Elektro, Sanitär und<br />
Dekoration empfohlen.<br />
Ein wichtiger Auslöser für die Aufträge,<br />
die den Erfolg bestimmen, ist die optische<br />
und attraktive Gestaltung der Pläne der<br />
Einrichtungsmöbelstücke. Seit einigen<br />
Jahren gehört mit Claudia Willenborg eine<br />
Architektin zum Team, die von der Auszubildenden<br />
Lisa Wübbeler als technische<br />
Zeichnerin unterstützt wird. Per CAD setzen<br />
sie die Gestaltungsideen am Rechner<br />
um und stellen sie dreidimensional dar,<br />
sodass der Kunde sich diese in seinen eigenen<br />
Räumen besser vorstellen kann. Die<br />
farbigen Entwürfe werden dabei großformatig<br />
in aufwändigen Booklets plastisch<br />
und realitätsnah präsentiert.<br />
Das sorgsam dokumentierte Planungskonzept<br />
ist nicht nur die Grundlage für<br />
das Kundengespräch, sondern auch für<br />
die Arbeitsvorbereitung in der Werkstatt.<br />
Daher wird großer Wert auf genaue Maßangaben<br />
gelegt. Entsprechend beeindruckte<br />
Kunden bringen folglich die kreativen<br />
Innenausbauer immer wieder ins<br />
Gespräch. Durch diese äußerst effiziente<br />
Mundpropaganda kommen die Garreler<br />
an einen großen Teil der Aufträge. Die Objekte<br />
werden professionell fotografiert<br />
und können als Referenz auf mb-holzdesign.de<br />
begutachtet werden.<br />
Stadtvilla mit Living-Room: Der Kunde wünschte jede Menge Stauraum, wollte aber gleichzeitig<br />
die offene Architektur nicht mit wuchtigen Schränken verdecken. MB Holzdesign<br />
setzte auf großzügige Storage-Elemente, verborgen hinter glatten weißen Flächen.<br />
Überregionale Aufträge<br />
Die MB Holzdesign GmbH liefert ihre Möbel<br />
in ganz Deutschland aus, zuweilen<br />
auch ins benachbarte Ausland. Aufträge<br />
in München, Hamburg, Berlin, in der<br />
Schweiz oder auf den ostfriesischen Inseln<br />
kamen dabei ebenso auf Empfehlungen<br />
zustande wie Orders aus dem schönen<br />
<strong>Oldenburger</strong> Münsterland.<br />
Etwa zwei Drittel des Umsatzes werden<br />
mit Privatkunden und knapp dreißig Prozent<br />
mit gewerblichen Auftraggebern erzielt<br />
Dabei sind in jedem Fall die Lieferung<br />
und die Endmontage durch bestens<br />
ausgebildete, umsichtige und eigene Mitarbeiter<br />
selbstverständlich. Der Großteil<br />
der Kunden lobt die handwerkliche Kompetenz<br />
der Mitarbeiter, ihr gutes Benehmen,<br />
das gepflegte Auftreten durch einheitliche<br />
Arbeitskleidung sowie Ordnung<br />
und Sauberkeit. Der Auslastung und Auftragslage<br />
kommt das spürbar zugute: Das<br />
aktuelle Geschäftsjahr 2010/<strong>2011</strong> bezeichnet<br />
Jungunternehmer Behrens im<br />
Hinblick auf das konjunkturell nicht gerade<br />
ermutigende Umfeld als »ausgesprochen<br />
gut«.<br />
Dass man überregional auf ihn aufmerksam<br />
wurde und er bereits im siebten<br />
Jahr des Bestehens als Landesbester unter<br />
den Neugründern ausgezeichnet wurde,<br />
zeugt von einer besonderen Anerkennung<br />
des MB-Geschäftskonzeptes und einer geschlossenen<br />
Teamleistung.<br />
■<br />
Foto: MB Holzdesign GmbH<br />
Averdiekstraße 9<br />
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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 157
Bauwirtschaft<br />
Foto: pix4U, Fotolia<br />
Nicht immer das Maß aller Dinge, aber immer öfter: Energiesparlampen leuchten bei wesentlich geringerem Verbrauch länger, besser und<br />
effizienter. Auch die vielgescholtene »kalte Lichtfarbe« ist heute kein Problem mehr: Moderne Energiesparleuchten sind längst in diversen<br />
Abstufungen am Markt verfügbar. Erstaunlich ist die eingesparte Menge an Geld und CO2-Emission.<br />
OLAF MIDDELBECK<br />
ELWATEG ELEKTROHANDEL GMBH & CO. KG<br />
Leuchtende Ideen<br />
Fast jeden vierten Euro ihrer Energiekosten geben Unternehmen im Schnitt nur für die Beleuchtung<br />
aus. Umso schneller lassen sich hier nachhaltige Einsparpotenziale realisieren. Doch viele Betriebe<br />
scheuen eine Investition: Zu unübersichtlich erscheint die Vielzahl an technischen Möglichkeiten.<br />
Buchstäblich Licht ins Dunkel bringt eine professionelle Lichtplanung, wie sie der elwateg Elektrogroßhandel<br />
aus Calveslage bei Vechta offeriert.<br />
Das 1998 gegründete Handelsunternehmen<br />
sieht sich als Partner<br />
des Elektrofachhandwerks, der<br />
Industrie und der Landwirtschaft. Partnerschaft<br />
bedeutet für den Geschäftsführer<br />
Olaf Middelbeck und sein 15-köpfiges<br />
Team, nicht nur zeitgemäße Produkte für<br />
die Elektroinstallation und Gebäudetechnik<br />
bereitzustellen, sondern insbesondere<br />
in der Beratung mit viel Fachwissen individuelle<br />
Problemlösungen zu finden.<br />
Die »Möglichmacher«, so der elwateg-<br />
Slogan, wollen mit Kompetenz überzeugen.<br />
»Deshalb beschäftigen wir in unserem<br />
Verkauf aus schließlich Mitarbeiter<br />
mit fachlicher Erfahrung. Jeder Kunde<br />
hat so einen festen Ansprechpartner. Wir<br />
helfen da weiter, wo andere aufhören«,<br />
so Middelbeck.<br />
Bestes Beispiel ist die Lichtplanung, für<br />
die bei elwateg speziell ausgebildete technische<br />
Fachberater verantwortlich sind.<br />
Die meisten Mitarbeiter sind ausgebildeter<br />
Elektro-Installateure, haben sich kontinuierlich<br />
weitergebildet und beraten in<br />
allen Fragen moderner, umweltfreundlicher<br />
und sparsamer Beleuchtung.<br />
Individuelle Analyse bildet die Basis<br />
Den ersten Schritt einer professionellen<br />
Lichtplanung bilden stets die Analyse der<br />
individuellen Erfordernisse im Betrieb<br />
sowie die Bestandsaufnahme der vorhandenen<br />
Installation. Naturgemäß erfordern<br />
riesige Produktions- oder Lagerhallen<br />
gänzlich andere Lösungen als bei-<br />
158 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Bauwirtschaft<br />
Foto: bitters.de<br />
Downtown Calveslage: Der elwateg-Firmensitz liegt direkt an der <strong>Oldenburger</strong> Straße gegenüber<br />
vom Kathmann-Stammhaus in Calveslage bei Vechta.<br />
Foto: bitters.de<br />
Alles für den Elektroprofi: elwateg wurde 1998 mit der Idee gegründet, eine Marktlücke für<br />
den speziellen elektrotechnischen Bedarf im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland zu besetzen.<br />
spielsweise Büroräume. Die Bedarfsanalyse<br />
liefert die Eckdaten, mit denen elwateg<br />
– kostenlos und unverbindlich – eine<br />
maßgeschneiderte Lichtplanung erstellen<br />
kann, und zwar inklusive einer Energiesparrechnung.<br />
Vollkommen transparent<br />
kann der Kunde schon zuvor sehen,<br />
welches Einsparvolumen realistisch zu<br />
erzielen ist und in welchem Zeitraum<br />
sich seine Investition amortisiert.<br />
Beitrag zum Klimaschutz<br />
»Nach der Modernisierung der Beleuchtung<br />
sinken nicht nur die Energiekosten<br />
nachhaltig. Mit einem verringerten Energieverbrauch<br />
trägt das Unternehmen aktiv<br />
zum Klimaschutz bei und reduziert<br />
zugleich die eigenen CO 2 -Emissionen.<br />
Das sind die aktuell wichtigen Themen,<br />
die auch für das eigene Unternehmens -<br />
image von Bedeutung sind«, so Middelbeck.<br />
»Oft genug verbessert sich mit den<br />
modernen Leuchtmitteln obendrein die<br />
Lichtqualität am Arbeitsplatz – und das<br />
bei geringeren Kosten!«<br />
Eine Lichtplanung bietet elwateg sowohl<br />
für bestehende Beleuchtungsanlagen<br />
wie auch für Neubauten an. Bei der<br />
Installation arbeitet das Unternehmen<br />
eng mit dem Fachhandwerk zusammen.<br />
Das Einzugsgebiet des Elektrohandels erstreckt<br />
sich dabei weit über den Land-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
159
Bauwirtschaft<br />
Foto: Alexander Orlov, Fotolia<br />
Lichtkonzept nach Analyse: Den ersten Schritt einer professionellen Lichtplanung bilden stets<br />
die Analyse der individuellen Erfordernisse im Betrieb sowie die Bestandsaufnahme der<br />
vorhandenen Installation.<br />
kreis Vechta und das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />
hinaus, bis nach Cuxhaven oder<br />
Georgsmarienhütte in anderer Richtung.<br />
Individuelle Lichtkonzepte erstellt das<br />
Unternehmen vor allem für<br />
• Hallenbeleuchtung,<br />
• gesundes Licht am PC-Arbeitsplatz,<br />
• Gebäudebeleuchtung (innen/außen),<br />
• Parkhausbeleuchtung und die<br />
• Landwirtschaft.<br />
Hohe Umbaukosten sind dabei nicht immer<br />
zu befürchten: Oft genug reicht es,<br />
die vorhandenen Leuchten mit modernen,<br />
energieeffizienten Leuchtmitteln zu<br />
bestücken. So zählen Leuchtstofflampen<br />
im Gewerbe zu den am meist verbreiteten<br />
Systemen. »Wer heute noch den veralteten<br />
technischen Standard einsetzt,<br />
wirft buchstäblich das Geld zum Fenster<br />
heraus«, betont Olaf Middelbeck.<br />
Neueste Energiespar-Technik<br />
Weil elwateg eng mit führenden Herstellern<br />
von Leuchten und Leuchtmitteln zusammenarbeit,<br />
profitiert jeder Kunde in<br />
der Beratung stets vom aktuellen Stand<br />
der Technik. Bestes Beispiel sind die TL-D<br />
Eco-Leuchtstofflampen von Philips. Bei<br />
fast identischer Lichtausbeute lassen sich<br />
mit einem Umstieg auf die neuen Lampen<br />
mehr als zehn Prozent der Energiekosten<br />
sparen – ideal für Büroräume,<br />
aber auch für Industrie und Gewerbe,<br />
Landwirtschaft oder Krankenhäuser.<br />
Auch mit anderen Premium-Herstellern<br />
wie etwa Osram oder Radium arbeitet elwateg<br />
eng zusammen und bietet stets<br />
modernste Lösungen an.<br />
Als »Licht der Zukunft« sind LEDs, also<br />
Leuchtdioden, gegenwärtig in aller Munde.<br />
Sie verbrauchen oftmals wesentlich<br />
weniger Energie als andere Energiesparlampen<br />
und weisen eine extrem lange Lebensdauer<br />
auf – bei allerdings derzeit<br />
noch relativ hohen Investitionskosten.<br />
»Auf absehbare Zeit werden LEDs daher<br />
im Gewerbe die weit verbreitete Leuchtstofflampe<br />
kaum ersetzen. LEDs können<br />
die Leuchtstofflampen aber sinnvoll ergänzen;<br />
zum Beispiel bei einer Effektbeleuchtung<br />
in Geschäften oder auch als<br />
besonders energiesparsame Beleuchtung<br />
der Notausgänge«, so Middelbeck.<br />
Zu den unabdingbaren Voraussetzungen<br />
einer soliden Fachberatung gehört<br />
es, hinsichtlich rechtlicher Vorgaben und<br />
Normen stets auf der Höhe der Zeit zu<br />
sein. So steht beispielsweise vielen Anwendern<br />
bald eine Modernisierung der<br />
Hallentiefstrahler ins Haus: Viele alte<br />
quecksilberhaltige Leuchtmittel werden<br />
in Kürze verboten. Auch in diesen Fragen<br />
berät das elwateg-Team und schlägt passende<br />
Lösungen vor.<br />
Wo Licht vergeudet wird<br />
In einer nachaltigen Lichtplanung reicht<br />
nicht allein die sinnvolle Auswahl der<br />
vorhandenen Leuchtmittel; ebenso wichtig<br />
ist die Analyse, in welchen Bereichen<br />
Energie buchstäblich verschwendet wird,<br />
zum Beispiel, wenn das Licht leuchtet,<br />
obwohl sich im Raum niemand aufhält.<br />
wenn das Licht eingeschaltet bleibt, obwohl<br />
genug Tageslicht von außen in den<br />
Raum fällt, oder, wenn in Fluren und auf<br />
Treppenhäusern, die nur selten benutzt<br />
werden, permanent das Licht leuchtet. In<br />
diesen und vielen weiteren Fällen sind<br />
für das elwateg-Team Präsenz- und Bewegungssensoren<br />
das Mittel der Wahl:<br />
Die Sensoren registrieren, wann sich eine<br />
Person im Raum oder im Flur aufhält<br />
160 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Bauwirtschaft<br />
Foto: bitters.de<br />
Krawatten in Hausfarbe: Das gesamte Team<br />
von elwateg versteht sich als Partner seiner<br />
Kunden und will sie mit einem hohen Maß<br />
an Qualität begeistern.<br />
und schalten nur dann das Licht ein. Moderne<br />
Büroleuchten lassen sich zudem<br />
mit einem Tageslichtsensor koppeln, der<br />
die Beleuchtungsstärke per Dimmer reguliert.<br />
Auch die Außenbeleuchtung von<br />
Hofeinfahrten, Parkplätzen oder größeren<br />
Betriebsgeländen lässt sich heute<br />
längst mit leistungsstarken Strahlen per<br />
Bewegungssensor steuern. Berechnungen<br />
zeigen, dass mit diesen Maßnahmen<br />
in Büros, Behörden und Schulen bis zu<br />
40 Prozent der Beleuchtungskosten eingespart<br />
werden können. »In CO 2 -Emissionen<br />
umgerechet entspricht das – abhängig<br />
von der Gebäudegröße – einer<br />
Einsparung von mehreren hundert Kilogramm<br />
des klimaschädlichen Gases pro<br />
Jahr«, rechnet Olaf Middelbeck vor. »Ein<br />
guter Grund, über Einsparmöglichkeiten<br />
rund um die Beleuchtung nachzudenken.«<br />
Eigenes Hochregallager<br />
Dass elwateg bei der Licht-Modernisierung<br />
nicht nur in der Planung unterstützt,<br />
versteht sich von selbst: Rund<br />
5.000 Artikel rund um die Elektroinstallation<br />
sind im Logistikzentrum Vechta im<br />
eigenen Hochregallager täglich abrufbar<br />
und kurzfristig verfügbar. Als Mitglied<br />
im Großhandels-Einkaufsverband EGE<br />
kann elwateg zudem weitere Spezialprodukte<br />
schnell und flexibel beschaffen<br />
und auch kurzfristig Sonderwünsche erfüllen.<br />
Neben der Lichttechnik hat sich das<br />
Unternehmen besonders auf die Anforderungen<br />
der landwirtschaftlichen Industrie,<br />
den Schaltanlagenbau sowie Kabeltrag-<br />
und –führungssysteme konzentriert.<br />
Auch bei diesen Anforderungen<br />
wollen die »Möglichmacher« ihrem Namen<br />
alle Ehre machen – mit Flexibilität,<br />
Kompetenz und kundenorientierten Lösungen.<br />
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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 161
Dienstleistungen<br />
Foto: PA, Fotolia<br />
Jobmotor Dienstleistungen: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg im dritten Quartal 2010 die Zahl der Beschäftigten im<br />
Dienstleistungssektor gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr um insgesamt vier Prozent.<br />
DANIEL<br />
MEIER<br />
Dienstleister auf dem Vormarsch<br />
Die boomenden Schwerpunktbranchen im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland geben Impulse für eine wachsende<br />
Dienstleistungsbranche. Das gilt zum Beispiel für die Bereiche Logistik, Marketing, Facility -<br />
management, Labor- und Personaldienstleistungen. Aber auch andere unternehmensbezogene<br />
Dienstleistungen seien stark im Kommen, weiß Nils Bogdol (Ray-Group), Vizepräsident des Bundesverbands<br />
der Dienstleistungs- unternehmen: »In der Dienstleistungsbranche wächst der Bedarf an<br />
Spezialisten«.<br />
Das Dienstleistungsgewerbe (ohne<br />
Handel, Gaststätten und Verkehr)<br />
erwirtschaftete mit 12 Milliarden<br />
Euro (2007) rund die Hälfte der Bruttowertschöpfung<br />
im IHK-Bezirk Oldenburg.<br />
Unternehmensdienstleistungen, öffentliche<br />
und persönliche Dienstleistungen erwirtschaften<br />
in etwa denselben Betrag<br />
(5,7 bzw. 6,1 Milliarden Euro).<br />
Im <strong>Oldenburger</strong> Land arbeiten rund<br />
30.000 Gewerbetreibende in der Dienstleistungsbranche.<br />
Damit ist fast jedes<br />
zweite IHK-zugehörige Unternehmen im<br />
Servicesektor tätig. Das Dienstleistungsgewerbe<br />
war und ist auch im <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland der Jobmotor. Hier liegt<br />
die Bruttowertschöpfung bei mittlerweile<br />
über einer Milliarde Euro.<br />
Im IHK-Bezirk sind in den letzten zehn<br />
Jahren über 20.000 neue Arbeitsplätze<br />
entstanden – vor allem im Bereich der<br />
»unternehmensnahen Dienstleistungen«<br />
wie IT-Dienste, Werbeagenturen und<br />
Personaldienstleister. Nach dem schwierigen<br />
Jahr 2009 hat bei den Dienstleistungsunternehmen<br />
aus dem <strong>Oldenburger</strong><br />
Land im ersten Halbjahr 2010 ein erfreulicher<br />
Aufwärtstrend eingesetzt.<br />
Nachdem sich die Bewertung der aktuellen<br />
Geschäftslage noch im ersten Quartal<br />
verschlechtert hatte, berichteten zum<br />
Ende des Halbjahres vier von zehn<br />
Dienstleistungsunternehmen von guten<br />
Geschäften. Der Anteil der negativen<br />
Einschätzungen ist analog stark gesunken.<br />
Skeptischer sind die Dienstleister im<br />
Hinblick auf die zukünftige Entwicklung:<br />
Nachdem sich der Anteil der Optimisten<br />
noch im ersten Quartal erhöht hat, zeig-<br />
162 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Dienstleistungen<br />
Grafik: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden<br />
Erwerbstätige in Deutschland (1970 bis 2007)<br />
Statistisches Bundesamt: »Der Dienstleistungssektor«<br />
ABATUS Honorarberatung GmbH<br />
Geschäftsführer: Matthias Krapp<br />
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Dienstleistung gewinnt an Bedeutung: 1970 waren nur knapp 50 Prozent aller deutschen Arbeitnehmer<br />
im Dienstleistungssektor beschäftig, 2007 waren es schon mehr als 70 Prozent.<br />
ten sich die Unternehmen zum Ende des<br />
ersten Halbjahres vorsichtiger. Die Branche<br />
wartet ab, ob die aktuelle wirtschaftliche<br />
Erholung anhält und der regionale<br />
Dienstleistungssektor hiervon profitiert.<br />
Die abwartende Haltung spiegelte sich<br />
auch in den Beschäftigungsplänen: Die<br />
Unternehmen hielten sich mit Neueinstellungen<br />
zunächst zurück, der Personalbestand<br />
blieb konstant. Es sind weitere<br />
positive Konjunktursignale nötig, damit<br />
die Unternehmen stärker auf dem Arbeitsmarkt<br />
aktiv werden.<br />
Die Dienstleister-Investitionspläne jedoch<br />
entwickelten sich im ersten Halbjahr<br />
positiv: Jede fünfte Firma rechnete<br />
mit neuen Investitionen. Erstmals überwogen<br />
damit seit 2008/2009 wieder positive<br />
Stimmen.<br />
Dienstleistungssektor ist wichtiger<br />
Faktor für die deutsche Wirtschaft<br />
Mit einem Anteil von mehr als 69 Prozent<br />
(2008, Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Technologie) an der nominalen gesamtwirtschaftlichen<br />
Wertschöpfung ist<br />
der Dienstleistungssektor ein wichtiger<br />
Faktor für die deutsche Wirtschaft. Rund<br />
29 Millionen Menschen waren 2009 im<br />
Dienstleistungsbereich tätig – das sind<br />
rund zwei Drittel aller Erwerbstätigen<br />
(Statistisches Bundesamt).<br />
Deutschland ist drittgrößter Exporteur<br />
Der Bundesverband der Dienstleistungsunternehmen<br />
verfolgt mit Freude die Entwicklung,<br />
die seine Branche derzeit<br />
nimmt: Deutschland ist zum drittgrößten<br />
Exporteur von Dienstleistungen aufgestiegen.<br />
Das belegen die aktuellen Zahlen<br />
der Welthandelsorganisation. 2005<br />
exportierte Deutschland Dienstleistungen<br />
im Wert von 140 Milliarden US-Dollar<br />
und überholte damit Frankreich. Nur<br />
die USA und England exportieren noch<br />
mehr Dienstleistungen.<br />
Die exportierten Dienstleistungen reichen<br />
von Bau- und Postdienstleistungen<br />
über Telekommunikationsdienstleistungen<br />
bis hin zu Logistik- und Finanzdienstleistungen.<br />
Der internationale Austausch<br />
von Dienstleistungen verzeichnet stetige<br />
Zuwächse und hat bereits einen Anteil<br />
von 20 Prozent am gesamten Welthandel<br />
erreicht. Den Anteil des Agrarhandels<br />
mit nur sieben Prozent haben die Dienstleister<br />
damit schon deutlich überholt.<br />
Noch erfreulicher als die vorliegenden<br />
Zahlen ist die Tatsache, dass die Wachstumspotentiale<br />
bei weitem noch nicht<br />
ausgeschöpft sind. Das zeigt sich beispielsweise<br />
daran, dass der Anteil der<br />
Dienstleistungen am deutschen Gesamtexport<br />
erst 15 Prozent ausmacht, in England<br />
aber schon bei über 30 Prozent<br />
liegt. Ökonomisches Potenzial bieten industrielle<br />
Dienstleistungen sowie wachstumsstarke<br />
Branchen wie erneuerbare<br />
Energien und Umwelttechnologien. Die<br />
kleinen und mittleren deutschen Unternehmen<br />
(KMU) entdecken unter anderem<br />
China als Absatzmarkt. Vor allem die<br />
Bedeutung des dortigen Dienstleistungssektors<br />
nimmt zu. Noch fällt dessen Anteil<br />
an der gesamtwirtschaftlichen Leistung<br />
allerdings gering aus. Die Zuwachsraten<br />
sind jedoch hoch. Für KMU sind<br />
insbesondere die kulturellen Unterschiede<br />
zwischen China und Deutschland eine<br />
Herausforderung bei einer Geschäftsan-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
agma data GmbH<br />
Geschäftsführer: Helmut Voßmann<br />
Pfarrer-Kock-Straße 8 · 49681 Nikolausdorf<br />
Tel. 04474/9486-0 · Fax 04474/7010<br />
hvo@agma.de<br />
www.agma.de<br />
Andreaswerk e.V.<br />
Geschäftsführer: Otto Rauert<br />
Landwehrstraße 7 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/960-0 · Fax 04441/960-220<br />
info@andreaswerk.de<br />
www.andreaswerk.de<br />
Arbeitgeberverband Oldenburg e.V.<br />
Hauptgeschäftsführer: Jürgen Lehmann<br />
Bahnhofstraße 14 · 26122 Oldenburg<br />
Tel. 0441/21027-0 · Fax 0441/21027-99<br />
info@agv-oldenburg.de<br />
www.agv-oldenburg.de<br />
Rechtsanwalt Jens Bavendiek<br />
Hönemannskamp 6 · 49413 Dinklage<br />
Tel. 04443/9180-12 · Fax 04443/9180-11<br />
jb@rechtschaffer.de<br />
www.rechtschaffer.de<br />
Inkasso-Unternehmen Bernhardt<br />
Inhaberin: Ursula Bernhardt<br />
Bahnhofstraße 18 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/9335-37 · Fax 04471/9335-38<br />
info@bernhardt-inkasso.de<br />
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OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
163
Dienstleistungen<br />
Bitter & Co. Werbeagentur GmbH<br />
Geschäftsführer: Christian Bitter, Ralf Kunefke<br />
<strong>Oldenburger</strong> Straße 244 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/889688-11 · www.bitters.de<br />
Foto: deanm1974, Fotolia<br />
Blömer & Kollegen GmbH<br />
Steuerberatungsgesellschaft<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Hubert Blömer, Claudia Osterhoff, Daniel Blömer<br />
Lindenstraße 51 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/9242-0 · Fax 04442/9242-33<br />
lohne@bloemer-kollegen.de<br />
www.bloemer-kollegen.de<br />
BPB Büro für Personalvermittlung und<br />
Bewerbungsberatung im OM<br />
Inhaber: Dr. Clemens Schwerdtfeger<br />
Thomas-Mann-Weg 2 · 49685 Emstek<br />
Tel. 04473/94336-23 · Fax 04473/94336-20<br />
info@bpb-personal.de · www.bpb-personal.de<br />
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Geschäftsführer Andreas Richter<br />
Bremer Tor 16 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9733-90 · Fax 04441/9733-99<br />
info@byyoursite.de · www.byyoursite.de<br />
Caritas-Sozialwerk Vechta GmbH<br />
Geschäftsführung: Reinhard Möller<br />
Von-Stauffenberg-Straße 14 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/9341-620 · Fax 04442/9341-622<br />
Reinhard.Moeller@caritas-sozialwerk.de<br />
www.caritas-sozialwerk.de<br />
Dorissen, Wedemeyer & Kollegen<br />
Bernhard Dorissen, Clemens Wedemeyer,<br />
Monika Deeken, Dirk Thölke und Eric Stevens<br />
Osterstraße 22 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/91020 · Fax 04471/910222<br />
info@dorissen-wedemeyer.de<br />
Eilhoff GmbH, Versicherungsmakler<br />
Industrie · Gewerbe · Freiberufler<br />
Geschäftsführer: Peter Eilhoff<br />
Gertrudenstr. 28 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/70333-0 · Fax 70333-33<br />
info@eilhoff.de · www.eilhoff.de<br />
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Fullservice-Internetagentur<br />
Marktstraße 1 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/730 979 · Fax 730 978<br />
info@experia.de · www.experia.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
Job mit Zukunft: Aufgrund der demographischen Entwicklung und des medizinischen Fortschritts<br />
nimmt der Anteil alter Menschen in den Industrieländern stetig zu, wodurch immer<br />
mehr professionelle Betreuung nötig wird. Der medizinische Fortschritt, der Einsatz<br />
zum Teil hochtechnisierter Hilfsmittel und die Umsetzung moderner Pflegekonzepte erfordern<br />
eine immer höhere Qualifizierung.<br />
bahnung. Das vom Fraunhofer-Institut für<br />
Produktionstechnologie (IPT) durchgeführte<br />
Forschungsprojekt »ChinaStar«<br />
hat die Methoden und Vorgehensweisen<br />
für den erfolgreichen Dienstleistungsexport<br />
nach China entwickelt. Partner aus<br />
der Industrie war die European China Solution<br />
GmbH.<br />
In eine ganz ähnliche Richtung zielt<br />
das vom Bundesministerium für Bildung<br />
und Forschung geförderte Projekt »Internationalisierung<br />
handwerklicher Dienstleistungen«.<br />
Mit seiner Hilfe sollen in Zukunft<br />
die Wettbewerbs chancen des deutschen<br />
Handwerks im Dienstleistungsexport<br />
spürbar verbessert werden, um die<br />
bis dato etwas schwache Exportquote des<br />
Handwerks zu steigern.<br />
Dienstleistungssektor Pflege<br />
Gegenwärtig gibt es rund zwei Millionen<br />
Pflegebedürftige in Deutschland, wovon<br />
über zwei Drittel zu Hause von Angehörigen<br />
gepflegt werden. Nach aktuellen Studien<br />
wird die Anzahl der pflegebedürftigen<br />
Menschen bis 2050 um 145 Prozent<br />
steigen. Allerdings stehen die pflegenden<br />
Angehörigen in schwierigen Situationen<br />
oft alleine da, weil entsprechende Organi<br />
sati ons hilfen, Anleitungen, generelle<br />
Informationen und Möglichkeiten zum<br />
Erfahrungsaustausch fehlen, was die bedarfsgerechte<br />
Pflege erschwert.<br />
Zukunftsweisende Konzepte erforderlich<br />
Dienstleistungen sind wichtig für Wachstum<br />
und Beschäftigung. Die großen Auf-<br />
164 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
gaben der Zukunft heißen Klima und<br />
Energie, Gesundheit, Mobilität, Kommunikation<br />
und Forschung. Dazu sind zukunftsweisende<br />
Dienstleistungskonzepte<br />
erforderlich, um zum Beispiel die vorhandene<br />
Energie besser zu nutzen und<br />
das Klima zu schonen.<br />
Dienstleistungen können in diesen Bereichen<br />
durchaus innovative Konzepte<br />
ermöglichen, indem sie etwa die Verbraucher<br />
integrieren. Mit dem so genannten<br />
»Aktionsplan Dienstleistungen<br />
2020« des Bundesministeriums für Bildung<br />
und Forschung werden dabei ganz<br />
neue Wege beschritten: Die Dienstleistungsforschung<br />
soll demnach von Beginn<br />
an mit der fachlichen und technologischen<br />
Forschung zusammenwirken. In<br />
erster Linie geht es darum, neue Technologien<br />
frühzeitig mit Konzepten für die<br />
Dienstleistungsinfrastruktur so zu verknüpfen,<br />
dass sie marktfähig werden.<br />
Gefördert werden Konzepte, die ganzheitliche<br />
Problemlösungen für globale<br />
und gesellschaftliche Herausforderungen<br />
schaffen, beispielsweise im Bereich<br />
des demographischen Wandels oder der<br />
Nachhaltigkeit. Kernstück des Aktionsplans<br />
ist das Programm »Innovationen<br />
mit Dienstleistungen«, über das mit rund<br />
70 Millionen Euro bis ins Jahr <strong>2011</strong> Themen<br />
der Dienstleistungsforschung gefördert<br />
werden.<br />
BDD ist Wirtschafts- und Arbeitgeberverband<br />
für die gesamte Branche<br />
Für Innovationen durch Dienstleistungen<br />
macht sich auch der Bundesverband der<br />
Dienstleistungsunternehmen (BDD) stark,<br />
seit er im Jahre 2001 in Osnabrück als<br />
Wirtschafts- und Arbeitgeberverband für<br />
die gesamte Dienstleistungsbranche gegründet<br />
wurde. »Wir haben in dieser Zeit<br />
ein beachtliches Wachstum hingelegt«,<br />
freute sich Präsident Uwe Göbel über die<br />
inzwischen knapp 500 Mitgliedsbetriebe<br />
des Verbandes. Diese Mitglieder kämen,<br />
so Göbel, aus den unterschiedlichsten<br />
Branchen und seien als Ingenieure, als<br />
Gebäudereinigungsunternehmen, Personaldienstleister,<br />
in der Werbung oder als<br />
Steuerberater tätig.<br />
Göbel steht seit 2007 an der Spitze der<br />
Organisation. Neben den klassischen<br />
Verbandsaufgaben wie der Interessenvertretung<br />
und einer arbeitsrechtlichen<br />
Beratung der Mitgliedsunternehmen ist<br />
auch die weitere betriebliche Unterstützung<br />
Aufgabe des BDD. Was die aktuelle<br />
Situation anbelange, so werde sie von<br />
den meisten Mitgliedern positiv bewertet,<br />
sagte er. »Die Dienstleistungsbranche<br />
nimmt das Wort Krise nicht in den<br />
Mund«.<br />
Dienstleistungen<br />
Fallbeispiel ray facility management group:<br />
Interview mit Geschäftsführer Nils Bogdol<br />
Ein großer Bereich der Dienstleistungsbranche<br />
ist das so genannte Facility-Management,<br />
dem sich die Holdorfer ray<br />
group verschrieben hat. Die ray group ist<br />
ein aktuelles Beispiel für unternehmensnahe<br />
Dienstleistungen.<br />
Herr Bogdol, was genau ist die ray group?<br />
Nils Bogdol: »ray ist genau genommen<br />
die Dachmarke unserer Dienstleistungsunternehmen<br />
im Facility Management.<br />
Unter einem Label bieten wir hier sämtliche<br />
Dienstleistungen, die in modernen<br />
Betrieben benötigt werden – von Reinigungsleistungen<br />
oder Anlagenmanagement<br />
über Bewachungs- und Sicherheitskonzepte<br />
bis zu Logistik- und Personaldienstleistungen<br />
oder der Gründung von<br />
Organschaften und Service-Gesellschaften<br />
für unsere Kunden. Alle Facetten unserer<br />
Dienstleistungen zu nennen, würde<br />
an dieser Stelle wahrscheinlich den Rahmen<br />
sprengen. Deshalb mache ich es hier<br />
kurz: ray ist ganzheitliches Facility Management.<br />
Unternehmen, die Service benötigen,<br />
müssen nicht länger nach den<br />
passenden Spezialisten suchen. Wir haben<br />
die Spezialisten, wir machen das!<br />
Diese umfassende Ausrichtung ist Teil<br />
unseres Erfolgs: ray steht für wirtschaftliche<br />
Dienstleistungskonzepte rund um<br />
das Gebäudemanagement aus einer<br />
Hand, gepaart mit innovativem Fachwissen<br />
und sozialem Know-how. Damit haben<br />
wir ein einzigartiges Portfolio, das<br />
kein anderer bietet!«<br />
Können Sie uns ein Beispiel geben?<br />
Nils Bogdol: »Nehmen wir das Beispiel<br />
Facility Management: Während das Facility<br />
Management sich mit dem gesamten<br />
Lebenszyklus einer Immobilie beschäftigt<br />
– quasi von der ersten Idee bis hin<br />
zum späteren Abriss –, konzentriert sich<br />
das Gebäudemanagement als Teil des Facility<br />
Managements eher auf die konkrete<br />
Nutzungsphase einer Immobilie, in der ja<br />
auch der größte Kostenblock im Laufe<br />
des Gebäudelebens entsteht. Facility Management<br />
ist also längst viel mehr als nur<br />
die Wahrnehmung von Reinigungs- und<br />
Instandhaltungsaufgaben.«<br />
Der Begriff »Facility Management« umschreibt<br />
bei ray demnach mehr als die herkömmliche<br />
Immobilienverwaltung?<br />
Nils Bogdol: »Das geht weit darüber hinaus.<br />
Wir erstellen nachhaltig wirtschaftliche<br />
Nutzungspläne, kümmern uns um<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
FRANK+FREI<br />
Agentur für Marketing & Werbung GmbH<br />
Geschäftsführer: Frank Vulhop, Jens Niehues<br />
Brinkstraße 9 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/7056-78 · Fax 04442/7056-79<br />
info@frankundfrei.com<br />
www.FrankundFrei.com<br />
Freese & Feldhaus Treuhandgesellschaft/<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mbH<br />
Wirtschaftsprüfer/Steuerberater:<br />
Werner Tombrägel<br />
An der Christoph-Bernhard-Bastei 8<br />
49377 Vechta<br />
Tel. 04441/8709-0 · Fax 04441/8709-700<br />
kanzlei@freese-feldhaus.de<br />
www.freese-feldhaus.de<br />
Ganseforth Medienproduktion<br />
Geschäftsführer: Hendrik Ganseforth<br />
Bahnhofstraße 40 · 26219 Bösel<br />
Tel. 04494/9211-20 · Fax 04494/9211-95<br />
info@ganseforth-medienproduktion.de<br />
www.ganseforth-medienproduktion.de<br />
Werbeagentur Hagedorn GmbH<br />
Geschäftsführer: Norbert Hagedorn<br />
Große Straße 17<br />
49434 Neuenkirchen-Vörden<br />
Tel. 05493/9876-0 · Fax 05493/9876-11<br />
contact@werbeagentur-hagedorn.de<br />
www.werbeagentur-hagedorn.de<br />
Friedrich Haug Messen und Ausstellungen<br />
Geschäftsführer: Martin Vorwerk<br />
Tenstedter Straße 28<br />
49692 Cappeln<br />
Tel. 04478/95875-0<br />
Fax 04478/95875-29<br />
vorwerk@haug-ausstellungen.de<br />
www.haug-ausstellungen.de<br />
HEILSERVICES GmbH<br />
Inhaber und Geschäftsführer:<br />
Uwe Heil<br />
Füchteler Straße 21 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/85522-0<br />
Fax 04441/85522-25<br />
info@heil-services.de<br />
www.heil-services.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
165
Dienstleistungen<br />
HHFC inter.net GmbH<br />
Lars Fahrenholz<br />
Osterstraße 60 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/184010<br />
Fax 04471/18401299<br />
info@hfci.de · www.hfci.de<br />
Himmelsstürmer – Agentur für<br />
Unternehmensentwicklung<br />
Inhaberin: Meike Bahlmann<br />
Lange Straße 10 · 49413 Dinklage<br />
Tel. 04443/978585<br />
mb@himmels-stuermer.com<br />
www.himmels-stuermer.com<br />
den Energieverbrauch oder übernehmen<br />
auf Wunsch auch gerne das gesamte Anlagen-<br />
und Gebäudecontrolling«.<br />
Ihr Angebot wendet sich also grundsätzlich<br />
an jede Art Unternehmen?<br />
Nils Bogdol: »So ist es! Durch unsere vielfältige<br />
Leistungspalette, die wirklich alle<br />
Facility-Bereiche abdeckt und darüber<br />
hinaus für jeden einzelnen Kunden genau<br />
auf den vorhandenen Bedarf skaliert<br />
wird, ist auch unser Kundenkreis breit<br />
gefächert: Von kleinen über mittelständische<br />
Unternehmen bis hin zu Marktführern<br />
ist alles vertreten – übrigens nicht<br />
nur aus Deutschland. Die ray group sieht<br />
sich als europäisches Unternehmen in einem<br />
europäischen Markt. Für so viele<br />
Kunden brauchen Sie jede Menge und<br />
vor allem gut ausgebildete Mitarbeiter.«<br />
einer der größten Ausbilder der Branche<br />
bleiben. Das Wachstum unserer gesamten<br />
Belegschaft liegt bei immerhin zehn<br />
Prozent pro Jahr!«<br />
Wo steht die ray group in der Debatte um<br />
Lohn und Preisdumping?<br />
Nils Bogdol: »Auf dem Sektor der Gebäudereinigung<br />
gibt es zurzeit viele Diskussionen<br />
um Preisdumping, das über Niedriglöhne<br />
auf dem Rücken der Mitarbeiter<br />
ausgetragen wird. Dagegen setzen wir<br />
uns mit aller Vehemenz zur Wehr. Preisund<br />
Lohndumping schaden der gesamten<br />
Branche. Langfristig führt Lohndumping<br />
zu unmotivierten Mitarbeitern und<br />
in der Folge zu schlecht ausgeführten Arbeiten<br />
und unzufriedenen Kunden. Das<br />
kann und will die ray group sich in keinster<br />
Weise leisten.«<br />
foto-hölzen GmbH<br />
Geschäftsführer: Gerald Lampe<br />
Am Markt 2 · 49413 Dinklage<br />
Tel. 04443/9612-28<br />
Fax 04443/9612-29<br />
gl@foto-hoelzen.de<br />
www.foto-hoelzen.de<br />
IFS GmbH & Co. KG<br />
Consulting & IT Solution<br />
Geschäftsführer: Horst Schreiber<br />
Kruppstraße 12 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/9196-0<br />
Fax 04471/9196-40<br />
horst.schreiber@ifs-gmbh.com<br />
www.ifs-gmbh.com<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
Wie wichtig sind die Mitarbeiter in Ihrer<br />
Branche?<br />
Nils Bogdol: »Unsere Belegschaft ist die<br />
Basis unseres Erfolgs! Zurzeit beschäftigt<br />
die ray group mehr als 3.400 Mitarbeiter.<br />
Nur mit ihrer Motivation und Kompetenz<br />
und latenter Aus- und Weiterbildung ist<br />
es uns gelungen, innerhalb der letzten<br />
zehn Jahre zu einem der großen Unternehmen<br />
der Branche heranzuwachsen.<br />
Daher möchten wir dieses bereits hervorragende<br />
Potential in Zukunft noch weiter<br />
ausbauen und verbessern. An der konsequenten<br />
Weiterbildung unserer Mitarbeiter<br />
ist uns viel gelegen. Wir bieten ihnen<br />
umfangreiche interne und externe Programme<br />
an. Mit der gleichen Priorität<br />
setzen wir auf die langfristige Nachwuchsförderung:<br />
Wir werden weiterhin<br />
Wäre eine Mindestlohnregelung besser?<br />
Nils Bogdol: »Wir begrüßen ausdrücklich<br />
die Aufnahme des Gebäudereinigerhandwerks<br />
in das Entsendegesetz, das den<br />
Mindestlohn für Mitarbeiter verschiedener<br />
Branchen festlegt. Und wir haben<br />
vollstes Verständnis für verstärkte Zollkontrollen<br />
und entsprechende Sanktionen.<br />
Bei Unterwanderung der Gesetze<br />
sind drastische Strafen vorgesehen, die<br />
durchaus abschreckende Wirkung haben.<br />
Die ray group selbst ist aktiv daran<br />
beteiligt, die Arbeitsbedingungen aller<br />
Mitarbeiter weiter zu verbessern. Nicht<br />
umsonst sind wir ein zertifiziertes Unternehmen<br />
und Mitglied im Landes- sowie<br />
im Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks,<br />
in der German Facility<br />
Management Association und dort<br />
166 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Dienstleistungen<br />
auch im Arbeitskreis Qualität. Ansatzpunkte<br />
zu Verbesserungen liefert uns<br />
auch unsere umfassende Kunden- und<br />
Mitarbeiterbefragung sowie unterjährige<br />
Kundenpanels die wir regelmäßig durchführen,<br />
um Optimierungspotenziale aufzudecken<br />
und umzusetzen. Teilnahmen<br />
an Wettbewerben, wie aktuell am Deutschen<br />
Nachhaltigkeitspreis, ergänzen unsere<br />
Anstrengungen in diesem Bereich.«<br />
Welche konkreten Verbesserungen konnten<br />
dadurch bereits erzielt werden?<br />
Nils Bogdol: »In den Ergebnissen haben<br />
wir beispielsweise festgestellt, dass unsere<br />
Kunden den Bezug zu einem persönlichen<br />
und festen Ansprechpartner für alle<br />
Fragen bei Arbeitsabläufen, Problemen<br />
oder Anregungen gesucht haben.<br />
Darauf haben wir sofort reagiert und unsere<br />
regionalen ray-Teams um diverse<br />
Kompetenzen erweitert, um noch gezielter<br />
auf die Kundenbedürfnisse eingehen<br />
zu können. Dieses Mehr an Kundenorientierung<br />
mit regionalem Bezug ermöglicht<br />
uns und unserer Kundschaft eine<br />
verbesserte Kommunikation, sorgt für<br />
besser abgestimmte Planungen der Abläufe<br />
und eine schnellere Beseitigung<br />
eventueller Herausforderungen.«<br />
Bleibt bei alledem noch genug Zeit für Privates<br />
und Familie?<br />
Nils Bogdol: »Das kommt darauf an, ob<br />
Sie mich oder meine Familie fragen. Aber<br />
mal im Ernst: Gottlob muss keiner bei<br />
uns alles alleine machen. Die ray group<br />
ist ein Wir-Unternehmen im eigentlichen<br />
Sinne des Wortes. Und wir haben hervorragende<br />
Mitarbeiter, die sich jederzeit<br />
aufeinander verlassen können. Schließlich<br />
braucht jeder auch seine ganz persönliche<br />
Zeit zur Erholung, um die Akkus<br />
wieder aufzuladen.«<br />
Fallbeispiel Bernhardt Inkasso:<br />
Dem Schuldner auf der Spur<br />
Inkasso-Bernhardt in Cloppenburg ist<br />
seit fast 15 Jahren am Markt.<br />
Hat sich der Inkasso-Bereich verändert?<br />
Chefin Ursula Bernhardt: »Die Gesetzgebung<br />
wird immer schuldnerfreundlicher,<br />
wobei sich kleine und mittlere Unternehmen<br />
Außenstände kaum noch leisten<br />
können.<br />
Allerdings schrecken sie aus Kostengründen<br />
oft davor zurück, ihre Forderungen<br />
vor Gericht einzutreiben. Bernhardt-<br />
Inkasso versucht, sich in der Regel mit<br />
den säumigen Zahlern außergerichtlich<br />
zu einigen. Denn der beste Vollstreckungstitel<br />
nützt nichts, wenn zu viel<br />
Zeit verstreicht und der Schuldner in die<br />
Insolvenz geht.<br />
Psychologie und konsequentes Vorgehen<br />
sind im Umgang mit Menschen, die<br />
ihre Rechnungen nicht bezahlen, ganz<br />
wichtig. Nicht selten stellt sich der<br />
Schuldner entgegen dem tatsächlichen<br />
Sachverhalt vermögens- und einkommenslos<br />
dar oder ist nicht auffindbar.<br />
Durch intensive Recherchen gelingt es<br />
aber oft, versteckte Vermögens- und Einkommensverhältnisse<br />
aufzudecken und<br />
Schuldner aufzuspüren.«<br />
··········································<br />
Inkasso-Bernhardt hat Kunden in ganz<br />
Deutschland sowie im europäischen Ausland.<br />
Das Unternehmen berechnet keine<br />
Jahresgebühr oder Mitgliedsbeitrag. ■<br />
INTECON Treuhand und Wirtschaftsberatung<br />
GmbH Steuerberatungsgesellschaft<br />
Landwehrstraße 21 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/93709-0 · Fax 04442/93709-20<br />
lohne@intecon.de<br />
www.intecon.de<br />
KAAPKE GmbH – Marken im Mittelstand<br />
Geschäftsführender Gesellschafter:<br />
Timo Kaapke<br />
Süd-Allee 249685 Emstek/ecopark<br />
Tel. 04473/94338-0<br />
Fax 04473/94338-38<br />
tk@kaapke.com · www.kaapke.com<br />
Kühling Personalberatung<br />
Inhaber: Matthias Kühling<br />
Kleiner Weg 13 · 49439 Mühlen<br />
Tel. 05492/9279-88<br />
Fax 05492/9279-87<br />
kuehling@kuehling-personalberatung.de<br />
www.kuehling-personalberatung.de<br />
Büroeinrichtungen Kurzbach GmbH<br />
Geschäftsführer: Jörg Pille, Frank Meyer<br />
<strong>Oldenburger</strong> Straße 95<br />
49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9292-0<br />
Fax 04441/9292-92<br />
verkauf@kurzbach-vechta.de<br />
www.kurzbach-vechta.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
IHR PARTNER FÜRS BÜRO<br />
Büroeinrichtung<br />
Bürokommunikation<br />
Büroorganisation<br />
Wissen Sie, dass eine optimierte Bürokommunikation richtig Geld spart? Und vor allem<br />
wie viel? Wir schon. Doch bevor man etwas optimiert, muss man die Ausgangssituation<br />
verstehen und genau analysieren. Und das tun wir. Profitieren Sie so vom neuen 1=1 PAY<br />
PER PAGE ® GREEN-Konzept von Ricoh und reduzieren Sie gleichzeitig<br />
Ihre Kosten für die Bürokommunikation und Ihren CO 2<br />
-Ausstoß.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
167
Dienstleistungen<br />
Foto: Ganseforth<br />
Seit mehr als zehn Jahren produziert Hendrik Ganseforth mit seinem Unternehmen Filme und transportiert Emotionen in bewegten Bildern.<br />
Bis dato in Bösel ansässig, baut Ganseforth gegenwärtig im ecopark bei Emstek ein neues Firmendomizil.<br />
CARMEN<br />
ECHELMEYER<br />
Der Film im Marketing<br />
Bilder sind mehr als nur Momentaufnahmen. Bilder lösen Emotionen aus, positive wie negative,<br />
große und kleine, starke und weniger starke. Bilder, die zu Filmen werden, untermalt mit Musik,<br />
professionell durchdacht und erstellt, vertiefen diese Eindrücke. Die Ganseforth Medienproduktion<br />
GmbH aus Bösel hat sich auf Filme für mittelständische Unternehmen spezialisiert. Ob Image- oder<br />
Produktfilm – wer sich oder seine Arbeit optimal präsentiert sehen möchte, ist bei Ganseforth an der<br />
richtigen Adresse.<br />
Immer in Bewegung, und zwar für<br />
Bilder, die bewegen: Seit mehr als<br />
zehn Jahren ist Geschäftsführer<br />
Hendrik Ganseforth mit seinen Mitarbeitern<br />
auf der Jagd nach passenden Locations<br />
und optimalen Kameraeinstellungen.<br />
Licht und Schatten, Sonne und Regen,<br />
Perspektive und Blickwinkel müssen dabei<br />
stets perfekt sein – dafür reist das<br />
Team quer um die Welt und durch das <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland, immer auf der<br />
Suche nach einem adäquaten Drehort.<br />
Von Berlin über Cappeln bis nach Brüssel,<br />
von Südeuropa über Friesoythe bis<br />
nach Kapstadt und Hongkong führten sie<br />
die Aufträge schon um den Globus.<br />
Doch bevor es an die Arbeit geht, steht<br />
eine gründliche Vorbereitung an. »Rund<br />
40 Prozent des Gesamtaufwands ist vor<br />
dem Dreh erforderlich«, weiß Christian<br />
Wohlfarth, der im Hause die Projekte<br />
redaktionell leitet. Detailgenaue Besprechungen<br />
mit den Kunden sind unabdingbar,<br />
denn – wie in allen Bereichen des<br />
Marketings – das Ergebnis muss passgenau<br />
auf die angepeilte Zielgruppe zugeschnitten<br />
sein. Ein enger Kontakt und die<br />
regelmäßige Abstimmung während der<br />
Produktion sorgen für eindrucksvolle Resultate.<br />
Besuche des Kunden-Betriebs,<br />
ausführliche Gespräche und die Analyse<br />
der Zielgruppe gehören zur standardmäßigen<br />
Vorbereitung bei Ganseforth.<br />
Ganzheitliche Umsetzung<br />
Besonderen Wert legen die Filmemacher<br />
darauf, dass sie nicht nur die ausführende<br />
Kraft sind, sondern auch in der kreativen<br />
Phase dem Kunden aktiv zur Seite<br />
168 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Dienstleistungen<br />
Foto: Ganseforth<br />
Medienbüro Daniel Meier<br />
Daniel Meier<br />
<strong>Oldenburger</strong> Straße 246 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/859495 · Fax 04441/956515<br />
info@medienteam.info<br />
www.medienteam.info<br />
on/off it-services gmbh<br />
Geschäftsführer: Frank Vormoor<br />
Johannes-Gutenberg-Straße 4<br />
49632 Essen/Oldb.<br />
Tel. 05434/924919-0 · Fax 924919-19<br />
info@onoff-group.de<br />
www.onoff-group.de<br />
Voller Leidenschaft: Ganseforth-Kameramann Thomas Kisza in Action.<br />
stehen und ihn federführend beraten. Eine<br />
bis ins Detail ausgearbeitete Konzeption<br />
und ein sorgfältiges Drehbuch sind<br />
dabei die Basiselemente. »In unseren Anfangsjahren<br />
haben wir mehr oder weniger<br />
auf Zuruf produziert«, erinnert sich<br />
Christian Wohlfahrt an alte Zeiten. »Inzwischen<br />
aber sind wir längst zu einem<br />
agierenden und vordenkenden Partner<br />
des Mittelstandes herangewachsen«.<br />
Die Produktion<br />
Sind die Dreharbeiten vollendet, geht es<br />
an die Feinarbeit: Szenenauswahl und<br />
Schnitt, kritische Begutachtung und vor<br />
allem die Musikauswahl bilden die wichtigsten<br />
Momente bei der Filmerstellung.<br />
Fachkräfte mit umfassender Ausbildung<br />
und jahrelanger Erfahrung sitzen an den<br />
Reglern; zu den Schauspielern und Sprechern<br />
zählen nicht selten international<br />
erfahrene Größen, die für Kinoproduktionen<br />
tätig sind. Für besondere Wünsche<br />
pflegt Ganseforth ein großes Netzwerk<br />
zu Fachleuten aus allen Bereichen,<br />
so dass sich auch ausgefallene Ideen<br />
schnell in die Tat umsetzen lassen. Mo -<br />
dernste Schnitt-Technik, Systeme für Kameraschienen,<br />
Kräne und Hubschraubereinsätze<br />
gehören zum täglichen Werkzeug<br />
des Unternehmens, das damit Fernsehen-<br />
und Kinostandards liefern kann.<br />
Qualitätsfilme<br />
Ein Film ist immer ein absolut maßgeschneidertes<br />
Produkt, das passen muss –<br />
und zwar sowohl dem Auftraggeber wie<br />
der Zielgruppe. Die ist dabei durchaus<br />
sensibler, als viele glauben: Der Endkunde<br />
oder Zuschauer kann die Qualität von<br />
Schnellproduktionen, die nicht stringent<br />
und durchdacht sind, deutlich von gut<br />
gemachten und professionellen Produktionen<br />
unterscheiden. Aufwändige Filme<br />
erfüllen viel eher den Anspruch, den der<br />
Kunde an sich, sein Produkt und sein<br />
Unternehmen stellt und den ja auch der<br />
Zuschauer wiederum von ihm erwartet.<br />
Anspruch<br />
»Wir wollen Bilder, die bewegen«, erklärt<br />
Hendrik Ganseforth seinen Anspruch an<br />
das Endergebnis seiner Arbeit. »Der Kunde<br />
findet sich in unseren Filmen mit seiner<br />
Botschaft und seinem Know-how<br />
wieder«. Die Floskel Ein Bild sagt mehr als<br />
1000 Worte sei zwar vielzitiert, aber dennoch<br />
nach wie vor wahr und der Grundgedanke<br />
hinter jedem Film.<br />
Diese Erkenntnis ist also nicht neu und<br />
allseits bekannt. Die rasant fortschreitende<br />
Technik macht es im heutigen digitalen<br />
Zeitalter möglich, Filme immer und<br />
überall anschauen zu können. Entweder<br />
sind es Endgeräte wie iPad, Mobiltelefon,<br />
Bildschirme, Handheld oder das immer<br />
schnellere Internet, das den Einsatz von<br />
Bewegtbildern in exzellenter Qualität ermöglicht.<br />
Der Film erlangt dadurch eine<br />
Wertigkeit, wie man sie vor einigen Jahren<br />
noch lange nicht kannte. Die Integration<br />
in Kommunikationsstrategien ist somit<br />
mittlerweile unabdingbar.<br />
Bedeutung von Bewegtbild<br />
Die Bedeutung von Bewegtbild im Internet<br />
oder in Präsentationen nimmt ebenfalls<br />
in einer sehr hohen Geschwindigkeit<br />
zu. Über alle Zielgruppen hinweg belegen<br />
Studien die große Glaubwürdigkeit<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
