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argumente 2011 - Verbund Oldenburger Münsterland

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<strong>argumente</strong><br />

DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN DES VERBUNDES OLDENBURGER MÜNSTERLAND<br />

Berichte, Meinungen & Porträts<br />

WWW.OM23.DE · SCHUTZGEBÜHR EUR 5,80<br />

Krise war gestern<br />

Das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />

startet weiter durch<br />

Kunststoffbranche vorn<br />

Folien, Formguss, Recycling: Firmen<br />

der Region beliefern die ganze Welt<br />

Diener und Leister<br />

Filmer, Werber, Ideenschmieden:<br />

Wo Dienstleistung Spaß macht<br />

Eine Region in Bewegung<br />

Menschen,<br />

die bewegen<br />

<strong>2011</strong><br />

Strategien<br />

Prognosen<br />

Ereignisse<br />

Franz Meyer<br />

Foto: Gerald Lampe<br />

Die Boomregion Niedersachsens aus erster Hand!


www.oeffentlicheoldenburg.de<br />

Nähe ist<br />

die beste Versicherung.


Intro<br />

RUDI<br />

HOCKMANN<br />

Argumente numero vier<br />

»Argumente« hat sich bereits nach seiner Premiere im Jahre 2008<br />

als attraktives und informationsreiches Medium zum Wirtschaftsstandort<br />

<strong>Oldenburger</strong> Münsterland etabliert. Bundesweit findet<br />

unser Magazin seine Leserinnen und Leser in Wirtschaft, Politik,<br />

Verwaltung und Privathaushalten.<br />

Nun also zum vierten Mal gute<br />

»Argumente«. Und der Titel<br />

bleibt weiterhin Programm:<br />

Wir wollen keine Hochglanzprospekte<br />

mit bunten Agenturfotos unters Volk<br />

bringen, sondern echte Geschichten<br />

von echten Unternehmen aus der Region<br />

– von Menschen, die bewegen. Deshalb,<br />

und nur deshalb, sind unsere »Argumente«<br />

in den veragngenen Jahren<br />

sowohl als illustriertes Kompendium<br />

der regionalen Wirtschaft wie auch als<br />

Informations- und Orientierungshilfe<br />

bei der Suche nach Arbeits- und Ausbildungsplätzen<br />

dankbar aufgenommen<br />

worden. Vor allem die vielseitigen und<br />

praxisnahen Artikel der Unternehmen<br />

aus dem <strong>Oldenburger</strong> Münsterland zeigen<br />

neue Pers pektiven auf. Allen Autoren,<br />

Fotografen, Inserenten und Förderern<br />

gilt dafür unser Dank.<br />

Ganz im Stil der ersten drei Ausgaben haben auch diesmal wieder 91 Autoren<br />

aus der regionalen Wirtschaft und den Kommunen der Landkreise Cloppenburg<br />

und Vechta ihre Tätigkeitsfelder, Chancen und Herausforderungen der künftigen<br />

Entwicklung aus ihrer Sicht beschrieben – allesamt Persönlichkeiten, die unser<br />

<strong>Oldenburger</strong> Münsterland mit ihrer Arbeit erfolgreich in Bewegung halten.<br />

Wo stehen die Unternehmen der Lebensmittelproduktion, der Kunststoffverarbeitung,<br />

des Maschinen- und Anlagebaus sowie der Bauwirtschaft im <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland? Welche Service- und Produktbereiche sind auf dem Vormarsch,<br />

welche Qualifikationen sucht die Wirtschaft in der Zukunft? Antworten<br />

auf diese Fragen finden Sie auf den folgenden 254 Seiten.<br />

Freuen Sie sich auf eine kurzweilige Lektüre und lassen Sie sich vom Optimismus<br />

und Tatendrang der Wirtschaftsregion <strong>Oldenburger</strong> Münsterland mittragen.<br />

Calveslage, im Februar <strong>2011</strong><br />

Rudi Hockmann<br />

Geschäftsführer des<br />

<strong>Verbund</strong>es <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

Titel<br />

Für sein unternehmerisches Lebenswerk wurde im<br />

November 2010 der Gründer der Böseler fm Büromöbel<br />

GmbH & Co. KG, Franz Meyer, ausgezeichnet.<br />

Der inzwischen achte Unternehmer -<br />

abend OM bot dafür einen ebenso festlichen wie<br />

einzigartigen Rahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18<br />

Wirtschaftsregion<br />

Vertrauen in die Wachstumskräfte der Region: Die<br />

beiden Landräte Hans Eveslage (Kreis CLP) und<br />

Albert Focke (Kreis VEC) sehen das OM als Nutzen<br />

bringende Kooperationsebene . . . . . . . . . .4<br />

<strong>2011</strong>: Die Wirtschaft wächst weiter. Ralph Derks von<br />

der Commerzbank sieht gute Chancen . . . . .12<br />

Uni Vechta stärkt die Region: Ein Hochschulporträt<br />

von Prof. Dr. Marianne Assenmacher . . . . . .24<br />

Top-Ausbildung im Handwerk: Günther Tönjes stellt<br />

Kfz-Berufsbilder mit Zukunft vor . . . . . . . . . .28<br />

Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />

Agrarbranche vor Wachstumsschub: Die Wirtschaftskrise<br />

richtete hier kaum Schaden an . . . . . . .34<br />

Für Landwirt und Verbraucher: Job und Struktur des<br />

Kreislandvolkverbandes Cloppenburg . . . . . .42<br />

Innovationen aus Lignocellulose: Agromed Austria<br />

und die Holzmühle Westerkamp . . . . . . . . . . .46<br />

Fleisch und Wurst aus Steinfeld: Seit knapp 45 Jahren<br />

bürgt Steinemann für Qualität . . . . . . . . .50<br />

Unsichtbares sichtbar machen: Die LVL GmbH im<br />

ecopark bei Emstek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54<br />

Vet Pharma, vormals »Essex Friesoythe«, ist eine<br />

Tochter des US-Konzerns Merck & Co. . . . . . .58<br />

Finanzieren mit Know-how: Agrarwirtschaft bleibt<br />

ein Wachstumsfeld für die OLB . . . . . . . . . . . .62<br />

Agrar- und Ernährungsforum OM: Klare Positionen<br />

von Ewald Drebing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .66<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

Boom im Maschinen- und Anlagenbau: Daniel Meier<br />

mit den neuesten Zahlen der Branche . . . . . .70<br />

Forschung ist das A & O: Envitec aus Lohne . . . .78<br />

Giganten aus Dinklage: Trenkamp & Gehle . . . .90<br />

Präzision aus Holzhausen: Die REHO-Gruppe . .84<br />

Energie mit Zukunft: Die SEVA AG, Emstek . . . .90<br />

Kundenzufriedenheit optimieren: Ein Leitfaden von<br />

Alexander Bruns (REBO Rechterfeld) . . . . . .94<br />

Kunststofftechnik<br />

Gute Zeiten für die Kunststoffbranche: Kunststoffe<br />

sind außergewöhnlich energieeffizient . . . .102<br />

Kunststoffe im Möbelbau: fm Büromöbel aus Bösel<br />

verarbeitet nicht nur Holz . . . . . . . . . . . . . . .118<br />

Kunden erwarten Flexibilität: Gummidichtungen<br />

und Gummiprofile von MOL aus Vechta . . .116<br />

Kunststoff im Blut: Die Burwinkel Kunststoffwerk<br />

GmbH aus Mühlen stellt sich vor . . . . . . . . .120<br />

We turn waste to wealth: Feature der WELA-Plast<br />

Recycling GmbH aus Goldenstedt . . . . . . . .124<br />

Kunststoffgeschichte im Museum: Ulrike Hagemeyer<br />

vom Lohner Industriemuseum . . . . . . . . .128<br />

Vielfalt macht Unterschiede: Das Werk Steinfeld des<br />

Folienspezialisten NORDENIA . . . . . . . . . . .134<br />

Unternehmerpreis OM: Menschen, die bewegen Seite 18<br />

Die Landkreise Cloppenburg und Vechta gelten seit Jahren als Keimzelle<br />

besonders erfolgreicher Unternehmer in Nordwestdeutschland. Drei von<br />

ihnen wurden dafür am 26. November 2010 mit dem Unternehmerpreis<br />

des <strong>Oldenburger</strong> Münsterlandes in der festlich geschmückten Aula der Uni<br />

Vechta ausgezeichnet. Den Preis für das unternehmerische Lebenswerk erhielt<br />

Franz Meyer, der Gründer der fm Büromöbel GmbH & Co. KG aus Bösel.<br />

Zum Unternehmer des Jahres wurde Roland Zerhusen, Inhaber und<br />

Geschäftsführer der Zerhusen Kartonagen GmbH in Damme, gekürt. Als<br />

Existenzgründer des Jahres wurde Klaus Gräfe, Inhaber und Geschäftsführer<br />

der GRÄFE GmbH, Ramsloh, ausgezeichnet.<br />

Die Uni des <strong>Oldenburger</strong> Münsterlandes Seite 24<br />

Mehr Studenten als je zuvor: Für das Wintersemester<br />

2010/<strong>2011</strong> konnte die Vechtaer<br />

Universität erneut einen Bewerberzuwachs<br />

von gut 38 Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahr verzeichnen. Über die steigende<br />

Attraktivität ihres Standortes freut<br />

sich nicht nur unsere Autorin, die Uni-<br />

Präsidentin Prof. Dr. Marianne Assenmacher,<br />

die ihre Institution zu Recht als<br />

wichtigen Impulsgeber für das <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland begreift. Zweifellos wäre<br />

die Region ohne ihre Hochschule ein<br />

ganzes Stück ärmer – und zwar nicht nur<br />

aus Gründen positiver Imagewerbung.<br />

Tue Gutes und rede (mehr) darüber Seite 66<br />

Gesunde Ernährung spielt in<br />

der Öffentlichkeit eine immer<br />

größere Rolle. Doch leider – so<br />

Ewald Drebing vom »Agrar- und<br />

Ernährungsforum <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland« – werden die Verbraucher<br />

allzu oft von einer<br />

zum Teil sehr einseitig geprägten<br />

medialen Berichterstattung<br />

Woche für Woche aufs Neue<br />

verunsichert. Obwohl die Qualität<br />

der Lebensmittel aus der<br />

Region weltweit höchstes Ansehen<br />

genießt, ist es der Branche<br />

bisher nicht gelungen, dies dem<br />

Kunden im eigenen Land näher<br />

zu bringen.<br />

2<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Ernährungswirtschaft<br />

Bauland. Wohnland. <strong>Oldenburger</strong> Münsterland. Seite 138<br />

Rund 80 Prozent der Menschen im OM<br />

erfüllen sich ihren Traum vom eigenen<br />

Haus. Das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland ist<br />

Bauland im Sinne des Wortes. Die florierende<br />

Wirtschaft braucht zudem eine<br />

verlässliche und gut ausgebaute Infra -<br />

struktur, um im Wettbewerb vorne zu<br />

bleiben. Darauf hat sich die hiesige Baubranche<br />

eingestellt und bietet ein beeindruckendes<br />

Leistungsspektrum rund<br />

um den Wirtschafts- und Wohnungsbau.<br />

Doch auch andere Bereiche des Gewerbes<br />

sind hier stark vertreten: In den<br />

Landkreisen Cloppenburg und Vechta<br />

haben weltweit renommierte Hersteller<br />

von Baustoffen und Baukomponenten<br />

sowie international tätige Unternehmen<br />

des Wirtschafts-, Wohnungs- und Tiefbaus<br />

ihren Firmensitz.<br />

Achtung, Action: Die Filmemacher aus Bösel Seite 168<br />

Bilder lösen Emotionen aus, positive wie<br />

negative, große und kleine, starke und weniger<br />

starke. Bilder, die zu Filmen werden,<br />

untermalt mit Musik, professionell durchdacht<br />

und erstellt, vertiefen diese Eindrücke.<br />

Die »Ganseforth Medienproduktion<br />

GmbH« aus Bösel hat sich auf Filme für<br />

mittelständische Unternehmen spezialisiert<br />

und bildet seit Jahren das <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland in Bewegung ab.<br />

Arbeitgeberattraktivität spürbar erhöhen Seite 232<br />

Sind Sie ein guter Arbeitgeber? Suchen Sie schon länger nach leistungsbereiten<br />

Mitarbeitern für Ihr Unternehmen und finden keine Leute? Könnte das neben<br />

dem fortschreitenden Mangel an geeigneten Fachkräften auch an fehlender<br />

Arbeitgeberattraktivität liegen? Autorin Karin Busse von der Cloppenburger<br />

Sprungbrett GbR fordert: »Machen Sie Ihr Unternehmen sexy für motivierte<br />

Mitarbeiter, die frischen Wind in Ihr Unternehmen bringen«.<br />

Und wie geht’s nach der Schule weiter? Seite 250<br />

Welche Anforderungen stellt mein Wunsch -<br />

beruf? Welche Aussichten bietet er mir?<br />

Passt er zu meinen Fähigkeiten und Kenntnissen?<br />

Fragen über Fragen, auf die die so<br />

genannte »Berufsorientierung« erste Antworten<br />

geben möchte. Dabei geht es in erster<br />

Linie darum, durch gezielte Maßnahmen<br />

die Voraussetzungen, Fähigkeiten und<br />

Interessen der Schüler mit den Anforderungen<br />

der Berufswelt abzugleichen und eine<br />

möglichst gute »Passung« zu erreichen –<br />

zum Beispiel in den BBS Friesoythe.<br />

Bauwirtschaft<br />

Bauland <strong>Oldenburger</strong> Münsterland . . . . . . . .138<br />

Holzbau aus Vechta: Die 1923 gegründete Zimmerei<br />

Kathe & Sohn ist europaweit tätig . . . . .146<br />

Risiken im Boden: Rubach & Partner aus Cloppenburg<br />

arbeiten als Baugrund-Gutachter . . . .150<br />

Maßarbeit: MB-Holzdesign schreinert Inneneinrichtungen<br />

nach firmeneigenem CAD . . . . .154<br />

Leuchtende Ideen: Elwateg empfiehlt den konsequenten<br />

Einsatz von Energiesparlampen . . .158<br />

Dienstleistungen<br />

OM-Dienstleister auf dem Vormarsch . . . . . . . . .162<br />

Der Film im Marketing: Die Ganseforth Filmproduktion<br />

bringt das OM in Bewegung . . . . . . . . .168<br />

Marken im Mittelstand: Werbeprofi Timo Kaapke<br />

über die Rolle des Markendesigns . . . . . . . .172<br />

Sicherheit für alle Fälle: Die Leistungen der SIWA<br />

Sicherheits- und Wachdienst GmbH . . . . . .178<br />

Neue Perspektiven im Web: Kurzporträt der HFC inter.net<br />

GmbH aus Cloppenburg . . . . . . . . . .182<br />

Werbeartikel im Marketing-Mix: Ingo Malinowski<br />

über die Arbeit von Quadro, Langförden . . .186<br />

Ideen brauchen Raum: Thomas Brackland und die<br />

Kühla Kühltechnik & Ladenbau Gmbh . . . . .190<br />

Die Allesdrucker aus Vechta: Geschichte und Portfolio<br />

der Ostendorf-Druckunternehmen . . .194<br />

Standort<br />

Wo ist was? Die Standorte der Region . . . . . .198<br />

Bakum, Barßel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .199<br />

Bösel, Cappeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .201<br />

Cloppenburg, Damme . . . . . . . . . . . . . . . . . .203<br />

Dinklage, Emstek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .205<br />

Essen, Friesoythe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .207<br />

Garrel, Goldenstedt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .209<br />

Holdorf, Lastrup . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .211<br />

Lindern, Löningen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .213<br />

Lohne, Molbergen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .215<br />

Neuenkirchen-Vörden . . . . . . . . . . . . . . . . . .217<br />

Saterland, Steinfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .218<br />

Vechta, Visbek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .220<br />

Standort spezial: Der Küstenkanal . . . . . . . . .222<br />

Arbeitsmarkt<br />

Was tun gegen Fachkräfteengpässe? Thorsten Müller<br />

von der AfA Vechta gibt Tipps . . . . . . . . .228<br />

Arbeitgeberattraktivität steigern: Die Sprungbrett<br />

GbR aus Cloppenburg weiß, wie’s geht . . . .232<br />

Von der Messe zum Job: Im November <strong>2011</strong> findet<br />

die erste »Jobmesse OM« in CLP statt . . . . .236<br />

Kreativität ist trainierbar: A. Bullermann ist begeisterter<br />

Schmied und Produktdesigner . . . . .240<br />

Passgenau und anschlussfähig: Michael Hoffschroer<br />

über das duale Ausbildungssystem . . . . . . .244<br />

Erzieherin–ein Beruf mit Zukunft: Silke Oeltjen stellt<br />

die Justus-von-Liebig-Schule Vechta vor . . .248<br />

Schule –und danach? Berufsorientierungsmaßnahmen<br />

an den BBS in Friesoythe . . . . . . . . . . .250<br />

Lebenswelt<br />

Lebenswertes <strong>Oldenburger</strong> Münsterland: Vom Wohnen<br />

und Arbeiten in der Region . . . . . . . . . .254<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

3


Wirtschaftsregion<br />

Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />

Höchst willkommene Gelegenheit zum Gedankenaustausch zum Abschluss der EuroTier 2010 (v. l.n. r.): Ministerialdirektor Bernd-Udo Hahn<br />

vom Bundeslandwirtschaftsministerium, <strong>Verbund</strong>präsident Albert Focke, Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Astrid Grotelüschen,<br />

der Vorsitzende des agrar- und ernährungsforums <strong>Oldenburger</strong> Münsterland Ewald Drebing, DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer<br />

und <strong>Verbund</strong>vizepräsident Hans Eveslage beim Parlamentarischen Abend des <strong>Oldenburger</strong> Münsterlandes.<br />

LANDRAT ALBERT FOCKE UND LANDRAT HANS EVESLAGE<br />

Vertrauen in die Wachstumskräfte<br />

Aktuellen Umfragen zufolge leben viele Institutionen und Organisationen in Deutschland mit Blick<br />

auf das ihnen entgegen gebrachte Vertrauen von der Substanz. Das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland wird<br />

dagegen als aktive und verlässliche Gemeinschaft der Menschen in den Landkreisen Cloppenburg und<br />

Vechta erlebt, die selbstbewusst auf der Basis gemeinsamer Wertvorstellungen handeln. In der Wirtschaftskrise<br />

wurde das Vertrauen in die Substanz und Kompetenz der Unternehmen, in die Tragfähigkeit<br />

der Infrastruktur, in die Besonnenheit und Kompetenz der politisch Verantwortlichen sowie in die<br />

Solidarität und Tatkraft der Menschen erneut bestätigt.<br />

Aufgabe des <strong>Verbund</strong>es <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland ist es, die Region<br />

als verlässliche, Gemeinschaft stiftende<br />

und Nutzen bringende Kooperationsebene<br />

anzubieten. Seine Öffentlichkeitsarbeit<br />

soll außerhalb der Region Aufmerksamkeit<br />

für Produkte und Dienstleistungen<br />

aus der Region sowie für Investitions-,<br />

Erholungs- und Karrierechancen in<br />

der Region wecken. Die Öffentlichkeitsarbeit<br />

soll innerhalb der Region die Standortbindung<br />

der zunehmend exportorientierten<br />

Unternehmen festigen und ihre<br />

regionale Zusammenarbeit fördern. Der<br />

Bevölkerung soll sie die besondere Lebensqualität<br />

der Region und die Perspektiven<br />

in Wirtschaft und Tourismus für das<br />

eigene berufliche Fortkommen vermitteln.<br />

Den Landkreisen, Städten und Gemeinden<br />

soll sie eine Plattform bieten, die<br />

wahrgenommenen regionalen Vorzüge<br />

für ihr Standortmarketing einzusetzen.<br />

Diesen Zielen dienen insbesondere die regelmäßigen<br />

KMU-Journalistenreisen des<br />

<strong>Verbund</strong>es, bei denen immer wieder<br />

neue, bisher noch nicht so bekannte Unternehmen<br />

mit ihrem Leistungsangebot<br />

vorgestellt werden.<br />

Aufmerksamkeit und Vertrauen sind in<br />

der gegenwärtigen Mediengesellschaft ei-<br />

4<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Wirtschaftsregion<br />

Foto: Daniel Meier<br />

ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG<br />

Vorstandsvorsitzender: Georg Hake<br />

Theodor-Heuss-Straße 96 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/905-0 · Fax 04441/905-470<br />

info@alte-oldenburger.de<br />

www.alte-oldenburger.de<br />

AUMANN Garten- und Landschaftsbau GmbH<br />

Geschäftsführer: Franz Aumann<br />

Werner-Baumbach-Straße 41<br />

49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04474/9495-0 · Fax 04474/9495-85<br />

aumann@aumann-galabau.de<br />

www.aumann-galabau.de<br />

Die so genannten »KMU-Journalistenreisen <strong>Oldenburger</strong> Münsterland« verfolgen das kommunikative<br />

Ziel, der regionalen Öffentlichkeit noch nicht so bekannte Unternehmen an ihren<br />

Standorten vorzustellen.<br />

ne knappe Ressource. Werbung löst dazu<br />

Tickets, um mitgenommen zu werden und<br />

setzt vorwiegend auf Emotion. Öffentlichkeitsarbeit<br />

versucht es per Anhalter und<br />

setzt vorwiegend auf Information. Ergänzend<br />

zur operativen Wirtschaftsförderung<br />

der Landkreise, Städte und Gemeinden<br />

betreibt der <strong>Verbund</strong> Wirtschaftskommunikation<br />

für die Region.<br />

Die Wirtschaftsregion wird mit ihren<br />

Schwerpunktkompetenzen vorgestellt,<br />

um Aufmerksamkeit für das Leistungsangebot<br />

hiesiger Unternehmen und Standorte<br />

zu schaffen. Die Kommunikation erfolgt<br />

dabei in enger Einbindung der Unternehmen<br />

und Standorte in Form von Pressearbeit,<br />

klassischer Werbung und Veranstaltungen.<br />

Das Ziel ist, durch Aktivitäten auf<br />

regionaler Ebene die Bindung der Unternehmen<br />

an ihre Standorte zu festigen und<br />

sie für die regionale Außendarstellung zu<br />

gewinnen. Darin wird Meinungsbildnern<br />

in Wirtschaft, Politik und Medien die Botschaft<br />

eines exportorientierten und innovationsstarken<br />

Produktionsstandortes <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland mit Marktpotenzialen<br />

für Dienstleistungen vermittelt.<br />

Schwerpunktbranchen sind die Agrarund<br />

Ernährungswirtschaft, der Maschinen-<br />

und Anlagenbau, die Kunststoffverarbeitung<br />

und die Bauwirtschaft. Zur Ansprache<br />

der Fachöffentlichkeit werden<br />

vom <strong>Verbund</strong> besonders die Leitmessen<br />

der Schwerpunktbranchen sowie die<br />

Fachmedien genutzt. Die gezielte Akquisition<br />

von Investoren gehört dagegen nicht<br />

zu seinen Aufgaben.<br />

Im Zentrum der Wirtschaftskommunikation<br />

stehen die Unternehmen des <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterlandes, insbesondere die<br />

sich im Regionalmarketing aktiv engagierenden<br />

235 Partnerunternehmen des <strong>Verbund</strong>es.<br />

Ihren Beziehungsgruppen wird<br />

das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland als Beschaffungsmarkt<br />

und Kompetenzstand ort<br />

für Produkte und Dienstleistungen in den<br />

Schwerpunktbranchen vorgestellt. Dabei<br />

setzt der <strong>Verbund</strong> auf eigene Informationsmittel<br />

und den Kontakt zu Wirtschaftsredaktionen<br />

und Fachmedien, um<br />

sie für Veröffentlichungen über die Region<br />

und ihre Unternehmen zu gewinnen.<br />

Neben den regionalen Bildungseinrichtungen,<br />

die für alle Unternehmen von<br />

zentraler Bedeutung sind, handelt es sich<br />

bei den Beziehungsgruppen<br />

• für die Agrartechnik um Landwirte in<br />

aller Welt;<br />

• für die Kunststoffverarbeitung um die<br />

europäische Automobil-, Bau-, Elektro-,<br />

Pharma- und Nahrungsmittelindustrie;<br />

• für die Ernährungswirtschaft um die<br />

Gesetzgeber auf Landes-, Bundes- und<br />

insbesondere EU-Ebene sowie den Handel<br />

und die NGOs;<br />

• für die Bauwirtschaft um Bauherren in<br />

Niedersachsen und dem Ruhrgebiet.<br />

Die Rahmenbedingungen haben sich seit<br />

Jahresbeginn 2010 deutlich verbessert.<br />

Nach dem Herbstgutachten 2010 der acht<br />

Wirtschaftsforschungsinstitute für die<br />

Bundesregierung wächst das Bruttoin-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

Böckmann Fahrzeugwerke GmbH<br />

Geschäftsführer: Klaus und Roger Böckmann<br />

Siehefeld 5 · 49688 Lastrup<br />

Tel. 04472/895-0 · Fax 04472/895-550<br />

info@boeckmann.com · www.boeckmann.com<br />

Bremer Landesbank<br />

Direktor: Torsten Brandt<br />

Markt · 26122 Oldenburg<br />

Tel. 0441/237-1601 · Fax 0441/237-1655<br />

torsten.brandt@bremerlandesbank.de<br />

www.bremerlandesbank.de<br />

c-Port Zweckverband IIK<br />

Geschäftsführer: Martin Kropp<br />

Am Küstenkanal 2 · 26683 Saterland<br />

Tel. 04491/786000 · Fax 04491/786009<br />

info@c-port-kuestenkanal.de<br />

www.c-port-kuestenkanal.de<br />

Commerzbank AG, Filiale Oldenburg<br />

Mitglied der Geschäftsleitung: Ralph Derks<br />

Heiligengeiststraße 29 · 26121 Oldenburg<br />

Tel. 0441/2105-111 · Fax 0441/2105-200<br />

ralph.derks@commerzbank.com<br />

www.commerzbank.com<br />

Derby Cycle Werke GmbH<br />

Geschäftsführer: Mathias Seidler<br />

Siemensstraße 1-3 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/966-175 · Fax 04471/966-188<br />

info@derby-cycle.de<br />

www.derby-cycle.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

5


Wirtschaftsregion<br />

Deutsche Bank AG<br />

Theodor Lanfermann<br />

Staugraben 10 · 26122 Oldenburg<br />

Tel. 0441/2108-120 · Fax 0441/2108-210<br />

theodor.lanfermann@db.com<br />

www.deutsche-bank.de<br />

ecopark (Zweckverband)<br />

Geschäftsführer: Jürgen Felbinger<br />

Eschstraße 29 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/7098-11 · Fax 04471/7098-22<br />

info@ecopark.de · www.ecopark.de<br />

Fotos: <strong>Verbund</strong> OM (oben), Daniel Meier (Mitte, unten)<br />

EWE Aktiengesellschaft<br />

Geschäftsführer der Region<br />

Cloppenburg/Emsland: Ludwig Kohnen<br />

Emsteker Straße 60 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/13-100 · Fax 04471/13-109<br />

ludwig.kohnen@ewe.de · www.ewe.de<br />

Friedrich Graepel Aktiengesellschaft<br />

Vorstand: Klaus Mecking<br />

Zeisigweg 2 · 49624 Löningen<br />

Tel. 05432/85-105 · Fax 05432/85-212<br />

graepelag@graepel.de<br />

www.graepel.de<br />

HAGOLA Gastronomie-Technik GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Stefan Rakers<br />

Hagolastraße 2 · 49424 Goldenstedt<br />

Tel. 04444/201-0 · Fax 04444/201-111<br />

info@hagola.de<br />

www.hagola.de<br />

Hanekamp Busreisen GmbH<br />

Geschäftsführer: Jörg Schneider<br />

Daimlerstraße 13 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/9497-0 · Fax 04471/9497-25<br />

info@hanekamp-reisen.de<br />

www.hanekamp-reisen.de<br />

HAWITA-Gruppe GmbH<br />

Geschäftsführender Gesellschafter:<br />

Hans Tabeling<br />

Langer Damm 1 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9395-0 · Fax 04441/9395-44<br />

info@hawita-gruppe.de<br />

www.hawita-gruppe.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

Messeeinsätze 2010 für den <strong>Verbund</strong> <strong>Oldenburger</strong> Münsterland: Die Delegation besuchte die<br />

Stände regionaler Aussteller auf der Internorga in Hamburg, auf der InterMEAT/Inter -<br />

COOL in Düsseldorf und der EuroTier in Hannover.<br />

6<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Wirtschaftsregion<br />

Quelle: LSKN | Grafik: bitters.de<br />

Industriekonjunktur: Umsatzentwicklung im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr<br />

<strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />

Niedersachsen<br />

2009 2010<br />

15 %<br />

10 %<br />

5 %<br />

HEISO GmbH<br />

Geschäftsführer: Henry Sommer<br />

Unnerweg 1 · 49688 Lastrup<br />

Tel. 04472/9473-20 · Fax 04472/9473-22<br />

info@heiso.de<br />

www.heiso.de<br />

0 %<br />

-5 %<br />

-10 %<br />

-15 %<br />

Erdenwerke Hülskamp<br />

Inhaber: Thomas Hülskamp<br />

Industriestraße 11 · 26219 Bösel<br />

Tel. 04494/433 · Fax 04494/8349<br />

erdenwerke-huelskamp@ewetel.net<br />

-20 %<br />

-25 %<br />

1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal 1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal<br />

OM macht Dampf: Die Wellenformen sind durchaus vergleichbar, nur die Werte der Region<br />

liegen deutlich höher (Betriebe im verarbeitenden Gewerbe mit mind. 50 Beschäftigten,<br />

Quelle: Landesbetrieb für Statistik & Kommunikationstechnologie Niedersachsen).<br />

landsprodukt in 2010 mit 3,5 und in <strong>2011</strong><br />

mit zwei Prozent stärker als in ganz Europa.<br />

Die Arbeitslosigkeit wird <strong>2011</strong> unter<br />

die Marke von drei Millionen sinken und<br />

damit den niedrigsten Stand seit 1992 erreichen.<br />

Die Erholung wird – anders als in<br />

den Vorjahren – nicht mehr allein vom Export,<br />

sondern auch vom privaten Konsum<br />

und betrieblichen Investitionen getragen.<br />

Die Produktivität der deutschen Wirtschaft<br />

ist deutlich gestiegen und liegt<br />

mittlerweile zehn Prozent über dem europäischen<br />

Durchschnitt. Der Deutsche Industrie-<br />

und Handelskammertag (DIHK)<br />

ist optimistisch, dass die Wirtschaftslei -<br />

stung bereits <strong>2011</strong> wieder an das Vorkrisenniveau<br />

anknüpft. Zu ähnlichen Ergebnissen<br />

kommt die Konjunkturumfrage der<br />

Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer<br />

(IHK) für das dritte Quartal<br />

2010. Jedes dritte Unternehmen bewerte<br />

die aktuelle Lage als »gut«. Nach der Industrie<br />

fänden nun auch Baugewerbe,<br />

Handel und Dienstleistungen Anschluss<br />

an die Konjunkturentwicklung. Fast jedes<br />

dritte Unternehmen plane, die Investitionen<br />

zu erhöhen.<br />

Das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland hat sich<br />

auch in den ersten drei Quartalen 2010<br />

ausgesprochen dynamisch präsentiert. Im<br />

Vergleich zum Vorjahr stieg der Industrieumsatz<br />

um zehn Prozent auf 6,7 Milliarden<br />

Euro, der Industrieexport um fast<br />

acht Prozent auf 1,4 Milliarden Euro und<br />

die Industriebeschäftigung um 4,5 Prozent<br />

auf 246.452 Euro. Im Gastgewerbe<br />

stieg die Zahl der Ankünfte um 8,5 Prozent<br />

auf 200.354, die Zahl der Übernachtungen<br />

um 13,9 Prozent auf 542.582. Die<br />

Arbeitslosenquote betrug zuletzt 4,5 Prozent.<br />

Mit der Konjunkturerholung stellt sich<br />

auch der Fachkräftemangel wieder ein.<br />

Jedes fünfte deutsche Unternehmen hat<br />

generell und jedes zweite zumindest zum<br />

Teil Probleme offene Stellen zu besetzen.<br />

Besonders gefragt sind Fachkräfte mit<br />

Weiterbildungsabschlüssen wie Fachwirt<br />

und Meister. Fast die Hälfte der Unternehmen<br />

erwartet in den kommenden fünf<br />

Jahren einen Fachkräftemangel im Bereich<br />

der Hochqualifizierten. Mehr als ein<br />

Drittel plant eine Ausweitung der Ausund<br />

Fortbildungsangebote. Nach dem<br />

Branchenbarometer des Adecco-Stellen -<br />

index schalteten Deutschlands Privatunternehmen<br />

im dritten Quartal dieses<br />

Jahres 22 Prozent mehr Stellenangebote<br />

als im Vorjahr. Insbesondere Ingenieure<br />

sind gefragt. Der Adecco-Stellenindex<br />

wird seit 1995 erhoben und gilt als wichtiger<br />

Indikator für den Beschäftigungsmarkt<br />

in Deutschland.<br />

Bei näherer Betrachtung der regionalen<br />

Schwerpunktbranchen ist die ökonomische<br />

Perspektive der deutschen Agrarund<br />

Ernährungswirtschaft glänzend. Ihr<br />

Umsatz soll in den kommenden fünf Jahren<br />

um 30 Prozent wachsen. Zwei Drittel<br />

der Unternehmen berichten von einer<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

IHR Ideal Home Range<br />

Geschäftsführer: Manfred Morthorst<br />

Höger Damm 4 · 49632 Essen Oldb.<br />

Tel. 05434/81-0 · Fax 05434/81-56<br />

info@ihr.eu · www.ihr.eu<br />

Peter Kenkel GmbH<br />

Geschäftsführer: Peter Kenkel<br />

Turmtannen 10 · 49451 Holdorf<br />

Tel. 05494/9897-97 · Fax 05494/9897-98<br />

info@peterkenkel.de<br />

www.peterkenkel.de<br />

®<br />

KÜHLA Kühltechnik & Ladenbau GmbH<br />

Geschäftsführer: Thomas Brackland<br />

Nordkämpe 1a · 49377 Vechta<br />

Tel. 04447/9633-0 · Fax 04447/9633-33<br />

info@kuehla.de<br />

www.kuehla.de<br />

Landessparkasse zu Oldenburg<br />

Leiter Marktkommunikation:<br />

Olaf Meenen<br />

Berliner Platz 1 · 26123 Oldenburg<br />

Tel. 0441/230-3140<br />

Fax 0441/230-1000<br />

olaf.meenen@lzo.com<br />

www.lzo.com<br />

LEONI Special Cables GmbH<br />

Geschäftsführer:<br />

Lars-Jan Szymanski, Markus Thoma<br />

Eschstraße 1 · 26169 Friesoythe<br />

Tel. 04491/291-0 · Fax 04491/291-169<br />

info@lsc.leoni.com<br />

www.leoni-special-cables.com<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

7


Wirtschaftsregion<br />

Münsterländische Versicherungsvermittlung<br />

Lamping GmbH<br />

Geschäftsführer: Paul-Heinrich Lamping<br />

Mühlenstraße 19 · 49429 Visbek<br />

Tel. 04445/9630-0 · Fax 04445/9630-96<br />

post@mvv.info · www.muensterlaendische.de<br />

Tourismuskonjunktur: Übernachtungszahlen im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr<br />

20 %<br />

<strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />

Niedersachsen<br />

2009 2010<br />

Quelle: LSKN | Grafik: bitters.de<br />

Niedersachsenpark GmbH<br />

Geschäftsführer: Uwe Schumacher<br />

Küsterstraße 4 · 49434 Neuenkirchen-Vörden<br />

Tel. 05493/5492-0 · Fax 05493/5492-15<br />

mail@niedersachsenpark.de<br />

www.niedersachsenpark.de<br />

15 %<br />

10 %<br />

5 %<br />

NW-Niemann GmbH Elektrotechnik<br />

Geschäftsführer: Holger Pawel<br />

Schnatgang 3 · 49377 Langförden<br />

Tel. 04447/9635-5 · Fax 04447/9635-35<br />

info@nw-niemann.de · www.nw-niemann.de<br />

0 %<br />

-5 %<br />

Öffentliche Versicherungen Oldenburg<br />

Direktor Vertrieb & Marketing:<br />

Jürgen Müllender<br />

Staugraben 11 · 26122 Oldenburg<br />

Tel. 0441/2228-0 · Fax 0441/2228-444<br />

info@oeffentlicheoldenburg.de<br />

www.oeffentlicheoldenburg.de<br />

-10 %<br />

1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal 1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal<br />

Tourismus als Wirtschaftsfaktor im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland: Im Gastgewerbe stieg die Zahl der<br />

Ankünfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9 Prozent auf 200.354, die Zahl der<br />

Übernachtungen kletterte um 14 Prozent auf 542.582 – mit solchen Werten lässt die Region<br />

ihr Bundesland weit hinter sich (Beherbergungsbetriebe mit mind. 9 Betten inkl. Camping,<br />

Quelle: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen).<br />

Oldenburgische Landesbank AG<br />

Leiterin Unternehmenskommunikation:<br />

Britta Silchmüller<br />

Stau 15-17 · 26122 Oldenburg<br />

Tel. 0441/221-1213 · Fax 0441/221-2425<br />

britta.silchmueller@olb.de · www.olb.de<br />

Optikett GmbH<br />

Geschäftsführer: Daniel Ostendorf,<br />

Günther Ostendorf, Matthias Ostendorf<br />

Gutenbergstraße 1 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9260-70 · Fax 04441/9260-66<br />

info@optikett.com · www.optikett.de<br />

Druckerei Ostendorf GmbH<br />

Geschäftsführer: Frank Ostendorf,<br />

Günther Ostendorf, Matthias Ostendorf<br />

Gutenbergstraße 1 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9260-0 · Fax 04441/9260-60<br />

info@druckerei-ostendorf.de<br />

www.druckerei-ostendorf.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

»guten« bis »sehr guten« Geschäftslage.<br />

Wenn dabei auch der deutsche Markt zumeist<br />

der wichtigste bleibt, wird der Exportanteil<br />

in den kommenden fünf Jahren<br />

auf 45 Prozent steigen (2009: 36 Prozent).<br />

Die steigende Exportorientierung<br />

bestimmte auch die Gespräche auf der<br />

InterMEAT/ InterCOOL in Düsseldorf.<br />

Andererseits wird der Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />

in der deutschen Öffentlichkeit<br />

mit wachsender Aggressivität<br />

die Existenzberechtigung regelrecht abgesprochen.<br />

Eine Gesellschaft, die von<br />

Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung<br />

offenbar weitgehend keine Ahnung<br />

mehr hat und selbst auf geringe<br />

Preiserhöhungen überaus sensibel reagiert,<br />

stellt zugleich immer höhere Anforderungen<br />

an Produktsicherheit und -qualität<br />

und will die sozialen, ethischen und<br />

ökologischen Aspekte der Produktion<br />

stärker berücksichtigt wissen<br />

Die Auseinandersetzungen darum werden<br />

durch professionelle Kampagnen der<br />

Nicht-Regierungs-Organisationen (NGO)<br />

in den Medien inszeniert. Die Antwort der<br />

Agrar- und Ernährungswirtschaft in Form<br />

immer neuer Qualitätszertifizierungen<br />

wirkt dagegen fast hilflos. Der Anteil der<br />

Vegetarier ist von 0,6 Prozent in den 80er<br />

Jahren auf rund acht Prozent gestiegen.<br />

Rund 80 Prozent davon sind Frauen. Bei<br />

Jugendlichen ist der Anteil rund ein Viertel<br />

und steigt mit dem Einkommen. Wie<br />

die Gespräche beim Parlamentarischen<br />

Abend des <strong>Oldenburger</strong> Münsterlandes<br />

zur EuroTier 2010 zeigten, stellt diese Entwicklung<br />

Unternehmen und Standorte<br />

vor eine gewaltige Herausforderung.<br />

Der Verband Deutscher Maschinenund<br />

Anlagenbauer (VDMA) rechnet für<br />

<strong>2011</strong> mit einem Wachstum des deutschen<br />

Maschinen- und Anlagenbaus um acht<br />

Prozent. Der Auftragseingang ist in den<br />

ersten acht Monaten des Jahres um 35<br />

Prozent gewachsen. Im Juli 2010 lag die<br />

Kapazitätsauslastung im Schnitt bei 82,9<br />

Prozent. Hauptmotor war der Inlandsmarkt<br />

mit einem Plus von 45 Prozent,<br />

während der Export lediglich um 5,7 Prozent<br />

anzog. Erste Teilbranchen wie der<br />

Kunststoff- und Gummimaschinenbau<br />

8<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Wirtschaftsregion<br />

Quelle: Bundesagentur für Arbeit | Grafik: bitters.de<br />

Arbeitsmarktkonjunktur: Entwicklung der Arbeitslosenquoten 2009 und 2010<br />

<strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />

Niedersachsen<br />

2009 2010<br />

9 %<br />

8 %<br />

7 %<br />

H.-J. Rießelmann GmbH<br />

Irmtrud Rießelmann<br />

Industriering 4 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/9270-11 · Fax 04442/9270-77<br />

ir@riesselmann-druck.de<br />

www.riesselmann-druck.de<br />

Druckhaus + Verlag Friedr. Schmücker GmbH<br />

Geschäftsführer: Rainer Hömer<br />

Gutenbergstraße 1 · 49624 Löningen<br />

Tel. 05432/9488-0 · Fax 05432/9488-77<br />

hoemer@schmuecker-druckhaus.de<br />

www.schmuecker-druckhaus.de<br />

6 %<br />

5 %<br />

Siemer Jachtservice Hunte-Ems GmbH<br />

Geschäftsführer: Alexander Siemer<br />

Schleusenstraße 149 b · 26676 Barßel<br />

Tel. 04497/926826<br />

Fax 04497/926794<br />

info@siemer-jachtservice.de<br />

www.siemer-jachtservice.de<br />

4 %<br />

1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal 1. Quartal 2. Quartal<br />

3. Quartal<br />

<strong>Oldenburger</strong> Münsterland von der Vollbeschäftigung nicht weit entfernt: Ende Oktober 2010 waren<br />

im Arbeitsamtsbezirk Vechta 6.932 Menschen ohne Job. Das waren 3 Prozent weniger<br />

als im Vormonat und 12 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Landkreis Vechta konnte seine<br />

landesweite Spitzenposition mit einer Quote von 4 Prozent behaupten (Anteil der Arbeitslosen<br />

an allen zivilen Erwerbspersonen, Quelle: Bundesagentur für Arbeit).<br />

marschieren bereits wieder auf ihre höchsten<br />

Auftragseingangsniveaus zu.<br />

Auch das für den regionalen Maschinen-<br />

und Anlagenbau so wichtige Konjunkturbarometer<br />

der Landwirtschaft<br />

stieg im September auf ein Niveau wie zuletzt<br />

im Frühjahr 2008. Ein Viertel der Betriebe<br />

bewertet seine gegenwärtige wirtschaftliche<br />

Situation mit »gut« oder »sehr<br />

gut«, rund 60 Prozent mit »befriedigend«.<br />

Für Agrarmaschinen und -anlagen ist somit<br />

eine höhere Nachfrage zu erwarten.<br />

Dies bestätigten auch die Gespräche mit<br />

regionalen Ausstellern auf der EuroTier.<br />

Die Kunststoffindustrie hingegen ist mit<br />

voller Wucht von der Krise getroffen worden.<br />

In der halbjährlichen Konjunktur-<br />

Umfrage des Fachblatts »Kunststoffinformation«<br />

meldeten 80 Prozent der Unternehmen<br />

für das erste Halbjahr 2010 einen<br />

besseren Geschäftsverlauf, der sich<br />

bereits in höheren Investitionen und steigender<br />

Beschäftigung widerspiegelt. Die<br />

Branche ist in hohem Maße abhängig von<br />

der Entwicklung des Rohölpreises, der die<br />

Kostenstruktur prägt und unter ständigen<br />

Anpassungs- und Rationalisierungsdruck<br />

setzt. Um starke Preisschwankungen auffangen<br />

zu können, setzen einige Unternehmen<br />

verstärkt auf Lagerhaltung.<br />

Hier bieten die Standorte im <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland aufgrund der vergleichsweise<br />

günstigen Grundstückspreise einen<br />

Standortvorteil. Der ausschlaggebende<br />

Erfolgsfaktor bleibt jedoch die Innovationsfähigkeit.<br />

Schon bei einer Befragung<br />

durch den <strong>Verbund</strong> <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />

im Jahre 2001 gaben die regionalen<br />

Kunststoffunternehmen einer Wettbewerbsstrategie<br />

der Qualitätsführerschaft<br />

die höchsten Erfolgschancen. Diese Strategie<br />

setzt eine (kosten-) intensive Forschungs-<br />

und Entwicklungsarbeit voraus,<br />

die rasch neue Marktstandards schafft.<br />

Doch schon damals herrschte aus Sicht<br />

von mindestens 30 Prozent der Unternehmen<br />

ein Mangel an Werkzeug- und Verfahrensmechanikern,<br />

IT-Fachleuten, Ingenieuren<br />

und Elektronikern vor. Ein hoher<br />

Weiterbildungsbedarf wurde in den<br />

Bereichen Fremdsprachen, Informationsund<br />

Kommunikationstechnologie sowie<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

Spitzer Silo-Fahrzeuge-Fördertechnik GmbH<br />

Geschäftsführerin:<br />

Elisabeth Gänsler<br />

Zum Brook 30 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/18606-0<br />

Fax 04471/18606-10<br />

elisabeth.gaensler@spitzer-silo.com<br />

www.spitzer-silo.com<br />

VESTA Stahlservice GmbH<br />

Gesellschafterin und Geschäftsführerin:<br />

Marita Kotschofsky<br />

Holzhausen 15· 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/944-110<br />

Fax 04441/944-155<br />

info@vesta-stahl.de<br />

www.vesta-stahl.de<br />

Arbeitsgemeinschaft der<br />

Volks- und Raiffeisenbanken<br />

im Landkreis Cloppenburg<br />

c/o Raiffeisenbank Garrel eG<br />

Vorsitzender: Ludger Ostermann<br />

Postfach 1260 · 49675 Garrel<br />

Tel. 04474/9499-20<br />

Fax 04474/9499-12<br />

posteingang@rbgarrel.de<br />

www.vr-networld-cloppenburg.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