Ostendorf Büroorganisations GmbH<br />
Prokurist: Heribert Magh<br />
Soestenstraße 5 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/9101-0 · Fax 04471/9101-99<br />
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www.ostendorf-buero.com<br />
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Günter Jans<br />
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Tel. 04472/6880-0 · Fax 04472/6880-30<br />
info@perso-plankontor.de<br />
www.perso-plankontor.de<br />
Quadro GmbH<br />
Ingo Malinowski<br />
Lange Straße 2d · 49377 Langförden<br />
Tel. 04447/8568-10 · Fax 04447/8568-15<br />
info@quadro-werbung.de<br />
www.quadro-werbung.de<br />
ray facility management group<br />
Nils Bogdol GmbH<br />
Pressereferent: Denis Krämer<br />
Fallenriede 13 · 49451 Holdorf<br />
Tel. 05494/9875-0 · Fax 05494/9875-75<br />
info@raygroup.de · www.raygroup.de<br />
Reym GmbH<br />
Betriebsleitung: Tjark Dieterman<br />
Hansestraße 14-16 · 49685 Schneiderkrug<br />
Tel. 04447/8569-44 · Fax 04447/8569-27<br />
info@reymgmbh.de<br />
www.reymgmbh.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
169
Dienstleistungen<br />
Ingenieur- und Sachverständigenbüro<br />
Rubach und Partner<br />
Bertold Rubach, Regine Prepens<br />
Carl-Zeiss-Straße 1 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/9475-70 · Fax 04471/9475-80<br />
www.RubachundPartner.de<br />
Fotos: Ganseforth<br />
Dr. Schwerdtfeger Personalberatung<br />
Inhaber: Dr. Clemens Schwerdtfeger<br />
Thomas-Mann-Weg 2 · 49685 Emstek<br />
Tel. 04473/94336-0 · Fax 04473/94336-20<br />
beratung@personal-schwerdtfeger.de<br />
www.personal-schwerdtfeger.de<br />
August Siemer Immobilien GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Ramin Dormichian<br />
Gutenbergstraße 5 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9230-24 · Fax 04441/9230-45<br />
ramin.dormichian@siemer-vechta.de<br />
www.siemer-vechta.de<br />
Produktion fest im Griff: Ganseforth-Regisseur und Produktionsleiter Christian Wohlfarth<br />
(rechts) mit Kameramann Thomas Kisza.<br />
SIWA Sicherheits- und Wachdienst GmbH<br />
Geschäftsführerin: Doris Thyen<br />
Borsigstraße 10 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/9309-15 · Fax 04471/9309-16<br />
www.siwa-sicherheit.de<br />
Sprungbrett GbR<br />
Punktgenaue Personalvermittlung<br />
Karin Busse, Andrea Vagelpohl<br />
Sevelter Straße 15 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/7030-30 · Fax 04471/7030-31<br />
www.sprungbrett-clp.de<br />
Höchste Konzentration vor und hinter der Kamera: Klar definierte Detailaufnahmen sorgen<br />
für eine besondere Bildsprache.<br />
Tierärztliche Klinik für Pferde<br />
Praxismanagerin: Kathrin Siemer<br />
Essener Straße 39a · 49456 Lüsche<br />
Tel. 05438/9585-0 · Fax 05438/9585-20<br />
kontakt@tierklinik-luesche.de<br />
www.tierklinik-luesche.de<br />
WSLP GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Wirtschaftsprüfer: Markus Willenborg<br />
Bremer Straße 28 (Das Beraterhaus)<br />
49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9252-0 · Fax 9252-50<br />
wp@beraterhaus.net · beraterhaus.net<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
von hochwertig produzierten Filmen.<br />
Man erreicht sie mit moderner Bildsprache<br />
und vor allem mit Authentizität. Und<br />
man erreicht sie mit Botschaften, die auf<br />
den Punkt gebracht werden, sichtbar in<br />
Bild und Ton, emotional oder fachlich.<br />
Der Zuschauer ist von Anfang an dabei<br />
und in wenigen Minuten mit wichtigen<br />
Informationen versorgt, die sonst entweder<br />
nur schwer erklär- oder vorstellbar<br />
sind oder das Thema schlicht verfehlen.<br />
Vertrieb<br />
Mit Hilfe steigender Geschwindigkeiten<br />
können Filme heute problemlos übers<br />
Internet bzw. per Mail versandt werden.<br />
Serverbasierende Plattformen eröffnen<br />
für Vertriebsabteilungen gänzlich neue<br />
Möglichkeiten für die Vermarktung ihrer<br />
Produkte. Per E-Mail werden nun nicht<br />
mehr die Medieninhalte, sondern nur<br />
noch entsprechenden Links zu den auf<br />
der Plattform deponierten Inhalten verschickt.<br />
Die Vorteile liegen auf der Hand:<br />
Die eigene Internetverbindung wird geschont,<br />
Filme und andere Medien werden<br />
in bester Qualität dargestellt, und<br />
ohne Medienbruch können weitere Infos<br />
angefordert, Terminvereinbarungen getroffen<br />
oder eine Anfahrtsskizze erstellt<br />
werden. Außerdem kann nachvollzogen<br />
werden, wer eine Mail oder ein bestimmtes<br />
Medium geöffnet hat, wie oft es geöffnet<br />
wurde oder ob die Mail sogar weitergeleitet<br />
wurde. Durch den hier entstehenden<br />
viralen Effekt verbreitet sich die<br />
170 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Dienstleistungen<br />
Botschaft mit einer Glaubwürdigkeit, die<br />
über andere Medien kaum zu erreichen<br />
ist.<br />
Film – vielfältiger Dreh- und Angelpunkt<br />
Längst setzen komplexe Marketingstrategien<br />
Filme als Basisinstrument ein. Der<br />
Film wird somit zum Kern der Marketingstrategie,<br />
von dem sich weitere Maßnahmen<br />
ableiten lassen. Kein anderes<br />
Medium eignet sich so gut, um eine Strategie,<br />
ein Image oder eigene Philosophie<br />
zu vermitteln. Als modulares System aufgebaut,<br />
lassen sich gedrehte Bilder immer<br />
wieder in einem neuen Kontext verarbeiten<br />
und auf veränderte Unternehmens-<br />
oder Produktstrategien ausrichten.<br />
Durch ihre Glaubwürdigkeit tragen<br />
sie entscheidend zum Strategieerfolg bei.<br />
Mit Erfahrung in die Zukunft<br />
Der Rückzug aus den Fernseh-Geschäft<br />
2007 (hunderte Beiträge für ProSieben<br />
SAT. 1 Media AG) war keine leichte Entscheidung<br />
für den jungen Unternehmer<br />
Hendrik Ganseforth, aber die steigende<br />
Kundenzahl aus dem Mittelstand erforderte<br />
die Bündelung der Konzentration<br />
auf diesen Arbeitsbereich, »der viel fordert,<br />
aber auch viel Spaß macht«, wie der<br />
Geschäftsführer bestätigt.<br />
Das Wissen aus der jahrelangen Produktion<br />
für den TV-Bereich ist dabei die<br />
tragende Säule der erfolgreichen Arbeit:<br />
»Wir haben einen Blick für die Sehgewohnheiten<br />
der Zuschauer entwickelt.<br />
Es geht immer um Emotionen«, erklärt<br />
der Böseler Unternehmer.<br />
Egal, ob es ein Image- oder ein Schulungsfilm<br />
ist – bei den Zuschauern passiert<br />
etwas, es wird etwas ausgelöst. Das<br />
Produkt oder Unternehmen perfekt und<br />
emotional in Szene zu setzen, es modern<br />
zu präsentieren, integriert in zukunftsorientierte<br />
Strategien – genau das hat<br />
sich die Ganseforth Medienproduktion<br />
GmbH zur Aufgabe gemacht. ■<br />
Ganseforth in Berlin: Dreharbeiten für ein großes 5-Sterne-Hotel am Potsdamer Platz – ein<br />
Lifestyle-Spot, der Gäste aus aller Welt nach Berlin locken soll.<br />
Fotos: Ganseforth<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 171
Dienstleistungen<br />
Foto: KAAPKE Archiv<br />
Markendesign am Beispiel Architektur: Das 2008 erbaute KAAPKEHAUS im ecopark – Raum für Ideen.<br />
TIMO<br />
KAAPKE<br />
Markendesign macht Werte wahrnehmbar<br />
»Marken im Mittelstand« – dafür steht die KAAPKE GmbH im ecopark an der A1 von Anfang an.<br />
Im Jahr 2000 in Cloppenburg gegründet, beschäftigt der Unternehmer Timo Kaapke in seiner<br />
Markenagentur inzwischen über 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und die KAAPKE Kunden,<br />
die aus dem <strong>Oldenburger</strong> Münsterland und auch die anderen, erwarten viel von ihrer Markenagentur,<br />
denn der Mittelstand ist der Wirtschaftsbereich mit den meisten Innovationen und<br />
den modernsten Umsetzungen dessen, was wir – nicht nur hier – Produktivität nennen.<br />
Marken im Mittelstand« ist eine<br />
Herausforderung auf allen Ebenen.<br />
Gerade in einer Welt, in der<br />
vieles gleich zu sein scheint und es fast alles<br />
schon irgendwie gibt. Dabei ist zum<br />
Aufbau und zur kontinuierlichen Pflege<br />
einer Marke im Mittelstand, neben klassischer<br />
und digitaler Markenkommunikation,<br />
Produkten und Dienstleistungen,<br />
Markendesign ein elementares Instrument.<br />
Doch nicht nur für neue Produkte<br />
ist ausschließlich der Markt der Platz, der<br />
Erfolg oder das genaue Gegenteil fast gnadenlos<br />
in Szene setzt. Denn diese neuen,<br />
genauso wie die seit langem bewährten<br />
Produkte und Marken, müssen sich immer<br />
und immer wieder der täglichen Herausforderung<br />
des Marktes stellen. Und<br />
Markendesign schafft die Vermittlung der<br />
Werte einer Marke in Richtung Kundenwahrnehmung.<br />
Gleichzeitig geschehen<br />
dadurch Identifikation als auch die für<br />
Produkte und Dienstleistungen so wichtigen<br />
Kaufanreize.<br />
Notwendigerweise bildet sich durch das<br />
Design die Basis, die verdeutlicht, wie die<br />
Marke wahrgenommen werden soll, wofür<br />
sie steht und wofür nicht. Denn auch<br />
für die Marke im Mittelstand gilt es die<br />
wahre Markenidentität zu finden und zu<br />
definieren.<br />
Das Design der Marke visualisiert diese<br />
Identität umfangreich und vielfältig, und<br />
zwar vom Produktdesign bis zum Verpackungsdesign.<br />
Verpackungsdesign spielt<br />
dabei eine immer größere Rolle. Wer will<br />
sich schon gerne mit einem Produkt in<br />
Verbindung sehen, dass mehr Stirnrunzeln<br />
produziert als Wohlgefallen – auch,<br />
172 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Dienstleistungen<br />
Foto: KAAPKE Archiv<br />
Markendesign am Beispiel einer Foodmarke: Verpackungsdesign für NEW LEAF.<br />
Foto: KAAPKE Archiv<br />
Geflügelgenuss aus dem<br />
Heißrauch. Herzhaft<br />
und hauchfein.<br />
Klassisch oder als<br />
Red Chili Pepper.<br />
Wann lassen<br />
Sie sich verführen?<br />
Markendesign am Beispiel Internet: iPhone-App für PERSO PLANKONTOR.<br />
wenn ein Produkt schon seit Jahren am<br />
Markt etabliert ist und keiner in den letzten<br />
Jahrzehnten auf die Idee kam, etwas<br />
ändern zu wollen.<br />
Wenn jetzt aber langsam die Kunden<br />
mit dem beliebten Produkt gemeinsam älter<br />
werden und jüngere Konsumenten völlig<br />
andere Lebensgewohnheiten etablieren,<br />
dann spätestens dann, geht es um<br />
Markendesign – darum, auch auf Dauer<br />
die Identität der Marke sicher am Markt<br />
zu festigen. So ein Prozess fordert viel von<br />
den Beteiligten, gerade wenn es den<br />
Markt nicht zu beunruhigen gilt sondern,<br />
wenn, fast unbemerkt, auch die neuen<br />
Käuferschichten mit ins Boot genommen<br />
werden sollen, ohne dass dabei auch nur<br />
ein bestehender Konsument dem Produkt<br />
untreu wird. Verpackungsdesign ist nämlich<br />
nichts anderes als ein entscheidender<br />
Mehrwert, den eine Marke tatsächlich<br />
und augenscheinlich transportiert – für<br />
den Konsumenten sichtbar. Denn die<br />
Mensch/Produkt-Beziehung wird vorrangig<br />
und ganz besonders über die menschlichen<br />
Sinne vermittelt. Deshalb kommen<br />
zur rational-funktionalen Bedeutung eines<br />
Produktes viele andere Botschaften<br />
hinzu. Produkte und Marken definieren<br />
sich dabei in erster Linie über Werte, Einzigartigkeit<br />
und Attraktivität. Und ganz<br />
besonders über die Klarheit ihres Auftretens.<br />
Damit entscheidet sich der Erfolg im<br />
Markt.<br />
Verpackungsdesign macht Marken wahr<br />
Verpackung ist ein wichtiges und unverzichtbares<br />
Mittel zum Markenaufbau und<br />
manchmal einer der wichtigsten Markenträger.<br />
Die Verpackung ist stets sehr eng<br />
mit dem eigentlichen Produkt verknüpft.<br />
Fast immer ist sie das einzige, was der<br />
Konsument sieht; das Produkt selbst<br />
bleibt hinter der Verpackung verborgen.<br />
Das Verpackungsdesign bietet so die Möglichkeit,<br />
das Produkt hervorzuheben und<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 173
Dienstleistungen<br />
Foto: KAAPKE Archiv<br />
Markendesign am Beispiel einer traditionellen Produktmarke: Für »Grünpack« von Bünting Tee eine Aufgabe seit 1935 – 2010 auch eine Herausforderung<br />
für KAAPKE.<br />
hilft der Marke, sich von anderen abzugrenzen<br />
und gleichzeitig einen Wiedererkennungseffekt<br />
beim Konsumenten zu erzielen.<br />
Dabei muss eine Verpackung ansprechend<br />
aussehen, um nicht in der Fülle<br />
der Waren unterzugehen. Sie muss die<br />
Kunden mit allen Sinnen ansprechen.<br />
Die größte Wirkung hat die visuelle Gestaltung,<br />
denn sie erzeugt die erste Aufmerksamkeit<br />
und lenkt den Blick auf die<br />
Marke, auf das Produkt. Farben, Schriftarten,<br />
die Verpackungsform und vieles andere<br />
bestimmen das Aussehen einer Verpackung.<br />
Aber: Bei all den »sinnlichen«<br />
Eigenschaften ist vor allem darauf zu achten,<br />
dass sie zusammenpassen, eine Einheit<br />
bilden und eine sinnvolle Kombination<br />
ergeben mit dem großen Ganzen.<br />
Eine besondere Herausforderung stellt<br />
die Vielzahl von Informationen dar, die<br />
auf der Verpackung platziert wird. Von<br />
rechtlichen Pflichtangaben, oft in verschiedenen<br />
Sprachen, bis hin zu werblichen<br />
Texten: Alles muss Platz finden auf<br />
der Verpackung – eine besondere Herausforderung<br />
für Verpackungsdesigner, die<br />
auch darauf achten, dass nicht nur die<br />
vielfältigen (Pflicht-)Informationen ihren<br />
Platz finden, sondern »trotzdem« die Markenoptik<br />
klar erkennbar bleibt.<br />
Das Verpackungsdesign spricht aber<br />
nicht nur die Sinne und den Informationsbedarf<br />
an, der Kunde wünscht sich auch<br />
vielfältige weitere Funktionen. Transportund<br />
Schutzfunktion nützen ihm, um den<br />
Verpackungsinhalt zu transportieren und<br />
vor Umwelteinflüssen zu schützen. Lange<br />
Haltbarkeiten gewinnt immer mehr an<br />
Bedeutung und damit Lagerfunktionen.<br />
Aber auch Umweltfunktionen (Nachhaltigkeit)<br />
sind ein Thema der Zukunft, denn<br />
immer mehr Kunden legen großen Wert<br />
auf eine umweltschonende Verpackung.<br />
Überdies rückt die Convenience-Funktion<br />
weiter in den Vordergrund: Eine Verpackung<br />
muss im Gebrauch praktisch und<br />
einfach zu nutzen sein. Das Öffnen, Entnehmen<br />
oder Wieder verschließen des<br />
Verpackungsinhalts beispielsweise findet<br />
das besondere Interesse der Konsumenten.<br />
Und das gilt für Produkt-Neueinführungen<br />
ebenso wie für bestehende Verpackungen,<br />
um attraktiv zu bleiben.<br />
Nicht allen Kunden sind alle Funktionen<br />
gleich wichtig. Deshalb muss man<br />
sich vorher klar machen, wen genau man<br />
mit dem Produkt und dessen Verpackung<br />
ansprechen möchte.<br />
Da sind zum Beispiel ältere Kunden: Verpackung<br />
muss für sie so beschaffen sein,<br />
das sie eine hohe Lesbarkeit und Wiederkennung<br />
sicherstellt und besonders leicht<br />
zu öffnen ist. Der Inhalt sollte lange haltbar<br />
sein, deshalb spielt Wiederverschließbarkeit<br />
hier eine große Rolle. Das gleiche<br />
gilt für Großfamilien, die Family-Packs einkaufen<br />
möchten, um nicht ständig vor leeren<br />
Verpackungen zu stehen. Singles<br />
wiederum wünschen sich kleine Verpackungsgrößen,<br />
um nicht immer mit Mindeshaltsbarkeitsdaten<br />
und Geschmackseinbußen<br />
kämpfen zu müssen.<br />
Deutlich wird aus alledem: Hersteller,<br />
Marken und Verpackungsdesigner müssen<br />
ihre Zielgruppen genau kennen. Das<br />
bedeutet: Alle Bereiche, Wichtigkeiten<br />
und Nischen müssen genau ausgelotet<br />
werden. Mit der Zeit gehen und die passende<br />
Verpackung für die richtigen Konsumenten<br />
entwickeln, muss die Aufgabe heißen,<br />
selbst, wenn diese Herausforderung für<br />
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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
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Dienstleistungen<br />
Foto: KAAPKE Archiv<br />
Markendesign am Beispiel Messe: Messestand für Pöppelmann.<br />
die unterschiedlichen Marken auch noch<br />
so unterschiedlich sein können. Denn<br />
längst nicht jeder Trend leistet einen wertvollen<br />
Beitrag für die Marke. Hier gilt es,<br />
behutsam abzuwägen, welche Strategie<br />
die wirklich passende ist.<br />
Verpackungsdesign ist so vielfältig wie<br />
die Produktwelt selbst. Es kann richtig<br />
sein, sich an aktuellen Anlässen (wie zum<br />
Beispiel zu Weihnachten oder während einer<br />
Fußball-Weltmeisterschaft) zu orientieren,<br />
es kann notwendig sein, spezielle<br />
Trends aufzugreifen (etwa ein verändertes<br />
Konsumverhalten), und es kann richtig<br />
sein, ganz traditionsbewusst Wertvolles<br />
weiter zu entwickeln. Manchmal ist es<br />
auch »nur« wichtig, der Marke, dem Produkt<br />
einen Platz zu geben, an dem man zu<br />
jeder Zeit daran erinnert wird.<br />
Marken im Mittelstand:<br />
Wahre Herausforderung für alle<br />
Für die Arbeit mit dem konzeptionellen<br />
Hintergrund »Marken im Mittelstand«,<br />
wie bei KAAPKE GmbH, stellen sich damit<br />
vielfältige Arbeitsaufträge dar. Verpackung<br />
soll das Markendesign eines Produktes,<br />
eines Unternehmens in seiner<br />
Wertevermittlung und in seiner Sinnhaftigkeit<br />
nach außen für jeden eindeutig<br />
sicht- und erfahrbar machen. Die Verpackung<br />
ist nicht etwas irgendwie Nutzloses,<br />
das nur vorübergehend von Bedeutung<br />
ist. Die Verpackung ist Teil des Produktes,<br />
Teil der Marke.<br />
Verpackungsdesign von KAAPKE setzt<br />
die direkte Verbindung zwischen Marke<br />
und Konsumenten um – eine Herausforderung<br />
besonders für »Marken im Mittel-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 175
Dienstleistungen<br />
Foto: KAAPKE Archiv<br />
Foto: KAAPKE Archiv<br />
Markendesign, das mit Verpackungen Produkte »erst komplett« macht: für delo.<br />
Markendesign am Beispiel Logo: Markenzeichen für Bünting Tee.<br />
stand«. Hier ist Markenführung gefragt,<br />
der sich, neben der Markenentwicklung,<br />
die KAAPKE Markenagentur besonders<br />
widmet und ohne die Verpackungsdesign<br />
oberflächlich bleibt, letztlich also kaum<br />
erfolgsverstärkend wirkt.<br />
Für die Mitarbeiter bei KAAPKE bilden<br />
Strategie und Identität einer Marke die<br />
Grundlage des professionellen Handelns.<br />
Das hat natürlich Auswirkung auf die beruflichen<br />
Voraussetzungen, die jedes Mitglied<br />
der KAAPKE Crew erfüllen muss. Bei<br />
KAAPKE arbeiten vor allem junge, dynamische<br />
Menschen, die tatsächlich »den<br />
Kunden leben« und mit ihm gemeinsam<br />
die richtigen Entscheidungen erfolgreich<br />
auf den Weg bringen und umsetzen möchten.<br />
Und viele haben ihren Job, ihre Profession<br />
von Grund auf gelernt. Das ist gerade<br />
für die Arbeit an »Marken im Mittelstand«<br />
von größter Bedeutung. Deshalb<br />
bildet KAAPKE auch aus – zum Kaufmann<br />
für Marketing-Kommunikation ebenso wie<br />
zum Mediengestalter. In jedem Jahr finden<br />
außerdem FH-Absolventen und andere<br />
beruflich Interessierte nach ihrem erfolgreichem<br />
Studium bei KAAPKE hochinteressante<br />
und abwechslungsreiche Arbeitsplätze.<br />
Alle Angestellten und Auszubildenden<br />
werden intensiv begleitet; teilweise werden<br />
Pflichtpraktika vorgeschaltet, damit<br />
die richtigen Leute auf die richtigen Arbeitsplätze<br />
kommen. Die IHK Oldenburg<br />
hat dem jungen Unternehmen eine »lobende<br />
Anerkennung für die Ausbildung«<br />
ausgesprochen. Kooperiert wird zum Beispiel<br />
mit der Fachhochschule Osnabrück.<br />
Und nicht nur für Berufsanfänger werden<br />
professionell hochinteressante Arbeitsplätze<br />
vorgehalten. Die umfangreiche<br />
Bandbreite der beruflichen Tätigkeiten,<br />
die sich bei KAAPKE vom Entwickeln eines<br />
Markenkonzeptes bis hin zu dessen<br />
interaktiven Umsetzung darstellt, erfordert<br />
neben hoher Einsatzbereitschaft vielfältiges<br />
persönliches Know-how, so dass<br />
176<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Dienstleistungen<br />
auch erfahrene Fachkräfte bei KAAPKE eine<br />
neue Herausforderung finden und umsetzen<br />
können. Wie erfolgreich dies tatsächlich<br />
ist, kann man an der Arbeit mit<br />
interessanten Kunden bei KAAPKE feststellen.<br />
Die Anerkennung der Arbeit im KAAP-<br />
KEHAUS im ecopark spiegelt sich auch wider<br />
in Auszeichnungen, die von ganz<br />
unterschiedlichen Institutionen schon<br />
seit Jahren verliehen wurden. Das KAAP-<br />
KEHAUS – konzipiert als Entwicklungsumgebung<br />
in Zusammenarbeit mit dem<br />
Fraunhofer-Institut – war bereits Thema<br />
in Bachelorarbeiten an den Universitäten<br />
Bielefeld und Marburg. Auch im »Jahrbuch<br />
der Werbung« finden die Arbeiten<br />
von KAAPKE Erwähnung. Zweimal war<br />
die Agentur in der Ausgabe 2010 präsent,<br />
und zwar mit Arbeiten für Bünting Tee und<br />
Perso Plankontor.<br />
Verpackungsdesign ist heute vielmehr<br />
als nur »gestaltete Verpackung«. Verpackungsdesign<br />
ist ein Instrument, das konsequent<br />
das Markendesign von »Marken<br />
im Mittelstand« umsetzt – konzeptionell,<br />
strategisch und für die Marke und das Produkt<br />
erfolgreich. Denn erst Verpackung<br />
macht die Produktvermarktung fühlbar<br />
interaktiv. Nicht nur für den Konsumenten.<br />
----------------------------<br />
• Autor Timo Kaapke studierte nach seiner<br />
Lehre der Fachrichtung Gestaltung Kommunikationswirtschaft<br />
in Köln und arbeitete<br />
anschließend in Top-<br />
Agenturen, u. a. bei Rempen<br />
& Partner und BBDO<br />
in Düsseldorf. Im Jahre<br />
2000 gründete er »KAAP-<br />
KE Marken im Mittelstand«.<br />
Die GmbH, deren<br />
geschäftsführender Gesellschafter er ist,<br />
beschäftigt heute mehr als 20 Mitarbeiter<br />
und hat die Firmenzentrale im KAAPKE-<br />
HAUS im ecopark an der A1. ■<br />
Markendesign am Beispiel Werbung: Kampagne für Böckmann.<br />
Markendesign am Beispiel einer Foodmarke: Verpackungsdesign für Eipro/Wiesenhof.<br />
Foto: KAAPKE Archiv<br />
Foto: KAAPKE Archiv<br />
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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 177
Dienstleistungen<br />
Fotos: Claireliot, Fotolia, SIWA<br />
Seit mehr als zehn Jahren ist die SIWA Sicherheits- und Wachdienst GmbH im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland und darüber hinaus erfolgreich<br />
für Menschen, Gebäude und Maschinen tätig. An 365 Tagen sorgen 138 Mitarbeiter für mehr Sicherheit in der Region.<br />
nordphoto, Kokenge<br />
UWE THYEN, SIWA<br />
SICHERHEITS- UND WACHDIENST GMBH<br />
Sicherheit für alle Fälle<br />
Seit Jahren ist der Anstieg von Sicherheitsmaßnahmen in allen Branchen spürbar. Die<br />
Straftaten nehmen zu. Auch die Anforderungen an Veranstaltungen haben sich völlig<br />
verändert. Die Menschen wünschen sich generell mehr Sicherheit – egal, ob in großen<br />
Unternehmen oder im privaten Bereich. Das Cloppenburger Unternehmen SIWA hat<br />
sich durch seinen ganzheitlichen Ansatz auf die neuen Anforderungen eingestellt und<br />
bietet seinen Kunden eine maßgeschneiderte Einzellösung für jeden Bedarfsfall.<br />
Die Sicherheits-Branche hat in den<br />
letzten Jahren – national wie international<br />
– ein sehr starkes Wachstum<br />
zu verzeichnen. Das liegt vor allem an<br />
der kaum noch weg zu diskutierenden Zunahme<br />
nicht vorhersehbarer Straftaten<br />
und den daraus folgenden erhöhten Sicherheitsmaßnahmen<br />
für Unternehmen<br />
und Menschen. Im Vergleich zu früheren<br />
Jahrzehnten haben sich vor allem seit<br />
2000 die Kundenanforderungen deutlich<br />
gewandelt und mussten von der Sicherheitsbranche<br />
entsprechend adaptiert werden.<br />
Auch SIWA hat sich diesen neuen<br />
Qualifikationsanforderungen mit höchstem<br />
Einsatz gestellt.<br />
Wichtig war und ist es, auf der einen<br />
Seite unsere Dienstleistungsbereiche immer<br />
weiter auszubauen bzw. zu qualifizieren<br />
und auf der anderen Seite alle Mitarbeiter<br />
für jedes einzelne Projekt des Kunden<br />
zielorientiert zu schulen und auf den<br />
Einsatz vorzubereiten. Wir möchten in<br />
diesem Zusammenhang darauf hinweisen,<br />
dass es der Sicherheitsbranche gelungen<br />
ist, zum 1. Januar <strong>2011</strong> einen neuen<br />
Mindestlohntarifvertrag abzuschließen;<br />
er kommt den Mitarbeitern in der gesamten<br />
Branche zugute, die mit ihrem täglichen<br />
Einsatz Menschen und Gebäude<br />
schützen.<br />
Qualität und Leistung<br />
Im Wettbewerb mehr Qualität zu bieten,<br />
bedeutet für alle SIWA-Mitarbeiter, den<br />
Kundenerfordernissen und -erwartungen<br />
178 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Dienstleistungen<br />
jederzeit zu entsprechen. Dies wird durch<br />
eine kontinuierliche Steigerung des gebotenen<br />
Qualitätsniveaus erreicht. Daraus<br />
resultiert unsere Mitgliedschaft im VSWN<br />
(Verband für Sicherheit in der Wirtschaft<br />
Norddeutschland) sowie die im Juli 2010<br />
erfolgreich durchgeführte Verlängerung<br />
der VdS-Zertifizierung mit der Vergabe<br />
der DIN EN ISO 9001.<br />
Wir legen größten Wert auf die Qualität<br />
unserer Mitarbeiter. An die Belegschaft<br />
werden deshalb hohe Anforderungen gestellt.<br />
Das beginnt schon bei der Auswahl<br />
und Einstellung des Personals. Neben gesetzlichen<br />
Voraussetzungen müssen firmeneigene<br />
Standards erfüllt werden,<br />
denn der Schutz von Personen und deren<br />
Eigentum, das Vermeiden von Gefahren,<br />
das Minimieren von Risiken und das Verhindern<br />
von Schäden erfordert ein hohes<br />
Maß an persönlicher Eignung sowie physischer<br />
und psychischer Belastbarkeit.<br />
Alarm- und Notrufzentrale<br />
Jeder kennt die typischen Notrufleitstellen<br />
von Rettungsdienst, Feuerwehr oder<br />
der Polizei. Doch auch, wenn ein Fahrstuhl<br />
blockiert, eine Alarmanlage schrillt<br />
oder eine Maschine streikt, ist schnelle<br />
und professionelle Hilfe gefragt. Die<br />
Alarmzentrale des SIWA Sicherheitsdienstes<br />
kümmert sich seit 1999 in der eigens<br />
dafür gebauten Zentrale in Cloppenburg<br />
rund um die Uhr um seine Kunden. Hier<br />
treffen alle Notrufe aus dem gesamten<br />
Bundesgebiet ein und werden von SIWA<br />
umgehend an die zuständigen Interventionskräfte,<br />
Ansprechpartner und Wartungstechniker<br />
weitergeleitet.<br />
Die Aufgaben der SIWA-Alarmzentrale<br />
sind vielfältig und anspruchsvoll. Die Videoüberwachung,<br />
Kontrolle von Gefahrenmeldeanlagen<br />
und das Entgegennehmen<br />
von Aufzugsnotrufen gehören zu den<br />
Grundaufgaben der Mitarbeiter. Darüber<br />
hinaus werden hier die Störmeldungen<br />
von Maschinen und Anlagen verarbeitet.<br />
Die Ausstattung unserer Alarmzentrale<br />
Was nützt die aufwändigste Alarmanlage mit Sirene und Blaulicht, wenn anschließend nichts<br />
passiert? Blick in die Cloppenburger Alarmleitstelle von SIWA.<br />
Das Sicherheitspersonal, das durch SIWA geschult und durch die IHK geprüft wird, versieht<br />
seinen Dienst auf der Grundlage einer mit dem Kunden abgestimmten Dienstanweisung.<br />
Fotos: SIWA<br />
Foto: SIWA
Dienstleistungen<br />
Foto: btmedia, Fotolia<br />
Foto: SIWA<br />
Albtraum im Fahrstuhl, SIWA weiß Rat: In der Cloppenburger Zentrale laufen unter anderem<br />
die Notrufe diverser Aufzugsinstallationen auf.<br />
Diebstahlprävention gegen Inventurdifferenzen: Personenvereinzelungsanlage mit Zufallsgeneratoren<br />
zur Taschenkontrolle.<br />
entspricht dem neuesten Stand moderner<br />
Sicherheitstechnik. Bereits seit 1999 arbeitet<br />
SIWA mit der Dr. Pfau Fernwirktechnik<br />
GmbH aus Überlingen erfolgreich zusammen.<br />
Deren Leitstellen-Management -<br />
system LISA hat den großen Vorteil, dass<br />
wir es individuell auf unsere Bedürfnisse<br />
zuschneiden können. LISA steht für Leitstelle<br />
für intelligente Störungs- und Alarmbearbeitung.<br />
Die Software ist ein Baukasten,<br />
mit dessen Hilfe eine individuelle<br />
Maßnahmenbearbeitung zusammengestellt<br />
werden kann. Eine Bearbeitung von<br />
Alarm- und Störungsmeldungen kann situationsbedingt<br />
unterschiedlich erfolgen.<br />
Das bedeutet, dass sie vom Computer intelligent<br />
und effizient nach Prioritäten bearbeitet<br />
werden können.<br />
Dennoch: Auch die beste Einbruchmeldeanlage<br />
bleibt wirkungslos, wenn nicht<br />
vor Ort reagiert werden kann. Unsere Revierwachdienste<br />
haben deshalb während<br />
ihrer Kontrollfahrten permanenten Kontakt<br />
zur Alarmleitstelle und prüfen an Ihrem<br />
Objekt zu jeweils wechselnden Zeiten<br />
den Verschluss und den Status der Sicherheitstechnik.<br />
So schließen wir den Sicherheitskreislauf<br />
aus Gefahrentechnik und<br />
Objektkontrollen. Schäden und Auffälligkeiten<br />
am Objekt werden unmittelbar an<br />
die Leitstelle gemeldet, die wiederum<br />
Interventionsmaßnahmen nach Kundenwunsch<br />
steuert.<br />
Die SIWA-Mitarbeiter in Cloppenburg<br />
betreuen ihre Kunden rund um die Uhr,<br />
24 Stunden am Tag, an 365 Tagen im Jahr.<br />
Dabei plant SIWA langfristig: Wir werden<br />
den Standort und vor allem die Alarmzentrale<br />
in Zukunft weiter ausbauen – die Kapazitäten<br />
sind bereits vorhanden. Alle<br />
technischen Anlagen sind auf eine Erweiterung<br />
ausgelegt; künftige Übertragungs-<br />
Erzeugergroßmarkt Langförden-Oldenburg eG<br />
Anbau und Vermarktung von Beerenfrüchten und Gemüse aus Norddeutschland<br />
Lange Straße 7 | 49377 Vechta-Langförden | www.elo-online.de<br />
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180 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Foto: SIWA<br />
Dienstleistungen<br />
IN MEINEM<br />
BETRIEB STECKEN<br />
180 JAHRE<br />
KNOW-HOW.<br />
Großveranstaltungen wie Rock-Konzerte, internationale Konferenzen oder Konzernhauptversammlungen<br />
sind das klassische Einsatzfeld für Sicherheitsdienste.<br />
WAS IST, WENN DIE MAL<br />
IN RENTE GEHEN?<br />
wege und Sendesysteme lassen sich daher<br />
problemlos in die bestehende Technik<br />
integrieren, so dass Alarme und Störmeldungen<br />
übers Internet (VoIP) oder GSM<br />
übertragen werden können.<br />
Objektschutz, Werkschutz, Pförtnerdienst<br />
Der Wert von Gebäuden und Einrichtungen<br />
nimmt ständig zu. Das gilt auch für<br />
ideelle Werte wie Denkmäler oder Einrichtungen<br />
für das reibungslose Funktionieren<br />
von Gesellschaft und Wirtschaft.<br />
Der Schutz solcher Objekte vor Gefährdungen<br />
wird immer wichtiger.<br />
Sicherheit heißt Beständigkeit. Bedeutende<br />
Objekte sind häufig auch Knotenpunkte<br />
des politischen, wirtschaftlichen<br />
und kulturellen Lebens und werden von<br />
vielen Menschen genutzt. Auch im Interesse<br />
dieser Menschen gilt es, Gefährdungen<br />
von Objekten abzuwehren, und zwar<br />
ohne ihren Betrieb zu beeinträchtigen.<br />
Nicht zufällig macht deshalb der Objektschutz<br />
den größten Teil des privaten Sicherheitsgewerbes<br />
aus.<br />
Die Anforderungen an diese Art von<br />
Dienstleistungen sind immer umfassender<br />
geworden. Längst hat der ganzheitliche<br />
Objektschutz den herkömmlichen<br />
Wach- und Schließdienst abgelöst. Auch<br />
die Bewachung von Flughäfen und andere<br />
Sicherheitsdienste im Luftverkehr, der<br />
Schutz von Botschaften und Kernkraftwerken<br />
wird an private Sicherheitsunternehmen<br />
übertragen. Der »Pförtner- und<br />
Tordienst« umfasst dabei die Überwachung,<br />
Regelung und Kontrolle des gesamten<br />
Verkehrs an den Ein- und Ausgängen<br />
der zu schützenden Objekte.<br />
Die Überwachung, Kontrolle, Sicherung<br />
und Regelung des Verkehrs an den<br />
Ein- und Ausgängen erstreckt sich auf den<br />
Personen-, Fahrzeug-, Waren- und Güterverkehr.<br />
Oft umfasst der Pförtner- und<br />
Tordienst – entsprechend der betriebsbedingten<br />
Situation – noch weitere Aufgaben,<br />
wie etwa Telefon- und Alarmdienst,<br />
Ausweiskontrollen, Besucherempfang<br />
und Besucherweiterleitung, Kontrolle von<br />
Fahrzeugen, Ladungen und Taschen.<br />
Veranstaltungsschutz<br />
Bei sportlichen und kulturellen Ereignissen,<br />
Messen und Kongressen kommen regelmäßig<br />
zahlreiche Menschen zusammen.<br />
Die Ausrichter solcher Veranstaltungen<br />
übernehmen eine große Verantwortung<br />
für die Sicherheit der Besucher. Erst<br />
der Einsatz professioneller Ordnungskräfte<br />
erlaubt es, dass viele Menschen Ereignisse<br />
vor Ort erleben können.<br />
Durch den unterschiedlichen Charakter<br />
von Veranstaltungen ist die Palette von<br />
Einsatzmöglichkeiten und Anforderungen<br />
breit. Sie reicht von der Erarbeitung<br />
eines Sicherheitskonzeptes bis hin zur Koordination<br />
mit den staatlichen Stellen.<br />
Selbstverständlich übernehmen unsere<br />
qualifizierten Sicherheitsmitarbeiter neben<br />
Kassen-, Absperr- und Kontrolldiensten<br />
auch den anfallenden Objektschutz<br />
sowie die Abschirmung von VIPs.<br />
Sicherheit heißt Lebensqualität<br />
Unsere Personenschützer dienen der Sicherheit<br />
von Menschen, die aufgrund ihrer<br />
Tätigkeit, ihrer Prominenz, ihrer besonderen<br />
Kenntnisse oder aus anderen<br />
Gründen geschützt werden müssen. Der<br />
SIWA-Personenschutz erhält den Bewegungsraum<br />
seiner Klientel und sichert öffentliche<br />
Auftritte. Dabei steht die diskrete,<br />
intelligente Abschirmung und Raumsicherung<br />
im Vordergrund.<br />
Die verschiedenen Sicherheitsbereiche<br />
werden sich auch in Zukunft weiter entwickeln,<br />
denn die Sorge der Menschen<br />
und Unternehmen um den Eigenschutz<br />
nimmt zu. Diesem hohen Anspruch werden<br />
wir auch weiter in höchstem Maße<br />
gerecht.<br />
Die SIWA-Qualität und -Leistung überzeugt<br />
immer wieder unsere vielen langfristigen<br />
Kunden. Mehr Infos über SIWA<br />
gibt es im Internet unter www.siwa-sicherheit.de<br />
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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 181
Dienstleistungen<br />
Foto: HFC inter.net GmbH<br />
Online ist Trumpf: Die HFC inter.net GmbH aus Cloppenburg konzentriert sich ausschließlich auf den Bereich der Online-Medien. Seit dem<br />
Jahr 2000 haben sich Lars Fahrenholz (Bild) und sein Team mit individuellen und hochwertigen Internetauftritten sowie Web-Applikationen<br />
einen Namen gemacht.<br />
LARS FAHRENHOLZ<br />
HFC INTER. NET GMBH<br />
Neue Perspektiven im Web<br />
Internet und Internetauftritte haben sich im Laufe des letzten Jahrzehnts sehr verändert. Das Internet<br />
dient schon lange nicht mehr nur als reines Informationsmedium. Zudem haben Internetauftritte heute<br />
mehr Aufgaben als früher. Die analoge Werbebroschüre als digitales Abbild im Web ist out. User oder<br />
Kunden erwarten mehr: Sie wollen in bestimmte Prozesse aktiv mit eingebunden werden. Genau hier<br />
können für jeden Internetauftritt neue Perspektiven gefunden werden.<br />
Internetseiten stehen heute nicht mehr<br />
für sich allein im Netz, sondern interagieren<br />
mit anderen Systemen. Die<br />
Pflege von Inhalten in einer Anwendung<br />
und die automatische Publizierung in systemübergreifende<br />
Anwendungen spielt<br />
dabei eine große Rolle. Zudem wird der<br />
eigene Internetauftritt zu einer aktiven<br />
Schnittstelle zu Besuchern einer Seite.<br />
Ein verschlüsselter Log-in-Bereich beispielsweise<br />
ermöglicht es den Besuchern<br />
der eigenen Internetseite, auf bestimmte,<br />
vordefinierte Informationen zuzugreifen.<br />
Außerdem könnten dem Besucher über<br />
eine Schnittstelle zur eigenen Warenwirtschaft<br />
die Warenbestände und daraus resultierende<br />
Lieferzeiten mitgeteilt werden.<br />
Darüber hinaus kann der Besucher<br />
bei bestimmten Vorgängen durch entsprechende<br />
Anwendungen automatisch informiert<br />
werden, was zu einer spürbar geringeren<br />
Arbeitsbelastung im Unternehmen<br />
führen kann. Es gibt somit viele Beispiele<br />
aus dem Unternehmensalltag, die über<br />
entsprechende Anwendungen auch über<br />
das Internet realisiert werden können.<br />
Über ein für den eigenen Auftritt entwickeltes<br />
Redaktionssystem oder CMS (Content-Management-System,<br />
also Inhaltsverwal<br />
tungssystem) kann eine solche Datenund<br />
Kommunikationsverwaltung realisiert<br />
werden. Das CMS kann neben den<br />
klassischen Funktionen wie das Erstellen<br />
und Administrieren von Online-Inhalten<br />
für die eigene Webpräsenz auch Aufgaben<br />
eines Customer-Relationship-Management<br />
Systems (CRM) über Schnittstellen zu anderen<br />
Anwendungen übernehmen. Dabei<br />
steht die Einbindung des Kunden in diese<br />
182 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Dienstleistungen<br />
Fotos: HFC inter.net GmbH<br />
Brandneues Büro: Lars Fahrenholz (rechts im<br />
Bild) und sein Bruder Marc im Foyer des<br />
neuen Geschäftshauses der HFC-Gruppe in<br />
Cloppenburg an der Osterstraße (rechts).<br />
Prozesse immer im Vordergrund, womit<br />
eine Förderung der Kundenbindung und<br />
-beziehung erreicht wird. Vor allem im<br />
Hinblick auf Web-2.0-Kriterien kann ein<br />
Redaktionssystem unter bestimmten Voraussetzungen<br />
als Basis einer Schnittstelle<br />
zu den diversen sozialen Netzen und mobilen<br />
Anwendungen dienen.<br />
Soziale Netze<br />
Unter dem Begriff »Web 2.0« versteht man<br />
die Weiterentwicklung des Internets vom<br />
reinen Informationsmedium hin zu einem<br />
Interaktionsmedium. Interaktionen zwischen<br />
Freunden oder Geschäftspartnern<br />
finden heute auf diversen sozialen Netzwerken<br />
wie Facebook, Twitter, StudiVZ,<br />
Xing oder Myspace statt. Mit Schnittstellen<br />
vom eigenen Redaktionssystem zu<br />
diesen Netzwerken muss keine doppelte<br />
Pflege von Inhalten mehr betrieben werden.<br />
Informationen verbreiten sich dann<br />
im besten Falle nach dem Schneeballsystem,<br />
solange die Information als »interessant«<br />
empfunden wird.<br />
Dabei bieten sich zwei Wege an: Wenn<br />
ein Unternehmen bereits eine eigene Seite<br />
bei sozialen Netzen betreibt, kann eine<br />
direkte Schnittstelle vom eigenen Redaktionssystem<br />
zum Darstellungsbereich in<br />
die sozialen Netze erstellt werden. Sobald<br />
eine Neuigkeit auf der eigenen Webseite<br />
veröffentlicht wird, kann diese auf diversen<br />
Plattformen automatisch publiziert<br />
werden, ohne dass eine doppelte oder<br />
dreifache Pflege des gleichen Inhaltes betrieben<br />
werden muss. Jeder Geschäftspartner<br />
oder Freund der eigenen Seite<br />
wird bei einer Veröffentlichung eines Artikels<br />
automatisch informiert. So schafft<br />
man es aktiv, Informationen in den sozialen<br />
Netzen zu verbreiten.<br />
Wenn ein Unternehmen noch keine eigene<br />
Seite bei sozialen Netzen betreibt<br />
und dies auch nicht möchte, kann die ei-<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
183
Dienstleistungen<br />
Fotos: HFC inter.net GmbH<br />
Neben den klassischen Leistungen bei der Erstellung eines Internetauftrittes entwickelt HFC<br />
individuelle Web-Applikationen und Schnittstellen zu vorhandenen Warenwirtschaft-<br />
Systemen, bietet Hosting-Pakete an und entwickelt Online-Marketing-Strategien.<br />
gene Internetseite dahingehend erweitert<br />
werden, dass Besucher – die über ein Profil<br />
in einem sozialen Netz verfügen – eine<br />
Möglichkeit haben, ihre Informationen<br />
möglichst einfach zu publizieren. Die Besucher<br />
der Unternehmenswebseite entscheiden<br />
somit, ob die Nachricht interessant<br />
ist und verbreiten ihre Neuigkeiten<br />
inklusive Link über deren Profil an Freunde<br />
und Geschäftspartner. So schafft man<br />
es passiv, Informationen in sozialen Netzen<br />
mit einem hohen Aufmerksamkeitswert<br />
zu verbreiten. Die aktive und passive<br />
Verbreitungsmöglichkeit von Neuigkeiten<br />
lassen sich natürlich auch kombinieren.<br />
Mobile Anwendungen<br />
Einen ähnlichen Wandel durchläuft das<br />
Internet momentan durch die flächendeckende<br />
Versorgung mit schnellem UMTS.<br />
Schon seit Jahren in den Startlöchern, gewann<br />
das mobile Internet in jüngster Zeit<br />
durch die Verbreitung von internetfähigen<br />
Smartphones an Bedeutung und wurde<br />
damit für Unternehmen interessanter.<br />
Die Optimierung von bereits bestehenden<br />
Websites für mobile Endgeräte sowie die<br />
Entwicklung von eigenständigen Applikationen<br />
für diverse Endgeräte sind dabei<br />
genauso wichtig wie die Anbindung an<br />
das eigene Redaktionssystem. Hier wird<br />
in Zukunft ein noch größerer Markt entstehen,<br />
als es heute bereits der Fall ist.<br />
Wenn die eigene Internetseite aktiv in<br />
interne Arbeitsabläufe integriert ist, kann<br />
dies dazu führen, dass bestimmte Prozesse<br />
zum Kunden optimiert werden. Der eigene<br />
Internetauftritt wird dann im besten<br />
Falle von einer reinen Insellösung zum<br />
festen Bestandteil der eigenen Unternehmenskommunikation.<br />
Dabei muss es immer<br />
das Ziel sein, mit möglichst wenig<br />
personellen Einsatz an einer zentralen<br />
Eingabestelle – möglichst dem Internetauftritt<br />
– soviele Kommunikationskanäle<br />
wie möglich abzudecken.<br />
----------------------------<br />
• Der Autor ist Geschäftsführer der HFC<br />
inter.net GmbH, Cloppenburg. Das Team<br />
um die zwei Brüder und Geschäftsführer<br />
Lars und Marc Fahrenholz konzentriert<br />
sich auf Online-Medien für Kunden aus<br />
dem <strong>Oldenburger</strong> Münsterlan. HFC hat<br />
im November neue Räume an der Osterstraße<br />
bezogen und programmiert dort<br />
neben klassischen Internetauftritten auch<br />
individuelle Web-Applikationen, CRM-<br />
Sy steme, Web-Schnittstellen und Applikationen<br />
für mobile Endgeräte (iPhone,<br />
iPad, Android). Außerdem entwickelt das<br />
Unternehmen Online-Marketing-Strategien<br />
und bietet in eigenen Schulungsräumen<br />
regelmäßige Weiterbildungen an. ■<br />
184<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
ANZEIGE<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 185
Dienstleistungen<br />
Foto: Quadro GmbH<br />
Cordula Richter und Ingo Malinowski gründeten die Quadro GmbH 2004 mit sechs Mitarbeitern. Mittlerweile ist das Werbeunternehmen<br />
aus Vechta-Langförden auf 13 Mitarbeiter gewachsen. Der Umsatz wurde in den letzten sechs Jahren mehr als verdoppelt. Auf mehr als<br />
1.200 Quadratmetern sind die eigene Stickerei, der Großformatdruck, die Siebdruckerei und Beschriftungstechnik untergebracht.<br />
INGO MALINOWSKI<br />
QUADRO GMBH, LANGFÖRDEN<br />
Werbeartikel im Marketing-Mix<br />
Jeder kennt sie, die positiven Beispiele des gut durchdachten Werbeartikels. Aber was genau ist ein<br />
Werbeartikel? Jedes Produkt kann grundsätzlich als Werbeartikel eingesetzt werden, als Streuartikel,<br />
Geschenk, Präsent oder Prämie. Die Aufgabe eines gegenständlichen Werbeträgers besteht darin, den<br />
Namen und die Botschaft eines Unternehmens zu transportieren – mit dem Ziel, beim Empfänger eine<br />
langfristig positive Einstellung beziehungsweise Bestätigung hervorzurufen.<br />
Im Gegensatz zu vielen anderen Werbemedien,<br />
die oft genug eher störend<br />
empfunden werden, wird ein guter<br />
Werbeartikel gerne angenommen. Hat<br />
der Werbeartikel einen handfesten Nutzen,<br />
kann er zum jahrelangen Begleiter<br />
des Beschenkten werden. Die hohe Akzeptanz<br />
des Werbeartikels und die damit<br />
verbundene Freude sind also ein Vorteil<br />
im Vergleich mit Anzeigen- oder TV-Werbung.<br />
Werbung in Zeitungen oder Fernsehen<br />
muss außerdem immer mit der Gefahr<br />
des Weiterblätterns oder Wegschaltens<br />
und dem damit verbundenen Streuverlust<br />
leben. Der Einsatz von Werbeartikeln<br />
indes ist auch bei der Vernetzung anderer<br />
Werbeformen und den damit höherer<br />
Erfolgsquoten unumstritten.<br />
Henry Ford soll einmal gesagt haben:<br />
»Die Hälfte meiner Werbegelder schmeiße<br />
ich zum Fenster hinaus – ich weiß nur<br />
nicht, welche«. Fast jeder Verantwortliche<br />
kennt dieses Gefühl, das entsteht, wenn<br />
man in Werbung investiert und sich der<br />
Eindruck aufdrängt, man hätte sich eben<br />
dies Geld ruhig sparen können…<br />
Doch lassen wir die Ahnungen und Gefühle<br />
erst einmal beiseite. Betrachten Sie<br />
den Werbeartikel nicht als Kostenfaktor,<br />
sondern als einzigartiges Hilfsmittel zur<br />
unterstützenden Erreichung unterschiedlichster<br />
Unternehmensziele und –philosophien.<br />
Und sehen Sie selbst, wozu diese<br />
oft unterschätzte »Kleinigkeit« in der Lage<br />
sein und welche Aufgaben es erfüllen<br />
kann.<br />
Die jährlich erhobene Studie »Werbeartikel-Monitor«<br />
des Gesamtverbandes der<br />
Werbeartikelwirtschaft (GWW) liefert fun-<br />
186 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Dienstleistungen<br />
Fotos: Quadro GmbH<br />
Textile Werbemittel von der Vereinswerbung<br />
über Business- bis zur Arbeitskleidung mit<br />
einer Veredelung in Stick oder Druck ist immer<br />
das richtige Aushängeschild für ein Unternehmen.<br />
In diesem Bereich arbeitet Quadro<br />
seit Jahren mit namhaften Textilherstellern<br />
zusammen. Die Bedruckung oder<br />
Bestickung erfolgt direkt in Langförden.<br />
dierte Informationen zur Positionierung<br />
des Werbeartikels im Kommunikationsmix<br />
der Unternehmen. Dieser Studie zufolge<br />
gewinnt – neben dem Medium Internet<br />
– nur der Werbeartikel weiter an Bedeutung.<br />
In wirtschaftlich schwierigen<br />
Zeiten verlieren nämlich die Direktwerbung,<br />
der persönliche Verkauf sowie das<br />
Telefonmarketing signifikant an Relevanz<br />
(jeweils mehr als zehn Prozentpunkte).<br />
Die befragten Unternehmen sind mehr<br />
denn je der Meinung, dass Werbeartikel in<br />
der Kommunikationsstrategie »sehr wichtig«<br />
sind. Vor allem bei Kundenbesuchen<br />
und für Geburtstage werden Werbeartikel<br />
von kleineren Unternehmen verstärkt<br />
eingesetzt. Mittlere und große Unternehmen<br />
hingegen setzen den Werbeartikel<br />
häufiger zu Weihnachten, auf Messen und<br />
zu Firmenjubiläen ein. Das vornehmliche<br />
Ziel ist in jedem Falle die Stärkung der<br />
Kunden- bzw. Mitarbeiterbindung.<br />
Kommunikationsziele von Werbeartikeln<br />
Als Imageträger kann der gegenständliche<br />
Werbeträger intern und extern Unternehmenswerte<br />
und Qualitäten glaubhaft<br />
mitteilen. Somit kann durch den Werbeartikel<br />
nicht nur eine Motivation, sondern<br />
auch eine Identifikation mit dem Unternehmen<br />
gefördert werden.<br />
Die größte Motivation des Menschen ist<br />
die Anerkennung. Bedanken Sie sich doch<br />
mal bei den Fahrern Ihrer Lieferanten für<br />
die überpünktliche Anlieferung der dringend<br />
benötigten Ware mit einer kleinen<br />
Reisetasche oder einem Wecker! Und was<br />
spricht dagegen, wenn ihr Fahrer sich<br />
beim Pförtner oder den Mitarbeitern der<br />
Versandabteilung für die prompte Abwicklung<br />
mit einem Feuerzeug oder Ku-<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
187
Dienstleistungen<br />
Fotos: Quadro GmbH<br />
Werbeartikel, Streuartikel oder Präsente: Quadro bietet für jeden Firmenanlass das Richtige.<br />
Der Showroom in Langförden gibt einen kleinen Überblick über die vielen Möglichkeiten.<br />
Selbstverständlich werden die Kunden auch vor Ort besucht.<br />
Mit der Beschriftungs- und Werbetechnik rundet Quadro die Angebotspalette ab: Der Kunde<br />
erhält vom Werbepylonen über die Fahrzeugbeschriftung bis hin zum digital gedruckten<br />
Banner alles für die Außendarstellung des Unternehmens.<br />
gelschreiber bedankt? Schon kleine Anerkennungen<br />
fördern die Motivation.<br />
Die vom Mitarbeiter in der Freizeit getragene<br />
Jacke mit dem Logo des Arbeitgebers<br />
zeigt auf den ersten Blick, wie sehr<br />
sich jemand mit einem Unternehmen<br />
identifiziert. Auch die Fußballmannschaft<br />
identifiziert sich rein äußerlich nicht nur<br />
mit dem Verein selbst, sondern auch mit<br />
den Sponsoren der Trikots. Eine kleine<br />
Aufmerksamkeit ist ein Beziehungsstifter.<br />
Nehmen sie sich 30 Sekunden Zeit und<br />
überreichen sie dem Nachwuchs ihrer<br />
Kundin einen Luftballon oder einen Block<br />
mit Buntstiften. Nicht nur die glücklichen<br />
Kinderaugen werden es Ihnen danken.<br />
Sorgen Sie sich um die Gesundheit Ihrer<br />
Kunden und stiften Sie beim nächsten Besuch<br />
einen Eimer Orangen – bedruckt mit<br />
ihrem Logo!<br />
Die Geste des Schenkens verstärkt das<br />
Positive zwischen dem Schenkenden und<br />
dem Empfänger. Nur der einzelne Mensch<br />
ist zu dieser Geste in der Lage, nicht das<br />
Unternehmen – als »Türöffner« und damit<br />
im wahrsten Sinne des Wortes als »Schlüssel<br />
zum Erfolg«. Die eigene Firmenpräsentation<br />
auf einen wiederverwendbarem<br />
USB-Stick kann Stunden oder sogar Tage<br />
nach Ihrem Kundenbesuch den zweiten<br />
Kontakt herstellen. Das tägliche Bürowerkzeug<br />
in Form eines Brieföffners, einer<br />
Schere oder eines Lineals mit dem Logo<br />
und der Botschaft des Unternehmens<br />
wird über kurz oder lang einen Schritt<br />
weiter zum Ziel führen. Ein Pflichtgeschenk<br />
wird als solches erkannt – ein Geschenk<br />
als Wertschätzung und Dank<br />
bringt Sie hingegen Ihrem Ziel einen<br />
Schritt näher.<br />
Zielgruppen eines Werbeartikels<br />
Mit einem Werbeartikel hat das werbende<br />
Unternehmen die Möglichkeit seiner Zielgruppe<br />
Inhalte der Firma, der Marke oder<br />
des Produktes nachhaltig zu kommunizieren.<br />
Als Namens- bzw. Markenträger kann<br />
ein Werbeartikel bei der Zielgruppe und<br />
dessen Umfeld über Jahre erfolgreich<br />
platziert werden und somit die Botschaft<br />
und Marke präsentieren; die Kontaktzeit<br />
der klassischen Anzeige hingegen lässt<br />
sich nur in Sekunden messen. Die sorgfältige<br />
Zielgruppen- und Kundenanalyse vor<br />
der Kaufentscheidung ist deshalb unumgänglich.<br />
Vom bestehenden über den neu zu erschließenden<br />
Kundenkreis bis hin zu Kunden,<br />
die nicht unbedingt zur direkten Zielgruppe<br />
gehören, sollte nach dieser Analyse<br />
Klarheit darüber bestehen, wer was<br />
wann und wie überreicht bekommt. Die<br />
gängigste Zielgruppendefinition erfolgt<br />
über das Alter: Babys bei Kollegen und<br />
Kunden können als Anlass genommen<br />
werden, einen Strampler oder ein Lätzchen<br />
mit den Kindernamen zu verschenken.<br />
Kindern ein Malbuch mit Buntstiften<br />
oder eine Plüschtier beim nächsten Besuch<br />
zu schenken, ist in vielerlei Hinsicht<br />
für das folgende Gespräch förderlich. Jugendlichen<br />
auf einer Berufsmesse ein angesagtes<br />
Produkt nach einem erfolgreichen<br />
Gespräch zu überreichen, wird auch<br />
hier das Image Ihres Unternehmens nachhaltig<br />
und positiv unterstützen. Kleiner<br />
Tipp: Fragen Sie Ihre Kinder, Neffen oder<br />
Auszubildenden, die wissen, was »in« ist.<br />
Erwachsenen den richtigen Werbeträger<br />
zu überreichen, ist eine Kunst. Faktoren<br />
wie Qualität, Nutzen und Aktualität<br />
sollten daher bei der Entscheidungsfindung<br />
berücksichtigt werden. Der Toaster,<br />
der das Logo in den Frühstückstoast röstet,<br />
ist neben dem klassischen Kaffeebecher<br />
das etwas »exklusivere« Werbemittel<br />
– wenn auch längst nicht so ausgefallen,<br />
wie ein Kugelschreiber mit Swarovski-<br />
Steinen. Senioren wiederum haben ganz<br />
andere Ansprüche: Hier spielen die Einsatzmöglichkeiten<br />
und -gebiete eine große<br />
Rolle bei der richtigen Auswahl der<br />
Werbeartikel.<br />
Nahezu jeder Artikel ist sowohl für die<br />
Frau als auch den Mann einsetzbar. Im<br />
mittleren und hochpreisigen Segment<br />
188<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Dienstleistungen<br />
Fotos: Quadro GmbH<br />
T-Shirts, Kulis, Flaggen: Auf Werbeartikeln<br />
ist in der Regel ein Slogan oder Logo aufgebracht,<br />
je nach Material mit unterschiedlicher<br />
Technik: auf Kunststoff überwiegend<br />
als Tampon- oder Siebdruck, auf Metall -<br />
oberflächen mit Lasergravur. Gedruckt<br />
wird meist in Sonderfarben, bei Offsetdruck<br />
nach CMYK. Eigentlich klar, dass Spezialwünsche<br />
dabei durchaus ein paar Wochen<br />
Produktionszeit benötigen. Im Gegensatz zu<br />
den meisten Kataloganbietern spielt Quadro<br />
indes hier seine Trümpfe aus: »Wir können<br />
immer wesentlich schneller liefern«,<br />
heißt das Motto von Quadro-Geschäftsführer<br />
Ingo Malinowski.<br />
sollte jedoch genau darauf geachtet werden,<br />
wem was überreicht wird. So ist der<br />
Kugelschreiber mit Swarovski-Steinen für<br />
einen Mann genauso wenig das richtige<br />
Präsent, wie ein echtes Schweizer-Armeemesser<br />
für die Frau.<br />
Auch wenn die Angehörigen der meisten<br />
Berufsgruppen denselben Trends und<br />
Geschmäckern unterliegen, sind einige<br />
Branchen mit Vorsicht zu behandeln: Behörden<br />
etwa sehen es ungern, wenn kostenlose<br />
Geschenke die Seiten wechseln.<br />
Ein Streu- oder Werbeartikel im Wert von<br />
bis zu zehn Euro sollte jedoch unproblematisch<br />
sein. Der klassische Taschenkalender<br />
beispielsweise könnte hier bedenkenlos<br />
eingesetzt werden. Und wo steht<br />
denn geschrieben, dass Werbung immer<br />
groß und direkt erkennbar angebracht<br />
werden muss – und nicht in die Innenseite<br />
des mit Kunstleder eingefassten Taschenkalenders<br />
platziert werden kann?<br />
Dem Ingenieur und Architekten dürften<br />
technische Produkte oder Artikel, die täglich<br />
zum Einsatz kommen, besser gefallen.<br />
Das Dreikant- oder gar Laserlineal<br />
wird seine Wirkung zeigen. Um es mit<br />
dem römischen Politiker, Dichter und<br />
Philosophen Seneca zu sagen: »Man irrt,<br />
wenn man glaubt, dass Schenken eine<br />
leichte Sache sei. Es hat recht viel Schwierigkeiten,<br />
wenn man mit Überlegung geben<br />
und nicht nach Zufall und Laune verschleudern<br />
will.«<br />
■<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
189
Dienstleistungen<br />
Foto: Ina Celmer<br />
Thomas Brackland, Holztechniker und Tischlermeister, ist seit 2004 Geschäftsführer der KÜHLA Kühltechnik und Ladenbau GmbH aus Langförden.<br />
Rund 50 Mitarbeiter planen und realisieren hier individuelle und konzeptionell durchdachte Ladenkonzepte für Gastronomie,<br />
Handel und den Eventbereich.<br />
THOMAS BRACKLAND<br />
KÜHLA KÜHLTECHNIK UND LADENBAU GMBH<br />
Ideen brauchen Raum<br />
Die Architektur des Raumes ist ein entscheidender Schlüsselfaktor für das Sich-wohl-fühlen. Sie wird<br />
geprägt durch sinnliche Eindrücke, sollte atmosphärisch sein und die Identität des eigenen Betriebes<br />
widerspiegeln. Ein stimmungsvolles Ambiente und durchdachte Themenwelten sind der Schlüssel zum<br />
betrieblichen Erfolg. In jedem Geschäft – ob Bäckerei, Fleischerei, Fischfachhandel, Restaurant,<br />
Bistro oder Kneipe – ist das Design der Inneneinrichtung eine Form visueller Kommunikation mit<br />
dem Kunden. Dabei gilt es, in Form, Farbe, Struktur und Technik den richtigen Ton zu treffen.<br />
Große Gehöfte, grüne Wiesen und<br />
weite Felder prägen das Bild des<br />
Landkreises Vechta im westlichen<br />
Niedersachsen. Hier hat die KÜHLA Kühltechnik<br />
und Ladenbau GmbH am Stadtrand<br />
von Langförden ihren Sitz. Wer dem<br />
Firmenschild in einen kleinen Weg folgt,<br />
ahnt auf den ersten Blick nichts von dem<br />
weiträumigen Werksgelände, auf dem<br />
rund 50 Mitarbeiter – darunter Techniker,<br />
Meister, Kaufleute, Tischler, Schlos ser<br />
und Kühltechniker – komplexe Ladeneinrichtungen<br />
für Gastronomie, Handel und<br />
den Eventbereich planen und realisieren.<br />
Seit mehr als 20 Jahren ist KÜHLA ein<br />
Begriff für erfolgreiche Ladenkonzepte.<br />
Mit der Gründung 1989 ist das Unternehmen<br />
stetig gewachsen und hat 2002 durch<br />
einen Inhaberwechsel die entscheidenden<br />
Impulse für die Zukunft gesetzt. Zu<br />
dem anfänglichen klassischen Ladenbau<br />
für Bäckereien und der traditionellen Eckkneipe<br />
ergänzte das Unternehmen seine<br />
Geschäftszweige mit der Mineralwerkstoffverarbeitung<br />
und spezialisierte sich<br />
immer mehr auf die »Stückzahl-eins-Fertigung«<br />
im Edelstahlsonderbau. Mit diesem<br />
umfangreichen Portfolio gehört<br />
KÜH LA zu den führenden Ladenbau-Un -<br />
ter nehmen in Deutschland und ist auch<br />
im europäischen Ausland seit vielen Jahren<br />
erfolgreich tätig. Seit Mitte der 90er-<br />
Jahre produziert KÜHLA für Partner in<br />
190 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Dienstleistungen<br />
Norwegen, Dänemark und Schweden. Die<br />
enorme Fertigungstiefe bei der Produktion,<br />
die Möglichkeit zur Anlieferung und<br />
Montage kompletter Ladeneinrichtungen<br />
und die hohe Qualität der Ausbildung im<br />
hiesigen Handwerk sind die ausschlaggebenden<br />
Faktoren für den Absatz in diesen<br />
Ländern. Neben Skandinavien hat KÜH-<br />
LA unlängst ein Projekt in Russland erfolgreich<br />
abgeschlossen, wobei sich in<br />
jüngster Zeit im osteuropäischen Raum<br />
insgesamt eine steigende Nachfrage nach<br />
Ladeneinrichtungen aus Deutschland abzeichnet.<br />
Die Werkhallen in Langförden beherbergen<br />
einen modernen Maschinenpark.<br />
Während viele Ladenbauer heute aus Kostengründen<br />
die Produktion aus dem eigenen<br />
Betrieb auslagern, setzt KÜHLA bewusst<br />
auf die werkseigene Fertigung. Auf<br />
diese Weise können Qualitätsansprüche<br />
direkt vor Ort beurteilt, umgesetzt und<br />
kontrolliert werden. Für den Kunden bietet<br />
dies die Sicherheit, alles aus einer<br />
Hand zu erhalten – mit einem Ansprechpartner<br />
vor Ort, der den Prozess von der<br />
Idee bis zur schlüsselfertigen Übergabe<br />
betreut.<br />
Im Ladenbau bedarf es hoch qualifizierter<br />
und motivierter Mitarbeiter. Der Pla-<br />
Das Sylt an der Leine: Im Oktober 2010 eröffnete das Gourmet-Restaurant »Gosch« im Herzen<br />
Hannovers eine neue Filiale. Das exklusive Ambiente spiegelt die Marke bis ins Detail<br />
wider. Das Ladenkonzept ist ein Beispiel für die gelungene Zusammenarbeit von Inhaber,<br />
Architekten und dem Ladenbauunternehmen KÜHLA.<br />
Foto: Ina Celmer<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
191
Dienstleistungen<br />
Foto: Ina Celmer<br />
Ein Fest für die Sinne: Der Thekenbereich und die Kühltechnik in der Gosch-Filiale in Hannover<br />
sind auf die besonderen Anforderungen der Delikatess-Gastronomie rund um den<br />
frischen Fisch abgestimmt.<br />
nungs- und Fertigungs-Prozess einer Ladeneinrichtung<br />
besteht aus einer Vielzahl<br />
spezialisierter Aufgaben, die ein hohes<br />
Maß an Abstimmung und Zusammenarbeit<br />
erfordern, um jeden Arbeitsschritt<br />
und jedes Detail der Gesamtplanung effektiv<br />
umzusetzen. Vor allem Flexibilität<br />
und Ideenreichtum sind gefragt, denn<br />
wer erfolgreich sein will, sollte schnell<br />
und effizient auf Kundenwünsche und die<br />
Ansprüche des Marktes reagieren.<br />
Ein besonderer Schwerpunkt des Unternehmens<br />
ist der Sonderbau, d. h. die Planung<br />
und Umsetzung individueller Ladeneinrichtungen.<br />
Das KÜHLA-Kundenspektrum<br />
reicht dabei von der Kneipe bis<br />
zum Edelrestaurant, vom Free-Flow bis<br />
zur kompletten Ladeneinrichtung, von<br />
der Logengestaltung in Fußballstadien bis<br />
zum Gastro-Bereich auf Luxuslinern. Jedes<br />
Ladenkonzept sollte dabei so einzigartig<br />
sein, wie die Idee, für das es steht.<br />
Traditionell stark vertreten ist KÜHLA<br />
im Gastronomie-Segment. Hier profitiert<br />
das Unternehmen von der langjährigen<br />
Erfahrung im Bereich Kühltechnik. Egal,<br />
ob Fisch, Fleisch, Backwaren oder Büfett-<br />
Ware: Jedes Produkt benötigt ein spezielles<br />
Umfeld und erfordert besondere technische<br />
Lösungen für eine optimale Lagerung<br />
und Präsentation. Verschiedenste<br />
Kühltechnik-Produktlinien und Serienmodelle<br />
werden dabei den Ansprüchen<br />
der zu präsentierenden Ware gerecht. Das<br />
Sortiment reicht von Kühltheken über<br />
Großküchen-Unterbaukühlungen bis zu<br />
Kühlwannen für Lebensmittel. In enger<br />
Zusammenarbeit mit dem Kunden fertigt<br />
KÜHLA auf Wunsch bedarfsgerechte Lösungen<br />
im Thekenbereich – mobil oder<br />
fest integriert.<br />
Viele Faktoren sind bei der Planung einer<br />
Ladeneinrichtung zu berücksichtigen:<br />
Der Standort, die Kundenfrequenz, das<br />
Sortiment, die finanziellen Spielräume,<br />
umwelttechnische Aspekte und nicht zuletzt<br />
das Markenimage eines Betriebes<br />
sind wichtige Kriterien bei der Auswahl.<br />
Nur wer alles in ein stimmiges Konzept zusammenführt,<br />
kann langfristig am Markt<br />
erfolgreich sein.<br />
Um diesem Anspruch gerecht zu werden,<br />
setzt KÜHLA seit vielen Jahren erfolgreich<br />
auf die Zusammenarbeit mit Architekten,<br />
Fachplanern und Einrichtern.<br />
Bereits in der Planungsphase arbeitet<br />
KÜHLA eng mit seinen Partnern und dem<br />
Kunden zusammen. So entstehen ganzheitliche<br />
Lösungen, die das zu fertigende<br />
Mobiliar, die einzusetzende Kühltechnik,<br />
den optimalen Werkstoff und die Licht-,<br />
Elektro- sowie Sanitärplanung berücksichtigen.<br />
Den Kunden spart das Zeit,<br />
Geld und lange Abstimmungsprozesse.<br />
Größere Architekturkonzepte können zudem<br />
bereits in der Planungsphase auf ihre<br />
technische Umsetzbarkeit geprüft und<br />
modifiziert werden. Erst durch die enge<br />
Zusammenarbeit mit Fachplanern lässt<br />
sich exklusives Ambiente und zuverlässige<br />
Technik stimmig zusammenführen,<br />
entsteht eine Raumarchitektur, die Atmosphäre<br />
und Funktionalität in sich vereint.<br />
Eines der jüngsten Beispiele für eine gelungene<br />
Kooperation ist das im vergangenen<br />
Oktober eröffnete Restaurant Gosch<br />
in Hannover. Der Gosch-Slogan »Das Sylt<br />
an der Leine« definiert den hohen Anspruch:<br />
Gosch steht seit Jahren für ausgezeichnete<br />
Gastronomie rund um frischen<br />
Fisch und gehört als Traditionsunternehmen<br />
zu den renommiertesten Gourmetmarken<br />
in Deutschland.<br />
In Hannover entstand im gelungenen<br />
Zusammenspiel von Inhaber, Architekten,<br />
Technikern und Produktionsmitarbeitern<br />
eine in ihrer Art einzigartige Ladeneinrichtung<br />
mit direkter Verbindung zur<br />
Markthalle im Herzen von Hannover. Die<br />
Gosch-Gourmet-Theke birgt eine Vielzahl<br />
an Möglichkeiten nie dagewesener Warenpräsentation,<br />
vereint das Front Cooking<br />
mit der offenen Küche und birgt die<br />
Möglichkeit zum Umbau einer Büfett-Anlage<br />
für den Eventbereich.<br />
Ergänzt wird diese Einheit durch eine<br />
Bar-Theke, die mit ihrem Abschluss als<br />
Heck eines Schiffes die Küste und Gosch<br />
widerspiegelt. Der Außer-Haus-Verkauf<br />
rundet den Edelstahlsonderbau für den<br />
To-Go-Snackbereich ab. Im Hinblick auf<br />
die ganzheitliche Gestaltung wurde auch<br />
der WC- Bereich mit Trennwänden, exklusiven<br />
Waschtischen und Multimedia-Stationen<br />
in maritimer Optik von KÜHLA realisiert.<br />
Im Gesamteindruck unterstreicht<br />
das Ladenkonzept beispielhaft die Fertigungsvielfalt<br />
von KÜHLA.<br />
192<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Dienstleistungen<br />
Foto: Ina Celmer<br />
Hoch motivierte und gut ausgebildete Mitarbeiter<br />
sind in der Branche unverzichtbar.<br />
Während viele Ladenbauer aus Kostengründen<br />
die Produktion aus dem eigenen Betrieb<br />
auslagern, setzt KÜHLA ganz bewusst auf<br />
die werkseigene Fertigung.<br />
Das Einkaufs- und Konsumverhalten<br />
von Kunden ist in den vergangenen Jahren<br />
zunehmend trendorientierter, selbstbestimmter<br />
und anspruchsvoller geworden.<br />
Das Ladengeschäft als Point of Sale ist<br />
dabei der Ort, an dem Kundenwünsche<br />
und Angebot zusammengeführt werden.<br />
Eine Gastrotheke ist mehr als der Platz, an<br />
dem Kunden bedient und Getränke gekühlt<br />
werden. Sie ist ein echter Lebensmittelpunkt,<br />
an dem gelebt, gelacht, konsumiert<br />
und genossen wird. Handel und<br />
Gastronomie reagieren auf diese Entwicklung<br />
mit der entsprechenden Gestaltung<br />
ihres Angebots und ihrer Ladenflächen. In<br />
den letzten Jahren ist hier ein enorm umsatzstarker<br />
Markt entstanden, der Architekten<br />
und Ladenbauer mehr denn je fordert<br />
und fördert, neue Wege zu gehen.<br />
Denn Liebe zum Detail, individuelle, originelle<br />
und technisch ausgereifte Konzepte<br />
bieten den entscheidenden Vorteil.<br />
Mit zwei Jahrzehnten Erfahrung in der<br />
Kühltechnik und im Ladenbau, einem eingespielten<br />
Team hochmotivierter Mitarbeiter,<br />
mit guten, partnerschaftlichen Beziehungen<br />
zu namhaften Architekten und<br />
Fachplanern und mit vielen neuen Ideen<br />
ist KÜHLA gut aufgestellt, um auch in Zukunft<br />
die Ladenbautrends im In- und Ausland<br />
aktiv mit zu gestalten. ■<br />
Wir suchen Auszubildende<br />
für folgende Ausbildungsberufe:<br />
Pharmakant/in<br />
Chemielaborant/in<br />
für den Ausbildungsbeginn zum 01.08.2012 in Friesoythe<br />
Ausbildung:<br />
3½-jährige praktische und theoretische Ausbildung sowie Mitarbeit im<br />
Werk Friesoythe, theoretische Ausbildung an der Berufsschule Oldenburg<br />
Ihr Profil:<br />
Mindestens Realschulabschluss<br />
Gute Schulnoten in den naturwissenschaftlichen Fächern<br />
Praktika und Projektarbeiten in naturwissenschaftlichen Berufen<br />
sind willkommen<br />
Englischkenntnisse<br />
Interessiert?<br />
Vet Pharma Friesoythe GmbH<br />
Personalabteilung, Sonja Reichert<br />
Sedelsberger Straße 2-4, 26169 Friesoythe<br />
oder per E-Mail an: sonja.reichert@msd.de<br />
Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung mit den<br />
üblichen Unterlagen bis spätestens zum 15.11.<strong>2011</strong><br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
193
Dienstleistungen<br />
Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />
Zwei Generationen Allesdrucker: (v. l. n. r.) Frank, Günther und Matthias Ostendorf in ihrer Druckerei an der Vechtaer Gutenbergstraße.<br />
BARBARA<br />
BENDER<br />
Die Allesdrucker aus Vechta<br />
Als Günther Ostendorf 1968 die alteingesessene Vechtaer »Buchdruckerei Koch« übernahm, ahnte<br />
er nicht einmal im Traum, wie sehr sich der Print-Markt in den folgenden Jahren verändern sollte.<br />
Heute bestimmen modernste Digitaltechnik und ein möglichst breit gefächertes Angebot das<br />
Geschäft. In dieser Konstellation und Vielfalt sucht man auch weit über das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />
hinaus vergeblich einen ähnlich gelagerten Druckdienstleister.<br />
Während sich in den Anfangsjahren<br />
der jungen Druckerei Ostendorf<br />
noch alles um den Buchdruck<br />
drehte, erkannte Günther Ostendorf<br />
schon sehr früh die Vorteile des Offsetdrucks:<br />
Bereits 1971 wurde die erste<br />
Bogenoffset-Druckmaschine installiert.<br />
Der Offsetdruck erweis sich als Wegbereiter<br />
in die digitale Vorstufe. So wurde<br />
schon Ende der 70er Jahre der Grundstein<br />
für das digitale Zeitalter bei Ostendorf gelegt.<br />
Angesichts einer zunehmenden Digitalisierung<br />
von Geschäftswelt und Bürotechnik<br />
erkannte Günther Ostendorf den<br />
Endlosformularbereich als neues, vielversprechendes<br />
Geschäftsfeld und gründete<br />
im Jahre 1985 die Firma Optiform in Oldenburg.<br />
Auch den expandierenden Verpackungsmarktbereich<br />
nahm er als Herausforderung<br />
an. So entstand 1989 die<br />
Firma Optikett, die Etiketten und Verpackungsfolien<br />
von der Rolle produziert.<br />
Um den klassischen Stammmarkt weiter<br />
auszubauen, wurde stetig auf innovative<br />
Technologie gesetzt. Das letzte fehlende<br />
Glied in der Produktionskette war<br />
die Investition in die digitale Druckplattenbelichtung.<br />
»Heute läuft hier nichts<br />
mehr ohne Computer«, so Günther Ostendorf,<br />
der sich noch an die Zeiten erinnert,<br />
in denen man gern auch mal einen ganzen<br />
Tag benötigte, um eine Druckform aus<br />
dem Bleisatz zu fertigen. Heute dauert ein<br />
194 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Dienstleistungen<br />
vergleichbarer Prozess nur noch wenige<br />
Minuten. Nachdem der klassische Druckprozess<br />
bei Ostendorf maximal digitalisiert<br />
wurde, bestand der nächste logische<br />
Schritt im Einstieg in den reinen Digitaldruck.<br />
Diese Phase wurde in den letzten<br />
Jahren vollzogen und ist noch lange nicht<br />
abgeschlossen.<br />
Die Zukunft ist digital<br />
Sowohl im digitalen Bogenbereich, der als<br />
Ergänzung zum Offsetdruck verstanden<br />
werden kann, als auch im digitalen Großformatdruck<br />
hat sich einiges bei Ostendorf<br />
getan. »In den vergangenen Jahren<br />
gab es große Sprünge auf dem Markt. Die<br />
Digitaltechnik hat den Druckbetrieb revolutioniert«,<br />
wissen Frank Ostendorf und<br />
Antonius Gramann, die heute maßgeblich<br />
das operative Geschäft führen. »Wir besprechen<br />
uns immer ausführlich mit den<br />
Kunden, schließlich soll die gewünschte<br />
Druckart auch zu den Anforderungen<br />
passen. Bei Ostendorf gilt die alte Regel:<br />
Nur optimale Beratung führt zu optimalen<br />
Ergebnissen und damit zu zufriedenen<br />
Kunden«.<br />
Die umfassende Produktpalette ist nur<br />
möglich, weil mit dem Offset-, dem Digital-<br />
und dem Großformat-Druck gleich<br />
Umweltfreundliche Messemöbel: Ostendorf-Mediengestalterin Ulrike Dommers mit einem<br />
rundum digitalbedruckten Stuhl aus Re-Board für den Display- oder Messeeinsatz.<br />
Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />
Alle guten Dinge sind 3<br />
BODENSYSTEME<br />
FASSADENSYSTEME<br />
OBERFLÄCHENTECHNIK<br />
Wir verstehen uns als Konzeptunternehmen im Bereich der Systembeschichtungen.<br />
In den drei Unternehmensschwerpunkten Bodensysteme, Fassadensysteme und<br />
Oberflächentechnik erarbeiten wir kundenbezogen ganzheitliche Problemlösungen<br />
basierend auf unseren bewährten Systembausteinen. Der Vorteil für Sie: individuelle<br />
Lösungen mit System, ein Ansprechpartner, Transparenz in den Kosten, Sicherheit<br />
in Qualität, Ausführung und Gewährleistung – garantiert.<br />
www.wessendorf.info<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
195
Dienstleistungen<br />
Fotos: Matthias Niehues, Advantage Media<br />
Digitales Stanzen: Frank Ostendorf (links) und Antonius Gramann mit einem Messedisplay<br />
für Igepa – gedruckt und formgestanzt mit aufwändiger Digitaltechnik.<br />
Qualität geht vor: Bei Ostendorf weiß man um die hohen Ansprüche der anspruchsvollen<br />
Kundschaft. Dank einer konsequenten Qualitätskontrolle lassen sich mögliche Schwächen<br />
schon im Vorfeld erkennen – ein Luxus, den keine Internetdruckerei bieten kann.<br />
drei Optionen unter einem Dach vereint<br />
sind. Der Digitaldruck ist dabei vor allem<br />
für kleinere Auflagen interessant, zumal<br />
die früher gefürchteten Einschränkungen<br />
heute kein Thema mehr sind: Selbst der<br />
Digitaldruck von Sonderfarben ist heute<br />
kein Problem mehr.<br />
Vielseitig und umweltfreundlich<br />
Digitales Stanzen, Schneiden oder Fräsen<br />
in die gewünschten Formen gehört zum<br />
Standardangebot von Ostendorf und erspart<br />
oft teure Stanzwerkzeuge. Ganz neu<br />
im Portfolio sind die Produkte aus Re-Board.<br />
Aus diesem Papierverbundmaterial<br />
lassen sich besonders stabile POS-Displays,<br />
aber auch ganze Messestände fertigen.<br />
Dreidimensionale Objekte werden so<br />
zum Kinderspiel. Überdies weist Re-Board<br />
eine hervorragende Öko-Bilanz auf, ist<br />
wesentlich leichter als beispielsweise<br />
MDF und erzeugt deutlich weniger CO 2 in<br />
der Herstellung. Das schont die Umwelt,<br />
zumal es komplett aus Recycling-Papier<br />
besteht und nach der Verwendung im Altpapier<br />
entsorgt werden kann. Weil das<br />
Material direkt bedruckt wird, kann<br />
außerdem auf die sonst übliche, aber umweltschädliche<br />
PVC-Klebefolie verzichtet<br />
werden.<br />
Das Ostendorf-Druckangebot reicht inzwischen<br />
von Nassleimetiketten, Schildern<br />
und XXL-Postern über Drucke auf<br />
Glas, Holz, Metall und Kunststoff bis hin<br />
zu ganzen Messeständen. Natürlich sind<br />
auch die klassischen Angebote wie Briefpapier,<br />
Flyer, Visitenkarten und Broschüren<br />
nach wie vor im Programm. Nicht ohne<br />
Stolz wirbt das Unternehmen deshalb<br />
seit zwei Jahren mit dem deutlichen Slogan<br />
»Die Allesdrucker aus Vechta«.<br />
Auch die ökologischen Aspekte kommen<br />
in der Druckerei nicht zu kurz. So ist<br />
Ostendorf längst FSC- und PEFC-zertifiziert<br />
und setzt Druckpapiere aus nachhaltig<br />
kontrolliertem forstwirtschaftlichen<br />
Anbau ein. Auch bei der Druckfarbe wird<br />
auf Nachhaltigkeit geachtet; zum Einsatz<br />
kommen biologische Farben, die frei von<br />
Mineralölen sind. »Auch wenn das noch<br />
nicht in allen Bereichen möglich ist: Wir<br />
achten immer sehr genau darauf, so ökologisch<br />
wie möglich zu produzieren«, so<br />
Frank Ostendorf. Dazu passt auch der<br />
konsequente Einsatz von neuen umweltfreundlichen<br />
Latex-Farben im Digitaldruckbereich.<br />
Räumlich wie organisatorisch eng mit<br />
dem Schwesterunternehmen Optikett verknüpft,<br />
profitieren beide Unternehmen<br />
von den Erfahrungen und Trends des jeweils<br />
anderen. Das – und die soziale Komponente,<br />
die auf fundierter Ausbildung<br />
von jungen Menschen und dem Erhalt von<br />
Arbeitsplätzen basiert – macht bei der<br />
Druckerei Ostendorf einen großen Teil<br />
des Markterfolges aus.<br />
Die große Schwester Optikett<br />
Optikett heißt das zweite Unternehmen in<br />
der Druckerei-Ostendorf-Firmengruppe.<br />
Optikett fertigt Rollen-Etiketten für Produkte<br />
aller Art. Und Etiketten sind im besten<br />
Sinne des Wortes ein endloser Markt.<br />
Stellen Sie sich dazu einfach mal vor:<br />
Beim Discounter suchen Sie nach einem<br />
bestimmten Produkt. Sie wissen, dass es<br />
flüssig ist und demnach in einer Flasche<br />
sein könnte – aber welche in den unendlichen<br />
Verkaufsreihen ist denn die Richtige?<br />
Die grüne Flasche? Die blaue? Oder<br />
doch die rote? Sie müssten in jedem Falle<br />
lange rätseln und noch länger suchen. So<br />
oder so ähnlich sähe die Einkaufswelt ohne<br />
Etiketten aus – ohne Etiketten, die jedem<br />
Artikel »ein Gesicht geben«.<br />
Optikett ist der Spezialist, wenn es darum<br />
geht, dem Produkt sein individuelles<br />
Aussehen zu verleihen, den Kunden anzusprechen<br />
und Informationen zu platzieren.<br />
Fast jeder hat schon einmal eine Ware<br />
in der Hand gehabt, die mit Folien oder<br />
Etiketten von Optikett versehen ist: Von<br />
Tierfutter über Spülmittel, Süßigkeiten<br />
bis hin zu Rubbel-Losen: Das Vechtaer<br />
Unternehmen ist für Kunden aller Kate -<br />
196 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Dienstleistungen<br />
gorien und aller Größen tätig – und das<br />
international.<br />
»Ein Etikett ist mehr als nur ein einfacher<br />
Aufkleber«, weiß Geschäftsführer<br />
Daniel Ostendorf, der mit seinen rund 50<br />
Mitarbeitern täglich für den reibungslosen<br />
Ablauf in der Verwaltung wie in der<br />
Fertigung sorgt. Das Angebot reicht von<br />
einfachen Preisschildern und Blanko-Etiketten<br />
bis hin zu speziellen Anfertigungen,<br />
die ganze Duftnoten in sich bergen.<br />
Auch Sicherheitsaufkleber, die Ladendiebstahl<br />
und Täuschung eindämmen<br />
können, sind im Portfolio.<br />
Ganz schön von der Rolle<br />
Mit dem Angebot, auch Folien zu bedrucken,<br />
hat sich Optikett entscheidend erweitert:<br />
Seither kommen auch Teeverpackungen,<br />
Kaugummis oder Futterbeutel<br />
aus Vechta. Schließlich nimmt die Bedeutung<br />
der Schrumpffolie immer weiter zu.<br />
Eine Verpackung kann mit diesem Verfahren<br />
nahezu komplett bedeckt bzw. ummantelt<br />
werden (z.B. Flaschen), denn<br />
diese Spezialfolien lassen sich ohne Faltenwurf<br />
in fast jede Form bringen.<br />
Bei aller Produktvielfalt wird im Hause<br />
Optikett das Thema »Umweltschutz« groß<br />
geschrieben. Der Einsatz neuester Druckmaschinen<br />
mit einer so genannten Short-<br />
Web-Technologie für kürzeren Bahndurchlauf<br />
sorgt für einen geringeren Materialverbrauch<br />
und damit weniger Ausschuss.<br />
Die noch vorhandene Makulatur wird seit<br />
geraumer Zeit nicht mehr zu Restrollen<br />
aufgewickelt, sondern abgesaugt. Das<br />
Restmaterial kann dann beispielsweise<br />
für die Asphaltherstellung oder als Brennmaterial<br />
für Heizöfen in Betonfirmen verwendet<br />
werden. Apropos Material: Als<br />
FSC-zertifiziertes Unternehmen ist für<br />
Optikett der Einsatz von Holz- und Papierprodukten<br />
aus nachhaltig bewirtschafteten<br />
Wäldern selbstverständlich.<br />
Ein verantwortungsvoller Umgang mit<br />
den Ressourcen beinhaltet natürlich auch<br />
die richtige Auswahl des Druckverfahrens.<br />
So sind kleinere Stückzahlen und eine<br />
attraktive, farbige Gestaltung keine<br />
Frage der Kosten: Digitaldrucketiketten<br />
verbinden Wirtschaftlichkeit und professionelle,<br />
gestochen scharfe Druckqualität.<br />
Motivwechsel, durchlaufende Nummerierung<br />
oder ein vollständig individualisiertes<br />
Etikett – das sind Anforderungen, die<br />
sich mit Optikett ganz einfach verwirklichen<br />
lassen.<br />
Kreativität und Vielfalt sind mit den<br />
Vechtaer Digitaldrucketiketten und Folien<br />
keine Grenzen gesetzt. Wünsche und<br />
Ideen der Kunden werden in enger Zusammenarbeit<br />
umgesetzt, so dass zügig,<br />
aber in souveräner Qualität, Ergebnisse<br />
Trio mit MPS: (v. l. n. r.) Die Optikett-Geschäftsführer Daniel , Günther und Matthias Ostendorf<br />
vor der Flexodruckmaschine mit UV-Technik.<br />
Die Optikett GmbH ist 1989 als Tochter aus der 1968 von Günther Ostendorf gegründeten<br />
Bogenoffsetdruckerei hervorgegangen. Das Familienunternehmen bedient heute unter anderem<br />
namhafte Hersteller wie Vitakraft, Bahlsen/Lorenz, Milram oder Südzucker.<br />
sichtbar sind. In konventionellen Druckverfahren<br />
wird mit kurzen Rüstzeiten gute<br />
Druckqualität zu ökonomischen Preisen<br />
erzielt. Das umfangreiche Know-how<br />
eines der führenden Unternehmen der<br />
Selbstklebetechnik steht den Kunden dabei<br />
zur Verfügung – und das vom kleinen<br />
Betrieb über den Mittelstand bis hin zum<br />
Großkonzern.<br />
Offset-, Flexo-, Sieb- und Digitaldruck<br />
sind die gängigsten und qualitativ stärksten<br />
Methoden, um die Ansprüche des<br />
Kunden an ein Etikett brillant, gestochen<br />
scharf und wirtschaftlich umzusetzen. Eine<br />
Kombination der Techniken ist je nach<br />
Anforderung jederzeit möglich.<br />
Mit dem Blick für Trends und Marktentwicklung<br />
schafft es Optikett, seinen Kunden<br />
stets die beste Technik und Qualität<br />
zu garantieren. Jahrelange Erfahrung<br />
und die immer wieder neuen Ideen der<br />
qualifizierten Mitarbeiter sorgen dafür,<br />
dass Bewährtes gepflegt und Neues mit<br />
eingebracht wird. »Freude an Innovationen«<br />
wird in dem Unternehmen groß geschrieben<br />
und auch gelebt: Der ständige<br />
Dialog mit Kunden, Lieferanten und die<br />
hohe Motivation des Teams machen Optikett<br />
zu einem marktorientierten und wirtschaftlich<br />
agierenden Partner, der – nur<br />
im übertragenen Sinne – »ganz schön von<br />
der Rolle« ist.<br />
■<br />
Fotos: Matthias Niehues, Advantage Media<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
197
Standort<br />
DAS OLDENBURGER MÜNSTERLAND<br />
EINE REGION IN BEWEGUNG<br />
Die 23 Städte und Gemeinden<br />
23 Städte und Gemeinden – das sind 23 ganz unterschiedliche Orte mit individueller<br />
Ausprägung und eigenem Gesicht. Die jeweiligen Kurzportraits lesen Sie auf den<br />
kommenden Seiten; die geografischen Lagen finden Sie hier:<br />
Barßel<br />
NIEDERSACHSEN<br />
Hamburg<br />
Schwerin<br />
Bremen<br />
Berlin<br />
Hannover<br />
Potsdam<br />
Magdeburg<br />
Saterland<br />
Friesoythe<br />
Bösel<br />
Düsseldorf<br />
Erfurt<br />
Dresden<br />
Garrel<br />
Wiesbaden<br />
Mainz<br />
Luxemburg<br />
Saarbrücken<br />
Prag<br />
Lindern<br />
Molbergen<br />
Stuttgart<br />
Cloppenburg<br />
Emstek<br />
Visbek<br />
München<br />
Lastrup<br />
Cappeln<br />
Goldenstedt<br />
Foto: Gemeinde Bösel<br />
Löningen<br />
Essen<br />
Bakum<br />
Dinklage<br />
Lohne<br />
Vechta<br />
<strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland<br />
Oldenburg<br />
LANDKREIS CLOPPENBURG<br />
LANDKREIS VECHTA<br />
Bremen<br />
NIEDERSACHSEN<br />
Holdorf<br />
Steinfeld<br />
Damme<br />
Osnabrück<br />
Hannover<br />
Neuenkirchen-Vörden<br />
Münster<br />
198 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Standort<br />
BÜRGERMEISTER<br />
HANS LEHMANN<br />
Bakum<br />
Foto: Gemeinde Bakum<br />
Familien mit Kindern sind die<br />
Basis einer lebenswerten Zukunft.<br />
Geht es ihnen gut, profitieren alle<br />
davon: Wirtschaft und Gemeinwohl.<br />
Was vielerorts nur zur<br />
Sonntagsrede taugt, ist in Bakum<br />
heute Alltag. Die Gemeinde<br />
bewegt sich und ihre Familien.<br />
Foto: Gemeinde Bakum<br />
Es mag Aufregenderes geben als<br />
Fisch stäbchen mit Kartoffelbrei.<br />
Aber den Kindern schmeckt’s. Ein<br />
Uhr Mittags: In der neuen Mensa zwischen<br />
Schulzentrum und Kindergarten sitzen<br />
gut zwei Dutzend Kinder beisammen und<br />
futtern. Sophia nimmt beherzt einen<br />
Nachschlag Püree, obwohl zum Nachtisch<br />
noch Wackelpudding lockt. Felix, Finn<br />
und Marius beweisen, dass man mit vollem<br />
Mund doch ganz gut sprechen kann.<br />
Die Fußballergebnisse vom Wochenende<br />
dominieren ihr Tischgespräch.<br />
»Sicherlich kann der Mittagstisch eine<br />
Mahlzeit mit der Familie nicht ersetzen«,<br />
weiß Andrea Siemer, Leiterin des Familien<br />
büros der Gemeinde, »aber immerhin<br />
essen die Kinder in einer Gemeinschaft.«<br />
Und sie haben Spaß dabei. Einige essen<br />
täglich in der Mensa, die meisten gleichen<br />
ihr Mittagsprogramm mit dem Familienplan<br />
ab und essen so oft es geht zu Hause.<br />
Die flexible Handhabung aller Serviceangebote<br />
für Familien ist zwar anstrengend,<br />
aber durchaus erwünscht. Man setzt aufs<br />
Baukastenprinzip: Viele Angebote lassen<br />
Die neue Mensa zwischen Schulzentrum und<br />
Kindergarten in Bakum.<br />
Den Kindern schmeckt’s: Sophia nimmt beherzt einen Nachschlag Püree, obwohl zum Nachtisch<br />
noch Wackelpudding lockt. Felix, Finn und Marius beweisen, dass man mit vollem<br />
Mund doch ganz gut sprechen kann. Die Fußballergebnisse vom Wochenende dominieren<br />
ihr Tischgespräch.<br />
sich als Einzelelemente in den Fa mi lien -<br />
alltag einpassen, bei Bedarf können sie<br />
aber auch zu einer Gesamtlösung verkettet<br />
werden.<br />
Siemer hat selbst zwei Kinder, liebt und<br />
schätzt das Leben im ländlichen Raum<br />
und wird nicht müde zu betonen: »Wir<br />
wollen Familien nicht ersetzen, sondern<br />
unterstützen.« Diesen Kernsatz führt<br />
auch Bürgermeister Hans Lehmann auf<br />
den Lippen. Aus gutem Grund. »Sicherlich<br />
sind Familien mit zwei oder mehr Kindern<br />
hier noch eher die Regel als die Ausnahme«,<br />
meint er, »aber auch bei uns gehen<br />
die Geburtenraten nach unten.« Um<br />
weiterhin für Familien attraktiv zu bleiben,<br />
muss die Gemeinde etwas tun. So<br />
entsteht in Bakum das, was selbst in Ballungsräumen<br />
nicht immer selbstverständlich<br />
ist: Krippenplätze für die Kleinsten,<br />
Ganztages angebote in der Kita, Mittagstisch<br />
und Hausaufgabenbetreuung für<br />
Schüler. Mit einer Reihe von AGs und Kursen<br />
reicht der Service – unterstützt von<br />
Vereinen und Bildungsträgern vor Ort –<br />
bis weit in den Nachmittag.<br />
»Hätten Sie mich vor zehn Jahren gefragt,<br />
ob wir so etwas brauchen, hätte ich<br />
gesagt: Kein Bedarf!« Das gibt Hans Lehmann<br />
unumwunden zu. Aber in diesem<br />
Fall habe sich entgegen der gängigen Logik<br />
die Nachfrage erst durch das Angebot<br />
steil nach oben entwickelt. Und das<br />
kommt so: Im ländlichen Raum zählt der<br />
Anspruch, dass eine starke Familie schon<br />
alles selber regelt, recht viel. Hilfen und<br />
Handreichungen der Gemeinde nimmt<br />
man eher ungern wahr: Wer fühlt sich<br />
schon gerne schwach? Eine gesunde<br />
Grundhaltung. Doch Arbeitswelt und Gesellschaft<br />
haben sich in eine andere Richtung<br />
entwickelt. Die Jobwirklichkeit verlangt<br />
von Familien heute weit mehr<br />
Flexibilität als früher und neue Lebensmuster<br />
bemühen die Fantasie im Zu -<br />
sammen leben mit Kindern. Dieser neuen<br />
Normalität stellt sich die Flächengemeinde<br />
Bakum und investiert in Krippen, Kitas,<br />
Schulen und sogar eine eigene Mensa.<br />
Denn nach wie vor floriert die Wirtschaft<br />
vor Ort. Neue Unternehmen entdecken<br />
die Vorteile der 1-A-Lage an der A1, bestehende<br />
weiten ihre Aktivitäten aus und<br />
sorgen für eine Arbeitsmarktlage nahe der<br />
Vollbeschäftigung. Der Zugriff auf Arbeitskräfte<br />
vor Ort und der Service für Familien<br />
mit Kindern sind eng miteinander<br />
verzahnt. »Unsere Unternehmer vor Ort<br />
bestätigen das«, berichtet Bürgermeister<br />
Lehmann aus vielen Gesprächen, »Berufstätigkeit<br />
und Familie dürfen und müssen<br />
kein Widerspruch sein.«<br />
Die vermehrten Anstrengungen der<br />
Gemeinde in den Bereichen Bildung und<br />
Betreuung sollen die gesunde Familienstruktur<br />
vor Ort stützen. Wo es früher<br />
reichte, preiswertes Bauland und gesunde<br />
Luft zu bieten, brauchen Familien heute<br />
eben auch Alternativen für die Kinderbe -<br />
treuung. Und die Kinder? Die genießen<br />
es. Wer es nicht glaubt, sollte mittags mal<br />
in der Mensa vorbeischauen. ■<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
199
Standort<br />
BÜRGERMEISTER<br />
BERND SCHULTE<br />
Barßel<br />
Umgeben von herrlicher Landschaft<br />
hat sich die Gemeinde<br />
Barßel zu einem anerkannten<br />
Erholungsort mit guter Infrastruk<br />
tur entwickelt. Leistungsfähige<br />
Geschäfte, Gastronomie,<br />
Hotels und umweltfreundliches<br />
Gewerbe bieten Arbeitsplätze<br />
sowie hervorragende Beratungsund<br />
Servicequalität.<br />
Zahlreiche Freizeiteinrichtungen<br />
bie ten Gästen interessante Möglichkeiten<br />
zum Verweilen. Mit dem<br />
Charme der früheren Seefahrt präsentiert<br />
sich Barßel zeitlos schön.<br />
In der Gemeinde wohnen auf rund 85<br />
Quadratkilometern Fläche zirka 13.000<br />
Bürger und Bürgerinnen. Sie ist Unterzentrum<br />
und die nördlichste Gemeinde im<br />
Landkreis Cloppenburg und zugleich Erholungsort.<br />
Angesichts ihrer zentralörtlichen<br />
Funktion hat die Gemeinde Barßel<br />
auch die Versorgung eines Einzugsgebietes<br />
zu gewährleisten, in dem nochmals<br />
rund 50.000 Menschen leben.<br />
Barßel bietet einen hohen Wohn- und<br />
Freizeitwert sowie Lebensqualität. Der<br />
Satz »Dort arbeiten und leben, wo andere<br />
Urlaub machen« oder »wo die Kapitäne<br />
wohnen« ist hier mehr als nur ein Werbeslogan.<br />
Mit 70.000 Urlaubs gästen und<br />
über 100.000 Übernachtungen im Jahr ist<br />
sie der bedeutendste Fremdenverkehrsort<br />
im Nordkreis Cloppenburg. Der Touris -<br />
mus stellt insoweit ein wich tiges wirtschaftliches<br />
Standbein für Barßel dar.<br />
In der Gemeinde Barßel befinden sich<br />
zwei Kinderkrippen, fünf Kinder gärten<br />
und eine dritte Kinderkrippe ist in der Planung.<br />
Vier Grundschulen eine Haupt- und<br />
Realschule mit Ganztagsangebot runden<br />
das Bildungsangebot ab. Vier Gymnasien<br />
sind in unmittelbaren Nachbarorten vorhanden.<br />
Wohnbauflächen werden ständig vorgehalten<br />
und bilden einen Grundstock für<br />
die weitere Ansiedlung junger Familien<br />
sowie Menschen die das Besondere suchen.<br />
Die Wirtschaftsstruktur ist relativ breit<br />
gefächert. Die wirtschaftliche Struktur<br />
wird hauptsächlich durch Groß-, Mittelund<br />
Kleinbetriebe geprägt. Hervorzuheben<br />
ist das produzierende Gewerbe und<br />
hier vor allem der Bereich Metallverarbeitung<br />
und Ernährungswirtschaft.<br />
Im Ort selbst befindet sich das Gewerbegebiet<br />
In den Hüllen. Hier sind noch un -<br />
gefähr 15.000 Quadratmeter an sofort<br />
bebau baren Flächen vorhanden. Im Gewerbe<br />
gebiet Harkebrügge, Firmensitz der<br />
Firma Schinken Abraham, sind zur Zeit<br />
noch 18.000 Quadratmeter zu vermarkten.<br />
Im Industrie- und Gewerbepark<br />
Elisabethfehn- Ost stehen noch ungefähr<br />
100.000 Quadratmeter für Interessenten<br />
zur Verfügung. In den Gewerbe gebieten<br />
werden ständig Erweite rungsflächen erschlossen,<br />
wodurch die Voraussetzungen<br />
für eine sinnvolle Ergänzung der regionalen<br />
Angebotspalette geschaffen wird. Erst<br />
2007 konnte der Windpark Elisa bethfehn<br />
eröffnet werden.<br />
Die Gemeinde hat aufgrund ihrer Lage<br />
klare Standortvorteile: Gute Verkehrsanbindungen<br />
z. B. zur Kreisstadt Clop pen -<br />
burg (45 Kilometer), Stadt Oldenburg (35<br />
Kilometer), Bremen (90 Kilometer), Müns<br />
ter (120 Kilometer) oder Groningen in<br />
den Niederlanden sind gegeben. Die<br />
Bundesautobahnen A 24, A 31 und die A<br />
1 sind ebenfalls schnell über gut ausgebaute<br />
Bun desstraßen zu erreichen. Für<br />
Gewerbe betriebe ebenfalls ein inte -<br />
ressanter Faktor: Die Gemeinde Barßel ist<br />
an das Schienennetz der Verkehrsbetriebe<br />
Emsländische Eisenbahn angeschlossen.<br />
Für besonders Eilige empfiehlt sich der öffentliche<br />
Flugplatz Barßel-Lohe. Barßel<br />
bietet sich sowohl als Standort für Gewerbe-<br />
und Industrieansiedlung als auch als<br />
Wohnsitzgemeinde mit einem hohem<br />
Frei zeitwert und guten gemeindlichen<br />
Einrichtungen an.<br />
■<br />
Foto: Gemeinde Barßel<br />
Leben, wo die Kapitäne wohnen: Der Barßeler Bootshafen an der Soeste.<br />
200 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Standort<br />
BÜRGERMEISTER<br />
HERMANN BLOCK<br />
Bösel<br />
Foto: Gemeinde Bösel<br />
Die Gemeinde Bösel (7.800 Einwohner)<br />
liegt mitten im Landkreis<br />
Cloppenburg – zentral im<br />
Städtedreieck Oldenburg/<br />
Osnabrück/Bremen – mit einer<br />
besonders günstigen Verkehrsanbindung<br />
zur A 1 und A 29.<br />
Ein Herz für Familien: Familienfreundlichkeit wird in Bösel groß geschrieben.<br />
Die gelungene Kombination zwischen<br />
traditionellen Werten und<br />
innovativen Ideen, Bodenständigkeit<br />
und Weltoffenheit, Systematik und<br />
Dynamik sorgt für das typische Böseler<br />
Flair: Sympathische Einwohner, eine dem<br />
Menschen zugewandte reale Gemeindepolitik,<br />
die dem privaten Familienleben<br />
genauso wie der wirtschaftlichen Entwick<br />
lung gerecht wird. Diese starken Pfeiler<br />
des kommunalen Zusammenlebens<br />
stehen in einem festen Fundament gegossen,<br />
aus der Geschichte und den Traditionen<br />
Bösels.<br />
Nachdem 1874 die Kapellengemeinde<br />
Bösel von der Mutterpfarrei Altenoythe<br />
getrennt und zur selbstständigen Pfarrei<br />
erhoben worden war, wird Bösel 1876<br />
auch selbstständige Gemeinde. Bösel mit<br />
den neun Bauernschaften entwickelte<br />
sich seitdem kontinuierlich weiter.<br />
Bösel bietet sich heute als attraktiver<br />
Standort für Handwerk, Handel, Landwirtschaft<br />
und Gewerbe an, ohne sein Gesicht<br />
als interessante und Erholung bietende<br />
Wohnortgemeinde zu verlieren. Eine<br />
besondere Bedeutung kommt dabei<br />
den Vereinen zu. Die Gemeinde hat eine<br />
starke und reiche Tradition in Kultur und<br />
Sport! Als »EURO-Dorf« weit über die<br />
Grenzen des Landkreises bekannt, zeigt<br />
sich die Gemeinde seit fünf Jahrzehnten<br />
weltoffen und gilt einmal im Jahr als<br />
Treffpunkt der europäischen Jugend. Die<br />
seit 1961 alljährlich im September stattfindenden<br />
EURO-Musiktage sind symptomatisch<br />
für die gastfreundlichen und aufgeschlossenen<br />
Einwohner von Bösel.<br />
Das Gesicht der Gemeinde – einst von<br />
Moor- und Ödlandflächen geprägt – hat<br />
sich in den vergangenen Jahrzehnten<br />
grundlegend geändert. Rege Bautätigkeit<br />
bestätigt Bösel als modernen Wohnstandort.<br />
Die Gemeinde ist bestrebt, Gewerbeflächen<br />
schnell und unkompliziert zur<br />
Verfügung zu stellen. Die stetige und kontinuierliche<br />
Entwicklung von Bösel im gewerblichen<br />
Bereich durch die Bereitstellung<br />
neuer Flächen ermöglichte zahlreichen<br />
Firmen, sich einen attraktiven Standort<br />
in der aufstrebenden Gemeinde zu<br />
sichern. So wurden in Bösel, in der unmittelbaren<br />
Umgebung des Unternehmens<br />
fm, neue gewerbliche Flächen erschlossen.<br />
Auch das Gewerbegebiet in Petersdorf<br />
wird Anfang des Jahres <strong>2011</strong> erweitert.<br />
Dort, wo sich die B 72 und B 401 am<br />
Küsten kanal kreuzen und eine schnelle<br />
Erreichbarkeit des Autobahnnetzes gewährleisten,<br />
gründete Bösel gemeinsam<br />
mit dem Landkreis Cloppenburg, der<br />
Stadt Friesoythe und den Gemeinden Saterland<br />
und Barßel 2003 den Zweckverband<br />
interkommunaler Industriepark Küstenkanal.<br />
Auf einer Gesamtfläche von<br />
280 ha, die in bedarfsgerechten Bauabschnitten<br />
erschlossen wird, bietet der C-<br />
Port Industriepark zusammenhängende<br />
Flächen für die Industrieansiedlung, mit<br />
direkter Anbindung an die neue hochmoderne<br />
Hafenanlage.<br />
Neben dieser positiven Entwicklung hat<br />
Bösel ganz bewusst seinen dörflichen<br />
Charakter erhalten. Großzügig gestaltete<br />
Sporthallen, eine Schwimmhalle, Sportplätze,<br />
Tennishalle mit Außenplätzen,<br />
Reithalle und zwei moderne Schießsportanlagen<br />
bieten hervorragende sportliche<br />
Betätigungsmöglichkeiten. Zwei Grundschulen<br />
sowie eine Haupt- und Real schule<br />
mit eigener Mensa befinden sich in der<br />
Gemeinde. Mehrere Allgemein mediziner<br />
und Fach ärzte, zwei Apotheken, Einzelhandelsgeschäfte,<br />
Banken und Gast -<br />
stätten vervollständigen das Angebot der<br />
modernen Gemeinde. Besonders hervorzuheben<br />
ist auch das vorbildliche Angebot<br />
zur Kinderbetreuung, mit dem sich Bösel<br />
als kinderfreundliche Gemeinde positioniert.<br />
■<br />
Bösel bietet preiswerte Gewerbegrundstücke: Die bedarfsorientierte Ausweisung von Gewerbeflächen<br />
schafft attraktive Perspektiven.<br />
Foto: Gemeinde Bösel<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
201
Standort<br />
BÜRGERMEISTER<br />
REINHOLD GROTE<br />
Cappeln<br />
Foto: Gemeinde Cappeln<br />
Auf den ersten Blick ist Cappeln<br />
eine ländlich geprägte Gemeinde<br />
mit einladendem Wohnumfeld<br />
im Einzugsbereich der Kreisstadt<br />
Cloppenburg. Bei genauerem<br />
Hinsehen ist es außerdem Stand -<br />
ort zukunftsträchtiger Gewerbebetriebe<br />
am Verkehrsknotenpunkt<br />
der Bundesautobahnen<br />
A 1 und A 29 mit den Bundesstraßen<br />
68, 69, 72 und 213.<br />
Foto: Gemeinde Cappeln<br />
Rund 70 Prozent der Arbeitsplätze<br />
werden von kleinen und mittleren<br />
Betrieben des produzierenden Gewerbes<br />
angeboten. Schwerpunkte sind<br />
das Bau- und Ernährungsgewerbe sowie<br />
der Metall- und Maschinenbau. Gewerbeund<br />
Industrieflächen stehen zur Erweiterung<br />
bestehender oder Ansiedlung neuer<br />
Gewerbebetriebe zur Verfügung. Darüber<br />
hinaus ist die Gemeinde einer der Träger<br />