9


Wirtschaftsregion<br />

Arbeitsgemeinschaft der Volksbanken<br />

im Landkreis Vechta<br />

c/o Volksbank Neuenkirchen-Vörden eG<br />

Vorsitzender: Norbert Feldkamp<br />

Bahnhofstraße 2<br />

49434 Neuenkirchen-Vörden<br />

Tel. 05493/981-0 · Fax 05493/981-189<br />

norbert.feldkamp@vbneuenkirchen-voerden.de<br />

www.vr-networld-kreisvechta.de<br />

Konjunkturentwicklung der niedersächsischen Lebensmittelindustrie im Vergleich zum Vorjahr<br />

Umsatz<br />

20 %<br />

10 %<br />

Beschäftigte<br />

2009 2010<br />

Quellen: LSKN | Grafiken: bitters.de<br />

Warnking Elektrotechnik GmbH<br />

Geschäftsführer: Stefan Warnking<br />

Holzhausen 14 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9235-0 · Fax 04441/9235-36<br />

info@warnking.de · www.warnking.de<br />

0 %<br />

-10 %<br />

-20 %<br />

1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal 4. Quartal 1. Quartal 2. Quartal 3. Quartal<br />

Waskönig+Walter Kabel-Werk GmbH u. Co. KG<br />

Geschäftsführer: Jörg Waskönig,<br />

Michael Waskönig, Stefan Nestler<br />

Ostermoorstraße 143<br />

26683 Saterland-Ramsloh<br />

Tel. 04498/88-0 · Fax 04498/88-900<br />

verkauf@waskoenig.de<br />

www.waskoenig.de<br />

Gerhard Wilmering GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Leo Wilmering<br />

Marschstraße 45 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9311-0<br />

Fax 04441/9311-20<br />

bus@wilmering.de<br />

www.wilmering-buslinien.de<br />

Zerhusen Kartonagen GmbH<br />

Geschäftsführer: Roland Zerhusen<br />

Industriestr. 9 · 49401 Damme<br />

Tel. 05491/9688-0 · Fax 9688-49<br />

info@zerhusen.de · www.zerhusen.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

Konstruktions- und Fertigungstechnik<br />

gesehen. Je mehr sich die Unternehmen<br />

dabei auf Qualitätsführerschaft konzentrierten,<br />

desto stärker stieg der Bedarf an<br />

Fachkräften. Die Gewinnung von Spitzenfachkräften<br />

dürfte folglich entscheidend<br />

für die Zukunft des Kunststoffstandortes<br />

<strong>Oldenburger</strong> Münsterland bleiben.<br />

Nach Einschätzung des Zentralverbandes<br />

wird das Bauhauptgewerbe im Wirtschaftsjahr<br />

2010 einen Umsatz von 81<br />

Milliarden Euro erreichen und das Vorjahresergebnis<br />

damit um 1,5 Prozent verfehlen.<br />

Für <strong>2011</strong> erwartet man erneut einen<br />

Rückgang um 1,5 Prozent auf 79,7 Milliarden<br />

Euro. Nur der Wohnungsbau werde<br />

leicht zulegen – mit der Verlagerung des<br />

Schwerpunktes vom Neubau auf Sanierung<br />

und Renovierung.<br />

Vor diesem Hintergrund vertrauen wir<br />

weiterhin auf die Problemlösungsfähigkeit<br />

unserer Unternehmen. Ihr Sachverstand,<br />

ihre Netzwerke und ihre unternehmerische<br />

Initiative sichern weiterhin Ko -<br />

stenvorteile, Innovationsvorsprünge und<br />

Leistungsflexibilität. Unsere Unternehmen<br />

können aber genauso auf das investitionsfreundliche<br />

Umfeld vertrauen. Die<br />

von unseren Kommunen verantwortlich<br />

gestalteten Standortbedingungen sind in<br />

der Bevölkerung breit verankert. Ihre<br />

Akzeptanz speist sich zu einem großen<br />

Teil aus dem Stolz auf das gemeinsam Erreichte.<br />

Berufliche Perspektiven und Lebensqualität<br />

wecken Zufriedenheit, sind Argumente,<br />

in der Region Wurzeln zu schlagen.<br />

Vertrauen in die Zukunft, ja Stolz auf<br />

das gemeinsam Erreichte stellt sich ein,<br />

steckt andere an. Wo dieses Vertrauen<br />

schwindet, die Menschen abwandern,<br />

wird niemand sein schwer verdientes<br />

Geld in neue Arbeitsplätze investieren.<br />

Mit Veranstaltungen wie dem Unternehmerabend,<br />

mit Informationsangeboten<br />

wie dem Wirtschaftsportal om23.de<br />

und – last but not least – mit diesem Wirtschaftsmagazin<br />

will der <strong>Verbund</strong> das Vertrauen<br />

in die Zukunft des <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterlandes stärken.<br />

■<br />

10<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Wirtschaftsregion<br />

Foto: Commerzbank AG Oldenburg<br />

Das Commerzbank-Team im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland: (v. r.) Ralph Derks (Mitglied der Geschäftsleitung), Marieke Ellberg (Firmenkundenbetreuerin)<br />

und Thorsten Schmidtke (Firmenkundenbetreuer) freuen sich nach der positiven Konjunkturentwicklung in 2010 auf das<br />

kommende Jahr.<br />

RALPH DERKS, MITGLIED DER GESCHÄFTSLEITUNG<br />

DER COMMERZBANK AG OLDENBURG<br />

Auch <strong>2011</strong> auf der Überholspur<br />

Die deutsche Wirtschaft wird auch <strong>2011</strong> überdurchschnittlich wachsen – auch wenn das Plus deutlich<br />

niedriger ausfallen wird als im letzten Jahr. Die Ausrüstungsinvestitionen werden weiterhin zweistellig<br />

zulegen, die Exporte werden zwar schwächer, aber immer noch sehr ordentlich steigen und der private<br />

Verbrauch dürfte an Schwung gewinnen. Dagegen wird der Bau unter den auslaufenden Konjunkturprogrammen<br />

leiden.<br />

Wachstumsmotor Deutschlands<br />

ist weiterhin die Industrie. Ein<br />

Ende des Aufschwungs in der<br />

Industrie ist kurzfristig nicht zu erwarten.<br />

Die Auftragseingänge haben weiter kräftig<br />

zugelegt und die Stimmung der Unternehmen<br />

ist sehr gut. So konnte das Ifo-Geschäftsklima<br />

bis zuletzt positiv überraschen<br />

und selbst die Ifo-Erwartungskomponente<br />

liegt nach wie vor in der Nähe der<br />

durchschnittlichen Höchststände.<br />

Ausrüstungsinvestitionen schieben an<br />

Äußerst positiv für den Konjunkturausblick<br />

stimmt vor allem die ungebrochene<br />

Dynamik bei den Ausrüstungsinvestitionen.<br />

Im ersten Halbjahr 2010 wurden real<br />

knapp sechs Prozent mehr in Ausrüstungen<br />

und Maschinen investiert als im<br />

zweiten Halbjahr 2009. Und dieses Tempo<br />

könnte sogar noch etwas zulegen. So werden<br />

die niedrigen Zinsen und die steigende<br />

Kapazitätsauslastung die Investitionen<br />

auch in diesem Jahr kräftig stimulieren.<br />

Der vom Ifo-Institut erhobene Auslastungsgrad<br />

im verarbeitenden Gewerbe<br />

hat sich vom Tief im Frühjahr 2009 wieder<br />

dem durchschnittlichen Niveau angenähert.<br />

Darüber hinaus spricht auch der<br />

enorme Nachholbedarf für eine Fortsetzung<br />

des Aufwärtstrends: Denn trotz der<br />

zweistelligen Zuwachsraten 2010/<strong>2011</strong><br />

wird das Vorkrisenniveau bei den Investitionen<br />

wohl nicht vor Ende <strong>2011</strong> erreicht<br />

werden.<br />

Exporte steigen zwar schwächer,<br />

aber immer noch sehr ordentlich<br />

Deutschland hatte von der raschen Erholung<br />

der weltweiten Nachfrage ab Frühjahr<br />

2009 besonders profitiert: Gemessen<br />

am Tiefstand in der Krise liegen die nominalen<br />

Warenexporte Deutschlands bereits<br />

29 Prozent höher, weltweit sind die Exporte<br />

in dieser Zeit hingegen nur um<br />

12 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Wirtschaftsregion<br />

Konjunkturprognose <strong>2011</strong> Deutschland<br />

Tabelle: Commerzbank<br />

Klare Sache: Deutschland hat von der raschen Erholung der weltweiten Nachfrage ab Frühjahr 2009 besonders profitiert.<br />

knapp sieben Prozent gestiegen (beides in<br />

US-Dollar). Der nicht mehr ganz so kräftig<br />

expandierende Welthandel und die etwas<br />

geringere preisliche Wettbewerbsfähigkeit<br />

infolge der jüngsten Euro-Aufwertung<br />

werden dafür sorgen, dass die Exporte<br />

die sehr hohen Zuwachsraten aus dem<br />

Frühjahr nicht mehr erreichen werden.<br />

Das Plus wird aber immer noch sehr ordentlich<br />

ausfallen.<br />

Privater Verbrauch profitiert<br />

vom »Beschäftigungswunder«<br />

In der Krise haben die Unternehmen die in<br />

den letzten Jahren gewonnene tarifliche<br />

Flexibilität genutzt, um das Arbeitsvolumen<br />

über den Abbau von Arbeitszeitkonten<br />

und die Reduzierung der wöchentlichen<br />

Arbeitszeit an das krisenbedingt<br />

gefallene Produktionsniveau anzupassen.<br />

Auch der Einsatz von Kurzarbeit hat hierzu<br />

wesentlich beigetragen. Damit gelang<br />

es den Unternehmen, ihre gut ausgebildeten<br />

Belegschaften zu halten und schnell<br />

auf die zurückschnappende globale Nachfrage<br />

– vor allem aus dem asiatischen<br />

Raum – zu reagieren.<br />

Die deutschen Unternehmen haben<br />

schon vor einigen Monaten begonnen, die<br />

Pro-Kopf Arbeitszeit deutlich hochzufahren<br />

und bekunden seither, auch verstärkt<br />

neu einstellen zu wollen.<br />

Damit steigen natürlich auch die Arbeitsnehmereinkommen<br />

als wichtigste<br />

Determinante des privaten Verbrauchs.<br />

Zudem dürfte sich die sinkende Arbeitlosigkeit<br />

positiv auf die Kauflust der Verbraucher<br />

auswirken.<br />

Baubranche wird unter dem Auslauf<br />

der Konjunkturprogramme leiden<br />

Der Aufschwung der Bauwirtschaft könnte<br />

<strong>2011</strong> unterbrochen werden. Viele der<br />

in den Konjunkturpaketen enthaltenen<br />

Fördermaßnahmen für Infrastrukturprojekte<br />

konnten nur im letzten Jahr genutzt<br />

werden. Doch nicht nur der Wegfall der<br />

Förderung wird negativ zu Buche schlagen,<br />

sondern auch der Umstand, dass viele<br />

für <strong>2011</strong> geplante Maßnahmen vorgezogen<br />

wurden.<br />

In der Summe dürfte der insgesamt geringere<br />

Wachstumsbeitrag vom Außenhandel<br />

durch die anziehende Inlandsnachfrage<br />

teilweise ausgeglichen werden.<br />

Insgesamt erwarten wir, dass die deutsche<br />

Wirtschaft <strong>2011</strong> um gut zwei Prozent<br />

wachsen wird. Dies wäre zwar deutlich<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

13


Wirtschaftsregion<br />

Grafik: Commerzbank<br />

Deutsche Exporte haben sich überdurchschnittlich entwickelt<br />

Nominale Warenexporte, April 2009 = 100, Angaben in US-Dollar<br />

Quelle: Global Insight; Commerzbank Research<br />

Deutschland<br />

Wachstumsbeitrag der Inlandsnachfrage und des Außenhandels zur Vorjahresrate des Brutto -<br />

inlandsproduktes, real; Commerzbank-Prognose ab 3. Quartal 2010.<br />

Welt<br />

Wirtschaftswachstum Chinas sollte <strong>2011</strong><br />

etwas nachlassen, mit acht Prozent aber<br />

ordentlich ausfallen. Die Konjunktur normalisiert<br />

sich, bricht aber nicht ein.<br />

USA: Delle statt Doppelrezession<br />

Noch immer befürchten viele, dass die<br />

US-Wirtschaft in die Rezession zurückfällt.<br />

Wir gehen aber weiter lediglich von<br />

einer Wachstumsdelle aus, die für diese<br />

Phase des Aufschwungs üblich ist. Dafür<br />

spricht nicht nur die sehr expansive Geldpolitik,<br />

sondern auch die fortgeschrittene<br />

Konsolidierung bei den privaten Haushalten.<br />

Deren Sparquote befindet sich mittlerweile<br />

auf einem ausreichend hohen Niveau.<br />

Außerdem haben die Hauspreise<br />

schon 2009 aufgehört einzubrechen. Die<br />

US-Wirtschaft dürfte <strong>2011</strong> um 2,3 Prozent<br />

zulegen – zu wenig, um die Arbeitslosigkeit<br />

merklich zu senken.<br />

Grafik: Commerzbank<br />

Inlandsnachfrage gleicht schwächeren Außenbeitrag teilweise aus<br />

Quelle: Global Insight; Commerzbank Research<br />

Euroraum wirtschaftlich gespalten<br />

Das Konjunkturgefälle innerhalb der<br />

Wäh rungsunion ist weiterhin hoch. Auf<br />

der einen Seite ist Deutschland, dessen<br />

Wirtschaft 2010 zulegen durfte. Auf der<br />

anderen Seite stehen die von der Staatsschuldenkrise<br />

getroffenen Peripherieländer,<br />

die konjunkturell hinterherhinken.<br />

Dort wird der wirtschaftliche Schmerz gemessen<br />

an der Arbeitslosenquote weiter<br />

zunehmen. Die EZB dürfte ihren Leitzins<br />

auch <strong>2011</strong> nicht erhöhen.<br />

■ Inlandsnachfrage ■ Außenbeitrag ■ Wachstum<br />

Alles wird gut: In der Summe wird der geringere Wachstumsbeitrag vom Außenhandel<br />

durch die anziehende Inlandsnachfrage teilweise ausgeglichen<br />

schwächer als die von uns geschätzten 3,3<br />

Prozent für 2010, aber immer noch deutlich<br />

höher als im langfristigen Durchschnitt.<br />

Damit steht Deutschland besser<br />

dar als die meisten übrigen Industrieländer,<br />

die weit hinter ihrem Potenzial zurückbleiben.<br />

Inflation bleibt unter Kontrolle<br />

Auch wenn die Gewerkschaften beginnen,<br />

höhere Löhne zu fordern: Das allgemeine<br />

Lohnniveau wird vor der zweiten<br />

Jahreshälfte <strong>2011</strong> kaum steigen. Denn die<br />

meisten Tarifverträge in Deutschland haben<br />

noch bis dahin die Löhne fixiert. Bis<br />

über den Weg höherer Löhne die Inflation<br />

stärker anzieht, dürfte also noch einige<br />

Zeit vergehen. Wir erwarten auch für<br />

<strong>2011</strong>, dass die Inflation deutlich unter<br />

zwei Prozent bleiben wird.<br />

Internationale Konjunkturprognose<br />

Die Marktteilnehmer sorgen sich nach wie<br />

vor um die Konjunktur. In der Tat sollte<br />

das Wachstum der Industrieländer in den<br />

kommenden Monaten nachlassen. Wir<br />

gehen jedoch weiterhin davon aus, dass<br />

die Niedrigzinspolitik der Zentralbanken<br />

eine erneute Rezession verhindern wird.<br />

China: Keine landesweite Hauspreisblase<br />

In einigen Großstädten Chinas sind die<br />

Immobilienpreise zu stark gestiegen. Aber<br />

landesweit haben die Häuserpreise in den<br />

zurückliegenden fünf Jahren nicht stärker<br />

zugelegt als das Bruttoinlandsprodukt.<br />

Wir sehen also keine landesweite<br />

Hauspreisblase. Der wirtschaftliche Aufholprozess<br />

Chinas trägt sich weitgehend<br />

selbst. Außerdem ist das Neukreditgeschäft<br />

der Banken noch immer solide. Das<br />

Was machen die Märkte?<br />

Die Ära strukturell niedriger Renditen bei<br />

qualitativ hochwertigen langlaufenden<br />

Staatsanleihen ist noch lange nicht vorbei.<br />

Dafür sprechen niedrig ausgelastete<br />

Produktionskapazitäten, ein schwacher<br />

Preisauftrieb, die fehlende Aussicht auf<br />

höhere Leitzinsen der Zentralbanken sowie<br />

der Anlagedruck vieler institutioneller<br />

Anleger. Der Dollar dürfte noch eine<br />

Weile unter der ultra-expansiven Politik<br />

der US-Notenbank leiden. Der EUR-USD-<br />

Wechselkurs neigt deshalb zur Stärke.<br />

Trotz eines schwierigen wirtschaftlichen<br />

Umfelds haben die Unternehmen im Euroraum<br />

ihre Gewinne kräftig gesteigert.<br />

Aktien sind niedrig bewertet. Legen sich<br />

die Sorgen um einen Rückfall in die Rezession,<br />

haben Aktien Aufwärtspotential.<br />

Euro-Raum: Die Konjunktur<br />

bleibt gespalten<br />

Die Euro-Wirtschaft ist im Jahresverlauf<br />

2010 kräftig gewachsen. Zum Jahresende<br />

zeichnete sich aber eine Konjunkturdelle<br />

ab. Der Rückenwind von der Weltwirtschaft<br />

lässt etwas nach, der Gegenwind<br />

von der Haushaltssanierung nimmt zu.<br />

Die Wachstumsunterschiede zwischen<br />

14<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Wirtschaftsregion<br />

Konjunkturprognose <strong>2011</strong> Euroraum<br />

Tabelle: Commerzbank<br />

den Euro-Ländern werden weiterhin groß<br />

sein. Die Inflation wird auch <strong>2011</strong> unter<br />

zwei Prozent verharren. Die EZB dürfte<br />

<strong>2011</strong> die Leitzinsen nicht erhöhen.<br />

Die Euro-Wirtschaft ist im Jahresverlauf<br />

2010 ordentlich gewachsen. Im ersten<br />

Halbjahr legte das Bruttoinlandsprodukt<br />

um annualisiert zwei Prozent gegenüber<br />

dem zweiten Halbjahr 2009 zu. Ein<br />

derart kräftiges Wachstum gab es zuletzt<br />

im Winterhalbjahr 2007/2008. Getragen<br />

wurde das Wachstum vor allem von der<br />

lebhaften globalen Nachfrage und der expansiven<br />

Geldpolitik der EZB. Doch inzwischen<br />

sind erste Wolken am Konjunkturhorizont<br />

aufgezogen. Die Einkaufsmanagerindizes<br />

für das verarbeitende Gewerbe<br />

und den Dienstleistungssektor sind<br />

zuletzt in der Tendenz leicht gesunken.<br />

Maßgeblich hierfür ist die nicht mehr<br />

ganz so stürmische globale Nachfrage –<br />

vor allem aus dem asiatischen Raum. Zudem<br />

bläst der Devisen-Wind nicht mehr<br />

von hinten, sondern von vorn. Seit Mitte<br />

August 2010 hat der nominale Außenwert<br />

des Euro gegenüber den Währungen von<br />

21 wichtigen Handelspartnern um mehr<br />

als fünf Prozent zugelegt. Damit hatte der<br />

Euro den Rückgang in der ersten Jahreshälfte<br />

fast zur Hälfte wieder aufgeholt.<br />

Doch nicht nur der Impuls vom Außenhandel<br />

lässt nach. Auch die Finanzpolitik<br />

entfaltet eine immer stärkere Bremswir-<br />

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Wirtschaftsregion<br />

Grafik: Commerzbank, Foto: ewolff, Fotolia<br />

Deutschland besser als der Rest des Euroraums<br />

Bruttoinlandsprodukt, real, 1. Vierteljahr 2009 = 100<br />

Quelle: Eurostat, Commerzbank Research<br />

Deutschland<br />

ein Viertel Prozentpunkt Wachstum gekostet<br />

haben wird. Für dieses Jahr ist der<br />

Bremseffekt doppelt so hoch zu veranschlagen.<br />

Für das erste Vierteljahr <strong>2011</strong> erwarten<br />

wir nur noch eine Zunahme des Bruttoinlandsproduktes<br />

um magere 0,2 Prozent.<br />

Erst in der zweiten Hälfte <strong>2011</strong>, wenn die<br />

Weltwirtschaft den Schwächeanfall überwunden<br />

hat, dürfte die Konjunkturdelle<br />

enden. Mit dem schwächeren Wachstum<br />

wird auch die Arbeitslosigkeit im Euroraum<br />

weiter steigen. Wir gehen davon<br />

aus, dass die Arbeitslosenquote erst im<br />

Sommer <strong>2011</strong> mit dann 10,5 Prozent den<br />

Hochpunkt erreichen wird.<br />

Das Konjunkturgefälle zwischen den<br />

Euroländern wird <strong>2011</strong> nicht kleiner werden.<br />

Die von Immobilien- und Staatsschuldenkrise<br />

betroffenen Länder werden<br />

weiterhin nur eine blutleere Aufwärtsbewegung<br />

sehen. Dagegen dürften die<br />

Volkswirtschaften in den anderen Ländern,<br />

allen voran in Deutschland, auch<br />

<strong>2011</strong> kräftiger zulegen als im langjährigen<br />

Durchschnitt.<br />

Euroraum<br />

ohne<br />

Deutschland<br />

kung. Waren es im letzten Jahr vor allem<br />

die von der Staatsschuldenkrise betroffenen<br />

Peripherieländern, die erste Maßnahmen<br />

ergriffen, um ausufernde Staatsfinanzen<br />

einzudämmen, werden in diesem<br />

Jahr auch die Regierungen in den Kernländern<br />

beginnen, ihre Haushalte zu sanieren.<br />

In der Summe wird die Finanzpolitik<br />

<strong>2011</strong> damit deutlich restriktiver sein<br />

als in diesem Jahr. Wir schätzen, dass die<br />

Konsolidierung der öffentlichen Haushalte<br />

die Euro-Wirtschaft in 2010 weniger als<br />

Inflation kein Thema<br />

Der Verbraucherpreise in der Eurozone<br />

werden auch in diesem Jahr nur mäßig<br />

steigen. Denn die Löhne, die die Inflation<br />

maßgeblich bestimmen, werden weiterhin<br />

nur verhalten zulegen. Die hohe Arbeitslosigkeit<br />

und die damit verbundenen<br />

Sorgen um die Arbeitsplätze werden die<br />

Arbeitnehmer dazu bewegen, weiterhin<br />

Lohnzurückhaltung zu üben. Die Inflationsrate<br />

wird in den kommenden Monaten<br />

nahe bei anderthalb Prozent verharren.<br />

Der unterliegende Preisauftrieb ist<br />

allerdings noch niedriger. Die Teuerungsrate<br />

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Wirtschaftsregion<br />

rungs- und Genussmittelpreise liegt bei<br />

einem Prozent. Rechnet man dann noch<br />

den Preiseffekt der in einigen Euro-Ländern<br />

erhöhten indirekten Steuern heraus,<br />

liegt der Preisauftrieb sogar deutlich unter<br />

einem Prozent.<br />

Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main ist die Zentralbank für die gemeinsame<br />

europäische Währung. Ihre Hauptaufgabe ist es, die Kaufkraft des Euros und somit<br />

Preisstabilität im Euroraum zu gewährleisten.<br />

Auch <strong>2011</strong> unveränderte Leitzinsen<br />

Im Gegensatz zu anderen großen Notenbanken<br />

steht die EZB erneuten expansiven<br />

Maßnahmen aus mehreren Gründen<br />

skeptisch gegenüber. Der Taylor-Zins, der<br />

auf Basis von Inflations- und Wachstumsprognosen<br />

der Notenbank einen Schätzwert<br />

für den Leitzins berechnet, stieg im<br />

September 2010 sogar erstmals seit der<br />

Lehman-Pleite wieder über den aktuellen<br />

Leitzins von 1,0 Prozent. Die Situation<br />

dürfte mit der von Mitte 2004 vergleichbar<br />

sein, als der Taylor-Zins ähnlich stark<br />

über dem Leitzins lag.<br />

Damals argumentierte die EZB, dass sie<br />

wegen der Abwärtsrisiken für die Konjunktur<br />

auf eine Leitzinserhöhung verzichtet,<br />

die eigentlich aufgrund der Prognosen<br />

für Inflation und Wachstum nahe<br />

liegen würde. Auch im aktuellen Fall sieht<br />

die Notenbank die Abwärtsrisiken überwiegen.<br />

Deswegen bleibt aus ihrer Sicht<br />

das Leitzinsniveau »angemessen« – nicht<br />

mehr, aber eben auch nicht weniger.<br />

Zudem ist der EZB-Rat ganz offensichtlich<br />

davon überzeugt, dass weitere expansive<br />

Maßnahmen mehr negative als positive<br />

Wirkungen entfalten würden. In einer<br />

Grundsatzrede im September hatte EZB-<br />

Präsident Trichet sehr eindringlich vor einer<br />

»verlorenen Dekade« wie in Japan gewarnt<br />

– zumindest, wenn man mit immer<br />

neuen Maßnahmen versuche, die Konjunktur<br />

kurzfristig anzukurbeln. Die EZB<br />

befürchtet zudem, dass durch neue expansive<br />

Maßnahmen zwar die Geldbasis,<br />

nicht aber die Kreditvergabe steigt, die<br />

Geldmärkte austrocknen und Banken in<br />

eine ungewollte Abhängigkeit von Zentralbankliquidität<br />

geraten. Wir gehen davon<br />

aus, dass die Europäische Zentralbank<br />

im Jahre <strong>2011</strong> zwar die Leitzinsen<br />

unverändert lässt, aber den graduellen<br />

Ausstieg aus den unkonventionellen Maßnahmen<br />

fortsetzt.<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 17


Wirtschaftsregion<br />

Foto: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />

Unternehmer des Jahres 2010 (v.l.n.r.): <strong>Verbund</strong>präsident Albert Focke, Laudator Jan Grossarth, Karoline und Roland Zerhusen, <strong>Verbund</strong>-<br />

Vizepräsident Hans Eveslage und Dammes Bürgermeister Gerd Muhle.<br />

MARTIN<br />

GRAPENTIN<br />

Unternehmerabend 2010<br />

Klaus Gräfe, Roland Zerhusen und Franz Meyer sind die Preisträger des »Unternehmerpreises<br />

<strong>Oldenburger</strong> Münsterland 2010«. Bei der feierlichen Preisverleihung im Rahmen des achten<br />

»Unternehmerabends <strong>Oldenburger</strong> Münsterland« war die festlich geschmückte Aula der Uni<br />

Vechta am 26. November 2010 mit 349 Gästen restlos ausgebucht. Als Laudator erlebte ich<br />

den Unternehmerabend hautnah mit.<br />

Der Präsident des <strong>Verbund</strong>es <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland, Landrat Albert<br />

Focke, betonte in seiner Begrüßungsansprache,<br />

dass sich erfolgreiches<br />

Unternehmertum durch »eine ganz<br />

besondere, persönliche Beziehung zu seinem<br />

Unternehmen, seinen Mitarbeitern<br />

und ihrem Lebensumfeld sowie seiner Gemeinde<br />

oder Stadt« auszeichne. Er zitierte<br />

dabei aus der Sendung Menschen bei<br />

Maischberger: »Existenzgründung ist wie<br />

verliebt sein. Und auch wenn die Verliebtheit<br />

früher oder später einem reiferen Gefühl<br />

der Liebe weicht, so kann sie einen<br />

doch weit tragen«. Die Biografien der dies -<br />

jährigen Preisträger bestätigen dies auf<br />

eindrucksvolle Weise.<br />

Vor der Preisverleihung wurde per Video<br />

auf die Highlights der letzten Unternehmerabende<br />

zurückgeblickt.<br />

Existenzgründer des Jahres: Klaus Gräfe<br />

Als erster Preis des Abends wurde – das ist<br />

auf den Unternehmerbanden gepflegte<br />

Tradition – der Existenzgründer des Jahres<br />

ausgezeichnet. Mir fiel die Aufgabe zu, die<br />

Laudatio zu halten. In diesem Jahr wurde<br />

Klaus Gräfe, Inhaber und Geschäftsführer<br />

der Gräfe GmbH, Ramsloh, von der Jury<br />

ausgewählt.<br />

In meiner Laudatio berichtete ich davon,<br />

dass ich den Preisträger zuvor in seinem<br />

Unternehmen besucht und dabei eine<br />

beeindruckende Persönlichkeit kennengelernt<br />

hatte. Für mich vereint er eine<br />

Reihe von Fähigkeiten, die einen guten<br />

Unternehmer auszeichnen. Er ist von einer<br />

»gesunden Unruhe« gebissen, die ihn<br />

antreibt und immer neue Ziele stecken<br />

lässt. Dabei sieht er im Neuen immer zuerst<br />

die Chancen, nicht das Risiko. Er begegnet<br />

dem, was kommt, nicht mit Angst,<br />

sondern mit Zuversicht. Er packt an und<br />

geht los, wenn andere noch zaudern und<br />

zögern. Er hat gelernt, dass sich manch-<br />

18 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Wirtschaftsregion<br />

mal erst aus dem Gehen ein Weg ergibt.<br />

Ich habe diese Eigenschaften zusammengefasst<br />

und ihn im positiven Sinne als<br />

»Macher« charakterisiert, als Mann ohne<br />

Schnörkel, der schnell auf den Punkt<br />

kommt.<br />

Begonnen hat Klaus Gräfe seinen beruflichen<br />

Werdegang in der Industrie. Lange<br />

Zeit in leitender Funktion angestellt, war<br />

er für die Sparte »Rolladenbau« gesamtverantwortlich<br />

und sein Know-how in der<br />

Branche gefragt. Gleich mehrfach baute<br />

er in verschiedenen Unternehmen diese<br />

Geschäftssparte auf, um sie dann mit Erfolg<br />

verantwortlich zu leiten. Als sein letzter<br />

Arbeitgeber die Sparte abstoßen wollte,<br />

zögerte er nicht und griff zu. Mit der<br />

Übernahme von drei Mitarbeitern und einem<br />

Großteil der Produktionswerkzeuge<br />

gründete er im Herbst 2008 sein eigenes<br />

Unternehmen. In unserem persönlichen<br />

Gespräch hat er aber auch dankbar über<br />

viele gute und professionelle Unterstützung<br />

berichtet. Sowohl die hiesige Wirtschaftsförderung,<br />

seine Hausbank als<br />

auch die Gemeinde haben ihm wertvolle<br />

Unterstützung geboten.<br />

Gefertigt werden hochwertige Rolladensysteme<br />

für den Fachhandel und das<br />

Bauhandwerk. Aber auch Insektenschutzsysteme,<br />

Plissee-Jalousinen sowie Zaunund<br />

Sichtschutzsysteme aus Kunststoff<br />

gehören zum Sortiment des Existenzgründers.<br />

Bereits nach kurzer Zeit wurde eine Erweiterung<br />

der Produktionsfläche notwendig.<br />

Heute stehen 650 Quadratmeter Produktions-<br />

und Lagerfläche zur Verfügung.<br />

Dazu ein Büro- und Ausstellungsbereich.<br />

Hier werden auch regelmäßig Produktschulungen<br />

für die Kunden durchgeführt.<br />

Die Anzahl der Mitarbeiter hat sich<br />

zwischenzeitlich von drei auf 20 deutlich<br />

erhöht. Besonders positiv hob ich hervor,<br />

dass mit der Handwerkskammer über die<br />

Einstellung von Auszubildenden gesprochen<br />

wird. Unser Preisträger wäre damit<br />

einer der ganz wenigen, der im qualifizierten<br />

Berufsfeld »Rolladen- und Jalousie-<br />

Mechatronik« ausbildet.<br />

Unter großem Beifall konnte ich den<br />

Preis an den glücklichen Preisträger übergeben.<br />

Ich bin mir sicher, dass diese Auszeichnung<br />

für Klaus Gräfe ein zusätzlicher<br />

Ansporn ist, seinen erfolgreichen<br />

Weg unbeirrt weiter fortzugehen.<br />

Unternehmer des Jahres: Roland Zerhusen<br />

Für die Laudatio auf den Unternehmer des<br />

Jahres konnte der junge Journalist Jan<br />

Grossarth von der Wirtschaftsredaktion<br />

der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gewonnen<br />

werden. In erfrischender Art und<br />

Weise hielt er die Lobrede auf den Preisträger<br />

Roland Zerhusen, Inhaber und Geschäftsführer<br />

der Zerhusen Kartonagen<br />

GmbH in Damme.<br />

Grossarth hob in seiner Laudatio als<br />

»erste Eigenschaft« von Zerhusen die Bodenständigkeit<br />

der Menschen hier im <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland hervor, die nicht<br />

so viel mit versnobten Yuppies anfangen<br />

können. Er sei ein grundsolider Typ mit einem<br />

grundsoliden Geschäft.<br />

1962 in Düsseldorf geboren, ging Zerhusen<br />

seit 1969 im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />

zur Schule. Nach dem Abitur und der<br />

Bundeswehr begann er im Frühjahr 1984<br />

mit dem Studium der Betriebswirtschaft<br />

an der Fachhochschule Bielefeld. Das Studium<br />

sagte ihm jedoch nicht zu, die Firma<br />

seines Vaters bot schließlich eine interessantere<br />

Perspektive. So hat er noch im<br />

gleichen Jahr mit einer Lehre zum Industriekaufmann<br />

begonnen. Nach dem Ende<br />

der Lehrzeit stieg er 1986 in das elterliche<br />

Unternehmen ein.<br />

Grossarth hob hervor, dass Zerhusen<br />

die Arbeit von der Pike auf gelernt hat:<br />

LKW fahren, Stapler fahren, Einkauf, Verkauf,<br />

Buchhaltung. Er eignete sich autodidaktisch<br />

an, was für ihn als Unternehmer<br />

wichtig war.<br />

Schon bald nach seinem Einstieg traf<br />

der Preisträger die wesentlichen Entscheidungen.<br />

Er investierte in neue Maschinen<br />

und in Lagerraum. Zusätzliche Mitarbeiter<br />

wurden eingestellt, neue Lastwagen<br />

gekauft. 1993 wandelte er den bislang reinen<br />

Handelsbetrieb schließlich zum Produktionsunternehmen<br />

um.<br />

Der Geschäftsumfang hat seither ständig<br />

expandiert, während das Produkti -<br />

ons programm unverändert blieb – wie<br />

übrigens auch der Firmensitz: Bis heute<br />

ist das Unternehmen an seinem alten<br />

Standort angesiedelt. Es wächst inzwischen<br />

die nächste Generation heran, so<br />

dass eine Weiterführung des Unternehmens<br />

als Familienbetrieb fest im Blick ist.<br />

Heute arbeiten 260 Angestellte in dem<br />

Betrieb. Die Fluktuation ist gering, das<br />

Durchschnittsalter der Beschäftigten mit<br />

38 Jahren niedrig. Das ist auch darauf zurückzuführen,<br />

dass immer rund 20 junge<br />

Leute ausgebildet werden. Die meisten<br />

Mitarbeiter sind in der Produktion eingesetzt,<br />

etwa 40 arbeiten im kaufmännischen<br />

Bereich und 50 in der Logistik, zumeist<br />

als LKW-Fahrer, Lagerarbeiter oder<br />

Gabelstaplerfahrer.<br />

Die Kunden der Zerhusen Kartonagen<br />

GmbH sind überwiegend größere Firmen<br />

aus dem <strong>Oldenburger</strong> Münsterland. So ist<br />

das Schicksal des Betriebes an das der<br />

wirtschaftlichen Entwicklung der Region<br />

gebunden. Aus dem Kreis Vechta ist vor allem<br />

die Kunststoffindustrie zu nennen.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 19<br />

Zwei unserer<br />

größten<br />

Anhänger.<br />

Warum Pferde die größten Anhänger von<br />

Böckmann Anhängern sind? Vor allem<br />

aus einem Grund: Die eigene Erfahrung<br />

von Böckmann in den verschiedenen Reitdisziplinen,<br />

die sich in allen Pro dukten<br />

widerspiegelt. Der tägliche Umgang mit<br />

den Pferden hat dabei von Anfang an eine<br />

entscheidende Rolle gespielt – und bereits<br />

in den 50er Jahren zu den ersten Produktentwicklungen<br />

„aus der Sicht der eigenen<br />

Pferde“ geführt. Bis heute ist diese Arbeit<br />

„aus der Praxis für die Praxis“ die Grundlage<br />

für Verbesserungen und Innovationen<br />

geblieben. So findet bei Böckmann inzwischen<br />

jeder Reiter den passenden Anhänger.<br />

Und genau deshalb stehen im Mittelpunkt<br />

bei Böckmann auch zu allererst: Das Wohl<br />

und die Bedürfnisse Ihres Pferdes!<br />

Seit 1956<br />

Böckmann Fahrzeugwerke GmbH<br />

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Wirtschaftsregion<br />

Existenzgründer des Jahres 2010 (v.l.n.r.): Bürgermeister Hubert Frye, Laudator Martin<br />

Grapentin sowie Petra und Klaus Gräfe.<br />

Produziert wird aber auch für die Lebensmittelindustrie<br />

bzw. für die Fleischwarenfabriken,<br />

die Möbelindustrie in Ostwestfalen-Lippe,<br />

die Deutsche Post und die<br />

Metallwarenindustrie, die vor allem für<br />

den Export große Kartons benötigt.<br />

Das Unternehmen präsentiert sich im<br />

Jahre 2010 als expandierendes mittelständiges<br />

Unternehmen. Die Hallenfläche<br />

beträgt inzwischen 36.000 Quadratmeter,<br />

die Grundstücksfläche 110.000 Quadratmeter.<br />

Hinzu kommen noch 50.000<br />

Quadratmeter, die für ein weiteres Wachstum<br />

genutzt werden können.<br />

Besonders stolz ist Zerhusen auf die Inbetriebnahme<br />

des neuen, vollautomatischen<br />

Hochregallagers und der Versandhalle<br />

im Oktober 2010. Das Investitionsvolumen<br />

betrug rund 12 Millionen Euro.<br />

Der Preisträger entschied sich für die Expansion<br />

mitten in der Wirtschaftskrise.<br />

Aus heutiger Sicht ist das ein goldener<br />

Griff gewesen. In dem vollautomatischen<br />

Lager mit einer Kapazität von etwa 400<br />

LKW-Ladungen werden die Fertigwaren<br />

in einer Höhe von bis zu 36 Metern eingelagert.<br />

Von hier aus kann der Betrieb seine<br />

Kunden schnell und flexibel beliefern.<br />

Grossarth beschrieb Zerhusen als<br />

Unternehmer, der eng mit der Region verbunden<br />

ist. So kann er seiner Heimat viel<br />

zurückgeben. Er unterstützt örtliche Vereine<br />

und Schulen, etwa das örtliche Gymnasium.<br />

Im Jahre 2004 gründete er die<br />

Mittelstandsvereinigung und ist seither<br />

ihr Vorsitzender. Darüber hinaus ist Zerhusen<br />

Mitglied im Beirat der Oldenburgischen<br />

Landesbank.<br />

Foto: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />

Mitten im Leben.<br />

Frühförderung<br />

Kindergärten<br />

Erich Kästner-Schule<br />

Werkstätten<br />

Manufaktur<br />

Wohnen<br />

www.andreaswerk.de<br />

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Andreaswerk e.V.<br />

Landwehrstraße 7 · 49377 Vechta · Tel. (0 44 41) 9 60-0<br />

20 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Wirtschaftsregion<br />

Er nahm auch schon an mehreren Marathons<br />

teil und joggt gern durch die Dammer<br />

Berge. Dass er als Vizepräsident der<br />

Dammer Carnevalsgesellschaft auch gerne<br />

die Pappnase trägt, liegt bei seinem Unternehmen<br />

in der Natur der Sache: Schließlich<br />

verdient er mit Pappe sein Geld.<br />

Mit diesen humorigen Worten lüftete<br />

Grossarth das Geheimnis und präsentierte<br />

Roland Zerhusen als Unternehmer des<br />

Jahres. Die Übergabe des Preise erfolgte<br />

unter lang anhaltendem Beifall der Gäste.<br />

Preis für das unternehmerische<br />

Lebenswerk: Franz Meyer<br />

Als weiterer Höhepunkt des Abends kam<br />

es schließlich zur Verleihung des Preises<br />

für das unternehmerische Lebenswerk. Ausgezeichnet<br />

wurde der Unternehmer Franz<br />

Meyer, Gründer der fm Büromöbel GmbH<br />

& Co. KG in Bösel. Dr. Karl Harms, Präsident<br />

der Oldenburgischen Industrie- und<br />

Handelskammer, übernahm die Laudatio<br />

auf den Preisträger.<br />

Dr. Harms bescheinigte Meyer in seiner<br />

Laudatio, mit seinem Unternehmen »einen<br />

maßgeblichen Beitrag« zur ökonomischen<br />

Entwicklung des <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterlandes geleistet zu haben. »Bildung<br />

als Schlüssel zum selbstbestimmten<br />

Leben« habe ihn als Grundeinstellung<br />

»von klein auf geprägt«. Die Preisverleihung<br />

für das Unternehmerische Lebenswerk<br />

an Meyer bezeichnete Dr. Harms als<br />

»Verbeugung vor unternehmerischem<br />

Mut, Ideenreichtum, umsichtigem Handeln<br />

und Weitsicht, vor Flexibilität und<br />

Bodenständigkeit«: Es sei gleichzeitig die<br />

persönliche Würdigung eines Menschen<br />

und seiner Familie, die gemeinsam Werte<br />

geschaffen haben und für zukünftige Generationen<br />

bewahren.<br />

1932 als drittes von elf Kindern geboren,<br />

wählte Meyer nach dem Ende der<br />

Schulzeit den Beruf des Tischlers und absolvierte<br />

in Bösel eine Lehre. Als Geselle<br />

arbeitete er dann in einer Möbelschreinerei<br />

in Oldenburg und legte die Meisterprüfung<br />

ab. Er erinnert sich noch heute an<br />

seine erste Aufgabe, die er dort zu erfüllen<br />

hatte: Er musste einen Sekretär aus Nussbaum<br />

mit Kreuzfuge und Intarsienarbeit<br />

bauen, der ihm nachts den Schlaf geraubt<br />

und tagsüber Demut gelehrt hat.<br />

Nach bestandener Meisterprüfung arbeitete<br />

er sechs Jahre lang als Betriebsleiter<br />

in einer Tischlerei in Milte, einem Dorf<br />

in Westfalen bei Warendorf. Hier sammelte<br />

er erste Erfahrungen mit industrieller<br />

Produktionsweise, denn in den Unternehmen<br />

wurden schon in den 50er Jahren<br />

Garderobenmöbel und Spiegelrahmen in<br />

Serienproduktion hergestellt.<br />

Den »Weg ins Ungewisse« wagte er<br />

schließlich – hier zitierte Dr. Harms aus<br />

der offiziellen Vorschlagsbegründung des<br />

Böseler Bürgermeisters Hermann Block –<br />

»mit dem unbändigen Willen, sich selbstständig<br />

zu machen, mit der Kraft, ein<br />

Unternehmen aus den kleinsten Anfängen<br />

heraus aufzubauen und der Fähigkeit,<br />

am Markt die richtige Nische zu finden.«<br />

Mit 6.000 DM gründete der Preisträger<br />

1964 seine eigene Firma. Das auf elterlichem<br />

Boden gebaute Gebäude maß 230<br />

Quadratmeter und diente als Wohnhaus<br />

wie auch als Produktionshalle für den Möbelbau.<br />

In den 60er Jahren wurden hier<br />

für den Otto-Versand Spiegel und Garderoben<br />

hergestellt.<br />

1972 verlagerte sich der Schwerpunkt<br />

auf altdeutsche Kleinmöbel, Truhen und<br />

Standuhren. Noch heute schwärmt der<br />

Vollblut-Unternehmer, der im Herzen immer<br />

Handwerker geblieben ist, von den<br />

wunderschönen Einzelstücken, die mit<br />

viel Aufwand entstanden sind.<br />

1978 entwickelte Meyer das zukünftige<br />

Erfolgsprodukt der Firma: Einen Unterschrank<br />

für Kopiergeräte für damalige<br />

Partner fürs Leben.<br />

ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung AG | Theodor-Heuss-Str. 96 | 49377 Vechta | Telefon 04441/905- 0 | www.alte-oldenburger.de<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

21


Wirtschaftsregion<br />

Foto: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />

Unternehmerisches Lebenswerk 2010 (v. l.n. r.): <strong>Verbund</strong>präsident Albert Focke, Laudator Dr. Karl Harms, Lisa und Franz Meyer, <strong>Verbund</strong>-<br />