des Interkommunalen Gewerbegebietes<br />
ecopark in Sichtweite der A 1.<br />
Die Gemeinde Cappeln umfasst eine<br />
Fläche von 7.621 Hektar und hat 7.445<br />
Einwohner. 84 Prozent der Gesamtfläche<br />
wird landwirtschaftlich genutzt, elf Prozent<br />
sind Wald, die Restflächen sind<br />
Baugrundstücke, Verkehrs- und Grünflächen.<br />
Kirche in Elsten: Der Name Cappeln (1150<br />
Cappelen) bedeutet Kapelle. Die erste kleine<br />
Holzkapelle, die auf dem Meyerhof stand,<br />
gab der Gemeinde den Namen.<br />
Im August 2010 fand auf dem Gestüt Vorwerk das »Fest der Dressur« statt. Mit mehr als 10.000<br />
Besuchern feierte das viertägige Event eine beeindruckende Premiere und war für alle<br />
Beteiligten ein voller Erfolg.<br />
In den 90er Jahren ist Cappeln mit<br />
einem Bevölkerungswachstum von 28<br />
Prozent zu einem der begehrtesten Wohnorte<br />
der Region geworden. In den großzügig<br />
bemessenen Wohnbaugebieten mit<br />
dörflichem Charme, umgeben von Wiesen,<br />
Äckern und Wald lässt es sich eben<br />
günstiger bauen und angenehmer leben<br />
als anderswo. Und selten findet sich ein so<br />
ausgeprägter Mix aus Familienfreundlichkeit,<br />
gutem Bildungs-, Freizeit-, Einkaufsund<br />
Sportangebot wie in Cappeln.<br />
Die Gemeinde sieht in der Familienförderung<br />
eine ihrer zentralen Aufgaben.<br />
Rund 30 Prozent der Einwohner sind unter<br />
18 Jahren. Seit 1995 erhalten Familien<br />
mit mindestens drei Kindern, Alleinerziehende<br />
mit mindestens zwei Kindern<br />
sowie Familien und Alleinerziehende mit<br />
einem behinderten Kind beispielsweise<br />
Zuschüsse zu Klassenfahrten und Kindergartenbesuch.<br />
Das Cappelner Bildungsangebot<br />
umfasst drei Kindergärten, zwei<br />
Grundschulen sowie eine Haupt- und Realschule.<br />
Gymnasiale und berufsbildende<br />
Angebote sind in der nahen Kreisstadt<br />
Cloppenburg bequem wahrzunehmen.<br />
Sportbegeisterte finden mit vier Sporthallen<br />
und sieben Sportplätzen sowie einem<br />
breit gefächerten Vereinsleben gute Rahmenbedingungen<br />
vor. Cappeln ist mit<br />
dem Gestüt Vorwerk und zwei öffent -<br />
lichen Reithallen ein Zentrum der Pferdezucht<br />
und des Reitsports. Vom 19. bis<br />
22.08.2010 fand auf dem Gestüt Vorwerk<br />
das Fest der Dressur statt. Mit weit über<br />
10.000 Besuchern feierte das viertägige<br />
Event eine beeindruckende Premiere und<br />
war für alle Beteiligten ein voller Erfolg.<br />
Das Fest der Dressur ist zunächst auf fünf<br />
Jahre angelegt und könnte ein fester Bestandteil<br />
im Turnierkalender der Welt elite<br />
werden.<br />
Auch Anhänger des Tennis- und des<br />
Schießsportes kommen mit Tennishalle<br />
und Freiplätzen sowie zwei Schießständen<br />
voll auf ihre Kosten. Zusätzlich ist das<br />
vollständige Freizeitangebot der Kreisstadt<br />
Cloppenburg bequem zu nutzen.<br />
Die Ausweisung neuer Baugebiete in<br />
den vier Kirchdörfern Cappeln, Sevelten,<br />
Elsten und Schwichteler sowie die ständige<br />
Entwicklung der Gewerbegebiete zeigen<br />
eindrucksvoll, dass die Entwicklung<br />
der Gemeinde einen stetigen Aufschwung<br />
nimmt.<br />
■<br />
202 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Standort<br />
BÜRGERMEISTER<br />
DR. WOLFGANG WIESE<br />
Cloppenburg<br />
Die Stadt Cloppenburg hat sich<br />
als Kreisstadt und aufgrund ihrer<br />
Lage im Raum zu dem zentralen<br />
Gewerbe- und Industriestandort<br />
im Kreis Cloppenburg entwickelt.<br />
Foto: Stadt Cloppenburg<br />
Die Stadt Cloppenburg hat in den<br />
vergangenen Jahren durch die<br />
Erschließung weiterer Industrieund<br />
Gewerbegebiete die Voraussetzungen<br />
geschaffen, um ihre Rolle als der zentrale<br />
Gewerbe- und Industriestandort im Kreis<br />
Cloppenburg zu behaupten und weiter<br />
auszubauen. Alle Bereiche vom eingeschränkten<br />
Gewerbegebiet bis zum Industriegebiet<br />
bieten voll erschlossene und<br />
über rechtskräftige Bebauungspläne abgesicherte<br />
Grundstücke, die sofort bebaut<br />
werden können.<br />
Im Osten der Stadt befindet sich das<br />
Industrie- und Gewerbegebiet Emstekerfeld<br />
von etwa 200 Hektar Größe, welches<br />
aufgrund seiner Struktur überwiegend<br />
von Betrieben des produzierenden Gewerbes<br />
und der Logistikbranche geschätzt<br />
wird. Schwerpunkte sind die Produktion<br />
von Nahrungsmitteln, Elektrotechnik sowie<br />
der Straßenfahrzeugbau.<br />
Entlang der E 233 erstreckt sich im Westen<br />
der Stadt der Gewerbepark Cloppenburg-West<br />
mit einer Gesamtgröße von 73<br />
Hektar, der in mehreren Bauabschnitten<br />
bedarfsgerecht erschlossen wird. Mehr<br />
als 30 Betriebe haben die Vorteile des Gewerbeparks<br />
bereits erkannt und sich dort<br />
niedergelassen.<br />
575 Jahre Stadtrechtsjubiläum: Das Jubiläum<br />
wurde 2010 nicht nur mit verschiedenen<br />
Veranstaltungen, sondern auch mit der<br />
Herausgabe eines Buches Cloppenburger<br />
Persönlichkeiten gefeiert.<br />
Das Museumsdorf ist eines der größten und ältesten Freilichtmuseen Europas. In mehr als 53<br />
alten Gebäuden aus dem nordwestdeutschen Raum wird das vergangene Alltags leben ländlicher<br />
Bevölkerungsschichten von der frühen Neuzeit bis heute anschaulich präsentiert.<br />
Ein wesentlicher Standortfaktor ist die<br />
moderne und ständig erweiterte Groß -<br />
klär anlage der Stadt, die den abwasserintensiven<br />
Betrieben des Branchenschwerpunktes<br />
Ernährungswirtschaft ihre Produktion<br />
überhaupt erst ermöglicht und<br />
weiteren Betriebsansiedlungen in Cloppenburg<br />
ausreichend freie Kapazitäten<br />
bietet.<br />
Ein ganz wichtiges Argument für Cloppenburg<br />
ist die ausgesprochen günstige<br />
Bevölkerungsstruktur. 50 Prozent der<br />
Cloppenburger sind unter 32 Jahre, 25<br />
Prozent unter 18 – und die Gesamtbevölkerung<br />
wird in den nächsten Jahrzehnten<br />
weiter wachsen. Damit bieten wir Unternehmen<br />
ein langfristig gesichertes und<br />
hoch qualifiziertes Arbeitskräftepotential,<br />
was längst nicht mehr in allen Regionen<br />
Deutschlands selbstverständlich ist.<br />
Auch in anderen Bereichen arbeiten wir<br />
ständig an einer Verbesserung der Rahmen<br />
bedingungen für erfolgreiches wirtschaftliches<br />
Handeln und zur Stei gerung<br />
der Lebens qualität. So versorgt Cloppenburg<br />
heute als die zentrale Einkaufsstadt<br />
des <strong>Oldenburger</strong> Münsterlandes ein weites<br />
Um land mit bis zu 150.000 Menschen.<br />
Eine ausgedehnte Fußgänger zone mit<br />
zahl reichen Fachgeschäften und fast<br />
großstädtisch reichhaltigem Warenangebot<br />
sichert Cloppenburg einen Spitzenplatz<br />
unter den Städten in Deutschland,<br />
belegt durch die sehr hohe Zentralitätskenn<br />
ziffer von 174. Um diese Stellung zu<br />
behaupten und zu stärken, arbeiten wir<br />
intensiv an einer weiteren Attraktivitäts -<br />
steigerung der Innenstadt. So wurde<br />
kürzlich die Neugestaltung des Soeste-<br />
Umfeldes und des Bernay-Platzes im Bereich<br />
der Stadthalle abgeschlossen. Hier<br />
ist im Herzen der Stadt, umgeben von gastronomischen<br />
Betrieben, ein interessanter<br />
Anlaufpunkt mit hoher Aufenthaltsqualität<br />
geschaffen worden. Als weitere<br />
wichtige Maßnahme wird nun die Planung<br />
zur Neugestaltung der Fußgängerzone<br />
Lange Straße vorangetrieben, um<br />
hier ein zusätzliches innerstädtisches Highlight<br />
zu setzen und Cloppenburg als attraktive<br />
Einkaufsstadt mit hohem Erleb -<br />
niswert weiter zu stärken.<br />
Auch als Wohnort bietet Cloppenburg<br />
eine hohe Lebensqualität bei günstigen<br />
Lebenshaltungskosten. Das in die Jahre<br />
gekommene städtische Freizeitbad wird<br />
derzeit mit einem Kostenaufwand von<br />
mehr als sieben Millionen Euro von Grund<br />
auf saniert und zum attraktiven Erlebnisbad<br />
umgestaltet. So arbeiten wir stets daran,<br />
die öffentliche Infrastruktur in Clop -<br />
penburg auf einem hohen Niveau zu<br />
erhalten.<br />
Seit vielen Jahren veräußert die Stadt<br />
Grundstücke in voll erschlossenen Baugebieten<br />
zu günstigen Konditionen. Die ungebrochene<br />
Nachfrage nach Bauplätzen<br />
unterstreicht die Beliebtheit der Stadt<br />
Cloppenburg.<br />
Ich würde mich freuen, Sie demnächst<br />
in unserer schönen Stadt begrüßen zu<br />
können.<br />
■<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
203
Standort<br />
Foto: Stadt Damme<br />
BÜRGERMEISTER<br />
GERD MUHLE<br />
Damme<br />
Damme mit seinen 16.300 Einwohnern<br />
gilt aufgrund seiner<br />
Wirtschaftskraft, der umfang -<br />
reichen Infrastruktureinrichtungen<br />
und seiner landschaftlich<br />
exponierten Lage zwischen den<br />
Dammer Bergen und dem Dümmer<br />
See als Südkreis-Metropole<br />
im Landkreis Vechta.<br />
Ursprünglich war Damme ein Zentrum<br />
der Landwirtschaft, die mit<br />
ihren vor- und nachgelagerten Be -<br />
trieben auch heute noch hohen Stellen -<br />
wert besitzt. Im Zuge der fortschreitenden<br />
Industrialisierung sind in den letzten<br />
Jahrzehnten international bekannte Unternehmen<br />
aus dem Maschinenbau, der<br />
Kartoffel- und Zucker rüben technik, der<br />
Automobilzulieferindustrie, der Kunststoff<br />
technik, der Papierverarbeitung und<br />
der Holzverarbeitung hier ansässig geworden.<br />
Insgesamt verzeichnet Damme rund<br />
6.000 sozialver sicherungspflichtig Beschäftigte.<br />
Für viele Unternehmen war die<br />
sehr gute Infrastruktur Anlass dafür, sich<br />
hier nie derzulassen; damit wurde Damme<br />
zu einem starken und leistungsfähigen<br />
Gewerbe- und Industriestandort, dessen<br />
Unternehmen und Produkte nationale<br />
und interna tionale Wertschätzung genießen.<br />
So liegt Damme kaum acht Ki lo -<br />
meter von der Anschlussstelle zur A 1 entfernt<br />
und verfügt mit dem Verkehrslandeplatz<br />
Rottinghausen über eine bedeutsame<br />
Infrastruktur ein rich tung, die von vielen<br />
Ge werbe treibenden in der Region intensiv<br />
genutzt wird. Und so ist es auch keine<br />
Überraschung, dass die Nachfrage<br />
nach Gewerbegrundstücken in Damme<br />
nach wie vor sehr groß ist.<br />
Als eindrucksvoller Beleg hierfür mag<br />
das neue Gewerbegebiet in Dümmerlohausen<br />
mit einer Größe von 3,66 Hektar<br />
gelten, das im Frühjahr 2009 erschlossen<br />
wurde und wo Anfang 2010 bereits das<br />
letzte verfügbare Grundstück veräußert<br />
wurde. Ähnlich verhält es sich mit dem<br />
Gewerbegebiet Südlich Borringhauser Straße<br />
mit einer Größe von 10,7 Hektar. Dieser<br />
Bereich wird seitens der Stadt Damme<br />
als Entwicklungsfläche für die Firma Zerhusen<br />
vorgehalten, wobei Zerhusen bereits<br />
die Hälfte der hier zur Verfügung stehenden<br />
Fläche erworben und im Jahre<br />
2010 mit einem 38 Meter hohen Hochregallager<br />
mit 15.435 Stellplätzen für Wellpappe<br />
bebaut hat. Dieses markante und<br />
ob seiner Dimensionen weithin sichtbare<br />
Objekt ist 125 Meter lang und 30 Meter<br />
breit. Das neue Hoch regallager ist dabei<br />
kombiniert worden mit einer neuen Versandhalle,<br />
die ebenfalls 125 Meter lang<br />
und 30 Meter breit, aber lediglich zehn<br />
Meter hoch ist.<br />
Weiter vorangebracht werden konnten<br />
auch die Planungen für die Entwicklung<br />
eines Gewerbe gebietes in Neuenwalde.<br />
Hier ist davon auszugehen, dass diese Flächen<br />
im Jahre <strong>2011</strong> bebaut werden können.<br />
Darüber hinaus ist Damme auch eingestiegen<br />
in die Planung für ein Gewerbegebiet<br />
Nördlich Borringhauser Straße, wo<br />
die Stadt über insgesamt 8,9 Hektar an<br />
Eigentumsflächen verfügt, die nunmehr<br />
möglichst kurzfristig einer gewerb lichen<br />
Nutzung zugeführt werden sollen. Im Rat<br />
und der Verwaltung der Stadt Damme besteht<br />
Einigkeit darüber, dass eine vorausschauende<br />
Gewerbeflächenentwicklung<br />
im Rahmen einer zukunfts- und marktorientierten<br />
Wirtschaftsförderung auch<br />
zukünftig eine der vordringlichsten Aufgaben<br />
der Stadt Damme sein wird.<br />
Doch Damme hat noch sehr viel mehr<br />
zu bieten! So ist die Stadt nicht zuletzt<br />
aufgrund ihrer landschaftlich besonderen<br />
Blick auf das Dammer Gewerbegebiet: Die Voraussetzungen für Unternehmer sind ideal.Die<br />
positiven Strukturdaten, die unmittelbare Anbindung an die A 1 und die schon ansässigen<br />
Gewerbetreibenden machen eine Entscheidung für den Wirtschaftsstandort Damme einfach.<br />
ZF Lemförder in Damme: Nachhaltigkeit und<br />
Zuverlässigkeit sind für ZF leitende Prinzipen<br />
des unternehmerischen Handelns.<br />
Lage und der hervorragenden Infrastruktureinrichtungen<br />
ein besonders attraktiver<br />
Wohnstandort. Die Nachfrage nach<br />
Baugrundstücken ist – auch aufgrund der<br />
günstigen Bevölkerungsentwicklung und<br />
des fortwährenden Zuzugs von außerhalb<br />
– ungebrochen. Deshalb wurden in den<br />
vergangenen Jahren in zentraler Lage und<br />
in den Ortschaften attraktive Wohnbaugebiete<br />
entwickelt. Ziel der Stadt Damme<br />
ist es, insbesondere jungen Familien den<br />
Bau eines Eigenheimes in einem familienfreundlichen<br />
Umfeld zu ermöglichen.<br />
Das Herzstück Dammes bildet die verkehrsberuhigte<br />
Innenstadt mit attraktiven<br />
und vielfältigen Fachgeschäften und<br />
Dienstleistungsbetrieben. Im Zuge der Innenstadtsanierung<br />
hat der Stadtkern ein<br />
besonderes Flair entwickelt, das für herausragende<br />
Aufenthaltsqualität sorgt.<br />
Darüber hinaus verfügt Damme mit<br />
dem Krankenhaus St. Elisabeth-Stift und<br />
dem Gesundheitszentrum über wichtige<br />
Einrichtungen im Gesundheitssektor, die<br />
maßgeblich zur entsprechenden Versorgung<br />
der Bevölkerung in dieser Region<br />
beitragen.<br />
Zu einer Bereicherung des kulturellen<br />
Angebotes in Damme wird künftig auch<br />
die Scheune Leiber beitragen, die 2010 aus<br />
Mitteln der Innenstadtsanierung modernisiert<br />
worden ist und zukünftig für vielfältige<br />
öffentliche Nutzungen zur Verfügung<br />
stehen wird.<br />
Einen besonderen Stellenwert genießt<br />
in Damme auch die Pflege von Tradition<br />
und Brauchtum, was insbesondere im alljähr<br />
lichen Dammer Carneval zum Ausdruck<br />
kommt, der mit mehr als 240 Wagen<br />
und Gruppen und über 9.000 Aktiven<br />
als größte Carnevalsveranstaltung in<br />
Norddeutschland gilt. Der Dammer Carneval<br />
blickt dabei bereits auf eine lange<br />
und bewegte Geschichte zurück, lassen<br />
sich die Anfänge des Carnevals doch bis<br />
auf das Jahr 1614 zurückführen. Und so<br />
verwundert es dann auch nicht, dass<br />
Damme mit Blick auf dieses herausragende<br />
Ereignis mit dem Slogan »Vernarrt in<br />
Damme« wirbt.<br />
■<br />
Foto: Stadt Damme<br />
204 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Standort<br />
Foto: Stadt Dinklage<br />
BÜRGERMEISTER<br />
HEINRICH MOORMANN<br />
Dinklage<br />
»Dort arbeiten, wo man auch<br />
gerne lebt« – der Slogan gewinnt<br />
durch die Fertigstellung der<br />
kommu na len Entlastungsstraße<br />
und die hervor ragende Anbindung<br />
an die A 1 weiter an Bedeutung.<br />
Der Wirtschaftsstand ort Dinklage<br />
mit seinen rund 13.000 Einwohnern<br />
und den überwiegend<br />
mittelständischen Unternehmen<br />
wächst und wird zukunftsfähiger.<br />
In den vergangenen Jahren wurden viele neue<br />
Flächen für die Ansiedlung von Industrie und<br />
Gewerbe und natürlich auch für den Wohnungsbau<br />
ausgewiesen und erschlossen.<br />
Die Stadt Dinklage liegt mitten im<br />
Landkreis Vechta und bietet seinen<br />
vorhandenen Unternehmen<br />
wie auch potenziellen neuen Betrieben eine<br />
gute Infrastruktur. Der Neubau der<br />
kommunalen Entlastungsstraße wurde<br />
im vergangenen Jahr fertig gestellt und<br />
für den Verkehr freigegeben. Um Dinklage<br />
als Gewerbestandort noch attraktiver<br />
und zukunftsfähiger zu machen, galt und<br />
gilt es, entsprechende Gewerbe- und Indus<br />
trie flächen vorzuhalten. Im Zuge des<br />
ersten Abschnittes der Kommunalen Ent -<br />
las tungsstraße sind in den vergangenen<br />
zwei Jahren bereits neue Gewerbe- und<br />
Industriegebiete erschlossen worden, hier<br />
haben sich bereits einige Betriebe angesiedelt<br />
und moderne sowie architektonisch<br />
anspruchsvolle Gebäude errichtet.<br />
Für Neuansiedlungen stehen in diesen<br />
Gebieten noch Flächen zur Verfügung.<br />
Eine weitere gewerbliche Entwicklung<br />
ist oberstes Ziel der Stadt Dinklage und<br />
verschiedene Bauleitplanverfahren, die<br />
weitere Gewerbe- und Industrieflächen<br />
vorsehen, sind eingeleitet worden. Neben<br />
Neuansiedlungen haben auch alteingesessene<br />
Dinklager Betriebe den Vorzug<br />
der Lage erkannt und sich als neuen<br />
verkehrsgünstigen Standort für ein<br />
Grund stück im Verlauf der kommunalen<br />
Ent lastungsstraße entschieden.<br />
Die heimischen Gewerbe- und Indus -<br />
trieunternehmen, Kaufleute und andere<br />
Selbstständige haben viel zu bieten. Dink -<br />
lager Unternehmen entwickeln, handeln<br />
und produzieren in vielen Wirtschaftssparten<br />
und sind vor allem in den Bereichen<br />
Metall-, Kunststoff- und Holzver -<br />
arbeitung tätig. Durch ihr Know-how, ihre<br />
innovativen Ideen und ihre Spezialisie -<br />
rungen haben diese Betriebe Märkte in<br />
der ganzen Welt erschlossen und Dinklage<br />
bekannt gemacht. So werden den Dinklagern<br />
und den Einpendlern rund 4.000<br />
gesicherte Arbeitsplätze zur Verfügung<br />
gestellt und Ausbildungsplätze in den<br />
verschiedensten Berufen angeboten.<br />
Aus einer ursprünglich landwirtschaftlichen<br />
Gemeinde hat sich ein moderner<br />
Wirtschaftsstandort mit gutem Branchenmix<br />
entwickelt. Das ländliche Umfeld<br />
wird nach wie vor durch Landwirtschaft<br />
geprägt, die mit ihren vor- und nachgelagerten<br />
Betrieben auch heute noch einen<br />
hohen Stellenwert besitzt. Die Betriebe<br />
der Schweine- und Geflügelzucht sowie<br />
drei Landhandelunternehmen sind ein<br />
wesentlicher Wirtschaftsfaktor auf allerhöchstem<br />
Niveau.<br />
Dinklage hat sich in den vergangenen<br />
Jahren bzw. Jahrzehnten aber auch zu<br />
einem attraktiven Wohnort entwickelt. In<br />
den letzten Jahren sind neue, ruhige Baugebiete<br />
rund um den Stadtkern entstanden.<br />
Aktuell wird im Norden von Dink lage<br />
das Baugebiet Mühlenbachtal erschlossen.<br />
Insgesamt rund 90 Bauplätze sind<br />
hier entstanden, ein Großteil der Grundstücke<br />
ist hier bereits verkauft und wird<br />
mit schmucken Einfamilienwohnhäusern<br />
bebaut. Angrenzend an dieses Baugebiet<br />
wird eine ca. 5 Hektar große park ähnliche<br />
Grünanlage angelegt, die auch eine Naherholungsfunktion<br />
hat. An diese Grünfläche<br />
schließen unmittelbar Bauplätze<br />
für Pferdeliebhaber an, dass Halten von<br />
Pferden und die Errichtung entsprechender<br />
baulicher Anlagen ist hier möglich.<br />
Zur Lebensqualität gehören neben idyllischen<br />
Wohngebieten aber auch andere<br />
Einrichtungen und Infrastrukturen. So<br />
stehen den Einwohnern von Dinklage –<br />
hier den Kleinsten von ihnen – fünf<br />
Kindergärten und seit 2010 eine Kinderkrippe<br />
mit 30 Plätzen zur Verfügung. Die<br />
Betreuungsangebote in den Kindertagesstätten<br />
sind weit gefächert und auf den<br />
Bedarf der Eltern abgestimmt. Die Ver ein -<br />
barkeit von Familie und Beruf und eine<br />
gute Bildung für die Kinder und Jugend -<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
Bürgermeister der Stadt Dinklage: Heinrich<br />
Morrmann<br />
lichen ist den Verantwortlichen in Politik<br />
und Verwaltung ein großes Anliegen. Aus<br />
diesem Grunde wird in naher Zukunft die<br />
erste der beiden Grundschulen in Dink -<br />
lage als Ganztagsschule eingerichtet.<br />
Außerdem stehen den Eltern bzw. ihren<br />
Kindern zwei Kinderhorte, eine Hauptund<br />
Realschule, eine Schule für körper -<br />
behinderte Kinder und Jugendliche, eine<br />
Frühförderungseinrichtung und ein Sonder<br />
kindergarten für behinderte Kinder<br />
zur Verfügung. Für die kleinen und<br />
großen Musikbegeisterten hat die Jugend<br />
musik schule Romberg sicherlich ein<br />
passendes Angebot parat.<br />
Weiterführende Schulen und Bildungseinrichtungen<br />
sind in den Nachbarstädten<br />
in relativ kurzer Entfernung vorhanden<br />
und über direkte Busverbindungen<br />
schnell zu erreichen.<br />
Um sich schnell in Dinklage einzuleben<br />
und neue Bekanntschaften und Freundschaften<br />
zu schließen, bieten die über 70<br />
Vereine und Organisationen die beste Gelegenheit.<br />
Ein alljährlich voller Veranstaltungskalender<br />
der Stadt macht deutlich:<br />
Hier ist was los! Sport, Kunst, Musik oder<br />
andere kulturelle Aktivitäten und verschiedene<br />
gut besuchte Volksfeste. Dink -<br />
lage genießt einen hohen Freizeitwert.<br />
Neben diesen Angeboten bietet der<br />
Burgwald Dinklage die perfekte Erholung<br />
für Bürger und Besucher. Der rund 300<br />
Hektar große Naturraum mit zahlreichen<br />
Rad- und Wanderwegen, den alten Baumbeständen,<br />
dem Tierpark und der größten<br />
und ältesten Wasserburg im <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland, Geburtsstätte des Kardinals<br />
Clemens-August Graf von Galen, bietet<br />
Abwechslung für Auge und Ohr, Ruhe und<br />
Entspannung.<br />
■<br />
205<br />
Foto: Stadt Dinklage
Standort<br />
BÜRGERMEISTER<br />
MICHAEL FISCHER<br />
Emstek<br />
Emstek ist die einzige Gemeinde<br />
im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland,<br />
die an zwei Autobahnen (A 1<br />
und A 29) mit drei Auf- und<br />
Abfahrten angebunden ist.<br />
Mehrere Bundesstraßen, die<br />
B 69, B 72 und die B 213, führen<br />
zu diesen Autobahnen. Diese<br />
Situation ist Chance und<br />
Herausforderung in einem.<br />
Der Mensch bestimmt den Verkehr.<br />
Eine zukunftsorientierte Planung<br />
der Verkehrsinfrastruktur unter<br />
einer Abwägung von wirtschaftlicher Notwendigkeit<br />
und dem Wohlergehen von<br />
Mensch und Umwelt wird in den nächsten<br />
Jahren nicht nur in Emstek von entscheidender<br />
Bedeutung sein. Der Verkehr sollte<br />
nicht unser Leben bestimmen, sondern<br />
das Leben den Verkehr. Vielfältige innovative<br />
Verkehrsprojekte, wie z. B. »Shared<br />
Space« oder Möglichkeiten der Verkehrsberuhigung<br />
in Siedlungslagen und Ortsdurchfahrten<br />
werden im Fokus der gemeindlichen<br />
Überlegungen stehen.<br />
Menschen und Wirtschaft: Die Impulsgeber<br />
und Motoren der Gemeinde<br />
Günstige Baulandpreise, eine hervorragende<br />
bedarfsorientierte Bildungsinfra -<br />
struktur und medizinische Versorgung,<br />
vielfältige Sport- und Freizeitmöglichkeiten,<br />
ein reges Vereins- und Kulturleben,<br />
eine hohe Wohn- und Aufenthaltsqualität<br />
sowie gute Arbeits- und Ausbildungsmöglich<br />
keiten machen Emstek zu einem attraktiven<br />
Wohnort für Neubürger.<br />
Die sehenswerten Räumlichkeiten für<br />
den Ganztagsschulbetrieb an der Hauptund<br />
Realschule, die Krippengruppen im<br />
Franziskus- und St. Maria Goretti Kindergarten<br />
sowie das Familienservicebüro als<br />
Anlaufstelle für alle Fragen rund um das<br />
Thema »Familie« zeigen nur einen kleinen<br />
Teil der stetigen Bemühungen um die<br />
Keimzelle unserer Gesellschaft. Attraktive<br />
Nachmittags- und Ferienbetreuungsangebote<br />
und der Emsteker Familienpass mit<br />
vielfältigen Unterstützungsmöglichkeiten<br />
für kinderreiche Familien runden das Bild<br />
ab. Mit der neuen Sporthalle an der<br />
Grund schule stehen weitere dringend benötigte<br />
Hallenkapazitäten für Schul- und<br />
Breitensportförderung zur Verfügung.<br />
Die Sportvereine in der Gemeinde verzeichnen<br />
fast 3.500 Mitglieder. Mehr als<br />
60 Vereine und Verbände prägen in ihrer<br />
Vielfalt das pulsierende Gemeindeleben.<br />
An den Schnittstellen der wichtigsten<br />
Verkehrsadern hat die Gemeinde Emstek<br />
Industrie- und Gewerbegebiete ausge -<br />
wiesen, die sich in den zurückliegenden<br />
Jahren hervorragend entwickelt haben.<br />
Neben der sehr guten Verkehrslage erfüllt<br />
die Gemeinde durch die Bereitstellung<br />
preiswerter Flächen eine weitere wichtige<br />
Voraussetzung für die Ansiedlung von<br />
Gewerbe und Industrie. Dazu kommen<br />
für gewerbliche Unternehmen, ob Neuansied<br />
lung oder Erweiterung bzw. Umsiedlung<br />
örtlicher Betriebe, die niedrigen<br />
Steuerhebesätze: Grundsteuer A und B je<br />
300 Prozent und Gewerbesteuer 340 Prozent<br />
des Messbetrages.<br />
In Emstek zählen Energiegewinnung<br />
und -transport in besonderem Maße,<br />
sowie Kunststoffverarbeitung, Metallbau,<br />
Umwelttechnik, Bauhandwerk, Nahrungs-<br />
und Futtermittelproduktion, Gärtnereien<br />
und Kalksandsteinherstellung zu<br />
den wichtigsten Branchen vor Ort.<br />
Die Gemeinde Emstek wird in den<br />
nächsten Jahren die bestehenden Gewer -<br />
be gebiete nach den Möglichkeiten des<br />
Flächennutzungsplanes zielgerichtet erweitern<br />
und somit weitere interessante<br />
Ansiedlungsmöglichkeiten für Betriebe<br />
schaffen. Mit einer zukunftsorientierten<br />
Weiterentwicklung ist im Jahr <strong>2011</strong> im<br />
Gewerbegebiet Westeremstek zu rechnen.<br />
An der Halener Straße werden die vor -<br />
handenen Betriebsansiedlungen aktuell<br />
Die Gemeinde Emstek hat sich aufgrund ihrer<br />
Lage im Raum zu einem wichtigen Gewerbeund<br />
Industriestandort in der Region entwickelt.<br />
Für den Nachwuchs stehen in zahlreichen<br />
Bauerschaften der Gemeinde vielfältige Betreuungsangebote<br />
bereit, die kontinuierlich<br />
weiterentwickelt werden.<br />
durch die Umsiedlung und Erweiterung<br />
einheimischer Familienbetriebe ergänzt.<br />
Weitere attraktive Ansiedlungsmöglichkeiten<br />
sind vorhanden.<br />
Gemeinsam für qualifizierte Arbeitsplätze<br />
Um künftigen Ansprüchen auch gemeindeübergreifend<br />
gerecht zu werden, wurde<br />
der ecopark (ecopark.de) als interkommunales<br />
Industrie- und Gewerbe gebiet in<br />
Drantum (300 Hektar bebaubare Ansiedlungsfläche),<br />
in unmittelbarer Nähe zu<br />
den Autobahnen A 1 und A 29 realisiert.<br />
Hiermit wird ein neuer Weg eingeschlagen<br />
– ein Weg, der nicht nur allein von der<br />
Gemeinde Emstek, sondern auch von den<br />
umliegenden Kommunen Cappeln und<br />
Cloppenburg sowie vom Landkreis Cloppenburg<br />
gemeinsam begangen wird.<br />
Aktuell sind weitere 22 Hektar für die<br />
sofortige Bebauung verfügbar. Die Gewerbegrundstücke<br />
sind voll erschlossen<br />
und werden individuell in Größe, Lage<br />
und Zuschnitt auf die Bedürfnisse der<br />
Unternehmen abgestimmt. Auch groß -<br />
flächige Projekte mit einem Flächenbedarf<br />
von bis zu 50 Hektar am Stück sind<br />
im ecopark realisierbar. Als einer der ersten<br />
Standorte in der Region verfügt der<br />
ecopark über eine optimale IT-Anbindung<br />
mit Geschwindigkeiten von bis zu 40<br />
MB/s über Glasfaser oder DSL 16.000. Eine<br />
attraktive Landschaftsgestaltung und<br />
eine hochwertige Infrastruktur prägen<br />
das Bild des ecoparks. Servicekompetenz<br />
und zü gige Genehmigungsverfahren sind<br />
selbst verständlich und bieten neben den<br />
güns tigen Konditionen ein Mehrwert für<br />
Unter nehmen im ecopark. Das Jahr 2010<br />
kann als eines, wenn nicht sogar das bislang<br />
erfolgreichste Jahr des ecoparks<br />
bezeichnet werden. 200 weitere Arbeitsplätze<br />
wurden geschaffen. Emstek ist die<br />
Gemeinde mit dem Sympathie effekt am<br />
Puls der Zeit.<br />
■<br />
Fotos: Gemeinde Emstek<br />
206 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Standort<br />
BÜRGERMEISTER<br />
GEORG KETTMANN<br />
Essen/Oldb.<br />
Die Gemeinde Essen (Oldenburg)<br />
ist ein von mittelständischen<br />
Unternehmen geprägter<br />
Gewerbestandort im<br />
Erholungsgebiet »Hasetal«.<br />
Freundlich, grün und mittendrin – so<br />
ist Essen und so heißt auch der Slogan,<br />
der auf dem neuen Internet -<br />
auftritt der Gemein de unter dem neuen<br />
Logo prangt. »Freundlich, grün und mittendrin«:<br />
Die hier lebenden Menschen<br />
sind freundlich, pflichtbewusst und bodenständig<br />
– eine gute Voraussetzung für<br />
die Entwicklung einer eher landwirtschaftlich<br />
geprägten Gemeinde zu einem<br />
starken Gewerbe- und Industriestandort,<br />
mit welt weit agierenden Betrieben der Er -<br />
nährungsindustrie sowie des Anlagenund<br />
Maschinenbaues.<br />
Die Einbettung der Gemeinde in die<br />
grüne Parklandschaft der beiden Hase-<br />
Flüsse macht die Region zu einem attraktiven<br />
Lebensraum und für Erholungs -<br />
suchende zu einem Ziel für ausgedehnte<br />
Rad- und Wandertouren. Der hier verlaufende<br />
Hasetalradweg von Osnabrück bis<br />
Meppen gehört inzwischen zu den bedeutendsten<br />
Radwegen Deutschlands.<br />
Essen/Oldb. liegt mittendrin in einem<br />
großen Natur- und Erholungsraum, aber<br />
auch und nicht zuletzt in einem starken<br />
Wirtschaftsraum. Die günstige Infrastruktur<br />
mit der Nähe zur Bundesautobahn A 1,<br />
den durch den Ort verlaufenden Bundesund<br />
Landes straßen sowie der Nordwestbahnstrecke<br />
Osna brück-Oldenburg bietet<br />
günstige Bedingungen für diese Entwicklung.<br />
»Freundlich, grün und mittendrin«: Das<br />
bedeutet auch die Erfüllung heutiger Anforderungen<br />
der Gesellschaft. Der Ausbau<br />
des Angebotes zur Vereinbarkeit von Familie<br />
und Beruf ist inzwischen auf vielen<br />
Ebenen erfolgt. Die Betreuung von der<br />
Kinderkrippe bis zur Schule ist zu einer<br />
Kernaufgabe geworden. Es stehen im Kindergartenbereich,<br />
der Grundschule sowie<br />
im Sekundarbereich I Ganztagsangebote<br />
zur Betreuung zur Verfügung. Diese günstigen<br />
Rahmenbedingungen sprechen für<br />
sich.<br />
■<br />
Blick auf Essen: Das große Arbeitsplatzangebot, die günstige Infra struk tur und die Einbettung<br />
der Gemeinde in die Parklandschaft des »Erholungs ge bietes Hasetal« machen Essen<br />
zum begehrten Wohnstandort.<br />
Fotos: Gemeinde Essen/Oldb.<br />
Kindergarten St. Josef: Die Betreuung von<br />
der Kinderkrippe bis zur Schule ist zu<br />
einer Kernaufgabe geworden.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
207
Standort<br />
Foto: Stadtmarketing Friesoythe<br />
BÜRGERMEISTER<br />
JOHANN WIMBERG<br />
Friesoythe<br />
Eisenstadt, Mittelzentrum,<br />
Wachstumsstandort und<br />
Spitzenreiter bei erneuerbaren<br />
Energien!<br />
Die bemerkenswerte Friesoyther<br />
Wirtschaftsentwicklung und das<br />
Profil der nördlichsten deutschen<br />
Stadt im Ring der europäischen Schmiedestädte<br />
waren bereits Themen in den bisherigen<br />
Ausgaben dieses OM-Wirtschaftsmagazins.<br />
Doch die Eisenstadt im Norden<br />
des <strong>Oldenburger</strong> Münsterlandes zeichnet<br />
sich noch durch weitere außergewöhn -<br />
liche Entwicklungen aus. So ist die Stadt<br />
an der Soeste längst zur Vorzeigekommune<br />
in Sachen regenerativer Energien aufgestiegen.<br />
Während auf anderen politischen Ebenen<br />
noch über das Tempo beim Ausbau<br />
der erneuerbaren Energien diskutiert<br />
wird, ist die Realität in Fries oythe schon<br />
dort angekommen, wo man national vielleicht<br />
gerne sein möchte. Die Stadt kann<br />
sich bereits heute nahe zu autark mit<br />
Strom aus erneuerbaren Ener gien versorgen.<br />
Atemberaubende Wachstumsraten<br />
haben in den letzten Jahren hier wie in<br />
kaum einer anderen Kommune des Landes<br />
das Zukunftsthema vor an gebracht<br />
und die Zahlen sprechen eine eindeutige<br />
Sprache. Bereits bis zum Herbst 2010<br />
konnte man in Friesoythe allein 67 Windenergieanlagen<br />
zählen, die Strom in das<br />
örtliche Netz abgeben. Ein weiter er<br />
sprunghafter Anstieg wurde beim Bau<br />
von Biogasan lagen festgestellt. Derzeit<br />
produzieren in der Stadt Friesoythe bereits<br />
37 Anlagen (11/2010) Strom und<br />
Wärme. Nicht verwunderlich ist in diesem<br />
Zusammenhang die Tatsache, dass auch<br />
die fachliche Kompetenz und der Anlagenbau<br />
hier zu Hause sind. So haben beispielsweise<br />
Unternehmen wie Biogas Weser-Ems<br />
und die Deutsche Biogas AG ihren<br />
Sitz in Friesoythe. Deutliche Zuwachsraten<br />
sind darüber hinaus im Bereich der<br />
Photovoltaikanlagen zu verzeichnen. Bis<br />
jetzt sind schon weit mehr als 100 Sonnenenergieanlagen<br />
ans Netz gegangen, wobei<br />
auch in diesem Bereich eine weitere<br />
Entwicklung erwartet wird. Solarthermie,<br />
Erdwärme und Wasserkraft ergänzen<br />
das Spektrum der erneuerbaren Energien<br />
in der Stadt Friesoythe. So kann man<br />
am Kulturzentrum Alte Wassermühle im<br />
Zentrum der Stadt nicht nur eine Wasserkraftanlage<br />
an der Soeste besichtigen,<br />
sondern auch ein Informationszentrum<br />
für regenerative Energien besuchen, das<br />
2005 eröffnet wurde.<br />
In Friesoythe würden auch ohne Strom<br />
aus den großen Kraftwerken die Lichter<br />
nicht ausgehen. Das Mittelzentrum ist<br />
heute Modellkommune der Bioenergie -<br />
region im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland,<br />
wobei die Entwicklung der Stadt sogar<br />
bundesweite Maßstäbe setzt. Doch jede<br />
deutliche Entwicklung hat Licht und<br />
Schattenseiten. So will man im Rathaus<br />
Das Friesoyther »Kulturzentrum Alte Wassermühle« ist auch Informationszentrum für regenerative<br />
Energien mit Mühlrad und eigener Wasserkraftanlage zur Stromerzeugung.<br />
Die Eisenstadt Friesoythe hat auch touris -<br />
tisch viel zu bieten. Glockenspiel, Tier- und<br />
Freizeitpark, Kletterwald, Thülsfelder Talsperre...<br />
am Stadtpark aus der Vielzahl der örtlichen<br />
Biogasanlagen einen größeren<br />
Mehrwert für die Öffentlichkeit ziehen.<br />
Die Ressourcen, die sich aus dem vielfach<br />
noch fehlenden Wärmekonzepten zahlreicher<br />
Anla gen ergeben, will Bürgermeister<br />
Johann Wimberg auch für kommunale<br />
Liegenschaften nutzbar machen. Davon<br />
profi tieren am Ende Kommune und Anlagen<br />
betreiber gleichermaßen, wobei mit<br />
Blick auf die Minderungen im CO2-Ausstoß<br />
ein guter Beitrag zum Klimaschutz<br />
geleistet wird. So befasst sich die Stadt mit<br />
der Entwicklung eines Mikrogas- oder eines<br />
Mikro wärmenetzes für Friesoythe. Es<br />
geht darum, wirtschaftlich attraktive<br />
Lösungen für eine nachhaltig gute Energieversorgung<br />
weiter zu entwickeln. Mit<br />
Interesse blickt die Stadt daher auf alle<br />
Versuche und Forschungen mit dem Ziel,<br />
den Mais als Energiepflanze für Biogasanlagen<br />
mehr und mehr zu ersetzen. Nur so<br />
können entstandene Monokulturen und<br />
Flächenkonkurrenzen zwischen der Futterwirtschaft<br />
und den Biogasanlagenbetrieben<br />
entschärft werden.<br />
Beim Thema der erneuerbaren Energien<br />
ist die Stadt Friesoythe in Deutschland<br />
längst in den Blickpunkt des öffentlichen<br />
Interesses gerückt. Mit fast 21.000<br />
Ein wohnern ist das nördlichste und flächengrößte<br />
Mittelzentrum im <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland weiter auf Wachstumskurs<br />
und das nicht nur bei den erneuerbaren<br />
Energien.<br />
■<br />
Foto: Stadtmarketing Friesoythe<br />
208 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Standort<br />
BÜRGERMEISTER<br />
ANDREAS BARTELS<br />
Garrel<br />
Die Gemeinde Garrel verfügt<br />
über eine vielseitige und<br />
leistungs fähige Wirtschaftsstruktur<br />
und bietet der permanent<br />
wachsenden Bevölkerung gute<br />
Einkaufs- und hervorragende<br />
Beschäftigungs möglichkeiten.<br />
Foto: www.wistundlaumann.de<br />
Foto: Gemeinde Garrel<br />
Die großzügige Ausweisung von<br />
Gewerbe- und Industrieflächen<br />
hat die wirtschaftliche Entwicklung<br />
in den vergangenen Jahren positiv<br />
beeinflusst. Die Expansion einzelner Unter<br />
nehmen unterstützt die Gemeinde<br />
durch entsprechende Bebauungspläne für<br />
den Stand ort. Neue Industrie- und Gewerbegebiete<br />
werden großzügig erschlossen<br />
und ansiedlungswilligen Unternehmern<br />
gern zur Verfügung gestellt.<br />
Positiv für die Weiterentwicklung aktiver<br />
Unternehmen wirkt sich nicht zuletzt<br />
auch das sehr gut ausgebaute Verkehrsnetz<br />
aus. Die nächste Auffahrt zur Jade -<br />
linie A 29 mit direktem Anschluss an die<br />
Hansalinie A 1 liegt nur zehn Kilometer<br />
entfernt. Außerdem durchzieht die Bun -<br />
des straße 72 mit einer Länge von acht<br />
Andreas Bartels ist seit 2006 als Bürgermeister<br />
tätig und begeistert von der positiven<br />
Entwicklung seiner Gemeinde.<br />
Einkaufszentrum an der Hauptstraße: Das Heide-Center in Garrel.<br />
Kilometern das Gemeindegebiet, die<br />
Landes straßen 835, 847 und 871 mit 26<br />
Kilometern sowie die Kreisstraßen 150,<br />
151, 152 und 167 mit 18 Kilometern.<br />
Daneben besteht ein Netz ebenfalls großzügig<br />
ausgebauter Gemeindestraßen mit<br />
einer Länge von über 200 Kilometern.<br />
Früher war Garrel fast ausschließlich<br />
landwirtschaftlich ausgerichtet. Die Möglichkeiten<br />
für die Schulabgänger, im eigenen<br />
Ort beruflich Fuß zu fassen, waren<br />
sehr gering. Anfang 1960 verließen 75<br />
Prozent der Jugendlichen mangels vorhan<br />
dener Arbeits- und Ausbildungsstellen<br />
die Gemeinde. Doch der wirtschaft -<br />
liche Umbau gelang, so dass heute den<br />
etwa 250 verbliebenen landwirtschaftlichen<br />
Betrieben rund 400 gewerbliche<br />
Unternehmen mit annähernd 4.500 so -<br />
zialversicherungspflichtigen Beschäftigten<br />
gegenüber stehen. Von den Erwerbstä<br />
tigen in der Gemeinde sind rund 95 Prozent<br />
im produzierenden Gewerbe, Handel,<br />
Handwerk im Dienstleistungsbereich<br />
und in sonstigen Berufszweigen tätig. Nur<br />
noch fünf Prozent der Arbeitnehmer<br />
verdienen ihren Lebensunterhalt in der<br />
Landwirtschaft.<br />
Die günstige Altersstruktur ist neben<br />
den bereits erwähnten guten Verkehrs -<br />
anbindungen ein besonderes Plus für<br />
gewerbliche Ansiedlungen gewesen: Der<br />
Anteil der unter 18-Jährigen an der<br />
Bevölkerung liegt über 28 Prozent. Mehr<br />
als 45 Prozent der Bevölkerung sind mit<br />
18 bis 45 Jahren im besten Erwerbsalter.<br />
Nach absoluten Zahlen gestaffelt, ver -<br />
zeichnete Garrel zwischen 1990 und<br />
2000 den höchsten Anstieg bei den sozialversicherungspflichtigen<br />
Beschäftigungsverhältnissen.<br />
Der Erfolg Garreler Unternehmen spiegelt<br />
sich selbstverständlich auch im Haushalt<br />
der Gemeinde wider. So ist der<br />
Ansatz der Gewerbesteuer im aktuellen<br />
Haushaltsjahr 2010 mit rund 4,1 Millionen<br />
Euro der größte Einzeletat auf der<br />
Einnahmenseite.<br />
Insgesamt kann behauptet werden,<br />
dass Garrel einer der außergewöhnlichsten<br />
Gewerbestandorte Norddeutschlands<br />
ist. Nicht zuletzt große Namen wie<br />
Heidemark, Böseler Goldschmaus oder<br />
die Unternehmensgruppe Kamps Brotund<br />
Backwaren sind in Garrel zuhause.<br />
Schwerpunkte im überwiegend mittelständisch<br />
geprägten Gewerbe sind das<br />
Nahrungs- und Genussmittelgewerbe, das<br />
Baugewerbe sowie der Stahl- und<br />
Maschinenbau. Daneben sorgen Lebensmittel-<br />
und Textilfachgeschäfte sowie<br />
Einkaufsmöglichkeiten für alle anderen<br />
Lebensbereiche für eine qualitativ hochstehende<br />
Grundversorgung der Bevölkerung.<br />
Aber auch Spezialanbieter finden<br />
ihre Käuferschichten. Banken, Versicherungen<br />
und Immobilienmakler sind in<br />
ausreichender Zahl vorhanden. Nicht zu -<br />
letzt das Handwerk hat in Garrel golden -<br />
en Boden. Qualifizierte Handwerksbetriebe<br />
sind in allen Sparten vertreten. So dokumentiert<br />
neben der Industrie kein anderer<br />
Wirtschaftszweig die aufstrebende<br />
Entwicklung der Gemeinde Garrel so<br />
deutlich wie das Handwerk.<br />
Die hier aufgezeigte positive Entwicklung<br />
ermöglichten Unternehmer/-innen,<br />
bürgernahe Verwaltung und Kommunalpolitiker/-innen,<br />
indem sie in allen wichtigen<br />
Entscheidungsfragen Hand in Hand<br />
gemeinsam richtige Weichen für die Zukunft<br />
ihrer Gemeinde stellten. ■<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
209
Standort<br />
BÜRGERMEISTER<br />
WILLIBALD MEYER<br />
Goldenstedt<br />
Die Gemeinde Goldenstedt mit<br />
rund zehntausend Einwohnern<br />
ist ein von mittelständischem<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
geprägter Gewerbestandort im<br />
Naturpark Wildeshauser Geest.<br />
Fotos: Archiv der Gemeinde Goldenstedt<br />
Weitere Branchenschwerpunkte<br />
sind das Baugewerbe, die Gastro<br />
nomie-Technik und die<br />
Holz ver arbeitung. Die zentral gelegenen<br />
Gewerbe gebiete sichern mit ausreichenden<br />
Flächenreserven die Entwicklung dieser<br />
und neuer Betriebe. Mitten im Städtedreieck<br />
Bremen, Oldenburg und Osna -<br />
brück gelegen, verfügt Goldenstedt über<br />
güns tige Verkehrsanbindungen. Die Autobahn<br />
anschlüsse Wildeshausen-Nord,<br />
Clop pen burg und Vechta befinden sich in<br />
un mittel barer Nähe, die Gewerbegebiete<br />
liegen direkt an der Bahn strecke Os na -<br />
brück – Delmen horst – Bre men und die<br />
Bahn höfe in Goldenstedt und Lutten<br />
werden im Stundentakt durch die Nordwestbahn<br />
bedient.<br />
Niedrige Gewerbegrundstückspreise ab<br />
acht Euro inklusive Erschließungskosten,<br />
ein niedriger Gewerbesteuersatz von 320<br />
Prozent und die Serviceorientierung der<br />
Wirtschaftsförderung sorgen in Goldenstedt<br />
für ein gutes Investitionsklima. Zusätz<br />
lich unterstützt die Gemeinde ansiedlungswillige<br />
Unternehmen durch entsprechende<br />
Gewerbeförderungsmaßnahmen.<br />
Das Moor von seiner schönsten Seite erleben: Das Naturschutz- und Informationszentrum<br />
»Haus im Moor« bietet hierfür die Gelegenheit.<br />
Mitten im Grünen: Das Freizeitangebot in und um Goldenstedt ist sehr vielfältig: Schwimmen,<br />
Wandern, Angeln, Tennis (auch in der Halle), Rudern und Paddeln auf der Hunte sowie<br />
Modellfliegen sorgen für ein abwechslungsreiches Programm.<br />
Vor allem für Unternehmen des verarbeitenden<br />
Gewerbes haben sich die Standortbedingungen<br />
als förderlich erwiesen.<br />
Goldenstedt bietet vielfältige Möglichkeiten<br />
zur Naherholung. Der Staatsforst<br />
Herrenholz, das Huntetal und das große<br />
Naturschutzgebiet Goldenstedter Moor sind<br />
erste Adressen für Naturerlebnisse. Zum<br />
Badeerlebnis in natürlicher Umgebung<br />
lockt der Hartensbergsee. Gerade für<br />
Rad wanderer bietet Goldenstedt paradiesische<br />
Verhältnisse.<br />
Wer hier lebt und arbeitet, will auf Naturnähe<br />
nicht verzichten. Nur ein kurzer<br />
Weg zu Fuß oder mit dem Rad, und die<br />
von mächtigen Eichen und Fichten gesäumten<br />
Wanderwege im Herrenholz machen<br />
den Alltag vergessen. Nicht weniger<br />
erholsam und interessant ist das Moorerlebnis<br />
im Goldenstedter Moor. Das mit Mitteln<br />
der Bundesstiftung Umwelt geförderte<br />
Naturschutz- und Infor mationszentrum<br />
Goldenstedter Moor (NIZ) macht die Faszination<br />
des Moores erlebbar – ob mit<br />
Freunden bei einer Fahrt mit der Moorbahn<br />
oder während eines Familienspazierganges<br />
über den Moorerlebnispfad.<br />
Das NIZ hat mit seiner Wahl zu einem von<br />
365 Orten im Land der Ideen 2006 bundesweite<br />
Anerkennung erfahren.<br />
Auch als Wohnort ist Goldenstedt attrak<br />
tiv. Bauwillige finden ideale Rahmen -<br />
bedingungen vor: Erschwingliche Grundstücke<br />
mit vielen Spielplätzen, freundliche<br />
Nachbarn und örtliche Bauunternehmen,<br />
die ihr Handwerk verstehen!<br />
Die Bevölkerung hat in den letzten zehn<br />
Jahren um zehn Prozent zugenommen.<br />
Zur Deckung der damit verbundenen<br />
Nachfrage nach Bauland wurden in unmittelbarer<br />
Nähe zu den drei Ortskernen<br />
Goldenstedt, Lutten und Ellenstedt weitere<br />
Wohnbaugebiete ausgewiesen. Die<br />
Preise von 44 bis 49 Euro wurden dabei<br />
bewusst familienfreundlich gestaltet. Eine<br />
100-prozentige Kindergartenplatzver -<br />
sorgung sowie Kinderkrippen und ein<br />
Waldkindergarten sind selbstverständlich.<br />
Außerdem: Goldenstedt verfügt über<br />
drei Grundschulen sowie eine Haupt- und<br />
Realschule, die aktuell rund erneuert<br />
wurde. Gymnasien, berufs bildende Schulen<br />
und drei Hochschulen sind in der benachbarten<br />
Kreisstadt Vechta schnell zu<br />
erreichen.<br />
■<br />
210 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Standort<br />
BÜRGERMEISTER<br />
DR. WOLFGANG KRUG<br />
Holdorf<br />
Fotos: Gemeinde Holdorf<br />
Die sympathische Alternative<br />
im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />
präsentierte sich im Jahre<br />
2010 mit einem Festjahr und<br />
der dritten Auflage ihrer<br />
über regional bekannten<br />
Gewerbemesse IGEHA 2010.<br />
Die Gemeinde Holdorf gönnte sich<br />
im Jahre 2010 ein Festjahr und die<br />
dritte Auflage ihrer überregional<br />
bekannten Gewerbemesse IGEHA. Und<br />
man kann das Festjahr und die IGEHA<br />
2010 am besten einfach nur mit dem Superlativ<br />
»Unvergesslich!« überschreiben.<br />
Dass die Gemeinde Holdorf in den letzten<br />
Jahren eine derart rasante Entwicklung<br />
bei den Beschäftigtenzahlen und der<br />
Anzahl der hier gemeldeten Gewerbebetriebe<br />
genommen hat, ist kein Zufall, sondern<br />
das Ergebnis der ziel- und werteorientierten<br />
sowie wirschaftsfreundlichen<br />
Politik des Holdorfer Rates und der Verwaltung.<br />
Diese beinhaltet insbesondere<br />
die jederzeitige Verfügbarkeit von ausreichendem,<br />
preiswertem und ohne großen<br />
Aufwand zu bebauendem Gewerbeland.<br />
Den Satz: »Damit können wir nicht dienen!«<br />
werden Sie in Holdorf nicht hören.<br />
Darüber hinaus sieht sich die Gemeinde in<br />
der Pflicht, allen Ansiedlungswilligen bei<br />
der Realisierung ihrer Vorstellungen die<br />
größtmöglichste Unterstützung zu geben.<br />
Das gute Klima in der Holdorfer Unternehmerschaft<br />
ließ dann auch solche<br />
Großereignisse wie die IGEHA Realität<br />
werden. Am 24. und 25. April 2010 öffneten<br />
bereits zum dritten Mal die im Gewerbegebiet<br />
ansässigen Betriebe gemeinsam<br />
ihre Tore, um weiteren Ausstellern Platz<br />
für ihre Präsentationen zu geben. Die<br />
Aus der Luft: Narzissen-Blüte auf der Igeha in Form des Holdorfer Wappens.<br />
Das Holdorfer Gewerbe- und Industriegebiet bietet mit seinen vielen Firmen einen repräsentativen<br />
Querschnitt durch die Leistungsfähigkeit der regionalen Unternehmerschaft und<br />
hat noch genügend Platz für viele Neuansiedlungen.<br />
rund 160 Aussteller konnten dadurch erneut<br />
die Leistungsfähigkeit und Vitalität<br />
des Gewerbe standortes Holdorf unter Beweis<br />
stellen. Dass wir an diesen beiden Tagen<br />
rund 20.000 Besucher zählen konnten,<br />
war der größte Dank und Anerkennung<br />
für ein unvergleichliches Ereignis<br />
(www.igeha 2010.de).<br />
Im direkten Zusammenhang damit steht<br />
nach unserer Auffassung die Bereitstellung<br />
von preiswertem Wohnbauland, um<br />
den Traum vom Eigenheim zu erschwinglichen<br />
Preisen Wirklichkeit werden zu lassen.<br />
Die daraus entstehenden kurzen Wege<br />
zwischen Arbeitsplatz und Wohnhaus<br />
und die sehr gute kommunale Infrastruktur<br />
(Kinder gärten, Kinderkrippe, Schulen,<br />
Sport zentrum mit Hallenbad etc.) sorgen<br />
für ein attraktives Lebensumfeld.<br />
Eingebettet war die IGEHA ins Festjahr<br />
2010, mit dem die Gemeinde ihre 1300-<br />
jährige Besiedlung feierte. Zwar wurde<br />
erst 1988 die 800. Wiederkehr der ersten<br />