Vizepräsident Hans Eveslage und der Böseler Bürgermeister Hermann Block.<br />

Weltkonzerne wie Olympia und Minolta.<br />

Mit den Aufträgen begann die unternehmerische<br />

Erfolgsgeschichte, aus der im<br />

Laufe der Jahre eine florierende Firmengruppe<br />

entstand. Mehr als zwei Millionen<br />

Unterschrank-Lösungen wurden bisher<br />

weltweit verkauft.<br />

In den 80er Jahren stellte das Unternehmen<br />

die Herstellung von Truhen ganz ein.<br />

Stattdessen wurden nun auch Tische für<br />

die wachsende Anzahl an PCs produziert.<br />

1989 erfolgte dann der Einstieg in die Produktion<br />

von Büromöbeln.<br />

Der Wandel in der Produktpalette ging<br />

einher mit mehreren maßvollen Erweiterungen<br />

in bis heute nicht weniger als 18<br />

einzelnen Bauabschnitten. Das rund<br />

5.000 Quadratmeter große Betriebsgelände<br />

wurde zunächst auf sechs Hektar<br />

vergrößert. In jüngster Zeit kamen vier<br />

weitere Hektar hinzu. Die ursprüngliche<br />

Halle von 1964 wurde bereits sechs Jahre<br />

nach der Gründung erweitert. Es folgten<br />

mehrere neue Produktions- und Lagerhallen.<br />

Das heutige Verwaltungsgebäude<br />

entstand 1995. Weitere Baumaßnahmen<br />

folgten über die kommenden Jahre.<br />

Die immer komplexeren Anforderungen<br />

an die Möbelherstellung haben 2003<br />

dazu geführt, einen eigenen Betrieb für<br />

»Kunststofftechnik« aufzubauen, in dem<br />

heute allein 35 Mitarbeiter beschäftigt<br />

sind. Im Jahr 2007 wurde für diesen Bereich<br />

eine eigene Halle mit Verwaltungstrakt<br />

und Büroflächen gebaut.<br />

Jede Erweiterung des Unternehmens<br />

war bisher maßvoll und auf Beständigkeit<br />

ausgelegt. Eine Strategie, die sich bezahlt<br />

gemacht hat – vor allem für die inzwischen<br />

knapp 230 Beschäftigten am Standort<br />

Bösel. Die Sicherheit der Arbeitsplätze<br />

ihrer Leute ist der Unternehmensleitung<br />

stets eines der wichtigsten Anliegen gewesen.<br />

So wurde die Firma auch in der<br />

jüngsten Zeit mit Bedacht geführt und ist<br />

ohne Einbußen durch die Wirtschaftskrise<br />

gekommen.<br />

Vor zehn Jahren hat sich Meyer aus dem<br />

Tagesgeschäft zurückgezogen. Dabei ist<br />

er froh, das Unternehmen in guten Händen<br />

zu wissen. Seine Tochter, sein Sohn<br />

und sein Schwiegersohn teilen sich die<br />

Aufgaben im Personalwesen und Marketing,<br />

im Einkauf und in der Produktion sowie<br />

im Vertrieb und Verkauf.<br />

Der Erfolg eines Familienunternehmens<br />

hängt nach Aussagen von Dr. Harms<br />

von vielen Faktoren ab, nicht zuletzt jedoch<br />

von den Menschen, die miteinander<br />

und füreinander arbeiten. Der Preisträger<br />

hat mit dem Betrieb, aber auch weit darüber<br />

hinaus, Verantwortung übernommen.<br />

Er ist gesellschaftlich engagiert. Er setzt<br />

sich ein für christliche Studenten und Mitarbeiter<br />

in Krankenhäusern und Kirchen<br />

in Indien und für den deutschen Kinderschutzbund.<br />

Auch die Zusammenarbeit<br />

mit den Caritas-Werkstätten ist stetig ausgebaut<br />

worden, und es gibt mehrere Kooperationen<br />

mit Schulen und Bildungsstätten,<br />

die bei der beruflichen Eingliederung<br />

von Jugendlichen helfen. So liegt<br />

dem Preisträger die Beschäftigung von<br />

benachteiligten Jugendlichen in Berufspraktika<br />

und Ausbildung sehr am Herzen.<br />

Meyer hat mit seinen charakterlichen<br />

Stärken, mit Talent und Entscheidungskraft<br />

seine Firmengruppe geschaffen. Damit<br />

bietet er zugleich Menschen die Möglichkeit,<br />

in ihrer Heimat zu leben und zu<br />

arbeiten, Sicherheit zu haben und Teil einer<br />

Erfolgsgeschichte zu sein, die auch in<br />

Zukunft mit seinem Namen und vor allem<br />

seinen Initialen FM verbunden sind.<br />

Als Dr. Harms schließlich dem Publikum<br />

den Preisträger nannte, gab es minutenlange<br />

Standing Ovations.<br />

Der offizielle Teil des Abends endete mit<br />

den Dankesworten von Hans Eveslage, Vizepräsident<br />

des <strong>Verbund</strong>es und Landrat<br />

des Landkreises Cloppenburg. Er dankte<br />

allen Akteuren, die zum Gelingen der Veranstaltung<br />

beigetragen hatten, vor allem<br />

dem Ehepaar Theresia und Ulrich Steinkamp<br />

mit ihrem Team vom »Restaurant<br />

Gut Welpe« für die hervorragende Bewirtung<br />

und dem Niedersachsen Sound Orchester<br />

unter der Leitung von Heinrich<br />

Lübben für das eindrucksvolle Musikprogramm.<br />

Weiter dankte er den Laudatoren<br />

sowie den Sponsoren der Veranstaltung:<br />

Den Öffentlichen Versicherungen Oldenburg,<br />

der Landessparkasse zu Oldenburg,<br />

der Münsterländischen Tageszeitung und<br />

der Oldenburgischen Volkszeitung.<br />

Mit dem Klassiker »My Way«, gespielt<br />

vom Niedersachsen Sound Orchester, versammelten<br />

sich die Akteure des Abends<br />

zum Abschlussfoto auf der Bühne.<br />

Die gute Stimmung trug sich dann auch<br />

in den zweiten Teil des Abends fort. Bei<br />

guten Gesprächen konnte noch mancher<br />

Kontakt geknüpft oder vertieft werden.<br />

Zurückblickend war der Unternehmer -<br />

abend wieder einmal eine beeindruckende<br />

Veranstaltung, die zeigt, welchen hohen<br />

Stellenwert das Unternehmertum im<br />

<strong>Oldenburger</strong> Münsterland genießt. Auf<br />

die neunte Auflage im November <strong>2011</strong><br />

dürfen wir uns freuen.<br />

■<br />

22 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


ZF sollte drin sein.<br />

Denn mit unseren innovativen<br />

Produkten kommen Sie sicher<br />

und komfortabel ans Ziel.<br />

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In der Automobilentwicklung gab es schon immer Ziele, die nur schwer erreichbar schienen. Zu vielen<br />

von ihnen hat ZF Lemförder in den letzten Jahrzehnten den Weg geebnet. Heute sorgen auch Produkte aus<br />

Damme in Automodellen aller führenden Automobilhersteller weltweit für optimale Fahrdynamik — und<br />

damit für ungetrübten Fahrspaß bei höchstmöglicher Sicherheit.<br />

Antriebs- und Fahrwerktechnik


Wirtschaftsregion<br />

Fotos: Universität Vechta<br />

Mehr Studenten als je zuvor: Für das Wintersemester 2010/<strong>2011</strong> konnte die Vechtaer Uni erneut einen Bewerbungszuwachs von gut 38<br />

Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnen. Über die wachsende Attraktivität ihres Standortes freut sich besonders Präsidentin Prof. Dr.<br />

Marianne Assenmacher (links), die ihre Institution überdies als wichtigen Standortfaktor für das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland begreift.<br />

PROF. DR. MARIANNE ASSENMACHER<br />

PRÄSIDENTIN DER UNIVERSITÄT VECHTA<br />

Die Uni macht das OM stärker<br />

Universität Vechta – die bedeutendste Bildungseinrichtung im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland ist eine<br />

ebenso traditionsreiche wie junge Hochschule mit heute 3.300 Studierenden und 390 Beschäftigten.<br />

Mit einem konsequenten Reform- und Modernisierungsprozess hat die Universität in den letzten<br />

Jahren die Weichen gestellt für eine stabile zukunftsfähige Entwicklung.<br />

Das Selbstverständnis einer modernen<br />

Universität im 21. Jahrhundert<br />

leitet sich aus einem zukunftsorientierten,<br />

von gesellschaftlichen Fragen<br />

geleitetem Blick ab – nicht mehr Universität<br />

im Elfenbeinturm, sondern Universität,<br />

die im Dialog mit der Öffentlichkeit,<br />

der Gesellschaft, der Politik, der<br />

Wirtschaft steht und entsprechende relevante<br />

Impulse und Fragen in Forschung<br />

und Lehre aufnimmt. Insofern ist auch in<br />

Universitäten, Hochschulen, Wissenschaftseinrichtungen<br />

heute mehr denn je<br />

innovatives Denken, Neuorganisation von<br />

Abläufen und Strukturen permanent gefordert,<br />

auch um dem Legitimationsanspruch<br />

der Gesellschaft nach Offenheit,<br />

Relevanz und Effizienz der Hochschulen<br />

gerecht werden zu können.<br />

Rund 75 Prozent der Studierenden in<br />

Deutschland studieren an den mittleren<br />

und kleinen Universitäten und Fachhochschulen,<br />

und es ist eine besondere Stärke<br />

unseres Hochschulsystems, dass die erfolgreichen<br />

kleineren Hochschulen gemessen<br />

an Studierendenzahlen, Forschungsmitteln<br />

und Reputation, fest und sichtbar in<br />

der Region verankert sind. Umgekehrt belegen<br />

zahlreiche regional orientierte Studien<br />

und Statistiken, dass Regionen dann<br />

zunehmend wirtschaftlich stark sind,<br />

wenn sie auch Regionen des Wissens sind.<br />

Hochschulen sind deshalb unverzichtbare<br />

Partner auf dem Weg zur Wissensgesellschaft.<br />

Hochschulen stellen eine Wissensbasis<br />

dar und je besser es gelingt, Wissenstransfer<br />

aus den Hochschulen heraus in<br />

die Unternehmen zu organisieren, die das<br />

neue Wissen in marktfähige Produkte,<br />

Dienstleistungen und Organisationslösungen<br />

umsetzen, umso stärker sind die<br />

Wachstumsimpulse.<br />

24 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Wirtschaftsregion<br />

Foto: Universität Vechta<br />

Sei gespannt.<br />

Alles Uni oder was? Die Uni Vechta ging aus der ehemaligen PH hervor und gehörte bis 1995<br />

zur Uni Osnabrück. Von 1995 bis 2010 war sie offiziell »Wissenschaftliche Hochschule des<br />

Landes Niedersachsen mit Universitätsstatus«. Seit Juni 2010 trägt sie nach einer Änderung<br />

des Niedersächsischen Hochschulgesetzes ganz offiziell den Titel »Universität«.<br />

Von der Universität Vechta gehen entsprechende<br />

wirtschaftliche, strukturelle und<br />

kulturelle Impulse für die Region aus. Zudem<br />

ist sie ein Ort des Studierens, Lebens<br />

und Arbeitens. Aus dieser Sicht – Ausbildungsstätte<br />

für junge Menschen sowie<br />

wichtiger Arbeitgeber und Forschungsstandort<br />

– lässt sich die Bedeutung der<br />

Universität für die Region qualifizieren.<br />

Uni Vechta als Ausbildungsstätte<br />

Das Studienangebot der Universität konzentriert<br />

sich auf die Ausbildung von Lehrern<br />

und Lehrerinnen sowie den Bereich<br />

der Sozialen Dienstleistungen.<br />

Mit einem breiten, 16 Fächer umfassenden<br />

Spektrum strebt rund die Hälfte der<br />

Studierenden ein Lehramt in den Bereichen<br />

Grund-, Haupt- und Realschule an.<br />

Die Universität Vechta war eine der ersten<br />

Hochschulen in Niedersachsen, die die<br />

Lehramtsausbildung auf die Bachelor-/<br />

Masterstruktur umgestellt hat. Sie hat<br />

diese Reform genutzt, um den gesamten<br />

Bereich Studium, Lehre und Studierendenservice<br />

zu reorganisieren und damit<br />

den Anforderungen an eine moderne qualitätsorientierte<br />

Ausbildung gerecht zu<br />

werden. Parallel dazu wurde der Bereich<br />

Soziale Dienstleistungen mit den Studiengängen<br />

Soziale Arbeit, Gerontologie und<br />

Dienstleistungsmanagement erfolgreich<br />

etabliert. Mit der Integration der Katholischen<br />

Fachhochschule Norddeutschland,<br />

Abteilung Vechta, konnten der Praxisbezug<br />

und die Berufsorientierung über<br />

Praktika und Berufsanerkennungsjahr gestärkt<br />

werden.<br />

Erste Ergebnisse von Absolventenbefragungen<br />

belegen den engen räumlichen<br />

Bezug unserer Studierenden zur Region<br />

<strong>Oldenburger</strong> Münsterland – und zwar sowohl<br />

was die Herkunft als auch den späteren<br />

Beschäftigungsort angeht. Ein Verbleib<br />

der Absolventen in der Region stärkt<br />

die Qualifikationsbasis und erhöht das<br />

Qualifikationsniveau der Beschäftigten.<br />

Dies bestätigen verschiedene Studien<br />

über die Wirkungen von Hochschulstandorten<br />

immer wieder: Mit einem Hochschulstandort<br />

lassen sich positive Effekte<br />

auf Qualifikationsniveau und Humankapitalbasis<br />

und damit die Innovationskraft<br />

einer Region feststellen – und das gilt<br />

auch für die Universität Vechta.<br />

Uni Vechta als Lebens- und Arbeitsort<br />

390 Köpfe bilden die Universität Vechta.<br />

53 Professoren und 147 wissenschaftliche<br />

Mitarbeiter sind in Lehre und Forschung<br />

tätig. 180 Mitarbeiter schaffen in Verwaltung,<br />

Servicebereichen und technischem<br />

Hausdienst das administrative Gerüst. Etwa<br />

zwei Drittel der Beschäftigten wohnt<br />

Flexible Intelligenz<br />

für Ihre Welt<br />

von morgen<br />

Intelligente Folienlösungen passen sich der<br />

Zukunft an. Den Träumen und Bedürfnissen<br />

des Menschen. Und der Bewahrung und<br />

Schonung von Natur und Umwelt. Als weltweit<br />

operierender Hersteller von flexiblen<br />

Verpackungen, technischen Folien und Produktkomponenten<br />

möchten wir die Zukunft<br />

für Sie anfassbar machen.<br />

Mit flexibler Intelligenz enthüllen wir die Geheimnisse<br />

für Ihre Welt von morgen. Bleiben<br />

Sie gespannt!<br />

Mehr als 3.000 Mitarbeiter sind weltweit für<br />

die NORDENIA INTERNATIONAL AG tätig,<br />

mehr als 1.000 davon im Münsterland.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

25<br />

www.nordenia.com


Wirtschaftsregion<br />

Foto: Universität Vechta<br />

Junger Standort mit Tradition: Vechta als Studienort existiert bereits seit 1830 mit der Gründung<br />

einer »Normalschule für das Großherzogtum Oldenburg«. Die Zahl der Studierenden<br />

liegt zur Zeit (Stand: Wintersemester 2010/11) bei etwa 3.300.<br />

in den Landkreisen Vechta und Cloppenburg.<br />

Die Universität Vechta bietet qualifizierte<br />

und sichere Arbeitsplätze und gehört<br />

damit zum Kreis der größeren Arbeitgeber<br />

in der Region. Seit einigen Jahren<br />

bildet sie Fachkräfte in Bibliothek, IT-Zentrum<br />

und Verwaltung aus. Gegenwärtig<br />

streben sieben Auszubildende einen Ausbildungsabschluss<br />

an der Uni an.<br />

Diese Zahlen belegen nicht nur einen<br />

entsprechenden Kaufkrafteffekt für die<br />

Region. Eine Universität ist auch immer<br />

kultureller Mittelpunkt einer Stadt bzw.<br />

einer Region. Ausstellungen, Vorträge<br />

und Ringvorlesungen treffen auf reges<br />

Interesse in der Öffentlichkeit. Image und<br />

Reputation der Uni tragen zur Außenwirkung<br />

des <strong>Oldenburger</strong> Münsterlandes bei<br />

und sind nicht zuletzt auch ein wichtiger<br />

Faktor bei der Anwerbung von Fachkräften<br />

aus anderen Regionen.<br />

Uni Vechta als Forschungsstandort<br />

und Partner für die Wirtschaft<br />

Eine wachsende Zahl von Drittmittelprojekten<br />

und 149 Promovenden belegen die<br />

Bedeutung der Uni als Forschungsstandort.<br />

Forschung und wissenschaftliche<br />

Qualifizierung treten noch stärker als bisher<br />

ins Blickfeld. Die Forschungsschwerpunkte<br />

an der Uni Vechta sind:<br />

• Bildungswissenschaften<br />

und Fachdidaktiken<br />

• Soziale Dienstleistungen in Lebenslaufperspektive<br />

mit den Bereichen Gerontologie,<br />

Soziale Arbeit und Dienstleistungsmanagement<br />

• Wandel im kulturellen, politischsozialen<br />

und wirtschaftlichen Raum<br />

• Regionalentwickung, Agrar- und<br />

Ernährungswissenschaft,<br />

Landschafts ökologie<br />

Der strategische Schwerpunkt hierbei<br />

liegt für die Universität Vechta standortbezogen<br />

auf dem ländlichen Raum. In den<br />

vergangen Jahren wurde erfolgreich auf<br />

agrarstrukturellem und ernährungswirtschaftlichem<br />

Gebiet geforscht. Die erfolgreiche<br />

Entwicklung des ISPA und daran<br />

angebunden das seit 1999 bestehende<br />

NieKE nehmen hier eine Schlüsselstellung<br />

ein. Als Landesinitiative Ernährungswirtschaft<br />

kooperiert das NieKE mit den bedeutendsten<br />

Akteuren der Branche aus<br />

Produktion, Vermarktung und Vertrieb,<br />

Wissenschaft, Bildung, Finanzierung sowie<br />

der öffentlichen Verwaltung.<br />

Die Uni sieht darin auch ein Muster für<br />

die weitere Entwicklung ihrer Anstrengungen,<br />

den Wissenstransfer und die<br />

Kooperation in und mit anderen profil be -<br />

stimmenden Fachgebieten voranzutreiben.<br />

Durch die erfolgte Gründung weiterer<br />

Forschungs- und Transferzentren sind<br />

für diese Zielsetzung in den letzten Jahren<br />

strukturelle Rahmenbedingungen an unserer<br />

Universität geschaffen worden.<br />

Neben dem NieKE wurde 2007 das ZAG<br />

(Zentrum Altern und Gesellschaft) gegründet,<br />

das bislang die einzige interdisziplinär<br />

orientierte Forschungseinrichtung in<br />

Deutschland ist, deren Perspektive gesellschaftswissenschaftlich<br />

auf Fragen und<br />

Probleme im Zusammenhang mit der demographischen<br />

Entwicklung orientiert<br />

ist. Welche Bedeutung hat eine alternde<br />

Gesellschaft für die Innovationskraft einer<br />

Gesellschaft? Wie reagieren Unternehmen<br />

auf älter werdende Belegschaften?<br />

Welche Auswirkungen mit Blick auf<br />

das Arbeitskräfteangebot und die Nachfrage<br />

nach Produkten sind zu erwarten?<br />

Welche wirtschaftlichen Chancen können<br />

sich andererseits aus der demographischen<br />

Entwicklung ergeben?<br />

Dies sind Fragen, die sich Unternehmen<br />

heute und künftig stellen müssen. Innovative<br />

Konzepte der Personalentwicklung,<br />

der Unternehmensführung, im Marketing<br />

und der Produktentwicklung sind gefordert.<br />

Vor dem Hintergrund dieser Fragen<br />

stellt sich für das ZAG zukünftig neben<br />

der Grundlagenforschung noch stärker<br />

die Aufgabe, anwendungsbezogene Forschungsprojekte<br />

und Transfers auch in die<br />

Unternehmen und Kommunen hinein zu<br />

etablieren.<br />

www.denkmal3.de<br />

26 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Wirtschaftsregion<br />

Fotos: Matthias Niehues, Universität Vechta<br />

Die Uni-Bibliothek Vechta verfügt über einen<br />

Bestand von rund 450.000 Bänden, von denen<br />

150.000 im Lesebereich zu finden sind.<br />

Hinzu kommen fast 1.000 laufend gehaltene<br />

Zeitschriften.<br />

Das ZEBiD (Zentrum für Empirische Bildungsforschung<br />

und Didaktik) bildet einen<br />

weiteren Schwerpunkt an der Universität<br />

Vechta. Auch wenn vordergründig für<br />

Unternehmen kein direkter Bezug zur<br />

oder Mehrwert aus der Lehramtsausbildung<br />

erkennbar ist, so bildet doch eine an<br />

neuen Erkenntnissen der Bildungsforschung<br />

orientierte Lehrerausbildung in<br />

enger Anbindung an die Schulen eine wesentliche<br />

Rahmenbedingung für das Bildungsniveau<br />

unserer Region. Mittlerweile<br />

gibt es zahlreiche innovative Kooperationsprojekte<br />

mit Schulen im Bereich der<br />

Bildungsforschung oder mit Kindergärten<br />

in der Frühpädagogik.<br />

Ein weiterer zukünftiger Kernbereich<br />

direkt mit Blick auf Wissenstransfers wird<br />

die Fort- und Weiterbildung sein. Unter<br />

dem Dach eines Zentrums für Weiterbildung<br />

arbeitet die Uni an Konzepten für lebensbegleitendes<br />

Lernen. Für eine Öffnung<br />

für neue Zielgruppen – ohne eigentliche<br />

Hochschulzugangsberechtigung –<br />

im Sinne einer offenen Hochschule sind<br />

vom Gesetzgeber in Niedersachsen in diesem<br />

Jahr die Voraussetzungen geschaffen<br />

worden. Zu Fragen der Anerkennung von<br />

Kompetenzen und mitgebrachten Qualifikationen,<br />

bedarfsgerechten Inhalten und<br />

flexiblen Organisationsstrukturen brauchen<br />

wir den engen Schulterschluss mit<br />

Unternehmen, Kammern und anderen<br />

Bildungseinrichtungen.<br />

Die Stärkung und Fortsetzung der Vernetzungsstrategie<br />

in und mit der Region<br />

ist in unserem Hochschulentwicklungsplan<br />

mit hoher Priorität als Ziel festgeschrieben.<br />

Bildung, Forschung und Unternehmen<br />

bilden einen Dreiklang für die Innovationsfähigkeit<br />

einer Region. In diesem<br />

Dreiklang hat die Universität Vechta<br />

in unserer Region einen festen Platz als<br />

Partner für Innovation.<br />

■<br />

Mit der richtigen Energie<br />

in die Zukunft<br />

Als eines der fortschrittlichsten Energieunternehmen Deutschlands<br />

engagiert sich EWE für viele Projekte aus Wissenschaft,<br />

Forschung und Technik. Mit alpha ventus betreiben wir 30 Kilometer<br />

vor Borkums Küste den ersten deutschen Windpark.<br />

Ein weiterer Offshore-Windpark, RIFFGAT, ist bereits in Planung.<br />

Nur zwei von vielen Projekten für eine Zukunft mit der richtigen<br />

Energie.<br />

www.ewe.de<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 27


Wirtschaftsregion<br />

Foto: Aschwege & Tönjes<br />

Seit 1989 im Geschäft, seit 1998 im Neubau: Das Betriebsgebäude der Aschwege & Tönjes GmbH an der Schlagge in Garrel. Aschwege & Tönjes<br />

sind bereits mehrfach als Volvo-Nfz-Händler des Jahres ausgezeichnet worden.<br />

GÜNTHER TÖNJES, KREISHANDWERKSMEISTER<br />

DER KREISHANDWERKERSCHAFT CLOPPENBURG<br />

Top-Ausbildung im Handwerk<br />

Das Handwerk – die Wirtschaft von nebenan – ist nicht nur eine der vielseitigsten<br />

Branchen, sondern stellt darüber hinaus einen überdurchschnittlichen Teil der<br />

Ausbildungsplätze in Deutschland. Außerdem tragen die klein- und mittelständischen<br />

Betriebe ganz wesentlich zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes bei. Denn nichts ist<br />

so abwechslungsreich wie die unterschiedlichen Berufsbilder im Handwerk.<br />

Seit mehr als 20 Jahren befindet sich<br />

das Unternehmen Aschwege & Tönjes<br />

GmbH in Garrel, Zur Schlagge<br />

17. Das Unternehmen wird von Günther<br />

Tönjes, Christine Tönjes und Lucia von<br />

Aschwege geführt.<br />

Die Geschichte der Aschwege & Tönjes<br />

GmbH beginnt 1989 mit einem Mitarbeiter.<br />

Seither hat sich das Unternehmen<br />

durch Dienstleistungsfreundlichtkeit und<br />

Kompetenz einen guten Namen erworben.<br />

»Alles aus einer Hand – unser Service<br />

macht den Unterschied« bringt die Firmenphilosophie<br />

auf den Punkt. 110 Mitarbeiter<br />

setzen diesen Leitgedanken täglich<br />

im Vertrieb von Volvo-Nutzfahrzeugen,<br />

in der Nfz-Wwerkstatt, in der Kältetechnik,<br />

im Fahrzeugbau, in der Vermietungsabteilung<br />

und Gebrauchtwagenvermarktung<br />

in die Praxis um. Mit Hilfe mo -<br />

dernster Computerprogramme wird eine<br />

gezielte Einsatzdiagnose erstellt. Aschwege<br />

& Tönjes beraten individuell und bieten<br />

einen Rundumservice im Nfz-Bereich –<br />

das ist im Regelfall die maßgeschneiderte<br />

Zusammenstellung eines Neufahrzeuges<br />

nach Kundenwunsch.<br />

An Nachwuchskraft darf es angesichts<br />

solcher Ansprüche natürlich nicht fehlen.<br />

Bei Aschwege & Tönjes werden deshalb<br />

zurzeit 28 Auszubildende in den verschiedenen<br />

Berufen ausgebildet. Das Unternehmen<br />

legt großen Wert darauf, qualifizierte<br />

Mitarbeiter – sprich: Fachkräfte für<br />

die Zukunft – selbst auszubilden. Auch<br />

deshalb wird jeder Mitarbeiter im Unternehmen<br />

per Weiterbildung gefördert.<br />

Rund 80 Prozent der Azubis wurden bis<br />

dato nachher übernommen. Folgende<br />

Ausbildungsberufe können bei Aschwege<br />

& Tönjes erlernt werden:<br />

Kraftfahrzeug-Mechatroniker<br />

Bei der täglichen Werkstattarbeit sind<br />

Kfz-Mechanik und Kfz-Elektronik nicht<br />

28 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Wirtschaftsregion<br />

KFZ-Mechatroniker bei Aschwege & Tönjes: Das neue Berufsbild entstand im Mai 2001 aus<br />

den einstigen Berufen Kfz-Mechaniker, Kfz-Elektriker und Automobilmechaniker.<br />

mehr zu trennen. Fast alle Funktionen im<br />

Fahrzeug werden elektronisch kontrolliert.<br />

Daraus resultieren erhöhte Anforderungen<br />

an die Fahrzeugdiagnose. Die damit<br />

einhergehenden, umfassenden beruflichen<br />

Qualifikationen sind deshalb in<br />

dem verhältnismäßig neuen Berufsbild<br />

des Kraftfahrzeug-Mechatronikers vereint,<br />

der Mechanik und Elektronik verbindet<br />

und die ehemaligen Arbeitsfelder Kfz-Mechaniker<br />

sowie Kfz-Elektriker ersetzt.<br />

Im Mittelpunkt der Arbeit des des Kraftfahrzeug-Mechatronikers<br />

stehen Diagnose<br />

sowie Instandhaltungs-, Aus-, Um- und<br />

Nachrüstarbeiten. Neu hinzugekommen<br />

ist das Kodieren von Steuergeräten, die<br />

Anpassung an verknüpfte Fahrzeugsysteme,<br />

die Kommunikation mit den Kunden<br />

sowie der Umgang mit dem Internet zur<br />

Reparatur-Informationsrecherche. Der<br />

neue Beruf kann in den vier Schwerpunkten<br />

Pkw-, Nfz, Motorrad oder Fahrzeugkommunikationstechnik<br />

erlernt werden,<br />

der vor Ausbildungsbeginn gewählt werden<br />

muss.<br />

Die ersten beiden Ausbildungsjahre verlaufen<br />

bei allen Schwerpunkten je nach<br />

Fahrzeugart gleich. Erst ab dem dritten<br />

Ausbildungsjahr erfolgt die Differenzierung<br />

der Ausbildungsinhalte in die verschiedenen<br />

Schwerpunkte. Die zunehmend<br />

komplexere Technik erfordert dabei<br />

ein außerordentlich hohes Verständnis<br />

für vernetzte Systeme.<br />

Wer sich generell für Kraftfahrzeuge<br />

interessiert, ein solides physikalisch-technisches<br />

Verständnis (hier vor allem für<br />

Elektronik, Pneumatik und Hydraulik) sowie<br />

einen guten Realschulabschluss oder<br />

einen sehr guten Hauptschulabschluss<br />

mitbringt, hat für ein Praktikum oder eine<br />

Ausbildung in diesem Bereich die besten<br />

Voraussetzungen.<br />

Foto: Aschwege & Tönjes<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 29


Wirtschaftsregion<br />

Fotos: Aschwege & Tönjes<br />

Hier bei der Arbeit: Metallbauer (links) und Fachkraft für Lagerlogistik in Aktion.<br />

Metallbauer/in<br />

Der Metallbau ist in die drei Fachrichtungen<br />

Konstruktionstechnik, Metallgestaltung<br />

und Nutzfahrzeugbau unterteilt. Im<br />

Berufsbild des Metallbauers steckt ein<br />

breites Spektrum an unterschiedlichen<br />

Anforderungsprofilen. Es reicht von reiner<br />

Handarbeit – wie z.B. dem Schmieden<br />

in der Metallgestaltung – bis hin zu<br />

hoch-technisierten Fügeverfahren wie<br />

der Schweißtechnik. Abhängig von der jeweils<br />

gewählten Fachrichtung hat der Bewerber<br />

oder die Bewerberin viel spezifisches<br />

Know-how zu erlernen. Köpfchen ist<br />

gefragt, wenn es um die Programmierung<br />

einer Laserschneidemaschine oder die<br />

Inbetriebnahme (elektro-)mechanischer<br />

Antriebs- und Bewegungselemente geht.<br />

Auch hier hat die Computertechnologie<br />

das Berufsbild stark verändert. Ohne den<br />

Einsatz leistungsfähiger EDV wäre eine<br />

rationelle Fertigung von Fahrzeugaufbauten<br />

und Konstruktionen nicht mehr denkbar.<br />

Mit einen Realschulabschluss oder<br />

guten Hauptschulabschluss erfüllen die<br />

Schulabgänger die Voraussetzung für die<br />

Ausbildung.<br />

Fachkraft für Lagerlogistik<br />

Fachkräfte für Lagerlogistik arbeiten im<br />

Bereich der logistischen Planung und Organisation.<br />

Ihre Aufgaben bestehen unter<br />

anderem darin, Güter anzunehmen, zu<br />

verladen, zu verstauen, zu transportieren<br />

und zu verpacken. Des Weiteren umfasst<br />

das Aufgabenspektrum Bestandskontrollen,<br />

das Erstellen von Ladelisten oder die<br />

Bearbeitung von Versand und Begleitpapieren.<br />

Ferner werden allgemeinere bzw.<br />

abstraktere Anforderungen gestellt, so<br />

zum Beispiel der Umgang mit EDVSystemen,<br />

Kenntnisse der Arbeitssicherheit<br />

und des Umweltschutzes. Durch die Neugruppierung<br />

des Berufsbildes und die<br />

Verknüpfung mit den kaufmännischen<br />

Berufen wird auch der Umgang mit Lagerkennziffern<br />

und Grundbegriffen der<br />

Buchführung erwartet. Diese Inhalte ermöglichen<br />

der Fachkraft für Lagerlogistik<br />

eine komplette Berechnung eines Lagers.<br />

Dies wird benötigt, um die Effizienz und<br />

die Wirtschaftlichkeit des Lagers zu prüfen<br />

und zu steuern. Die Voraussetzung für<br />

dieses Berufsbild ist mindestens ein Realschulabschluss.<br />

Bürokauffrau/mann<br />

Der innerbetriebliche Ablauf eines Kfz-<br />

Betriebes muss reibungslos funktionieren.<br />

Dazu gehört auch ein umfangreiches<br />

Fachwissen in Buchführung, Rechnungsund<br />

Auftragsbearbeitung sowie in Finanzierung<br />

und Versicherung von Fahrzeugen.<br />

Der Einsatz moderner Informationsund<br />

Kommunikationssysteme der Kfz-<br />

Branche unterstützt die schnelle Bearbeitung<br />

von Aufträgen und Daten. Alles in allem<br />

sind Bürokaufleute die Controller im<br />

Betrieb.<br />

Telefonieren, mailen, faxen, schreiben,<br />

drucken, kopieren und scannen: Die Bürokaufleute<br />

bedienen sich der ganzen Palette<br />

von Kommunikationsmöglichkeiten.<br />

Wer mit Informationen und Zahlen umgehen<br />

kann, Büroabläufe übersichtlich organisiert<br />

und an modernen Datenverarbeitungs-<br />

und Kommunikationssystemen<br />

interessiert ist, dem bietet diese Ausbildung<br />

attraktive Tätigkeiten. Bewerber für<br />

dieses Berufsbild sollten mindestens einen<br />

Realschulabschluss vorweisen.<br />

30 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Wirtschaftsregion<br />

Industriekauffrau/mann<br />

Industriekaufleute übernehmen die kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen<br />

Aufgaben<br />

wie etwa das Personalwesen, das<br />

Finanz- und Rechnungswesen, die Materialwirtschaft<br />

oder Vertrieb und Marketing.<br />

Im Bereich Produktion stellen sie den<br />

Materialbedarf fest, holen die Angebote<br />

bei den Lieferanten ein und führen Verhandlungen<br />

bezüglich des Preises. Die<br />

Ware wird von ihnen bestellt, der Liefertermin<br />

festgelegt und die Ware angenommen.<br />

Nach der Anlieferung müssen sie<br />

diese auf Qualität und eventuelle Mängel<br />

kontrollieren.<br />

Auch die Produktion wird von Bürokaufleuten<br />

geplant; dazu gehört die Überwachung<br />

der Produktionsprozesse. Die<br />

einzelnen Fertigungsschritte müssen von<br />

ihnen festgelegt und überwacht werden.<br />

Außerdem erstellen sie Auftragsbegleitpapiere<br />

und Wartungspläne.<br />

In der Personalwirtschaft bestehen ihre<br />

Tätigkeiten aus dem Erstellen von Dienstund<br />

Organisationsplänen, Arbeitsverträgen<br />

und Arbeits- oder Verdienstbescheinigungen.<br />

Außerdem führen sie die Lohn -<br />

ab rechnungen durch und planen Weiterbildungsmaßnahmen.<br />

Im Bereich Marketing<br />

planen sie Werbemaßnahmen, in der<br />

So wird’s gemacht: Auszubildende zur Büro- und Industriekauffrau (links) am Schreibtisch<br />

in Garrel und Automobilkaufmann bei der Auslieferung eines Neufahrzeuges.<br />

Finanz- und Geschäftsbuchhaltung sind<br />

sie für alle Zahlungsvorgänge sowie Geschäftsvorgänge<br />

zuständig. Auch in diesem<br />

Beruf ist ein Realschulabschluss ein<br />

Muss. Bevorzugt werden Bewerber mit<br />

Wirtschaftsabitur engagiert.<br />

Automobilkauffrau/mann<br />

Das Berufsbild der Automobilkaufleute ist<br />

ganz konkret auf die kaufmännischen Anforderungen<br />

des Kfz-Gewerbes ausgerichtet.<br />

Automobilkaufleute sind in erster Linie<br />

in Autohäusern, aber auch bei Auto-<br />

Fotos: Aschwege & Tönjes<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 31


Wirtschaftsregion<br />

mobilherstellern und Importeuren sowie<br />

in deren Niederlassungen tätig.<br />

Sie befassen sich mit Disposition, Beschaffung,<br />

Vertrieb und Verkauf von Teilen<br />

und Zubehör sowie mit vielfältigen<br />

Serviceleistungen. Sie analysieren den<br />

Markt, verwenden die gewonnenen Informationen<br />

für Marketingentscheidungen<br />

und bieten Dienstleistungen rund um das<br />

Automobil an. Dazu gehören auch Angebot<br />

und Vermittlung von Versicherungs,<br />

Garantie und Finanzierungsverträgen.<br />

Wer Interesse am Automobil und moderner<br />

Technik hat, sich mit Daten und<br />

Informationsverarbeitung beschäftigen<br />

will und aufgeschlossen für Kundenkontakt<br />

ist, der trifft mit dieser Ausbildung die<br />

richtige Wahl. Wegen der hohen Anforderungen<br />

ist ein guter Realschulabschluss<br />

oder Abitur erforderlich.<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

Aus- und Weiterbildung haben im Handwerk<br />

schon immer eine große Bedeutung.<br />

Dies gilt insbesondere in den Zeiten von<br />

Globalisierung, dem demographischen<br />

Wandel und dem Wandel von der Industrie<br />

zur Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft.<br />

Aus- und Weiterbildung sichern<br />

dabei die Wettbewerbsfähigkeit der<br />

Unternehmen und die Beschäftigungs-,<br />

Einsatz- und Entwicklungspotenziale des<br />

Einzelnen. In jedem der oben genannten<br />

Ausbildungsberufe gibt es viele Möglichkeiten<br />

der Fortbildung – vom Meister bis<br />

hin zum Studium an einer FH.<br />

Nutzfahrzeugbranche<br />

Vor allem Nicht-Fachleute sind darüber<br />

immer wieder sehr erstaunt: Mehr als drei<br />

Viertel aller Nutzfahrzeuge in Deutschland<br />

verlassen die Automobilwerke als<br />

reine Fahrgestelle und werden erst danach<br />

von Spezialisten zu einsatzfähigen<br />

Nutzfahrzeugen auf- und ausgebaut. Bei<br />

mittelständischen Unternehmen aus allen<br />

Branchen stehen diese Sonder- und Spezialanfertigungen<br />

handwerklicher Aufbauhersteller<br />

hoch im Kurs.<br />

Dennoch hatte die Branche im Zuge der<br />

Wirtschaftskrise stark zu leiden. Doch die<br />

Trendwende ist offenbar geschafft: Allein<br />

im Herbst 2010 hat sich der Umsatz um<br />

mehr als zehn Prozent gegenüber dem<br />

Vorjahr erhöht, so der Zentralverband für<br />

Karosserie- und Fahrzeugtechnik, der gemeinsam<br />

mit dem Bundesverband Metall<br />

mehr als 600 handwerkliche Aufbauhersteller<br />

vertritt. Nach wirtschaftlich durchaus<br />

schwierigen Monaten konnte die<br />

Branche so pünktlich zur IAA Nutzfahrzeuge<br />

Ende September 2010 einen gelungenen<br />

Durchstart vermelden.<br />

Das Handwerk<br />

Mit mehr als 4,8 Millionen Beschäftigten<br />

in 151 Ausbildungsberufen und einem<br />

Jahresumsatz in dreistelliger Milliardenhöhe<br />

ist das Handwerk ein Schwergewicht<br />

der deutschen Wirtschaft. Es gibt<br />

heute kaum einen Lebensbereich, in dem<br />

wir auf die Fertigkeiten und das Knowhow<br />

von Handwerkerinnen und Handwerkern<br />

verzichten könnten.<br />

Was wäre das Leben ohne das Handwerk?<br />

Mit der bundesweiten Kampagne<br />

Das Handwerk – Die Wirtschaftsmacht von<br />

nebenan wird zurzeit in den Medien für<br />

das Handwerk von Heute geworben. Das<br />

geschieht nicht von ungefähr: Das Handwerk<br />

ist ja in vielen Regionen der wichtigste<br />

Arbeitgeber und Ausbilder. In ihrer<br />

Summe bilden die deutschen Handwerksbetriebe<br />

fast eine halbe Million Jugendliche<br />

aus– das ist eine echte Meisterleistung!<br />

Das Handwerk wird auch in Zukunft<br />

das Rückgrat unserer mittelständisch geprägten<br />

Wirtschaft sein. Es ist unverzichtbar<br />

für den Standort Deutschland. ■<br />

Neulich fragte ein Kunde:<br />

»Können Sie eigentlich<br />

auch Briefpapier?«<br />

Bild von<br />

Claudia<br />

Ordner<br />

Display<br />

Kalender<br />

Buch<br />

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Außer Konkurrenz: Claudia<br />

Schreibunterlage<br />

Notizblock und Zettelbox<br />

Briefpapier (aha!)<br />

Visitenkarte<br />

…nur die Möbel sind von Nemann<br />

Druckerei Ostendorf GmbH<br />

Die Allesdrucker aus Vechta · Gutenbergstr. 1<br />

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32 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


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Ernährungswirtschaft<br />

Foto: Natalia Kirichenko, Shutterstock<br />

Kaum Grund zur Klage: Die gesamte Agrarbranche wird längerfristig vom steigenden Nahrungsmittelbedarf infolge der wachsenden Weltbevölkerung<br />

ebenso profitieren wie vom zunehmenden Wohlstand in Schwellen- und Entwicklungsländern, der die Nachfrage nach höherwertigen<br />

Lebensmitteln und tierischen Produkten steigen lasse, so Prof. Ludwig Theuvsen von der Uni Göttingen.<br />

DANIEL<br />

MEIER<br />

Agrarbranche vor Wachstumsschub<br />

Die Agrar- und Ernährungswirtschaft ist durch eine vergleichsweise geringe Konjunkturabhängigkeit<br />

gekennzeichnet. »Gegessen wird immer«, könnte man sagen. Das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />

ist als eine der wichtigsten Regionen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft ein Spiegel<br />

für die Entwicklung der Branche.<br />

Mit mehr als 600.000 Beschäftigten<br />

in der Vorleistungsindustrie,<br />

in der eigentlichen Ernährungsindustrie<br />

vom Schlachthof über die Molkerei<br />

und Backwarenfabrik bis hin zum<br />

Tiefkühlmenü-Hersteller, im Erfassungsund<br />

Großhandel, in der Bioenergie-Produktion<br />

und der Agrartechnikindustrie ist<br />

das Agribusiness Deutschlands zweitgrößter<br />

Wirtschaftszweig nach der Automobilindustrie.<br />

Nach aktuellen Marktstudien wird bis<br />

2013 ein Wachstum um 18 Prozent auf<br />

246 Milliarden Euro prognostiziert. Gründe<br />

dafür sind unter anderem steigende<br />

34<br />

Rohstoffpreise und ein steigender Nahrungsmittelbedarf<br />

infolge des Wachstums<br />

der Weltbevölkerung. Die Studie »Agribusiness<br />

in Deutschland 2010« der Marketinggesellschaft<br />

der niedersächsischen<br />

Land- und Ernährungswirtschaft und der<br />

Prüfungs- und Beratungsgesellschaft<br />

Ernst & Young in Zusammenarbeit mit<br />

dem Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre<br />

des Agribusiness der Georg-August-<br />

Universität Göttingen basiert auf einer Befragung<br />

von Top-Entscheidern aus 113<br />

Unternehmen.<br />

Die Wirtschaftskrise konnte der Branche<br />

demnach kaum etwas anhaben: Der<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

Umsatz ging im Krisenjahr 2009 nur um<br />

0,2 Prozent zurück. Die kommenden Jahre<br />

sollen der Branche dann einen regelrechten<br />

Wachstumsschub bringen. Die<br />

Stimmung im deutschen Agribusiness hat<br />

sich gegenüber dem Vorjahr nochmals<br />

verbessert: Derzeit berichten 64 Prozent<br />

der befragten Unternehmen von einer guten<br />

oder sogar sehr guten Geschäftslage.<br />

Zum Vergleich: 2009 lag der Anteil bei 59<br />

Prozent. Nur sieben Prozent beschreiben<br />

ihre aktuelle Situation als »eher schlecht«<br />

oder »schlecht« – im Vorjahr lag der Anteil<br />

bei elf Prozent. Auch der Blick in die Zukunft<br />

ist weitgehend ungetrübt. 59 Pro-


Ernährungswirtschaft<br />

Grafik: Ernst & Young<br />

Die Unsicherheit der wirtschaftlichen Entwicklung bleibt hoch<br />

Ernst & Young-Studie Agribusiness 2010<br />

(befragt wurden insgesamt 113 Unternehmen)<br />

Agromed Austria GmbH<br />

Vertriebsbüro Deutschland<br />

Stefan Stuke-Lefferding<br />

Norddöllen 26 · 49429 Visbek<br />

Tel. 04445/987777-14 · Fax 04445/987777-24<br />

stuke-lefferding@agromed.at<br />

www.agromed.at<br />

AniCon Labor GmbH<br />

Geschäftsführer: Dr. Klaus-Peter Behr<br />

Mühlenstraße 13a · 49685 Höltinghausen<br />

Tel. 04473/943822 · Fax 04473/943815<br />

behr@anicon.eu · www.anicon.eu<br />

Grafik: Ernst & Young<br />

Die Skepsis bleibt und war zum Befragungszeitpunkt im Frühsommer 2010 auch außerhalb<br />

des Agribusiness unter deutschen Unternehmen, Wirtschaftspolitikern und Konjunkturforschern<br />

noch verbreitet. Inzwischen mehren sich allerdings Stimmen, die von einer größeren<br />

Nachhaltigkeit des Wirtschaftsaufschwungs ausgehen.<br />

Das Agribusiness ist eine Zukunftsbranche mit erheblichem Wachstumspotenzial<br />

Ernst & Young-Studie Agribusiness 2010<br />

(befragt wurden insgesamt 113 Unternehmen)<br />

Austing Mischfutterwerk GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Bernhard gr. Austing<br />

Oldorf 11 · 49401 Damme<br />

Tel. 05491/9797-10 · Fax 05491/9797-22<br />

b.austing@austing.de · www.austing.de<br />

Hubert Bahlmann GmbH & Co.<br />

Versandschlachterei Spezialmischfutterwerk KG<br />

Geschäftsführer: Jens Bahlmann<br />

Mühlenweg 30 · 49699 Lindern<br />

Tel. 05957/89-0 · Fax 05957/1239<br />

j.bahlmann@bahlmann-kalb.de<br />

www.bahlmann-kalb.de<br />

Insgesamt positiv blickt die Agribusinessbranche in die Zukunft. Anlässe dieser positiven<br />

Einschätzung sind neben der vergleichsweise geringen Konjunkturabhängigkeit die aus<br />

Sicht der Branche intakten globalen Trends sowie die zunehmende Internationalisierung.<br />

Das Agribusiness begreift sich daher klar als Zukunftsbranche.<br />

zent der Unternehmen gehen davon aus,<br />

dass sich ihre Geschäftslage in den kommenden<br />

zwölf Monaten verbessert, nur<br />

neun Prozent rechnen mit schlechteren<br />

Zahlen.<br />

Ludwig Theuvsen, Professor für Betriebswirtschaftslehre<br />

des Agribusiness<br />

an der Universität Göttingen, betont: Der<br />

gesamte Wirtschaftszweig werde längerfristig<br />

vom steigenden Nahrungsmittelbedarf<br />

infolge der wachsenden Weltbevölkerung<br />

ebenso profitieren wie vom zunehmenden<br />

Wohlstand in Schwellen- und<br />

Entwicklungsländern, der die Nachfrage<br />

nach höherwertigen Lebensmitteln und<br />

tierischen Produkten steigen lasse.<br />

Zunehmende Internationalisierung<br />

Besonders große Wachstumschancen versprechen<br />

ausländische Märkte: Immerhin<br />

73 Prozent der befragten Unternehmen<br />

gehen davon aus, dass die Internationalisierung<br />

der Märkte im Agribusiness zukünftig<br />

stark voranschreiten wird. Immer<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

bela-pharm GmbH & Co. KG<br />

Dr. Stephan Bergmann<br />

Lohner Straße 19 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/873-0 · Fax 04441/873-140<br />

info@bela-pharm.com<br />

www.bela-pharm.com<br />

Milchwerke Gebr. Bermes GmbH<br />

Geschäftsführer: Engelbert Deux<br />

Dammer Straße 60 · 49451 Holdorf<br />

Tel. 05494/801-0 · Fax 05494/801-22<br />

info@milchwerke-bermes.de<br />

www.milchwerke-bermes.de<br />

Biofino GmbH<br />

Geschäftsführer: Christoph Reents<br />

Europa-Allee 7 · 49685 Emstek<br />

Tel. 04473/9413-0 · Fax 04473/9413-11<br />

info@biofino.de · www.biofino.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

35


Ernährungswirtschaft<br />

Böseler Goldschmaus GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Josef Hempen<br />

Industriestraße 10–12 · 49681 Garrel<br />

Tel. 04474/895-0 · Fax 04474/895-119<br />

info@goldschmaus.de<br />

www.goldschmaus.de<br />

Foto: SVLuma, Shutterstock<br />

Brand Qualitätsfleisch GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Paul Brand<br />

Brandstraße 21 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/9236-0 · Fax 04442/72186<br />

brand.lohne@ewetel.net<br />

www.brand-lohne.de<br />

H. Bröring GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Dr. Walter Helms<br />

Ladestraße 2 · 49413 Dinklage<br />

Tel. 04443/970-0 · Fax 04443/970-117<br />

info@broering.com<br />

www.broering.com<br />

August Bruns Landmaschinen GmbH<br />

Geschäftsführer: Walter Bruns, Andreas Bruns<br />

Eisenbahnstraße 12 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/189-0 · Fax 04471/189-80<br />

info@abc-bruns.de<br />

www.abc-bruns.de<br />

D & S Fleisch GmbH<br />

Geschäftsführer: Herbert Dreckmann<br />

Waldstraße 7 · 49627 Essen Oldb.<br />

Tel. 05434/85-0 · Fax 05434/85-33<br />

info@d-s-fleisch.de · www.d-s-fleisch.de<br />

36<br />

DesFa Hygiene GmbH<br />

Geschäftsleitung: Frank & Martin Niemann<br />

Alter Heerweg 12 · 49696 Molbergen<br />

Tel. 04475/1474 · Fax 04475/5141<br />

info@desfa.de · www.desfa.de<br />

Deutsche Frühstücksei GmbH & Co. KG<br />

Generalbevollmächtigter: Gert Stuke<br />

Hörster Wall 1<br />

49434 Neuenkirchen-Vörden<br />

Tel. 05495/955-0 · Fax 05495/955-166<br />

info@deutsche-fruehstuecksei.de<br />

www.deutsche-fruehstuecksei.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

Immer mehr Export: Im Jahre 2015 wird der Anteil des Auslandsumsatzes von Agribusi ness-<br />

Unternehmen aller Voraussicht nach im Durchschnitt bei 45 Prozent liegen.<br />

mehr Unternehmer erkennen, dass der<br />

unternehmerische Erfolg zunehmend von<br />

einer erfolgreichen Erschließung internationaler<br />

Wachstumsmärkte abhängt, auch<br />

wenn der Heimatmarkt nach wie vor sehr<br />

wichtig bleiben wird.<br />

Vor fünf Jahren erzielten die Befragten<br />

aus dem Agribusiness mit im Durchschnitt<br />

28 Prozent noch einen relativ geringen<br />

Anteil ihres Umsatzes im Ausland,<br />

im vergangenen Jahr lag der Anteil bereits<br />

bei 36 Prozent. In fünf Jahren wird er – so<br />

die Prognose der Befragten – bereits im<br />

Durchschnitt bei 45 Prozent liegen.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

Wenn auch der Heimatmarkt für die<br />

meisten Unternehmen der wichtigste<br />

bleibt, so richten sie doch den Blick zunehmend<br />

auf die europäischen Nachbarn,<br />

nicht nur im Westen, sondern immer<br />

mehr auch im Osten: 57 Prozent der befragten<br />

Unternehmen erwarten, dass die<br />

Bedeutung der Länder Mittel- und Osteuropas<br />

innerhalb der kommenden Jahre<br />

zunimmt, immerhin noch 35 Prozent sehen<br />

wachsende Chancen in Russland. Dabei<br />

dürften aber andere wichtige Wachstumsregionen<br />

wie Indien und China nicht<br />

aus dem Blick verloren werden.