urkundlichen Erwähnung festlich begangen,<br />
aber dank archäologischer Ausgrabungen<br />
wissen wir inzwischen, dass mindestens<br />
seit dem Jahr 710 eine dauerhafte<br />
Ansiedlung am Nordrand der Dammer<br />
Berge existiert.<br />
Holdorf zeigte sich aber nicht nur im vergangenen<br />
Festjahr als äußerst lebendige<br />
Gemeinde (was angesichts von 60 Vereinen<br />
und Organisationen und einer intakten<br />
Bürgergesellschaft kaum verwundert);<br />
auch in den Folgejahren werden die<br />
sprichwört lichen Holdorfer Tugenden<br />
und Charakterstärken nichts an ihrer Anziehungskraft<br />
verlieren. Zugezogene finden<br />
daher bestimmt ein Pendant für ihre<br />
Interessen und werden schnell heimisch.<br />
Die Naherholungsangebote in Holdorf<br />
und umzu lassen sich hier nur exemplarisch<br />
und keinesfalls abschließend anführen:<br />
Der herrlich schimmernde Heidesee<br />
mit seiner sprichwörtlich guten Wasserqualität<br />
lockt zu allen Jahreszeiten<br />
zahlreiche Gäste an. Daneben erlauben<br />
die ausgedehnten Wälder rund um Holdorf<br />
erholsame Reit- und Wandertouren.<br />
Vielleicht begegnen Sie dabei ja dem<br />
»Weißen Fräulein von der Dersaburg«, jener<br />
sagenhaften Gestalt aus der Zeit Widukinds.<br />
Ich bin mir sicher, dass der besondere<br />
Charme von Holdorf jeden überzeugen<br />
wird (www.holdorf.de).<br />
■<br />
Dr. Wolfgang Krug ist seit Juli 2004 hauptamtlicher<br />
Bürgermeister der Gemeinde.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
211
Standort<br />
BÜRGERMEISTER<br />
MICHAEL KRAMER<br />
Lastrup<br />
Mit dem Ende der Besatzungszeit<br />
und der Währungsreform<br />
begann auch in der Gemeinde<br />
Lastrup, die heute rund 7.000<br />
Einwohner zählt und sich über<br />
ein Gebiet von etwa 85 Qua drat -<br />
kilometern erstreckt, eine deutliche<br />
wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung.<br />
Michael Kramer ist seit September 2010 Bürgermeister<br />
der Gemeinde Lastrup.<br />
Der eigentliche Durchbruch kam<br />
für die Gemeinde Lastrup nach<br />
dem zweiten Weltkrieg mit den<br />
Erdölexplora tionen. Die Vacuum-Öl-AG,<br />
die spätere Mobil-Oil, war in den 50-er<br />
Jahren des vorigen Jahrhunderts mit bis<br />
zu 300 Beschäftigten einer der größten<br />
Arbeitgeber in der Gemeinde.<br />
Um 1970 herum wurde in Lastrup an<br />
der B 213, die heute die Hauptverbindungsstrecke<br />
zwischen dem norddeutschen<br />
Raum sowie den skandinavischen<br />
Ländern und unserem Nachbarland<br />
Holland bildet, ein Gewerbegebiet ausgewiesen.<br />
Hier haben sich bis heute zahlreiche<br />
namhafte Firmen mit teilweise internationalen<br />
Absatzmärkten niedergelassen.<br />
Der bekannte Fahrzeug- und Pferdeanhänger-Produzent,<br />
die Fahr zeugwerke<br />
Böckmann beispielsweise, ist dort bereits<br />
seit 1971 tätig. Auch die weltweit bekannte<br />
Firma AWILA ist nach ihrem expandierungsbedingten<br />
Umzug aus der Ortsmitte<br />
inzwischen im Gewerbegebiet ansässig.<br />
Die Firma Schulte ist überregional für ihre<br />
hochwertigen Fleisch- und Wurstspezialitäten<br />
bekannt und neben Böckmann<br />
und AWILA einer der größten Arbeitgeber<br />
in Lastrup. Auch im Gewerbegebiet in<br />
Hemmelte hat im Laufe der letzten Jahre<br />
eine Ansiedlung von Gewerbebetrieben<br />
verschiedenster Art stattgefunden.<br />
Heute bieten Handel, Handwerk und<br />
Gewerbe in der Gemeinde dank des vorausschauenden<br />
Handelns der politisch<br />
Verantwortlichen einen bunten Branchenmix<br />
und zahlreiche Arbeitsplätze.<br />
Waren 1980 in Lastrup noch insgesamt<br />
1.177 Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig<br />
beschäftigt, konnte diese Zahl<br />
auf nahe zu 2.300 Arbeitnehmer im Jahre<br />
2009 gesteigert und damit fast verdoppelt<br />
werden. Auch die Arbeitslosenquote<br />
bewegt sich landkreisweit im unteren Niveau.<br />
Industrie und Gewerbe haben in<br />
Verwaltung und Bevölkerung einen hohen<br />
Stellenwert.<br />
In den vergangenen Jahren konnte die<br />
Gemeinde zahlreiche Gewerbegrundstücke<br />
insbesondere an Existenzgründer<br />
veräußern, sodass sich das Bild in den Industriegebieten<br />
ständig positiv verändert.<br />
Die Ausweisung weiterer Gewerbeflächen<br />
wird auch in den kommenden<br />
Jahren eine der vordringlichsten Aufgaben<br />
sein.<br />
Einer der Gründe, die für eine Ansiedlung<br />
und Expansion von Gewerbe in unserer<br />
Gemeinde sprechen, ist nicht zuletzt<br />
die günstige Verkehrs anbindung.<br />
Sie wird vor allem durch die im Dezember<br />
2009 freigegebene, rund sechs Kilometer<br />
lange Umgehungs straße gewährleistet,<br />
die darüber hinaus für eine deutliche<br />
Entlastung des Lastruper Ortskerns<br />
aufgrund des in den letzten Jahren sehr<br />
stark zugenommenen Schwerlastverkehrs<br />
sorgt. Für weitere Entlastung sorgt<br />
die neue Ortsentlastungsstraße zwischen<br />
der Bundesstraße 213 und der Landesstraße<br />
837, die im vergangenen Jahr fertig<br />
gestellt wurde.<br />
Lastrup verfügt vollständig über die für<br />
eine Landgemeinde dieser Größenordnung<br />
erforderlichen infrastruk turellen<br />
Einrichtungen. In den meisten der insgesamt<br />
fünf Kindergärten im Gemeindegebiet<br />
sind neben den Regelgruppen auch<br />
entsprechende Krippengruppen für die<br />
Betreuung der unter dreijährigen Kinder<br />
eingerichtet. Dies ermöglicht insbesondere<br />
jungen Eltern einen schnellen Wiedereinstieg<br />
in das Erwerbsleben.<br />
Die Grundschule in Hemmelte wird als<br />
»Volle Halbtagsschule«, die Grundschule<br />
in Lastrup als »Verlässliche Grundschule«<br />
geführt. Seit August 2010 schließlich<br />
wird die Haupt- und Realschule Lastrup<br />
als »Offene Ganztagsschule« betrieben<br />
und bietet so den Schülern neben einem<br />
Mittagessen zahlreiche Wahlan gebote<br />
am Nachmittag an.<br />
Eine große Auswahl an unterschiedlichen<br />
Hilfe- und Pflege formen bietet rund -<br />
um quali tativ hochwertige Betreuung insbesondere<br />
für ältere und hilfsbedürftige<br />
Menschen durch hervorragend ausgebildetes<br />
Fachpersonal. Das St. Elisabeth-Stift<br />
ermöglicht neben den klassischen Pflegeformen<br />
auch betreute Wohnmöglich -<br />
keiten mit größtmöglicher Eigenständigkeit<br />
der Bewohner. Der Caritas-Verein<br />
Alten oythe unterhält in Lastrup einen<br />
heilpädagogischen Kindergarten, eine<br />
Tagesbildungsstätte sowie zwei Wohnheime<br />
und eine Werkstatt für Menschen mit<br />
Behinderung. Mehrere Ärzte, zwei Apotheken,<br />
zahlreiche Einrichtungen auf<br />
dem Gesundheitssektor, eine Postagentur<br />
sowie verschiedene Banken runden das<br />
infrastrukturelle Angebot Lastrups ab.<br />
Auch im sportlichen Bereich zeigen wir<br />
uns gerne von unserer besten Seite. Die<br />
Sportschule in Lastrup sowie die Pferdezuchthöfe<br />
Klatte und Böckmann sind<br />
hier sicherlich nur einige der Highlights<br />
auf diesem Gebiet. Darüber hinaus bietet<br />
die Gemeinde Lastrup ihren Bürgern und<br />
Gästen ein großzügig gestaltetes Sportund<br />
Freizeitangebot mit Sportanlagen,<br />
die sich auf modernstem Niveau bewegen<br />
und keinen Vergleich zu scheuen<br />
brauchen.<br />
Die Lastruper Geschäftswelt bietet der<br />
Bevölkerung eine Vielfalt von Einkaufsmöglichkeiten.<br />
Eine gesunde Mischung<br />
aus landwirtschaftlichen Betrieben, Baugewerbe,<br />
Handel und zunehmend auch<br />
Dienstleistern prägen das Bild Lastrups.<br />
Der Drang nach Wohneigentum ist bei<br />
uns ungebrochen und wird durch die<br />
groß zügige Ausweisung von Baugebieten<br />
mit niedrigen Grundstückspreisen unterstützt.<br />
Insbesondere junge Familien profitieren<br />
bei ihrer Suche nach einem geeig<br />
neten Baugrundstück von den Extra-<br />
Vergünstigungen, die die Gemeinde<br />
ihren zukünftigen Bürgerinnen und Bürgern<br />
hier einräumt.<br />
■<br />
Foto: Gemeinde Lastrup<br />
212 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Standort<br />
Foto: Gemeinde Lindern<br />
BÜRGERMEISTER<br />
RAINER RAUCH<br />
Lindern<br />
Die Gemeinde Lindern mit ihren<br />
rund 4.900 Einwohnern wird<br />
seit jeher von der Landwirtschaft<br />
geprägt. Heute spielen vor allem<br />
die mittelständischen Familienbetriebe<br />
in den vor- und nachgelagerten<br />
Bereichen der Agrarund<br />
Ernährungswirtschaft sowie<br />
die Baubranche eine große<br />
ökonomische Rolle.<br />
Die Ausweisung von rund 25 Hektar<br />
Gewerbe- und Industrieflächen in<br />
den vergangenen Jahren führte zu<br />
Neuansiedlungen und Betriebserweiterungen<br />
und damit zu einer positiven wirtschaftlichen<br />
Entwicklung der kleinsten<br />
Gemeinde im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland.<br />
Günstige Steuer- und Abgabensätze bieten<br />
sowohl Existenzgründern wie florierenden<br />
Betrieben ein attraktives wirtschaftliches<br />
Umfeld. Zurzeit stehen noch<br />
sechs Hektar Gewerbe- und Indus trie flä -<br />
chen im Eigentum der Gemeinde zur Verfügung.<br />
Im rechtsgültigen Flä chen nut -<br />
zungsplan sind darüber hinaus weitere 20<br />
Hektar Gewerbeflächen dargestellt.<br />
Hauptarbeitgeber in der Gemeinde mit<br />
rund 280 Arbeitsplätzen ist Deutschlands<br />
Marktführer im Bereich Kalbfleisch, die<br />
»Bahlmann-Unternehmensgruppe«; ihre<br />
hoch moderne Feinzerlegung am Standort<br />
Lindern wurde vor anderthalb Jahren in<br />
Betrieb genommen und erschließt der<br />
Unternehmensgruppe europaweit völlig<br />
neue Absatzmärkte.<br />
Aufgrund des hohen Durchgangsverkehrs<br />
auf der Landesstraße 837 mit einem<br />
Schwer- und Güterverkehrsanteil von<br />
teils deutlich über 20 Prozent wird von<br />
der Gemeinde zurzeit die Planung einer<br />
kommunalen Ortsentlastungsstraße betrieben.<br />
Die vom Rat beschlossene Vorzugsvariante<br />
im Süden der Gemeinde<br />
wird auch der verbesserten Anbindung<br />
des Gewerbegebietes Stühlenfeld an den<br />
überörtlichen Verkehr, insbesondere im<br />
Hinblick auf den geplanten vierspurigen<br />
Ausbau der E 233, dienen. Das Planfeststellungsverfahren<br />
für diese wichtige Infrastrukturmaßnahme<br />
konnte im Oktober<br />
2010 eingeleitet werden. So ist davon auszugehen,<br />
dass der Planfeststellungsbeschluss<br />
<strong>2011</strong> erfolgen kann und ein Bau<br />
ab 2012 in greifbare Nähe rückt.<br />
Für die Betriebe der Baubranche in der<br />
Gemeinde ist die Dorferneuerung Liener/<br />
Auen-Holthaus außerordentlich bedeutsam<br />
gewesen. Im Rahmen dieser als Modellprojekt<br />
des Landes Niedersachsen<br />
geführten Dorferneuerung wurden bis<br />
Ende 2010 fast 2,5 Millionen Euro von<br />
privater Seite in die Instandsetzung von<br />
Gebäuden investiert. Die Dorferneuerung<br />
wird voraussichtlich zum Jahr 2012 fortgeführt.<br />
Die Dorferneuerung Lindern mit dem<br />
Kernort Lindern sowie den Bauerschaften<br />
Neuenkämpen, Osterlindern und Stühlenfeld<br />
ist seit Mai 2009 in die konkrete Umsetzungsphase<br />
gegangen. Neben mehreren<br />
öffentlichen Projekten sind auch hier<br />
Hauptarbeitgeber in der Gemeinde ist Deutschlands Marktführer im Bereich Kalbsfleisch, die<br />
Bahlmann-Unternehmensgruppe: Die hochmoderne Feinzerlegung am Standort Lindern<br />
wurde vor anderthalb Jahren in Betrieb genommen und erschließt der Unternehmensgruppe<br />
europaweit völlig neue Absatzmärkte.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
Bürgermeister Rainer Rauch ist seit 2001 für<br />
seine Gemeinde im Amt.<br />
bereits zahlreiche private Investitionen erfolgt.<br />
<strong>2011</strong> ist die Sanierung und dorftypische<br />
Umgestaltung des Ortskerns im Bereich<br />
der Kirchstraße sowie der Straßen<br />
Bütersweg und Am Vask geplant.<br />
Die Gemeinde Lindern bietet ein attraktives<br />
Wohn- und Lebensumfeld. Neben<br />
preisgünstigen Wohnbaugrundstücken in<br />
der Kerngemeinde und verschiedenen<br />
Bauerschaften verfügt die Gemeinde über<br />
ein gut ausgestattetes Schulzentrum mit<br />
Grund-, Haupt- und Realschule und vielfältige<br />
Sportmöglichkeiten. Die Kinderbetreuung<br />
wird durch den Kath. Kindergarten<br />
St. Michael mit 150 Plätzen sichergestellt.<br />
Eine Krippe zur Betreuung von Kindern<br />
unter drei Jahren mit 15 Plätzen<br />
konnte in Anbindung an den Kindergarten<br />
im Sommer <strong>2011</strong> eröffnet werden.<br />
Im kulturellen Bereich hat sich Lindern<br />
auch überregional einen Namen gemacht.<br />
Vom 17. Juni bis 17. Juli <strong>2011</strong> finden die<br />
achten Linderner Kultur wochen statt. Neben<br />
einem Internationalen Bildhauersymposium<br />
(17. Juni bis 3. Juli) werden Profiund<br />
Hobbykünstler aus der Region ausstellen.<br />
Daneben präsentiert die Stiftung<br />
Preußischer Kulturbesitz mit dem Museum<br />
Europäischer Kulturen Berlin in den Räumen<br />
der Galerie Lindern im Heimathaus<br />
Lindern die Ausstellung »Polnische Volkskunst«.<br />
Hierbei handelt es sich um die einmalige<br />
Sammlung Orth, eine der größten<br />
Kollektionen polnischer naiver Kunst, die<br />
bisher der Öffentlichkeit noch nicht zugänglich<br />
war.<br />
■<br />
213<br />
Foto: Gemeinde Lindern
Standort<br />
BÜRGERMEISTER<br />
THOMAS STÄDTLER<br />
Löningen<br />
Foto: Thomas Bertelt<br />
Die Stadt Löningen ist ein<br />
attraktiver und zukunftsfähiger<br />
Wirtschaftsstandort für<br />
Industrie- und Gewerbebetriebe<br />
jedweder Art. Etwas in Löningen<br />
(U)unternehmen zu wollen,<br />
bedeutet, »Vorfahrt« zu haben.<br />
Foto: Sylvia Burkhart<br />
Unternehmer, ob schon in Löningen<br />
ansässig oder noch in der Entscheidungsphase,<br />
werden hier<br />
persönlich und auf die individuellen Bedürfnisse<br />
abgestimmt betreut, insbesondere<br />
bei der Erledigung der oftmals vielfältig<br />
zu erfüllenden öffentlich-rechtlichen<br />
und bürokratischen Verpflichtungen.<br />
Gerne übernimmt die Stadt im Rahmen<br />
der Erfüllung des Wirtschaftsförderungsauftrages<br />
auch weitere Dienstleistungen,<br />
wie z. B. die Vorbereitung von<br />
Grundstücksgeschäften, Förderanträgen<br />
oder Personalgewinnungsmaßnahmen.<br />
Entscheidend ist, dass nicht nur beraten,<br />
sondern aktiv unterstützt und gehandelt<br />
wird. Das Motto ist: Es gibt nichts Gutes,<br />
außer man tut es!<br />
Löningen liegt verkehrsgüns tig direkt<br />
an der E 233/B 213 und damit auch nahe<br />
bei den Bundesautobahnen A 1/A 29 und<br />
A 31. Die von der Stadt erschlossenen Industrie-<br />
und Gewerbeflächen werden zu<br />
fairen Konditionen vergeben. Günstige<br />
Steuersätze sorgen dafür, dass zahlreiche<br />
Stolz auf seine Stadt: Der Löninger Bürgermeister<br />
Thomas Städtler.<br />
Die Stadt am Fluss: Löningen befindet sich im »Erholungsgebiet Hasetal«, benannt nach dem<br />
Fluss Hase, der in der Nähe von Osnabrück entspringt und in Meppen in die Ems mündet.<br />
Sehenswert ist die katholische St. Vitus-Kirche; das Wahrzeichen Löningens gilt als die<br />
größte pfeilerlose Saalkirche Deutschlands.<br />
Betriebe bereits jetzt Löningen als Produktions-<br />
und Dienstleistungsstandort gewählt<br />
haben. Die Stadt ist stolz auf erfolg -<br />
reiche Unternehmen des Maschinen- und<br />
Werkzeugbaus, der Bauwerkerhaltung,<br />
der Lebensmittelindustrie, der Landmaschinentechnikbranche<br />
und der Ver- und<br />
Entsorgungstechnik. Hochqualifizierte<br />
Hand werks betriebe aller Art und ein<br />
großes Spektrum im Dienstleistungs- und<br />
Informations technikbereich runden dieses<br />
Bild ab.<br />
Dass Löningen in eine zukunftsweisende<br />
Verkehrsinfrastruktur investiert hat,<br />
zeigt sich neben der bereits 2008 fertig gestellten<br />
Nord-Ost-Tangente jetzt an der im<br />
Juni 2010 eingeweihten innerstädtischen<br />
Entlas tungs straße, der Ost-West-Achse.<br />
Der Güter bahn hof wurde dabei aus der Innenstadt<br />
in das Industriegebiet Löningen-<br />
Ost verlegt, sodass dort modernste Gleisanlagen<br />
geschaffen werden konnten, die<br />
von Firmen zum eisenbahngeeigneten<br />
Güterverkehr genutzt werden können.<br />
Als richtungweisend wird die Idee der<br />
Schaffung einer autarken Energiever -<br />
sorgung der im Gewerbegebiet Löningen-<br />
West gelegenen Betriebe angesehen. Durch<br />
die spezifischen Energiebedarfe und die<br />
Nähe der Unternehmen zueinander soll<br />
eine Möglichkeit geschaffen werden, ein<br />
lokales Energieversorgungsnetz zu etablieren.<br />
Schon jetzt wird das Schulzentrum<br />
an der Ringstraße zu einem Drittel<br />
mit kostenloser Fernwärme aus einer örtlichen<br />
Biogasanlage versorgt und damit<br />
nebenbei der Kohlendioxidausstoß pro<br />
Jahr um etwa 375 Tonnen reduziert. Für<br />
diesen Fernwärmeverbund wurde der<br />
Stadt Löningen im Rahmen des Landes -<br />
wettbewerbs »Klima kommunal 2010« im<br />
Oktober diesen Jahres eine Auszeichnung<br />
verliehen. Das Preisgeld in Höhe von<br />
50.000 Euro soll nun unmittelbar und<br />
vollständig in das nächste Umweltprojekt<br />
der Stadt Löningen, das sog. Fernwärmekonzept<br />
II fließen. Im Rahmen dieses<br />
zweiten Teils des Fernwärmesystems, an<br />
dem seit September 2010 bereits gebaut<br />
wird, sollen unter anderem Schulen, weitere<br />
öffentliche Gebäude und als bisher<br />
größter Abnehmer das Krankenhaus samt<br />
Altersheim zukünftig mit Fernwärme versorgt<br />
werden.<br />
In der Stadt Löningen gibt es ein Kinderkrippen-,<br />
Jugendbetreuungs- und Ganztagsschulkonzept.<br />
Die Zukunft gehört unseren<br />
Kindern. Deshalb hat die Stadt Löningen<br />
ein Konzept entwickelt, dessen<br />
Maßnahmen je nach Bedarf und Haushaltslage<br />
umzusetzen sind. Hierzu zählt<br />
auch der Ausbau der Betreuungsange -<br />
bote für Kleinkinder, Kindergartenkinder<br />
und das Angebot für die freiwillige Nutzung<br />
einer Ganztagsbetreuung für Schüler.<br />
Besonders hervorzuheben ist, dass ein<br />
Krippenbetrieb für die ein- bis dreijährigen<br />
Kinder in enger Kooperation mit der<br />
Katholischen Kirchengemeinde als Träger<br />
und Wirtschaftsunternehmen bereits zum<br />
1. Oktober 2007 eingerichtet werden konnte<br />
und Jahr für Jahr um weitere Angebote<br />
ergänzt werden soll. Der Kinderschutzbund<br />
Cloppenburg hat diese Initiative als<br />
vorbildlich ausgezeichnet. Auch für die<br />
drei- bis sechsjährigen Kinder ist gesorgt,<br />
hierfür stehen insgesamt rund 400 Kinder<br />
gartenplätze zur Verfügung.<br />
Besuchen Sie uns am besten persönlich<br />
in Löningen oder aber unternehmen Sie<br />
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214 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Standort<br />
Foto: Stadt Lohne<br />
BÜRGERMEISTER<br />
HANS GEORG NIESEL<br />
Lohne<br />
Lohne wächst. Selbst in der Krise.<br />
Mehr Einwohner, mehr Betriebe,<br />
mehr sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte. Und das seit Jahren.<br />
Einzig bei den Steuereinnahmen bekommt<br />
die Stadt zu spüren, dass<br />
der Markt für die Unternehmen<br />
schwieriger geworden ist. Doch selbst hier<br />
lässt sich festhalten: Das Ausmaß ist weit<br />
geringer als andernorts. Und so steht unterm<br />
Strich auch weiterhin: eine Pro-Kopf-<br />
Verschuldung nahezu von null Euro und<br />
eine so niedrige Zahl Arbeitsloser, wie<br />
sie nur wenige andere niedersächsische<br />
Städte aufweisen können.<br />
Ihren Ursprung hat die positive Entwicklung<br />
Lohnes ausgerechnet im Gefieder<br />
einer Gans. Denn mit der Produktion<br />
von Schreibfedern aus Gänsekielen fing<br />
die industrielle Entwicklung Lohnes an.<br />
1801 war das. Heute ist das Mittelzentrum<br />
Lohne bekannt als »Stadt der Spezialindustrien«<br />
– auch überregional. 230<br />
Hektar Gewerbe- und Industriefläche<br />
weist das Katasteramt für Lohne aus. Auf<br />
den gut erschlossenen Grundstücken<br />
haben sich mehr als 1.900 Betriebe angesiedelt.<br />
Fast 11.000 sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte finden in ihnen<br />
Arbeit.<br />
Vor allem die Kunststoffindustrie prägt<br />
die Stadt. Die größten Lohner Arbeitgeber<br />
tummeln sich in dieser Branche: Pöppelmann,<br />
Polytec, RPC Bramlage, Dettmer<br />
(Delo), Atka, um nur einige zu nennen.<br />
Das Know-how in den Unternehmen:<br />
riesengroß. Selbst hinter scheinbar ein -<br />
fachen Teilchen steckt viel Raffinesse. Das<br />
macht die Lohner Wirtschaft so wertvoll<br />
für den Weltmarkt. Ob Handschuhfächer<br />
oder Folienverpackungen, Blumentöpfe<br />
oder Bierfassverschlüsse, Cremedosen<br />
oder Shampooflaschen – sie alle werden<br />
von Lohne aus auf die nahe Hansalinie,<br />
die Autobahn 1, geschickt und von dort in<br />
viele Länder dieser Welt transportiert.<br />
Aber auch Unternehmen aus anderen<br />
Branchen machen von sich Reden: die<br />
Firma Envitec Biogas AG zum Beispiel,<br />
die weltweit zu den größten Biogas-Anlagenbauern<br />
zählt.<br />
Der positiven Entwicklung unserer Wirt -<br />
schaft trägt die Stadt Rechnung: durch<br />
laufende Investitionen in die In fra struktur,<br />
niedrige Hebesätze bei Gewerbe- und<br />
Grundsteuer oder die bedarfs gerechte<br />
Ausweisung neuer Gewerbegebiete in<br />
Autobahnnähe oder in Krimpenfort. So<br />
schaffen Politik und Ver waltung stetig<br />
ausreichend Bauland für die weitere<br />
Entwicklung.<br />
Hans Georg Niesel ist seit dem 1. November 2001 hauptamtlicher Bürgermeister. 1979<br />
wurde der Jurist Stadtdirektor in Lohne. Er ist 66 Jahre alt, verheiratet und hat drei<br />
erwachsene Kinder.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
Mitarbeiter von Pöppelmann bei der Vermessung<br />
einer Spritzgussform. Der Kunststoffproduzent<br />
ist Lohnes größter Arbeitgeber.<br />
Das Motto der Unternehmensführung:<br />
»Menschen machen den Unterschied«.<br />
Auch für die Arbeitnehmer wird gesorgt.<br />
Auf drei bis vier Hektar entstehen<br />
jedes Jahr neue Häuser. Die Eigenheimquote<br />
liegt weit über dem Landesdurchschnitt.<br />
Mehr als 80 Prozent der Einwohner<br />
leben laut Niedersächsischer Lan -<br />
destreuhandstelle in Lohne in den eigenen<br />
vier Wänden. Niedersachsenweit sind es<br />
knapp 60 Prozent.<br />
Der Wohlfühlfaktor ist hoch. Studien<br />
zeigen immer wieder: Die Menschen sind<br />
zufrieden mit ihrem Leben in Lohne. Sie<br />
fühlen sich eng verbunden mit der Region,<br />
beruflich wie privat. Wir wollen diese<br />
Bande erhalten. Unsere Ziele: Familien<br />
unterstützen, Firmen fördern.<br />
Deshalb halten wir die Grundstückspreise<br />
niedrig, deshalb setzen wir uns für<br />
die Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />
ein, deshalb zahlen die Unternehmer vergleichsweise<br />
wenig Gewerbesteuer, deshalb<br />
investieren wir viel in die Ausstattung<br />
der Schulen, Kindergärten und<br />
Krippen. Deshalb gibt es ein umfassendes<br />
Bildungs- und Weiterbildungsangebot<br />
sowie eine gute ärztliche Versorgung.<br />
Deshalb haben wir vor Jahren viel Park -<br />
raum geschaffen und die Innenstadt<br />
saniert. Diesen Weg werden wir weitergehen.<br />
Gemeinsam mit Handel und Immobilieneigentümern<br />
wollen Rat und<br />
Verwaltung die Innenstadt weiter be -<br />
leben. Dazu zählt auch, gemeinsam mit<br />
Investoren großzügige Verkaufsangebote<br />
in der Fußgängerzone zu schaffen. ■<br />
215<br />
Foto: Pöppelmann
Standort<br />
BÜRGERMEISTER<br />
LUDGER MÖLLER<br />
Molbergen<br />
Die Gemeinde Molbergen<br />
hat seit Beginn der 1990er<br />
Jahre einen viel beachteten<br />
wirtschaftlichen Aufschwung<br />
mit weit überdurchschnittlichen<br />
Wachstumsraten bei ihren<br />
Einwohner-, Beschäftigungsund<br />
Arbeitsplatzzahlen<br />
genommen.<br />
Neues Gewerbegebiet am Kneheimer Weg, das das im Bau befindliche Vorhaben des Viehhandelsunternehmens<br />
Burke zeigt (Fahrzeughalle mit Waschplatz, Bürogebäude).<br />
Foto: Gemeinde Molbergen<br />
Diese rasante Entwicklung nach -<br />
haltig zu konsolidieren, ist daher<br />
Hauptanliegen der handelnden<br />
Akteure. Zuletzt konzentrierten sich die<br />
Anstrengungen auf eine weitere Verbes -<br />
serung der Rahmenbedingungen für die<br />
heimische Wirtschaft und Bevölkerung.<br />
Im Vordergrund steht die Anbindung an<br />
das überregionale Verkehrsnetz, sprich<br />
die Bundesstraße 213 / E 233, die gerade<br />
in Zeiten der Internationalisierung der<br />
Märkte sowie des stetig zunehmenden<br />
Güterverkehrs mehr und mehr an Bedeutung<br />
gewinnt. Neben der weiter unerlässlichen<br />
Anschlussstelle der durch den Ort<br />
führenden Landesstraße 836 an die B 213<br />
laufen hier aktuell intensive Bestrebungen<br />
zum Ausbau der Kreisstraße 157 –<br />
Kneheimer Weg, die schon auf die B 213<br />
mündet. Die Erfolgsaussichten für eine<br />
kurzfristige Realisierung, möglichst noch<br />
in <strong>2011</strong>, sind vielversprechend. Ursächlich<br />
hierfür ist die Ausweisung eines<br />
neuen 9,5 Hektar großen Gewerbeareals<br />
direkt am Kneheimer Weg. Diese Lage bietet<br />
eine Reihe von Vorteilen:<br />
• Wettbewerbsfähiger und hochwertiger<br />
Standort, der Betriebsgrundstücke mit<br />
einem großen zusammenhängenden<br />
Flächenzuschnitt ermöglicht. Durch<br />
das Erschließungskonzept ist eine besondere<br />
Eignung für industrielle Ansiedlungen<br />
(unter anderem mit Logistikfunktionen)<br />
gegeben.<br />
• Unmittelbare Nähe zur E 233, an der<br />
sonst zurzeit kaum sofort verfügbare<br />
GI-Flächen vorhanden sind. Die E 233<br />
hat im europäischen <strong>Verbund</strong> eine hohe<br />
verkehrstechnische Bedeutung und verbindet<br />
grenzüberschreitend einen vielfältig<br />
verflochtenen Wirtschaftsraum<br />
von den Niederlanden bis zu den skandinavischen<br />
Ländern.<br />
• Vergleichsweise hohe Ausnutzbarkeit<br />
der Flächen aufgrund der Ausweisung<br />
als GIe-Gebiet mit nur geringen Einschränkungen<br />
wegen möglicher Emissionen<br />
auf die unmittelbare Umgebung<br />
oder anderer Nutzungskonflikte.<br />
• Ansiedlungskonzentration auf die<br />
Schwer punktbranchen in der Region<br />
und damit verbesserte Kooperationsmöglichkeiten<br />
von Unternehmen (unter<br />
anderem durch Mitgliedschaft in<br />
den Branchennetzwerken Ernährungswirtschaft,<br />
Me tall-, Maschinen- und Anlagenbau,<br />
Logistik, umweltschonende<br />
Technologien, Kunststoff) in einem<br />
gründerfreundlichen Umfeld.<br />
• Einbindung in durchgängige Wertschöpfungsketten<br />
mit allen vor- und<br />
nachgelagerten Bereichen, regionale<br />
Märkte und Kompetenznetzwerke.<br />
Meine Hoffnung als Bürgermeister<br />
liegt naturgemäß darin, von dem vorhandenen<br />
Erweiterungspotenzial schon bald<br />
Gebrauch machen zu müssen bzw. dürfen.<br />
Der Anfang ist mit zwei renommierten<br />
örtlichen Unternehmen, dem Viehhandel<br />
Stefan Burke und dem Hygienedienstleister<br />
DesFa Niemann GmbH, gemacht,<br />
die am Kneheimer Weg einen<br />
neuen Betriebsstandort gefunden haben.<br />
Weitere Firmen werden folgen!<br />
Diese profitieren von einem – gerade<br />
angesichts des viel zitierten demogra -<br />
fischen Wandels – wesentlichen Standortvorteil,<br />
dem schier unerschöpflichen<br />
Arbeitskräftepotenzial in der jüngsten<br />
Gemeinde Deutschlands (Bevölker ungs -<br />
anteil von 48,3 Prozent bis 35 Jahren,<br />
22,1 Prozent unter 15 Jahre).<br />
Handel und Gewerbe brauchen motivierte<br />
und qualifizierte Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. Ein besonderes Anliegen<br />
der Gemeinde ist daher die Stärkung<br />
der (frühkindlichen) Bildungsinfrastruktur.<br />
Dies wurde in 2010 mit dem Neubau<br />
einer zweigruppigen Kinderkrippe und<br />
dem Erweiterungsbau der Anne-Frank-<br />
Schule (Haupt- und Realschule) unterstrichen.<br />
Damit wurde das bestehende<br />
Angebot im Gemeindegebiet von insgesamt<br />
drei Kindergärten, zwei Grundschulen<br />
und einer weiterführenden Schule<br />
bedarfsgerecht erweitert.<br />
Nicht unerwähnt bleiben soll in diesem<br />
Zusammenhang, dass die Grundschule<br />
Molbergen und die Anne-Frank-Schule<br />
Molbergen seit Kurzem als Ganztagsschule<br />
geführt werden – ein weiterer Beitrag<br />
zur besseren Vereinbarkeit von Familie<br />
und Beruf.<br />
Die hoffentlich zahlreichen auch neuen<br />
Arbeitgeber und Arbeitnehmer finden<br />
in der Gemeinde Molbergen ein attraktives<br />
Umfeld vor, das sich neben dem vielfäl<br />
tigen Bildungsangebot durch einen<br />
hohen Freizeit- und Erholungswert auszeichnet.<br />
Die konstant hohen Übernachtungszahlen<br />
von 130.000 bis 140.000<br />
Touristen jährlich sind hierfür ein untrügliches<br />
Indiz.<br />
Die besondere Wohn- und Lebensqualität<br />
zeigt sich auch an der – entgegen<br />
dem landläufigen Trend – ungebrochen<br />
starken Nachfrage nach Wohngrund -<br />
stücken. Dem kann in allen Ortsteilen<br />
durch ein entsprechendes Angebot Rechnung<br />
getragen werden. Eine attraktive<br />
Alternative in landschaftlich reizvoller<br />
Umgebung wird sich hier ab dem Frühjahr<br />
<strong>2011</strong> mit der Erschließung von 34<br />
Bauplätzen im Norden Molbergens Am<br />
Buchen baum eröffnen.<br />
Sie sehen, der Wirtschafts-, Wohn- und<br />
Erholungsstandort Molbergen bietet<br />
Entwicklungspotenziale in jeder Hinsicht.<br />
Ich lade Sie herzlich ein, sich hiervon<br />
selbst zu überzeugen.<br />
■<br />
216 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Standort<br />
Foto: Gemeinde Neuenkirchen-Vörden<br />
BÜRGERMEISTER<br />
ALFONS WIESCHMANN<br />
Neuenkirchen-<br />
Vörden<br />
Als südlichste Gemeinde im<br />
Land kreis Vechta ist die Gemeinde<br />
Neuenkirchen-Vörden mit einer<br />
Fläche von mehr als 90 Quadratkilometern<br />
und einer Zahl von<br />
8.000 Einwohnern ein äußerst<br />
attrak tiver Gewerbestandort.<br />
Chef bis 2014: Alfons Wieschmann ist nach<br />
der Einführung der eingleisigen Kommunalverfassung<br />
seit 1999 hauptamtlicher<br />
Bürgermeister der Gemeinde.<br />
Unmittelbare Nähe zur A1 – das ist für viele Firmen, wie z. B. die Firma Eurofresh im Gewerbegebiet<br />
Fehrenkamp, ein wichtiges Argument, sich in den Gewerbegebieten in Neuenkirchen-Vörden<br />
anzusiedeln.<br />
Durch die Lage direkt an der gleichnamigen<br />
Anschlussstelle der Autobahn<br />
A 1 Hansalinie sind die beiden<br />
Ortszentren Neuenkirchen und Vörden<br />
in rund zwei Kilometern zu erreichen.<br />
Auch die Gewer begebiete Fehrenkamp<br />
und Hörster Heide, sowie der Niedersachsenpark<br />
liegen nicht mehr als 500 Meter<br />
von der Autobahnauffahrt entfernt. Über<br />
den Bahnhof Neuenkirchen ist die Gemeinde<br />
an das Streckennetz der Deutschen<br />
Bahn angeschlossen.<br />
Neben der verkehrsgünstigen Lage<br />
sorgen die reizvolle Landschaft, ein vielfältiges<br />
Freizeitangebot sowie hervor -<br />
ragende Infrastruktureinrichtungen für<br />
einen hohen Wohnwert in Neuenkirchen-<br />
Vörden. Eine ausgewogene Verteilung<br />
von Kindergärten und Grundschulen ermög<br />
lichen eine wohnortnahe Betreuung<br />
und Beschulung. Eine Haupt- und Realschule<br />
ist im Ortsteil Neuenkirchen vorhanden.<br />
Das Gymnasium in der Nachbarstadt<br />
Damme ist über direkte Busverbindungen<br />
schnell zu erreichen. Einkaufsmöglich<br />
keiten bestehen in den Ortszentren<br />
von Neuenkirchen und Vörden. Ein<br />
dem Bedarf angepasstes Angebot an Supermärkten<br />
und Discountern ergänzt das<br />
Angebot der örtlichen Fachgeschäfte. Der<br />
Ortskern von Neuenkirchen ist im Zuge<br />
der Dorf erneuerung mit großem Aufwand<br />
neu gestaltet worden und auch die<br />
Ortschaft Vörden steht unmittelbar vor einer<br />
Erneuerung.<br />
Auch im Freizeitbereich hat Neuenkirchen-Vörden<br />
einiges zu bieten: Das Naturbad<br />
Vörden ist durch sein alternatives<br />
Betriebskonzept schon mehr als ein<br />
Geheimtipp in der näheren und weiteren<br />
Umgebung geworden. Im Kulturbahnhof<br />
Neuenkirchen-Vörden, einem soziokul -<br />
turellen Zentrum, finden Veranstaltungen<br />
der unterschiedlichsten Richtungen<br />
statt. Das Schlachtereimuseum Vörden ist<br />
das einzige seiner Art in Deutschland und<br />
eine Hommage an das Schlachterhandwerk,<br />
dass in Vörden eine sehr große Tradition<br />
hat. Über den Zweckverband Dammer<br />
Berge wurden der Moorerlebnispfad<br />
Campemoor und der Nordic-Walking-Park<br />
Dammer Berge eingerichtet.<br />
In Neuenkirchen-Vörden sind leistungsfähige<br />
Betriebe der Fleischwaren- und<br />
Futtermittelindustrie beheimatet, die von<br />
hier aus ihre Kunden im gesamten Europa<br />
bedienen. Neben diesen Bereichen ist der<br />
Gesundheitssektor in Neuenkirchen-Vörden<br />
stark vertreten. Die Clemens- August-<br />
Klinik für Psychotherapie und Psychosomatrie,<br />
die Clemens-August- Jugendklinik<br />
sowie die Fachklinik St. Marien stift für<br />
suchtkranke Männer gehören zu den<br />
größten Arbeitgebern der Gemeinde.<br />
Die Gemeinde Neuenkirchen-Vörden ist<br />
Gesellschafterin des Niedersachsenparks,<br />
dem mit 412 Hektar größten interkommunalen<br />
Gewerbe- und Industriegebiet in<br />
Niedersachsen. In dem direkt an der Autobahnanschlussstelle<br />
gelegenen Gewerbeund<br />
Industriegebiet mit 300 Hektar netto<br />
Baufläche, stehen 200 Hektar als restriktionsarme<br />
Industrie flächen zur Verfügung.<br />
Derzeit werden von der Niedersachsenpark<br />
GmbH Frund 90 Hektar für die industrielle<br />
Entwicklung vorgehalten. Ansiedlungswünsche<br />
bis zu einer Größe von<br />
50 Hektar können zusammenhängend<br />
realisiert werden.<br />
In einem beispielhaften Public-Private-<br />
Partnership-Modell arbeiten hier kreisgrenzenübergreifend<br />
die Standortkommunen<br />
Neuenkirchen-Vörden, Rieste,<br />
Bersenbrück und Damme mit der Privatwirtschaft,<br />
vertreten durch die MBN Bau<br />
AG, zusammen, um die wirtschaftliche<br />
Wachstumsregion Osnabrück/Vechta zukunftsfähig<br />
zu gestalten.<br />
Mit ihrem Engagement verfolgt die<br />
Gemeinde Neuenkirchen-Vörden gemeinsam<br />
mit den anderen Gesellschaftern das<br />
Ziel durch ein Reservoir hochwertiger Gewerbe-<br />
und Industrieflächen neue Wertschöpfung<br />
in der Region zu etablieren<br />
und den regionalen Akteuren Raum für<br />
ihre Wachstumsambitionen zu bieten. Die<br />
Ansiedlungen des für Nord-West- Europa<br />
zuständigen Logistikzentrums des französischen<br />
Automobilherstellers P. S.A. sowie<br />
der Landmaschinenfabrik Grimme bestä -<br />
tigen den Erfolg dieser Philosophie. ■<br />
Foto: Gemeinde Neuenkirchen-Vörden<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
217
Standort<br />
BÜRGERMEISTER<br />
HUBERT FRYE<br />
Saterland<br />
Foto: Gemeinde Saterland<br />
Das Saterland (»Seelterlound«)<br />
pflegt eine Besonderheit, seine<br />
Minderheitensprache Saterfriesisch<br />
(»seeltersk«). Auf<br />
diese Besonderheit sind wir<br />
stolz. Sie macht uns auch in<br />
eigener Weise bekannt.<br />
Aufgrund der ursprünglich geogra -<br />
fischen Isolation, begrenzt durch<br />
ausgedehnte Moorgebiete, hat sich<br />
hier eine eigene Sprache entwickelt und<br />
erhalten, die noch von ca. 2.000 Einwohnern<br />
gesprochen wird. Diese Besonderheit<br />
brachte 1991 den Eintrag als »kleinste<br />
Sprachinsel Europas« in das Guinness-<br />
Buch der Rekorde. Selbst die Ortsschilder<br />
der vier Gemeindeteile sind zusätzlich mit<br />
ihren saterfriesischen Namen versehen<br />
und Besucher staunen nicht schlecht<br />
über Ortsnamen wie Strukelje, Roomelse,<br />
Skäddel und Seedelsbierich. Doch genau<br />
das macht den unverwechselbaren Charakter<br />
einer Region aus, die Traditionen<br />
pflegt, touristisch viel zu bieten hat und<br />
mit Augenmaß auf Modernität und Industrieansiedlungen<br />
setzt.<br />
Aus der ursprünglich landwirtschaftlich<br />
geprägten Gemeinde hat sich heute<br />
ein moderner Wirtschaftsstandort mit<br />
gutem Branchenmix entwickelt. Unternehmen<br />
der Kabel-, Textil-, Heizkessel-,<br />
Klimatechnik-, Spezialmaschinen-, Maschinenbau-,<br />
Torf und der holzverarbeitenden<br />
Industrie sowie im Metallbau arbeiten<br />
erfolgreich in der Gemeinde und<br />
beschäftigen über 3.500 Menschen. Die<br />
Gewerbegebiete in allen vier Gemeindeteilen<br />
sind über leistungsfähige Straßen<br />
gut erschlossen und über kurze Wege an<br />
das überörtliche Verkehrsnetz, die Bundes<br />
straße 72, 401 und 438 angeschlossen.<br />
Über diese können sternenförmig die<br />
Bundesautobahnen A 28, A 31 und A 1<br />
schnell und gut erreicht werden.<br />
Für die Bestandsentwicklung, für Neugründungen<br />
und Neuansiedlungen setzt<br />
die Gemeinde alles daran, immer gut<br />
erschlossene, verkehrsgünstig angeschlossene<br />
Gewerbeflächen zur Verfügung zu<br />
stellen. Der c-Port am Küstenkanal im<br />
Gemeindeteil Sedelsberg bietet ein hervorragendes<br />
Potenzial für Industrieansiedlungen.<br />
Hier ist ein äußerst attraktiver<br />
Standort für die Massengüterindustrie<br />
Hubert Frye ist seit Januar 1999 hauptamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Saterland.<br />
entstanden. Die Chancen am c-Port werden<br />
ge meinsam von den Gemeinden<br />
Barßel, Bösel, Saterland, der Stadt Friesoythe<br />
und dem Landkreis Cloppenburg<br />
verfolgt. Gewerbeflächen zu günstigen<br />
Preisen sowie die Beratung in Baurechtsfragen<br />
und die Begleitung der Investi -<br />
tionsvorhaben bis hin zur Baugenehmigung<br />
sind bei uns selbstverständlich. Aber<br />
auch danach ist eine gute Zusammen -<br />
arbeit unser Anliegen.<br />
Das Saterland – eine Gemeinde im Grünen<br />
mit allen Schulformen, guten Einkaufsmöglichkeiten,<br />
zahlreichen Arbeitsplätzen,<br />
attraktiven und interessanten<br />
Freizeitangeboten und einer guten medizinischen<br />
Versorgung bietet allen Bau -<br />
interessenten und insbesondere auch jungen<br />
Familien die Möglichkeit, sich den<br />
Traum vom Eigenheim zu verwirklichen.<br />
Ein gutes Bildungsangebot beginnend<br />
mit den beiden Kinderkrippen in den Gemeindeteilen<br />
Scharrel und Strücklingen,<br />
den Kindergärten und Grundschulen in<br />
allen Gemeindeteilen, dem Schulzentrum<br />
Saterland und dem Laurentius-Siemer-<br />
Gymnasium in Ramsloh, sorgt für Kompetenz.<br />
Mit hohen Investitionen in diese Einrichtungen<br />
in den letzten Jahren wurden<br />
wichtige Weichen für die Zukunft gestellt.<br />
Freizeit und Erholung finden in der Gemeinde<br />
Saterland vielfach die Verbindung<br />
zum Sport. Saterland bietet Sportbegeisterten<br />
eine Vielzahl von Sportmöglichkeiten.<br />
In allen vier Gemeindeteilen<br />
gibt es Sporthallen und Sportplätze für<br />
den Vereins- und Schulsport. Die Sportanlage<br />
in Ramsloh verfügt außerdem über<br />
eine moderne Leichtathletik-Anlage, eine<br />
multifunktionale Bewegungshalle sowie<br />
über ein vom Deutschen Fußballbund<br />
(DFB) gefördertes Mini-Spielfeld. Ein<br />
Besuchermagnet ist das Freizeitbad in<br />
Ramsloh mit seiner 57 Meter langen<br />
Röhrenrutsche.<br />
Aber auch der Hollener See ist im Sommer<br />
ein schöner Badeort. Der idyllisch<br />
gelegene See wie auch der Maiglöckchensee<br />
und –wald in Scharrel ist für Spaziergänger,<br />
Jogger und natürlich auch für<br />
Nordic Walker in allen Jahreszeiten ein<br />
Anziehungspunkt.<br />
Die beiden Reisemobilstellplätze in<br />
Strücklingen und Scharrel erfreuen sich<br />
bei den Reisemobilisten sehr großer<br />
Beliebtheit. Radwanderer können vom<br />
Saterland aus die Deutsche Fehnroute, die<br />
Boxenstopp-Route, die Cloppenburger Rad -<br />
tour oder die Moorerlebnisroute, jeweils<br />
mit ihren angegliederten Radwander -<br />
routen, bereisen. Auch der neu angelegte<br />
Wanderweg Seelter Äi Paad lädt zu Wandertouren<br />
abseits der verkehrsträchtigen<br />
Straßen ein.<br />
■<br />
218 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Standort<br />
Foto: Gemeinde Steinfeld<br />
BÜRGERMEISTERIN<br />
MANUELA HONKOMP<br />
Steinfeld<br />
Der Slogan »Steinfeld – eine gute<br />
Adresse« hat auch im Jahr <strong>2011</strong><br />
nicht an Aktualität verloren. Die<br />
9.950 Einwohner starke<br />
Gemeinde im Süden des<br />
Landkreises Vechta setzt vor<br />
allem auf Familienfreundlichkeit,<br />
Lebensqualität und Bürgernähe.<br />
Dabei zeichnete sich der Standort<br />
in den letzten Jahren durch eine<br />
enorme gewerbliche aber auch<br />
wohn bau liche Entwicklung aus.<br />
Wachstum und Wirtschaftskraft,<br />
ein attraktives Wohnumfeld mit<br />
ortsnahen Wohngebieten sowie<br />
eine hervorragende Infrastruktur sowohl<br />
im gewerblichen, verkehrlichen als auch<br />
im sozialen und kulturellen Bereich sind<br />
die Garanten dafür, dass sich die Menschen<br />
in Steinfeld wohl fühlen. Die sympathische<br />
Gemeinde im Südkreis zeichnet<br />
sich durch eine hohe Lebensqualität und<br />
das Vorhandensein aller wichtigen Einrich<br />
tungen von der Krippe, den Kindergärten,<br />
Schulen, verschiedenen Freizeiteinrichtungen<br />
bis hin zu attraktiven<br />
Arbeitsplätzen aus. Deshalb heißt es hier:<br />
Wohnen, Leben und Arbeiten in einem<br />
intakten Umfeld! Trotz der enormen<br />
Entwicklung der letzten Jahre hat Steinfeld<br />
aber nie seinen ländlichen Charme<br />
Der Blick ins Gewerbegebiet an der Bergmann<br />
straße zeigt die Produktionshallen<br />
des Unternehmens Büscherhoff Spezialverpackungen<br />
GmbH, dahinter die Landwirtschaftliche<br />
Bezugsgenossenschaft Damme-<br />
Steinfeld e. G.<br />
verloren und seine örtliche Identität bewahrt.<br />
Intakte Dorfgemeinschaften – wie<br />
etwa in den sieben Bauernschaften der<br />
Gemeinde – aber auch die zahlreichen<br />
ehrenamtlich geführten Vereine und Orga<br />
nisationen sprechen für sich. Auch die<br />
gelungene Ortskernsanierung, ein lebendiges<br />
Zentrum mit einem guten Branchenmix<br />
sowie die kurzen Wege zu den<br />
Einrichtungen des täglichen Bedarfs sorgen<br />
dafür, dass es den Steinfeldern und<br />
ihren Gästen an nichts fehlt. Ausgezeichnet<br />
wurden die Steinfelder im Jahr 2008<br />
für ihre erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb<br />
Quartiersinitiative Niedersachsen<br />
zur Stärkung des Ortskernes.<br />
Steinfeld hat sich in den vergangenen<br />
Jahren zu einem leistungsfähigen Wirtschaftsstandort<br />
mit unterschiedlichsten<br />
Gewerbe- und Industriezweigen entwickelt.<br />
Dabei profitiert die Gemeinde<br />
vor allem von der guten örtlichen Infrastruktur<br />
und ihrer verkehrsgünstigen<br />
Lage: Unmittelbar an der Bundesstraße<br />
214 und an der Landesstraße 846 sowie<br />
auch an zahlreichen Kreisstraßen gelegen,<br />
war dies der positiven gewerblichen<br />
Entwicklung der letzten Jahre besonders<br />
dienlich. Heute wissen das die inzwischen<br />
mehr als 680 Betriebe am Standort zu<br />
schätzen. Zu verdanken sind Wachstum<br />
und Wirtschaftskraft vor allem dem Mut<br />
und der Innovationsbereitschaft der mittel<br />
ständischen Unternehmen, die trotz<br />
ihrer vielfach europa- und weltweiten<br />
Aktivitäten ihre Bodenhaftung nie verloren<br />
haben. Dem starken Expansionskurs<br />
der heimischen Betriebe ist die Gemeinde<br />
auch in jüngster Vergangenheit mit der<br />
Ausweisung neuer Gewerbe- und Indus -<br />
trie flächen nachgekommen. So konnten<br />
sowohl im Bereich Mühlen als auch an der<br />
neuen Verbindungsstraße Richtung Holdorf,<br />
im neuen Industrie- und Gewerbepark<br />
an der Handorfer Straße I, weitere<br />
größere Gewerbeflächen ausgewiesen<br />
werden. Hier steht für die nächsten Jahre<br />
ein gewerbliches Entwicklungspotenzial<br />
von mehr als 40 Hektar Bauflächen zur<br />
Verfügung. 20 Hektar befinden sich aktuell<br />
in der Vermarktung.<br />
Der Wirtschaftsstandort Steinfeld zeichnet<br />
sich inzwischen durch eine enorme<br />
Branchenvielfalt aus. Zu nennen sind hier<br />
vor allem die Kunststoffindustrie, die<br />
Ernährungswirtschaft, aber auch der<br />
Metallbau, das Bauhandwerk, die Logis -<br />
tik sowie unternehmensnahe Dienstleis -<br />
tungen. Sie alle sind Garanten für die prosperierende<br />
und erfolgreiche Wirtschaft.<br />
Dabei spielt die Verwurzelung der weitgehend<br />
inhabergeführten Unternehmen in<br />
und mit der Region, verbunden mit einer<br />
ausgeprägten Standorttreue, eine wichtige<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
Bürgermeisterin Manuela Honkomp leitet seit<br />
Oktober 2006 die Geschicke der Verwaltung.<br />
Rolle. Dass Steinfeld sich in den vergangenen<br />
Jahrzehnten so gut entwickeln<br />
konnte, ist vor allem dem Fleiß und der<br />
Kreativität der hier arbeitenden Menschen<br />
zu verdanken.<br />
Aber auch als Wohn- und Lebensmittelpunkt<br />
hat die Gemeinde mit ihren attraktiven<br />
und ortsnahen Wohnbaugebieten in<br />
Steinfeld und Mühlen ihren ganz besonderen<br />
Reiz entwickelt. Junge Familien mit<br />
Kindern schätzen vor allem das attrak tive<br />
Umfeld, die soziale Infrastruktur und die<br />
Familienfreundlichkeit. So verfügt Steinfeld<br />
über zwei Grundschulen, eine Hauptund<br />
Realschule mit Ganztagsangeboten,<br />
drei Kindergärten sowie mit den Kindergärten<br />
des Andreaswerkes auch über eine<br />
Heilpädagogische Einrichtung. In Sachen<br />
Familienpolitik geht es auch künftig mit<br />
großen Schritten voran. Bereits im Jahr<br />
<strong>2011</strong> soll eine zweite Krippe zur Betreuung<br />
der unter Dreijährigen gebaut und in<br />
Betrieb genommen werden.<br />
Und auch in punkto Erholung, Freizeit<br />
und Kultur bietet Steinfeld seinen Bür -<br />
gerinnen und Bürgern einiges. So laden<br />
das Naherholungsgebiet Dammer Berge<br />
und die Schemder Bergmark mit ihren<br />
Reit-, Rad- und Wanderwegen oder auch<br />
auf Nordic-Walking-Routen Ausflügler<br />
und Einheimische gleichermaßen zum<br />
Durchatmen ein. Sehenswerte kulturelle<br />
Einrichtungen wie die Seefahrerschule in<br />
Mühlen, das Kutschenmuseum in Holthausen,<br />
die Lohgerberei im Ortskern von<br />
Steinfeld oder auch das Mühlenmuseum<br />
in Harpendorf runden das Angebot ab.<br />
Auch die Gastronomie lädt in zahlreichen<br />
Restaurants, Kneipen und Ausflugslokalen<br />
zum Verweilen ein.<br />
■<br />
219<br />
Foto: Gemeinde Steinfeld
Standort<br />
BÜRGERMEISTER<br />
UWE BARTELS<br />
Vechta<br />
Foto: bitters.de<br />
Weltoffenheit, innovative Unternehmen,<br />
gut ausgebildete und<br />
motivierte Menschen, Familienfreundlichkeit<br />
und eine hohe<br />
Wohn- und Lebensqualität sind<br />
die Kennzeichen der Kreis- und<br />
Universitätsstadt Vechta.<br />
Foto: nordphoto<br />
Eine stabile Wirtschaft und expan -<br />
dierende Unternehmen, die zunehmend<br />
auch auf den internationalen<br />
Märkten aktiv sind, machen die Stadt<br />
Vechta mit ihrer modernen Infrastruktur<br />
zu einem der erfolgreichsten Wirtschaftsstandorte<br />
im Nordwesten Deutschlands.<br />
In Vechta ist es gelungen, wirtschaft -<br />
liches Wachstum, und eine solide kommunale<br />
Finanzlage zum Wohle aller zu ver -<br />
einen und so ein gleichermaßen familienwie<br />
wirtschaftsfreundliches Klima zu<br />
schaffen. Diese dynamische Entwicklung<br />
gründet auf dem Engagement vieler Menschen,<br />
die in Politik, Verwaltung, Wirtschaft<br />
und Gesellschaft Verantwortung<br />
übernommen haben und so das Fundament<br />
eines überaus erfolgreichen gesellschaftlichen<br />
und wirtschaftlichen Zusammenlebens<br />
bilden.<br />
Maßgeblichen Anteil an der positiven<br />
Entwicklung haben die rund 3.000 Gewerbe<br />
betriebe, die Vechta als Standort<br />
gewählt haben. Neben namhaften auf<br />
dem Weltmarkt agierenden Unternehmen<br />
zeich net sich Vechta durch seine mittelständische<br />
Wirtschaftsstruktur und einen<br />
gesunden Branchenmix aus. Insbesondere<br />
die gute Vernetzung zwischen den<br />
Betrieben und Branchen und der daraus<br />
resultierende Innovationsgewinn bilden<br />
Uwe Bartels ist seit dem 1. Februar 2005<br />
Vech tas erster hauptamtlicher Bürgermeister.<br />
Der Brunnen am Europaplatz mit Blick in die Große Straße, der Einkaufsmeile der Kreis- und<br />
Universitätsstadt Vechta.<br />
den Grundstein für die dynamische Wirtschaft<br />
in der Kreisstadt. Die oft noch inhabergeführten<br />
Unternehmen sind flexibel<br />
und innovativ, planen langfristig, verzichten<br />
auf kurzfristige Gewinnmaximierung<br />
und zeichnen sich durch flache und effektive<br />
Organisationsstrukturen aus. Unterstützt<br />
wird dieser unternehmerische Erfolg<br />
durch zuverlässige und kompetente<br />
Partner im öffentlichen Bereich, eine<br />
leistungsfähige Verwaltung und ein hohes<br />
Maß an Kontinuität.<br />
Zahlreiche in Vechta ansässige unternehmensnahe<br />
Dienstleistungsbetriebe runden<br />
das unternehmerische Netzwerk ab und<br />
tragen so zu einer effektiv agierenden Wirtschaftsgemeinschaft<br />
bei.<br />
Alle Unternehmen profitieren dabei<br />
von niedrigen, seit Jahrzehnten unveränderten<br />
Hebesätzen, günstigen Preisen für<br />
Gewerbegrundstücke und Immobilien<br />
sowie die verkehrsgünstige Lage in unmittelbarer<br />
Nähe zur Autobahn A 1.<br />
Der seit Jahren gepflegte direkte und<br />
persönliche Kontakt zu den Unternehmen<br />
ermöglicht es, im Rahmen einer weitsichtigen<br />
Wirtschaftsförderungspolitik bedarfsgerechte<br />
Gewerbeflächen zur Verfügung<br />
zu stellen und so Expansionsvorhaben<br />
von Bestandsunternehmen aktiv zu<br />
unterstützen und zugleich die Ansiedlung<br />
neuer Betriebe zu fördern. Investitionen<br />
in eine unternehmensfreundliche und<br />
moderne Infrastruktur sind für die Stadt<br />
Vechta also eine Selbstverständlichkeit.<br />
Aber auch die weichen Standortfak -<br />
toren sind von großer Bedeutung für<br />
einen erfolg reichen Wirtschaftsstandort<br />
wie Vechta. Die Universität Vechta, drei<br />
Gymnasien, zwei Haupt- und Realschulen<br />
und acht wohnortnahe Grundschulen dokumentieren<br />
das exzellente Bildungs an -<br />
gebot in der Kreisstadt. Darüber hinaus ist<br />
Vechta Sitz der staatlich anerkannten<br />
Privaten Fachhochschule für Wirtschaft<br />
und Technik mit Berufsakademie, an der<br />
viele heimische Unternehmen ihren Nachwuchs<br />
in dualen Studiengängen ausbilden<br />
lassen.<br />
Auch junge Familien mit Kindern können<br />
sich in Vechta wohlfühlen. Mit zehn Kindergärten,<br />
vier Kinderkrippen, zwei Kinder<br />
horten und drei Großtagespflegestellen<br />
ist auch für die Kleinsten bestens gesorgt.<br />
Unsere lebendige Innenstadt mit vielen<br />
gut sortierten Fachgeschäften und einem<br />
abwechslungsreichen gastronomischen<br />
Angebot haben Vechta zu einer überre -<br />
gional interessanten und anziehenden<br />
Einkaufsstadt werden lassen. Ein hochkarätiges<br />
Kulturangebot, zahlreiche Freizeitmöglichkeiten<br />
sowie ein vielseitiges<br />
und intaktes Vereinsleben machen Vechta<br />
zu einem attraktiven Lebensmittelpunkt.<br />
Dies wird auch an der ungebrochen hohen<br />
Nachfrage nach Wohnbaugrundstücken<br />
deutlich. Um dieser Nachfrage zu begegnen<br />
wird die Stadt Vechta auch in Zukunft<br />
Bauwilligen entsprechende Flächen zur<br />
Verfügung stellen.<br />
Mit dem in 2010 begonnenen Bau der<br />
Entlastungsstraße Vechta-West, der Fer -<br />
tigstellung der Ortsumgehung Nord, dem<br />
Neubau eines Kino-Centers sowie dem<br />
Bau einer Tiefgarage am Marienhospital<br />
Vechta für mehr als 100 Fahrzeuge wird<br />
die Stadt Vechta ihre Infrastruktur weiter<br />
verbessern. Die Stadt Vechta ist somit ein<br />
Standort, an dem es sich hervorragend<br />
wirtschaften und leben lässt. ■<br />
220 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Standort<br />
BÜRGERMEISTER<br />
HEINER THÖLKE<br />
Visbek<br />
Foto: Nath<br />
Die Gemeinde Visbek befindet<br />
sich im Norden des Landkreises<br />
Vechta. Die 9.600 Einwohner<br />
zählende Gemeinde weist eine<br />
Fläche von rund 84 Quadratkilometern<br />
auf.<br />
Foto: Gemeinde Visbek<br />
Neben seiner besonderen wirtschaftlichen<br />
Bedeutung kann Visbek<br />
mit einer noch in weiten Teilen<br />
sehr weitläufigen und ursprünglichen<br />
Naturlandschaft aufwarten. Ein Großteil<br />
des Gemeindegebietes liegt im Naturpark<br />
Wildeshauser Geest. Insgesamt stehen den<br />
Einwohnern und Gästen viele und umfassende<br />
Naherholungs- und Sportmöglichkeiten<br />
in der Natur zur Verfügung.<br />
Die außergewöhnlich erfolgreiche ört -<br />
liche Wirtschaft besteht zum Großteil aus<br />
familiengeführten Unternehmen, die ihre<br />
Wurzeln in der Gemeinde haben. Dem<br />
Visbeker als typischen Südoldenburger<br />
wird eine starke Heimatverbundenheit<br />
und Bodenständigkeit sowie Fleiß und<br />
wirtschaftliches Geschick attestiert. In<br />
wirtschaftlicher Sicht dominieren die Betriebe<br />
der Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />
einschließlich der ihnen vor- und<br />
nachgelagerten Bereiche. Beispielhaft seien<br />
nur die PHW-Gruppe (Wiesenhof) und<br />
die Erich Wesjohann-Group genannt, deren<br />
Unternehmensführern im Jahr 2008<br />
der Unternehmerpreis des <strong>Verbund</strong>es Ol -<br />
denburger Münsterland für das unternehmerische<br />
Lebenswerk verliehen wurde.<br />
Dem Inhaber Hermann Schickling der Schickling<br />
GmbH wurde vom <strong>Verbund</strong> <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland der Unternehmerpreis<br />
2009 verliehen.<br />
Dass eine Gemeinde, die auf eine bald 1200-jährige Geschichte zurückblicken kann, ein besonderes<br />
Herz für Geschichte und Geschichten hat, mag niemanden verwundern. Doch<br />
trotz aller Tradition – neue Ideen sind in Visbek genauso willkommen.<br />
Daneben haben sich in den letzten Jahren<br />
weitere Wirtschaftszweige, wie z. B.<br />
die Kunststoffindustrie, die Automationstechnik<br />
und die Metallverarbeitung, überproportional<br />
entwickeln können. So wurde<br />
dem Inhaber der metallverarbeiten -<br />
den Schickling GmbH, Herrn Hermann<br />
Schickling, vom <strong>Verbund</strong> <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland der Unternehmerpreis 2009<br />
verliehen. Binnen 17 Jahren wurde ein<br />
Betrieb aufgebaut, der heute 240 Arbeitnehmer<br />
beschäftigt und international<br />
tätig ist. In den letzten Jahren haben zudem<br />
einige Unternehmen aus dem Bereich<br />
der Produktion und Vermarktung von<br />
Spezial kulturen, wie z. B. dem Erdbeerund<br />
Gemüseanbau, hohe Wachstumsraten<br />
generiert.<br />
Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat<br />
die örtliche Wirtschaft sehr gut überstanden.<br />
Zum Teil wurden noch Wachstumszahlen<br />
geschrieben. Der aktuelle wirtschaftliche<br />
Aufschwung führt zu vollbeschäftigungsähnlichen<br />
Zuständen. Die wirt -<br />
schaftliche Stärke der Unternehmen und<br />
eine schlanke Verwaltungsstruktur der<br />
politischen Gemeinde gewähr leisten seit<br />
Jahren gesunde Kommunal finanzen. Die<br />
Kommunalpolitik hat sich in besonderem<br />
Maße der Familienpolitik verpflichtet.<br />
Den Familien und Kindern wird ein sehr<br />
umfassendes und unbürokratisches breites<br />
Angebot unterbreitet, das neben einer<br />
Vielzahl von Bildungs angeboten auch<br />
Betreuungsangebote und finanzielle Hilfen<br />
umfasst.<br />
Das gesellschaft liche Leben wird durch<br />
ein buntes und anspruchsvolles Vereinsspektrum<br />
bereichert. Günstige Baulandpreise<br />
in landschaftlich reizvoller Lage<br />
und ein völlig neugestalteter Ortskern<br />
führen zu einer hohen Wohn- und Lebensqualität.<br />
Daneben hat das örtliche Kulturan -<br />
gebot als sogenannter weicher Standortfaktor<br />
eine weit über die Gemeindegrenzen<br />
hinausgehende Bedeutung gewonnen.<br />
Besondere Veranstaltungen aus dem<br />
Bereich der Literatur, der Musik oder des<br />
Theaters – beispielhaft seien hier die Autorenlesungen<br />
mit Roger Willemsen und<br />
Dr. Manfred Lütz genannt – geben der<br />
Kommune eine besondere Identität.<br />
Die enge Kommunikation zwischen<br />
den Führungspersonen aus Unternehmen<br />
und Kommunalverwaltung gewährleisten<br />
die rechtzeitige Verfügbarkeit von<br />
Gewerbeflächen und die erforderliche<br />
baurecht liche Absicherung der Investitionen.<br />
In den letzten sechs Jahren konnten<br />
über 35 Hektar voll erschlossener<br />
Gewerbeflächen an Unternehmen übertragen<br />
werden, die die wirtschaftliche<br />
Expansion und die Schaffung vieler Arbeitsplätze<br />
gewährleistet hat. Die Nähe<br />
zu den Oberzentren Oldenburg und Bremen,<br />
die gute Erreichbarkeit der Autobahn<br />
und finanz intensive Investitionen<br />
in die örtliche Infrastruktur gewährleis -<br />
ten eine weiter sehr positive wirtschaftliche<br />
und gesellschaftliche Entwicklung<br />
der Gemeinde.<br />
■<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
221
Standort<br />
Foto: Hermann Garrelmann<br />
75. Küstenkanal-Jubiläum Ende September 2010: Mit fast 60 Booten im Korso gratulierten die Wassersportverbände der Umgebung.<br />
HERMANN<br />
GARRELMANN<br />
Der Küstenkanal hat Zukunft<br />
Die geistigen Väter des Küstenkanals waren weitsichtig: Schon im Jahr 1935 eröffneten sie eine<br />
Wasserwegeverbindung zwischen der Hunte und dem Dortmund-Ems-Kanal, die über mehrere<br />
Generationen hinweg ihre Qualitäten entfalten konnte. Vor allem die Schleusen in Dörpen und<br />
Oldenburg zeigten mit Längen von 105 Meter weit in die Zukunft. Inzwischen aber, das wurde<br />
bei den Feiern zum 75-jährigen Bestehen deutlich, gibt es Nachholbedarf.<br />
Nahezu aller Redner beim Festakt<br />
zum Kanalgeburtstag Ende September<br />
2010 bescheinigten dem<br />
Kanal eine hohe Bedeutung, die mit geeigneten<br />
Maßnahmen auch für die Zukunft<br />
sichergestellt werden müsse. Die<br />
Kernbotschaft: Nur eine Wasserstraße mit<br />
bestimmten Qualitäten kann dazu beitragen,<br />
den Gütertransport stärker von der<br />
Straße aufs Wasser zu verlagern.<br />
Rund 250 Gäste, die sich an dem Ort<br />
versammelt hatten, an dem vor 75 Jahren<br />
auch die Eröffnungsfeier stattfand,<br />
konnte Holger Giest, den Leiter des Wasser-<br />
und Schifffahrtsamtes Meppen, begrüßen.<br />
Neben Vertretern der Ministerien<br />
für Wirtschaft und Verkehr sowie<br />
Häfen der Länder Niedersachsen und<br />
Nordrhein-Westfalen und des Bremischen<br />
Senats waren viele regionale und<br />
kommunale Funktionsträger anwesend.<br />
Auch viele Vertreter der Wirtschaft am<br />
Küstenkanal waren der Einladung gern<br />
gefolgt. Besonders, und auf niederländisch,<br />
begrüßte Giest die Vertreter aus<br />
den Niederlanden, vom Rijkswaterstaat,<br />
den Provinzen Groningen und Friesland,<br />
der Koninklijke Schuttevaer und seine<br />
Kollegen aus der niederländischen Wasserstraßenverwaltung<br />
sowie die Vertreter<br />
niederländischer Unternehmen und<br />
der Schifffahrt selbst.<br />
Mit Blick auf die Teilnehmerliste merkte<br />
Giest an, dass diese bei der seinerzeitigen<br />
Eröffnung noch prominenter besetzt<br />
gewesen sei. »Damals war der Gästekreis<br />
allerdings noch um den Reichsminister<br />
und hochrangige Vertreter des zuständigen<br />
Ministeriums erweitert, ein Zeichen<br />
222 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Standort<br />
der Wertschätzung, das uns diesmal versagt<br />
blieb und uns oder unseren Nachfolgern<br />
voraussichtlich erst wieder in 25<br />
Jahren zuteil wird«, so der Meppener<br />
Amtsleiter.<br />
Viel Ausdauer nötig<br />
Schon damals, so Giest, seien die technischen<br />
Herausforderungen nur mit hohem<br />
Kraftaufwand gemeistert worden:<br />
»Um die Entscheidung für den Bau des<br />
Kanals zu bekommen, waren viel Ausdauer<br />
und ein hartes Ringen der Verantwortlichen<br />
Personen aus Politik, Wirtschaft<br />
und Verwaltung erforderlich.«<br />
Wer genauer hinschaue, werde Parallelen<br />
in den verschiedenen Epochen entdecken<br />
und feststellen, dass zwar 75 Jahre<br />
vergangen seien, sich die Ereignisse aber<br />
wiederholten und die Prozesse damals<br />
wie heute ähnlich abliefen.<br />
In Vertretung von Michael Wempe,<br />
dem Präsidenten der Wasser- und Schifffahrtsdirektion<br />
West, hielt der leitende<br />
Baudirektor Michael Heinz die Festansprache.<br />
Anhand des vielschichtigen Engagements<br />
zum 75-jährigen Bestehen<br />
des Kanals konnte Heinz die besondere<br />
<strong>Verbund</strong>enheit der Region mit der Wasserstraße<br />
Küstenkanal feststellen. Auch<br />
Holger Giest, Amtsleiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Meppen, konnte mehr als 250<br />
Gäste zum Kanalgeburtstag begrüßen.<br />
er erkannte die besondere Weitsicht der<br />
Erbauer des Kanals: »Ein Projekt, für das<br />
mit soviel Überzeugung gestritten, das<br />
mit soviel Einsatz vorangetrieben wurde<br />
und das mit soviel Weitsicht erfolgreich<br />
umgesetzt werden konnte, hat schon deshalb<br />
ein hohes Maß an Anerkennung und<br />
Wertschätzung verdient.«<br />
Foto: Hermann Garrelmann<br />
Hafenwirtschaft voll im Trend<br />
Der Küstenkanal sei, so Heinz, bis heute<br />
existentielle Grundlage und Voraussetgute<br />
Verbindungen<br />
bedarfsgerechte Industrieflächen<br />
vernetzt am Logistik-Knotenpunkt<br />
Im Norden des <strong>Oldenburger</strong> Münsterlandes, wo sich B72 und B401<br />
direkt am Küstenkanal kreuzen, werden Verkehrsträger durch<br />
intelligente Logistik-Leistungen ressourcenschoned vernetzt. Hier sind<br />
bedarfsgerechte Flächen, mit Anschluss an leistungsstarke Hafenanlagen,<br />
die perfekte Basis für erfolgreiche Industrieansiedlung.<br />
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kompetenter Unterstützung werden hier effiziente Transportketten<br />
und zukunftsweisende Industrieprojekte realisiert.<br />
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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
223
Standort<br />
Foto: Hermann Garrelmann<br />
Erinnerungsfoto an der Kaje in Edewechterdamm: (von rechts) Michael Heinz (WSD West), Jörg Rusche (BDB), Gitta Connemann (CDU-<br />
MdB), Michael Goldmann (FDP-MdB), Wolfgang Wulf, (SPD-MdL), Dr. Georg Belka (Klasmann-Deilmann), Holger Giest (WSA Meppen),<br />
Petra Lausch (Bürgermeisterin Edewecht), Bernd Carsten Hiebing (CDU-MdL) und Jörg Bensberg, Landrat Ammerland). Dahinter<br />
und über die Toppen beflaggt die »Aviso«, die bereits bei der Kanaleröffnung dabei war.<br />
zung für die wirtschaftliche Entwicklung<br />
der Region und als Verkehrsweg unersetzlich.<br />
Nach wie vor zeige er seine hohe<br />
Aktualität. Mehr als auf den anderen<br />
Wasserstraßen des westdeutschen Kanalnetzes<br />
habe sich hier der Containerverkehr<br />
etabliert. Der Hafenwirtschaft am<br />
Küstenkanal bescheinigte Heinz, voll im<br />
Trend der Zeit zu sein: »Sehr erfolgreich<br />
werden hier mit sehr moderner Technik<br />
Güter in modernen Güterverteilzentren<br />
umgeschlagen. Dort wo Binnen- Küstenund<br />
Seeschiff in einem integrierten System<br />
mit Bahn und LKW zusammenwirken,<br />
weiß man um die Vorteile der verschiedenen<br />
Verkehrsträger«, bestätigte<br />
er eine nachhaltige Handlungsweise.<br />
Am Küstenkanal wisse man, welche<br />
Bedeutung diese Verbindung habe – als<br />
Durchgangswasserstraße zwischen Ems<br />
und Weser, als Hinterlandanbindung für<br />
die Küste und als wichtiges Bindeglied im<br />
nordwestdeutschen Kanalsystem, das die<br />
Unterweserhäfen mit dem Rhein-Ruhrgebiet<br />
und den ARA-Häfen verbinde:<br />
»Hier weiß die Kombi-Connection, wie<br />
man in Zukunft dem wachsenden Verkehrsgüterströmen<br />
gewachsen ist«.<br />
Angesichts des »fortgeschrittenen Alters<br />
unseres Jubilars« mit einer über einen<br />
langen Zeitraum gleich bleibenden<br />
Transportgütermenge von 3,5 Millionen<br />
Tonnen jährlich in Dörpen und zwei<br />
Millionen in Oldenburg scheine die Wasserstraße<br />
den heutigen Ansprüchen zu<br />
224<br />
genügen. Seit den letzten Ausbaumaßnahmen<br />
in den 1960iger Jahren würden<br />
auf dem Küstenkanal heute 1.000-Tonnen-Schiffe<br />
im Begegnungsverkehr und<br />
Europaschiffe mit 1.350 Tonnen Laderaum<br />
im Richtungsverkehr fahren. Das<br />
Ziel der Wasser- und Schifffahrtsdirektion<br />
West sei es aber, möglichst bald auch<br />
größere Schiffseinheiten zulassen zu<br />
können.<br />
Ab Januar offen für größere Schiffe<br />
»Wir werden ab November <strong>2011</strong> Schiffe,<br />
die bisher eine Sondergenehmigung benötigten,<br />
per Verordnung auf dem Küstenkanal<br />
zulassen. Diese Schiffe können<br />
dann statt bisher 86 Meter auch 100 Meter<br />
lang sein. Sie haben wie bisher eine<br />
Breite von 9,60 Metern und einen Tiefgang<br />
von 2,50 Metern und können bis<br />
auf wenige Engstellen im Begegnungsverkehr<br />
fahren. Das sind rund 200 Tonnen<br />
mehr Ladung bei gleichen Kosten«,<br />
machte er den Schiffern und der verladenden<br />
Wirtschaft gewisse Hoffnungen<br />
auf eine erhöhte Leistungsfähigkeit des<br />
Kanals. Damit der Küstenkanal seinen<br />
Nutzern in Zukunft eine bedarfsgerechte<br />
Infrastruktur bieten könne, wolle man im<br />
nächsten Schritt die vorhandene Infrastruktur<br />
weiter verbessern. Anzustreben<br />
sei die Befahrbarkeit für das Großmotorgüterschiff<br />
mit den Abmessungen 100 x<br />
1,45 x 2,50 Meter – besser noch 2,70 Meter<br />
– sowie in den angrenzenden Bereich<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
der westlichen Kanäle und des Weserraums.<br />
»Auf diese Maße mussten wir uns<br />
festlegen, weil die beiden Schleusen in<br />
Dörpen und Oldenburg zwar über eine<br />
mit zwölf Metern ausreichende Breite für<br />
das GMS verfügen, die nutzbare Länge<br />
aber nur 10,4 Meter beträgt«, schränkte<br />
Heinz ein.<br />
Ob und wie das GMS mit den festgelegten<br />
Abmessungen den Küstenkanal befahren<br />
könne, werde die Karlsruher<br />
Bundesanstalt für Wasserbau in Modellrechnungen<br />
ermitteln. »Danach wissen<br />
wir, welche Schiffsgrößen wirtschaftlich<br />
fahren können und ob und wie wir die<br />
vorhandene Infrastruktur diesen Schiffsgrößen<br />
anpassen können«, ließ der Festredner<br />
wissen. Dazu werde man die eigenen<br />
Möglichkeiten soweit ausschöpfen,<br />
dass der Küstenkanal über die reine Substanzerhaltung<br />
hinaus weitere bautechnische<br />
Verbesserungen erfahren werde.<br />
Man werde, je nach Haushaltssituation,<br />
schrittweise vorgehen und beispielsweise<br />
Strecken mit Engpass-Charakter mit<br />
wirtschaftlich vertretbaren Aufwendungen<br />
vorrangig verbessern.<br />
Der Bedeutung gerecht werden<br />
Insgesamt, so Heinz, hoffe er, dass die<br />
Wasser- und Schifffahrtsverwaltung mit<br />
diesen Maßnahmen dem Küstenkanal<br />
und seiner Bedeutung für Schifffahrt<br />
und Wirtschaft gerecht werde, damit der<br />
Kanal auch weiterhin allen Nutzern, den
Standort<br />
Anwohnern und der gesamten Region als<br />
verlässlicher, als sicherer und als umweltfreundlicher<br />
Verkehrsweg angemessen<br />
zur Verfügung stehe.<br />
Der Landrat des Kreises Ammerland,<br />
Jörg Bensberg, unterstrich die Be deu -<br />
tung des Kanals für die wirtschaftliche<br />
Entwicklung der Region, die bis heute<br />
anhalte. Durch das erweiterte Spektrum<br />
des GVZ Dörpen und die Containerlinien<br />
zwischen Bremen, Dörpen und den ARA-<br />
Häfen habe der Kanal inzwischen den<br />
größten Anteil am Containerverkehr im<br />
gesamten nordwestdeutschen Kanalnetz.<br />
Das, so Bensberg, sei eine kleine Erfolgsgeschichte<br />
mit Aussicht auf Fortsetzung,<br />
»denn das Verkehrsaufkommen wird<br />
weiter deutlich ansteigen. Dazu wird<br />
auch der boomende Güter- und Containerverkehr<br />
beitragen, der sich durch den<br />
JadeWeserPort in Wilhelmshaven und die<br />
sich dadurch neu entwickelnde Küsteninfrastruktur<br />
ergeben wird. Das kann<br />
man nur mit einem deutlich erhöhten<br />
Einsatz von Schiffen bewältigen.«<br />
Jörg Bensberg, Landrat im Ammerland, fordert die Weiterentwicklung des Küstenkanales.<br />
Kanal weiter entwickeln<br />
Damit die notwendigen Randbedingungen<br />
für die Erhöhung der Schiffstrans -<br />
porte geschaffen würden und der Küstenkanal<br />
konkurrenzfähig bleibe, müsse<br />
er nun, 40 Jahre nach der letzten Investition<br />
zwischen Dörpen und Oldenburg,<br />
weiterentwickelt werden. So wie die Weser<br />
derzeit für das Großmotorgüterschiff<br />
angepasst würde, müsse das gleichfalls<br />
auch für den Küstenkanal gelten, damit<br />
er auch in Zukunft als leistungsfähige<br />
Verkehrsader fungieren könne. Landkreise<br />
und Kommunen hätten mit viel Engagement<br />
und finanziellen Aufwendungen<br />
eine äußerst leistungsfähige Hafeninfra -<br />
struktur geschaffen; auch deshalb müsse<br />
der Küstenkanal mindestens soweit aus-<br />
Foto: Hermann Garrelmann<br />
Milchwerke Gebr. BERMES GmbH<br />
Leistungsspektrum:<br />
Kondensmilch · Milchpulver · Sahne · Compounds<br />
Dass die Tafel Schokolade oder das Eis,<br />
das Sie abends vor dem Fernseher genüsslich<br />
im Mund zergehen lassen, einiges an<br />
„BERMES“ enthalten kann, ist vielen auf<br />
den ersten Blick gar nicht so bewusst.<br />
Das würden wir gerne zum Anlass nehmen,<br />
um unser Unternehmen stärker zu<br />
beleuchten, das zwar selbst keine Endverbraucherprodukte<br />
herstellt, mit seinen<br />
Produkten jedoch dazu beiträgt, dass<br />
viele Markenartikel in gewohnt hoher Qualität<br />
auf den Tisch des Verbrauchers<br />
kommen.<br />
BERMES beliefert Kunden aus der weiterverarbeitenden<br />
Lebensmittelindustrie<br />
mit einer Vielzahl an Zutaten, die diese für<br />
die Umsetzung ihrer Rezepturen benötigen.<br />
Dabei variiert die Einsatzmenge an<br />
Milchprodukten je nach Branche, aber<br />
fast jeder braucht sie.<br />
Besonders viele Milchprodukte benötigen<br />
die Eishersteller, sind doch Sahne<br />
und Milchkonzentrat zwei der wichtigsten<br />
Zutaten bei der Herstellung von Eiscreme.<br />
Mit hoher Kompetenz in diesen Produktsegmenten<br />
hat BERMES sich eine<br />
Stellung als Lieferant der größten Hersteller<br />
im Speiseeisbereich in Deutschland<br />
geschaffen.<br />
Eine weitere wichtige Abnehmerbranche<br />
ist die Schokoladenindustrie. Vollmilchpulver<br />
in verschiedensten Ausführungen<br />
und Kondensmilch sind die Haupteinsatzprodukte,<br />
die BERMES für Markenprodukte<br />
wie Sarotti oder Gubor liefert.<br />
Und wenn wir gerade bei den süßen Dingen<br />
des Lebens sind: Auch die Backwarenindustrie<br />
benötigt natürlich für ihre feinen<br />
Gebäcke und Torten Sahne und Butter.<br />
Was wäre ein wundervoll duftendes<br />
Croissant ohne Produkte von BERMES?<br />
Die Qualität der Einsatzprodukte entscheidet<br />
über den optimalen Ablauf der<br />
Produktionsprozesse beim Kunden und<br />
auch die Qualität der Endprodukte. Dies<br />
stellt BERMES bei der Produktentwicklung<br />
und Qualität immer wieder vor neue Herausforderungen.<br />
Aber auch wechselnde<br />
Verbrauchertrends führen zu einem veränderten<br />
Bedarf an Einsatzprodukten.<br />
Milchwerke Gebr. BERMES GmbH<br />
Dammer Straße 60<br />
49451 Holdorf<br />
Telefon: 0 54 94 / 801 - 0<br />
Telefax: 0 54 94 / 801 - 63<br />
info@milchwerke-bermes.de<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
225
Standort<br />
Foto: Hermann Garrelmann<br />
Ihr Großvater hat den Kanal noch mit gebaut, sie möchte, dass er für die Zukunft fit gemacht<br />
wird: Petra Lausch, Bürgermeisterin der Gemeinde Edewecht.<br />
gebaut werden, dass sich die Vorleistungen<br />
der Anlieger durch wirtschaftliche<br />
Schiffstransporte in einem erneuerten<br />
Kanal auch bezahlt machten. »Das sollten<br />
wir genauso im Blick behalten wie<br />
die Anbindungen der Häfen durch Straße<br />
und Schiene. Projekte wie die Küstenautobahn<br />
und der zweigleisige Ausbau der<br />
Bahnstrecke Oldenburg–Wilhelmshaven<br />
müssen durch ein zielführendes Programm<br />
für die Seehinterlandanbindungen<br />
– also für die Binnenwasserstraßen<br />
Weser, Ems und Dortmund-Ems-Kanal –<br />
und eben auch für den Küstenkanal ergänzt<br />
werden«, signalisierte der Landrat<br />
Handlungsbedarf.<br />
Als Vertreterin der neunzehn anliegenden<br />
Kommunen sprach die Bürgermeisterin<br />
der Gemeinde Edewecht, Petra<br />
Lausch. So, wie ihr Großvater sich seinerzeit<br />
selbst beim Bau des Kanals mit Muskelkraft<br />
eingebracht habe, spreche sie<br />
sich heute dafür aus, dass der Küstenkanal<br />
weiter ausgebaut werde, damit künftig<br />
Europaschiffe im Begegnungsverkehr<br />
und auch Großmotorschiffe diese Wasserstraße<br />
passieren könnten. »Damit der<br />
Küstenkanal als Verkehrs achse die wirtschaftliche<br />
Bedeutung unserer Region<br />
widerspiegeln kann, ist der Ausbau unseres<br />
Küstenkanals für die Zukunftsfähigkeit<br />
der Region von großer Bedeutung<br />
und ganz im Sinne der vor 75 Jahren<br />
handelnden Personen«, schloss sie den<br />
historischen Zusammenhang. Die deutsche<br />
Wirtschaft sei eben auf gut ausgebaute<br />
Wasserwege angewiesen, um auch<br />
in Zukunft einen reibungslosen, kostengünstigen<br />
und Ressourcen schonenden<br />
Güterverkehr zu gewährleisten. »Deshalb<br />
muss es auch im Interesse aller sein, dass<br />
der Küstenkanal weiter ausgebaut und<br />
für Groß-Motorschiffe befahrbar gemacht<br />
wird. Aus Richtung Oldenburg<br />
kommend ist der Küstenkanal die wichtigste<br />
Wasserstraße in Richtung Westen«,<br />
begründete sie, dass – nachdem viele<br />
Jahre immer wieder über den Ausbau gesprochen<br />
worden sei – nun Taten folgen<br />
müssten. Der Küstenkanal sei schon heute<br />
eine bedeutende Wasserstraße und<br />
werde dies auch in Zukunft sein.<br />
An Michael Heinz und die Wasser- und<br />
Schifffahrtsverwaltung Meppen als »Erziehungsbeauftragte«<br />
des Küstenkanals<br />
richtete sie den Wunsch, dass der Kanal<br />
auch in Zukunft die Wirtschaftskraft der<br />
anliegenden Kommunen stärken, weiterhin<br />
attraktiv für die Schifffahrt bleiben<br />
und die Bundesstraßen güterverkehrlich<br />
entlasten solle.<br />
Nicht beim 100-Meter-Schiff aufhören<br />
»Ich darf Ihnen sagen, dass wir als Nutzer<br />
vor allem im Güterverkehr diesen<br />
Kanal gern annehmen«, bekannte Jörg<br />
Rusche vom Bundesverband der Deutschen<br />
Binnenschifffahrt e. V. (BDB): »Das<br />
haben wir in der Vergangenheit gezeigt,<br />
dass zeigen aber auch die Häfen mit ihren<br />
Investitionen, und das zeigen die Firmen,<br />
die sich hier ansiedeln in beeindruckender<br />
Weise«, ergänzte er. »Darum<br />
wünschen wir uns natürlich, dass der Kanal<br />
weiterentwickelt wird. Die von Ihnen<br />
hier angekündigte Freigabe für das 100<br />
Meter lange Schiff mit 9,60 Metern Breite<br />
ist eine Verfahrensvereinfachung, die<br />
wir sehr begrüßen. Aber: Da sollte noch<br />
nicht Schluss sein«, richtete Rusche einen<br />
Appell an die Wasserstraßenverwaltung<br />
und an die Politik. Für die Binnenschifffahrt<br />
setzt Rusche nach: »Wir haben<br />
das ja heute schon von der lokalen<br />
und regionalen Ebene gehört: Bitte machen<br />
Sie danach weiter und hören Sie<br />
nicht auf, sondern lassen Sie den Küstenkanal<br />
zu einer Wasserstraße werden, die<br />
im Netz der Wasserstraßen um uns herum<br />
eine wichtige Rolle spielen kann«.<br />
Bezogen auf europäische Verhältnisse sei<br />
man bereits beim mindestens 110 Meter,<br />
ja beim 135 Meter langen Schiff angekommen.<br />
Diese, so hoffe er, könnten bis<br />
2017 auch den Dortmund-Ems-Kanal befahren,<br />
bald auch die Weser, den Mittellandkanal<br />
ebenso. Rusche: »Das sind die<br />
Schiffe der Zukunft: Aber auch die 100-<br />
Meter-Schiffe haben Kostenvorteile, die<br />
wir an die Wirtschaft weitergeben können,<br />
um wettbewerbsfähig zu bleiben«,<br />
schrieb Rusche den Verantwortlichen in<br />
die Agenda.<br />
Aus Sicht der regionalen Wirtschaft<br />
und der Kanalnutzer referierte Dr. Hans-<br />
Georg Belka, Geschäftsführer der Klasmann-Deilmann<br />
GmbH. Am Beispiel des<br />
seines Unternehmens, das jährlich mehr<br />
als 500.000 Kubikmeter Torfrohstoffe in<br />
Richtung Niederlande und Belgien zu<br />
den dortigen eigenen Fabriken und an<br />
Dritte über den Küstenkanal abfahre,<br />
machte Dr. Belka die Bedeutung fest.<br />
Auch mit Blick auf andere Unternehmen,<br />
die diese Wasserstraße als Transportweg<br />
für Baustoffe, Steine und Erden,<br />
Viehfutter, Holz, Zellulose und Schrott<br />
nutzten – und unter Einbeziehung des<br />
GVZ in Dörpen – sei der Küstenkanal ein<br />
ganz wichtiger Verkehrsträger und eine<br />
hervorragende Verbindung für die<br />
Binnenschifffahrt in Norddeutschland<br />
und zu den westlichen Nachbarländern.<br />
Daher habe man durchaus auch Erwartungen<br />
an die weitere Entwicklung des<br />
Küstenkanals.<br />
»Brauchen leistungsstarken Küstenkanal«<br />
Der Transport mit dem Binnenschiff auf<br />
dem Küstenkanal, so der Unternehmer,<br />
müsse gegenüber den beiden anderen<br />
wesentlichen Verkehrsträgern – Schiene<br />
und Straße – wettbewerbsfähig sein. Dies<br />
gelte sowohl hinsichtlich der Transportkosten<br />
als auch der benötigten Transportzeit:<br />
»Wir brauchen einen leistungsstarken<br />
Küstenkanal. Nur so kann die sicherlich<br />
berechtige Forderung, dass der<br />
Transport von Massengütern, wo immer<br />
möglich, auf die Bahn und aufs Binnen-<br />
226<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Standort<br />
Mit maritimen Klängen unterhielt der Shantychor Barßel die Gäste während der Jubiläumsfeierlichkeiten<br />
aus Anlass des 75. Bestehens des Küstenkanals.<br />
schiff gehört, erfüllt werden«, sprach Dr.<br />
Belka Klartext. Neben der Ökonomie sei<br />
auch die Ökologie zu berücksichtigen.<br />
»Wenn wir nachhaltig die Emission von<br />
Treibhausgasen, wie insbesondere CO 2 ,<br />
senken wollen – was ja auch eines der<br />
ganz zentralen gesellschaftspolitischen<br />
Ziele der nächsten Jahrzehnte ist – müssen<br />
wir konsequent die Verkehrsträger<br />
ausbauen und nutzen, bei denen pro<br />
Transporteinheit möglichst geringe CO 2 -<br />
Emissionen entstehen. Und dazu gehört<br />
mit Sicherheit der Transport per Binnenschiff«,<br />
mahnte Dr. Belka zur Nachhaltigkeit.<br />
Von daher sei es Wunsch und zugleich<br />
auch Aufforderung der Unternehmen,<br />
die Ideen und Vorstellungen zum<br />
Ausbau des Küstenkanals als vollwertige<br />
Binnenwasserstraße konsequent und<br />
möglichst zeitnah umzusetzen. Nur so<br />
würde der Kanal seine Funktion als eine<br />
wichtige Lebensader dieser Region erfüllen<br />
können. »Dazu wünschen wir den<br />
Verantwortlichen in Wasser- und Schifffahrtsverwaltung<br />
viel Erfolg«, schloss der<br />
Klasmann-Manager versöhnlich ab.<br />
Die Wünsche für die künftige Funktionsfähigkeit<br />
entsprechen weitgehend<br />
auch den Vorstellungen der Hafenbetreiber<br />
am Küstenkanal. Martin Kropp, Geschäftsführer<br />
des C-Port, nutzte – wie bereits<br />
beim Industrieforum im April 2010<br />
– die Möglichkeit, um mit Politikern und<br />
Behördenvertretern Zukunftsoptionen zu<br />
diskutieren. Tatsächliche Trimodalität,<br />
die Durchgängigkeit für das (Ü)GMS sowie<br />
eine zumindest gleichberechtigte Berücksichtigung<br />
der Wasserstraßen-Infrastruktur<br />
in der Verkehrsplanung des<br />
Bundes, so Kropp, sei nicht nur im Hinblick<br />
auf die »nasse Hinterlandanbindung«<br />
des Jade-Weser-Port wichtig. ■<br />
Foto: Hermann Garrelmann<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 227
Arbeitsmarkt<br />
Foto: Agentur für Arbeit, Vechta<br />
Dr. Thorsten Müller ist Leiter der Agentur für Arbeit in Vechta. Sein zentrales Thema ist – nach der Bewältigung der Auswirkungen der<br />
Wirtschaftskrise – der Fachkräftebedarf der heimischen Wirtschaft.<br />
DR. THORSTEN MÜLLER<br />
AGENTUR FÜR ARBEIT, VECHTA<br />
Was tun gegen Fachkräfteengpässe?<br />
Die regionalen Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise ’09 sind bereits in Vergessenheit geraten. Dabei<br />
beherrschten noch vor Jahresfrist Themen wie Kurzarbeit oder steigende Arbeitslosigkeit die Schlagzeilen.<br />
Auch im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland nutzten viele Unternehmen den Schutzschirm und beantragten<br />
konjunkturelle Kurzarbeit. Deshalb fiel der Anstieg der Arbeitslosigkeit auf 6,6 Prozent oder 10.140<br />
Menschen im Februar 2010 vergleichsweise moderat aus. So genannte Frühindikatoren, wie der Zugang<br />
gemeldeter Arbeitsstellen, zeigten jedoch an, dass die Konjunktur wieder Fahrt aufnimmt.<br />
Der hiesige Arbeitsmarkt hat sich in<br />
den letzten Monaten rasant entwickelt:<br />
Die Zahl der Arbeitslosen<br />
sank auf zuletzt 6.932 Menschen, das entspricht<br />
einer Arbeitslosenquote von nur<br />
noch 4,5 Prozent. Der Landkreis Vechta<br />
verzeichnet mit 3,6 Prozent sogar die geringste<br />
Arbeitslosenquote in ganz Niedersachsen<br />
(Stand: Oktober 2010). Das <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland ist von der Vollbeschäftigung<br />
nicht mehr weit entfernt.<br />
Diese positiven Entwicklungen der letzten<br />
Monate stellen die Unternehmen vor<br />
neue Herausforderungen, da immer weniger<br />
Arbeitskräfte in der Region kurzfristig<br />
verfügbar sind. Es gilt zu verhindern,<br />
dass die Wirtschaftskrise in eine Fachkräftekrise<br />
umschlägt.<br />
Die Agentur für Arbeit bringt sich hierbei<br />
aktiv ein. Derzeit hat die Agentur für<br />
Arbeit Vechta insgesamt 2.044 offene Arbeitsstellen,<br />
darunter 427 Stellenangebote,<br />
die seit sechs Monaten frei sind<br />
(Stand: Oktober 2010). Die Betriebe spüren<br />
den Fachkräftebedarf zurzeit noch<br />
unterschiedlich. Viele größere Betriebe<br />
haben noch genug Bewerber, andere viel<br />
zu wenig oder keine. Demnach können<br />
rund ein Viertel aller Arbeitsstellen derzeit<br />
nicht kurzfristig besetzt werden.<br />
Einige Branchen im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />
melden schon jetzt den prognostizierten<br />
Fachkräftemangel. Die zuvor<br />
virtuelle Diskussion ist demnach vor Ort<br />
angekommen und für Betriebe spürbar<br />
geworden. Der Druck der Wirtschaft, ins-<br />
228 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Arbeitsmarkt<br />
besondere vor dem Hintergrund des demographischen<br />
Wandels, ist enorm. In<br />
einigen Branchen ist das Problem Fachkräfteengpass<br />
so stark ausgeprägt, dass<br />
es wachstumshemmend wirkt. Vorhandene<br />
Aufträge können bisweilen aus Personalmangel<br />
nicht abgearbeitet werden.<br />
Im Handwerk fehlen Maurer, Dachdecker,<br />
Zimmerleute, Friseure und Elektroniker.<br />
Die Metallverarbeitung sucht Anlagenmechaniker<br />
und Metallbauer, in der<br />
Pflegebranche werden examinierte Alten-<br />
und Krankenpfleger benötigt. Zudem<br />
steigt der Bedarf an qualifiziertem<br />
Personal im Einzelhandel, im Hotel- und<br />
Gaststättengewerbe, in der Ernährungsindustrie,<br />
im Bereich Lager und Logistik<br />
etc. In weiteren Branchen werden Ärzte<br />
und Ingenieure verschiedener Fachrichtungen<br />
gesucht. Die Problematik wird<br />
sich weiter verschärfen.<br />
Der Bevölkerungsrückgang wird trotz<br />
aktuell höherer Geburtenraten in den<br />
Landkreisen Cloppenburg und Vechta<br />
spürbar. Tendenziell gehen mehr Fachkräfte<br />
in Ruhestand, als junge Fachkräfte<br />
ausgebildet werden. Die Agenturen für<br />
Arbeit in Oldenburg und Vechta entwickeln<br />
daher mit vielen Partnern vor Ort<br />
eine regionale Beschäftigungsstrategie,<br />
Fachkräftebedarf in vielen Branchen: Der Fachkräftebedarf wird in Zukunft deutlicher spürbar.<br />
Dabei geht es nicht allein um die viel zitierten Ingenieure, Ärzte und Altenpfleger, sondern<br />
auch und in immer größerem Umfang um qualifizierte Handwerker, die hände -<br />
ringend gesucht werden – auch im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland.<br />
um das Wachstum nicht zu gefährden.<br />
Den Auftakt dieser Initiative bildete eine<br />
Veranstaltung in der Agentur für Arbeit<br />
Oldenburg im September 2010.<br />
Der Einladung folgten viele maßgebliche<br />
Akteure des regionalen Arbeitsmarktes:<br />
der Arbeitgeberverband, die Industrie-<br />
und Handelskammer, die Handwerks-<br />
und die Landwirtschaftskammer,<br />
der Einzelhandelsverband, der Deutsche<br />
Gewerkschaftsbund, die Wirtschaftsförderungen<br />
der Landkreise Ammerland,<br />
Cloppenburg, Oldenburg und Vechta sowie<br />
der Städte Delmenhorst und Olden-<br />
Foto: Stephen Coburn, Fotolia<br />
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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 229
Arbeitsmarkt<br />
Foto: Henlisatho, Fotolia<br />
Doppelter Abi-Jahrgang <strong>2011</strong> als Chance: Der doppelte Abiturjahrgang ist für hiesige Betriebe<br />
eine Chance, zusätzliche Ausbildungsstellen qualifiziert besetzen zu können.<br />
burg. Die Auftaktveranstaltung machte<br />
deutlich, welche Folgen der Mangel an<br />
Fachkräften bereits jetzt für das <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland hat. Die Teilnehmer<br />
erklärten, künftig an einem Strang zu<br />
ziehen und ihre Kräfte zu bündeln. Diesem<br />
ersten Treffen werden weitere in den<br />
Städten und Kreisen des <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterlandes folgen, um künftig individuelle,<br />
regionale Lösungen finden zu<br />
können.<br />
Erste Impulse zur Milderung<br />
von Fachkräfteengpässen<br />
Eine erste Idee zur Milderung von Fachkräfteengpässen<br />
im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />
ist die Erhöhung der Beschäftigungsquote<br />
von Frauen. Der Anteil erwerbstätiger<br />
Frauen liegt im Bezirk der<br />
Agentur für Arbeit Vechta bei knapp 43<br />
Prozent und somit deutlich unter dem<br />
Bundesdurchschnitt. Dabei verfügt ein<br />
nicht unerheblicher Teil der so genannten<br />
stillen Reserve – also derzeit nicht berufstätiger,<br />
aber auch nicht bei der Agentur<br />
für Arbeit Vechta gemeldeter Frauen<br />
– über Fachwissen und berufliche Bildung.<br />
Um für diese Frauen einen Beschäftigungsanreiz<br />
zu schaffen, ist vor allem<br />
eine qualitative und quantitative<br />
Verbesserung des Kinderbetreuungsangebotes<br />
unabdingbar. Die Vereinbarkeit<br />
von Beruf und Familie gewinnt somit in<br />
der gegenwärtigen Arbeitsmarktlage erheblich<br />
an Bedeutung.<br />
Ein weiterer Baustein auf dem Weg zur<br />
Milderung des Fachkräftebedarfs kann<br />
die Erhöhung des Anteils der älteren Beschäftigten<br />
am hiesigen Arbeitsmarkt<br />
sein. Die Quote der älteren Beschäftigten<br />
über 55 Jahre beträgt vor Ort 39 Prozent.<br />
Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass 61<br />
Prozent der Menschen über 55 Jahre derzeit<br />
nicht in Beschäftigung sind. Wenn<br />
die Unternehmen die Erfahrungen und<br />
Qualifikationen Älterer verstärkt nutzen<br />
und in eine lebensphasenorientierte Personalpolitik<br />
einsteigen, können Fachkräfte<br />
aus der Region gewonnen werden.<br />
(Weiter-)Bildung ist Grundlage einer<br />
erfolgreichen Beschäftigungsstrategie<br />
Die Agentur für Arbeit in Vechta nutzt<br />
mit der Qualifizierung von Arbeitslosen<br />
seit Jahren eine weitere Möglichkeit zur<br />
Gewinnung qualifizierter Arbeitskräfte.<br />
EU-Mittel, aber auch Bundes- und Landesprogramme<br />
werden konsequent zur<br />
Qualifizierung genutzt. Im Rahmen der<br />
Initiative zur Flankierung des Strukturwandels<br />
– kurz IFLAS – wird seit 2010 in<br />
die Weiterbildung von bisher gering qualifiziertem<br />
Personal investiert. Damit<br />
werden Hilfsarbeiter unter anderem zu<br />
Fachkräften im Lager- und Logistikbereich,<br />
zu Berufskraftfahrern oder Altenpflegern<br />
weitergebildet.<br />
Doch auch in der Qualifizierung von<br />
gering qualifizierten Menschen, die sich<br />
bereits in Beschäftigung finden, liegt Potenzial.<br />
Über das Sonderprogramm We-<br />
GebAU (Weiterbildung geringqualifizierter<br />
und beschäftigter älterer Arbeitnehmer in<br />
Unternehmen) hat die Agentur für Arbeit<br />
Vechta seit 2006 eine Vielzahl beschäftigter<br />
Arbeitnehmer umgeschult oder<br />
Weiterbildungen finanziert. Diese erfolgreiche<br />
Initiative wird auch <strong>2011</strong> weiter<br />
vorangetrieben.<br />
Doppelter Abi-Jahrgang <strong>2011</strong> als Chance<br />
Die Unternehmer im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />
haben im Ausbildungsjahr 2009/<br />
2010 insgesamt 2.360 Lehrstellen gemeldet<br />
und damit das Vorjahresergebnis um<br />
180 Stellen übertroffen. Dies entspricht<br />
einem Anstieg um 8,3 Prozent. Dieses<br />
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Arbeitsmarkt<br />
hohe Ausbildungsniveau zu halten und<br />
weiter auszubauen, stellt eine weitere<br />
mögliche Strategie gegen den Fachkräftemangel<br />
dar. Es gilt, vorhandene Talente<br />
von Jugendlichen zu erkennen und zu<br />
fördern, denn die Auszubildenden von<br />
heute sind die Fachkräfte von morgen.<br />
Die Arbeitsagentur erwartet durch die<br />
Auswirkungen des »Turbo-Abiturs« <strong>2011</strong><br />
rund 60 Prozent mehr Schulabsolventen<br />
mit Hochschulreife. Der doppelte Abiturjahrgang<br />
ist für hiesige Betriebe eine<br />
Chance, zusätzliche Ausbildungsstellen<br />
qualifiziert besetzen zu können.<br />
Der Grundstein für eine fundierte Berufswahl<br />
ist eine fundierte Berufsorientierung.<br />
Nur wenn Jugendliche sich frühzeitig<br />
mit ihrer Berufswahl und ihren<br />
Neigungen und Fähigkeiten auseinan -<br />
der setzen, können sie eine tragfähige Berufswahl<br />
treffen. Schulen, Betriebe und<br />
die Agentur für Arbeit können durch eine<br />
enge Zusammenarbeit eine zielführende<br />
und nachhaltige Berufsorientierung und<br />
-wahl unterstützen und damit Ausbildungsabbrüche<br />
vermeiden.<br />
Höher Qualifizierte an die Region binden<br />
Der Anteil der höher Qualifizierten an den<br />
Beschäftigten liegt im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />
bei 5,1 Prozent und damit deutlich<br />
unter dem Bundesschnitt. Eine Steigerung<br />
des Anteils der höher Qualifizierten<br />
kann somit ein wichtiger Bau stein<br />
sein. Die Schaffung weiterer Arbeitsplätze,<br />
z. B. im Bereich Forschung und Entwicklung,<br />
ist dafür notwendig. Nur wenn<br />
höher Qualifizierte auch familienfreundliche<br />
Bedingungen wie Möglichkeiten der<br />
Kinderbetreuung vorfinden, wird ein Umzug<br />
mit der gesamten Familie in das <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland attraktiv. Auch<br />
die Weiterentwicklung unserer Universität<br />
und Fachhochschule kann diese Entwicklung<br />
positiv begleiten. Ein Ausbau<br />
der Möglichkeiten im technischen und<br />
mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />
Bereich sowie der Informatik hilft, zusätzliche<br />
Fachkräfte zu qualifizieren.<br />
Chancen der EU-Freizügigkeit nutzen<br />
Die geänderte Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />
der EU bietet weitere Chancen: Angehörige<br />
der neuen Mitgliedsstaaten der EU-Erweiterung<br />
von 2004 erhalten ab Mai diesen<br />
Jahres die vollständige Arbeitnehmerfreizügigkeit.<br />
Wenn also der Fachkräftebedarf<br />
nicht durch inländisches Personal<br />
gedeckt werden kann, ist das eine gute<br />
Chance zur Gewinnung von qualifiziertem<br />
Personal. Außerdem: Für die jährlich<br />
rund 11.000 Saisonkräfte in den Landkreisen<br />
Cloppenburg und Vechta musste<br />
bis vor kurzem jeweils ein »Antrag auf<br />
Arbeitserlaubnis« gestellt werden. Diese<br />
Regelung ist für EU-Bürger der später<br />
hinzugekommenen Staaten seit Januar<br />
Geschichte.<br />
Ausblick: Betriebe sind Bewerber<br />
Allein schon aufgrund der demographischen<br />
Entwicklung werden sich die Fachkräfteengpässe<br />
weiter verschärfen. Und<br />
das Verhältnis von Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />
wird sich auch im <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland weiter wandeln. Das<br />
kostbare Gut »Fachkraft« wird künftig<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
heiß umworben sein. Damit kommt den<br />
Personalabteilungen eine größe Bedeutung<br />
zu als bisher. Mittelständische Unternehmen<br />
müs sen sich künftig über die<br />
strategische Ausrichtung ihrer Personalabteilung<br />
im Wettkampf um die besten<br />
Köpfe auf dem Arbeitsmarkt präsentieren<br />
und als erkennbare Marke darstellen, um<br />
bei den heiß umkämpften Fachkräften<br />
deutlich und positiv wahr genommen zu<br />
werden. Flexible und familienfreundliche<br />
Arbeitsbedingungen sind dabei nur ein<br />
Weg zur Markenentwicklung. ■<br />
231
Arbeitsmarkt<br />
Foto: Sprungbrett GbR<br />
Arbeitskräfte rekrutieren und dauerhaft ans Unternehmen binden: Karin Busse und Andrea Vagelpohl und ihr Unternehmen »Sprungbrett<br />
Punktgenaue Personalvermittlung« beraten Arbeitgeber und Arbeitnehmer in Personaleinstellungs- und – entwicklungsfragen.<br />
KARIN BUSSE<br />
SPRUNGBRETT<br />
GBR, CLOPPENBURG<br />
Arbeitgeberattraktivität steigern<br />
Sind Sie ein guter Arbeitgeber? Suchen Sie schon länger nach leistungsbereiten Mitarbeitern<br />
für Ihr Unternehmen und finden sie nicht? Könnte das neben dem fortschreitenden Mangel an<br />
geeigneten Fachkräften auch an fehlender Arbeitgeberattraktivität liegen? Machen Sie Ihr<br />
Unternehmen sexy für motivierte Mitarbeiter, die frischen Wind in Ihr Unternehmen bringen!<br />
232<br />
Haben Sie schon mal darüber nachgedacht,<br />
was Sie dafür tun können,<br />
dass Bewerber sich bei der<br />
Suche nach einem neuen Arbeitsumfeld<br />
zuerst an Sie und nicht an Ihre Mitbewerber<br />
wenden? Worin könnten im War for<br />
Talents die entscheidenden Vorteile liegen,<br />
Sie als möglichen neuen Arbeitgeber<br />
auszuwählen?<br />
Aus unserer langjährigen Erfahrung in<br />
der Personalberatung und -vermittlung<br />
wissen wir, welche Unternehmen im <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland zu den attraktiven<br />
Arbeitgebern für Bewerber zählen.<br />
Häufig sind das sehr erfolgreiche Unternehmen,<br />
die es verstanden haben, wie<br />
wichtig Commitment, also die Bindung<br />
bzw. die Identifikation der Arbeitnehmer<br />
zum jeweiligen Unternehmen ist.<br />
Sie als Unternehmer binden langfristig<br />
engagierte und leistungsstarke MitarbeiterInnen<br />
und haben damit die wachsende<br />
Bedeutung des Personalmarketings<br />
für ihr Unternehmen erkannt. Durch geeignete<br />
Maßnahmen fördern Sie die<br />
Identifikation des Mitarbeiters mit dem<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
Unternehmen und werten so Ihre Arbeitgeberattraktivität<br />
und folglich Ihr Image<br />
positiv auf. Wie aber wird ein solches<br />
unternehmensspezifisches Konzept für<br />
Personalmarketing erarbeitet und umgesetzt?<br />
Eigentlich unterscheidet es sich nur<br />
wenig vom analytischen Konzept zur Einführung<br />
eines neuen Produktes. Sie benötigen<br />
ein strategisches Personalmarketing.<br />
Als Ziel kann dabei der Aufbau Ihrer<br />
»Arbeitgebermarke«, das so genannte<br />
Employer Branding stehen.