Ernährungswirtschaft<br />

Grafik: Ernst & Young<br />

Die Entwicklung des Internationalisierungsgrads<br />

Ernst & Young-Studie Agribusiness 2010<br />

(befragt wurden insgesamt 113 Unternehmen)<br />

Friedrich Diekgerdes Landhandels GmbH<br />

Geschäftsführer: Fritz Diekgerdes<br />

Bahnhofstraße 61 · 49688 Hemmelte<br />

Tel. 04477/9494-0 · Fax 04477/9494-20<br />

dima@diekgerdes-landhandel.de<br />

www.diekgerdes-landhandel.de<br />

Frischehof Döpke GmbH<br />

Geschäftsführer: Andreas Döpke<br />

Friesoyther Straße 1 · 49681 Varrelbusch<br />

Tel. 04471/3932 · Fax 04471/933012<br />

info@frischehof.de<br />

www.frischehof.de<br />

Foto: HLPhoto, Fotolia<br />

Der derzeit erreichte Mittelwert von 36 Prozent Auslandsumsatz liegt etwas über dem Mittel<br />

aller Branchen der deutschen Wirtschaft. Für eine ursprünglich in hohem Maße lokale<br />

Branche ist dies Zeichen einer bemerkenswerten Entwicklung.<br />

Klassiker aus der Heimat: Jede dritte deutsche<br />

Pute stammt von Erzeugern aus dem <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland.<br />

OM ist eines der produktivsten Zentren<br />

der europäischen Ernährungswirtschaft<br />

Die Boom-Region <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />

ist eines der produktivsten Zentren<br />

der europäischen Ernährungswirtschaft.<br />

Bekanntlich wird hier jede dritte deutsche<br />

Pute, jedes fünfte deutsche Ei, jeder achte<br />

deutsche Broiler und jedes zehnte deutsche<br />

Schwein veredelt und vermarktet.<br />

Das regionale Netzwerk der Ernährungswirtschaft<br />

erfasst die gesamte Wertschöpfungskette<br />

von der Entwicklungsforschung<br />

über die Urproduktion und<br />

Weiterverarbeitung bis hin zur Verpackung<br />

und internationalen Vermarktung<br />

von Frisch- und Tiefkühlware, Convenience<br />

und Functional Food.<br />

Die hohe Produktivität beruht auf stetiger<br />

Fortentwicklung der agrartechnischen<br />

Produktionsanlagen. Das Produktund<br />

Dienstleistungsspektrum der regionalen<br />

Agrartechnik umfasst Stallausrüstungen<br />

für alle Tierhaltungsformen von<br />

Böden über Fütterungseinrichtungen bis<br />

hin zu Klimaanlagen, schadstoffreduzierende<br />

Entsorgungstechnik von Lagerbehältern<br />

bis zur computergesteuerten Ausbringung,<br />

Futter- und Tierarzneimittel sowie<br />

Zuchttiere und komplexe Prozesssteuerungsanlagen.<br />

Zahlreiche Weltmarktführer sind im <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland zu Hause. Die<br />

Leitbilder hier sind integrierte Produktionsprozesse,<br />

die in ihrer technischen<br />

Präzision sowohl betriebswirtschaftlich<br />

effizient als auch umweltschonend und<br />

tiergerecht sind. Sie sind gekennzeichnet<br />

von permanenter Innovationsdynamik in<br />

Richtung einer Präzisionslandwirtschaft<br />

durch Automatisierung von Produktionsabläufen,<br />

bio- und gentechnologische<br />

Verfahren sowie Kommunikationstechnologie<br />

zur Verbesserung von Produkt -<br />

sicherheit und Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Im Agribusiness des <strong>Oldenburger</strong> Münsterlands<br />

ist die Ernährungswirtschaft die<br />

umsatzstärkste Branche. Das gilt auch für<br />

den gesamten IHK-Bezirk Oldenburg. Mit<br />

einem Gesamtumsatz von über sieben<br />

Milliarden Euro (2009) erzielte die Bran-<br />

Eichkamp Fleisch- und Wurstwaren<br />

GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Reinhard Voßmann<br />

Eichkamp 16 · 49681 Garrel<br />

Tel. 04474/9898-0 · Fax 04474/9898-99<br />

info@eichkamp.de · www.eichkamp.de<br />

ELO - Erzeugergroßmarkt<br />

Langförden-Oldenburg eG<br />

Geschäftsführer: Werner Freese<br />

Lange Straße 7 · 49377 Langförden<br />

Tel. 04447/9620-102 · Fax 04447/9620-190<br />

w.freese@elo-online.de<br />

www.elo-online.de<br />

ELO-FROST GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Dieter Raters<br />

Mittelwand 13 · 49377 Vechta-Langförden<br />

Tel. 04447/9691-0 · Fax 04447/9691-691<br />

info@elo-frost.de · www.elo-frost.de<br />

Erzeugergemeinschaft für Qualitätsvieh<br />

im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland eG<br />

Geschäftsführer: Heinrich Krieger<br />

Westerbakumer Straße · 49456 Bakum<br />

Tel. 04446/9686-0 · Fax 04446/9686-50<br />

info@eg-im-om.de · www.eg-im-om.de<br />

EW GROUP GmbH<br />

Assistent der Geschäftsführung:<br />

Christian Deeken<br />

Norddöllen 51 · 49429 Visbek<br />

Tel. 04445/970-233 · Fax 04445/970-238<br />

christian.deeken@ew-group.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 37


Ernährungswirtschaft<br />

ForFarmers Bela GmbH<br />

Geschäftsführer: Nico de Vos<br />

Industriestraße 3-7 · 49377 Vechta-Langförden<br />

Tel. 04447/808-0 · Fax 04447/1646<br />

info@forfarmers.eu<br />

www.forfarmers.eu<br />

Foto: Bojan Stepancic, Fotolia<br />

Fleisch-Krone-Feinkost GmbH<br />

Geschäftsführer: Norbert Dreckmann<br />

Waldstraße 7 · 49632 Essen Oldb.<br />

Tel. 05434/9460-0 · Fax 05434/9460-60<br />

info@fleisch-krone.com<br />

www.fleisch-krone.com<br />

Fleming + Wendeln GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Josef Abeling<br />

Auf’m Halskamp 12 · 49681 Garrel<br />

Tel. 04474/8907-0 · Fax 04474/8907-800<br />

info@fuw.net<br />

www.fleming-wendeln.de<br />

Aalhof Götting<br />

Inhaber: Gerhard Götting<br />

Bether Dorfstraße 41 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 0441/3921 · Fax 0441/3837<br />

info@aalhof.de · www.aalhof.de<br />

38<br />

Goldene Mühle GmbH<br />

Geschäftsführer: Michael Zube<br />

Auf’m Halskamp 12 · 49681 Garrel<br />

Tel. 04474/8907-653 · Fax 04474/8907-44<br />

m.zube@goldene-muehle.de<br />

www.goldene-muehle.de<br />

GS agri e.G.<br />

Geschäftsführer: Anton Krömer<br />

Raiffeisenstraße 4 · 49685 Schneiderkrug<br />

Tel. 04447/802-0 · Fax 04447/802-900<br />

info@gs-agri.de · www.gs-agri.de<br />

Heidemark Mästerkreis GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Christoph B. Kalvelage,<br />

Thomas M. Henseler, Thorsten Helms<br />

Industriestraße 15 · 49681 Garrel<br />

Tel. 04435/9730100<br />

info@heidemark.de<br />

www.heidemark.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

Das höchste Umsatzplus im Agribusiness des <strong>Oldenburger</strong> Münsterlands gab es in der Sparte<br />

»Herstellung von Futtermitteln«. Hier stiegen im Vergleich zum Vorjahr die Erlöse um über<br />

35 Prozent auf 375 Millionen Euro.<br />

che rund 40 Prozent des Industrieumsatzes<br />

im IHK-Bezirk.<br />

Unternehmen aus den Sparten Fleisch -<br />

waren, Backwaren, Kartoffelerzeugnisse,<br />

Milchwirtschaft und Feinkost bilden die<br />

Basis für das breitgefächerte Angebot an<br />

Lebensmitteln. Zu diesem Industriezweig<br />

gehört auch die Futtermittelindustrie als<br />

Bindeglied zwischen Rohstoffproduktion<br />

und Verarbeitung. Das Ernährungsgewerbe<br />

verfügt über bundesweite und internationale<br />

Absatzbeziehungen. Der Export<br />

von Fleischwaren hat sich seit 2000 verdreifacht.<br />

Basis der Nahrungsmittelproduktion ist<br />

die landwirtschaftliche Rohstoffproduktion.<br />

Hier haben sich im Laufe der Zeit besondere<br />

Verflechtungen herausgebildet.<br />

Im Bereich der Land- und Forstwirtschaft<br />

sind im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland heute<br />

noch drei Prozent der sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten tätig. Dies ist<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

fast das Dreifache des Bundesdurchschnittes.<br />

Beispiel: Betrachtet man im IHK-Bezirk<br />

die Zahlen des ersten Halbjahrs 2010 im<br />

Ernährungsgewerbe, erkennt man einen<br />

deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr.<br />

Das Umsatzvolumen nahm um 9,3<br />

Prozent auf 3,7 Milliarden Euro zu (+322<br />

Millionen Euro).<br />

In der umsatzstärksten Sparte Schlachten<br />

und Fleischverarbeitung stieg der Umsatz<br />

um 4,6 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro.<br />

Der Anstieg ist auch auf das Auslandsgeschäft<br />

zurückzuführen, das mit zwölf<br />

Prozent deutlich zunahm. In der Branche<br />

Obst- und Gemüseverarbeitung gab es ein<br />

Umsatzplus von 3,1 Prozent. Der Auslandserlös<br />

stieg hier um 2,8 Prozent. Das<br />

höchste Umsatzplus gab es in der Sparte<br />

Herstellung von Futtermitteln. Hier stiegen<br />

die Erlöse um über 35 Prozent auf 375<br />

Millionen Euro (+98 Millionen Euro).


Ernährungswirtschaft<br />

Grafik: Ernst & Young<br />

Umsatz der Branche in Deutschland (In- und Ausland) in Mrd. Euro in 2009<br />

Ernst & Young-Studie Agribusiness 2010<br />

(befragt wurden insgesamt 113 Unternehmen)<br />

ISW - Interessengemeinschaft<br />

der Schweinehalter Wirtschafts GmbH<br />

Geschäftsführer: Andreas Stärk, Gerd Westermann<br />

Kirchplatz 2 · 49401 Damme<br />

Tel. 05491/9665-0 · Fax 05491/9665-29<br />

isn@schweine.net · www.schweine.net<br />

Moorgut Kartzfehn von Kameke GmbH & Co. KG<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung:<br />

Ewald Drebing<br />

Postfach 1261 · 26217 Bösel<br />

Tel. 04494/88-188 · Fax 04494/88-189<br />

vertrieb@kartzfehn.de · www.kartzfehn.de<br />

Grafik: Ernst & Young<br />

Ernährungsindustrie vorn: Unter »Vorleistungsindustrien« werden mit Ausnahme der Agrartechnikindustrie<br />

die Unternehmen der Saatgut-, Düngemittel-, Pflanzenschutzmittel- und<br />

Futtermittelindustrie zusammengefasst. Zum »Handel« gehören die im Groß- und Erfassungshandel<br />

tätigen Unternehmen, nicht aber der Lebensmitteleinzelhandel.<br />

Anzahl der Beschäftigten in Deutschland 2009 (in Tsd.)<br />

Ernst & Young-Studie Agribusiness 2010<br />

(befragt wurden insgesamt 113 Unternehmen)<br />

Kon-Pharma Handels GmbH<br />

Geschäftsführer: Wolfgang Sander<br />

Vechtaer Marsch 3 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/90599-0 · Fax 04441/90599-10<br />

info@kon-pharma.de · www.kon-pharma.de<br />

Kreuzritter GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Dr. Stephan Susen<br />

Am Hövel 12 · 49439 Mühlen<br />

Tel. 05492/970-900<br />

Fax 05492/970-888<br />

info@kreuzritter.net · www.kreuzritter.net<br />

Labor hinterm Esch GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführerin: Dr. Barbara Storck<br />

Hinterm Esch 42 · 49681 Garrel<br />

Tel. 04474/9414-0 · Fax 04474/9414-15<br />

labor@hinterm-esch.de<br />

Bio holt auf: Die »Bioenergie« umfasst hier sämtliche Unternehmen, die aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen Energie erzeugen oder die dazu erforderlichen Anlagen produzieren. Sie beschäftigt<br />

inzwischen rund 109.000 Arbeitnehmer. Das ist im Vergleich mit der Ernährungsindustrie<br />

immer noch wenig, aber ein stabiler Trend.<br />

Der Auslandserlös nahm um fast 14 Prozent<br />

auf rund 20 Millionen Euro zu.<br />

Rund 14.400 Mitarbeiter arbeiteten in<br />

82 Betrieben mit mehr als 50 Beschäftigten.<br />

Die Mitarbeiterzahl nahm gegenüber<br />

dem Vorjahr um 5,6 Prozent zu.<br />

Wettbewerbsfähigkeit ist auch<br />

im Lebensmitteleinzelhandel gefragt<br />

Laut Bundesvereinigung der Deutschen<br />

Ernährungsindustrie (BVE) gibt es in<br />

Deutschland eine »hohe Wettbewerbs -<br />

intensität«. Der damit verbundene Preisdruck<br />

belaste nach wie vor die Ertragssituation<br />

der Ernährungsindustrie. Viele<br />

Unternehmen der Ernährungsindustrie<br />

sehen sich veranlasst, mit dem Handel<br />

über Preisanpassungen zu verhandeln.<br />

Die Ernährungsindustrie mit ihren fast<br />

535.000 Beschäftigten ist der viertgrößte<br />

Industriezweig in Deutschland und einer<br />

der stabilsten Arbeitgeber. Die Branche<br />

hat im Krisenjahr 2009 keine Stellen abgebaut<br />

und im Zeitraum Januar bis Au-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

Jungpflanzen Lüske<br />

Geschäftsführer: Josef Lüske<br />

Kirchstraße 29 · 49685 Höltinghausen<br />

Tel. 04473/9722-0 · Fax 04473/9722-39<br />

info@lueske.de<br />

www.lueske.de<br />

LVL Lebensmittel- + Veterinärlabor GmbH<br />

Geschäftsführer:<br />

Dr. Kirsten Müller und Markus Schmidt<br />

ecopark Allee 6 · 49685 Emstek-Drantum<br />

Tel. 04473/9288-0<br />

Fax 04473/9288-99<br />

labor@lvl.de · www.lvl.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

39


Ernährungswirtschaft<br />

Mählmann Gemüsebau GmbH & Co. KG<br />

Inhaber: Wolfgang Mählmann<br />

Im Siehenfelde 13 · 49692 Cappeln<br />

Tel. 04478/9480-0 · Fax 04478/9480-50<br />

info@maehlmann-gemuesebau.de<br />

www.maehlmann-gemuesebau.de<br />

Foto: Emmi, Fotolia<br />

MIAVIT GmbH<br />

Geschäftsführer: Stefan Niemeyer<br />

Robert-Bosch-Straße 3 · 49632 Essen Oldb.<br />

Tel. 05434/82-0 · Fax 05434/8282<br />

info@miavit.de<br />

www.miavit.de<br />

Nietfeld Feinkost GmbH<br />

Geschäftsführer: Franz und Gottfried Nietfeld<br />

Schwege 52 · 49413 Dinklage<br />

Tel. 04443/9625-0 · Fax 04443/9625-44<br />

info@nietfeld-feinkost.de<br />

www.nietfeld-feinkost.de<br />

Ei ei ei wird teurer: Weil immer mehr Handelsketten Käfigeier aus dem Programm nehmen<br />

wollen, drohen den Verbrauchern nach Einschätzung der Geflügelwirtschaft höhere Preise.<br />

40<br />

Schweinebesamungsstation NORT GmbH<br />

Geschäftsführer: Dr. Hubert Mette<br />

Am Sportplatz · 26683 Scharrel<br />

Tel. 04498/923120 · Fax 04498/9231229<br />

info@besamung-nort.de<br />

www.besamung-nort.de<br />

Ovobest Eiprodukte GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Dr. Bernard Schneppe<br />

Hörster Wall 1 · 49434 Neuenkirchen-Vörden<br />

Tel. 05495/955-244 · Fax 05495/955-250<br />

bernard.schneppe@ovobest.de<br />

www.ovobest.de<br />

OVO Betriebsgesellschaft mbH<br />

Geschäftsführer: Werner Thöle<br />

Alte Dorfstraße 4 · 49377 Vechta-Spreda<br />

Tel. 04447/574 · Fax 04447/1369<br />

werner.thoele@t-online.de<br />

PHW-Gruppe/Lohmann & Co. AG<br />

Prokuristin: Renate Grothkopf<br />

Paul-Wesjohann-Str. 45<br />

49429 Visbek-Rechterfeld<br />

Tel. 04445/891-425 · Fax 04445/891-336<br />

renate.grothkopf@wiesenhof.de<br />

www.phw-gruppe.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

gust 2010 1,4 Prozent mehr Personen beschäftigt<br />

als im Vorjahreszeitraum; das<br />

entspricht 7.500 neu geschaffenen Arbeitsplätzen.<br />

Der Beschäftigtenstand lag<br />

in der gesamten Industrie in diesem Zeitraum<br />

um drei Prozent unter Vorjahresniveau.<br />

Die Ernährungsindustrie leistet damit<br />

einen wichtigen Beitrag für Wohlstand<br />

und Beschäftigung in Deutschland.<br />

Das Wachstum wird in der Ernährungsindustrie<br />

vor allem vom Auslandsgeschäft<br />

getragen. Beispiel: Im August 2010 exportierte<br />

die Branche Lebensmittel im Wert<br />

von 3,6 Mrd. Euro. Das entspricht einem<br />

Zuwachs von 14 Prozent gegenüber dem<br />

Vorjahresmonat. Rund die Hälfte ist auf<br />

höhere Ausfuhrpreise zurückzuführen.<br />

Das Exportvolumen betrug im Zeitraum<br />

Januar bis August 2010 26,7 Mrd. Euro.<br />

Exportzuwächse verzeichnen natürlich<br />

auch die Unternehmer aus dem <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland. Reinhard Voßmann<br />

von New Leaf spricht von einem Exportwachstum<br />

von 25 Prozent: »Geflügel geht<br />

steil nach oben.« Vor allem Europa sei für<br />

ihn ein spannender Markt.<br />

Eierversorgung im Wandel<br />

Bereits seit Januar 2010 – und damit zwei<br />

Jahre früher als nach der europäischen<br />

»Hennenhaltungsrichtlinie« vorgesehen –<br />

ist die herkömmliche Käfighaltung in<br />

Deutschland verboten. Dieses Verbot der<br />

bis dahin in Deutschland dominierenden<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

Haltungsform hat einen tiefgreifenden<br />

Umstellungsprozess ausgelöst. Mehr als<br />

500 Millionen Euro wurden von den Eier -<br />

erzeugern investiert, um auf die neuen<br />

Haltungsformen der Freiland-, Bodenund<br />

Kleingruppenhaltung umzurüsten,<br />

wobei die moderne Bodenhaltung heute<br />

am weitesten verbreitet ist.<br />

Folge des grundlegenden Umstellungsprozesses<br />

in der deutschen Legehennenhaltung<br />

war, dass der Selbstversorgungsgrad<br />

auf etwas über 50 Prozent abgesunken<br />

ist. »Ziel muss es sein, mit dem Aufbau<br />

von Legehennenbeständen wieder<br />

eine stärkere deutsche Eiererzeugung zu<br />

haben«, betont der Geschäftsführer des<br />

Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft,<br />

Dr. Thomas Janning.<br />

Ein ganz entscheidender Faktor im<br />

Interesse der deutschen Eierwirtschaft<br />

dürfte dabei sein, so Dr. Janning, »dass<br />

Eier aus deutscher Erzeugung mit den hohen<br />

Tier-, Verbraucher- und Umweltstandards<br />

ein ausgeprägtes Vertrauen bei den<br />

Verbrauchern haben«. Daran werde auch<br />

die Diskussion um den jüngsten Dioxin-<br />

Fall eines Futtermittelvorlieferanten<br />

nichts ändern.<br />

Mit kommunikativen Maßnahmen der<br />

»IDei« (Informationsgemeinschaft Deutsches<br />

Ei) wird die Branche kurzfristig<br />

wichtige Aufklärungsarbeit zur neuerlichen<br />

Stärkung des Verbrauchervertrauens<br />

in das deutsche Ei leisten. ■


Die wohl beste Erfindung,<br />

seit es Schweine gibt.<br />

Mit BigFarmNet machen wir’s Schweinehaltern endlich einfach. Stellen Sie sich vor, alle Controller,<br />

Rechner und Sensoren in Ihrem Betrieb könnten miteinander reden. Und Sie steuern und verwalten<br />

Ihren ganzen Hof mit einem einzigen Programm für alle Anwendungen: Egal ob Fütterung oder Klima,<br />

ob nur ein Stall oder ganze Farmkomplexe – entweder mit Ihrem Windows-PC, mit unserem neuen<br />

»717« oder vielleicht mit dem iPhone. BigFarmNet bringt Ihren Betrieb unter einen Hut.<br />

Wäre das nicht schön? Erleben Sie BigFarmNet: www.bigdutchman.de


Ernährungswirtschaft<br />

Foto: Kreislandvolkverband Cloppenburg<br />

Der Kreislandvolkverband Cloppenburg wurde vor 63 Jahren gegründet, hat heute hat 3.400 Mitglieder und nimmt die agrarpolitische Interessenvertretung<br />

der Landwirtschaft und des ländlichen Raumes wahr. Das Bild zeigt die Geschäftsführung und den ersten und zweiten<br />

Vorsitzenden des Vorstandes des Verbandes (v.l. Josef Wendeln, Bernhard Suilmann, Hans Antons, Hubertus Berges und Martin Roberg).<br />

BERNHARD SUILMANN, GESCHÄFTSFÜHRER<br />

DES KREISLANDVOLKVERBANDES CLOPPENBURG<br />

Für Landwirt und Verbraucher<br />

Man schrieb das Jahr 1948. Die Wirren des Krieges hatten sich gelegt. Das Land befand sich im<br />

Wiederaufbau. Im Landkreis Cloppenburg fanden sich die Landwirte wieder zusammen, um sich<br />

neu zu organisieren. Damals gründeten sie den Kreislandvolkverband Cloppenburg. Er war schon<br />

in den Anfangsjahren ein wichtiger wirtschaftlicher und politischer Begleiter des Berufsstandes.<br />

Heute stützt sich der Kreislandvolkverband<br />

Cloppenburg auf insgesamt<br />

3.400 Mitglieder, die in 32<br />

Ortslandvolkverbänden des Landkreises<br />

Cloppenburg organisiert sind. Der Kreislandvolkverband<br />

ist dabei nicht nur die<br />

agrarpolitische Interessenvertretung seiner<br />

Mitglieder und mithin der Landwirtschaft.<br />

Er ist zudem auch Dienstleister in<br />

vielen Belangen. Das reicht von der Baubis<br />

zur Steuerberatung.<br />

Zentraler Sitz des Verbandes ist das<br />

Landvolkhaus an der Löninger Straße in<br />

der Kreisstadt Cloppenburg. Der Vorstand<br />

42<br />

besteht aus sechs Landwirten, die von der<br />

Vertreterversammlung gewählt werden.<br />

Aktueller Vorsitzender ist Hubertus Berges<br />

aus Elsten, sein Stellvertreter Martin<br />

Roberg aus Bevern. Als Geschäftsführer<br />

zeichnet der Jurist Bernhard Suilmann<br />

verantwortlich.<br />

Die Steuerberater Hans Antons und Josef<br />

Wendeln arbeiten als Leiter der landwirtschaftlichen<br />

Buchstelle des Verbandes<br />

und beraten die Mitglieder in steuerlichen<br />

Belangen. Ebenfalls beim Kreislandvolkverband<br />

Cloppenburg ansässig<br />

sind die AWL-Steuerberatungsgesellschaft<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

mbH, die Optima Immobilien- und Projektvermittlung<br />

GmbH sowie die Landvolk-Betriebsmittel<br />

GmbH. Diese Unternehmen<br />

haben sich zu wichtigen und unverzichtbaren<br />

Dienstleistern im landwirtschaftlichen<br />

Bereich entwickelt.<br />

Kaum ein Tag vergeht, an dem die Vertreter<br />

des Kreislandvolkverbandes nicht<br />

in politische Entscheidungen eingebunden<br />

werden – zumindest wenn die Themenkreise<br />

Land- und Ernährungswirtschaft<br />

berührt werden. Gespräche mit Abgeordneten<br />

des Bundes- und des Landtages<br />

gehören dabei zum Tagesgeschäft. In


Ernährungswirtschaft<br />

Foto: Kreislandvolkverband Cloppenburg<br />

Plantaflor Humus Verkaufs GmbH<br />

Geschäftsführer: Frank Blömer<br />

<strong>Oldenburger</strong> Straße 4 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9263-0 · Fax 04441/9263-44<br />

info@plantaflor.de · www.plantaflor.de<br />

Schne-frost Ernst Schnetkamp GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Ernst-Rainer Schnetkamp<br />

Vinner Weg 3 · 49624 Löningen<br />

Tel. 05432/9481-0 · Fax 05432/9481-19<br />

info@schne-frost.de · www.schne-frost.de<br />

Foto: Kreislandvolkverband Cloppenburg<br />

Mit Rat und Tat und Sachverstand: Die Steuerberater (v. r.) Michael Böhmann, Maria Bäker<br />

und Martin Wienken im Mandantengespräch von der AWL Steuerberatungsgesellschaft<br />

mbH. Die AWL sitzt im gleichen Gebäude wie der Kreislandvolkverband Cloppenburg.<br />

Werner Schulte GmbH & Co. KG<br />

Lastruper Wurstwaren<br />

Geschäftsführer: Werner Schulte, Sarah Dhem<br />

Ruhrbachstraße 8 · 49688 Lastrup<br />

Tel. 04472/1313 · Fax 04472/8448<br />

info@schulte-lastrup.de<br />

www.schulte-lastrup.de<br />

Schweinebesamungsstation Weser-Ems e.V.<br />

Geschäftsführer: Werner Taphorn<br />

Am Osterfeld 13 · 49661 Cloppenburg-Bethen<br />

Tel. 04471/9167-0 · Fax 04471/9167-50<br />

schweinebesamung@t-online.de<br />

www.schweinebesamung.de<br />

SFB Fleisch- und Kühlcentrale GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Jürgen Rohn, Guido Selonke<br />

Industriestraße 22 · 49451 Holdorf<br />

Tel. 05494/984-0 · Fax 05494/984-29<br />

info@sfbholdorf.de · www.sfbholdorf.de<br />

Die Optima Immobilien & Projektvermittlung GmbH ist spezialisiert auf alle Arten von Bauten<br />

und Immobilienvermarktung (rechts im Bild Geschäftsführer Thorsten Cordes).<br />

der Regel geht es um die Beratung und<br />

Verabschiedung von Gesetzesvorhaben,<br />

bei denen der Kreislandvolkverband die<br />

Interessen seiner Mitglieder wahrnimmt.<br />

Auch die praktische Umsetzung europäischer<br />

Vorschriften in nationales Handeln<br />

wird im Detail begleitet. »Das ist ein vielschichtiges<br />

Arbeitsfeld und erfordert viele<br />

und gute Kontakte zu Behörden, Ministerien<br />

und Facheinrichtungen«, so Kreisvorsitzender<br />

Hubertus Berges. Daneben<br />

werden die Mitglieder vom Kreisverband<br />

rechtlich und steuerlich beraten.<br />

Über einzelne Ergebnisse und weitere<br />

interessante Themen aus der Landwirtschaft<br />

werden die Mitglieder über die verbandseigene<br />

Mitgliederzeitschrift Land &<br />

Leute, über die Homepage und das Infofax<br />

informiert.<br />

Bei der AWL handelt es sich um eine<br />

mittelständische Steuerberatungsgesellschaft<br />

in Form einer GmbH, die Betriebe<br />

außerhalb der Landwirtschaft berät. Die<br />

Gesellschaft wurde 1989 gegründet, übernimmt<br />

sämtliche steuerberatende Aufgaben<br />

und kümmert sich um Steuerberatung,<br />

Jahresabschlüsse inkl. Finanz- und<br />

Lohnbuchhaltung sowie Unternehmens-<br />

Vermögens-, Existenzgründungs- und Fördermittelberatung,<br />

Mediation etc. Die Ge-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

SGS Germany GmbH<br />

Director Agricultural Services<br />

& CTS Food Germany:<br />

Dr. Dorit Böckmann<br />

Europa-Allee 12 · 49685 Emstek<br />

Tel. 04473/9439-0 · Fax 04473/9439-48<br />

dorit.boeckmann@sgs.com · www.sgs.com<br />

Steinemann GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer:<br />

Ulrich Steinemann, Carsten Knief<br />

Bahnhofstraße 78/80 · 49439 Steinfeld<br />

Tel. 05492/82-0 · Fax 05492/82-39<br />

info@steinemann.de<br />

www.steinemann.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

43


Ernährungswirtschaft<br />

Gebr. Stolle GmbH & Co. KG<br />

Marketingleiter: Albert Focke<br />

Ahlhorner Straße 98 · 49429 Visbek<br />

Tel. 04445/898-171 · Fax 04445/898-188<br />

albert.focke@stolle.de<br />

www.stolle.de<br />

Foto: Nicolas, Fotolia<br />

H. Thamann & Leiber GmbH<br />

Geschäftsführer: Jan Thamann<br />

Bahnhofstraße 24<br />

49434 Neuenkirchen-Vörden<br />

Tel. 05493/509-0 · Fax 05493/509-62<br />

info@tafu.de · www.tafu.de<br />

Hermann Thole GbR<br />

Geschäftsführer: Hermann Thole<br />

Alte Heerstraße 56<br />

49624 Löningen/Benstrup<br />

Tel. 05432/3472 · Fax 05432/3761<br />

hermann.thole@t-online.de<br />

Vet Pharma Friesoythe GmbH<br />

General Manager: Dr. Gisbert Voigt<br />

Sedelsberger Straße 2 · 26169 Friesoythe<br />

Tel. 04491/294-0 · Fax 04491/294-200<br />

gisbert.voigt@msd.de<br />

www.msd.de<br />

Power to the Bauer: Der Kreislandvolkverband Cloppenburg ist die einfluss reichste Interessenvertretung<br />

regionaler Landwirte und ihrer Familien. Haupt- oder Ne ben er werbs land -<br />

wirte, Eigentümer, Pächter, Tierhalter, Ackerbauern und Waldbesitzer setzen sich hier für<br />

die Zukunft der hiesigen Landwirtschaft ein.<br />

44<br />

Deutsche Vilomix Tierernährung GmbH<br />

Geschäftsführer: Dr. Bernhard Wesseling<br />

und Dr. Andreas Dreishing<br />

Bahnhofstraße 30 · 49434 Neuenkirchen-Vörden<br />

Tel. 05493/98700 · Fax 05493/98790<br />

info@vilomix.com · www.vilomix.com<br />

VION Emstek GmbH<br />

Geschäftsführer: Dr. Uwe Terkhorn<br />

Wilhelm-Bunsen-Str. 15 · 49685 Emstek<br />

Tel. 04473/807-302 · Fax 04473/807-201<br />

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Weiße Köpfe Vertriebsgesellschaft mbH<br />

Geschäftsführer: Michael Böging<br />

Wilhelm-Bunsen-Straße 18<br />

49685 Emstek<br />

Tel. 04473/9412-0 · Fax 9412-23<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

sellschaft hat in den letzten Jahren eine<br />

sehr gute Entwicklung zu verzeichnen.<br />

Die im Jahre 1996 gegründete Optima<br />

GmbH beschäftigt sich in ihrem Kerngeschäftsfeld<br />

mit sämtlichen Ebenen der<br />

Bauberatung. Das reicht von der Idee eines<br />

Projektes über die Bauantragsstellung<br />

bis hin zur Ausschreibung und Baubegleitung.<br />

Fachlich versierte Mitarbeiter gewähren<br />

eine Begleitung bis zur Schlüsselübergabe<br />

an den Bauherrn.<br />

Spezialisiert hat sich das Unternehmen<br />

auf den Bau von Ställen für Geflügel,<br />

Schweine und Rinder. Darüber hinaus beschäftigt<br />

sich die Optima GmbH mit dem<br />

Verkauf, der Verpachtung und der Vermietung<br />

vorwiegend landwirtschaftlicher<br />

Immobilien und ist dabei auch außerhalb<br />

des Landkreises Cloppenburg tätig.<br />

Die Landvolk-Betriebsmittel GmbH wurde<br />

im Jahr 2000 gegründet. Ihre Aufgabe<br />

ist es, für die Mitglieder des Landvolkes<br />

Dienstleistungen im Bereich der Energiebeschaffung<br />

und Energieeffizienz zu erbringen.<br />

Die fachliche Beratung nimmt dabei einen<br />

breiten Raum ein. In zahlreichen Bereichen<br />

werden außerdem Rahmenverträge<br />

für die Mitglieder der Kreisverbände<br />

in ganz Niedersachsen ausgehandelt,<br />

denn die Landvolk-Betriebsmittel GmbH ist<br />

für alle Landvolk-Kreisverbände in Nie -<br />

der sachsen zuständig, die zugleich die<br />

Gesellschafter der Firma sind. Unterm<br />

Strich profitieren also die Mitglieder des<br />

Landvolkes.<br />

Bei allen Dienstleistungsangeboten des<br />

Kreislandvolkverbandes Cloppenburg stehen<br />

stets die berechtigten Interessen der<br />

Mitglieder im Mittelpunkt. Die moderne<br />

und zeitgemäße Ausrichtung des Verbandes<br />

wird diesen Interessen gerecht.<br />

Sich ständige verändernde Anforderungen<br />

an die Märkte, die Sicherung langfristiger<br />

und dauerhafter politischer Rahmenbedingungen<br />

sowie eine verlässliche<br />

und vorausschauende Verbandspolitik<br />

müssen die Garanten für den Fortbestand<br />

einer weiterhin funktionierenden Lebensmittelerzeugung<br />

mit hohen Qualitätsansprüchen<br />

sein.<br />

»Nach dieser Devise handeln wir – zum<br />

Wohle unserer Mitglieder und der Verbraucher«,<br />

fasst der Kreisvorsitzende Hubertus<br />

Berges die Leitlinien seiner Arbeit<br />

zusammen.<br />


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Freundlichkeit: 90,3 % (Platz 1)<br />

Beratungsqualität: 85,1 % (Platz 1)<br />

Preis/Leistungsverhältnis: 80,6 % (Platz 2)<br />

Kundenbefragung 03/2010<br />

N=822 (Geldinstitute) von N=911 (Gesamt)<br />

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MF Consulting Dipl.-Kfm. Marc Loibl<br />

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beim 3. <strong>Oldenburger</strong><br />

Kundenspiegel ®<br />

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Ausgezeichnet – vom<br />

Bundesministerium für<br />

Arbeit und Soziales<br />

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Ernährungswirtschaft<br />

Foto: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />

Österreich trifft Norddöllen: Dipl.-Ing. Helmut Grabherr (Geschäftsführer Agromed Austria, links im Bild) und Arnold Westerkamp<br />

(Geschäftsführer Holzmühle Westerkamp) im Warenlager ihres Unternehmens bei Visbek.<br />

DIPL.-ING. HELMUT GRABHERR, GESCHÄFTSFÜHRER AGROMED<br />

ARNOLD WESTERKAMP, GESCHÄFTSFÜHRER HOLZMÜHLE WESTERKAMP<br />

Nahrungsfaser für gesunde Tiere<br />

Die österreichische Agromed Austria und die Holzmühle Westerkamp aus Visbek präsentieren<br />

Produkte aus Lignocellulose für eine moderne Tierhaltung. Gemeinsam wurden in den letzten<br />

Jahren aus dem Rohstoff Frischholz Rohfaserträger für die gesamte Nutztier- und Heimtierpalette<br />

entwickelt. »Diese hochwertigen Nahrungsfasern basieren auf einem mycotoxinfreien, natürlich<br />

nachwachsenden Rohstoff«, sagt Stefan Stuke-Lefferding von Agromed.<br />

46<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

Stuke-Lefferding ist begeistert von<br />

seinem Produkt: »Die bedarfsgerechte<br />

Rohfasermenge und eine optimal<br />

ausgewogene Nahrungsfaserkombination<br />

spielen eine bedeutende Rolle für<br />

eine gut ausgewogene Verdauung und<br />

sind ein wesentlicher Faktor für die Tiergesundheit<br />

und den wirtschaftlichen Erfolg«,<br />

so der Chef des Agromed Austria<br />

Vertriebsbüros Deutschland.<br />

Die Idee, Tierfuttermittel auf Holzbasis<br />

herzustellen, kam im Ursprung von Agromed.<br />

Auf der Suche nach einer natürlichen<br />

Nahrungsfaser für die Futtermittelproduktion<br />

waren die Österreicher auf die<br />

Holzfaser gestoßen. »Ähnlich wie beim<br />

Menschen ist auch der tierische Verdauungsapparat<br />

auf Nahrungsfaser angewiesen,<br />

um gut zu funktionieren«, so Stuke-<br />

Lefferding.<br />

Nahrungsfasern sind unverdauliche Bestandteile,<br />

in der Regel Kohlenhydrate,<br />

die vorwiegend in pflanzlichen Nahrungsmitteln<br />

vorkommen. Sie können durch<br />

Verdauungsenzyme im Darm nicht zerlegt<br />

werden und werden daher vom Organismus<br />

nicht aufgenommen. Es gibt fermentierbare<br />

Nahrungsfasern, die im<br />

Dickdarm durch Bakterien aufgeschlossen<br />

werden und dem Darm wertvolle<br />

Energie liefern. Die nicht-fermentierbaren<br />

Nahrungsfaserbestandteile haben<br />

wichtige Funktionen für die Darmperistaltik,<br />

Sättigung sowie für das Stressverhalten<br />

der Tiere.<br />

Heutige Futtermittel enthalten in der<br />

Regel kaum Nahrungsfasern. Agromed<br />

holt die fehlenden Anteile im Futter über<br />

die Lignocellulosefaser wieder zurück. Er-


Ernährungswirtschaft<br />

Foto: Holzmühle Westerkamp GmbH<br />

Wernsing Feinkost GmbH<br />

Geschäftsführer: Stefan Wernsing<br />

Kartoffelweg 1 · 49632 Essen Oldb.<br />

Tel. 05438/51-01 · Fax 05438/51-200<br />

info@wernsing.de<br />

www.wernsing.de<br />

Aus Visbek in die ganze Welt: Agromed-Truck vor der Holzmühle Westerkamp.<br />

staunlicherweise ist gerade Frischholz für<br />

diesen Zweck ganz hervorragend geeignet.<br />

Immerhin besteht der Rohstoff bis zu<br />

85 Prozent aus Nahrungsfaser. So kann<br />

die Nahrung problemlos weiter aufgewertet<br />

werden.<br />

Genau hier kommt die Holzmühle We -<br />

sterkamp aus Visbek ins Spiel: Nachdem<br />

der Großvater des heutigen Firmeninhabers<br />

die ehemalige Getreidemühle 1958<br />

umstellte, wurde nämlich zunächst Holzmehl<br />

für die technische und chemische Industrie<br />

produziert. Durch einen Zufall<br />

kam es zur Kooperation mit Agromed<br />

Austria, die von Beginn an unter einem<br />

guten Stern stand: Ganz ähnlich wie bei<br />

Westerkamp wurde und wird ja auch in<br />

der Produktion von Tiernahrung eine<br />

Holzmühle Westerkamp GmbH<br />

Geschäftsführer: Arnold Westerkamp<br />

Norddöllen 26 · 49429 Visbek<br />

Tel. 04445/987777-0 · Fax 04445/7332<br />

info@westerkamp-gmbh.de<br />

www.westerkamp-gmbh.de<br />

Wulfa-Mast GmbH<br />

Geschäftsführer: Bernd Neteler<br />

Mühlenstraße 4 · 49413 Dinklage<br />

Tel. 04443/898-0<br />

Fax 04443/898-66<br />

info@wulfa.de<br />

www.wulfa.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

47


Ernährungswirtschaft<br />

Foto: Ferdinand Kokenge, nordphoto<br />

Essentielle Futtermittelzusatzstoffe sind in der Landwirtschaft entscheidend für den Erfolg.<br />

Nutztiere haben schließlich kaum Möglichkeiten, selbst an hochwertige Nährstoffe zu<br />

gelangen. OptiCell® ist das Hauptprodukt der deutsch-österreichischen Kooperation.<br />

enorm hohe Qualität erwartet. »Ein hoher<br />

Produktionsstandard und permanente<br />

Qualitätskontrolle sind für uns selbstverständlich«,<br />

so Arnold Westerkamp,<br />

heutiger Inhaber der Holzmühle. »Die<br />

Kunst ist es, das Holz ganz fein zu vermahlen.<br />

In jedem Fall ist es wichtig, dass die<br />

einzelnen Fasern erhalten bleiben. Und<br />

dafür ist ein aufwändiges technisches Verfahren<br />

nötig«, so Westerkamp.<br />

Futter mit Lignocellulose ist auf natürliche<br />

Art und Weise gesund und unterstützt<br />

die Verdauung der Tiere. Tierhalter<br />

können schon bei der Fütterung direkt<br />

Einfluss auf die Gesundheit der Tiere nehmen.<br />

Und gesunde Tiere bringen bessere<br />

Leistung. Lignocellulose ist kein Arzneimittel.<br />

Der faserreiche Futterzusatz von<br />

Agromed Austria aus der Visbeker Holzmühle<br />

Westerkamp ist in der Deutschen<br />

Positivliste gelistet und wird unter GMP-<br />

Richtlinien produziert und vertrieben.<br />

Eingesetzt werden können Futtermittel<br />

mit Lignocellulose für nahezu alle Nutztiere<br />

und Heimtiere. Hauptprodukt der<br />

deutsch-österreichischen Kooperation ist<br />

OptiCell®. Es wird weltweit vertrieben.<br />

Die synergistische Kombination aus fermentierbarer<br />

und nicht fermentierbarer<br />

Nahrungsfaser hat einen hohen Rohfaserund<br />

Gesamtnahrungsfasergehalt.<br />

Deshalb erfolgt die Verlagerung wichtiger<br />

Fermentationsprozesse in den Dickdarm.<br />

Ergebnis ist die Bindung und Inaktivierung<br />

pathogener Keime – also gesundere<br />

Tiere. Für OptiCell® sind hohe Rohfasergehalte<br />

und eine herausragende Qualität<br />

unverzichtbar. In der Schweinezucht<br />

sorgt das Produkt für gute und lang anhaltende<br />

Sättigung, die Stabilisierung des<br />

Verdauungstrakts bei den Ferkeln und eine<br />

allgemein verbesserte Verdauung.<br />

Ganz neu auf den Markt gekommen ist<br />

die Einstreu SoftCell®. Das Material auf<br />

Lignocellulose-Basis ist extrem saugfähig<br />

und bleibt dauerhaft in der Geflügelzucht<br />

trocken. So bleiben auch die Fußballen<br />

der Tiere trocken und Läsionen (Pododermatis)<br />

können vermieden werden. Im<br />

Stall wird es mit SoftCell® hygienischer.<br />

»So senken wir die Ammoniakbelastung<br />

im Stall. Das ist auch für die Menschen<br />

wichtig«, weiß Stefan Stuke-Lefferding.<br />

Auch für die Erhaltung der Beingesundheit<br />

der Tiere sei das Material besonders<br />

gut geeignet.<br />

Für die Holzmühle Westerkamp ist die<br />

Kooperation mit Agromed Austria mittlerweile<br />

zu einer wichtigen Säule geworden.<br />

Einen Großteil der Produktion liefern die<br />

Visbeker nach Österreich. Dabei werden<br />

ausschließlich heimische Holzarten für<br />

den Futterzusatz verwendet. »Das ist ein<br />

Vorteil, weil wir verschiedene heimische<br />

Hölzer kombinieren können«, erklärt Arnold<br />

Westerkamp.<br />

48<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Ernährungswirtschaft<br />

Foto: Pakhnyushchyy, Fotolia<br />

Foto: Holzmühle Westerkamp GmbH<br />

SoftCell ® besteht aus Lignocellulose, die zu<br />

weicher und flexibler Faser verarbeitet und<br />

anschließend pelletiert wird. Das Einstreumaterial<br />

ist daher extrem saugfähig. So<br />

bleiben die Fußballen von Puten, Broilern<br />

und Enten trocken und verkleben nicht.<br />

Im Bereich Forschung und Entwicklung<br />

wird bewusst auf Kooperationen mit anerkannten<br />

internationalen Forschungseinrichtungen,<br />

z. B. der Tierärztlichen Hochschule<br />

Hannover, gesetzt.<br />

Neue Produkte werden gemeinsam mit<br />

den Kunden getestet. Erst wenn die zufrieden<br />

sind, kommt ein neues Produkt<br />

auf den Markt. Das führt zu einer engen<br />

Kundenbindung.<br />

Einen großen Vorteil für seine Mühle<br />

sieht Westerkamp im Firmensitz Visbek.<br />

»Das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland ist ein optimaler<br />

Standort. Das war uns früher gar<br />

nicht so bewusst«, bekennt Westerkamp.<br />

»Wir sind hier direkt an die internationalen<br />

Seewege angebunden. Und es ist fast<br />

genauso teuer, von hier auf die Philippinen<br />

zu liefern wie nach Italien.« Derzeit<br />

läuft der Vertrieb der Lignocellulose-Produkte<br />

weltweit.<br />

»Asien ist unser Zukunftsmarkt«, stellt<br />

Stuke-Lefferding fest, »auch weil dort der<br />

Fleischkonsum beständig steigt.« Folglich<br />

wird auch die Fleischproduktion immer<br />

weiter ausgebaut. Der Verkauf der Produkte<br />

läuft derzeit über die Futtermittelindustrie<br />

und ein weltweites Netz von Distributoren.<br />

In jüngster Zeit erwiesen sich<br />

besonders die Investitionen auf dem südostasiatischen<br />

Markt als erfolgreich.<br />

Die Erfolge der jüngsten Aktivitäten bestätigen<br />

beide Firmen in ihrer Überzeugung,<br />

dass Produkte, die nachhaltige Produktionsprozesse<br />

in der Landwirtschaft<br />

unterstützen, zukunftsorientiert sind.<br />

Mehr Informationen gibt es direkt bei<br />

der Agromed Austria GmbH, Stefan Stuke-<br />

Lefferding, Telefon 04445/987777-14, E-<br />

Mail: Stuke-Lefferding@agromed.at oder<br />

bei der Holzmühle Westerkamp GmbH,<br />

Norddöllen 26 in 49429 Visbek, Telefon<br />

04445 /987777-11 ■<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 49


Ernährungswirtschaft<br />

Foto: Steinemann GmbH & Co. KG<br />

Alles Gute aus Steinfeld: Alwin Steinemann gründete 1966 mit einem Fleischzentrum das Unternehmen Steinemann, das sich auf die Herstellung<br />

von Fleisch- und Wurstwaren spezialisierte. Er wusste, dass der Standort Steinfeld klug gewählt war: Das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />

ist schließlich die nutztierreichste Gegend Deutschlands. Hier ist noch die direkte Nähe zu den Züchtern möglich.<br />

ULRICH STEINEMANN, CARSTEN KNIEF<br />

STEINEMANN GMBH & CO. KG<br />

Mit Steinfeld fest verwachsen<br />

Seit nahezu 45 Jahren stellt Steinemann hochwertige Fleisch- und Wurstspezialitäten am Standort<br />

Steinfeld her. Das Unternehmen ist ein fester Bestandteil in der Region und ein wichtiger Arbeitgeber<br />

und Handelspartner. Steinemann ist Ausbildungsbetrieb und bietet zwei gewerbliche und zwei kaufmännische<br />

Ausbildungsgänge an. Das Unternehmen stellt an sich und seine vierhundert Mitarbeiter<br />

die höchsten Qualitätsansprüche.<br />

Jährliche DLG-Prämierungen und regelmäßige<br />

Zertifizierungsmaßnahmen<br />

belegen das hohe Produktionsniveau<br />

– sowohl nach EU- wie nach IFS-<br />

Norm. Das Steinemann-Fleischzentrum<br />

ist zugelassener Bio-Fleisch-Schlachthof<br />

und Halal-zertifiziert.<br />

Begonnen hatte alles 1966, als Alwin<br />

Steinemann das Familienunternehmen<br />

aus der Taufe hob. Der leidenschaftliche<br />

Landwirt und Viehhändler war es leid,<br />

sein Vieh bis nach Köln zum Verkauf bringen<br />

zu müssen. In der Bahnhofstraße in<br />

50<br />

Steinfeld gründete er ein Fleischzentrum,<br />

wo Schlachthof und Zerlegebetrieb untergebracht<br />

wurden.<br />

Doch Steinemann ging noch einen<br />

Schritt weiter. Er wollte sein Fleisch auch<br />

selbst weiterverarbeiten. 1972 nahm die<br />

Fleischwarenfabrik folgerichtig ihren Betrieb<br />

auf. Hier werden bis heute feine<br />

Wurst- und Fleischspezialitäten hergestellt.<br />

In den folgenden Jahren wurden die<br />

beiden Unternehmensteile ständig ausgebaut<br />

und modernisiert. 1993 erweiterte<br />

die Geschäftsführung – nun in Hand der<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

Söhne Arno und Anton Steinemann – den<br />

Schlachthof. Fortan konnten Rinder und<br />

Schweine getrennt, aber gleichzeitig verarbeitet<br />

werden.<br />

Der Wachstumstrend setzte sich positiv<br />

fort. In den Krisenjahren 2008/2009<br />

konnte das Unternehmen seine Produktions<br />

kapazitäten in der Fleischwarenfabrik<br />

fast verdoppeln. Gleichzeitig sorgen<br />

modernste Fertigungsanlagen dafür, dass<br />

Steinemann für die Zukunft gerüstet ist.<br />

Die gegenwärtigen Geschäftsführer Ulrich<br />

Steinemann und Carsten Knief sind


Ernährungswirtschaft<br />

sich einig, dass der Standort Steinfeld von<br />

Anfang an die richtige Wahl war. Das <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland ist schließlich<br />

nach wie vor die nutztierreichste Region<br />

Deutschlands. »Wir beziehen das Fleisch<br />

überwiegend aus der Umgebung und haben<br />

hier einen intensiven Kontakt zu den<br />

regionalen Züchtern«, erläutert Ulrich<br />

Steinemann. »Die Verständigung vor Ort<br />

funktioniert aufgrund der kurzen Wege<br />

sehr gut.« Carsten Knief ergänzt: »Die Verkehrsanbindung<br />

an die A1 in Nord-Süd-<br />

Richtung, aber auch an die A 28 bzw. an<br />

die A2 als Ost-West-Verbindung ist für unseren<br />

Vertrieb ideal. So können wir unsere<br />

Kunden europaweit zuverlässig und<br />

schnell beliefern.«<br />

Die dritte Generation von Geschäftsführern<br />

sieht sich als Bewahrer der Tradition<br />

ganz im Sinne des Gründers. Sie setzen<br />

sich mit Leidenschaft und Verantwortung<br />

für die Qualität der Erzeugnisse ein. Der<br />

Schlachthof trägt selbstredend das Q + S-<br />

Siegel. Ulrich Steinemann ist überzeugt:<br />

»Der enge Kontakt zu unseren Zulieferern<br />

ist das A Und O unseres Geschäftes. Als<br />

unsere Partner sind sie mitverantwortlich<br />

für das hohe Maß an Qualität von Steinemann.<br />

Daher schauen wir natürlich auf<br />

Details bei der Aufzucht der Tiere – angefangen<br />

bei den Stallbedingungen über<br />

medizinische Versorgung und Hygiene bis<br />

hin zum Transport. Nur so können wir<br />

konstante Qualität liefern.« Über sogenannte<br />

Lieferanten-Audits, die von Steinemann<br />

durchgeführt werden, sorgt das<br />

Unternehmen dafür, dass seine Standards<br />

gehalten werden. Mittels eines durchgehenden<br />

Rohstoff-Monitorings erfasst der<br />

Betrieb jede Einzelheit zu jedem gelieferten<br />

Tier.<br />

»Das sind wir den Gesellschaftern Arno<br />

und Anton Steinemann schuldig, die so<br />

viel Vertrauen in uns setzen«, resümiert<br />

der jüngere Knief, der seit sechs Jahren<br />

die Geschicke der Firma mitlenkt. Der 40-<br />

jährige Hamburger fühlt sich im Unternehmen<br />

mittlerweile zu Hause. Und Ulrich<br />

Steinemann, der seit über 25 Jahren<br />

Cordon Bleu aus Steinfeld: Neben klassischen Wurst- und Fleischspezialitäten hat Steinemann<br />

seit Jahren schon ein reiches Sortiment an Convenience-Produkten im Programm.<br />

Neuerdings bieten die Steinfelder »Bestes aus dem <strong>Oldenburger</strong> Land« direkt auf den Tisch.<br />

Der Werksverkauf in der Bahnhofstrasse öffnete Mitte Oktober 2010 seine Türen.<br />

Foto: Steinemann GmbH & Co. KG<br />

Foto: Steinemann GmbH & Co. KG


Ernährungswirtschaft<br />

Foto: Steinemann GmbH & Co. KG<br />

Das Steinemann-Zentrum zur Fleischgewinnung vom Schwein und Rind wurde bereits mehrfach ausgebaut. 1993 erfolgten umfangreiche<br />

Erneuerungsprojekte, die zu zwei unabhängigen Schlachtlinien führten: Schweine und Rinder werden seitdem parallel geschlachtet.<br />

im Unternehmen tätig ist, sieht in dem<br />

Führungsmix das, was die Region ausmacht:<br />

»Mit der Denke und Willenskraft<br />

des Südoldenburgers und der Flexibilität<br />

und dem kaufmännischen Geschick des<br />

Hanseaten kann man schließlich alles erreichen«,<br />

stellt er augenzwinkernd fest.<br />

Die Doppelspitze hat sich in der Praxis<br />

bewährt. Knief und Steinemann treten als<br />

erfolgreiches Team auf und verfolgen für<br />

die kommenden Jahre weitere Expansionspläne.<br />

Der nächste große Schritt<br />

wird der räumliche und betriebliche Ausbau<br />

der Wurstwarenherstellung sein.<br />

Neue Betriebsgebäude sind bereits geplant.<br />

Beide Geschäftsführer haben die<br />

nächste Generation Steinemänner ins<br />

Unternehmen geholt. Andreas Steinemann,<br />

der älteste Sohn von Anton Steinemann,<br />

arbeitet seit 2010 im Unternehmen<br />

und wird die Expansionspläne begleiten.<br />

Neben der künftigen Ausweitung liegt<br />

der Firmenleitung auch die Modernisierung,<br />

allem voran der Umweltschutz, am<br />

Herzen. Laut Knief will Steinemann in<br />

<strong>2011</strong> seinen Strom vornehmlich als Öko -<br />

strom aus erneuerbaren Energiequellen,<br />

beziehen. »Seit mehreren Jahren schon<br />

stecken wir hohe Investitionen in Umweltschutzmaßnahmen«,<br />

so Knief, »und wir<br />

investieren auch weiter in CO 2 - und Energieeinsparkonzepte«.<br />

Als erfolgreiche Beispiele<br />

nennt er die Wärmerückgewinnung<br />

in der Produktion, aber auch die gelungene<br />

Kooperation mit der benachbarten<br />

Nordfolien GmbH, mit der Steinemann ein<br />

Nahwärmekonzept umgesetzt hat.<br />

Produziert wird bis heute in zwei getrennten<br />

und historisch gewachsenen Betriebsstätten.<br />

Das Fleischzentrum und die<br />

Fleischwarenfabrik ergeben zusammen<br />

eine Fläche von etwa 60.000 Quadratmetern.<br />

Rund 1,3 Millionen Tiere werden<br />

jährlich verarbeitet. Knapp 400 Tonnen<br />

Fleischwaren und 150 Tonnen Wurstwaren<br />

verlassen pro Woche das Gelände.<br />

Das moderne Lebensmittelunternehmen<br />

setzt konsequent auf eigene Logistik.<br />

»Eine schnelle Verteilung unserer Produkte<br />

ist notwendig, das liegt auf der Hand«,<br />

stellt Firmenleiter Steinemann klar: »Unsere<br />

eigene LKW-Flotte transportiert die<br />

Ware zügig zu unseren Handelspartnern.<br />

Auf diese Weise kontrollieren wir die Versandqualität<br />

selbst.« Auch die Pflege und<br />

Instandhaltung der Fahrzeuge findet in<br />

Eigenregie statt. Eine eigene Werkstatt repariert<br />

an Ort und Stelle.<br />

Das meiste Personal beschäftigt die<br />

Fleischwarenfabrik. Hier sind bis zu 250<br />

Mitarbeiter im Einsatz. In drei Segmenten<br />

stellen sie Wurstwaren, SB-Fleischwaren<br />

und Convenience Food her. Im Segment<br />

Convenience bereitet Steinemann<br />

von Aufläufen über komplette Menüs tafelfertige<br />

Produkte zu. Das Sortiment der<br />

Selbstbedienungsprodukte umfasst rund<br />

70 Artikel. Dazu zählen Grillspezialitäten<br />

von Rind, Schwein und Geflügel, geräucherte<br />

und gebackene Artikel wie Kassler<br />

oder Schinken, Hackfleischprodukte oder<br />

gefüllte Bratspezialitäten. Laufende interne<br />

und externe Kontrollen sichern dabei<br />

eine gleichbleibend hohe Qualität. »Dabei<br />

gehen unsere Standards weit über die<br />

52<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Ernährungswirtschaft<br />

Fotos: Steinemann GmbH & Co. KG<br />

Blick in die Räucherei: Bis zu 30 Sorten Wurst<br />

stellt Steinemann pro Woche her – jede einzelne<br />

besonders geschmackvoll und von bester<br />

Qualität. Viele Sorten werden nach traditionellen<br />

Rezepten erzeugt und jährlich<br />

von der DLG prämiert. Das Sortiment umfasst<br />

Brüh-, Koch- und Rohwurst sowie Produkte<br />

aus Bauchfleisch und Schinken.<br />

gesetzlichen Vorschriften hinaus«, merkt<br />

Firmenleiter Knief stolz an. »Und das gilt<br />

natürlich für unser gesamtes Portfolio.«<br />

Besonderes Augenmerk richtet Knief<br />

auf die Produktion feiner Wurstspezialitäten.<br />

Die Wurstwarenerzeugung orientiert<br />

sich dabei an der Qualität traditionellen<br />

Handwerks. Über 30 Sorten Wurst stellt<br />

Steinemann wöchentlich her. Viele davon<br />

nach eigenen überlieferten Rezepturen.<br />

»Diese Vielfalt und Qualität können wir<br />

natürlich nur durch die ausgezeichnete<br />

Arbeit unserer Mitarbeiter erreichen«, so<br />

Knief weiter, »daher legen wir großen<br />

Wert auf gut ausgebildete und im Betrieb<br />

erfahrene Facharbeiter.«<br />

Um die sehr umfangreichen Unternehmensprozesse<br />

genau kennen zu lernen,<br />

hat Steinemann die Ausbildungsdauer auf<br />

drei Jahre ausgelegt. Als Arbeitgeber genießt<br />

das Unternehmen einen guten Ruf<br />

unter den Mitarbeitern. Nicht selten arbeitet<br />

bereits die nächste Generation einer<br />

Familie hier.<br />

Die enge <strong>Verbund</strong>enheit mit dem<br />

Standort Steinfeld beweist das Unternehmen<br />

auch mit seinen Sponsoringaktivitäten;<br />

nicht nur große Namen schließlich<br />

sollen dem Firmenlogo Glanz verleihen.<br />

»Uns ist es wichtig, die hiesigen Sportvereine,<br />

Schulen und soziale Einrichtungen<br />

zu unterstützen«, so die einhellige Aussage<br />

der Firmenleitung. So stattete Steinemann<br />

beispielsweise die Berufsschule<br />

Lohne mit PCs für den Unterricht aus.<br />

Neuerdings bietet Steinemann Bestes<br />

aus dem <strong>Oldenburger</strong> Land direkt auf den<br />

Tisch. Der Werksverkauf in der Bahnhofstrasse<br />

öffnete Mitte Oktober seine Türen.<br />

Öffnungszeiten und weitere Infors finden<br />

Sie unter www.steinemann.de ■<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

53


Ernährungswirtschaft<br />

Foto: LVL Lebensmittel- und Veterinärlabor GmbH<br />

Neubau im ecopark: Die LVL Lebensmittel- und Veterinärlabor GmbH, ein Fachlabor für Veterinärdiagnostik (Schwein und Geflügel) und<br />

Lebensmitteluntersuchungen, liegt mitten in der Metropolregion für die Ernährungswirtschaft.<br />

DR. KIRSTEN<br />

MÜLLER<br />

Das Unsichtbare sichtbar machen<br />

Die Nachfrage nach kontrolliert qualitativ hochwertigen Lebensmittel ist in den letzten Jahren deutlich<br />

angestiegen. Angepasst an die Anforderungen der Lebensmittel produzierenden Betriebe, steht mit der<br />

LVL Lebensmittel- und Veterinärlabor GmbH – kurz: LVL GmbH – ansässig im ecopark, ein kompetenter<br />

Ansprechpartner zur Verfügung. Kundenorientierung, Kompetenz und Schnelligkeit stellen dabei die<br />

Eckpfeiler der diagnostischen Dienstleistung dar.<br />

Die LVL blickt auf eine langjährige<br />

diagnostische Erfahrung zurück.<br />

Qualitätssichernde Maßnahmen<br />

auf allen Stufen der Produktion von Lebensmitteln<br />

haben dazu geführt, dass sich<br />

aus einem veterinärmedizinischen Praxislabor<br />

in den letzten Jahren ein überregional<br />

tätiges Labor im Bereich der Lebensmittel-<br />

und Veterinärdiagnostik entwickelt<br />

hat.<br />

Konsequent war auch die Ansiedelung<br />

im ecopark – verkehrsgünstig im Zentrum<br />

der Veredlungswirtschaft gelegen – im<br />

54<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

Jahre 2003 und der Erweiterungsbau der<br />

bestehenden Laborräume im Jahre 2010.<br />

Der Anspruch der LVL, ein kompetenter<br />

Ansprechpartner auf allen Stufen der Produktion<br />

von Lebensmitteln tierischer Herkunft<br />

zu sein, erklärt auch die zunächst<br />

ungewöhnlich erscheinende Kundenstruktur:<br />

Neben Schlacht- und Veredlungsbetrieben<br />

der fleischverarbeitenden<br />

Industrie und Metzgereien gehören Tierarztpraxen,<br />

Erzeugergemeinschaften und<br />

Integrationen mit Futtermühlen sowie<br />

Brütereien zu den Kunden der LVL. Im Bereich<br />

der Veterinärdiagnostik ist die LVL<br />

GmbH – vor allem wegen ihres Dienstsitzes<br />

im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland – spezialisiert<br />

auf die Diagnostik im Bereich<br />

Schwein und Geflügel und unterstützt dabei<br />

die Tätigkeit der praktizierenden Tierärzte<br />

mit einem umfangreichen Diagnostikangebot.<br />

Unter anderem wird Probenmaterial<br />

von erkrankten Tieren zur Untersuchung<br />

eingereicht.<br />

Die Diagnostik von Tierkrankheiten ist<br />

gleichbleibend wichtig. Mit der Verlagerung<br />

der tierärztlichen Tätigkeit in den


Ernährungswirtschaft<br />

Die LVL Lebensmittel-und Veterinärlabor GmbH ist ein seit 2002 akkreditiertes Prüflaboratorium<br />

unter tierärztlicher Leitung.<br />

Bereich der Vorsorge und Bewahrung der<br />

Tiergesundheit haben sich die Untersuchungsaufträge<br />

aber auch im Laborbereich<br />

in Richtung Ausschlussuntersuchungen<br />

verschoben. Proben zum Ausschluss<br />

bestimmter Krankheiten zielen<br />

darauf, den Gesundheitsstatus der Bestände<br />

zu kontrollieren. Der Status kontrolliert<br />

frei von... gewinnt zunehmend an<br />

Bedeutung.<br />

Zur Untersuchung eingereicht werden<br />

unter anderem Kotproben, Tupferproben<br />

und Organmaterial zur bakteriologischen<br />

Untersuchung. Daneben sind häufig PCR-<br />

Untersuchungen für den genetischen<br />

Nachweis bestimmter Erreger gewünscht.<br />

Weiterführende Spezialuntersuchungen<br />

zur genaueren Erregerdifferenzierung<br />

(Sequenzierung) werden angeboten und<br />

genutzt. Blutproben werden serologisch<br />

untersucht. Mit bestimmten Techniken<br />

lässt sich so feststellen, ob sich ein Tier<br />

mit einem Erreger auseinandergesetzt<br />

hat. Überdies lässt sich so der Erfolg einer<br />

Impfung kontrollieren.<br />

Auch Erzeugergemeinschaften und Integrationen<br />

(Zusammenschlüsse häufig<br />

von der Zucht bis hin zur Vermarktung an<br />

den Lebensmittel-Einzelhandel) nutzen<br />

das Untersuchungsangebot im veterinärmedizinischen<br />

Bereich im Rahmen von<br />

Monitoring-Programmen.<br />

In diesen Bereich fallen auch Untersuchungen<br />

für das QS-System, mit dem<br />

bundesweit stichprobenartig Fleischsaftproben<br />

der in Deutschland geschlachteten<br />

Schweine auf Antikörper gegen Salmonellen<br />

untersucht werden. Aus Geflügelmastbetrieben<br />

wird Probenmaterial<br />

auf Salmonellen untersucht. Auch von<br />

Futtermühlen werden Proben – sowohl<br />

von den Futtermittelkomponenten wie<br />

aus dem Fertigfutter – zur Untersuchung<br />

auf Salmonellen nach den QS-Vorgaben<br />

eingereicht.<br />

Abgerundet werden die diagnostischen<br />

Untersuchungen im veterinärmedizinischen<br />

Segment durch alle Untersuchungen<br />

rund um das Tier. Es werden das Futter,<br />

das Tränkwasser, die Einstreu und die<br />

Stallhülle beprobt und untersucht.<br />

Im Lebensmittelbereich wiederum liegt<br />

der Schwerpunkt bei Fleisch- und Fleischerzeugnissen<br />

von Geflügel, Schwein<br />

und Rind. Das Spektrum reicht dabei von<br />

rohen Fleischproben über Wurstwaren<br />

jeglicher Art bis hin zu verzehrfertigen<br />

Convenience-Produkten.<br />

Begleitende Untersuchungen sind bei<br />

der Produktion qualitativ hochwertiger<br />

Lebensmittel nicht mehr wegzudenken.<br />

Foto: LVL Lebensmittel- und Veterinärlabor GmbH<br />

Präzision ist unser Anspruch.<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 55


Ernährungswirtschaft<br />

Foto: lightpoet, Shutterstock<br />

Begleitende Untersuchungen sind bei der Produktion qualitativ hochwertiger Lebensmittel<br />

nicht mehr wegzudenken. Die Kunden sind u. a. Schlachthöfe und Veredlungsbetriebe der<br />

fleischverarbeitenden Industrie – nicht nur aus dem <strong>Oldenburger</strong> Münsterland.<br />

Ein Qualitätsmerkmal für Lebensmittel ist<br />

der mikrobiologische Status. Untersucht<br />

werden Rohwaren, Proben während der<br />

Produktion, das Endprodukt und Proben<br />

nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums<br />

(Lagertest). Die mikrobiologische<br />

Untersuchung erfolgt dabei gezielt auf<br />

einzelne Erreger, z.B. Salmonellen oder<br />

Listerien oder auf den Keimgehalt insgesamt.<br />

Insbesondere bei Frischfleisch und<br />

Exportbeprobungen spielt dabei der Faktor<br />

Zeit eine nicht unwesentliche Rolle.<br />

Anerkannte Schnellmethoden (PCR) ersetzen<br />

hier zunehmend die zeitintensiven<br />

bakteriologischen Ansätze. Eine weitere<br />

Fragestellung im Lebensmittelbereich ist<br />

häufig die chemische Untersuchung auf<br />

einzelne wertbestimmende Parameter (z.<br />

B. Eiweißgehalt) oder eine komplette<br />

Nährwertanalyse (Bestimmung von Fett,<br />

Wasser, Eiweiß und Zuckergehalt).<br />

Das Untersuchungsspektrum ist angepasst<br />

an die Bedürfnisse der Lebensmittel<br />

produzierenden Betriebe. Hier spielen sowohl<br />

die im Rahmen der betrieblichen Eigenkontrolle<br />

festgelegten Untersuchungen<br />

als auch die Gewährleistung detaillierter,<br />

mikrobiologischer Kriterien für Lebensmittel<br />

und die dafür notwendigen<br />

Kontrollen eine wesentliche Rolle. Die<br />

mikrobiologischen und chemischen<br />

Untersuchungen ermöglichen eine sehr<br />

gute Bewertung der Qualität der Lebensmittel.<br />

Auch wenn das Hauptaugenmerk im Lebensmittelbereich<br />

bei Fleisch und Fleisch -<br />

erzeugnissen liegt, dürfen die vielfältigen<br />

klein- und mittelständigen Unternehmen<br />

aus der Region, die auch zu den Kunden<br />

zählen, nicht unerwähnt bleiben. Neben<br />

Fleisch und Fleischerzeugnissen werden<br />

so die verschiedensten Lebensmittel wie<br />

Gemüse, Feinkostsalate, Fisch, gefrier -<br />

getrocknete Lebensmittel, Konditoreiwaren,<br />

Sahne und Eis zur Untersuchung eingereicht.<br />

Nicht zuletzt werden auch im Lebensmittelbereich<br />

Untersuchungen im Rahmen<br />

der Reinigung und Desinfektion<br />

durchgeführt. Diese werden direkt durch<br />

die Lebensmittelunternehmer selbst oder<br />

auch externe Dienstleister (Reinigungsfirmen)<br />

in Auftrag gegeben.<br />

Der Rund-um-Service für alle Kunden<br />

ist ein wesentlicher Bestandteil der Firmenphilosophie.<br />

So steht die LVL GmbH<br />

den Lebensmittel produzierenden Betrieben<br />

über die reine Untersuchung von Proben<br />

hinaus in Bezug auf Produktion, gesetzliche<br />

Vorgaben und Qualitätssicherung<br />

jederzeit beratend zur Seite. Sachgerechte<br />

Probenahmetechniken werden<br />

häufig in den Betrieben vor Ort vermittelt<br />

oder es erfolgt die unabhängige Probenahme<br />

durch Mitarbeiter der LVL GmbH.<br />

Auch an die Arbeit der LVL werden natürlich<br />

hohe Qualitätsansprüche gestellt.<br />

Hohe Fachkompetenz, eine gute Laborpraxis<br />

und die Unabhängigkeit der Ergebnisse<br />

werden durch die staatliche Akkreditierung<br />

nach DIN EN ISO/IEC 17025<br />

über die gesamte Diagnostikbandbreite<br />

gewährleistet. Diese Norm definiert die<br />

»Allgemeinen Anforderungen an die<br />

Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlabora-<br />

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56 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Ernährungswirtschaft<br />

Foto: 18percentgrey, Shutterstock<br />

Foto: kontur-vid, Shutterstock<br />

Ursprünglich als veterinärmedizinisches Praxislabor<br />

gegründet, ist die LVL GmbH heute<br />

ein kompetenter Ansprechpartner auf allen<br />

Stufen der Produktion von Lebensmitteln<br />

tierischer Herkunft. Der Standort im ecopark,<br />

direkt an der A1, liegt mitten im Zentrum<br />

der Veredlungswirtschaft im <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland.<br />

torien«. Die Untersuchungen sind entsprechend<br />

gesetzlich vorgegeben oder anerkannt.<br />

Selbstverständlich ist aber auch<br />

die Etablierung neuer Untersuchungsmethoden<br />

ein wichtiger Bestandteil der Arbeit.<br />

In Kombination mit mo dernster Laborausstattung<br />

sind somit Untersuchungen<br />

auf dem aktuellen Stand der Technik<br />

garantiert.<br />

Eine qualitativ hochwertige Untersuchung<br />

setzt neben modernsten Einrichtungen<br />

und Methoden vor allem qualifiziertes<br />

Personal voraus. Die Personalentwicklung<br />

bei der LVL in den letzten Jahren<br />

ist sicher auch ein Grund, die zum Erweiterungsbau<br />

2010 geführt hat. Im Jahr<br />

2003 mit zwölf Mitarbeitern im ecopark<br />

gestartet, ist aktuell ein Team von mehr<br />

als 50 Mitarbeitern tätig. Neben Tierärzten<br />

und Biologen sind insbesondere die<br />

unterschiedlichsten technischen Assistenten<br />

und Laboranten (biologisch-technische<br />

Assistenten, veterinärmedizinischtechnische<br />

Assistenten, milchwirtschaftliche<br />

und Biologie-Laboranten) im Labor<br />

beschäftigt. Seit mehr als zehn Jahren<br />

werden zudem erfolgreich Biologielaboranten<br />

ausgebildet. Bis heute ausnahmslos<br />

alle Biologielaboranten wurden nach<br />

Abschluss der Ausbildung als kompetente<br />

Mitarbeiter weiter beschäftigt!<br />

Deutlich wird, dass beste Laborausstattung,<br />

qualifiziertes Personal und die kontinuierliche<br />

Anpassung an Neuerungen<br />

die Grundvoraussetzung dafür sind, dass<br />

die LVL GmbH als kompetenter Ansprechpartner<br />

auf allen Stufen der Produktion<br />

von Lebensmitteln tierischer Herkunft zur<br />

Verfügung steht – eine Herausforderung,<br />

der sich die LVL GmbH auch in Zukunft<br />

stellen wird.<br />

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solider Basis gewachsen ist und sich den Herausforderungen des Marktes<br />

mit bekannt guter Qualität und fortschrittlichen Technologien stellt.<br />

Als größter deutscher Putenvermehrungsbetrieb garantieren wir erstklassige<br />

Resultate in allen Produktionsstufen – zertifiziert nach DIN EN ISO 9001.<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 57


Ernährungswirtschaft<br />

Foto: Vet Pharma Friesoythe GmbH<br />

Essex Animal Health Friesoythe heißt seit Oktober 2010 »Vet Pharma Friesoythe GmbH«. Die Firma ist ein Tochterunternehmen von Merck &<br />

Co./MSD in New Jersey, USA. Merck und die ehemalige Essex-Muttergesellschaft Schering-Plough haben 2009 fusioniert. Am Stand ort<br />

Friesoythe werden seit fast 80 Jahren Tierarzneimittel produziert. Rund 170 Mitarbeiter arbeiten in der Produktion, Materialwirtschaft,<br />

Qualitätssicherung und -kontrolle, Technik und den kaufmännischen Bereichen.<br />

DR. GISBERT VOIGT, KIRSTIN GRABIS, DR. TIM PÖPKEN<br />

So schaffen wir Erfolg<br />

Die Vet Pharma Friesoythe GmbH, vormals Essex Friesoythe, ist ein Tochterunternehmen des Pharmakonzerns<br />

Merck & Co aus New Jersey, USA. Außerhalb der USA ist der Konzern besser bekannt als Merck<br />

Sharp & Dohme. Mit 100.000 Mitarbeitern weltweit und über 30 Milliarden US-Dollar Umsatz ist Merck<br />

weltweit die Nummer zwei im Pharmabereich. Die Sparte Tierarznei trägt zu rund zehn Prozent zu den<br />

Umsätzen bei. Wichtige Produkte dafür werden in Friesoythe gefertigt.<br />

Im Verlauf von 25 Jahren sind die Animal-Health-Bereiche<br />

von vormals<br />

Wellcome, Glaxo, Mallinckrodt, Schering-Plough<br />

und Intervet zusammengeführt<br />

worden. Nach der für <strong>2011</strong> geplanten<br />

Fusion mit Merial, der Veterinärtochter<br />

von Sanofi-Aventis, wird dieses Unternehmen<br />

in dieser Sparte die Nummer eins<br />

weltweit sein. Genau hier war und ist<br />

auch für den Friesoyther Betrieb, der von<br />

Anfang an diese Entwicklung miterlebt<br />

hat, viel Raum für Gestaltung. Neue Technologien<br />

und neue Produkte wurden<br />

58<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

übernommen, unterstützt durch entsprechende<br />

Investitionen. Lokal verwurzelt,<br />

global vernetzt – dieses Schlagwort trifft in<br />

außerordentlichem Maße auf die Friesoyther<br />

Niederlassung zu.<br />

In Friesoythe werden sterile und nicht -<br />

sterile Arzneimittel für den weltweiten<br />

Markt produziert. Die Produkte gehen in<br />

70 Länder der Erde; die Hälfte des Umsatzes<br />

allerdings wird mit den USA gemacht.<br />

170 Mitarbeiter sichern nach höchsten<br />

Standards in Produktion und Qualität die<br />

einwandfreie Herstellung der Arzneimittel<br />

– mit einer Technik auf dem neuesten<br />

Stand. Absolut reine Betriebsbedingungen<br />

ermöglichen eine saubere und keimfreie<br />

Herstellung der pharmazeutischen<br />

Produkte.<br />

Die Produktion erfolgt streng nach GMP<br />

(=Good Manufacturing Practice). EU-Verordnungen<br />

und FDA-Standards (=Food<br />

and Drug Administration der US-Gesundheits-<br />

und Aufsichtsbehörde) werden penibel<br />

eingehalten. Qualität steht somit an<br />

erster Stelle. Regelmäßige externe und<br />

interne Audits bestätigen das.


Ernährungswirtschaft<br />

Angefangen hat alles vor 80 Jahren auf<br />

der damals noch grünen Wiese am Stadtrand.<br />

Ein Friesoyther Apotheker gründete<br />

1931 ein Impfstoffwerk am heutigen<br />

Standort und baute es aus. 1966 wurde<br />

der Betrieb von der britischen Wellcome<br />

Foundation übernommen. Damals erfolgte<br />

der erste moderne Ausbau des Standortes,<br />

der in der Hauptsache deutsche Kunden<br />

belieferte.<br />

Anfang der 90er Jahre gelang es, erfolgreich<br />

in internationale Märkte vorzudringen<br />

und auch die so wichtige Zulassung<br />

für den größten Tierarzneimittelmarkt<br />

der Welt, die USA, zu erhalten. Dies war<br />

ein Meilenstein in der Entwicklung des<br />

Friesoyther Werkes.<br />

Der Betrieb ist verantwortlich für die<br />

optimale Versorgung von Direktkunden<br />

und Schwesterfirmen just in time. Bereits<br />

vor Jahren haben wir die Planungs- und<br />

logistische Verantwortung für die Verfügbarkeit<br />

unserer Produkte in den Lägern<br />

unserer Kunden übernommen. Dies setzt<br />

einen extrem hohen Kommunikationslevel,<br />

meist in Englisch, voraus.<br />

Der Verkaufswert der hergestellten Waren<br />

hat sich seit dem Jahre 2000 verfünffacht.<br />

Seither wurden außerdem mehr als<br />

25 Mio. Euro investiert – für bauliche Erweiterungen,<br />

Gebäudetechnik und einen<br />

modernen Maschinenpark. Ein Beispiel<br />

ist die vollautomatische Inspektion von<br />

Injektionsflaschen in Hochleistungstechnik.<br />

Diese Maschine im Wert von 750.000<br />

Euro ist konzernweit einmalig und setzt<br />

neue Maßstäbe. Kleinste Partikel werden<br />

aufgespürt und die Beschaffenheit der<br />

Flasche und des Verschlusses überprüft.<br />

Alle Defekte werden aussortiert und vernichtet.<br />

21 Laserkameras leisten die Arbeit<br />

in diesem High-Tech-Automaten.<br />

Geschäftsführer Dr. Gisbert Voigt, der das Werk in Friesoythe seit 30 Jahren leitet, sieht gute<br />

Chancen für die Zukunft von Vet Pharma Friesoythe: »Wir sind bestens aufgestellt. In den<br />

vergangenen Jahren haben wir regelmäßig in diesen Standort investiert. Wir produzieren<br />

wichtige und umsatzstarke Arzneimittel für den Weltmarkt und sind auf dem neuesten<br />

Stand der Technik. Außerdem haben wir sehr gute Mitarbeiter. Das ist immer noch das<br />

wichtigste, um sich im Wettbewerb durchzusetzen«.<br />

Qualitätssicherung auf höchstem Niveau<br />

ist ein absolutes Muss, um unseren<br />

Kunden gleichbleibend das bestmögliche<br />

Produkt zu liefern. In den analytischen<br />

Laboren werden an Rohstoffen und Fertigprodukten<br />

mit modernen, PC-gestützten<br />

Geräten jährlich fast 20.000 Untersuchungen<br />

durchgeführt. Besonders wichtig<br />

dabei ist die Prüfung auf Keimfreiheit<br />

unserer Produkte. In der Mikrobiologie<br />

erfolgen 2.000 Sterilprüfungen im Jahr<br />

mit modernster Isolatortechnologie.<br />

Foto: Vet Pharma Friesoythe GmbH<br />

Garten- und Landschaftsbau GmbH · Werner-Baumbach-Straße 41 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 0 44 74 - 94 95 - 0 · Fax 0 44 74 - 75 94<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 59


Ernährungswirtschaft<br />

Foto: Vet Pharma Friesoythe GmbH<br />

Pharmakanten bei der Arbeit: Herstellung einer Vet Pharma-Charge im 3000-Liter-Kessel.<br />

30.000 Umgebungsproben werden untersucht,<br />

um Partikel- und Keimgehalt aus<br />

den jeweiligen Herstell- und Prüfbereichen<br />

zu testen und potentielle Risiken<br />

schnellstens erkennen und eliminieren zu<br />

können. Diese Unterlagen müssen zehn<br />

Jahre lang aufbewahrt werden.<br />

Das Thema Prozessverbesserung ist aus<br />

der heutigen Geschäftswelt nicht mehr<br />

wegzudenken. Um unter internationalem<br />

Kostendruck bestehen zu können, werden<br />

Produktivitätssteigerungen systematisch<br />

angegangen. Vet Pharma Friesoythe praktiziert<br />

daher eine Kombination der beiden<br />

Qualitätsmanagementmethoden Lean sowie<br />

Six Sigma.<br />

Auf der einen Seite steht dabei die Verschlankung<br />

mit Hilfe des Lean Managements,<br />

bei dem der aus Kundensicht unnötiger<br />

Ballast in den Arbeitsabläufen identifiziert<br />

und entfernt wird. Auf der anderen<br />

Seite geht es um die Erhebung und<br />

Analyse harter Fakten mit Hilfe der statistikbasierten<br />

Six Sigma-Methodik, mit der<br />

die wertschöpfenden Arbeitsabläufe optimiert<br />

werden. Die so gewonnene Stabilität<br />

und Sicherheit in den Prozessen trägt<br />

dazu bei, Durchlaufzeiten zu reduzieren<br />

und Kundenwünsche noch schneller zu<br />

erfüllen. Kernaufgabe ist die Verankerung<br />

der Methode in der täglichen Arbeit. Dies<br />

erreichen wir durch die Ausbildung von<br />

Experten, den Green Belts bzw. Black Belts,<br />

aber auch durch theoretische und praktische<br />

Schulungen für die gesamte Belegschaft.<br />

Nur durch die Einbindung aller<br />

kann eine Kultur der ständigen Verbesserung<br />

aufgebaut und erhalten werden. Erfahrene<br />

und junge Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

arbeiten im Werk Friesoythe<br />

eng zusammen, und diverse Trainingsprogramme<br />

stellen sicher, dass alle Mitarbeiter<br />

fortlaufend für ihre Tätigkeiten geschult<br />

werden.<br />

Wir brauchen immer wieder guten und<br />

engagierten Nachwuchs. Jedes Jahr besetzen<br />

wir Ausbildungsplätze zu den Berufen<br />

Chemielaborant und Pharmakant.<br />

Dabei legen wir großen Wert auf eine exzellente<br />

Ausbildung, um unseren Auszubildenden<br />

die besten Voraussetzungen für<br />

Ihren Lebensweg und für den immer en-<br />

im Flexo-, Digital-, Sieb- und Offset-Druck<br />

„Große Ideen verdienen eine<br />

brillante Umsetzung“<br />

Seit über 20 Jahren sind wir kompetenter Partner für<br />

Rollen-Haftetiketten. Beratung, Druck und Service bieten<br />

wir aus einer Hand. Wir fertigen Etiketten und Folien<br />

im Flexodruck, Offsetdruck, Siebdruck und Digitaldruck.<br />

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60<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Ernährungswirtschaft<br />

Fotos: Vet Pharma Friesoythe GmbH<br />

Das »Allerheiligste« der Produktion ist die sterile<br />

Abfüllung (links). Höchste Hygienevorschriften<br />

und optimal trainierte Mitarbeiter<br />

sind Garanten für eine hochwertige Arzneimittelproduktion.<br />

Rechts die »Black Belts«<br />

(von links) Jürgen Willenborg, Dr. Tim Pöpken<br />

und Sonja Bernemann nach ihrer sechsmonatigen<br />

Spezialausbildung inklusive Diplomarbeit.<br />

ger werdenden Arbeitsmarkt mitzugeben.<br />

Besonders stolz waren wir natürlich auf<br />

zwei Landessieger: eine unserer Auszubildenden<br />

wurde dritte der Chemielaboranten<br />

(2008), einer belegte den zweiten<br />

Platz bei den Pharmakanten (2010).<br />

Heutzutage ist es nicht mehr so einfach,<br />

sich für einen Ausbildungsplatz zu entscheiden.<br />

Wir bieten deshalb bereits<br />

Mittelstufenschülern die Chance sich im<br />

Rahmen des jährlichen Zukunftstages für<br />

Jungen und Mädchen über unsere Ausbildungsberufe<br />

zu informieren.<br />

Eine weitere Möglichkeit sich im Arbeitsfeld<br />

der Ausbildungsberufe zu informieren<br />

und unseren Betrieb kennenzulernen,<br />

bieten Praktika, die wir für Schüler<br />

anbieten. Auch Studenten unterschiedlichster<br />

Fachrichtungen haben während<br />

des Studiums die Möglichkeit, im Rahmen<br />

von Praktika oder auch durch die Betreuung<br />

von Diplomarbeiten erste Berufserfahrung<br />

in einem hochmodernen Wirtschaftsbetrieb<br />

zu sammeln.<br />

In einer immer schneller werdenden<br />

Zeit ist es umso wichtiger, sich ständig<br />

weiterzubilden. Mitarbeiterentwicklung<br />

hat deshalb bei uns einen hohen Stellenwert.<br />

Unsere Trainings umfassen zusätzliche<br />

EDV- und Englischkurse genauso wie<br />

Managementtrainings und Seminare zur<br />

Stressbewältigung und Zeitmanagement.<br />

In den letzten Jahren haben zudem einige<br />

unserer angelernten guten Mitarbeiter die<br />

Chance erhalten, einen Ausbildungsabschluss<br />

nebenberuflich zu erlangen. Denn<br />

auch unser Unternehmen kann nur dann<br />

im Wettbewerb bestehen, wenn alle Mitarbeiter<br />

danach streben, auf dem neusten<br />

Stand von Technik und Wissen zu sein. ■<br />

Deutsche Bank<br />

firmenkunden.db.com<br />

Fairtrauen<br />

das; ‹mittelständisch›: Voraussetzung für das Erreichen<br />

gemeinsamer Ziele zum beiderseitigen Vorteil; ermöglicht<br />

durch eine langjährige, vertrauensvolle Partnerschaft.<br />

Die Deutsche Bank für den Mittelstand.<br />

Eine faire und erfolgsorientierte Partnerschaft, die auf gegenseitigem<br />

Vertrauen beruht, ist ein maßgeblicher Faktor für nachhaltigen Erfolg in<br />

einer Geschäftsbeziehung. Die Deutsche Bank steht dem Mittelstand<br />

seit über 140 Jahren mit individueller Beratung, innovativen Finanzlösungen<br />

und umfassenden Serviceleistungen zur Seite – in Deutschland<br />

und weltweit.<br />

Mit dieser umfangreichen Branchenerfahrung unterstützen wir den<br />

Mittelstand dabei, die richtigen finanziellen Entscheidungen zu treffen.<br />

Darauf vertraut heute jedes vierte mittelständische Unternehmen –<br />

vom Freiberufler über das Familienunternehmen bis hin zur Aktiengesellschaft.<br />

Wir freuen uns auf ein Gespräch!<br />

Deutsche Bank Oldenburg<br />

Theodor Lanfermann<br />

Telefon: (0441) 2108-120, Telefax: (0441) 2108-210<br />

E-Mail: theodor.lanfermann@db.com<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