Arbeitsmarkt<br />
Als Arbeitgeber attraktiv sein<br />
Welche Maßnahmen können zu diesem<br />
Ziel führen und wer kann Sie dabei unterstützen?<br />
Die Lösung kann vielschichtig,<br />
aber auch ganz einfach sein. Arbeitgeber -<br />
attraktivität ergibt sich aus der Summe<br />
vieler Aktivitäten und Facetten, in deren<br />
Zentrum die Wertschätzung gegenüber<br />
dem einzelnen Mitarbeiter und seiner<br />
Leistung steht. Zu Beginn jeglichen Handels<br />
sollten Sie als Unternehmer klären<br />
und sicherstellen, dass die Einstellung der<br />
Führungsmannschaft zu Ihrem Vorhaben<br />
passt, denn eine einzelne Führungskraft<br />
kann mit falschem Verhalten Ihre Aufbauarbeit<br />
und damit den guten Ruf und das<br />
Image Ihres Unternehmens beschädigen.<br />
Zum Aufbau eines strategischen Personalmarketings<br />
benötigen Sie demzufolge<br />
Führungskräfte, die sich ihrer wichtigen<br />
Aufgabe im Unternehmen – nämlich dem<br />
respektvollen, wertschätzenden Umgang<br />
mit Menschen – bewusst sind und dies im<br />
Berufsalltag leben und umsetzen können.<br />
Mitarbeiterbindung ist Führungsaufgabe<br />
und wird in Übereinstimmung mit Unternehmenswerten<br />
und -kultur erreicht.<br />
Kernbotschaft ist die Wertschätzung der<br />
Person und seiner Leistung.<br />
Anforderungen ans Personalmanagement<br />
Vom Personalmanagement erwarten Sie,<br />
das Engagement von Mitarbeitern zu erhalten<br />
und zu fördern. Doch wer sind eigentlich<br />
unsere Personaler?<br />
In vielen kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen (KMU) finden wir Mitarbeiter<br />
und Mitarbeiterinnen in der Lohnbuchhaltung,<br />
die dieses Thema bearbeiten,<br />
aber häufig niemanden, der sich wirklich<br />
um die Belange und die strategische<br />
Entwicklung der Belegschaft kümmert.<br />
Dafür ist dann oft allein die Geschäftsführung<br />
zuständig. Um den Bedarf an Mitarbeitern<br />
auch zukünftig decken zu können,<br />
müssen Unternehmen sich neuen Herausforderungen<br />
im Personalmanagement<br />
Gelungenes »Employer Branding« steigert aufgrund der Marketingwirkung sowohl die Effizienz<br />
der Personalrekrutierung als auch die Qualität der Bewerber.<br />
stellen. Zu den dringlichsten Aufgaben<br />
dabei gehören:<br />
• die Förderung der Arbeitsmotivation<br />
alternder Belegschaften;<br />
• ein systematisches Wissensund<br />
Ideenmanagement;<br />
• ein systematisches<br />
Gesundheitsmanagement;<br />
• die Ermöglichung einer<br />
Work-Life-Balance;<br />
• ein internationales Talent Management;<br />
• die konstruktive Nutzung der Vielfalt<br />
in der Belegschaft;<br />
• die systematische Nutzung der<br />
Vergütung als Anreiz;<br />
• der Umgang mit psychischen<br />
Belastungen von Mitarbeitern;<br />
• die Identifikation der Beschäftigten<br />
mit dem Unternehmen<br />
• die Förderung der interkulturellen<br />
Kompetenzen der Mitarbeiter.<br />
Diese Aufgaben zielen auf den langfristigen<br />
Erhalt der produktiven Arbeitskraft<br />
des Einzelnen, auf die Wertschätzung der<br />
Personalarbeit im Ganzen sowie darauf<br />
ab, trotz der demographischen Entwicklung<br />
dauerhaft qualifizierte Mitarbeiter<br />
und Mitarbeiterinnen für Unternehmen<br />
zu gewinnen und zu halten.<br />
Wie können diese Ziele erreicht werden?<br />
Die Antwort liegt auf der Hand: Schon bei<br />
einem knappen Dutzend Mitarbeiter benötigen<br />
Sie für diese wichtigen Aufgaben<br />
geschulte Personalleiter mit entsprechendem<br />
Know-how, gepaart mit Persönlichkeit,<br />
Durchsetzungsvermögen und starkem<br />
Rückhalt in der Geschäftsleitung, um<br />
Maßnahmen zur Mitarbeiterzufriedenheit<br />
anstoßen und umsetzen zu können.<br />
Naürlich kann auch ein qualifiziertes externes<br />
Personalmanagement bei dieser<br />
Aufgabe hilfreich sein.<br />
Personalmarketing optimieren<br />
Wie lassen sich die Aktivitäten des Personalmarketings<br />
optimieren? Das Personalmanagement<br />
muss sich stärker an den Bedürfnissen<br />
der verschiedenen Mitarbeitergruppen<br />
orientieren. Um die Interessen<br />
der verschiedenen Zielgruppen zu<br />
kennen und zu verstehen, benötigen Sie<br />
geeignete Personal- und Kommunikationsinstrumente,<br />
um das Miteinander<br />
Foto: pab_map, Fotolia<br />
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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
233
Arbeitsmarkt<br />
Grafik: Sprungbrett GbR<br />
Faktoren der Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung in Anlehnung an das »Engagementmodell« (vgl. Bertelsmann, DGFP e. V., 2005, S. 28).<br />
der Beschäftigten zu fördern. Betrachten<br />
wir aber zunächst einmal die externen<br />
Einflussfaktoren aus Gesellschaft, Wirtschaft,<br />
Arbeitsmarkt oder Technologie<br />
hinsichtlich ihrer Arbeitgeberattraktivität:<br />
Diese externen Bedingungen sind<br />
für Unternehmen kurzfristig kaum änderbar,<br />
jedoch wichtig für die strategische<br />
Ausrichtung im Personalmanagement.<br />
Besondere Beachtung verdient dabei der<br />
zu erwartende Fachkräftemangel durch<br />
die demographische Entwicklung. Vor allem<br />
im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland schätzen<br />
wir ja die Anzahl an Fachkräften, die<br />
nach Studium und beruflicher Ausbildung<br />
zurückkehren und hier ihre Familie<br />
gründen. Diese gut ausgebildeten Frauen<br />
und Männer sind äußerst wichtig für die<br />
Zukunft der Betriebe in der Region.<br />
Interne Einflüsse wie Unternehmenskultur<br />
und -struktur wirken sich auf den<br />
Unternehmenserfolg und letztendlich auf<br />
die Arbeitgeberattraktivität aus, denn bei<br />
allem, was Unternehmen tun, werden sie<br />
immer auch als Arbeitgeber wahrgenommen.<br />
Jede öffentliche Äußerung der Un -<br />
ter nehmensleitung, jede kleine Zeitungsmeldung,<br />
jede unternehmensinterne Entscheidung<br />
ist immer auch eine Selbstauskunft<br />
über die Art und Weise, wie sich das<br />
Unternehmen als Arbeitgeber versteht –<br />
bewusst oder unbewusst!<br />
Arbeitgeberattraktivität steigern<br />
Welche Faktoren machen mein Unternehmen<br />
als Arbeitgeber einzigartig? Merkmale<br />
der spezifischen Arbeitgeberattraktivität<br />
lassen sich nicht einfach imitieren,<br />
einkaufen oder kurzfristig entwickeln,<br />
sondern sie bilden die Basis des internen<br />
Personalmanagements. Die Grafik links<br />
oben zeigt Faktoren, die sich je nach Ausprägung<br />
im Unternehmen positiv oder negativ<br />
auf die Mitarbeiterzufriedenheit<br />
und damit auf die Mitarbeiterbindung<br />
auswirken können. Im Aufbau eines strategischen<br />
Personalmanagements sind<br />
diese auf den einzelnen Mitarbeiter wirkenden<br />
internen Einflüsse zu bewerten<br />
234<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Arbeitsmarkt<br />
und entsprechend der Ziele des Personalmanagements<br />
– nämlich dem Erreichen<br />
größerer Arbeitgeberattraktivität – anzupassen.<br />
Schaffen Sie als Arbeitgeber für Ihre<br />
Mitarbeiter ein Umfeld, in dem Sie möglichst<br />
viel Autonomie bei der Ausführung<br />
der Tätigkeit bieten. Diese Autonomie beginnt<br />
beim einzelnen Arbeitsprozess und<br />
reicht bis zur Schaffung von flexiblen Arbeitszeitmodellen,<br />
Home-Office-Lösungen<br />
oder Vertrauensarbeitszeit.<br />
Ein so organisiertes Miteinanderarbeiten<br />
verlangt von den Führungskräften besonders<br />
viel Empathie. Unterschätzen Sie<br />
bitte nicht den Vertrauensvorschuss, den<br />
Führungskräfte ihren Mitarbeitern geben<br />
müssen und bereiten Sie sie auf diese Aufgabe<br />
gut vor, um ein Scheitern des Vorhabens<br />
zu verhindern!<br />
Unternehmensimage im Auge behalten<br />
Wie treten Sie als Unternehmen nach außen<br />
auf? Haben Sie Kommunikationsund<br />
Personalmanagementinstrumente,<br />
mit denen Sie die Kontaktphasen für die<br />
einzelnen Zielgruppen gestalten können?<br />
Die Kontaktphase beginnt mit der professionellen<br />
Bearbeitung von Bewerbungen<br />
und endet mit der würdevollen Verabschiedung<br />
von Mitarbeitern nach langjähriger<br />
Zusammenarbeit. Sind diese bestehenden<br />
Mitarbeiterbindungsinstrumente<br />
in den verschiedenen Kontaktphasen im<br />
Unternehmen definiert, ist zu analysieren,<br />
ob sie effizient die strategischen Ziele<br />
des Personalmarketings unterstützen.<br />
Das Ergebnis dieser Einzelbetrachtungen<br />
ist eine zielorientiert abgestimmte<br />
Matrix adäquater Personalmanagementund<br />
Kommunikationsinstrumente, die<br />
die Attraktivität des Unternehmens optimal<br />
fördern und anhand derer Sie das<br />
Personalmarketing operativ umsetzen<br />
können.<br />
Sie als Arbeitgeber sollten dabei beachten,<br />
dass es nicht genügt, sich ausschließlich<br />
um das externe Personalmarketing,<br />
also um das Recruiting neuer Mitarbeiter<br />
zu kümmern, sondern es geht<br />
immer auch darum, die einmal gefundenen<br />
Mitarbeiter möglichst schnell ins<br />
Unternehmen zu integrieren und sie<br />
langfristig zu binden.<br />
Arbeitgebermarke aufbauen<br />
Die Förderung der Unternehmensattraktivität<br />
ist besonders für mittelständische<br />
Unternehmen von enormer Bedeutung –<br />
einerseits, um sich gegen die aufmerksamkeitsstarken<br />
Imagekampagnen der<br />
Großkonzerne durchzusetzen, andererseits,<br />
um sich aus der grauen Masse der<br />
meist unbekannten Mittelständler hervorzuheben.<br />
Ein gelungener Arbeitgeberauftritt<br />
macht dabei unmissverständlich<br />
klar, warum es sich lohnt, in Ihrem Unternehmen<br />
zu arbeiten. Zweifellos werden<br />
attraktive Menschen eher wahrgenommen.<br />
Dasselbe gilt auch für Unternehmen:<br />
Sie werden durch gute Personalarbeit<br />
attraktiv und potenziell erfolgreicher.<br />
»Sprungbrett« unterstützt Sie gerne im<br />
Aufbau einer Arbeitgebermarke. Wir analysieren,<br />
beraten und setzen Maßnahmen<br />
auch in Ihrem Unternehmen um. Vereinbaren<br />
Sie gerne einen Termin mit uns.<br />
Das Angebot von »Sprungbrett«<br />
»Sprungbrett« unterstützt Unternehmen<br />
bei der strategischen Ausrichtung des Personalmarketings.<br />
Dabei begleiten wir regionale<br />
KMUs in allen Fragen des Personalmanagements.<br />
Uns stehen Experten<br />
aus verschiedenen Fachrichtungen zur<br />
Verfügung. Wir beraten Unternehmen in<br />
allen Themen der Personalgewinnung, der<br />
sozialverträglichen Personalfreisetzung<br />
(»Transfermanangement«), Personalentwicklung,<br />
Work-Life-Balance und der Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf. ■<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 235
Arbeitsmarkt<br />
Foto: Haug<br />
Überlässt nichts dem Zufall: Martin Vorwerk, Inhaber und Geschäftsführer von Friedrich Haug, plant gern bis ins kleinste Detail.<br />
MARTIN<br />
VORWERK<br />
Von der Messe zum Job<br />
Am 18. und 19. November <strong>2011</strong> wird die erste Jobmesse <strong>Oldenburger</strong> Münsterland unter dem Motto<br />
»Jobangebote, Aus- und Weiterbildung« in Cloppenburg stattfinden, zu der alle Unternehmen, Schulen,<br />
Hochschulen und Weiterbildungsinstitute der Region herzlich einladen sind. Die Messe richtet sich an<br />
Schulabgänger, Studienabsolventen, Führungskräfte, Wiedereinsteiger und Facharbeiter aller Altersstufen<br />
aus dem <strong>Oldenburger</strong> Münsterland und den benachbarten Landkreisen. Interessierte haben die einmalige<br />
Gelegenheit, mit Firmen vor Ort persönlich ins Gespräch zu kommen und Infos aus erster Hand einzuholen.<br />
Die ideelle Trägerschaft der Jobmesse<br />
hat der <strong>Verbund</strong> <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland übernommen und<br />
unterstreicht damit das Interesse der<br />
Landkreise Cloppenburg und Vechta, sich<br />
der Themen »Aus- und Weiterbildung« in<br />
der Region anzunehmen. Die IHK, die<br />
Handwerkskammer und die Kreishandwerkerschaft<br />
treten zusammen mit der<br />
Agentur für Arbeit als Partner auf und werden<br />
die Messe und ihre Termine unter<br />
ihren Mitgliedern kommunizieren. Die<br />
Medienpartnerschaften mit den örtlichen<br />
Tageszeitungen garantieren die Aufmerksamkeit<br />
einer großen Öffentlichkeit.<br />
Einen besonderen Schwerpunkt wird<br />
das Thema »Ausbildung« bilden. An der<br />
Schwelle zwischen Schule und Arbeitsleben<br />
stellen sich den jungen Menschen viele<br />
Fragen: Welchen Beruf möchte ich später<br />
ausüben? Soll ich eine Ausbildung<br />
oder ein Studium absolvieren? Und: Was<br />
erwartet mich im Beruf? Die Antworten<br />
auf diese Fragen hängen von mehreren<br />
Faktoren ab. Dazu gehören einerseits persönliche<br />
Neigungen und Fähigkeiten, andererseits<br />
die regionale Lage am Wohnoder<br />
Beschäftigungsort. Informationen<br />
über das regionale Angebot an Ausbildungsplätzen<br />
erhalten die Besucher am<br />
Stand der Arbeitsagentur sowie an den<br />
einzelnen Ständen der Firmen. Die Kreishandwerkerschaft<br />
wird an beiden Tagen<br />
ihre Werkstätten öffnen und den Schülern<br />
einen Einblick in die Ausbildungsanforderungen<br />
im Handwerk geben.<br />
236 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Arbeitsmarkt<br />
In diesen Tagen hört man immer öfter,<br />
dass die deutsche Wirtschaft sich allmählich<br />
von der Finanzkrise erholt, dass die<br />
Arbeitslosenzahlen sinken und die Konjunkturerholung<br />
in Sicht ist – eine gute<br />
Botschaft für unser Land. Einer Umfrage<br />
des Deutschen Industrie- und Handelskammertags<br />
(DIHK) zufolge haben drei von<br />
vier Unternehmen jedoch Probleme, die<br />
offenen Stellen mit gut qualifizierten Leuten<br />
zu besetzen. Die sich erholende Konjunktur<br />
sorgt zwar wieder für vollere Auftragsbücher,<br />
stellt die Betriebe aber vor<br />
neue Probleme: In den kommenden fünf<br />
Jahren befürchten sie eine deutliche Verschärfung<br />
der Fachkräftesituation.<br />
Im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland ist der<br />
Fachkräftemangel besonders ausgeprägt.<br />
Im Landkreis Vechta verzeichnet man eine<br />
Arbeitslosenquote unter vier Prozent,<br />
also nahezu Vollbeschäftigung. Auch im<br />
Landkreis Cloppenburg mit nur rund fünf<br />
Prozent Arbeitslosigkeit werden dringend<br />
Fachkräfte gesucht. Die Unternehmen unserer<br />
Wirtschaftsregion sollten mehr in<br />
die Ausbildung investieren. Das hat auch<br />
der Geschäftsführer der Agentur für Arbeit<br />
in Vechta, Thorsten Müller, gefordert<br />
(vgl. Seite 224). Der bundesweit vorausgesagte<br />
Fachkräftemangel sei bereits in<br />
Das Traditionsunternehmen Friedrich Haug mit Sitz in Cappeln organisiert und veranstaltet<br />
seit mehr als 50 Jahren Messen und Ausstellungen in ganz Nordwestdeutschland.<br />
der Region angekommen. So fehlten im<br />
Handwerk unter anderem Maurer, Dachdecker,<br />
Friseure oder Metallbauer.<br />
Der starke Mittelstand und seine überwiegend<br />
inhabergeführten Familienbetriebe<br />
sind die wirtschaftliche Stütze unserer<br />
Region. Daher kommt die Messe genau<br />
zur richtigen Zeit. Der Bedarf der<br />
Unternehmen an qualifizierten Mitarbeitern<br />
ist trotz der teils noch schwierigen<br />
wirtschaftlichen Situation hoch und die<br />
Chance für Fachkräfte auf einen gut bezahlten<br />
Job besser denn je. Dennoch ist<br />
die Berufswahl für Jugendliche heute<br />
nicht einfacher geworden. Ständig neue<br />
Angebote von Ausbildungsberufen und<br />
Studiengängen erschweren die Orientierung<br />
bei der Berufswahl. Deshalb eröffnen<br />
Jobmessen große Chancen, findet<br />
doch hier der Austausch zwischen Schule,<br />
Hochschule und Wirtschaft statt – und<br />
zwar ganz unkompliziert im direkten Ge-<br />
Foto: Haug<br />
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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 237
Arbeitsmarkt<br />
Fotos: Geller (oben), euregiophoto (Mitte, unten), alle Fotolia<br />
Am 18. und 19. November <strong>2011</strong> wird die erste Jobmesse OM unter dem Motto »Jobangebote,<br />
Aus- und Weiterbildung« in Cloppenburg stattfinden. Die Veranstalter erwarten zahlreiche<br />
Unternehmen, Schulen, Hochschulen und Weiterbildungsinstitute aus der Region.<br />
spräch. Dabei profitieren beide Seiten<br />
vom Kontakt: Auszubildende, Studenten<br />
und Spitzenkräfte von morgen können ihre<br />
Perspektiven erkunden und schauen,<br />
welche Praktika, Berufseinstiege und Karrierechancen<br />
der Markt bietet.<br />
Andererseits haben die Anbieter von<br />
Ausbildungs- und Arbeitsplätzen die<br />
Möglichkeit, den Nachwuchstalenten zu<br />
begegnen und sich ein Bild von der neuen<br />
Generation von Bewerberinnen und Bewerbern<br />
zu machen. Vor allem in Zeiten<br />
des demographischen Wandels und nachhaltiger<br />
Strukturveränderungen auf dem<br />
Arbeitsmarkt müssen gut qualifizierte<br />
Nachwuchskräfte gefunden werden, die<br />
mit ihrem späteren Know-how die Firma<br />
bereichern können.<br />
In einer sich stetig wandelnden Arbeitswelt<br />
wird es immer wichtiger, auf dem<br />
Laufenden zu bleiben. Sich auf dem einmal<br />
Erlernten auszuruhen, reicht längst<br />
nicht aus. Eine kontinuierliche Weiterbildung<br />
ist wichtig. Es liegt an jedem Einzelnen<br />
von uns, von dem umfangreichen Informationsangebot<br />
auf der Jobmesse Gebrauch<br />
zu machen.<br />
Bildung und Qualifizierung sind Voraussetzung<br />
für individuelle Lebenschancen<br />
und gesellschaftliche Teilhabe. Bildung<br />
sorgt für den Zusammenhalt unserer<br />
Gesellschaft und ist entscheidend für<br />
die Zukunft unserer Region: Das Potenzial,<br />
das in unseren Menschen steckt, ist unsere<br />
wichtigste Ressource. Gut ausgebildete<br />
und hoch qualifizierte Frauen und<br />
Männer sind der Motor für Wachstum,<br />
Wohlstand und Fortschritt in unserem<br />
Land. Während andere Länder Bodenschätze<br />
als Quelle des Wohlstandes nutzen,<br />
setzen wir auf den Rohstoff Bildung.<br />
Dies ist unsere Stärke.<br />
Die Sicherung des Wirtschaftswachstums<br />
ist nur mit qualifizierten Fachkräften<br />
möglich. Unternehmen, die heute in<br />
die Aus- und Weiterbildung investieren,<br />
sichern sich die Fachkräfte und damit<br />
langfristig gesehen die Wettbewerbsfähigkeit<br />
und den Unternehmenserfolg von<br />
morgen.<br />
Für die erste Jobmesse <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland erwarten wir eine rege Teilnahme<br />
von Ausstellern aus der Region<br />
und motivierten und interessierten Besuchern.<br />
Die Messe bietet im übrigen auch<br />
eine Informationsplattform für all diejenigen,<br />
die der Region aus Gründen der Arbeitssituation<br />
den Rücken gekehrt haben<br />
und gerne wieder in die Region zurückkehren<br />
möchten. Sie können sich hier einen<br />
Überblick über den aktuellen Arbeitsmarkt<br />
verschaffen sowie persönliche Kontakte<br />
zu ihren Wunschunternehmen<br />
knüpfen.<br />
238<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Arbeitsmarkt<br />
Fotos: Pfluegl (links), Friedrich, beide Fotolia<br />
Die Jobmesse <strong>Oldenburger</strong> Münsterland wird<br />
als »Job- und Ausbildungsbörse« an beiden<br />
Messtagen jeweils von 9.00 bis 17.00 Uhr<br />
für alle interessierten Besucher geöffnet sein<br />
und richtet sich sowohl an Schulabgänger<br />
wie an Studienabsolventen, Führungskräfte,<br />
Wiedereinsteiger und Facharbeiter aller<br />
Altersstufen aus der Region und den benachbarten<br />
Landkreisen.<br />
Jungen Bewerberinnen und Bewerbern<br />
sei noch mit auf den Weg gegeben, dass<br />
die erfolgreiche Kontaktknüpfung gut<br />
vorbereitet sein will. Messen verleiten<br />
zwar zum Stöbern und Schnuppern, doch<br />
wer mit zukünftigen Chefs ins Gespräch<br />
kommen möchte, sollte sich im Vorfeld<br />
ein wenig vorbereiten. Nehmen Sie schon<br />
vor der Messe Kontakt zu den Firmen auf,<br />
die Sie interessieren, und versuchen Sie<br />
einen Besuchstermin zu vereinbaren. Ihren<br />
Wunscharbeitgeber besuchen Sie am<br />
Schluss. So können Sie bei den weniger<br />
wichtigen Firmen noch »üben«. Achten<br />
Sie auf eine angemessene Kleidung und<br />
fragen Sie am Stand höflich nach Ihrer<br />
Ansprechperson. Einen guten Eindruck<br />
werden Sie hinterlassen, wenn Sie sich im<br />
Vorfeld ein genaues Bild von dem Unternehmen<br />
gemacht haben und im Gespräch<br />
darauf eingehen können. Seien Sie authentisch.<br />
Aufgesetzte Floskeln wie »Ich<br />
bin motiviert und sehr flexibel« kommen<br />
weniger gut an.<br />
Fragen Sie im Anschluss an das Gespräch<br />
nach einer Visitenkarte und melden<br />
Sie sich ein bis zwei Tage nach der<br />
Messe zurück, um sich für das Gespräch<br />
zu bedanken und Ihren Wunsch, für das<br />
Unternehmen zu arbeiten, noch einmal zu<br />
bekräftigen. So bleiben Sie im Gedächtnis<br />
und erhalten vielleicht schon bald einen<br />
Anruf Ihres zukünftigen Arbeitgebers.<br />
Nutzen sie als Aussteller die Chance,<br />
sich den interessierten Besuchern als Arbeitgeber<br />
vorzustellen. Für Fragen rund<br />
um die Messebeteiligung steht Ihnen unser<br />
kompetentes Team zur Seite. Infos erhalten<br />
Sie unter www.haug-ausstellungen.de<br />
oder unter Tel. 04478/95875-0.<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
■<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 239
Arbeitsmarkt<br />
Fotos: S. 236 Bullermann, S. 237 Foto Hölzen/Gerald Lampe<br />
»Tradition bedeutet nicht, Asche zu bewahren, sondern ein Feuer am Schwelen zu halten«: Alfred Bullermann ist gebürtiger Cloppenburger,<br />
gelernter Schmied und studierter Produktdesigner.Von 1986 bis 2006 betrieb der heute 50-Jährige ein Atelier in Markhausen. Seit 2006<br />
arbeitet Bullermann in seinem neuen Atelier an der Kirchstraße 13 in der Eisenstadt Friesoythe (www.bullermann.de).<br />
ALFRED<br />
BULLERMANN<br />
Kreativität ist trainierbar<br />
Angefangen hat es vor rund 15 Jahren mit Gestaltungsseminaren für junge Kunstschmiede und<br />
Metallgestalter zum Thema »Gestaltungslehre und Ideenfindungsprozesse«. Diese Seminare<br />
habe ich gemeinsam mit meiner Frau Anja regelmäßig mit großem Erfolg in unserem Designbüro<br />
in Bösel durchgeführt. Einer Vielzahl gestaltungsinteressierter Handwerker aus dem gesamten<br />
Bundesgebiet konnten wir in diesen Seminaren unsere im Designstudium erlernten Grundlagen<br />
der Gestaltung vermitteln.<br />
In den darauf folgenden Jahren haben<br />
wir diese Seminare auch in verschiedenen<br />
Schulen und Handwerksinstitutionen<br />
außerhalb Deutschlands durchgeführt<br />
– unter anderem in den Niederlanden,<br />
in Österreich, Luxemburg und der<br />
Schweiz. Ziel war und ist es, in kurzen<br />
aber intensiven Seminaren die wesentlichen<br />
Grundlagen von Gestaltungstechniken,<br />
Ideenfindungsprozessen, Darstellungstechniken<br />
und individuellen Präsentationsvarianten<br />
zu vermitteln.<br />
240<br />
Im Sommer 2007 erhielt ich als Metallgestalter<br />
von der Friedrich Graepel AG aus<br />
Löningen die Anfrage, eine repräsentative<br />
Außenplastik für das neue Verwaltungsgebäude<br />
zu gestalten. Der Geschäftsführer<br />
Klaus Mecking lud mich zu einem Gespräch<br />
in das Unternehmen nach Löningen<br />
ein, und wir unterhielten uns über die<br />
Geschichte, die Philosophie und die Zukunftsvision<br />
des Unternehmens. In diesem<br />
ersten Gespräch fiel mir besonders<br />
auf, dass Klaus Mecking immer wieder vor<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
allem die Regions- und Mitarbeiterverbundenheit<br />
des Unternehmens hervorhob.<br />
Er erzählte mir vom regionalen Engagement<br />
und von den verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten<br />
bei Graepel gerade<br />
für junge Menschen aus der Region. So<br />
entwickelte sich die gemeinsame Idee,<br />
das künstlerische Objekt für die Friedrich<br />
Graepel AG als Projekt »von den eigenen<br />
Leuten« erarbeiten zu lassen.<br />
Nach einem Einführungsgespräch mit<br />
den Auszubildenden des Unternehmens
hatte sich schnell eine kreative Gruppe gefunden,<br />
die sich gerne dieser interessanten<br />
Aufgabe stellen wollte und nach einem<br />
intensiven Gestaltungsgrundlagenseminar<br />
an der Entwicklung einer künstlerischen<br />
Großplastik für das eigene<br />
Unternehmen zu arbeiten begann.<br />
Nach anfangs nur formulierten Ideen<br />
wurden gemeinsam einfache Arbeitsmodelle<br />
erstellt und später die von der Gruppe<br />
ausgewählten Ideen als Präsentationsmodelle<br />
erarbeitet. Die zwei favorisierten<br />
Maßstabsmodelle wurden dann durch die<br />
Auszubildenden dem Vorstand des Unternehmens<br />
präsentiert. Die Entscheidung<br />
fiel auf eine rund sieben Meter hohe Stahlplastik,<br />
die sich durch einen Getriebemotor<br />
angetrieben innerhalb von zwei Stunden<br />
einmal um die eigene Achse dreht.<br />
Aus der Vogelperspektive gesehen würde<br />
man das Graepel-Firmenlogo erkennen<br />
können. Da ein ganz wesentlicher Produktionszweig<br />
des Unternehmens die Fertigung<br />
und die Umformung von Lochblechen<br />
ist, lag es nahe, diese Materialien<br />
auch für die Plastik einzusetzen. Die fertige<br />
Plastik steht heute vor dem Eingangsbereich<br />
des Verwaltungsgebäudes, gibt<br />
dem Besucher durch die rotierende Bewegung<br />
immer wieder ein neues Bild und<br />
vermittelt Dynamik und Flexibilität.<br />
, Professionelle<br />
Arbeitsmarkt<br />
Gestaltung von Arbeitsplatz und Umfeld<br />
Die Durchführung zahlreicher weiterer<br />
Projekte und die daraus entstandenen Objekte<br />
oder Ideen bestätigen uns in unseren<br />
Aktivitäten, die Mitarbeiter von Unternehmen<br />
zum Beispiel auch in die Gestaltung<br />
des Arbeitsplatzes und des Umfeldes<br />
der eigenen Firma mit einzubinden und<br />
ihnen entsprechende Verantwortung dafür<br />
zu übertragen. Das Resultat ist immer<br />
eine starke Identifikation – nicht nur mit<br />
dem gemeinsam entwickelten Objekt,<br />
sondern vielmehr auch mit dem eigenen<br />
Unternehmen. Die Förderung und das<br />
Training der individuellen Kreativität wirken<br />
sich ebenfalls sehr positiv auf die Zusammenarbeit,<br />
die Toleranz und die Integration<br />
innerhalb einer Arbeitsgemeinschaft<br />
aus. Solche Gestaltungsprozesse<br />
oder Kreativworkshops können aber noch<br />
mehr bewirken; Zielsetzung ist schließlich<br />
auch, durch individuelles Kreativitätstraining<br />
und intensive Auseinandersetzung<br />
mit einem gestellten Thema eigene<br />
Ideen zu produzieren. Diese Kreativitätsoder<br />
Gestaltungsprozesse müssen nicht<br />
zwangsläufig zu einem künstlerischen<br />
Endprodukt führen – auch effektivere<br />
Produktionsabläufe, technische oder gestalterische<br />
Verbesserungen von Produkten,<br />
vereinfachte Fertigungsverfahren<br />
oder gar Maßnahmen für den Arbeitsschutz<br />
könnten die Themen für einen solchen<br />
Workshop sein.<br />
Visualisierung eigener Ideen<br />
Durch die theoretische Auseinandersetzung<br />
mit den Grundlagen der Gestaltung<br />
werden bei den Workshopteilnehmern<br />
die Vorstellungskraft und die Befähigung<br />
zur Visualisierung eigener Ideen geschult.<br />
Die gemeinsame und intensive gedankliche<br />
Auseinandersetzung mit dem eigenen<br />
Unternehmen verbindet die Teilnehmer<br />
und fördert die Kommunikation untereinander.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt des Trainings<br />
ist die Sensibilisierung der Projektteilnehmer.<br />
Sie werden aufgefordert, die Augen<br />
zu öffnen, um so die Wahrnehmung des<br />
eigenen Umfelds zu kultivieren. Leit- oder<br />
Kernsätze wie »Kultivieren Sie Ihre Beobachtung!«<br />
und »Lassen Sie auch den verrückten<br />
Gedanken zu!« werden ähnlich<br />
bildhaft verdeutlicht wie beispielsweise<br />
der Grundsatz »Luft ist gefräßig!« Die<br />
Auseinandersetzung mit der Bedeutung<br />
und dem Verständnis von Gestaltungsgrundlagen<br />
sowie die Herangehensweise<br />
an bestimmte Gestaltungsthemen, die<br />
vorher gemeinsam definiert werden, werden<br />
dabei intensiv trainiert. Selbstbewus-<br />
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MARKT 2 · 48413 DINKLAGE · TELEFON (0049) 4443/961227 · TELEFAX (0049)4443/961229<br />
Unternehmerpreis OM: Seit 2003 fertigt Bullermann<br />
in reiner Handarbeit die Plastiken<br />
für die Unternehmerpreise des <strong>Verbund</strong>es.<br />
Die fünf aufstrebenden Flachprofile stehen<br />
dabei für die Kerneigenschaften erfolgreicher<br />
Unternehmen: Kreativität, Innovation,<br />
Kompetenz, Konsequenz und Effizienz.<br />
: Architektur<br />
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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
241
Arbeitsmarkt<br />
Foto: Bullermann<br />
Kunst am Bau: 2007 war Bullermann Mitinitiator des Ausbildungsprojektes zur Gestaltung<br />
und Entwicklung der Außenplastik für das neue Verwaltungsgebäude der Graepel AG.<br />
ste und selbstsichere Mitarbeiter auszubilden,<br />
die in einer spielerischen Zusammenarbeit<br />
lernen, Entscheidungen zu<br />
treffen, ist ein weiteres Seminarziel.<br />
Gestalten heißt entscheiden<br />
Die intensive kreative Arbeit und der Austausch<br />
der Projektteilnehmer untereinander<br />
führt erfahrungsgemäß aufgrund der<br />
sich stetig entwickelnden Gruppendynamik<br />
während eines solchen Projektes zu<br />
neuen oder sogar visionären Gestaltungsansätzen<br />
und Ideen. Das ist gut so: Denn<br />
leider wird die individuelle kreative Entwicklung<br />
jedes Einzelnen oft schon sehr<br />
früh unterdrückt oder sogar unterbunden<br />
– oder warum sehen zu Ostern die Osterhasen<br />
und zur Weihnachtszeit die Weih -<br />
nachtsmänner in den Fenstern der Kindergärten<br />
und Grundschulen alle gleich<br />
aus? Auch übertriebener Medienkonsum<br />
und übermäßige Computernutzung tun<br />
ihr übriges. Doch die Gesellschaft und die<br />
Wirtschaft brauchen kreative Menschen,<br />
die mit ihren Ideen stetig voranschreiten.<br />
Kreativität ist trainierbar und gute Ideen<br />
sind nicht zufällig.<br />
Bullermanns Referenzen (Auszug):<br />
• Landessparkasse zu Oldenburg,<br />
freie Arbeit zum Thema:<br />
»Freude und Zuversicht«<br />
• Delkeskamp Verpackungen, Nortrup<br />
Thema: »Wachstum mit Verstand«<br />
• Metallbau Claaßen, Scharrel,<br />
Thema: »Flexibilität, Vielseitigkeit,<br />
Bodenständigkeit, Qualität<br />
• Dampfbahnfreunde Rennsteig e.V.,<br />
Thüringen: Gestaltungskonzept für<br />
das Umfeld Bahnhof Schmiedefeld<br />
• Rennsteiglauf Sportmanagement<br />
und Touristik GmbH: Siegertrophäe<br />
• Hans Böckler Schule Berlin:<br />
Toranlage für das Schulgelände<br />
• BBS Technik, Cloppenburg:<br />
Außenmöbel Thülsfelder Talsperre<br />
• Kreishandwerkerschaft Cloppenburg:<br />
Neugestaltung des Eingangsbereiches<br />
• Kindergarten Detern: Namensschild<br />
• Stadt Friesoythe und St. Marien Kirche<br />
in Zusammenarbeit mit 15 Schulen:<br />
Eiserner Kreuzweg<br />
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<strong>Oldenburger</strong> Straße 243 · 49377 Vechta-Calveslage<br />
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242 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
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Arbeitsmarkt<br />
Fotos: S. 236 Bullermann, S. 237 Foto Hölzen/Gerald Lampe<br />
Berufsbildung im Handwerk bedeutet Biographiegestaltung vom Anfänger zum Experten. Das Ziel jeder Ausbildung ist die »berufliche Handlungsfähigkeit«<br />
zu selbständigem Planen, Durchführen und Kontrollieren der Arbeit.<br />
DR. MICHAEL HOFFSCHROER<br />
KREISHANDWERKERSCHAFT CLOPPENBURG<br />
Passgenau und anschlussfähig<br />
Der Wissens- und Wirtschaftsstandort Deutschland braucht gut ausgebildete Fachkräfte<br />
und innovative Unternehmer. Dazu bedarf es eines leistungsfähigen Berufbildungssystems,<br />
das auf individuelle Profilbildung abstellt. Insbesondere ein so dynamischer Wirtschaftsstandort<br />
wie das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland ist auf die systematische Entwicklung seiner<br />
Arbeitskräfte angewiesen. Das duale System ist dabei auch in unserer Region nach wie vor<br />
die bedeutsamste Quelle hochwertiger Fachkräfte- und Unternehmerentwicklung.<br />
In Zukunft wird es allerdings vermehrt<br />
darum gehen, dieses System so weiterzuentwickeln,<br />
dass der zunehmende<br />
Bedarf an Fachkräften und Unternehmern<br />
bei problematisch werdender demographischer<br />
Entwicklung gedeckt werden<br />
kann. Denn auch im <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland besteht in bestimmten Wirtschaftsbereichen<br />
und Berufen bereits<br />
jetzt ein Fachkräftemangel.<br />
Bundesweit gestaltete sich für mehr als<br />
zwei Drittel der kleinen und mittleren<br />
244<br />
Unternehmen die Besetzung offener Stellen<br />
in den letzten Jahren schwierig. Dabei<br />
wirken die steigenden Qualifikationsanforderungen<br />
einerseits und eine teilweise<br />
stagnierende Bildungsentwicklung der<br />
jüngeren Generation andererseits gegenläufig,<br />
so dass schon 2015 ein Engpass bei<br />
Akademikern und Arbeitskräften mit Berufsabschluss<br />
zu erwarten ist. Die Gruppe<br />
der Geringqualifizierten hingegen wächst<br />
währenddessen weiter – ein Problem, das<br />
dringend gelöst werden muss.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
Bildungsziele<br />
Die Berufsbildung im Handwerk hat sich<br />
deshalb der Biographiegestaltung vom<br />
Anfänger zum Experten verschrieben; das<br />
Ziel dabei ist die Erlangung der »beruflichen<br />
Handlungsfähigkeit«, also die in -<br />
dividuelle Befähigung zu selbständigem<br />
Planen, Durchführen und Kontrollieren<br />
der Berufsarbeit. Darauf aufbauend dient<br />
die berufliche Weiterbildung dem Erhalt,<br />
der ständigen Anpassung und dem Ausbau<br />
der individuellen beruflichen Hand-
Arbeitsmarkt<br />
lungsfähigkeit an sich ändernde Rahmenbedingungen<br />
im betrieblichen und wirtschaftlichen<br />
Umfeld. Davon ausgehend<br />
unterstützt die Kreishandwerkerschaft<br />
Cloppenburg die kompetenz-, werte- und<br />
zielorientierte Berufsbildung, die insbesondere<br />
auf den nachfolgenden Eckwerten<br />
beruht:<br />
Berufsprinzip<br />
Das Berufsprinzip sichert eine betriebsunabhängige<br />
und an übergeordneten berufsbezogenen<br />
Anforderungen orientierte<br />
Ausbildung. An diesem Prinzip muss<br />
festgehalten werden, um nachhaltig den<br />
hohen Anforderungen an ein umfassendes<br />
Berufsbildungskonzept gerecht zu<br />
werden. Gleichzeitig muss das Berufsbildungssystem<br />
eine zielorientierte Flexibilisierung<br />
von Ausbildungsinhalten ermöglichen,<br />
um der dynamischen Wirtschaftsentwicklung<br />
und individueller Voraussetzungen<br />
der Auszubildenden gerecht werden<br />
zu können.<br />
Duale Berufsbildung<br />
Die duale Berufsausbildung ist seit Jahrzehnten<br />
bewährte Quelle für Fach- und<br />
Führungskräfte in Deutschland. Ihre Stärken<br />
sind die Verankerung der Qualifizierung<br />
in der betrieblichen Praxis, die Ausrichtung<br />
von Ausbildungsinhalten und<br />
Prüfungsanforderungen an bundesweit<br />
einheitlichen Standards, das pädagogische<br />
Potenzial der Ausbilder und der Betriebe<br />
selbst sowie die Orientierung der<br />
Ausbildungsziele an nachhaltiger Arbeitsmarktfähigkeit.<br />
Die Ausdifferenzierung<br />
betrieblicher Leistungsprozesse und die<br />
steigenden Kompetenzanforderungen im<br />
Arbeitsprozess führen dazu, dass die mit<br />
den Ausbildungsinhalten einhergehenden<br />
Anforderungen steigen.<br />
Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung<br />
Die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung<br />
ist nicht nur bei der Kreishandwer-<br />
Die duale Berufsausbildung im Handwerk ist seit Jahrzehnten die bewährte Quelle für Fachund<br />
Führungskräfte in Deutschland.<br />
Foto: contrastwerkstatt, Fotolia<br />
Foto: Marc Wendland, Fotolia<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 245
Arbeitsmarkt<br />
Foto: www.handwerk.de, Scholz & Friends<br />
Erfolgsmotiv aus der preisgekrönten Werbekampagne für das Handwerk, die seit Anfang 2010<br />
mit bemerkenswertem Erfolg in den deutschen Medien läuft.<br />
kerschaft Cloppenburg fester Bestandteil<br />
der handwerklichen Berufsausbildung.<br />
Sie sichert im Sinne einer fachpraktischen<br />
Ergänzungsausbildung den hohen Standard<br />
der betrieblichen Ausbildung in kleinen<br />
und spezialisierten Handwerksbetrieben.<br />
Die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung<br />
fördert darüber hinaus die Systematisierung<br />
der betrieblichen Ausbildung<br />
sowie deren Anpassung an die technische<br />
und wirtschaftliche Entwicklung.<br />
Damit leistet sie auch im <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland einen elementaren Beitrag<br />
zur Anpassung der betrieblichen Berufsausbildung<br />
an die Anforderungen der<br />
Wissenswirtschaft und –gesellschaft sowie<br />
zur Erreichung höherer Ausbildungsqualität<br />
im Handwerk.<br />
Lernortkooperation<br />
Zur Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz<br />
ist die Berufsschule unverzichtbarer<br />
Partner der Handwerksbetriebe.<br />
Dabei wirken sich die demographische<br />
Entwicklung und die zunehmende Differenzierung<br />
der Ausbildungsberufe und<br />
Schulformen zunehmend problematisch<br />
auf die Sicherung einer ortsnahen Organisation<br />
des fachbezogenen Berufsschulunterrichts<br />
aus. Konzepte zur Innovation<br />
der beruflichen Bildung und die regionale<br />
Abstimmung der Ausbildungspartner<br />
Schule und Betrieb müssen deshalb sicherstellen,<br />
dass der für die Qualität der<br />
dualen Ausbildung notwendige Berufsschulunterricht<br />
auch in Zukunft in einem<br />
angemessenen Umfang angeboten wird.<br />
Der Landkreis Cloppenburg hat hier auf<br />
Initiative der Kreishandwerkerschaft mit<br />
Gesprächen zur Gestaltung der Perspektiven<br />
der Beruflichen Bildung eine landesweite<br />
Vorreiterrolle eingenommen.<br />
Verzahnung von Berufsbildung<br />
und Hochschulbildung<br />
Für die Zukunftssicherung individueller<br />
Beschäftigungsfähigkeit hat das lebensbegleitende<br />
Lernen eine wesentliche Bedeutung.<br />
Zur Ermöglichung entsprechender<br />
Bildungsangebote ist die Anschlussfähigkeit<br />
unterschiedlicher Bildungsmaßnahmen<br />
eine wesentliche Voraussetzung.<br />
Bildung kann effizienter erfolgen, wenn<br />
vor allem in der Region eine curriculare<br />
Abstimmung zwischen hochwertigen Berufsbildungsgängen<br />
und akademischen<br />
Studiengängen erfolgt, die Anrechnungsmöglichkeiten<br />
zwischen den Teilsystemen<br />
des Bildungssystems verbessert wird<br />
und unnötige Doppelqualifizierungen im<br />
Berufsbildungs- und Hochschulsystem<br />
vermieden werden. Die Kreishandwerkerschaft<br />
Cloppenburg strebt deshalb eine<br />
engere Kooperation mit den regionalen<br />
Hochschulen an.<br />
Berufslaufbahnkonzept im Handwerk<br />
Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen<br />
und technologischen Entwicklungen,<br />
der dargestellten Ziele und Grundwerte<br />
muss auch das Handwerk seine Berufsbildungskonzepte<br />
weiter entwickeln.<br />
Kerngedanke ist ein Berufslaufbahnkonzept<br />
und somit die Gestaltung von systematischen<br />
Karrierewegen im Handwerk.<br />
In der Weiterentwicklung des klassischen<br />
Dreischritts Lehrling-Geselle-Meister<br />
haben sich in den letzten Jahren<br />
folgende Meilensteine für einen handwerksberufstypischen<br />
Karriereweg bewährt:<br />
• Abschlussprüfung im Beruf (bei so<br />
genannten zweijährigen Ausbildungen)<br />
• Gesellenprüfung<br />
• Fortbildungsabschlüsse<br />
unterhalb der Meisterebene<br />
• Meisterprüfung<br />
• Fortbildungsabschlüsse<br />
oberhalb der Meisterebene<br />
Berufslaufbahnkonzepte beschreiben also<br />
die Gesamtheit aller Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten<br />
in einem Handwerksberuf<br />
– einschließlich der Zuordnung<br />
dieser Berufsbildungsinhalte zu Berufsbildungsabschnitten<br />
in der Aus- und<br />
Fortbildungsphase.<br />
Die Kreishandwerkerschaft Cloppenburg<br />
informiert Sie gern, wenn Sie Fragen<br />
zu den regionalen Bildungsmöglich-<br />
246 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Arbeitsmarkt<br />
Foto: Skundric (links), Vernier, beide Fotolia<br />
In der beruflichen Bildung werden flexible Anschlusspfade<br />
an die nächst höhere Bildungsstufe<br />
immer relevanter. Hintergrund sind<br />
vor allem die steigenden Qualifikationsanforderungen<br />
und die zunehmende Bedeutung<br />
von Weiterbildung im Kontext lebenslangen<br />
Lernens. Dabei kommt den Zusatzqualifikationen<br />
und den dualen Studien -<br />
gängen immer mehr Bedeutung zu. Zusatzqualifikationen<br />
tragen zu einer besseren<br />
Verzahnung von Ausbildung und Weiterbildung<br />
bei.<br />
keiten auf den unterschiedlichen Ebenen<br />
haben: www.handwerk-cloppenburg.de<br />
Fazit<br />
Der Auf- und Ausbau von Karrierewegen<br />
als Berufslaufbahnkonzepte nach der Logik<br />
der Biographiegestaltung vom Anfänger<br />
zum Experten wird aus Sicht des<br />
Handwerks zur zentralen Voraussetzung<br />
für mehr Flexibilität und Durchlässigkeit<br />
im Berufsbildungssystem. Nur so kann die<br />
konsequente Umsetzung der Gleichwertigkeit<br />
von beruflicher und allgemeiner<br />
respektive hochschulischer Bildung sowie<br />
die nachhaltige Sicherung des Fach- und<br />
Führungskräftebedarfs gewährleistet<br />
werden.<br />
Das Handwerk hat auch im <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland mit der systematischen<br />
Umsetzung dieser Karrierewege im Handwerk<br />
begonnen. Nicht zuletzt die positive<br />
Entwicklung der Ausbildungsdaten und<br />
der zunehmende Zuspruch zu den Fortund<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten, die<br />
die handwerklichen Bildungszentren in<br />
der Region bieten, zeigen, dass wir auf<br />
dem richtigen Weg sind. Unterstützt von<br />
der Imagekampagne des Deutschen<br />
Handwerks wollen wir diesen Weg in den<br />
nächsten Jahren weitergehen.<br />
----------------------------<br />
• Autor Dr. Michael Hoffschroer, geboren<br />
1972, ist Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft<br />
Cloppenburg. Sie vertritt<br />
rund 600 Handwerksbetriebe aus dem<br />
Landkreis Cloppenburg, die in insgesamt<br />
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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
247
Arbeitsmarkt<br />
Fotos: nordphoto/Kokenge<br />
Manege frei: Szene vom Spielefest an der Christophorusschule Vechta, das die Schülerinnen der Fachschule für Sozialpädagogik in einer<br />
Projektwoche weitgehend selbstständig planten.<br />
SILKE<br />
OELTJEN, OBERSTUDIENRÄTIN<br />
JUSTUS- VON- LIEBIG- SCHULE, VECHTA<br />
Erzieherin – Ein Beruf mit Zukunft<br />
Die Justus-von-Liebig-Schule in Vechta nimmt in der Ausbildung der staatlich<br />
anerkannten Erzieherinnen die Arbeit in der Krippe verstärkt in den Fokus. Bis<br />
2013 soll es im Durchschnitt für 35 Prozent der Kinder unter drei Jahren einen<br />
Betreuungsplatz geben, denn dann wird jedes Kind mit Vollendung des ersten<br />
Lebensjahres einen Rechtsanspruch auf Förderung in einer Einrichtung oder in<br />
der Tagespflege haben.<br />
248<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
In dem jüngst veröffentlichten Bericht<br />
geht die Bundesregierung davon aus,<br />
dass bis zum Jahr 2013 für rund<br />
38.000 neue Vollzeitstellen zusätzliche<br />
Erzieherinnen und Erzieher in Tageseinrichtungen<br />
benötigt werden. Somit ist der<br />
Beruf der Erzieherin einer der zukunftsträchtigsten<br />
Berufe.<br />
Viele Erzieherinnen werden in absehbarer<br />
Zeit im Berufsfeld Krippe tätig sein.<br />
Dies stellt besondere Anforderungen an<br />
diese pädagogischen Fachkräfte. Die Justus-von-Liebig-Schule<br />
reagiert darauf, indem<br />
sie den Bereich Krippe in den Fokus<br />
nimmt. Die Schülerinnen lernen dabei<br />
Eingewöhnungsmodelle kennen, die<br />
Kleinkindern den Übergang von der Familie<br />
in die Krippe erleichtern. Es geht hier<br />
um den Aufbau einer sicheren Bindung<br />
zwischen Erzieherin und Kleinkind, die<br />
vor allem durch einen liebevollen, wertschätzenden<br />
Kontakt, insbesondere auch<br />
bei der Pflege, gewährleistet wird. Von<br />
zentraler Bedeutung sind zudem eine spezielle<br />
Raumgestaltung und Materialauswahl,<br />
die dem Kleinkind Ruhephasen und<br />
selbstentdeckendes Lernen mit der Erzieherin<br />
in Sichtweite ermöglichen.<br />
Die angehenden Erzieherinnen werden<br />
über Projekte und Problemsituationen, so<br />
genannte Lernsituationen, aus dem Berufsalltag<br />
für die spezielle Bedürfnislage von<br />
Kindern bis drei Jahren sensibilisiert, um<br />
zukünftig eine optimale Erziehung, Bildung<br />
und Betreuung der Kinder unter drei<br />
Jahren zu gewährleisten.
Arbeitsmarkt<br />
Wer Erzieherin werden möchte, absolviert<br />
als Realschulabsolventin zuerst die<br />
zweijährige Berufsfachschule Sozialassistenz<br />
mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik<br />
und im Anschluss daran die zweijährige<br />
Fachschule Sozialpädagogik. Der Besuch<br />
dieser Schulformen der Justus-von-<br />
Liebig-Schule ist schulgeldfrei. Für die<br />
Ausbildung zur Erzieherin können Schülerinnen<br />
und Schüler Leistungen nach<br />
BAföG beantragen.<br />
Die Verzahnung von Theorie und Praxis<br />
hat an der Justus-von-Liebig-Schule höchste<br />
Priorität. Die Schülerinnen erlernen<br />
hier die Beobachtung, Beurteilung und<br />
Reflexion des pädagogischen Handelns<br />
im Umgang mit dem Kind. Die Berufsfachschülerinnen<br />
besuchen deshalb während<br />
der Ausbildung an drei Tagen in der Woche<br />
die Schule und absolvieren zwei Tage<br />
wöchentlich ein Praktikum im ersten Ausbildungsjahr<br />
in einem Kindergarten oder<br />
im zweiten Ausbildungsjahr alternativ in<br />
einer Krippe.<br />
Die Erzieherinnen in den Einrichtungen<br />
sind maßgeblich an der beruflichen Entwicklung<br />
der Schülerinnen beteiligt. Sie<br />
ermöglichen diesen ein Lernen am Modell<br />
und arbeiten eng mit den Lehrkräften der<br />
Schule zusammen. Dadurch wird eine individuelle<br />
Förderung der Kompetenzen<br />
der Schülerinnen ermöglicht.<br />
Nach dem erfolgreichen Besuch der Berufsfachschule<br />
Sozialassistenz erhalten die<br />
Schülerinnen und Schüler den Abschluss<br />
als staatlich geprüfte Sozialassistentin und<br />
den erweiterten Sekundarabschluss I. Mit<br />
diesem Berufsabschluss ist sowohl die Tätigkeit<br />
als Zweitkraft in verschiedenen Institutionen<br />
wie Krippe oder Kindergarten<br />
als auch der Besuch der zweijährigen Fachschule<br />
Sozialpädagogik möglich.<br />
Die Erzieherausbildung an der Fachschule<br />
für Sozialpädagogik ist eine Breitbandausbildung.<br />
Fachschülerinnen werden<br />
nicht nur für Krippe und Kindergarten,<br />
sondern auch für Berufsfelder wie<br />
Hort, Heim, heilpädagogische Einrichtungen<br />
und Freizeiteinrichtungen qualifiziert.<br />
Sie erhalten über Blockpraktika von rund<br />
16 Wochen Einblick in diese Berufsfelder.<br />
Die vielfältigen Arbeitsbereiche machen<br />
den Beruf für Schülerinnen sehr attraktiv,<br />
weil ausgebildete Erzieherinnen<br />
die Arbeitsbereiche im Laufe ihres Lebens<br />
wechseln und so ihren persönlichen und<br />
beruflichen Horizont erweitern können.<br />
Andererseits bedeutet diese Möglichkeit,<br />
dass Erzieherinnen über ein immenses<br />
Fachwissen verfügen müssen, das nach<br />
der Ausbildung durch Fortbildungen erweitert<br />
werden sollte.<br />
Im Mittelpunkt der Ausbildung zur Erzieherin<br />
steht die Förderung von Kompetenzen,<br />
wie Personalkompetenz, Sozialkompetenz,<br />
Fach- und Lernkompetenz,<br />
die Erzieherinnen zu lebenslangem, reflektiertem<br />
Lernen und entsprechendem<br />
Handeln befähigen sollen.<br />
Der Erzieherberuf verlangt zudem eine<br />
kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen<br />
Veränderungen und deren<br />
Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche,<br />
um immer wieder auf gegenwärtige<br />
Entwicklungen adäquat reagieren zu können;<br />
das schließt eine Auseinandersetzung<br />
mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />
ein. An der Justus-von-Liebig-Schule<br />
spielt selbstorganisiertes Lernen<br />
unter Einsatz einer Methodenvielfalt<br />
aus diesem Grund eine zentrale Rolle.<br />
Gruppen- und Projektarbeit nehmen<br />
bei der Unterrichtsgestaltung großen<br />
Raum ein. Die Schülerinnen können dabei<br />
ihr neu erlangtes Wissen direkt in der<br />
Praxis anwenden und erleben Teamarbeit<br />
und eigenverantwortliches Lernen und<br />
Handeln auch im Rahmen der schulischen<br />
Ausbildung.<br />
Seit dem Schuljahr 2010/<strong>2011</strong> übernehmen<br />
Fachschülerinnen der Justusvon-Liebig-Schule<br />
unter Anleitung erstmals<br />
die Planung, Durchführung und Reflexion<br />
von Arbeitsgemeinschaften an der<br />
Christophorusschule Vechta. Neben dem<br />
regulären Unterricht bietet die Justusvon-Liebig-Schule<br />
den Fachschülerinnen<br />
durch ein optionales Lernangebot die<br />
Möglichkeit, das »FELIX-Zertifikat« zu erwerben.<br />
Dies Zertifikat ist das Qualitätszeichen<br />
des Deutschen Chorverbandes,<br />
durch das kindgerechtes Singen und Musizieren<br />
ausgezeichnet wird.<br />
Singen ist im Kleinkindalter von besonderer<br />
Bedeutung. So ist heute nachgewiesen,<br />
dass Singen glücklich macht, weil<br />
entsprechende Botenstoffe im Gehirn freigesetzt<br />
werden. Zudem fördert Singen die<br />
Sprachentwicklung.<br />
Außerdem wurde in der Justus-von-Liebig-Schule<br />
das Projekt »Bewegter Kindergarten«<br />
des niedersächsischen Kultusministeriums<br />
durchgeführt, an dem neben<br />
einigen Lehrkräften viele Erzieherinnen<br />
aus den Kindergärten der Region beteiligt<br />
waren. Im optionalen Lernangebot werden<br />
die Schülerinnen seitdem durch eine<br />
zertifizierte Lehrkraft dahingehend qualifiziert,<br />
dass sie für Kinder Umwelten für<br />
bewegtes Lernen und Leben entwickeln<br />
und verstärkt Bewegungserziehung in Institutionen<br />
durchführen.<br />
Kinder brauchen Spielräume für Bewegungserfahrungen,<br />
damit sie sich gesund<br />
und leistungsfähig entwickeln. Diese Erfahrungen<br />
unterstützen nicht nur ihre<br />
körperliche, sondern auch ihre kognitive<br />
Entwicklung. Durch Bewegung werden<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
Spielefest mit Spaß: Dr. Martina Otto-<br />
Schindler, Landesfachberaterin für Sozialpädagogik,<br />
mit Schülerinnen der Fachschule<br />
für Sozialpädagogik in Vechta.<br />
beispielsweise mathematische Fähigkeiten<br />
der Kinder gefördert, indem das<br />
räumliche Vorstellungsvermögen geschärft<br />
wird. Zudem werden durch Bewegung<br />
emotionale Kompetenzen gefördert<br />
und die Lernbereitschaft, die Lernfähigkeit<br />
und das psychosoziale Wohlbefinden<br />
gesteigert. Die Kinder erfassen durch Bewegung<br />
einen Teil der Welt und fördern<br />
ihre Selbstkontrolle, ihr Selbstbewusstsein<br />
und damit auch ihre Selbstachtung.<br />
Fast alle in der Erzieherausbildung tätigen<br />
Lehrkräfte der Justus-von-Liebig-<br />
Schule verfügen über langjährige Erfahrungen<br />
in Berufsfeldern von Erzieherinnen.<br />
Ihr Ziel besteht darin, Schülerinnen<br />
zu motivieren, für und mit Kindern und<br />
Jugendlichen Bildungsräume zu gestalten,<br />
in denen diese spielerisch ganzheitlich<br />
lernen. In der Ausbildung werden gesellschaftliche<br />
Veränderungen berücksichtigt,<br />
indem entsprechende Inhalte<br />
aufgenommen werden, u.a. Krippenerziehung,<br />
Sprachförderprogramme – z. B.<br />
Wuppi, ein motivierendes Übungsprogramm<br />
zur Förderung der phonologischen<br />
Bewusstheit – und der Umgang mit<br />
neuen Medien.<br />
Mit der staatlichen Anerkennung zur<br />
Erzieherin bzw. zum Erzieher erlangen<br />
die Schüler am Ende ihrer Ausbildung<br />
auch die Fachhochschulreife. Ihnen steht<br />
neben der Berufstätigkeit in vielen Arbeitsfeldern<br />
die Möglichkeit offen, einen<br />
Bachelor- und auch einen Master-Studiengang<br />
anzuschließen und sich somit<br />
für Leitungspositionen zu qualifizieren.<br />
Weitere Informationen erhalten Interessierte<br />
unter www.bbs-vechta.de oder<br />
direkt in der Justus-von-Liebig-Schule,<br />
Kolpingstraße 17, 49377 Vechta. ■<br />
249
Arbeitsmarkt<br />
Foto Hölzen, Gerald Lampe<br />
Dr. Georg Pancratz, Leiter der BBS Friesoythe, schätzt ein Zitat des schottischen Schriftstellers Thomas Carlyle (1795 bis 1881): »Glücklich,<br />
wer seinen Beruf erkannt hat. Er verlange nach keinem anderen Glück.«<br />
DR. GEORG PANCRATZ, BBS FRIESOYTHE<br />
Schule – und danach?<br />
Welche Anforderungen stellt mein Wunschberuf? Welche Aussichten bietet er mir? Passt er überhaupt<br />
zu meinen Fähigkeiten und Kenntnissen? Berufsorientierung will den Schülerinnen und Schülern bei<br />
der Beantwortung dieser Fragen helfen. Es geht darum, durch gezielte Maßnahmen die Voraussetzungen,<br />
Fähigkeiten und Interessen der Schülerinnen und Schüler mit den Anforderungen der Berufswelt<br />
abzugleichen und eine möglichst gute »Passung« zu erreichen. Berufsorientierung schließt auch<br />
Studienorientierung ein (Leitfaden Berufsorientierung, Bertelsmann-Stiftung 2009).<br />
Die Gründe für die große Bedeutung<br />
des Themas Berufsorientierung<br />
sind vielfältig: In der heutigen<br />
Zeit wandelt sich der Arbeitsmarkt<br />
schnell. Es entstehen neue Berufsfelder<br />
und neue Studiengänge, die neues Orientierungswissen<br />
der Schulabgänger erfordern.<br />
Gleichzeitig beschäftigen sich viel<br />
Schülerinnen und Schüler zu spät mit ihrer<br />
Berufswahlentscheidung; dadurch<br />
kommt es häufig unnötig zu Fehlentscheidungen.<br />
In vielen Fällen konzentrieren<br />
250<br />
sich die Jugendlichen auf wenige »Modeberufe«.<br />
Die Vielfalt der rund 340 anerkannten<br />
Ausbildungsberufe wird nicht<br />
gesehen.<br />
Vor allem im technischen Bereich fehlen<br />
zunehmend geeignete Bewerber und<br />
Mädchen nehmen nicht im gewünschten<br />
Maße ihre Chancen im Handwerk an. Die<br />
demographische Entwicklung, auch im<br />
<strong>Oldenburger</strong> Münsterland, bewirkt langfristig<br />
einen spürbaren Mangel an jungen<br />
Leuten und droht dafür zu sorgen, dass<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
immer weniger qualifizierte Schulabgänger<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Berufsorientierung ist ein Megathema<br />
Den allgemeinbildenden und den berufsbildenden<br />
Schulen kommt eine besondere<br />
Rolle dabei zu, den Jugendlichen bei<br />
der ersten Entscheidung zu helfen, die sie<br />
wirklich selbstständig treffen müssen.<br />
Die Hauptschulen haben aufgrund eines<br />
neuen Erlasses des Kultusministeriums<br />
(»Die Arbeit in der Hauptschule«)
Arbeitsmarkt<br />
Foto Hölzen, Gerald Lampe<br />
Fast wie im richtigen Leben: Schülerinnen der BBS Friesoythe simulieren im Klassenzimmer einen Krankenhausbetrieb. Pflegeunterricht<br />
wird unter anderem im Ausbildungsangebot »Pflegeassistent/in« und in der Fachoberschule »Gesundheit und Soziales« erteilt.<br />
vielfältige Handlungsmöglichkeiten für<br />
berufsorientierende und berufsbildende<br />
Maßnahmen erhalten.<br />
Alle Realschulen wurden per Erlass<br />
(»Die Arbeit in der Realschule«) verpflichtet,<br />
Konzepte zur Berufsorientierung zu<br />
erarbeiten.<br />
Die berufsbildenden Schulen haben im<br />
besonderen Maße personelle und sächliche<br />
Ressourcen für berufsorientierende<br />
Maßnahmen und ein großes Interesse<br />
daran, dass sich die Jugendlichen in ihrem<br />
Schulsystem, das rund zwei Drittel<br />
aller jungen Menschen durchläuft, an der<br />
richtigen Stelle, also entsprechend ihrer<br />
Eignung, plazieren. Viele Vollzeitschüler<br />
berufsbildender Schulen sind sich immer<br />
noch nicht sicher, welche berufliche Fachrichtung<br />
für sie die richtige ist. Unzureichende<br />
Berufsorientierung aber führt zu<br />
unnötigen Warteschleifen im BBS-System.<br />
Maßnahmentabelle zur Berufsorientierung: Anhand dieses Schaubildes wird deutlich, dass<br />
Schulen generell – nicht zuletzt auch wegen ihrer (räumlichen) Nähe zu den Jugendlichen<br />
– die Drehscheibe erfolgreicher Berufsorientierungs-Aktivitäten sind.<br />
Grafik: Pancratz<br />
Berufsorientierung – aber wie?<br />
Anhand der Maßnahmentabelle rechts<br />
wird deutlich: Die Schulen sind – vor allem<br />
wegen ihrer Nähe zu den Jugendlichen<br />
– die Drehscheibe der Berufsorientierungs-Aktivitäten.<br />
Allerdings können<br />
sie Berufsorientierung nicht alleine leisten.<br />
Sie benötigen Kooperationen mit<br />
Praktikern. Unmittelbare Einblicke in die<br />
berufliche Praxis beweisen den Schülern<br />
den Nutzen des schulischen Lernstoffes.<br />
Sie motivieren die Schüler dadurch, anschließend<br />
intensiver und zielgerichtet zu<br />
lernen. Auch die Einbeziehung der Eltern<br />
in den Prozess der Berufsorientierung ist<br />
ausgesprochen sinnvoll.<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
Ein Beispiel: Berufsorientierung<br />
an den BBS Friesoythe<br />
Die Berufsbildenden Schulen Friesoythe<br />
sind eine der drei berufsbildenden Schulen<br />
im Landkreis Cloppenburg. Sie stellen<br />
eine Bündelschule dar – mit mehr als 1400<br />
Schülern. Die BBS Friesoythe führen an<br />
ihren drei Standorten acht Fachbereiche,<br />
251
Arbeitsmarkt<br />
Fotos: Foto Hölzen, Gerald Lampe<br />
acht Schulformen und 13 Ausbildungsberufe<br />
und vergeben Berechtigungen vom<br />
Hauptschulabschluss bis zur Allgemeinen<br />
Hochschulreife.<br />
Die Berufsorientierungs-Maßnahmen<br />
an den BBS Friesoythe sind vielfältig. Dabei<br />
profitieren die Schulen von ihrer Mitgliedschaft<br />
im landesweiten Projekt »Region<br />
des Lernens«. Hier sind sie seit 2007<br />
die Leitstelle Nord im Landkreis Cloppenburg,<br />
während im südlichen Landkreis die<br />
BBS am Museumsdorf und die BBS Technik<br />
in Cloppenburg Projektteilnehmer<br />
sind. Die Finanzierung des Projekts erfolgt<br />
über das Land Niedersachsen und den<br />
Landkreis Cloppenburg als Schulträger.<br />
Dadurch wird die Unterstützung durch<br />
zwei Sozialpädagoginnen des Caritas-Sozialwerks<br />
möglich (Arbeitsschwerpunkte:<br />
Praktika/Schnuppertage in der Berufsschule,<br />
Schnuppertage in den Herbstferien,<br />
Berufswahlordner, Elternkompass,<br />
Aufbau einer berufsorientierenden Internet-Plattform<br />
etc.)<br />
Die Berufsorientierungsmaßnahmen<br />
der BBS Friesoythe im Einzelnen:<br />
Kooperationen mit der Wirtschaft<br />
• Mit großem Erfolg organisierten die<br />
BBS Friesoythe in den zurückliegenden<br />
Jahren Berufsfindungsmessen für ihre<br />
Schüler und die allgemein bildenden<br />
Schulen des Nordkreises Cloppenburg;<br />
dabei stellten jeweils rund 50 Betriebe ihre<br />
Ausbildungsmöglichkeiten und -angebote<br />
vor. Für <strong>2011</strong> ist die nächste Berufsfindungsmesse<br />
in Friesoythe geplant<br />
• Experten verschiedener beruflicher<br />
Fachrichtungen berichten im Unterricht<br />
über ihre berufliche Praxis.<br />
• Betriebsbesichtigungen verdeutlichen<br />
betriebliche Abläufe und zeigen Schülern<br />
berufliche Möglichkeiten auf.<br />
• Die Berufseinstieg- und Berufsfachschüler<br />
absolvieren zwei- bzw. vierwöchige<br />
Praktika in Betrieben, die eine geeignete<br />
Ausbildungsmöglichkeit bieten. Betriebspraktika<br />
sind oft der Weg in eine<br />
Ausbildung – auch bei schwächeren<br />
Schulleistungen.<br />
Berufsorientierungsmaßnahmen an der BBS Friesoythe: Schüler lernen das praktische Arbeiten<br />
und fassen mit an. Projekte wie diese vermitteln authentische Eindrücke vom Arbeits -<br />
alltag in den unterschiedlichsten Wirtschaftsbranchen des <strong>Oldenburger</strong> Münsterlandes.<br />
Kooperationen mit<br />
allgemeinbildenden Schulen<br />
• Schüler der achten Klassen der Heinrich-von-Oytha-Schule<br />
Altenoythe erhalten<br />
in der BBS Unterricht in den Fachrichtungen<br />
Elektro-, Fahrzeug-, Holz- und<br />
Metalltechnik, Hauswirtschaft, Pflege sowie<br />
Wirtschaft-Büro und Wirtschaft-Handel.<br />
Unterrichtsorte sind – innerhalb von<br />
sechs Wochen jeweils am Montag – die<br />
Werkstätten, Küchen, der Pflegeraum, das<br />
Lernbüro und der Verkaufskunderaum.<br />
Die Hauptschüler bekommen am Ende<br />
252 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Arbeitsmarkt<br />
des Moduls eine Teilnahmebescheinigung<br />
mit einer Beurteilung ihrer praktischen<br />
Leistung. Weitere Kooperationen mit den<br />
Haupt-/Realschulen Barßel, Bösel, Fries -<br />
oythe und Saterland werden folgen.<br />
• Bereits seit dem Schuljahr 1999/2000<br />
besteht eine Kooperation der BBS Friesoythe<br />
mit der Soesteschule Barßel, seit dem<br />
Schuljahr 2001/2002 mit der Elisabethschule<br />
Friesoythe. Die Schüler aus den<br />
neunten Klassen dieser beiden Förderschulen<br />
mit dem Schwerpunkt Lernen<br />
wechseln an einem Schultag pro Woche<br />
aus ihrem Schulgebäude in die Werkstätten<br />
oder Schulküchen der BBS Friesoythe.<br />
Sie erlernen dort praktische Fähigkeiten<br />
in Holztechnik, Bautechnik und Hauswirtschaft<br />
und legen auch Abschlussprüfungen<br />
in diesen Fächern ab. Die Curricula<br />
dieses praktischen Unterrichts sind mit<br />
den Curricula der Fächer Deutsch und<br />
Mathematik verknüpft.<br />
• Seit 1996 werden an den BBS Friesoythe<br />
stets im Herbst Informationstage für die<br />
Abgangsklassen der Haupt-, Real- und<br />
Förderschulen durchgeführt. Unter dem<br />
Motto »Schüler informieren Schüler« stellen<br />
dabei BBS-Schüler eines Jahrgangs<br />
die wesentlichen praktischen und theoretischen<br />
Inhalte ihrer Schulform vor. Das<br />
Mitmachen bei kleinen Projekten trägt zu<br />
einem besseren Einblick der Besucher in<br />
die Arbeitswelt bei.<br />
Kooperationen mit weiteren Partnern<br />
• Für die Schüler des Wirtschaftsgymnasiums<br />
organisiert die Schule jährlich Studien-<br />
und Berufsinformationstage mit<br />
ausgesuchten Unternehmen und Universitäten<br />
bzw. Fachhochschulen. Dabei<br />
wurden beispielsweise im letzten Jahr<br />
Probevorlesungen in englischer Sprache<br />
von einem niederländischen Hochschullehrer<br />
gehalten.<br />
• Die Wirtschaftsgymnasiasten und Fachoberschüler<br />
der BBS Friesoythe besuchen<br />
Universitäten, Fachhochschulen und<br />
Unternehmen.<br />
• Berufsberater der Agentur für Arbeit<br />
beraten Schüler in der BBS und in der<br />
Agentur.<br />
Schuleigene Maßnahmen<br />
• Die BBS Friesoythe haben ein »Beratungsteam<br />
Schulformangebote« gebildet,<br />
um Informationsveranstaltungen in der<br />
eigenen Schule und den allgemein bildenden<br />
Schulen durchzuführen und die<br />
Schüler einzeln zu beraten.<br />
• In fast allen Klassen der Schule sind Bewerbungstrainings<br />
üblich.<br />
• Es finden viele Projekte mit hohen berufspraktischen<br />
Anteilen statt. So betreibt<br />
eine Schülerfirma den Schulkiosk und<br />
Die BBS Friesoythe sind die berufsbildenden Schulen des nördlichen Landkreises Cloppenburg.<br />
Sie stellen ein schulisches Angebot zur Verfügung, das den Interessen der Schülerinnen und<br />
Schüler und den Interessen der Wirtschaft und Gesellschaft entspricht. Damit wirken die<br />
Berufsbildenden Schulen Friesoythe an der Entwicklung der Region mit.<br />
sorgt selbstständig dafür, dass den Schülern<br />
und Lehrkräften ein Mittagessen in<br />
der Schule angeboten werden kann. Eine<br />
andere Schülergruppe betreibt einen Copyshop<br />
in der Schule.<br />
• Informatikschüler der BBS Friesoythe<br />
haben die Ausbildungsplattform Cloppenburgerland<br />
(www.ausbildung-clp.de) entwickelt,<br />
auf der sich Unternehmen der Region<br />
mit ihren Ausbildungsberufen und –<br />
plätzen vorstellen. Diese Plattform wird<br />
zur Zeit weiterentwickelt.<br />
Zukünftige Berufsorientierung<br />
im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />
In unserer Region gibt es viele gute Initiativen<br />
zur Berufsorientierung. Allerdings<br />
stehen diese unverbunden nebenein -<br />
ander. Nötig ist aber vielmehr ein Gesamtkonzept,<br />
das als gemeinsame Klammer<br />
die »Leitplanken« der Berufsorientierung<br />
in unserer Region festlegt.<br />
Dieses Konzept müsste vorhandene Aktivitäten<br />
strukturieren und sequenzieren,<br />
ohne den Akteuren eigene Gestaltungsräume<br />
zu nehmen. Ein solches Gesamtkonzept<br />
können die Schulen alleine nicht<br />
entwerfen. Das Projekt »Region des Lernens«<br />
zeigt in bester Weise, wie wirksam<br />
Berufsorientierung sein kann, wenn<br />
Schu len besondere finanzielle Mittel und<br />
durch externe Experten kompetente Hilfe<br />
erhalten.<br />
Die Qualität berufsorientierender Maßnahmen<br />
ist an der Frage zu messen: Was<br />
kommt tatsächlich beim Schüler an?<br />
Berufsorientierung muss unmittelbar<br />
beim einzelnen Schüler ansetzen und ihn<br />
persönlich über den Zeitraum seiner Entscheidungsfindung<br />
nachhaltig begleiten.<br />
»Paten«, die den einzelnen Schüler »an<br />
die Hand nehmen« und ihm dadurch<br />
Wertschätzung zeigen, sind Großveranstaltungen<br />
und Internet-Plattformen vorzuziehen.<br />
Da Schule auch eine so genannte Reproduktionsfunktion<br />
hat und Hauptschüler<br />
aller Erfahrung nach wenig mobil sind,<br />
müssen berufsorientierende Maßnahmen<br />
auch die regionalen ökonomischen Bedingungen<br />
im Blick haben. Ein Beispiel:<br />
Im nördlichen Landkreis Cloppenburg ist<br />
die Nachfrage nach Arbeitskräften im<br />
Metallbereich besonders groß. Deshalb<br />
sollten Metallberufe bei den berufsorientierenden<br />
Maßnahmen im Nordkreis ein<br />
besonderes Gewicht haben.<br />
Berufsorientierung braucht das Engagement<br />
vieler. Nur wenn alle verantwortlichen<br />
Stellen ihre Kompetenzen und Ressourcen<br />
sinnvoll geordnet zusammen führen,<br />
kann eine Unterstützung der jungen<br />
Menschen bei ihrer wichtigen Berufswahl<br />
gelingen – im subjektiven Interesse der<br />
Schüler und im Interesse der Wirtschaftskraft<br />
unserer Region.<br />
■<br />
Foto: Dr. Lars Holzäpfel, Fotolia<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
253
Lebenswelt<br />
Foto: Kzenon, Fotolia<br />
Leben im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland: Familienfreundliche Städte und Dörfer, ein umfassendes Schul- und Hochschulangebot sowie vielfäl -<br />
tige Kultur- und Feizeitangebote machen die Region immer interessanter. 60 Prozent der Niedersachsen leben in eigenen Häusern. In den<br />
Landkreisen Cloppenburg und Vechta sind es 80 Prozent – mit steigender Tendenz.<br />
DANIEL<br />
MEIER<br />
Einkaufsregion <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />
Das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland bietet fast alles, was das Herz begehrt. Eigenheime sind erschwinglich<br />
und die ländliche Lebensart mit Nachbarschaftsnähe und engen sozialen Kontakten mustergültig.<br />
Rund 80 Prozent der <strong>Oldenburger</strong> Münsterlander leben im Eigenheim – eine Quote, die deutlich über<br />
dem Durchschnitt liegt. Günstige Lebenshaltungskosten und ein kinderfreundliches Lebensumfeld<br />
im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland sind ebenso ein Argument wie die Pflege von Traditionen, Vereins -<br />
leben, Nachbarschaften und Freundeskreisen.<br />
Auch Kultur und Shopping kommen<br />
in den Landkreisen Cloppenburg<br />
und Vechta nicht zu kurz. Mit rund<br />
15.800 Gewerbetreibenden ist der Einzelhandel<br />
nach den Dienstleistungen die<br />
zahlenmäßig zweitstärkste Branche im<br />
IHK-Bezirk <strong>Oldenburger</strong> Land.<br />
Eben dieser Einzelhandel hat sich im ersten<br />
Halbjahr 2010 erfreulich gut entwickelt.<br />
Nachdem die Unternehmen im ersten<br />
Quartal bereits von einer leicht verbesserten<br />
momentanen Geschäftslage berichteten,<br />
verstärkte sich die positive Entwicklung<br />
zwischen April und Juni. Die in<br />
Schwung gekommene Konjunktur sorgte<br />
für positive Akzente. Insgesamt erzielte<br />
der Einzelhandel im OM 2010 einen Umsatz<br />
von 1.205 Mio. Euro. Die Zukunft<br />
wird jedoch etwas verhaltener bewertet.<br />
Der Textileinzelhandel zeigt sich im ersten<br />
Quartal 2010 sehr zufrieden: Mehr<br />
als 61 Prozent der Unternehmen beurteilten<br />
die gegenwärtige Lage als »gut«. Die<br />
Kfz-Branche erholte sich im selben Quartal<br />
erstmals von den Auswirkungen der<br />
Talfahrt nach der Umweltprämie.<br />
Im zweiten Quartal zeigte sich auch der<br />
Elektronik-Einzelhandel besonders gut<br />
gestimmt. Wegen der Fußball-Weltmeisterschaft<br />
stiegen die Umsätze hier stärker<br />
als im Branchendurchschnitt. Dass die Situation<br />
im Einzelhandel als erfreulich bewertet<br />
wurde, zeigte sich besonders an<br />
den Investitionsbudgets und Beschäftigtenplänen<br />
für das erste Quartal: Jeweils<br />
über ein Drittel der Unternehmen beab-<br />
254 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
Lebenswelt<br />
Foto: bitters.de<br />
Autohaus Anders GmbH<br />
Geschäftsführer: Hauke Anders<br />
Karl-Friedrich-Benz-Straße 7 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/912-0 · Fax 04441/912-263<br />
info@auto-anders.de · www.auto-anders.de<br />
von Aschwege & Tönjes GmbH<br />
Geschäftsführer: Günther Tönjes,<br />
Lucia von Aschwege, Christine Tönjes<br />
Zur Schlagge 17 · 49681 Garrel<br />
Tel. 04474/8900-0 · Fax 04474/8900-11<br />
info@aschwege-toenjes.de<br />
www.aschwege-toenjes.de<br />
Ferien im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland: 2010 verzeichnete die Region erneut einen Anstieg von<br />
knapp 14 Prozent bei den Übernachtungen.<br />
Exklusive Damenmode Lore B.<br />
Inhaberin: Lore Beckermann<br />
Lange Straße 5a · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/87600 · Fax 04471/947001<br />
info@loreb.de · www.loreb.de<br />
sichtigte, mehr zu investieren und die<br />
Zahl der Beschäftigten zu erhöhen. Erstmals<br />
seit dem dritten Quartal 2000 planten<br />
mehr Unternehmen, Personal einzustellen<br />
als zu entlassen. Nach dem deutlichen<br />
Investitionsschub waren die wichtigsten<br />
Ersatzinvestitionen offenbar<br />
getätigt. In der Folge waren die Investitionen<br />
im zweiten Quartal rückläufig.<br />
Besonders wichtig für den Handel sind<br />
gute Kreditkonditionen. Hier zeichnete<br />
sich jedoch eine Verschärfung der Rahmenbedingungen<br />
– vor allem der Zinsen<br />
und zu erbringenden Sicherheiten – ab:<br />
Von einer Verschlechterung berichteten<br />
rund 17 Prozent, von einer Verbesserung<br />
sechs Prozent der Händler.<br />
Strukturelle Veränderungen<br />
Rolf Knetemann, Geschäftsführer des<br />
Unternehmerverbands Einzelhandel Nordwest,<br />
spricht von vielfältigen Gründen: Der<br />
Einzelhandel habe seit Jahren mit strukturellen<br />
Veränderungen zu tun. Während<br />
die Zahl der Anbieter sinke, steige<br />
die Verkaufsfläche. Auch die Fachmärkte<br />
hätten einen steigenden Flächenbedarf,<br />
der am Stadtrand oder im Umland leichter<br />
zu realisieren sei. Verstärkt werde der<br />
Trend zur Dezentralisierung im Einzelhandel<br />
durch die gestiegene Mobilität und<br />
die veränderten Einkaufsgewohnheiten<br />
der Kunden, die zuweilen einfach lieber<br />
im Internet kauften.<br />
»Es gibt viele Gründe für das unaufhaltsame<br />
Verschwinden kleiner Fachgeschäfte«,<br />
so Rolf Knetemann. »Handel ist ein<br />
schwieriges Geschäft. Auf dem gesättigten<br />
Markt herrscht ein unglaublicher Konkurrenzkampf.<br />
Deshalb sind die Existenzgründungen<br />
im deutschen Einzelhandel<br />
deutlich rückläufig«. Wegen der großen<br />
Konzerne und Filialbetriebe vollziehe sich<br />
ein Strukturwandel im Einzelhandel. Oft<br />
nutzten die Menschen das umfangreiche<br />
Angebot in den Städten, wo die Warenvielfalt<br />
an einem Standort konzentriert<br />
sei. Das entspreche den hohen Ansprüchen<br />
der Verbraucher. Große Filialisten<br />
hätten von Profis durchdachte Konzepte.<br />
Daher sei es kaum ein Zufall, dass neben<br />
den Lebensmitteln jede Woche auch Non-<br />
Food-Sortimente beworben würden. Hinzu<br />
komme, dass zehn Prozent des Umsatzes<br />
im Internet gemacht würden. »Für viele<br />
kleine Geschäfte auf dem Land ist die<br />
Nahversorgung der Kunden nicht mehr<br />
lukrativ. Die alten Betreiber kleiner Läden<br />
finden keine Nachfolger, weil sich der<br />
Handel dort nicht mehr rechnet. Wer es<br />
dennoch riskiert, steht betriebswirtschaftlich<br />
mit dem Rücken an der Wand«,<br />
erklärt Knetemann. Hinzu kommt, dass<br />
die Region trotz ihrer landschaftlichen<br />
Schönheit und zahlreichen Besuchern vor<br />
allem auf das Binnengeschäft angewiesen<br />
sei. Man dürfe das Geschäft mit den Touristen<br />
nicht überschätzen, so Knetemann:<br />
»Im Handel kann auf Dauer keiner allein<br />
vom Tourismus leben«.<br />
Demographischer Wandel<br />
Der demographische Wandel werde für<br />
die Zukunft neue Standortanalysen notwendig<br />
machen, so die Prognose von Knetemann.<br />
Politiker, Kaufleute und Immobilienbesitzer<br />
müssten gemeinsam für mehr<br />
Attraktivität im Einzelhandel sorgen.<br />
Sport Böckmann GmbH<br />
Geschäftsführer: Ralf Böckmann<br />
Dinklager Straße 15 · 49451 Holdorf<br />
Tel. 05494/9888-0 · Fax 05494/9888-50<br />
boeckmann@sport-boeckmann.de<br />
www.sport-boeckmann.de<br />
elwateg Elektrohandel GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Olaf Middelbeck<br />
<strong>Oldenburger</strong> Straße 243 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9170-0 · Fax 04441/9170-70<br />
info@elwateg.de · www.elwateg.de<br />
Mega Company Block GmbH<br />
Geschäftsführer: Ludger & Markus Block<br />
Emsstraße 2 · 26169 Friesoythe<br />
Tel. 04491/9294-0 · Fax 04491/9294-44<br />
info@euronics-friesoythe.de<br />
www.euronics-friesoythe.de<br />
Optik Zopfs GmbH<br />
Geschäftsführer: Rainer Zopfs<br />
Beethovenstraße 4 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/3955 · Fax 04442/6863<br />
J. Kleier GmbH<br />
Geschäftsführer: Karl Kleier<br />
Emsteker Straße 8 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/1809-0 · Fax 04471/1809-18<br />
info@kleier-cloppenburg.de<br />
www.kleier-cloppenburg.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />
255
Lebenswelt<br />
Krapp Eisen GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer: Roland Krapp<br />
Lindenstraße 105-106 · 49393 Lohne<br />
Tel. 04442/940-0 · Fax 04442/940-111<br />
info@krapp.de<br />
www.krapp.de<br />
Foto: Starpics, Fotolia<br />
Autohaus Menke GmbH<br />
Sonja Menke<br />
Daimlerstraße 10 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/4472 · Fax 04471/4473<br />
info@menke-gruppe.de<br />
www.menke-gruppe.de<br />
Nemann GmbH<br />
Peter Varelmann<br />
Falkenrotter Straße 179 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/909-0 · Fax 04441/909-110<br />
var@nemann.de · www.nemann.de<br />
Rubetrans Transport GmbH<br />
Geschäftsführer: Bernhard Runden<br />
und Florian Runden<br />
Klünenberg 15 · 49401 Damme-Osterfeine<br />
Tel. 05491/9792-0 · Fax 05491/9792-21<br />
f.runden@rubetrans.de · www.rubetrans.de<br />
Paul Schockemöhle Logistics GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer:<br />
Ernst Nordlohne und Klaus Roeser<br />
Rienshof 2 · 49439 Mühlen<br />
Tel. 05492/808-0 · Fax 05492/808-30<br />
info@schockemoehle.de<br />
www.schockemoehle.de<br />
Siemer Spedition GmbH<br />
Geschäftsführer: Konstantin Siemer<br />
Gutenbergstraße 5 · 49377 Vechta<br />
Tel. 04441/9230-0 · Fax 04441/9230-45<br />
siemer@siemer-vechta.de<br />
www.siemer-vechta.de<br />
Autohaus Südbeck GmbH<br />
Geschäftsleitung: Andreas Raker<br />
Daimlerstraße 9-11 · 49661 Cloppenburg<br />
Tel. 04471/961-0 · Fax 04471/961-168<br />
andreas.raker@ah-suedbeck.de<br />
www.ah-suedbeck.de<br />
OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />
Hofläden im Trend: Der demographische Wandel<br />
sorgt in Zukunft für eine kaufkräftige<br />
Klientel über 60, die den Verbauchermärkten<br />
immer weniger abgewinnen kann.<br />
»Durchschnittlich 5.000 Euro pro Jahr<br />
gibt jeder der 80 Millionen Deutschen statistisch<br />
gesehen im Einzelhandel aus. Dazu<br />
kommen noch Ausgaben für Kfz-Kraftstoff,<br />
Heizungsbrennstoffe und Arzneimittel«,<br />
rechnet Knetemann vor.<br />
»Mit dem Älterwerden der Leute aber<br />
werden kleine Fachgeschäfte mit guter<br />
Beratung und übersichtlichem Sortiment<br />
eine Renaissance erleben«, so Knetemanns<br />
Blick auf den generationsfreundlichen<br />
Einkauf: »Die Kaufkraft der Senioren<br />
birgt ein großes Potenzial für den Einzelhandel«.<br />
Hofläden und ländliche Lebensart<br />
Voll im Trend liegen auch im <strong>Oldenburger</strong><br />
Münsterland die Hofläden mit Obst, Gemüse<br />
und Backwaren. Sie bieten Einheimischen<br />
wie Touristen ein gutes Stück<br />
ländliche Lebensart. Hier macht das Einkaufen<br />
Spaß und vermittelt die Gewissheit,<br />
frische und gesunde Produkte zu erwerben.<br />
Dafür stehen die Betreiber der<br />
Hofläden mit ihrem Namen ein. ■<br />
<strong>argumente</strong><br />
das impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Verbund</strong> <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />
Geschäftsführer: Rudi Hockmann<br />
<strong>Oldenburger</strong> Straße 246 · 49377 Vechta<br />
info@om23.de · www.om23.de<br />
Layout, Pre-Press, Schlussredaktion:<br />
Bitter & Co. Werbeagentur GmbH<br />
Geschäftsführer: Christian Bitter, Ralf Kunefke<br />
<strong>Oldenburger</strong> Straße 244 · 49377 Vechta<br />
mail@bitters.de · www.bitters.de<br />
Druck und Verarbeitung:<br />
vdv · Vechtaer Druckerei und Verlag GmbH<br />
Geschäftsführer: Christoph Grote<br />
Gutenbergstraße 4 · 49377 Vechta<br />
info@vdv-druck.de · www.vdv-druck.de<br />
Anzeigen:<br />
Oldenburgische Volkszeitung<br />
Anzeigenleiter: Reinhard Brannekämper<br />
Neuer Markt 2 · 49377 Vechta<br />
r.brannekaemper@ov-online.de<br />
www.ov-online.de · www.ov-online.de<br />
256 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>
AOK fokussiert sich auf<br />
betriebliche Gesundheitsförderung<br />
Vechta, Oktober 2010. Mit rund 81.500 Betrieben und durchschnittlich 427.000 Beschäftigten ist das Handwerk<br />
das Rückgrat des niedersächsischen Mittelstandes. 226.000 Beschäftigte in diesem Wirtschaftssektor –<br />
also über 50 Prozent – sind bei der AOK Niedersachsen versichert. Daher bietet die Gesundheitskasse passgenaue<br />
Angebote nicht nur für die Dienstleistungsbranche und Industrie an, sondern verstärkt auch für die<br />
Handwerkerschaft. Ziel ist, nach einer jeweils betriebsspezifischen Analyse die Gesundheit, Zufriedenheit<br />
und Motivation der Beschäftigten mit speziellen Präventionsangeboten zu stärken. Zentrale Themen sind<br />
dabei unter anderen Ergonomie am Arbeitsplatz, Stressbewältigung durch bessere Kommunikation sowie<br />
gesunde Ernährung im beruflichen Alltag.<br />
Die Fusion der AOK mit der<br />
IKK Niedersachsen zum 1.<br />
April ist laut AOK-Vorstandsvorsitzenden<br />
Dr. Jürgen<br />
Peter reibungslos verlaufen.<br />
Mit inzwischen 2,42 Millionen<br />
Versicherten, 6750 Mitarbeitern<br />
und einem Jahresetat<br />
von 7,6 Milliarden Euro hat<br />
die AOK ihre Marktführung<br />
in Niedersachsen weiter ausgebaut.<br />
Und sie will weiter<br />
wachsen. Die „erfolgreiche<br />
wie geräuschlose Restrukturierungs-<br />
und Fusionspolitik“<br />
brachte der AOK Niedersachsen<br />
kürzlich sogar den Branchenpreis<br />
für das Gesundheitswesen<br />
(dfg-Award/Dienst für<br />
Gesellschaftspolitik) ein.<br />
„Die AOK Niedersachsen<br />
steht für kompetenten Service<br />
sowie persönliche und regionale<br />
Beratung“, betonte die<br />
Handwerksbeauftragte der<br />
AOK im Servicezentrum<br />
Vechta, Brigitte Rolfes. Für<br />
sie steht klar im Vordergrund,<br />
den Betrieben bei<br />
Problemlösungen schnelle<br />
und unbürokratische Unterstützung<br />
zukommen zu lassen.<br />
„Wir sind vor Ort! Entscheidungen<br />
werden umgehend<br />
und regional getroffen“, so<br />
Frau Rolfes.<br />
Für <strong>2011</strong> hat die AOK im<br />
Übrigen bereits eine klare<br />
unternehmenspolitische<br />
Aussage getroffen: Da sie<br />
finanzwirtschaftlich stabil<br />
aufgestellt ist, kommt sie –<br />
wie schon 2010 – auch <strong>2011</strong><br />
ohne Zusatzbeitrag bei ihren<br />
Mitgliedern aus.
Innovationen brauchen einen<br />
gesunden Boden: Kompetenz.<br />
Wir begleiten Ihre Projekte vom Start bis zur Fertigstellung – und darüber hinaus.<br />
Als Ihr verlässlicher Partner mit individuellen Konzepten und jahrzehntelangem Know-how.<br />
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