61


Ernährungswirtschaft<br />

Foto: Markus Hibbeler<br />

Spezialisten für die Landwirtschaft: Einen fachlichen Schwerpunkt – vor allem im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland – bildet die Betreuung von<br />

Unternehmen aus der Agrarwirtschaft: Je größer und spezieller ein Betrieb, desto intensiver müssen die landwirtschaftlichen Besonderheiten<br />

berücksichtigt und im Management richtig bewertet werden. Für sämtliche Finanzfragen im Agrarbereich sind die OLB-Direktoren<br />

Stefan Lübbe (links) und Rainer Grewing im Raum Südoldenburg die richtigen Ansprechpartner bei der OLB.<br />

STEFAN LÜBBE, RAINER GREWING<br />

Finanzieren mit Know-how<br />

Die Landwirtschaft hat in der öffentlichen Wahrnehmung in jüngster Zeit weltweit eine Renaissance<br />

erlebt. Hintergründe sind zum einen die globale Bevölkerungsentwicklung mit drohenden und in einigen<br />

Weltregionen bereits akuten Ernährungsproblemen. Zum anderen ist die Landwirtschaft als Lieferant<br />

erneuerbarer Energierohstoffe in den Fokus gerückt und damit in die Rolle eines Hoffnungsträgers in<br />

Zeiten zunehmender Knappheit fossiler Energieträger und drohenden Klimawandels gedrängt worden.<br />

Schließlich sind Investitionen in<br />

landwirtschaftliche Assets – beispielsweise<br />

Agrarflächen, Betriebe<br />

oder Terminkontrakte auf landwirtschaftliche<br />

Produkte – mittlerweile sogar als Inflationsschutz<br />

oder nachhaltige Investmentmöglichkeiten<br />

absolut en vogue. Entsprechende<br />

Investmentfonds werden<br />

weltweit aufgelegt und nachgefragt.<br />

In Niedersachsen und hier insbesondere<br />

dem <strong>Oldenburger</strong> Münsterland bieten<br />

diese Entwicklungen große Chancen. Das<br />

<strong>Oldenburger</strong> Münsterland verfügt über<br />

62<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

eine hohe Dichte an hochleistungsfähigen<br />

landwirtschaftlichen Unternehmen sowie<br />

mit zahlreichen Zulieferbetrieben und<br />

Verarbeitungsstätten über eine agrarische<br />

Infrastruktur, die weltweit ihresgleichen<br />

sucht. Etliche Unternehmen aus diesem<br />

Bereich gehören zu den Weltmarktführern.<br />

Um diese Spitzenposition zu halten<br />

und auszubauen, sind laufend Investitionen<br />

in das regional vorhandene Sach- und<br />

Humankapital notwendig. Hierzu bedarf<br />

es eines verlässlichen, starken und im<br />

landwirtschaftlichen Bereich sachkundigen<br />

Finanzierungspartners, der den individuellen<br />

Bedürfnissen gerecht werden<br />

kann.<br />

Die Oldenburgische Landesbank AG<br />

(OLB) hat als größte private Regionalbank<br />

Deutschlands den Bereich Landwirtschaft<br />

schon in den 90er Jahren des vergangenen<br />

Jahrhunderts als aussichtsreiches<br />

Wachstumsfeld definiert und damit<br />

zum beiderseitigen Vorteil eine Erfolgsgeschichte<br />

im Nordwesten Deutschlands geschrieben.<br />

Über alle Krisen hinweg, welche<br />

die Landwirtschaft in den vergange-


Ernährungswirtschaft<br />

Foto: Markus Hibbeler<br />

Qualität<br />

„Made in Goldenstedt“…<br />

Die Oldenburgische Landesbank ist mit einer Bilanzsumme von rund 12 Mrd. Euro und fast<br />

3.000 Mitarbeitern die größte private Regionalbank Deutschlands. Mit ihrem Geschäftssegment<br />

»Allianz Bank« stellt sie darüber hinaus Produkte und Infrastruktur für den bundesweiten<br />

Vertrieb von Bankprodukten der Allianz bereit.<br />

nen Jahren und Jahrzehnten gebeutelt<br />

haben, – von BSE bis zur Vogelgrippe, von<br />

den Diskussionen über die Intensivtierhaltung<br />

bis zum Gammelfleisch skandal –<br />

ist die OLB der Landwirtschaft treu geblieben<br />

und hat sich als verlässlicher, solider<br />

und starker Finanzierungspartner der<br />

landwirtschaftlichen Betriebe, ihrer Zulieferer<br />

und Abnehmer in der Verarbeitungsindustrie<br />

der hiesigen Region etabliert.<br />

Investitionsfinanzierung<br />

braucht Know-how<br />

Die Betriebswirtschaft landwirtschaftlicher<br />

Unternehmen weist in vielerlei Hinsicht<br />

gegenüber der gewerblichen Wirtschaft<br />

Besonderheiten auf, die bei der Finanzierung<br />

von Projekten und Unternehmen<br />

im Agrarbereich Berücksichtigung<br />

finden müssen. Seien es zyklische Preisschwankungen<br />

mit ihren Auswirkungen<br />

auf Angebot und Nachfrage oder die<br />

Bewertung von nichtlagerfähigen Tierbe -<br />

ständen – sowohl in der Firmenkunden -<br />

betreuung als auch in der kreditbearbeitenden<br />

Marktfolge müssen diese Beson -<br />

der heiten bewusst sein und in jede Finanzierungsentscheidung<br />

einfließen. Die OLB<br />

setzt dabei seit mehr als zehn Jahren auf<br />

eine zweigleisige Strategie. Auf der einen<br />

Seite erkannte sie frühzeitig die Notwendigkeit<br />

hohen fachlichen Know-hows in<br />

der Kundenbetreuung vor Ort und in den<br />

Funktionen der Kreditbearbeitung. Daher<br />

bietet die OLB ihren Mitarbeitern in die-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 63<br />

...effiziente Technik<br />

für individuelle<br />

Anforderungen<br />

Überzeugen Sie sich!<br />

Ludwig Bergmann GmbH · Maschinenfabrik<br />

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Ernährungswirtschaft<br />

Foto: Markus Hibbeler<br />

100 Jahre OLB in Cloppenburg: Im August 1910 war der erste Standort das Benningsche Haus<br />

in der Langen Straße. Im Juli 1923 übernahm die OLB die Cloppenburger Niederlassung<br />

der »Darmstädter und Nationalbank« und zog in die Bahnhofstraße. 1935 folgte der Umzug<br />

in die Mühlenstraße. Dort wurde das Bankgebäude 1957 erneuert, mehrfach um -<br />

gebaut und im Jahre 2009 komplett modernisiert.<br />

sen Positionen seit vielen Jahren Fortbildungsmöglichkeiten<br />

zu vielfältigen landund<br />

agrarwirtschaftlichen Themenbereichen.<br />

In enger Zusammenarbeit mit Fachinstitutionen<br />

und Agrarexperten wurden<br />

Seminarkonzepte entwickelt, die das Verständnis<br />

und das Wissen der im landwirtschaftlichen<br />

Bereich tätigen Betreuer und<br />

Entscheider dahin entwickeln, dass der<br />

Bankvertreter dem agrarischen Unternehmer<br />

auf Augenhöhe begegnen und ihn<br />

fachlich fundiert beraten kann. Dies<br />

unterstützt zum einen die notwendige<br />

Vertrauensbeziehung zwischen der OLB<br />

und ihren landwirtschaftlichen Kunden,<br />

zum anderen beschleunigt es auch die<br />

Entscheidungsprozesse in der Bank –<br />

letztlich zum Wohle des Kunden.<br />

Auf der anderen Seite wurde in einer<br />

zentral in Oldenburg beheimateten Abteilung<br />

Spezial-Know-how für den Agrarsektor<br />

aufgebaut. Hier sind ausgebildete<br />

Agrarökonomen am Werk, beobachten<br />

die Markttrends in den relevanten Sparten,<br />

erstellen Expertisen zu landwirtschaftlichen<br />

bzw. landwirtschaftsnahen<br />

Projekten und unterstützen die Firmenkundenbetreuer<br />

vor Ort. In dieser Abteilung<br />

wurde zudem das fachliche Knowhow<br />

im Bereich der erneuerbaren Energien<br />

gebündelt, die einen weiteren Kompetenz-<br />

und Wachstumsschwerpunkt der<br />

Regionalbank darstellen.<br />

Individuelle Finanzierungskonzepte<br />

sind gefragt<br />

Eine bedeutende Basis der langfristigen<br />

und nachhaltigen Vertrauensbeziehung<br />

zwischen dem Kunden und seiner Bank<br />

ist die hochqualifizierte Beratung, welche<br />

die individuellen Anforderungen des Kunden<br />

und seines Investitionsvorhabens berücksichtigt.<br />

Dabei ist, wie ausgeführt,<br />

das Verständnis der Bank für die betriebswirtschaftlichen<br />

und produktionstechnischen<br />

Besonderheiten insbesondere im<br />

Agrarbereich eine wesentliche Voraussetzung.Gleichzeitig<br />

muss der Bankbetreuer<br />

aber auch über eine umfassende Produktpalette<br />

und entsprechendes Finanzierungswissen<br />

verfügen, um das Investitionsprojekt<br />

mit einem bestmöglichen Finanzierungskonzept<br />

zu unterlegen. Die<br />

klassischen Finanzierungsinstrumente<br />

Betriebsmittelkredit und Investitionsdarlehen<br />

in Verbindung mit einer Festzinsvereinbarung<br />

gehören nach wie vor zum<br />

Standardrepertoire in der Agrarfinanzierung.<br />

Ergänzt beispielsweise um Hedging-Produkte<br />

wie Zins-Swaps oder For-<br />

Wir entwickeln<br />

Innovationen.<br />

Individuelle Schaltanlagen, Gebäudetechnik für private und<br />

öffentliche Bauten, clevere Ideen für den Maschinenbau oder<br />

einfach mal ein defekter Schalter: Warnking bietet durchdachte<br />

Gesamtlösungen und perfekten Service für alle, die mehr als<br />

einen Elektriker suchen.<br />

Gebäude- und Systemtechnik<br />

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Schaltanlagen und Farmtechnik<br />

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64<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Ernährungswirtschaft<br />

ward-Vereinbarungen zur Absicherung<br />

des Zinsänderungsrisikos, können daraus<br />

intelligente Strukturen maßgeschneidert<br />

werden, die den individuellen Anforderungen<br />

angepasst sind. Andere Absicherungsinstrumente<br />

wie Terminkontrakte<br />

spielen zur Sicherung der Einkaufs- bzw.<br />

Absatzpreise in bestimmten Sparten des<br />

Agrarsektors eine bedeutende Rolle und<br />

sollten bei entsprechenden Investitionsvorhaben<br />

in die Planung einbezogen werden.<br />

Schließlich kommt steuerlichen Aspekten<br />

in vielen Fällen eine wesentliche<br />

Bedeutung zu; auch hier bieten verschiedene<br />

Finanzierungsprodukte Möglichkeiten<br />

zur individuellen Optimierung.<br />

Der überwiegend mittelständisch strukturierten<br />

Agrarwirtschaft in Niedersachsen<br />

bieten sich zudem zahlreiche öffentliche<br />

Fördermöglichkeiten, die bei der Konzeption<br />

der Investitionsfinanzierung Berücksichtigung<br />

finden sollten. Die OLB<br />

steht mit den diversen Förderstellen in einem<br />

direkten und engen Austausch. Damit<br />

gewährleistet sie für ihre Betreuer einen<br />

stets aktuellen Informationsfluss über<br />

Änderungen in den Förderprogrammen –<br />

angesichts leerer öffentlicher Kassen<br />

manchmal ein entscheidender zeitlicher<br />

Vorteil, um die Fördermöglichkeiten für<br />

die Kunden zu sichern. Andererseits bietet<br />

sich damit für die OLB auch die Gelegenheit,<br />

den Förderstellen Input über den<br />

Förderbedarf ihrer Kunden zu geben und<br />

somit einen gewissen Einfluss auf die Gestaltung<br />

der Förderprogramme zu nehmen.<br />

Für die Bank gehört daher zu einer<br />

soliden und kundenorientierten Beratung<br />

selbstverständlich auch die Prüfung und<br />

Einbindung öffentlicher Fördermittel.<br />

Die Agrarwirtschaft bleibt auch in Zukunft<br />

für die Oldenburgische Landesbank<br />

Die Landwirtschaft im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland konnte sich bisher den Herausforderungen,<br />

die die veränderten ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen mit sich brachten,<br />

erfolgreich stellen. Doch aufgrund der zunehmenden Globalisierung müssen Landwirte ihre<br />

Produktion im Griff haben und überdurchschnittliche direktkostenfreie Leistungen erwirtschaften.<br />

Beim Export wird man sich künftig an der Konkurrenz aus Fernost und Übersee<br />

messen lassen müssen.<br />

AG ein wesentliches Wachstumsfeld. Als<br />

Kundenbank haben wir dabei stets die<br />

Interessen und Bedürfnisse unserer Kunden<br />

im Blick und bieten ihnen mit unserem<br />

flächendeckenden Filialnetz, qualifizierten<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

sowie mit einer attraktiven, leistungsfähigen<br />

Produktpalette exzellenten<br />

Service und die besten Finanzierungskonzepte<br />

für ihre Investitionsvorhaben – im<br />

<strong>Oldenburger</strong> Münsterland und darüber<br />

hinaus.<br />

■<br />

Foto: John Deere


Ernährungswirtschaft<br />

Foto: Drebing, AEF<br />

Ewald Drebing vom »agrar + ernährungsforum <strong>Oldenburger</strong> Münsterland« vertritt klare Positionen: Die Agrar- und Ernährungswirtschaft muss<br />

transparenter werden, um das verloren gegangene Vertrauen der Verbraucher in die Branche zurück zu gewinnen.<br />

EWALD DREBING, AGRAR- UND ERNÄHRUNGSFORUM<br />

OLDENBURGER MÜNSTERLAND<br />

Klare Positionen klar kommunizieren<br />

Der anhaltende ökonomische Erfolg der Agrar- und Ernährungswirtschaft im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />

basiert auf einigen wesentlichen Faktoren. Unternehmerische Weitsicht und Risikobereitschaft spielen<br />

dabei ebenso eine Rolle wie die hohe Investitionsbereitschaft der Landwirte und Unternehmen sowie<br />

ihre Fähigkeit, schnell und flexibel auf Marktanforderungen im In- und Ausland zu reagieren.<br />

66<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

Doch auch die politische Stabilität<br />

in den Kommunen und die enge<br />

Zusammenarbeit von Wirtschaft<br />

und Wissenschaft tragen erheblich dazu<br />

bei, dass sich die Lebensmittelbranche im<br />

Nordwesten Deutschlands seit Jahrzehnten<br />

so positiv entwickelt.<br />

Um diese Stärken noch besser zu nutzen<br />

und diesem führenden Wirtschaftszweig<br />

eine Stimme zu geben, wurde im Jahre<br />

2006 das »agrar + ernährungsforum <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland e. V.« mit Sitz in<br />

Vechta gegründet. Der eingetragene Verein<br />

ist ein Zusammenschluss von inzwischen<br />

60 Unternehmen aus der regionalen<br />

Agrarwirtschaft und Lebensmittelindustrie,<br />

die sich mit vereinten Kräften für<br />

die wirtschaftlichen Interessen des <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterlandes einsetzen.<br />

Eine zentrale Aufgabe ist der Aufbau<br />

und die Pflege von Netzwerken. Daher<br />

steht die Gemeinschaft in engem Kontakt<br />

u. a. zum Niedersächsischen Kompetenzzentrum<br />

Ernährungswirtschaft (NieKE) in<br />

Vechta, zum Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik<br />

(DIL) in Quakenbrück, zu allen<br />

Hochschulen und Universitäten im<br />

Nordwesten sowie zu den politischen Gremien.<br />

In besonderer Weise bringt sich das<br />

agrar + ernährungsforum in die Metropolregion<br />

Bremen-Oldenburg ein, die jüngst<br />

um den Landkreis Osnabrück erweitert<br />

wurde. Hier versteht sich der Verein als<br />

Herzstück des Clustermanagements Ernährungswirtschaft<br />

(Food Nordwest), da<br />

die Hälfte der Wirtschaftskraft dieser<br />

Branche im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland erbracht<br />

wird. Generell sieht das agrar + ernährungsforum<br />

in der Verbesserung der<br />

Kommunikation eine wichtige Aufgabe.<br />

Gesunde Ernährung spielt in der Öffentlichkeit<br />

eine immer größere Rolle.


Ernährungswirtschaft<br />

Fotos: bitters.de (links), kif, Fotolia (rechts)<br />

Schlechtes Image wegen schlechter Kommunikation:<br />

In den vergangenen Jahren ist die<br />

Land- und Ernährungswirtschaft immer<br />

wieder negativ ins Blickfeld der Öffentlichkeit<br />

gerückt. Ob die Debatte über Tierschutz<br />

oder Rückstände von Pestiziden, ob Gentechnik<br />

oder Biogas – immer wieder hat sich<br />

gezeigt, dass neben den klassischen Medien<br />

das Internet mehr und mehr den gesellschaftlichen<br />

Diskurs prägt. Die Unternehmen<br />

der Branche haben auf die Verlagerung<br />

der relevanten Diskussion ins Web größtenteils<br />

noch nicht angemessen reagiert. Auch<br />

das agrar + ernährungsforum <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland erkennt hier einen gewissen<br />

Nachholbedarf: »Tue Gutes und rede<br />

darüber« heißt das Gebot der Stunde.<br />

Leider wird der Verbraucher durch eine<br />

zum Teil sehr einseitige und von den<br />

Interessen bestimmter gesellschaftlicher<br />

Gruppen geprägte mediale Berichterstattung<br />

fast Tag für Tag aufs Neue verunsichert.<br />

Obwohl die Qualität der Lebensmittel<br />

aus der Region weltweit höchstes<br />

Ansehen genießt, ist es der Branche bisher<br />

nicht gelungen, dies dem Kunden im eigenen<br />

Land entsprechend nahe zu bringen.<br />

»Tue Gutes und rede darüber« muss daher<br />

jetzt das Motto sein. Das bisherige Maß an<br />

Transparenz reicht offensichtlich nicht<br />

mehr aus. Deshalb wollen die regionalen<br />

Agrar- und Lebensmittelunternehmen mit<br />

gutem Beispiel voran gehen, sich noch<br />

weiter öffnen und allen zeigen, wie tiergerecht<br />

und auf welch hohem hygienischen<br />

und qualitativen Niveau sie arbeiten.<br />

Auch dabei soll das im Rahmen des agrar<br />

+ ernährungsforums geschaffene Netzwerk<br />

dazu beitragen, den Verbraucher davon<br />

zu überzeugen, dass die Lebensmittel<br />

aus deutschen Landen – allen voran aus<br />

dem <strong>Oldenburger</strong> Münsterland – sein Vertrauen<br />

verdienen.<br />

Ein weiteres aktuelles und wichtiges<br />

Thema für das agrar + ernährungsforum<br />

stellt die Bioenergie dar. Die boomende<br />

Branche ist den gewachsenen und starken<br />

Strukturen des <strong>Oldenburger</strong> Münsterlandes<br />

entsprungen, und die Region ist stolz<br />

Starten Sie mit uns in die Zukunft!<br />

Wir, die Wernsing Feinkost GmbH, sind ein<br />

erfolgreiches mittelständisches Familienunternehmen<br />

in der Lebensmittelindustrie.<br />

Zum 01.08.<strong>2011</strong> suchen wir aufgeschlossene<br />

Auszubildende in folgenden<br />

Ausbildungsberufen:<br />

Berufskraftfahrer/in<br />

Fachkraft für Lagerlogistik (m/w)<br />

Milchwirtschaftliche/r Laborant/in<br />

Fachkraft für Lebensmitteltechnik (m/w)<br />

Industriekaufmann/-frau<br />

Informatikkaufmann/-frau<br />

Mechatroniker/in<br />

Mechatroniker/in für Kältetechnik<br />

Industriemechaniker/in<br />

Einsatzgebiet Instandhaltung<br />

Wir bieten eine interessante, anspruchsvolle<br />

Ausbildung in einem jungen Team mit<br />

hervorragenden Perspektiven für die Zukunft.<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt?<br />

Nähere Informationen zu den einzelnen<br />

Ausbildungsberufen erhalten Sie unter<br />

www.wernsing.de.<br />

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbungsunterlagen!<br />

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Postfach 1164 · 49627 Addrup-Essen<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

67


Ernährungswirtschaft<br />

Foto: Antje Lindert-Rottke, Fotolia<br />

Bioenergieregion Südoldenburg: Im Rahmen des gleichnamigen Projektes unterstützt das<br />

»agrar + ernährungsforum« vor allem die Entwicklung technischer Innovationen, die die<br />

effektive Nutzung von landwirtschaftlichen Rest- und Abfallstoffen aus der Tierhaltung<br />

und der Nahrungsmittelindustrie für die Gewinnung von Bioenergie möglich machen.<br />

auf diese Entwicklung. Mit dem Projekt<br />

Bioenergieregion Südoldenburg unterstützt<br />

das agrar + ernährungsforum aktiv<br />

die Entwicklung dieser zukunftsweisenden<br />

Branche. Ziel des Projektes ist es unter<br />

anderem, die Nutzung der Biomassepotenziale<br />

der landwirtschaftlichen<br />

Nebenprodukte zur Steigerung der Wertschöpfung<br />

zu fördern. Energieerzeugung<br />

durch die Mehrfachnutzung eines Rohstoffs<br />

über mehrere Stufen (Kaskaden-<br />

Nutzung) ist die erklärte Zielsetzung. Gülle<br />

und Mist sind Rohstoffe, die im <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland reichlich zur Verfügung<br />

stehen und energetisch bisher viel<br />

zu wenig genutzt werden. Durch neue<br />

Technologien kann die Nährstoffproblematik<br />

in der Region verringert oder sogar<br />

vollständig gelöst werden. Eine solche<br />

Entwicklung würde eine win-win Situation<br />

sowohl für die Bioenergieerzeugung<br />

als auch für die tierische Veredlung darstellen.<br />

Bisher müssen Gülle und Mist<br />

zum großen Teil in andere Gebiete transportiert<br />

werden, da hier nicht genug Fläche<br />

für den ordnungsgemäßen Einsatz<br />

der organischen Dünger zur Verfügung<br />

steht. Durch die energetische Nutzung<br />

dieser Rohstoffe kann die Region nicht<br />

nur den Nährstoffüberschuss mindern,<br />

sondern zugleich die Wertschöpfung der<br />

eigenen Bioenergiebranche durch zusätzliche<br />

Erlöse erhöhen. Damit bietet dieses<br />

Konzept die Möglichkeit, Positives zu fördern<br />

und zugleich Negatives abzuwenden.<br />

Darüber hinaus versprechen die Entwicklung<br />

dieser Technologien und der<br />

Absatz dieser Anlagen im In- und Ausland<br />

positive Beschäftigungseffekte, von denen<br />

die Menschen im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />

langfristig profitieren. Schon<br />

heute gilt im Bereich der Bioenergie Made<br />

in <strong>Oldenburger</strong> Muensterland als Qualitätsgarantie<br />

und Garant für die technische<br />

Weiterentwicklung.<br />

Im Zuge des Projektes Bioenergieregion<br />

Südoldenburg will die Region ihre Rolle<br />

als innovativer Vorreiter vor allem in der<br />

Erzeugung sowie Aufbereitung und Nutzung<br />

von Biomasse weiter ausbauen und<br />

Erfahrungen und Ergebnisse an andere<br />

Regionen und an die Politik weiter geben.<br />

So kann die Technologieführerschaft ge-<br />

68<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Ernährungswirtschaft<br />

Fotos: AEF (links), Sergej Toporkov, Fotolia (rechts)<br />

Ideen mit Zukunft aus der »Bioenergie region<br />

Südoldenburg«: Gülleseparation in Güllefeststoffe<br />

für Biogasanlagen und als Kunstdüngersubstitut<br />

(links). Das Foto rechts<br />

zeigt Pellets aus Hühnerkot für BHKWs.<br />

festigt werden, und die Landkreise Cloppenburg<br />

und Vechta können ihren Status<br />

als Boom-Region der Bioenergie festigen.<br />

Viele Unternehmen haben in der Vergangenheit<br />

im Bereich der Planung, Entwicklung,<br />

Herstellung und Wartung von<br />

Anlagen eine Vielzahl neuer Arbeitsplätze<br />

geschaffen. Nicht zuletzt werden diese<br />

Aktivitäten auch dazu beitragen, die Akzeptanz<br />

der Bioenergieaktivitäten in der<br />

Bevölkerung zu erhöhen. Die Erfolgsgeschichte<br />

des <strong>Oldenburger</strong> Münsterlandes<br />

würde um ein Kapitel erweitert werden.<br />

Das Potenzial also ist identifiziert und<br />

der Erfolg zum Greifen nahe. Jetzt gilt es,<br />

auf den letzten Metern gemeinsam und<br />

partnerschaftlich die neuen Technologien<br />

und Prozesse zur Marktreife zu entwickeln<br />

und sicherzustellen, dass die Rahmenbedingungen<br />

an die neuen technischen<br />

Möglichkeiten angepasst werden.<br />

Eine entsprechende Novellierung des EEG<br />

zum Januar 2012 muss den Prozess »Bioenergie<br />

2.0« beschleunigen.<br />

In den letzten Wochen ist viel über Konkurrenz<br />

und Verdrängung gesprochen<br />

worden. Dieser Beitrag möchte nicht zurück<br />

blicken und den Diskurs neu entfachen.<br />

Wir möchten vielmehr den Blick in<br />

die Zukunft richten und den Begriff »Konkurrenz«<br />

neu definieren.<br />

Sollte der oben beschriebene Weg im<br />

Bereich des technischen Fortschritts erfolgreich<br />

sein, dann stellt sich die Ernährungswirtschaft<br />

der dadurch entstehenden<br />

Konkurrenz aus dem Bereich Bioenergie<br />

um Wachstumsraten, Beschäftigungszuwächse<br />

und Umsatzentwicklung.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren<br />

der Bioenergiebranche und der<br />

Agrar- und Ernährungswirtschaft bei der<br />

Entwicklung neuer Technologien im Bereich<br />

der Bioenergie kann sich zum Nutzen<br />

der gesamten Region auswirken. ■<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

69


Maschinen- und Anlagenbau<br />

Foto: Jeanette Dietl, Fotolia<br />

Unternehmen aus aller Welt setzen auf Automatisierungslösungen aus dem <strong>Oldenburger</strong> Münsterland. Gleiches gilt für die Tierhaltungstechnik<br />

und andere Bereiche. Der Maschinenbau spielt deshalb im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland wie im IHK-Bezirk eine wichtige Rolle.<br />

DANIEL<br />

MEIER<br />

Maschinen- und Anlagenbau boomt<br />

Eine boomende Agrarregion wie das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland verdankt ihre Produktivität<br />

dem technologischen Fortschritt. Hier haben sich zahlreiche Unternehmen dem Maschinenund<br />

Anlagenbau gewidmet. Sie sorgen durch High-Tech und ständige Fortentwicklungen für<br />

immer effizientere Produktionsabläufe. Die Automatisierung der Produktionsabläufe ist nicht<br />

zu stoppen. Auf Messen wie der Agritechnica und EuroTier werden die innovativen Entwicklungen<br />

präsentiert.<br />

Im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland gibt es<br />

nicht nur Hochtechnologieschmieden,<br />

sondern auch Unternehmen und<br />

Institutionen, die wie das Niedersächsische<br />

Kompetenzzentrum Ernährungswirtschaft<br />

(NieKE) oder das Technologietransferzentrum<br />

Steinbeis-Stiftung für Austausch,<br />

Unterstützung und Problemlösungen sorgen<br />

und dadurch der Branche Flügel verleihen.<br />

Darüber hinaus arbeiten hier Betriebe,<br />

die sich auf Serviceleistungen für<br />

die modernen Maschinen und Anlagen<br />

spezialisiert haben: Im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />

werden also umfangreiche Leistungen<br />

rund um den Maschinen- und Anlagenbau<br />

angeboten.<br />

Maschinen und Anlagen aus<br />

dem OM sind weltweit gefragt<br />

Unternehmen aus aller Welt setzen auf<br />

Automatisierungslösungen aus dem <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland. Gleiches gilt für<br />

die Tierhaltungstechnik und andere Bereiche.<br />

Der Maschinenbau spielt deshalb<br />

auch im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland wie im<br />

IHK-Bezirk eine wichtige und große Rolle.<br />

Rund sechs Prozent des gesamten Industrieumsatzes<br />

im <strong>Oldenburger</strong> Land erwirtschaftete<br />

dieser Industriezweig im<br />

Jahr 2009. Mit der Wirtschaftskrise im<br />

Jahre 2009 hat sich allerdings der Export<br />

deutlich reduziert. Aufgrund des florierenden<br />

Ernährungsgewerbes sind die Maschinenbauer<br />

für land- und forstwirtschaftliche<br />

Geräte im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />

besonders stark vertreten.<br />

Der regionale Maschinenbau im IHK-<br />

Bezirk hat zum Beispiel im ersten Halbjahr<br />

2010 das Umsatzniveau gegenüber<br />

70 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Maschinen- und Anlagenbau<br />

Foto: Grimme<br />

APULLMA Maschinenfabrik<br />

A. Pulsfort GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Peter Pulsfort<br />

Vechtaer Straße 81 · 49424 Lutten<br />

Tel. 04441/9296-0 · Fax 04441/9296-20<br />

info@apullma.de · www.apullma.de<br />

AWILA Agrar- und Industrieanlagen GmbH<br />

Geschäftsführer: Folke Wegner<br />

Dillen 1 · 49688 Lastrup<br />

Tel. 04472/892-0 · Fax 04472/892-200<br />

info@awila.de · www.awila.de<br />

Grafik: IHK Oldenburg<br />

Zum Beispiel Grimme: Grimme ist seit Jahrzehnten das Synonym für innovative Kartoffeltechnik.<br />

Ob Separieren, Legen, Pflegen, Ernten oder Lagern – seit über 70 Jahren steht die<br />

rote Farbe für höchste Qualität und Leistung in Sachen Kartoffeltechnik.<br />

Umsatzentwicklung Maschinenbau im IHK-Bezirk Oldenburg, 1. Halbjahr 2010<br />

IHK Branchenreport Maschinenbau<br />

% 1.000 EUR<br />

BD AgroRenewables GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer:<br />

Uwe Heider und Hermann Gößling<br />

Auf der Lage 2 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04447/801-4300 · Fax 04447/801-237<br />

info@bd-agro.de · www.bd-agro.de<br />

Ludwig Bergmann GmbH Maschinenfabrik<br />

Geschäftsführerin:<br />

Dr. Jutta Middendorf-Bergmann<br />

Hauptstraße 64-66 · 49424 Goldenstedt<br />

Tel. 04444/2008-0 · Fax 04444/2008-88<br />

info@l-bergmann.de<br />

www.bergmann-goldenstedt.de<br />

Big Dutchman International GmbH<br />

Leiter Kommunikation und Werbung:<br />

Andreas Böske<br />

Auf der Lage 2 · 49377 Vechta-Calveslage<br />

Tel. 04447/801-0 · Fax 04447/801-237<br />

big@bigdutchman.de · www.bigdutchman.de<br />

Umsatzentwicklung stabil: Der regionale Maschinenbau hat im ersten Halbjahr 2010 das<br />

Umsatzniveau gegenüber dem Vorjahreszeitraum stabil halten können. Der Umsatz nahm<br />

sogar geringfügig um einen Prozent auf 510 Millionen Euro zu.<br />

dem Vorjahreszeitraum stabil halten können.<br />

Der Umsatz nahm geringfügig um<br />

ein knappes Prozent auf 510 Millionen<br />

Euro zu (+ 5 Millionen Euro). Das Exportgeschäft<br />

stieg um 2,2 Prozent auf 232<br />

Millionen Euro. Vom Umsatzniveau vor<br />

der Krise (erstes Halbjahr ’08: 819 Millionen<br />

Euro) sind die Maschinenbau-Unternehmen<br />

jedoch noch weit entfernt. Allerdings<br />

zeigt der Umsatztrend nach oben.<br />

Seit März 2010 liegt der monatliche<br />

Umsatz über dem des Vorjahres. Lediglich<br />

die Monate Januar und Februar waren<br />

von hohen Umsatzrückgängen gekennzeichnet.<br />

Besonders deutliche Umsatzzuwächse<br />

gab es im Landkreis Cloppenburg.<br />

Hier betrug das Umsatzplus zwischen 10<br />

und 30 Prozent.<br />

Der Beschäftigungsrückgang in den 38<br />

Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern<br />

fiel mit rund elf Prozent deutlich aus.<br />

Fast 700 Arbeitsplätze wurden gegenüber<br />

dem Vorjahreszeitraum abgebaut. Im<br />

Halbjahresschnitt waren rund 6.000 Personen<br />

in den Maschinenbau-Unternehmen<br />

tätig. Auch bundesweit wird dem<br />

Maschinen- und Anlagenbau eine positive<br />

Zukunft prognostiziert<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

bwe-biogas weser-ems GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Klaus Hanneken,<br />

Rainer Noack<br />

Zeppelinring 12-16 · 26169 Friesoythe<br />

Tel. 04491/93800-0 · Fax 04491/93800-44<br />

info@biogas-weser-ems.de<br />

www.biogas-weser-ems.de<br />

BIS E.M.S. GmbH<br />

Prokurist: Roland Päplow<br />

Hohe Tannen 11 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/182-135 · Fax 04471/182-128<br />

info@ems-clp.de · www.ems-clp.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

71


Maschinen- und Anlagenbau<br />

BOSCHE GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Jürgen und Jarmila Bosche<br />

Reselager Rieden 3 · 49401 Damme<br />

Tel. 05491/9769-0 · Fax 05491/9769-12<br />

info@bosche.eu · www.bosche.eu<br />

Foto: Andrzej Bardyszewski, Fotolia<br />

Claaßen Maschinen- & Metallbau GmbH<br />

Geschäftsführer: Thomas Claaßen<br />

Krähenweg 19 · 26683 Saterland-Scharrel<br />

Tel. 04492/9150-0 · Fax 04492/9150-10<br />

info@claassen-maschinenbau.de<br />

www.claassen-maschinenbau.de<br />

EnviTec Biogas AG<br />

Vorstandsvorsitzender: Olaf von Lehmden<br />

Industriering 10a · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/8065-100 · Fax 04442/8065-110<br />

info@envitec-biogas.de<br />

www.envitec-biogas.de<br />

FOPAC Maschinenbau GmbH<br />

Geschäftsleiter: Wolfgang Kern<br />

Industriestraße · 26676 Barßel<br />

Tel. 04499/82-0 · Fax 04499/82-182<br />

info@fopac.de · www.fopac.com<br />

gigant Trenkamp & Gehle GmbH<br />

Geschäftsführer: Markus Gehle<br />

Märschendorfer Straße 42 · 49413 Dinklage<br />

Tel. 04443/9620-0 · Fax 04443/9620-30<br />

contact@gigant-group.com<br />

www.gigant-group.com<br />

Grimme Landmaschinenfabrik<br />

GmbH & Co. KG<br />

Marketingleiter: Jürgen Feld<br />

Hunteburger Straße 32 · 49401 Damme<br />

Tel. 05491/666-2616<br />

Fax 05491/666-2772616<br />

j.feld@grimme.de<br />

www.grimme.de<br />

Hilgefort GmbH<br />

Geschäftsführer: Ulrich Hilgefort<br />

Industriestraße 2 · 49413 Dinklage<br />

Tel. 04443/9637-0 · Fax 04443/9637-37<br />

info@hilgefort.de · www.hilgefort.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

Ungebremst bergauf: Das zweite Halbjahr 2010 begann mit ungebremster Wachstumsdynamik<br />

für den Auftragseingang im Maschinenbau. Das gilt für Inlands- und Auslandsbestellungen<br />

gleichermaßen.<br />

Kräftiger Aufschwung für<br />

die Landtechnikindustrie<br />

Der Konjunkturmotor der deutschen<br />

Landtechnikindustrie ist seit einigen Monaten<br />

wieder angesprungen und nimmt<br />

an Fahrt auf. Gemäß einer aktuellen Erhebung<br />

des Konjunktur- und Investitionsbarometers<br />

Agrar, einer unter anderem vom<br />

VDMA getragenen repräsentativen Befragung<br />

von Landwirten in Deutschland, beabsichtigen<br />

wieder mehr Landwirte, in<br />

Maschinen und Geräte zu investieren. 25<br />

Prozent der Befragten bewerten ihre<br />

gegenwärtige Lage als sehr gut bis gut, 60<br />

Prozent zeigen sich zumindest zufrieden.<br />

»Für <strong>2011</strong> rechnet der VDMA mit einem<br />

Umsatzplus der deutschen Landtechnikindustrie<br />

von zehn Prozent«, sagt Dr.<br />

Bernd Scherer, Geschäftsführer des Fachverbandes<br />

Landtechnik im VDMA.<br />

Eine breite Erholung zeichnet sich zur Zeit<br />

in der Erntetechnik ab. Vor allem bei Mähdreschern<br />

und in der Grünfuttererntetechnik<br />

gibt es massive Zuwächse, die mit<br />

der Investitionszurückhaltung in den vergangenen<br />

zwei Jahren und den jetzt vorhandenen<br />

Ersatzbeschaffungsbedarfen<br />

zusammenhängen. Ein überdurchschnittliches<br />

Plus ist auch auf dem Traktormarkt<br />

zu sehen, während sich die Nachfrage im<br />

Gerätesektor sehr stabil hält. Aufgrund<br />

des derzeit guten Milchpreises von über<br />

30 Cent je Kilogramm sind auch langfristige<br />

Projekte im Milchviehsektor wieder<br />

realisierbar.<br />

Exportweltmeister Deutschland<br />

Die Lage auf den Exportmärkten zeigt sich<br />

naturgemäß heterogen, sind doch die<br />

Rahmenbedingungen recht unterschied-<br />

72 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Maschinen- und Anlagenbau<br />

Grafiken: VDMA<br />

HUWECA Hubert Weßjohann GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Josef Vagelpohl<br />

Bokeler Straße 14 · 49692 Cappeln<br />

Tel. 04478/9481-0 · Fax 04478/9481-18<br />

info@huweca.de<br />

www.huweca.de<br />

Kessens – Technik mit System GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Franz-Josef Kessens<br />

Unnerweg 84 · 49688 Lastrup<br />

Tel. 04472/9400-90 · Fax 04472/9400-99<br />

kessens@kessens-technik.de<br />

www.kessens-technik.de<br />

M. Knake Blechbearbeitung + Gerätebau GmbH<br />

Geschäftsführer:<br />

Michael Knake, Thomas Grieshop<br />

Alter Flugplatz 5 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9748-0 · Fax 04441/9748-99<br />

kontakt@knake.com · www.knake.com<br />

Peter Kröger GmbH Nutzfahrzeuge<br />

Rechterfeld – Bloge 4 · 49429 Visbek<br />

Tel. 04445/9636-0 · Fax 04445/9636-66<br />

info@agroliner.de · www.agroliner.de<br />

Kurmann Zerspanungstechnik GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Franz Kurmann<br />

Koppelweg 10 · 49681 Garrel<br />

Tel. 04474/9401-0 · Fax 04474/9401-10<br />

info@kurmann.de · www.kurmann.de<br />

lich. Während der Maschinenbau momentan<br />

vor allem vom Boom auf den asiatischen<br />

Märkten – vor allem in China –<br />

profitiert, handelt es sich für die Landtechnikindustrie<br />

dabei noch nicht um große<br />

Absatzmärkte, was auch in der dort<br />

vorherrschenden kleinflächigen Struktur<br />

der Landwirtschaft begründet ist. Mit einem<br />

Exportanteil von durchschnittlich 70<br />

Prozent ist die deutsche Landtechnikindustrie<br />

allerdings Exportweltmeister und<br />

ein echter »Global Player«: Etwa zehn Prozent<br />

der globalen und 25 Prozent der europäischen<br />

Produktion entfallen auf<br />

Deutschland.<br />

In den vergangenen Monaten waren die<br />

Rahmenbedingungen in Frankreich, dem<br />

wichtigsten Exportmarkt, noch sehr<br />

schwierig. Aktuell ist aber auch dort wieder<br />

ein Aufwärtstrend zu sehen. Der russische<br />

Markt bleibt angesichts vorhandener<br />

Importbarrieren noch zurückhaltend,<br />

gleichwohl auch hier ein moderates<br />

Wachstum zu erwarten ist. Erfreulich war<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

Kurre Spezialmaschinenbau GmbH<br />

Geschäftsführer: Reinhold Kurre,<br />

Stefan Plaggenborg<br />

Industriestraße 5 · 26683 Saterland-Ramsloh<br />

Tel. 04498/9250-15 bzw. -20<br />

Fax 04498/9250-50<br />

reinhold.kurre@kurre.net<br />

stefan.plaggenborg@kurre.net<br />

www.kurre.net<br />

Maschinenfabrik Meyer-Lohne GmbH<br />

Geschäftsführer: Hubert Meyer<br />

Am Hövel 1 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/941-0 · Fax 04442/941-20<br />

info@meyer-lohne.de<br />

www.meyer-lohne.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

73


Maschinen- und Anlagenbau<br />

nordluft Wärme- und Lüftungstechnik<br />

GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Harry Sauerberg,<br />

Walter Kampers<br />

Robert-Bosch-Straße 5 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/889-33 · Fax 04442/889-59<br />

h.sauerberg@nordluft.com · www.nordluft.com<br />

Foto: Jenson, Fotolia<br />

Prüllage Systeme GmbH<br />

Geschäftsführer: Heinz Prüllage,<br />

Ludger Prüllage, Josef Prüllage<br />

Gewerbering 6 · 49451 Holdorf<br />

Tel. 05494/6633 · Fax 05494/6544<br />

info@pruellage.de · www.pruellage.de<br />

REBO Landmaschinen GmbH<br />

Geschäftsführer: Ignatz Kuhlmann,<br />

Alexander Bruns<br />

Am Bahnhof 32 · 49429 Visbek-Rechterfeld<br />

Tel. 04445/9621-0 · Fax 04445/9621-33<br />

mail@rebo.de · www.rebo.de<br />

Hermann Schickling Maschinenbau GmbH<br />

Geschäftsführer: Hermann Schickling<br />

Visbeker Damm 1a · 49429 Visbek<br />

Tel. 04445/9669-0 · Fax 04445/9669-66<br />

m.schickling@hschickling.de<br />

www.hschickling.de<br />

SCHULZ Systemtechnik GmbH<br />

Leiterin Marketing/Kommunikation:<br />

Christiane Ernst<br />

Schneiderkruger Straße 12 · 49429 Visbek<br />

Tel. 04445/897-0 · Fax 04445/897-300<br />

info@schulz.st · www.schulz.st<br />

SEVA Energie AG<br />

Vorstand: Jan Pille, Dr. Bernd Maybüchen<br />

Europa-Allee 14/ecopark · 49685 Emstek<br />

Tel. 04473/9281-0 · Fax 04473/9281-10<br />

info@seva.de · www.seva.de<br />

Erich Stallkamp ESTA GmbH<br />

Geschäftsführer: Erich Stallkamp,<br />

Thomas Pohler<br />

In der Bahler Heide 4 · 49413 Dinklage<br />

Tel. 04443/9666-0 · Fax 04443/9666-60<br />

info@stallkamp.de · www.stallkamp.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

Talfahrt gestoppt: Das Marktvolumen für Landtechnik in der EU verringerte sich 2009 laut<br />

VDMA um 19 Prozent auf 20,9 Milliarden Euro. Für 2010 wird mit einer Verlangsamung<br />

des Abschwungs auf minus 8 Prozent und 19,3 Milliarden Euro Umsatz gerechnet.<br />

und bleibt die Entwicklung in Polen. Der<br />

Export wird in den kommenden Monaten<br />

generell wieder etwas stärker wachsen.<br />

Protektionistische Bestrebungen<br />

in einigen Märkten<br />

Ein Wermutstropfen für die exportorientierten,<br />

westeuropäischen Hersteller bleiben<br />

weiterhin die protektionistischen Bestrebungen<br />

in einigen Märkten. So fordert<br />

die russische Industrie nachdrücklich die<br />

Ausweitung der bisher nur auf Mähdrescher<br />

und Feldhäcksler erhobenen Importzölle<br />

auf weitere Produktsegmente.<br />

Gleichzeitig wird ein Lokalisierungsgrad<br />

von 50 Prozent als Voraussetzung für die<br />

Teilnahme an staatlichen Förderungsprogrammen<br />

angestrebt.<br />

Ähnliche Tendenzen zeigt die chinesische<br />

Vergabepolitik bei öffentlichen Ausschreibungen,<br />

wobei das Auftragsvolumen<br />

größtenteils an inländische Landtechnikunternehmen<br />

fließt.<br />

Landtechnik als Zukunftsbranche<br />

im Maschinenbau positioniert<br />

Das rasante Weltbevölkerungswachstum,<br />

steigende Ansprüche an die Nahrungsmittel-<br />

und Energieversorgung sowie ambitionierte<br />

Klimaschutzziele sind wahre<br />

74 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Maschinen- und Anlagenbau<br />

Grafiken: VDMA<br />

Stanitech GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Reinhard Holzenkamp,<br />

Ralph Holzenkamp<br />

Holzhausen 16 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9989-0 · www.stanitech.de<br />

Norbert Taphorn GmbH<br />

Geschäftsführer: Norbert Taphorn<br />

Fladderweg 5 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/80216-0 · www.taphorn-solar.de<br />

Vodde Maschinen- und Metallbau GmbH<br />

Geschäftsführer: Peter Kenkel<br />

Turmtannen 10 · 49451 Holdorf<br />

Tel. 05494/9897-0 · www.vodde.de<br />

Hugo Vogelsang Maschinenbau GmbH<br />

Geschäftsführer: Harald Vogelsang<br />

Holthöge 10-14 · 49632 Essen Oldb.<br />

Tel. 05434/83-0 · Fax 05434/83-10<br />

www.vogelsang-gmbh.com<br />

WEDA Dammann & Westerkamp GmbH<br />

Marketingleiter: Carsten Bergstedt<br />

Am Bahnhof 10 · 49424 Lutten<br />

Tel. 04441/8705-0 · Fax 04441/5500<br />

c.bergstedt@weda.de · www.weda.de<br />

WELTEC BIOPOWER GmbH<br />

Geschäftsführer: Jens Albartus<br />

Zum Langenberg 2 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/99978-0 · Fax 04441/99978-8<br />

www.weltec-biopower.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

75


Synchronisiere Job-Datenbank<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

Wessel Stahl- und Metallbau GmbH<br />

Geschäftsführer: Ludger Wessel<br />

Münsterstraße 73 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/2288 · www.wessel-metallbau.de<br />

Witte Lastrup GmbH<br />

Geschäftsführer: Johannes Witte<br />

Schnelter Straße 42 · 49688 Lastrup<br />

Tel. 04472/9404-0 · Fax 04472/9404-40<br />

j.witte@witte-lastrup.de<br />

www.witte-lastrup.de<br />

H. Wolking Mühlenbau GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Heinrich Wolking<br />

Bakumer Str. 13 · 49377 Vechta-Calveslage<br />

Tel. 04441/9298-0 · Fax 04441/9298-44<br />

www.wolking-muehlenbau.de<br />

Worthmann Maschinenbau GmbH<br />

Geschäftsführer: Frank Worthmann<br />

Königstraße 2 · 26676 Barßel<br />

Tel. 04497/9269-0 · www.worthmann-ma.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

Treiber der Landtechnikbranche und bescheren<br />

dem Agribusiness mittel- bis<br />

langfristig gesehen hervorragende Zukunftsaussichten.<br />

»Die Landtechnikindustrie hat sich<br />

mittlerweile als Zukunftsbranche im Maschinenbau<br />

positioniert«, betont Dr. Scherer.<br />

»Eine nachhaltige Personalpolitik ist<br />

dafür unabdingbar, gerade vor dem<br />

Hintergrund des nach wie vor existenten<br />

Ingenieurmangels«. Denn qualifizierte Ingenieure<br />

seien die notwendige Voraussetzung<br />

für die Innovationsfähigkeit der<br />

Branche.<br />

Agrartechnik bietet Jobs mit Zukunft<br />

Die Unternehmen der Agrartechnik bieten<br />

Ingenieuren interessante und relativ<br />

krisenfeste Beschäftigungsfelder, sagt Dr.<br />

Andreas Herrmann von der VDI Max-<br />

Eyth-Gesellschaft Agrartechnik. Von der<br />

Landwirtschaft werde zukünftig erwartet,<br />

dass sie nicht nur Lebensmittel in<br />

bester Qualität zu niedrigen Kosten, sondern<br />

auch Biomasse für eine umweltfreundliche<br />

Energiegewinnung und Rohstoffe<br />

für die Grundstoffindustrie bereitstellt.<br />

Zwar ging auch an der Agrartechnikbranche<br />

die Krise nicht spurlos vorüber,<br />

so Herrmann, der wachsende Bedarf an<br />

Lebensmitteln und Biomasse in der Welt<br />

werde jedoch ohne Investitionen in Technik<br />

nicht zu befriedigen sein.<br />

Zukünftig werde es im Pflanzen- und im<br />

Tierbereich um eine noch stärkere Vernetzung<br />

der einzelnen Produktionsprozesse<br />

gehen. So werden Pflanzenschutzmittel<br />

nach seinen Worten nur dort ausgebracht,<br />

wo wirklich Unkräuter wachsen.<br />

Insgesamt werden Elektronik und Kommunikationstechnik<br />

eine noch stärkere<br />

Bedeutung in der Agrartechnik erhalten.<br />

Auch das Thema Robotik wird hier Einzug<br />

halten.<br />

Für landtechnikinteressierte Studierende<br />

sei ein breit angelegtes Grundlagenund<br />

Fachwissen ein wichtiges Fundament<br />

für die spätere Tätigkeit, so Herrmann:<br />

»Wer schon im Maschinenbau-Studium<br />

weiß, dass der berufliche Weg in Richtung<br />

Agrartechnik führt, sollte das vertiefen.«<br />

Die Max-Eyth-Gesellschaft Agrartechnik<br />

versteht sich als Sammelpunkt und<br />

Anlaufstelle für die Agrartechnikbranche.<br />

Ingenieure und Agrarwissenschaftler nutzen<br />

den Verein Deutscher Ingenieure als<br />

Plattform für den Erfahrungsaustausch<br />

und die Netzwerkbildung (www.vdi.de/<br />

42233.0.html).<br />

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HAMBURG BERLIN HANNOVER LEIPZIG LASTRUP


Maschinen- und Anlagenbau<br />

Foto: EnviTec Biogas AG<br />

Olaf von Lehmden gründete 2002 nach Erfahrungen im Anlagenbau, im Projektgeschäft und in der Leitung landwirtschaftlicher Betriebe<br />

die EnviTec Biogas GmbH. Seit 2007 ist das Unternehmen als AG an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert. EnviTec beschäftigt über<br />

420 qualifizierte und engagierte Mitarbeiter im In- und Ausland und ist mit eigenen Gesellschaften, Joint Ventures bzw. Vertriebsbüros<br />

weltweit vertreten.<br />

OLAF VON LEHMDEN<br />

Forschung ist das A und O<br />

Ob zur Strom-, Wärme- oder Erdgaserzeugung – keine andere erneuerbare Energie ist so effizient<br />

und vielfältig nutzbar wie Biogas. Seit Jahren steigert die EnviTec Biogas AG die Effizienz von Biogasanlagen<br />

mit der Erforschung und Entwicklung innovativer Technologien. Die Folge: Langfristig<br />

wird der Flächenbedarf für den Anbau von nachwachsenden Rostoffen pro Kilowatt installierter<br />

Leistung erheblich sinken.<br />

Noch in den 1970er Jahren waren<br />

auf bundesdeutschen Straßen Autos<br />

mit einem Verbrauch von bis<br />

zu 20 Litern auf 100 Kilometern keine Seltenheit.<br />

Doch dank Forschung und Entwicklung<br />

der Autobauer sind moderne<br />

Pkw weitaus sparsamer und verbrauchen<br />

nur noch rund ein Drittel des einst hohen<br />

Spritbedarfs. Ähnliche Fortschritte, wie<br />

sie die Automobilindustrie in den vergangenen<br />

Jahrzehnten erzielen konnte, sind<br />

auch in der Biogasbranche möglich – das<br />

haben die Ingenieure der EnviTec Biogas<br />

AG aus Lohne in den vergangenen Jahren<br />

bewiesen.<br />

Als Pionier und Vorreiter der Branche<br />

hat EnviTec seit der Unternehmensgründung<br />

2002 erhebliche Erfolge in der Effizienzsteigerung<br />

von Biogasanlagen erzielt<br />

und mit der Entwicklung neuer Technologien<br />

die Rentabilität für Anlagenbetreiber<br />

spürbar verbessert. Dennoch sind<br />

in der Optimierung noch große Potenziale<br />

zu erschließen. Daran arbeiten die Mitarbeiter<br />

der Forschungs- und Entwicklungsabteilung<br />

des Konzerns täglich.<br />

Schon heute leistet die Biogassparte in<br />

Deutschland einen Beitrag von knapp<br />

zwei Prozent zum Gesamtstromverbrauch.<br />

Durch die Entwicklung von hocheffizienten<br />

Anlagen, die den heutigen Systemen<br />

weit überlegen sind und mit geringeren<br />

Inputmengen auskommen, lässt<br />

sich dieser Anteil in den nächsten Jahren<br />

und Jahrzehnten noch erheblich steigern.<br />

Hierzu bedarf es weiterer Fortschritte bei<br />

der Aufbereitung und Ausnutzung von<br />

Substraten, bei der Anlagensteuerung,<br />

beim Wirkungsgrad der Blockheizkraft-<br />

78 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Maschinen- und Anlagenbau<br />

Foto: EnviTec Biogas AG<br />

Biogasanlage in seiner ursprünglichen Form: Als Rohstoffe werden tierische Exkremente, Pflanzen<br />

und organische Abfälle genutzt – wie zum Beipiel Gülle, Mais und Speisereste.<br />

Foto: EnviTec Biogas AG<br />

Biogas heizt ein: Auf dem Hof Denissen bei Ludwigslust/Mecklenburg-Vorpommern wird<br />

Spargel auf beheizten Feldern angebaut. Die Wärme dazu liefern zwei Biogasanlagen.<br />

werke und bei der Wärmenutzung. Wir<br />

von der EnviTec Biogas AG haben in den<br />

vergangenen Jahren bewiesen, dass wir<br />

in der Lage sind, mit unserem Know-how<br />

die Effizienz der Anlagen kontinuierlich<br />

zu steigern. Das Ende der Fahnenstange<br />

ist noch lange nicht erreicht.<br />

Mit der Weiterentwicklung der Biogasproduktion<br />

nimmt der Bedarf an Anbauflächen<br />

für nachwachsende Rohstoffe pro<br />

Anlage ab. Die Folgen lassen sich etwa am<br />

Beispiel der Biomethangaseinspeisung<br />

verdeutlichen: Bis zum Jahr 2030 sollen<br />

nach dem Willen der Bundesregierung<br />

rund zehn Milliarden Kubikmeter Biomethangas,<br />

etwa ein Zehntel des deutschen<br />

Erdgasverbrauchs, in das öffentliche Netz<br />

fließen. Um dieses ehrgeizige Ziel zu verwirklichen,<br />

wären auf Grundlage der aktuellen<br />

Technik rein rechnerisch rund<br />

zwei Millionen Hektar Ackerfläche für<br />

den Anbau von nachwachsenden Rohstoffen<br />

notwendig. Behält EnviTec Biogas als<br />

Technologieführer der Biogasbranche das<br />

bisherige Innovationstempo bei, sinkt der<br />

Flächenbedarf bis 2030 um schätzungsweise<br />

40 Prozent oder um 0,8 Millionen<br />

Hektar. Im Ergebnis sind für die gewünschte<br />

Menge Biomethangas nur noch 1,2 Millionen<br />

Hektar Ackerfläche erforderlich.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

79


Maschinen- und Anlagenbau<br />

Foto: EnviTec Biogas AG<br />

Nach knapp zwei Jahren Bauzeit ging im Oktober 2009 in Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern, die weltgrößte Bioerdgasanlage ans Netz.<br />

Mit dem BioEnergie Park Güstrow und seiner thermischen Leistung von 55 Megawatt wurde eine neue Ära der industriellen Biogasproduktion<br />

eingeläutet. EnviTec hat als der größte Subunternehmer die gesamte Biogaserzeugung sowie die Gasaufbereitung errichtet.<br />

Bereits in den vergangenen Jahren sind<br />

die Substratmengen zur Biogasproduktion<br />

in EnviTec-Anlagen erheblich gesunken.<br />

Unsere ersten Anlagen mit einer elektrischen<br />

Anschlussleistung von 500 kW<br />

haben rund 10.000 Tonnen an nachwachsenden<br />

Rohstoffen pro Jahr benötigt. Ende<br />

2009 lag der Bedarf bei etwa 8300 Tonnen.<br />

Unser mittelfristiges Ziel sind 6000<br />

Tonnen.<br />

In Diskussionen um den Ausbau der<br />

Bioenergie in Deutschland finden die erreichten<br />

und noch erzielbaren technologischen<br />

Fortschritte der Biogasbranche<br />

meist kaum Erwähnung. Besonders Kritiker<br />

der grünen Energie prognostizieren<br />

bisweilen eine gleichmäßige Zunahme<br />

des Flächenbedarfs zur Biogasproduktion,<br />

wenn die Zahl der Biogasanlagen zunimmt.<br />

Das geht jedoch völlig an der Realität<br />

vorbei. Nicht nur die Effizienzfortschritte<br />

bei der Biogasanlagentechnik<br />

bleiben bei dieser Sichtweise unberücksichtigt,<br />

auch die stetige Verbesserung<br />

FREESE & FELDHAUS<br />

Treuhandgesellschaft mbH<br />

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FREESE, FELDHAUS & CO.<br />

Steuerberatungsgesellschaft mbH<br />

An der Christoph-Bernhard-Bastei 8, 49377 Vechta<br />

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80<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Maschinen- und Anlagenbau<br />

Kreis-Dissolver für verbesserte Anmischtechnik und schnellere Gasproduktion: Mit dieser<br />

neuen Anmischtechnik kann die Gasproduktion im Fermenter deutlich beschleunigt und<br />

dadurch eine höhere Gasausbeute erzielt werden. Im Vergleich zu einer konventionellen<br />

Biogasanlage mit Rotacut-Zerkleinerer liefert die Dissolver-Anlage nach Angaben von Envitec<br />

einen Mehrertrag von bis zu zwölf Kubikmetern Gas pro Tonne Frischmasse.<br />

landwirtschaftlicher Prozesse wird übersehen.<br />

Allein durch Weiterentwicklungen<br />

in der Landwirtschaft bei der Pflanzenzüchtung,<br />

beim Anbau, bei der Ernte, bei<br />

der Silierung und bei der Ernährung von<br />

Nutztieren schrumpft der Flächenbedarf<br />

für den Anbau landwirtschaftlicher Produkte<br />

und für die Tierzucht jährlich um<br />

rund zwei Prozent. Damit werden pro<br />

Jahr fast so viele landwirtschaftliche Flächen<br />

frei, wie sie für die Rohstoffproduktion<br />

zur Biogaserzeugung in Deutschland<br />

insgesamt derzeit genutzt werden. Denn<br />

auch nach einer fast zehnjährigen Erfolgsgeschichte<br />

nehmen Biogasanlagen in<br />

Deutschland für die Versorgung mit nachwachsenden<br />

Rohstoffen nur drei Prozent<br />

der gesamten landwirtschaftlich nutzbaren<br />

Fläche ein. Eine Verdrängung der Lebensmittel-<br />

und Tierfutterproduktion ist<br />

auf diesem niedrigen Niveau und angesichts<br />

der jährlich frei werdenden Flächen<br />

schier unmöglich.<br />

Dennoch ist es das Ziel von EnviTec Biogas,<br />

die Effizienz der Biogasproduktion<br />

durch technologische Fortschritte voranzutreiben<br />

und den Flächenbedarf jeder<br />

einzelnen Anlage langfristig weiter zu<br />

senken. Die technischen Verbesserungen<br />

sind für Anlagenbetreiber zwar mit Investitionskosten<br />

verbunden, zahlen sich jedoch<br />

für sie auch aus. Denn durch höhere<br />

Erträge in der Biogasproduktion können<br />

die Betreiber gestiegene Rohstoffkosten<br />

auffangen.<br />

Allein in den vergangenen zwei Jahren<br />

hat EnviTec die Biogasausbeute in den Anlagen<br />

des Unternehmens um rund 20 Prozent<br />

steigern können. Entscheidend zu<br />

diesem Fortschritt beigetragen haben<br />

zwei neue Entwicklungen, von denen eine<br />

auf der weltgrößten Landtechnikausstellung<br />

Agritechnica im November 2009 die<br />

Auszeichnung Maschine des Jahres 2010<br />

in der Kategorie »Erneuerbare Energien«<br />

erhielt: das automatisierte Fütterungssystem<br />

EnviTec Feedcontrol.<br />

Der Ansatz zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit<br />

einer Biogasanlage liegt bei<br />

dieser Technologie auf einer gleichmäßigen<br />

Gasproduktion, um das Blockheizkraftwerk<br />

(BHKW) konstant auf höchster<br />

Leistungsstufe fahren zu können. Dafür<br />

ist eine regelmäßige Fütterung der Bakterien<br />

im Fermenter der Biogasanlage entscheidend.<br />

Diese Fütterung fand bislang<br />

in der Regel zu bestimmten Zeitpunkten<br />

statt, die der Betreiber beispielweise anhand<br />

der erwarteten Biogasproduktion<br />

festlegte. Trotz einer über den Tag gleichmäßig<br />

verteilten Fütterung sind bei dieser<br />

Methode schwankende Biogasmengen,<br />

etwa aufgrund unterschiedlicher Substratqualitäten,<br />

nicht gänzlich auszuschließen.<br />

Gasproduktion und BHKW-<br />

Auslastung sind dann nicht mehr im<br />

Foto: EnviTec Biogas AG<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

81


Maschinen- und Anlagenbau<br />

Fotos: EnviTec Biogas AG<br />

Große Ehre für EnviTec: Für ihre herausragenden Leistungen in der Biogasbranche erhielten<br />

die Lohner im Oktober 2010 den »Frost & Sullivan Best Practices Award 2010« in Brüssel.<br />

Damit würdigt die weltweit tätige Unternehmensberatung Frost & Sullivan die herausragende<br />

Branchenstellung des Biogasanlagenbauers.<br />

Gleichgewicht. Wird durch eine ungenaue<br />

Regelung zu wenig Biogas produziert,<br />

sinkt die Stromproduktion. Wird<br />

wiederum Gas im Überschuss erzeugt,<br />

kann ein Abfackeln des Gases notwendig<br />

werden.<br />

Mit der neu entwickelten EnviTec Feedcontrol,<br />

einer Steuerungs- und Sensortechnik<br />

für Biogasanlagen, sind variable<br />

Fütterungsintervalle möglich. Sie werden<br />

während des Betriebs vollautomatisch<br />

entsprechend der geforderten Biogasmenge<br />

für die höchste Leistungsstufe des<br />

BHKW angepasst. Der Gasspeicher des<br />

Fermenters bleibt so gleichmäßig gefüllt.<br />

Eine manuelle Anpassung der Fütterungsmengen<br />

und Kontrolle durch den Betreiber<br />

ist nicht mehr notwendig.<br />

Mehr als 50 Biogasanlagen von EnviTec<br />

sind bereits mit dieser Technik ausgerüstet.<br />

Für eine direkte Erfolgskontrolle haben<br />

die Ingenieure von EnviTec über einen<br />

Zeitraum von mehreren Monaten die<br />

Daten von vier Biogasanlagen mit konventioneller<br />

Fütterung aufgenommen und in<br />

den nachfolgenden Monaten dieselben<br />

Biogasanlagen mit leistungsgeregelter<br />

Fütterung betrieben.<br />

Der Vergleich der aufgezeichneten Daten<br />

zeigt, dass selbst bei Anlagen mit einer<br />

hohen BHKW-Auslastung von mehr als 90<br />

Prozent noch erhebliche Steigerungen<br />

möglich sind. Mit einer konventionellen<br />

Fütterung ließ sich bei den vier Biogasanlagen<br />

im Durchschnitt eine Auslastung<br />

von 92,7 Prozent erreichen, während mit<br />

der leistungsgeregelten Fütterung im<br />

Mittel eine Auslastung von 98 Prozent<br />

möglich war.<br />

Ein weiterer Meilenstein bei der Verbesserung<br />

der Gesamtwirtschaftlichkeit von<br />

Biogasanlagen ist EnviTec 2010 bei der<br />

Aufbereitung der Inputstoffe gelungen.<br />

Generell ist die Biogasausbeute in hohem<br />

Maß von einer möglichst vollständigen<br />

Methanisierung der eingesetzten Substrate<br />

abhängig. Gerade bei dem Einsatz von<br />

nachwachsenden Rohstoffen wie etwa<br />

Maissilage ist die Gasausbeute jedoch<br />

durch den Aufschluss der cellulose- und<br />

ligninhaltigen Bestandteile begrenzt.<br />

Bei der Zerkleinerung der Inputstoffe ist<br />

deswegen ein größtmöglicher Aufschluss<br />

der Materialien das Ziel. Gleichzeitig sollten<br />

die hierzu notwendigen Energie- und<br />

Investitionskosten den Nutzen nicht aufwiegen<br />

oder gar übersteigen. Viele der am<br />

Markt befindlichen Lösungsansätze werden<br />

diesem Anspruch nicht gerecht und<br />

sind schlicht unrentabel.<br />

Der Durchbruch gelang EnviTec mit einem<br />

Forschungsprojekt, das den Fokus<br />

auf die Dissolvertechnik legte. Dissolver<br />

werden in der Industrie weltweit bislang<br />

zum Mischen von Farben und Lacken eingesetzt.<br />

Der sogenannte Kreis-Dissolver<br />

homogenisiert Substanzen durch die<br />

Schneid- und Scherkräfte einer hochdrehenden<br />

Messerscheibe. Erste Versuche<br />

mit einer mobilen Testanlage ergaben im<br />

Juni 2009, dass vor allem Maissilage problemlos<br />

in Flüssigkeiten wie Gülle oder<br />

Rezirkulat des Fermenters eingemischt<br />

werden kann. In Kooperation mit dem<br />

Hersteller, der Maschinenfabrik Niemann<br />

aus Melle, optimierten die Ingenieure von<br />

EnviTec den Kreis-Dissolver daraufhin<br />

weiter für den Betrieb in Biogasanlagen<br />

und starteten eine umfangreiche Vergleichsstudie.<br />

In der direkten Gegenüberstellung mit<br />

einer konventionellen Biogasanlage ohne<br />

Kreis-Dissolver lieferte die mit einem Dissolver<br />

ausgestattete Anlage einen Mehrertrag<br />

von durchschnittlich zwölf Kubikmetern<br />

Gas pro Tonne Frischmasse. Der Gas -<br />

ertrag der modernisierten Anlage lag damit<br />

7,1 Prozent über dem erwarteten<br />

Wert, der auf einer Substratanalytik und<br />

Daten des Kuratoriums für Technik und<br />

Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL)<br />

basiert, und sogar 9,1 Prozent über dem<br />

Gasertrag der konventionellen Anlage.<br />

Auch der Stromertrag lag 6,7 Prozent<br />

über der Prognose und 8,9 Prozent über<br />

dem Ergebnis der herkömmlichen Anlage<br />

– bei kaum erhöhtem Eigenbedarf an<br />

Strom (3,89 Prozent) für die Anmischung<br />

Ausgezeichnet: Die Envitec Feedcontrol zur<br />

automatischen Beschickung von Biogasanlagen<br />

wurde auf der Agritechnica zur »Maschine<br />

des Jahres 2010« gekürt.<br />

82 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Maschinen- und Anlagenbau<br />

Fotos: EnviTec Biogas AG<br />

Partner mit Erfahrung: Die Envitec Biogas AG<br />

deckt mit ihrem Angebot die gesamte Wertschöpfungskette<br />

der Herstellung von Biogas<br />

ab. Dazu gehören die Planung, der schlüsselfertige<br />

Bau und natürlich die Inbetriebnahme<br />

von Biogasanlagen.<br />

und Fermentation im Vergleich zu der<br />

konventionellen Anlage (3,87 Prozent).<br />

Die deutlichen Vorteile des Kreis-Dissolvers<br />

beim Gasertrag basieren auf einer optimierten<br />

Anmischtechnik. Maiskörner etwa<br />

sind bereits nach rund zwei Minuten<br />

Mischzeit komplett zerschlagen und bilden<br />

eine homogene Masse, bei der die Zellinhaltsstoffe<br />

sofort zur Biogasproduktion<br />

zur Verfügung stehen. Dadurch sinkt die<br />

erforderliche Verweilzeit der Maissilage<br />

im Fermenter und die gesamte Gasproduktion<br />

verläuft schneller. Ein weiterer<br />

Vorteil der gründlicheren Zerkleinerung<br />

durch einen Kreis-Dissolver ist die deutlich<br />

herabgesetzte Viskosität des Substrates<br />

im Fermenter. Weil der Fermenterinhalt<br />

weniger dickflüssig ist als beim herkömmlichen<br />

Verfahren, spart der Betreiber<br />

Rührwerksleistung. Außerdem nimmt<br />

das Risiko von Sink- und Schwimmschichten<br />

erheblich ab.<br />

Erfolge wie diese ermutigen EnviTec,<br />

weiter an der Optimierung aller Komponenten<br />

einer Biogasanlage zu arbeiten.<br />

»Wir sind sehr zuversichtlich, durch weitere<br />

technologische Fortschritte unseren<br />

Kunden auch in den kommenden Jahren<br />

stets die bestmögliche Technik anbieten<br />

zu können«, sagt Jürgen Tenbrink, Technikvorstand<br />

(CTO) der EnviTec Biogas<br />

AG. Mit der Verleihung des Best Practices<br />

Award 2010 würdigte die weltweit tätige<br />

Unternehmensberatung Frost & Sullivan<br />

im Oktober 2010 die herausragende Branchenstellung<br />

von EnviTec in der Erforschung<br />

und Entwicklung von effizienzverbessernden<br />

Technologien zur Biogasproduktion<br />

und in puncto Kundenzufriedenheit.<br />

Die Auszeichnung zeigt uns von<br />

EnviTec Biogas, dass wir die Bedürfnisse<br />

unserer Kunden kennen und auf dem richtigen<br />

Weg sind.<br />

■<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

83


Maschinen- und Anlagenbau<br />

Foto: Gigant Holding AG<br />

Gigant-Stand auf der IAA: Gigant ist europaweiter Spezialist für durchdachte Lösungen in der Nfz-Industrie. Innovative Achsen, Feder -<br />

aggregate und Druckluftbehälter sorgen in Sattelaufliegern, Anhängern und Tiefladern für optimale Fahrt.<br />

MARKUS<br />

GEHLE<br />

Giganten aus Dinklage<br />

Die Erfolgsgeschichte des Dinklager Nutzfahrzeugzulieferers gigant | Trenkamp & Gehle GmbH begann<br />

in den 1960er Jahren mit der Fertigung von Spaten. Gegen Ende der 60er kamen die ersten Federschuhe<br />

für die Federung von Anhängerachsen hinzu. Aus der Firma wurde 1973 die Trenkamp & Gehle GmbH,<br />

die sich voll auf die Produktion von Federaggregaten konzentrierte – noch heute ein wichtiges Standbein<br />

im Portfolio der Gigant-Gruppe.<br />

Heute beschäftigt die Gigant-Gruppe<br />

unter Leitung der Gigant Holding<br />

AG europaweit 265 Mitarbeiter<br />

und ist die Nummer drei im europäischen<br />

Achsenmarkt für gezogene<br />

Fahrzeuge. Zum Kundenstamm der Dink -<br />

lager zählen nahezu alle namenhaften europäischen<br />

Hersteller von Anhängern und<br />

Aufliegern. Auch in angrenzenden Industriezweigen<br />

hat sich die Gigant-Gruppe<br />

gut etabliert und liefert einen großen Anteil<br />

ihrer mechanischen Aggregate in die<br />

agrarwirtschaftliche Industrie.<br />

Die Gigant-Gruppe produziert heute<br />

Achsen im Bereich von 5,5 bis 20 Tonnen<br />

Achslast sowie Luftfederaggregate, mechanische<br />

Aggregate und Luftdruckbehälter.<br />

2008 wurden mehr als 65.000 Achsen<br />

produziert – die bis dahin höchste<br />

Stückzahl der Firmengeschichte. Im<br />

Druckluftbehälterbereich ist die Produktionszahl<br />

bei rund 175.000 Stück angelangt<br />

– mit jährlich steigender Tendenz.<br />

Die Weichen für die kontinuierliche Expansion<br />

wurden in den 90er Jahren durch<br />

eine kluge und überlegte Übernahme und<br />

Beteiligungsstrategie der Geschäftsführung<br />

gestellt. Weitsichtige Ergänzungen<br />

führten zum Ausbau des Produktspektrums:<br />

Seit dem Jahre 1991 etwa kann<br />

man erstklassige Luftdruckbehälter für<br />

Bremsanlagen über das britische Tochterunternehmen<br />

Gigant UK Limited anbieten.<br />

Über deren Standort in Shildon im County<br />

Durham in Nordostengland gelang der<br />

erste Schritt in den Markt der ehemaligen<br />

Commonwealth-Länder. Darüber hinaus<br />

wurden eine weitere Verkaufsgesellschaft<br />

in Market Harborough, England, gegrün-<br />

84 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Maschinen- und Anlagenbau<br />

Foto: Gigant Holding AG<br />

Foto: Gigant Holding AG<br />

Zur Gigant Holding AG in Dinklage gehören heute Trenkamp & Gehle, Gigant France in Hamles-Moines<br />

und Saint Thibault, Frankreich sowie Gigant UK Ltd., Großbritannien.<br />

Mehr als fünf Jahrzehnte Achsenbau: Auf die lange Erfahrung der Dinklager Nfz-Spezialisten<br />

zählen Kunden aus der ganzen Welt.<br />

det und Vertriebspartner in Norwegen,<br />

Schweden, Finnland, Russland, Polen,<br />

Tschechien, Thailand, Australien und<br />

Neuseeland aufgebaut.<br />

Der wichtigste Schritt zur Festigung der<br />

Marktposition auf dem europäischen Nfz-<br />

Markt gelang 1993 mit der Übernahme<br />

des französischen Achsenherstellers Societe<br />

Ardenaise d’Essieux. Die Franzosen,<br />

die heute das komplette Achsprogramm<br />

von Gigant produzieren, brachten hervorragende<br />

Kontakte nach Nordafrika in die<br />

Gruppe, was Gigant eine gute Position auf<br />

den Märkten von Marokko, Tunesien und<br />

Algerien verschaffte. 2004 wurde der<br />

größte Achshersteller Frankreichs aus einer<br />

Insolvenz übernommen und in die Gigant-Gruppe<br />

integriert.<br />

Das größte Krisenjahr der Branche verlangte<br />

tiefgreifende Veränderungen in<br />

der Gruppenstruktur: So wurden 2009<br />

die beiden französischen Unternehmen<br />

am Standort Ham les Moines bei Reims<br />

zusammengelegt. Die Produktionsanlagen<br />

wurden teils in Frankreich belassen,<br />

teils nach Deutschland verlagert. Ende<br />

2010 wurde das französische Tochterunternehmen<br />

verkauft.<br />

Die Krise hat auch bei Gigant tiefe Spuren<br />

hinterlassen. Dennoch hält die Gruppe<br />

an ihrem Wachstumswillen fest und<br />

baut gegenwärtig die Hallen des damaligen<br />

eigenen Werkzeugbauers AFT in eine<br />

Achskörperfertigung um. Damit werden<br />

in Dinklage bald alle Komponenten zur<br />

Herstellung von Achsen selbst produziert.<br />

Dinklage avanciert damit zum zentralen<br />

Produktionsstandort der Gigant-Gruppe<br />

und wird künftig seine Kompetenzen als<br />

Satellitenfertiger in die anderen Standorte<br />

beisteuern. Die Zukunft wird so bei Gigant<br />

aktiv gestaltet. Dazu passt, dass sich<br />

die Dinklager auch auf zukünftige Wachstumsmärkte<br />

wie Indien einstellen.<br />

Eine Fertigungserweiterung im Bereich<br />

Druckluftbehälter in England wird<br />

<strong>2011</strong> umgesetzt. Diese Investition erschließt<br />

für Gigant neue Kundensegmente<br />

wie den Bus- oder den Zugmaschinen -<br />

bereich.<br />

■<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 85<br />

Strategie und Kommunikation<br />

Werbung ist Wirtschaft. Eine eigene Industrie. Ein Bereich des<br />

Marketing-Mixes. Eine eigene Wissenschaft. Sie begegnet uns<br />

tagtäglich, sie ist immer und überall präsent. Im Fernsehen,<br />

in der Zeitung, auf dem Weg zur Arbeit an Plakatwänden, bei<br />

der Arbeit im Radio oder im World Wide Web. Es gibt Außenwerbung<br />

an Litfaßsäulen, in Form von Werbegeschenken wie<br />

Kugelschreibern und Kalendern, es gibt Medienwerbung im<br />

Fernsehen und im Radio, es gibt Werbung in print und digital.<br />

Werbung kann auf Bussen oder auf Trikots gedruckt sein.<br />

Es gibt witzige Werbungen und traurige, langweilige die man<br />

schnell wieder vergisst, die wenig überzeugend ist und die das<br />

Verbraucherherz höher schlagen lässt. Werbung erzählt Geschichten<br />

und vermittelt Emotionen. Werbung soll den Kunden<br />

in seiner Entscheidung bestärken, motivieren und überzeugen.<br />

Werbung ist Information. Sie schafft Transparenz und hilft zu<br />

differenzieren. Werbung will Kunden erhalten und gewinnen.<br />

Will überzeugen und interessieren. Und sie will unterhalten. In<br />

der Werbung ist alles möglich, denn gute Werbung kennt keine<br />

Grenzen. Werbung ist kein Selbstzweck. Strategien und Konzepte<br />

werden entwickelt und ausgebaut. Werbung verfolgt immer<br />

ein Ziel, bleibt in Erinnerung und führt zu Erfolg. Letztendlich<br />

soll Werbung immer zu einem anregen: zum Kaufen! Werbung<br />

ist Wirtschaft. Eine eigene Industrie. Ein Bereich des Marketing-<br />

Mixes. Eine eigene Wissenschaft. Sie begegnet uns tagtäglich,<br />

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überzeugend ist und die das Verbraucherherz höher schlagen<br />

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Strategien und Konzepte werden entwickelt und ausgebaut.<br />

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zu Erfolg. Letztendlich soll Werbung immer zu einem anregen:<br />

zum Kaufen! Werbung ist Wirtschaft. Eine eigene Industrie. Ein<br />

Bereich des Marketing-Mixes. Eine eigene Wissenschaft. Sie<br />

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differenzieren. Werbung will Kunden erhalten und gewinnen.<br />

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der Werbung ist alles möglich, denn gute Werbung kennt keine<br />

Grenzen. Werbung ist kein Selbstzweck. Strategien und Konzepte<br />

werden entwickelt und ausgebaut. Werbung verfolgt immer<br />

ein Ziel, bleibt in Erinnerung und führt zu Erfolg. Letztendlich<br />

soll Werbung immer zu einem anregen: zum Kaufen! Werbung<br />

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Mixes. Eine eigene Wissenschaft. Sie begegnet uns tagtäglich,<br />

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Maschinen- und Anlagenbau<br />

Foto: Archiv REHO-Gruppe<br />

Mittelstand von seiner besten Seite: Luftbild des Firmensitzes der REHO-Gruppe in Vechta-Holzhausen. 1974 von Reinhard Holzenkamp<br />

gegründet, genießen die Produkte und Dienstleistungen der drei Unternehmen Holzenkamp, Stanitech und Warnking in den Bereichen<br />

Maschinenbau, Oberflächenverarbeitung und CNC-Blechbearbeitung weltweit einen hervorragenden Ruf.<br />

RALPH<br />

HOLZENKAMP<br />

Präzision aus Holzhausen<br />

»Wir erzielen mit Kundennähe und innovativer Denkweise ein Höchstmaß an Kundenzufriedenheit«.<br />

So lässt sich die Philosophie der REHO-Gruppe am einfachsten umschreiben. Die Gruppe vereint die<br />

Firmen Holzenkamp, Stanitech und Warnking. Während Holzenkamp sich heute vornehmlich mit<br />

dem Sondermaschinen- und Gerätebau beschäftigt, fertigt Warnking hauptsächlich Maschinen für<br />

die Torfindustrie sowie Förderanlagen und Verpackungsmaschinen. Stanitech hat sich auf die CNCgesteuerte<br />

Blechbearbeitung und Oberflächentechnik spezialisiert. Die gesamte Gruppe beschäftigt<br />

heute insgesamt 120 Mitarbeiter.<br />

Angefangen hat das alles einmal in<br />

der elterlichen Garage, in der Reinhard<br />

Holzenkamp Brottransportwagen<br />

für eine Großbäckerei herstellte.<br />

Immer häufiger wurden seinerzeit auch<br />

Reparaturaufträge für Landmaschinen<br />

und Stalleinrichtungen an ihn herangetragen.<br />

Folglich wurde die Garage der Eltern<br />

im Laufe der Zeit zu klein. Reinhard<br />

Holzenkamp siedelte mit seinem kleinen<br />

Betrieb in eine nahegelegene Schmiede.<br />

Zu diesem Zeitpunkt wurde der erste Auszubildende<br />

eingestellt.<br />

1974 wurde das heutige Firmengelände<br />

mit einer Größe von 3.500 Quadratmetern,<br />

auf dem sich Lagerhallen eines früheren<br />

Landhandels befanden, erworben.<br />

Daraus machte Holzenkamp eine Reparaturwerkstatt.<br />

Weil das Unternehmen in<br />

kurzer Zeit ein kontinuierliches Wachstum<br />

an den Tag legte, wurde bereits nach<br />

drei Jahren eine weitere Halle ergänzt.<br />

1980 wurde sie noch einmal vergrößert.<br />

Damals wurden für einen weltweit tätigen<br />

Hersteller von Stalleinrichtungen für<br />

die Legehennenhaltung erste komplette<br />

Baugruppen gefertigt.<br />

Reinhard Holzenkamp übernahm zwei<br />

Jahre später seinen ehemaligen Lehrbetrieb,<br />

das Unternehmen Warnking, mit<br />

fünf Beschäftigten. Die Firma Stanitech<br />

schließlich wurde 1985 gegründet – verbunden<br />

mit dem Kauf der ersten CNC-ge-<br />

86 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Maschinen- und Anlagenbau<br />

Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />

Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />

Präzision ist alles: Der unerbittliche REHO-Maßstab ist absolute Präzision und höchste Qualität.<br />

Das ist gleichermaßen der Anspruch der internationalen Kundschaft, die die Erzeugnisse<br />

aus dem <strong>Oldenburger</strong> Münsterland zu schätzen weiß.<br />

steuerten Stanz- und Nibbelmaschine.<br />

Stanitech fertigte – und fertigt noch heute<br />

– für fast jeden Industriezweig. Auch<br />

komplette Baugruppen werden geliefert.<br />

Stanitech<br />

Die CNC-gesteuerte Fertigung bestimmt<br />

heute in weiten Teilen die industrielle<br />

Blechbearbeitung im metallverarbeitenden<br />

Gewerbe. Doch auch hier ist es wichtig,<br />

dass Know-How und Qualität stimmen.<br />

Bei Stanitech wird seit über zwanzig<br />

Jahren mit CNC-gesteuerten Anlagen gearbeitet.<br />

Dieser Vorteil – gepaart mit der<br />

entsprechenden Erfahrung seiner qualifizierten<br />

Mitarbeiter – macht Stanitech zu<br />

einem der leistungsstarken Unternehmen<br />

in der Blechbearbeitung.<br />

Mitarbeiter sind heute mehr denn je das<br />

Kapital des Unternehmens und somit der<br />

Grundstein für seinen Erfolg. Mit diesem<br />

Bewusstsein und aufgrund des akuten<br />

Facharbeitermangels in den metallverarbeitenden<br />

Berufen wird die Ausbildung in<br />

der REHO-Gruppe groß geschrieben. Momentan<br />

werden zehn gewerbliche Lehrlinge<br />

zum Feinwerkmechaniker Fachrichtung<br />

Maschinenbau ausgebildet. Hinzu<br />

kommt ein Auszubildender zum Industriekaufmann.<br />

Mit seiner enormen Fertigungstiefe und<br />

der damit verbundenen Technologie kann<br />

das Unternehmen im Bereich der Blechbearbeitung<br />

für fast jeden Industriezweig<br />

produzieren. Von der Konstruktion und<br />

Programmierung über die Flachbearbeitung<br />

mit Lasertechnik und das Biegen bis<br />

hin zum Schweißen liefern die Holzhausener<br />

alles aus einer Hand – egal ob Einzelteil<br />

oder komplexe Baugruppen. Auch<br />

die Beschichtung wird durch die qualifizierten<br />

Mitarbeiter von Stanitech im eigenen<br />

Oberflächenzentrum durchgeführt.<br />

Hier erhalten die Blechkomponenten eine<br />

hochwertige Lackierung mittels Pulverbeschichtung<br />

oder Nasslackierung und damit<br />

ein Oberflächenfinish, das für Ästhetik<br />

und optimale Widerstandsfähigkeit<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

87


Maschinen- und Anlagenbau<br />

Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />

Lasern, Stanzen, Nibbeln: Bei Stanitech sorgen erfahrenen Profis an Hochleistungsmaschinen<br />

für geringstmögliche Fertigungstoleranzen. »Senkrechte Schnittkanten sind bei uns<br />

wirklich senkrecht und gratfreie Konturen wirklich gratfrei«, heißt das Motto des Hauses.<br />

sorgt. So werden Wettbewerbsvorteile geschaffen,<br />

die letztendlich den Kunden zugute<br />

kommen. Diese Kunden kommen<br />

heute aus dem Maschinen- und Anlagenbau,<br />

der Landmaschinen- und Nutzfahrzeugindustrie<br />

sowie der Medizintechnik.<br />

Warnking Maschinenbau<br />

Die Firma Warnking Maschinenbau konstruiert<br />

und produziert Maschinen und<br />

Anlagen für die torfverarbeitende Industrie<br />

auf internationalem Niveau. Oft genug<br />

sind das komplette Turnkey-Lösungen,<br />

die rund um den Torf alles abdecken,<br />

was moderne Torfproduzenten brauchen.<br />

Egal, ob es sich um ein robustes Förderband<br />

für grossvolumiges Schüttgut oder<br />

die komplette computergesteuerte Mischanlage<br />

mit Abfüllvorrichtung handelt –<br />

Warnking hat die richtigen Ideen, um die<br />

optimale Lösung zu entwickeln. Beratung,<br />

Planung, Fertigung, Montage: Hier<br />

gibt es alles aus einer Hand!<br />

Jährlich werden durch die Torf- und<br />

Humuswirtschaft rund 8 Millionen Kubikmeter<br />

Torfprodukte für gärtnerische Zwecke<br />

produziert. Die Weißtorfvorräte sind<br />

in Deutschland weitgehend erschöpft.<br />

Rund 1,8 Millionen Kubikmeter werden<br />

deshalb vor allem aus den baltischen Ländern<br />

nach Deutschland importiert und in<br />

Erdenwerken verarbeitet. Der baltische<br />

Raum ist immer mehr im Kommen.<br />

In den letzten Jahren erstellte Warnking<br />

Maschinenbau mehrere komplette Torfund<br />

Substratwerke in Lettland und Litauen.<br />

Seitdem hat die Bedeutung von Osteuropa<br />

und insbesondere des baltischen<br />

Raumes als Absatzmarkt für Maschinen<br />

und Anlagen aus Holzhausen stetig zugenommen.<br />

Wie immens die Torfvorräte im<br />

Baltikum sind, zeigen einige Zahlen, die<br />

allerdings teilweise auf Schätzungen beruhen.<br />

Um beim Beispiel Lettland zu bleiben:<br />

Dort beträgt der Anteil der gesamten<br />

Moorfläche (GMF) an der Landesfläche<br />

zehn Prozent. Torfabbau findet in Lettland<br />

auf 4.100 Hektar (0,6 Prozent der<br />

GMF) statt, möglich wäre er auf 27.000<br />

Hektar. Mittlerweile stehen 20 Prozent<br />

der lettischen GMF unter Naturschutz.<br />

Holzenkamp<br />

Auch die Firma Holzenkamp hat sich in<br />

den letzten Jahren einen Namen im Maschinen-<br />

und Gerätebau gemacht. Mit einem<br />

motivierten und flexiblen Team werden<br />

nach technischen Dokumentationen<br />

aus der Unternehmensgruppe oder nach<br />

Kundenzeichnung Anlagen im Sondermaschinenbau<br />

und Stahlbau für die Futtermittelindustrie<br />

und Getreideverarbeitung<br />

sowie die Kaffee- und Kakaolagerung<br />

hergestellt. Auch die historischen<br />

Ursprünge werden bei Holzenkamp natürlich<br />

nicht vergessen. So werden auch<br />

heute noch Geräte für die Landwirtschaft<br />

hergestellt. Und immer, wenn der Landwirt<br />

Probleme mit seinen Landmaschinen<br />

und Geräten hat, wird gut und gerne von<br />

Holzenkamp-Mitarbeitern gewartet und<br />

repariert.<br />

Deutscher Maschinenbau<br />

kommt wieder in Fahrt<br />

Mittlerweile ist seit der Zuspitzung der Finanzkrise<br />

mehr als ein Jahr vergangen. In<br />

dieser Zeit hat sich gezeigt, dass es letztendlich<br />

gravierende Fehlverhalten und<br />

Fehlanreize im Finanzsystem waren, die<br />

zum schwersten Wirtschaftseinbruch der<br />

Nachkriegszeit geführt haben. Wie reagieren<br />

wir darauf – als familiengeführte<br />

88<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Maschinen- und Anlagenbau<br />

und mittelständische Maschinen- und Anlagenbauer?<br />

Wir gelten als Gegenpol zu diesen Missständen,<br />

da wir an der Nachhaltigkeit unseres<br />

Wirtschaftens interessiert sind und<br />

weniger an kurzfristigen Gewinnen. Dennoch<br />

waren auch wir von der Krise betroffen.<br />

Einmal durch die schlechte gesamtwirtschaftliche<br />

Entwicklung, aber auch<br />

und vor allem von den Problemen im<br />

Bankensektor, der für kleine und mittelständische<br />

Unternehmen nun einmal die<br />

wesentliche externe Finanzierungsquelle<br />

darstellt. Doch im deutschen Maschinenbau<br />

geht es wieder bergauf. Nachdem das<br />

Produktionsvolumen der Schlüsselbranche<br />

im vergangenen Jahr mit einem Minus<br />

von fast 25 Prozent auf nur noch 151<br />

Mrd. Euro so stark abgestürzt ist wie nie<br />

zuvor, ziehen die Bestellungen jetzt wieder<br />

deutlich an.<br />

Wir stellen also wieder ein und suchen<br />

gleichzeitig händeringend Facharbeiter.<br />

Nur: Woher nehmen in Zeiten von Vollbeschäftigung,<br />

von der wir im <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland offenbar reden können? Dazu<br />

kommt der demographische Wandel in<br />

Form eines Alterungsprozesses, der Gesellschaft<br />

und Wirtschaft vor große Herausforderungen<br />

stellen wird.<br />

Blick in die Produktion: Warnking Maschinenbau konstruiert und produziert Maschinen<br />

und Anlagen für die torfverarbeitende Industrie auf internationalem Niveau.<br />

Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />

Expedition Berufsfeld:<br />

Technik made in Vechta<br />

Expedition zum Planet Beruf – unter dieser<br />

plaktiven Überschrift wird gegenwärtig<br />

auf vielen Ebenen auf die Notwendigkeit<br />

einer engeren Zusammenarbeit zwischen<br />

Schule und Wirtschaft hingewiesen.<br />

Der MIT-Stadtverband Vechta hat mit<br />

dem Projekt Technik made in Vechta einen<br />

ersten und sehr wichtigen Schritt getan.<br />

Weitere Kooperationspartner sind die<br />

Vechtaer Ludgerus-Schule, die Agentur<br />

für Arbeit sowie die Hochschule Vechta<br />

mit der ISPA, Abteilung Lernen im ländlichen<br />

Raum. Auch die REHO-Gruppe beteiligt<br />

sich aktiv zum dritten Mal an diesem<br />

Projekt. Insgesamt 43 Schüler der<br />

Jahrgangsstufe neun können innerhalb<br />

des Projektes praxisnah außerschulisches<br />

Lernen in der Wirtschaft erleben. Dabei<br />

ist es den Initiatoren wichtig, dass der<br />

Schwerpunkt auf technisch orientierte<br />

Unternehmen und Berufsfelder gelegt<br />

wird. Denn wir alle wissen, dass es vor allen<br />

im technischen Bereich künftig einen<br />

besonderen Bedarf an Arbeitskräften und<br />

somit zugleich sehr gute berufliche Chancen<br />

in der Region gibt. Man muss es den<br />

Jugendlichen nur näher bringen.<br />

Die Schüler können ihre persönlichen<br />

Interessen und Wünsche für ihre berufliche<br />

Zukunft erforschen sowie ökonomische<br />

und technische Kenntnisse vertiefen.<br />

Arbeitsprozesse werden beobachtet. Sie<br />

erleben Menschen an ihren Arbeitsplätzen<br />

und können Atmosphäre schnuppern.<br />

Ein nicht unerheblicher Aspekt dieses Projektes<br />

ist auch, dass erste Kontakte geknüpft<br />

werden. So ist es kein Einzelfall,<br />

dass einige der am Projekt beteiligten<br />

Mittelständler unmittelbar nach dem<br />

Unternehmensbesuch die ersten Bewerbungen<br />

für ein anschließendes Schulpraktikum<br />

auf dem Tisch haben.<br />

Nur durch einen Blick in die Praxis können<br />

die Schüler den richtigen Beruf für<br />

sich finden. Und nur so kann der Beruf<br />

auch zur Berufung werden. ■<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 89


Maschinen- und Anlagenbau<br />

Foto Hölzen, Gerald Lampe<br />

Vorstand mit BHKW: Seitdem der Firmengründer Günther J. Schulz die Gesellschaft an einen amerikanischen Investor veräußerte, leiten<br />

die beiden Vorstände Jan Pille (Bild) und Dr. Bernd Maybüchen die SEVA Energie AG. Das 1982 gegründete Unternehmen hat sich auf<br />

den Bau, die Planung und die Installation von BHKWs für die unterschiedlichsten Kraftstoffe und Anwendungsfälle spezialisiert.<br />

JAN PILLE<br />

VORSTAND SEVA ENERGIE AG<br />

Die Zukunft der Energieversorgung<br />

Der Energiemix der Zukunft wird mit dem heutigen nicht mehr vergleichbar sein. Alte Kraftwerke<br />

gehen vom Netz und müssen durch neue, innovative und effizientere Techniken ersetzt werden.<br />

Aufgrund der globalen Umweltprobleme und Klimaveränderungen, die sich nicht mehr ignorieren<br />

lassen, haben sich auch die Rahmenbedingungen drastisch verändert. Längst ist es unter seriösen<br />

Wissenschaftlern nicht mehr die Frage, ob sich das Klima durch den Menschen verändert, sondern<br />

sie diskutieren nur noch über Geschwindigkeit und Ausmaß des Treibhauseffekts.<br />

Internationale Abkommen verpflichten<br />

inzwischen die Industrieländer,<br />

ihre Emissionen an Treib hausgasen<br />

zu reduzieren. Doch auch die immer<br />

knapper werdenden Ressourcen und steigenden<br />

Energiepreise müssen bei der<br />

Festlegung der Energiepolitik bedacht<br />

werden. Beim gegenwärtigen Verbrauchs -<br />

niveau sind die Erdölvorräte in etwa 40,<br />

die Erdgasreserven in rund 60 Jahren verbraucht.<br />

Ob neue Vorräte entdeckt werden,<br />

ist zweifelhaft. Lediglich heute bereits<br />

bekannte Vorkommen stehen dann<br />

noch zur Verfügung – dies allerdings zu<br />

wesentlich höheren Kosten, was die Ausbeutung<br />

unrentabel werden lässt.<br />

Auch die Kernenergie ist nur ein sehr<br />

kurzlebiger Ersatz, denn in 80 Jahren sind<br />

auch die Uranvorräte erschöpft. Ganz zu<br />

schweigen von dem bis heute ungelösten<br />

Problem der Entsorgung. In der Bundesrepublik<br />

werden heute durch den Einsatz<br />

von Mineralöl, Steinkohle, Braunkohle<br />

und Erdgas in Kraftwerken, Heizungsanlagen<br />

und Industriefeuerungen jährlich<br />

rund 730 Mio. Tonnen CO 2 ausgestoßen.<br />

Weitsicht ist also gefragt. Denn die Umweltbelastungen<br />

und Energiepreise der<br />

nächsten Jahrzehnte werden durch die<br />

Kraftwerke bestimmt, die heute gebaut<br />

werden.<br />

Eine energiewirtschaftlich und ökologisch<br />

sinnvolle Variante ist der Einsatz dezentraler<br />

Blockheizkraftwerke (BHKW).<br />

Durch die im BHKW gekoppelte Erzeugung<br />

von Strom und Wärme wird die ein-<br />

90 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Maschinen- und Anlagenbau<br />

gesetzte Primärenergie optimal verwertet.<br />

Es wird dadurch eine Minimierung<br />

der eingesetzten Brennstoffe und damit<br />

eine Reduzierung der Schadstoffemissionen<br />

erreicht. Neben fossilen Energieträgern<br />

(Erdgas, Heizöl) können sowohl regenerative<br />

Energiequellen wie Biogas und<br />

Pflanzenöle als auch Deponie-, Klär- und<br />

Grubengas zur Strom- und Wärmebereitstellung<br />

genutzt werden. BHKWs erreichen<br />

eine dreimal höhere Nutzungsstundenzahl<br />

als beispielsweise Windenergieanlagen.<br />

Das sorgt für eine gleichmäßige<br />

Elektroenergieerzeugung, womit wiederum<br />

– im Gegensatz zu Windenergieanlagen<br />

– eine flexible Anpassung an Verbrauchsschwankungen<br />

möglich ist. Bei einem<br />

netzgeführten Betrieb werden deshalb,<br />

je nach aktuellem Strombedarf im<br />

Netz, nur so viele Blockheizkraftwerke genutzt,<br />

wie nötig. Plötzlich auftretende<br />

Spitzen im Strombedarf werden durch die<br />

Zuschaltung weiterer Blockheizkraftwerke<br />

schnell aufgefangen. Einem Kollaps<br />

des Stromnetzes und somit einem Stromausfall,<br />

der sich über große Gebiete erstreckt,<br />

kann so vorgebeugt werden.<br />

Wärmegeführte Blockheizkraftwerke<br />

werden häufig in Gebäuden, Schwimmbädern<br />

und Nahwärmenetzen eingesetzt.<br />

SEVA im ecopark: Die weltweit steigende Nachfrage nach regenerativen Energien hat das Unternehmen<br />

zu einem der führenden Unternehmen im Bereich des Anlagenbaus für Biogas-<br />

Blockheizkraftwerke gemacht.<br />

Ihre Leistung wird entsprechend des Wärmeenergiebedarfs<br />

reguliert.<br />

Bei der SEVA Energie AG aus Emstek erkannte<br />

man schon sehr früh, dass sich im<br />

Bereich der Strom- und Wärmeerzeugung<br />

ein Wandel vollziehen würde und welch<br />

ein enormes Potential in der Nutzung regenerativer<br />

Energien steckt. Bereits seit<br />

Anfang der 90er Jahre werden bei SEVA<br />

hocheffiziente Blockheizkraftwerke für<br />

den Betrieb mit regenerativen und fossilen<br />

Kraftstoffen gefertigt. Die fortwäh-<br />

Foto Hölzen, Gerald Lampe<br />

Wir holen das Beste aus dem Ei<br />

... in Europas modernstem Eiprodukte-Werk.<br />

Als europaweit führender Hersteller und Vermarkter<br />

produziert OVOBEST seit mehr als 15 Jahren Eiprodukte<br />

auf höchstem internationalen Qualitätsniveau.<br />

Dazu zählen neben Flüssigei-Erzeugnissen wie Vollei,<br />

Eiklar oder Eigelb – mit und ohne Zutaten – vor<br />

allem Pulverprodukte, die auf die individuellen<br />

Bedürfnisse der Kunden abgestimmt werden. Für<br />

sehr anspruchsvolle Produktideen stellt OVOBEST<br />

darüber hinaus auch unterschiedlichste Spezialrezepturen<br />

mit besonderen funktionellen Eigenschaften<br />

her.<br />

OVOBEST bietet alle Eiprodukte auf Basis aller<br />

Haltungsformen an. Allein der Kunde bestimmt,<br />

ob das Flüssigei oder Eipulver aus Bio-, Freiland-,<br />

Kleingruppen- oder integrierter Bodenhaltung<br />

stammt.<br />

Mit pfannenfertigem Rührei in neuer, verbesserter<br />

Rezeptur nimmt OVOBEST außerdem ein<br />

neues Mitglied in die beliebte Aseptic-Familie auf<br />

– acht Wochen haltbar und in verschiedenen<br />

Gebindegrößen vorrätig.<br />

Ganz neu im Programm: Lysozym aus eigener<br />

Produktion und im Direktvertrieb, erhältlich<br />

im praktischen 2,5 kg- oder 5 kg-Gebinde. Auf<br />

Wunsch auch in anderen Verpackungseinheiten<br />

lieferbar.<br />

Gerne erläutern unsere Experten Ihnen nähere<br />

Details zu allen Produkten und Herstellungsverfahren<br />

im persönlichen Gespräch.<br />

QM-System nach DIN EN ISO 9001,<br />

zertifiziert nach IFS.<br />

OVOBEST Eiprodukte GmbH & Co. KG<br />

Hörsten 3 · D-49434 Neuenkirchen-Vörden<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 91


Maschinen- und Anlagenbau<br />

Foto Hölzen, Gerald Lampe<br />

SEVA beschäftigt heute 195 Mitarbeiter und ist Ausbildungsbetrieb für kaufmännische Berufe,<br />

Mechatroniker, Elektriker, Informatiker und Logistikfachkräfte. Auf einer Fläche von<br />

6.000 Quadratmetern produzierte das Unternehmen bis heute mehr als 1.000 BHKWs mit<br />

einer Gesamtleistung von rund 320 Megawatt.<br />

rend steigende Nachfrage hat SEVA zu einem<br />

kontinuierlich wachsenden, innovativen<br />

Unternehmen gemacht, das heute<br />

zu den führenden Herstellern von Blockheizkraftwerken<br />

in Deutschland zählt.<br />

Die SEVA Energie AG gehört zur Unternehmensgruppe<br />

der Deutschen KWK Holding<br />

GmbH, der auch der BHKW-Hersteller<br />

Pro2 Anlagentechnik GmbH aus Willich<br />

angehört. Die Führung der Unternehmen<br />

sowie der Holding obliegt den Vorständen<br />

Dipl.-Ing. Jan Pille, Dr. Bernd Maybüchen<br />

und Dipl.-Ing. Stephan Waerdt.<br />

Die SEVA Energie AG beschäftigt heute<br />

mit 195 Mitarbeitern ein Team aus Ingenieuren,<br />

Technikern, Meistern und Fachkräften<br />

aus den unterschiedlichsten Bereichen.<br />

In den Fachabteilungen werden<br />

Mechatroniker, Elektriker, Fachinformatiker,<br />

Logistikfachkräfte und kaufmännische<br />

Berufe ausgebildet. Auf einer Produktionsfläche<br />

von derzeit rund 6.000<br />

Quadratmetern produziert das Unternehmen<br />

bis heute mehr als 1.000 Blockheizkraftwerke<br />

mit einer Gesamtleistung von<br />

320 Megawatt. SEVA bietet dabei für jeden<br />

Anwendungsbedarf der dezentralen<br />

Energie erzeugung die passende BHKW-<br />

Anlage in den Leistungsklassen von 65 bis<br />

2.000 Kilowatt. Der Fokus liegt auf ökologisch<br />

fortschrittlichen Lösungen zur Erzeugung<br />

sauberer Energie. Dem Kunden<br />

wird dabei eine auf ihn zugeschnittene<br />

Komplettlösung geboten. Die Aufstellung<br />

der Aggregate erfolgt in Maschinenräumen,<br />

Heizzentralen oder als komplett betriebsfertige<br />

Containereinheit, was sich<br />

speziell für den Einsatz in Biogasanlagen<br />

durchgesetzt hat. Die wärme- und schall -<br />

isolierten Container werden speziell für<br />

ERZEUGERGEMEINSCHAFT FÜR QUALITÄTSVIEH<br />

IM OLDENBURGER MÜNSTERLAND EG<br />

Die Profis für die<br />

Vermarktung von:<br />

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92<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Maschinen- und Anlagenbau<br />

den Einbau von Blockheizkraftwerken gefertigt.<br />

Mit den standardisierten Abmessungen<br />

von drei mal drei Metern und einer<br />

dem jeweiligen BHKW-Typ angepassten<br />

Länge von bis zu 12 Metern sind diese<br />

Container größer als die üblicherweise<br />

eingesetzten Standardcontainer. Dadurch<br />

wird die gesamte Einheit sehr wartungsfreundlich<br />

und stellt einen einfachen<br />

Transport sowie kurze Aufbauzeiten vor<br />

Ort sicher.<br />

Mit der Auslieferung der Anlage hört<br />

die Verantwortung für SEVA nicht auf. Als<br />

langfristiger und zuverlässiger Partner<br />

bietet das Unternehmen seinen Kunden<br />

sowohl einen 24-Stunden-Entstörungsdienst<br />

und regelmäßige Wartungsleistungen<br />

als auch kundenindividuelle Lösungen<br />

für Service und Instandhaltung, um<br />

einen einwandfreien Betrieb der Anlage<br />

zu gewährleisten.<br />

Ein leistungsstarkes Regelungskonzept<br />

bieten die Steuerungssysteme, die nicht<br />

nur den Motor, sondern auch den Netzparallel-<br />

oder Inselbetrieb sowie periphere<br />

Bauteile der gesamten Anlage einschließlich<br />

der Wärmeauskopplung steuern. Die<br />

Systeme können bei Bedarf mit einem Industrie-PC<br />

ausgerüstet werden. Alle Werte<br />

und Zustände werden in Echtzeit erfasst<br />

und in eine Datenbank abgelegt. Die<br />

Darstellung der Motor- und Anlagendaten<br />

sowie die Aggregatsteuerung kann über<br />

das Kundennetzwerk oder eine Internetverbindung<br />

von jedem PC mit Standard-<br />

Internetbrowser durchgeführt werden.<br />

Sehr viel Wert wird auf den Bereich Forschung<br />

und Entwicklung gelegt. Ein großer<br />

Anteil des Umsatzes wird hier investiert.<br />

Im Vordergrund stehen, neben der<br />

Verbesserung des Gesamtwirkungsgrades<br />

und der Standzeiterhöhung der aktuellen<br />

Module, neue Entwicklungen und Technologien<br />

wie etwa Rußpartikelfilter und<br />

Katalysatortechnik zur Luftreinhaltung.<br />

Der Erfolg eines Unternehmens ist immer<br />

von seinen Mitarbeitern abhängig.<br />

Daher hat eine qualifizierte Ausbildung<br />

für SEVA seit je her einen hohen Stellenwert.<br />

Derzeit werden 15 junge Leute auf<br />

kaufmännische und technische Berufe<br />

vorbereitet, mit denen sie große Chancen<br />

innerhalb des Unternehmens oder auf<br />

dem Arbeitsmarkt haben.<br />

Internationalisierung ist für die Geschäftsleitung<br />

ein wichtiges Thema. So<br />

wurden die Vertriebsaktivitäten jenseits<br />

der heimischen Märkte in den letzten Jahren<br />

stark intensiviert. Als Hauptzielmärkte<br />

gelten neben den EU-Staaten vor allem<br />

SEVA versteht sich als Systempartner. Durch<br />

ein präzises Objektmanagement erhält der<br />

Kunde schlüsselfertige Anlagen inkl. aller<br />

Serviceleistungen aus einer Hand.<br />

Osteuropa, die russische Föderation und<br />

Nordamerika. Einerseits ergeben sich dadurch<br />

für das Unternehmen neue lukrative<br />

Geschäfte und Möglichkeiten, andererseits<br />

wird der Wettbewerb damit zur globalen,<br />

nicht zu unterschätzenden Herausforderung.<br />

Schon heute hat sich das Unternehmen<br />

der Planung und Produktion von BHKW-<br />

Anlagen mit höchsten Sicherheits- und<br />

Qualitätsanforderungen international einen<br />

Namen gemacht. Neben zahlreichen<br />

Installationen in Deutschland und der EU<br />

erzeugen die BHKWs von SEVA Strom und<br />

Wärme in den USA, Kanada, Japan, Thailand<br />

und der Russischen Föderation. ■<br />

Foto Hölzen, Gerald Lampe<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 93


Maschinen- und Anlagenbau<br />

Foto: REBO Landmaschinen GmbH<br />

Nicht nur auf Messen erfolgreich: Die Rebo Landmaschinen GmbH wurde 1984 von Helmut Bruns (gest. 6. Januar 1989) und Walter Bruns<br />

gegründet und wird von Walter Bruns (vorne rechts), Ignatz Kuhlmann (vorne links) und Alexander Bruns (auf dem Rebo-Rack) geführt.<br />

Das Unternehmen mit seinen vier Standorten gehört mittlerweile zu den größten John-Deere- und Manitou-Händlern in Deutschland.<br />

ALEXANDER BRUNS<br />

REBO LANDMASCHINEN GMBH<br />

»Wir ackern, bis alle zufrieden sind«<br />

Jedes Unternehmen versucht, seine Kunden zufrieden zu stellen und optimale Kundenbindung<br />

zu erreichen. Wir ackern, bis alle zufrieden sind lautet daher oft die Devise – und das nicht nur in<br />

der Landtechnikbranche. Während sich die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe immer weiter<br />

verringert, steigt der Automatisierungsgrad bei der Landtechnik und der enorme Druck im immer<br />

kürzer werdenden Erntefenster. Haltbarkeit und Zuverlässigkeit der Gerätschaft spielen auf stets<br />

größer werdenden Flächen eine entscheidende Rolle.<br />

Ein Ausfall der teuren und hochtechnisierten<br />

Maschinen stellt jeden<br />

landwirtschaftlichen Betrieb vor<br />

massive Probleme. Um möglichst kurze<br />

Reparatur- und Standzeiten gewährleisten<br />

zu können, bedarf es dabei zunächst<br />

einer reibungslosen Kommunikation und<br />

anschließend einer zügigen Ersatzteilbeschaffung.<br />

Kompetente Ansprechpartner,<br />

ein umfangreiches Lager und ein kompromissloser<br />

Service bis zur Auslieferung<br />

und darüber hinaus sind die entscheidenden<br />

Schritte auf dem Weg zu höchster<br />

Kundenzufriedenheit und bilden damit<br />

die Grundlage einer positiven Kundenbindung.<br />

Früher standen der persönliche Kontakt<br />

zum Kunden und technische Bemühungen<br />

zwecks Problemlösung im Vordergrund.<br />

Heute muss binnen weniger Stunden<br />

ein Problem gelöst sein – egal, wie.<br />

Dies bedeutet, richtige Entscheidungen in<br />

kürzester Zeit tätigen zu können. Voraussetzung<br />

dafür ist ein gutes Organisationsmanagement<br />

und qualifizierte Mitarbeiter.<br />

Die Erwartungen der Kundschaft sind<br />

gegenüber früher enorm gestiegen und<br />

werden zukünftig noch weiter steigen.<br />

Nur wer heute den Anschluss nicht verliert,<br />

wird auch morgen noch zufriedene<br />

Stammkunden bedienen dürfen.<br />

Warum ist Kundenzufriedenheit wichtig?<br />

Die Antwort liegt auf der Hand: Nur zufriedene<br />

Kunden sind loyal und als langfristige<br />

Kunden einzuordnen. Unzufriede-<br />

94 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Maschinen- und Anlagenbau<br />

ne Kunden dagegen sind eher geneigt, ein<br />

konvergierendes Produkt des Mitbewerbers<br />

zu kaufen. Gerät die Kundenzufriedenheit<br />

– sagen wir mal: aufgrund von<br />

Qualitätsmängeln – in Schieflage, hat dies<br />

eine Schmälerung des aktiven Kundenstamms<br />

zur Folge und müsste durch deutlich<br />

teurere Neukundenakquise im Vertrieb<br />

ausgeglichen werden. Dies kann teuer<br />

werden!<br />

Durchaus zu Recht wird also behauptet,<br />

dass es achtmal so teuer ist, einen neuen<br />

Kunden zu gewinnen als einen Stammkunden<br />

zu halten. Diese Aussage macht<br />

deutlich, wie hoch der Stellenwert und<br />

wie wichtig die Ermittlung der Kunden -<br />

zufriedenheit im Unternehmen ist. Jedes<br />

Unternehmen sollte die Gefahr einer unzufriedenen<br />

Kundschaft frühzeitig erkennen<br />

und entsprechend entgegenwirken.<br />

Kundenzufriedenheit – ein abstraktes<br />

Konstrukt der Sozialforschung?<br />

In der Betriebswirtschaftslehre – vor allem<br />

im Vertrieb – wird die Kundenzufriedenheit<br />

oft als ein abstraktes Konstrukt<br />

der Sozialforschung abgetan, das lediglich<br />

das Verhältnis von Kundenerwartung<br />

zu Bedürfnisbefriedigung beschreibt. Das<br />

indes führt durchaus in die richtige Richtung:<br />

Echte Zufriedenheit entsteht ja als<br />

Zufriedene Rebo-Kunden: Acht neue Silierwagen werden an Heinz und Günter Dierks mit<br />

ihren Söhnen Thomas und Alexander (Bildmitte) aus dem ammerländischen Godensholt<br />

übergeben. Vorne im Bild (zweiter von links) Rebo-Geschäftsführer Ignatz Kuhlmann und<br />

der Edewechter Filialleiter Heino Stoyke (ganz links).<br />

Empfindung des Kunden aufgrund seines<br />

Vergleichs von wahrgenommenem Wertgewinn<br />

(nach dem Kauf) und erwartetem<br />

Wertgewinn (vor dem Kauf). Häufig stellen<br />

Unternehmen sich die Frage, was der<br />

Kunde erwartet und wann sein Bedürfnis<br />

befriedigt ist. Das »Bauchgefühl« oder die<br />

Anzahl der Reklamationen ist dann die<br />

gern gewählte Methodik, die den Chef dazu<br />

verleitet, Entscheidungen zur Verbesserung<br />

der Kundenzufriedenheit zu treffen.<br />

Darauf allein aber kann man sich<br />

kaum verlassen. Man sollte vielmehr auf<br />

zuverlässigere Aussagen mittels sozial-<br />

Foto: REBO Landmaschinen GmbH<br />

Service vom<br />

Acker bis<br />

zum Futter<br />

H. Bröring GmbH & Co. KG<br />

Ladestraße 2<br />

49413 Dinklage<br />

Telefon 0 44 43 – 97 0-0<br />

Telefax 0 44 43 – 97 0-1 17<br />

www.broering.com<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

95


Maschinen- und Anlagenbau<br />

Vorteile bei zufriedenen Stammkunden:<br />

• zufriedene Kunden kaufen wieder<br />

• zufriedene Kunden kosten weniger<br />

• zufriedene Kunden sind weniger<br />

preissensibel<br />

• zufriedene Kunden führen zu Neukunden<br />

• zufriedene Kunden erwähnen den<br />

Betrieb im Schnitt mind. dreimal positiv<br />

Wege zur Ermittlung<br />

der Kundenzufriedenheit:<br />

• Internetforen<br />

• soziale Online-Netzwerke<br />

• Befragungen<br />

• Messen<br />

• die Anzahl der Reklamationen<br />

• Garantie- und Kulanzauswertungen<br />

• Einführung eines Beschwerdemanagements<br />

• Anzahl der Wiederholungskäufer<br />

wissenschaftlicher Methodik – etwa der<br />

Kundenzufriedenheitsanalyse – zurückgreifen.<br />

Ermittlung der Kundenzufriedenheit<br />

Wettbewerbsvorteile von heute können<br />

morgen schon wieder verloren sein. Doch<br />

wie erfährt man, ob die Kunden mit dem<br />

eigenen Angebot zufrieden sind? Wie erhält<br />

man verlässliche Informationen über<br />

die Wünsche der Kunden? Die Antwort ist<br />

einfach: Die besten Antworten kommen<br />

immer direkt vom Kunden!<br />

Nahezu jedes Unternehmen, das die<br />

Vorteile einer zufriedenen Kundschaft<br />

schätzt, hat eigene, speziell zugeschnittene<br />

Systeme zur Beurteilung der Kunden -<br />

zufriedenheit. Diese Ergebnisse, die beispielsweise<br />

mittels Befragung ermittelt<br />

werden, geben Aufschluss über die Stärken<br />

und Schwächen des Unternehmens<br />

aus Kundensicht und eignen sich somit<br />

hervorragend zur Beurteilung. Außerdem<br />

kann die Kundenzufriedenheit an der Anzahl<br />

der Wiederholungskäufe ermittelt<br />

werden. Auch die Ermittlung der negativen<br />

Reaktionen – z. B. Beschwerden oder<br />

verlorene Geschäfte – lohnt sich immer.<br />

Methoden wie diese können dem Beschwerdemanagement<br />

zugeordnet werden<br />

und negative Kundenerlebnisse in positive<br />

Kundenresonanzen umwandeln –<br />

immer vorausgesetzt, das Beschwerdemanagement<br />

ist vom Kunden einfach zu erreichen,<br />

fachlich kompetent, absolut zuverlässig<br />

und verfügt über die notwendigen<br />

Ressourcen. Auf jedem Fall sollte die<br />

Ermittlung der Kundenzufriedenheit aktiv<br />

ermittelt werden, weil kaum ein zufriedener<br />

Kunde sich nach dem Kauf beim<br />

Unternehmen meldet und mitteilt, wie<br />

zufrieden er mit der Beratung, mit der<br />

Kaufabwicklung und schließlich mit dem<br />

Produkt selbst ist.<br />

Bei alledem ist eine ganzheitliche Betrachtungsweise<br />

wichtig: Nicht nur das eigentliche<br />

Produkt oder die Dienstleistung<br />

sondern auch die Werbung, Informationsmaterialien,<br />

Beratung, Kaufabwicklung<br />

und spätere Kontakte sollten Berücksichtigung<br />

finden. Bei der Auswertung der Ergebnisse<br />

sind der kontinuierliche Wille<br />

nach Verbesserung, die gemeinsame Erstellung<br />

eines praxisorientierten Maßnahmenkatalogs<br />

in den jeweiligen Abteilungen<br />

und dessen zeitnahe Umsetzung<br />

absolut notwendig. Die beste Kundenbefragung<br />

und Auswertung nützen dem<br />

Unternehmen nichts, wenn hieraus keine<br />

Maßnahmen abgeleitet und umgesetzt<br />

werden.<br />

Mit der regelmäßigen Beobachtung der<br />

Kundenzufriedenheit verschafft sich das<br />

Unternehmen ein Frühwarnsystem im<br />

Rahmen des Risikomanagements. Orientiert<br />

man sich an den Kernaussagen der<br />

Analyse und setzt den Maßnahmenkata-<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

96<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Maschinen- und Anlagenbau<br />

log konsequent um, ist von einem positiven<br />

Markterfolg auszugehen. Vorab sollten<br />

die wirtschaftlichen Auswirkungen jedoch<br />

analysiert und die notwendigen Investitionen<br />

mit den zu erwartenden Erfolgen<br />

ins Verhältnis gebracht werden.<br />

Benchmarking<br />

Wem diese Kundenzufriedenheitsanalyse<br />

nicht ausreicht und wer den Stellenwert<br />

seines Unternehmens gegenüber den Besten<br />

ermitteln möchte, sollte sich mit dem<br />

Benchmarking näher befassen. Benchmarking<br />

heißt nichts anderes als Maßstäbe setzen<br />

und bezeichnet eine vergleichende<br />

Analyse mit einem festgelegten Referenzwert.<br />

Es geht also darum, den Unterschied<br />

zwischen den Benchmarks (das sind die<br />

Besten in der jeweiligen Sparte) und den<br />

Werten des eigenen Unternehmens zu ermitteln.<br />

Auch wenn die Datenermittlung<br />

sich als schwierig erweist, lohnt eine vergleichende<br />

Betrachtung mit dem Mitbewerber<br />

oder branchenähnlichen Unternehmen.<br />

Fachzeitschriften, Verbände<br />

oder das Internet bieten hier mittlerweile<br />

interessante Informationsquellen.<br />

Zur Ermittlung der Kundenzufriedenheit<br />

nimmt auch Rebo seinen Dienstlei -<br />

stungsgrad stets unter die Lupe. So erhält<br />

In den vier Standorten Rechterfeld, Aurich, Damme und Edewecht stellen sich 110 Mitarbeiter<br />

tagtäglich den Anforderungen der Kundschaft.<br />

jeder John-Deere-Kunde nach Kauf einer<br />

Neumaschine innerhalb des ersten Jahres<br />

einen Kundenzufriedenheitsfragebogen,<br />

um die Eindrücke von Landwirten, Lohnunternehmern<br />

und anderen Nutzern im<br />

Bezug auf Produkt- und Betreuungsqualität<br />

zu erhalten. Diese Antworten gehen<br />

direkt zu John Deere und können statistisch<br />

ausgewertet, grafisch dargestellt<br />

und auch ins Verhältnis mit anderen Vertriebspartnern<br />

(Benchmarks) gesetzt werden.<br />

Aus allen beantworteten Fragebögen<br />

Foto: REBO Landmaschinen GmbH<br />

REYM<br />

der Spezialist in Industriereinigung und Abfallmanagement<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 97


Maschinen- und Anlagenbau<br />

Tabelle: REBO Landmaschinen GmbH<br />

Dokumentierte Kundenzufriedenheit: Der Auszug aus der Rebo-Statistik bildet vor allem positive<br />

Noten ab. Die entstehen im Vergleich mit dem CSI-Wert anderer deutscher Vertriebs -<br />

partner. Prinzipiell gibt es nur die drei Prädikate »positiv«, »neutral« sowie »negativ«.<br />

wird dann der CSI-Index (= Customer Satisfaction<br />

Index) errechnet, der die durchschnittliche<br />

Zufriedenheit aller Kunden<br />

mit dem Produkt widerspiegelt. Die Skala<br />

reicht von Null (sehr unzufrieden) bis 100<br />

(sehr zufrieden). Für John-Deere-Traktoren<br />

liegt dieser Wert schon seit Jahren<br />

über 80 (zufrieden) und aktuell bei 84,4.<br />

Der Rebo-Wert bewegt sich gegenwärtig<br />

bei 85 Punkten. Diese Ergebnisse dienen<br />

einer kontinuierlichen Produktverbesserung<br />

und Vertriebspartnerentwicklung.<br />

Ohne engagierte Mitarbeiter geht es nicht!<br />

Kundenzufriedenheit erreichen wir nicht<br />

allein mit Abfragen und Analysen. Es<br />

kommt vielmehr darauf an, dass alle Mitarbeiter<br />

im Unternehmen in den Prozess<br />

mit einbezogen werden. Firmengründer<br />

John Deere hat dies schon früh erkannt:<br />

»Ich werde niemals meinen Namen auf<br />

ein Produkt setzen, in dem nicht das Beste<br />

steckt, was ich zu geben vermag«, hieß<br />

sein um 1920 entwickelter Firmengrundsatz.<br />

Diese Basis einer Firmenphilosophi<br />

strahlt nicht nur Qualität und Engagement<br />

gegenüber dem Kunden aus, sondern<br />

spornt auch heute noch die rund<br />

52.000 Mitarbeiter des weltweit größten<br />

Landtechnikkonzerns an.<br />

Auch bei Rebo wird das Thema Kundenzufriedenheit<br />

gegenüber den Mitarbeitern<br />

groß geschrieben. So wurden<br />

beim 25. Firmenjubiläum die Leistungen<br />

der 110 Mitarbeiter auf der internen Jubiläumsfeier<br />

besonders hervorgehoben.<br />

Beim anschließendem »Tag der offenen<br />

Tür« wurden die ca. 8.000 Besucher vom<br />

Service-Kompetenzzentrum im Werkstattbereich<br />

überrascht und erhielten von<br />

den 60 Servicemit arbeitern kompetente<br />

Beratung rund um die Technik von heute.<br />

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Maschinen- und Anlagenbau<br />

Alleine in den letzten zwölf Monaten wurden<br />

neun neue Mitarbeiter im Servicebereich<br />

eingestellt, um die hohen Erwartungen<br />

der Kundschaft von heute und morgen<br />

gerecht zu werden. Durch die immer<br />

größer werdenden Strukturen in der<br />

Land- und Energiewirtschaft steigt die<br />

Anforderung nach hochintelligenten Maschinen<br />

und dessen Beratung stetig an.<br />

Aus diesem Grund spezialisiert Rebo seine<br />

Mitarbeiter zunehmend auf die jeweiligen<br />

Anwendungsgebiete wie Erntemaschinen,<br />

Traktoren, Automatische Lenksysteme<br />

etc. und bildet sie nach den hohen<br />

Standards der IHK-Zertifizierung aus.<br />

»Das motiviert unsere Mitarbeiter und ist<br />

gleichzeitig Grundlage für unsere tägliche<br />

Service-, Beratungs- und Verkaufstätigkeit«,<br />

stellt Ignatz Kuhlmann fest. »Gute<br />

Gelegenheiten, um den Mitarbeiter mit<br />

ins Gespräch zu bringen, sind themen -<br />

spezifische Kundenveranstaltungen, in<br />

denen aktuelle Themen möglichst praxisorientiert<br />

vorgestellt und diskutiert werden.<br />

Damit schaffen wir optimale Plattformen<br />

für professionelle Verkaufsberatung<br />

und bleiben stets im Gespräch«, so<br />

Kuhlmann weiter.<br />

Medaillenspiegel der Agritechnica von 2001 bis 2009: Der US-Traditionshersteller John Deere<br />

markiert eindeutig die Spitze und wird seine Position nach Lage der Dinge auch weiterhin<br />

behaupten können. John Deere steht auf der jährlich erscheinenden Liste der 2.000 größten<br />

börsennotierten Unternehmen der Welt immerhin auf Rang 71.<br />

Moderne Kommunikationstechnik<br />

ist absolut unverzichtbar<br />

Sowohl bei kleineren, als auch bei größeren<br />

Unternehmen wie John Deere kommt<br />

es im Kern auf schnelle und unverfälschte<br />

Kommunikation an. Nur so kann ein<br />

Unternehmen heute zeitnah die richtigen<br />

Weichen im Sinne der Kundenzufriedenheit<br />

stellen. »In der Praxis haben wir als<br />

Vertriebspartner tagtäglich mit diesen<br />

Kommunikationsmitteln zu tun. Fällt eine<br />

Maschine aus, steht unser 24-Stunden-<br />

Notdienst bereit und kann mittels Servicenotebook<br />

alle Probleme der Maschine<br />

auslesen und die Fehlercodes analysieren.<br />

Handelt es sich um ein unbekanntes Problem,<br />

so steht dem IHK-zertifizierten Servicetechniker<br />

ein internes Netzwerk bis<br />

hin zu den Entwicklungsingenieuren des<br />

Herstellers zur Verfügung, um den Fehler<br />

schnellstmöglich zu beheben. Sofern eine<br />

nicht bestandsmäßig verfügbare Ersatzteilbeschaffung<br />

notwendig ist, hilft ihm<br />

die direkte Vernetzung der John-Deere-<br />

Ersatzteilzentren und aller bundesweiten<br />

Vertriebspartner untereinander effizient<br />

weiter und reduziert die unangenehmen<br />

Standzeiten auf ein Minimum«, weiß<br />

Kuhlmann. Ähnliche Verknüpfungen finden<br />

sich bei Rebo auf allen Geschäftsebenen<br />

wieder. Einkauf, Verkauf und Buchhaltung<br />

etwa verfügen selbstverständlich<br />

über direkte Schnittstellen zur firmeneigenen<br />

Warenwirtschaft und können so<br />

die Entscheidungsprozesse über sämtliche<br />

Abteilungen hinweg enorm beschleunigen.<br />

Möchte beispielsweise ein Kunde<br />

schnellstmöglich eine Maschine kaufen,<br />

die nicht auf Lager steht, kann der Einkauf<br />

in wenigen Minuten den deutschlandweiten<br />

Lagerbestand auf seine Anforderungen<br />

analysieren und entsprechend<br />

kurzfristig liefern. Auch die technischen<br />

Entwickler oder die Werke selbst haben<br />

Zugriff auf die notwendigen Informatio-<br />

Tabelle: REBO Landmaschinen GmbH<br />

Ein<br />

Erfolgsrezept!<br />

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Maschinen- und Anlagenbau<br />

Allgemeine Voraussetzungen<br />

der Kundenzufriedenheit:<br />

• Produktnutzen entspricht der Werbung?<br />

• qualitativ gute Verkaufsberatung<br />

vor dem Kauf?<br />

• pünktliche und vollständige Lieferung?<br />

• problemlose Anlieferung ohne<br />

Transportschaden?<br />

• Bedienung ist einfach?<br />

• Anleitung verständlich?<br />

• Qualität und Funktionalität entsprechen<br />

den Erwartungen?<br />

• Beratungskompetenz?<br />

• schnelle und effiziente Problemlösung<br />

bei Fehlern und Ausfällen<br />

• rasche Beschaffung von Ersatzteilen<br />

und Zubehör<br />

• Bereitstellung von Leih- oder<br />

Tauschgeräten im Reparaturfall<br />

• Wertschätzung des Kunden<br />

beim Kontakt mit dem Unternehmen<br />

• Vermittlung von Imagewerten<br />

• Informationen über Produktneuheiten<br />

oder Updates<br />

• hoher restwert des Produktes<br />

bei einem Austausch<br />

Grafik: REBO Landmaschinen GmbH<br />

nen der anonymen Befragungsbögen.<br />

Schleicht sich beispielsweise ein Konstruktionsfehler<br />

ein, wird er spätestens<br />

durch das negative Feedback des Kunden<br />

erkennbar, und der Konstrukteur kann sofort<br />

reagieren. Es ist schon bemerkenswert,<br />

wie sich die Produktqualität durch<br />

die direkte Weiterleitung der Probleme an<br />

die technische Entwicklung oder Produktion<br />

positiv auswirkt und eventuelle Serienfehler<br />

frühzeitig abstellt.<br />

Viermal im Nordwesten: Rebo besteht seit 1984 und arbeitet heute an insgesamt vier Stand -<br />

orten in Visbek-Rechterfeld, Damme-Borringhausen, Aurich-Schirum und Edewecht.<br />

Kundenorientierung zahlt sich aus<br />

Wenige Jahre nach Einführungszeit dieser<br />

integrativen Kommunikationspolitik<br />

haben sich bei Rebo die Garantieaufwendungen<br />

um bis zu 30 Prozent reduziert.<br />

Das ist ein guter Beweis dafür, das sich der<br />

Aufwand einer schnellen und integrativen<br />

Kommunikationspolitik auszahlt – sowohl<br />

für den Kunden, der weniger Probleme<br />

hat, als auch für den Händler, der seine<br />

Ressourcen nicht mehr so stark in der<br />

Garantieabwicklung bindet und dennoch<br />

insge samt zufriedenere Kunden erhält.<br />

Letztlich ist die Mund-zu-Mund-Propaganda<br />

zufriedener Kunden nach wie vor<br />

die mit Abstand günstigste Werbung, die<br />

sich ein Unternehmen vorstellen kann.<br />

Außerdem: Durch den direkten Kontakt<br />

zwischen Endkunde und Hersteller profitiert<br />

auch das Ideenmanagement. Zahlreiche<br />

Vorschläge aus der Kundschaft gelangen<br />

direkt ins Werk und werden dort<br />

auch umgesetzt. So hat es John Deere geschafft,<br />

mit seinen Entwicklungen die Innovationsführerschaft<br />

in der Landtechnik<br />

zu übernehmen. Allein im Jahre 2009 erhielt<br />

John Deere sechs neue Medaillen –<br />

einmal Gold und fünfmal Silber (vgl. Medaillenspiegel<br />

auf Seite 99).<br />

Nicht nur für die PKW-Industrie, sondern<br />

auch für die Landtechnik-Industrie<br />

erscheinen jährlich die aktuellen Zulassungszahlen.<br />

John Deere steht hier seit<br />

zehn Jahren in Deutschland auf Platz eins<br />

und hat 2009 einen Marktanteil von 19,3<br />

Prozent erreicht. Diese Statistiken sind<br />

dem Handel monatlich zugänglich. So<br />

kann er seine Markt- oder Misserfolge im<br />

eigenen Gebiet ableiten.<br />

Die Erwartungen des Kunden übertreffen<br />

Kundenzufriedenheit ist die wichtigste<br />

Voraussetzung zur Verlängerung einer bestehenden<br />

Kundenbeziehung, der so genannten<br />

Kundenlebensdauer. Die wird im<br />

wesentlichen bestimmt von der Einhaltung<br />

(oder Missachtung) der Produktversprechen<br />

aus Prospekten und Verkaufsgesprächen,<br />

von der Produkt- und Dienstleistungsqualität<br />

insgesamt und nicht zuletzt<br />

vom Modus und Tempo der<br />

Problemlösungen.<br />

Tagtäglich ändern sich die Bedingungen<br />

des Marktes: Ein Mitbewerber etwa<br />

stellt die Produktion eines Produktes ein<br />

und die Kunden beschweren sich. Andere<br />

Unternehmen konstruieren währenddessen<br />

neue Produkte und gewinnen zufriedene<br />

Neukunden hinzu. Ganz ähnlich war<br />

es auch beim Reborack, als die Produktion<br />

des Geräteträgers von Fendt eingestellt<br />

wurde und Rebo von seinen Kunden gefragt<br />

wurde, ob man ein ähnliches Produkt<br />

erstellen könnte. Daraus entstand<br />

der Geräteträger Reborack auf John-Deere-Basis,<br />

den Rebo exklusiv zu einem vollwertigen<br />

Geräteträger umbaut und damit<br />

100 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Maschinen- und Anlagenbau<br />

Fotos: REBO Landmaschinen GmbH<br />

Manitou bei Rebo: Neben John Deere vertreibt<br />

Rebo Manitou (Bild links). Manitou ist ein<br />

weltweit führender Anbieter von Gelände-<br />

Flurför dergeräten und produziert hochwertige<br />

Maschinen für die Land-, Bau- und Industriewirtschaft,<br />

die in Sachen Robustheit<br />

und Alltagstauglichkeit keinen Vergleich<br />

scheuen müssen.<br />

seine Kundschaft zu 100 Prozent zufrieden<br />

stellt. Grundsätzlich gilt es eben, den<br />

Erwartungen des Kunden mindestens zu<br />

entsprechen und sie idealerweise zu übertreffen.<br />

Am besten ist es nach wie vor, die<br />

Kunden regelrecht zu begeistern, um<br />

langfristig am Markt erfolgreich tätig sein<br />

zu dürfen.<br />

----------------------------<br />

• Autor Alexander Bruns ist Geschäftsführer<br />

der Rebo Landmaschinen GmbH, der<br />

Motorgeräte GmbH (Cloppenburg) und<br />

der B+S Landtechnik<br />

GmbH (Grabow) und als<br />

Sohn des verstorbenen<br />

Vaters Helmut Bruns in<br />

der dritten Generation in<br />

der Firmengruppe Bruns<br />

tätig. Die Gruppe hat insgesamt<br />

19 Vertriebs- und Servicestandorte<br />

und beschäftigt 420 Mitarbeiter, davon<br />

90 Auszubildende. Der Hauptsitz der Firma<br />

befindet sich in Rechterfeld. Rebo ist<br />

Haupthändler der Firma John Deere, Pöttinger,<br />

Mayer Siloking, WM Kartoffeltechnik<br />

und Manitou. Mit dem umfangreichen<br />

Produktangebot im Bereich der Land-,<br />

Kommunal-, Industrie- und Bauwirtschaft<br />

werden nahezu alle Kundenwünsche<br />

erfüllt. Für die kompetente Beratung<br />

und dem fachmännischen Service stehen<br />

IHK-Zertifizierte Verkaufsberater und<br />

Servicetechniker zur Verfügung. Das Absatzgebiet<br />

für Landmaschinen liegt zwischen<br />

Weser und Ems. Das Verkaufsgebiet<br />

Bau- und Industriemaschinen von Manitou<br />

beinhaltet sowohl das Weser-Ems-Gebiet<br />

als auch den Großraum Bremen. Weitere<br />

Details zur Firma finden Sie unter<br />

www.rebo.de<br />

■<br />

<br />

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<br />

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<br />

<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

101


Kunststofftechnik<br />

Foto: Messe Düsseldorf<br />

Da geht noch was: Vom 27. Oktober bis 3. November 2010 war die »K 2010« in Düsseldorf der Treffpunkt der internationalen Kunststoffund<br />

Kautschuk-Industrie. Insgesamt 3.100 Aussteller aus 56 Ländern bilanzierten nach acht Messetagen einen deutlichen Aufschwung<br />

für die gesamte Branche, sind doch zukunftsweisende Technologien in nahezu allen Branchen ohne Kunststoff kaum denkbar.<br />

DANIEL<br />

MEIER<br />

Gute Zeiten für die Kunststoffbranche<br />

Seit Ende 2009 verzeichneten die deutschen Kunststoffverarbeiter deutliche Erholungstendenzen<br />

mit bis zu zweistelligem Wachstum. Gute Zeiten für die Kunststoffbranche also. Dies prognostiziert<br />

auch Ulrich Reifenhäuser, Vorsitzender des Ausstellerbeirates der Internationalen Kunststoffmesse<br />

K 2010. Nach seinen Worten wird Kunststoff künftig eine immer größere Rolle spielen, wenn es um<br />

Energieeffizienz geht, denn »Kunststoffe sind außergewöhnlich energieeffizient«.<br />

Kunststoffe, so Reifenhäuser weiter,<br />

»sind der Schlüssel zu Ressourcen<br />

schonenden Technologien mit wenig<br />

Materialverbrauch. So bietet der Einsatz<br />

von Kunststoff z. B. große Vorteile in<br />

der Wärmedämmung von Gebäuden oder<br />

in der Mobilität durch Leichtbaukonstruktionen<br />

im Auto, im Bus, im Zug und<br />

im Flugzeug«.<br />

Eine aktuelle Studie von Denkstatt, einem<br />

österreichischen Beratungsunternehmen<br />

für nachhaltige Entwicklung, hat<br />

gezeigt, dass Kunststoffe bei Gebrauch<br />

und Verwertung fünf- bis neunmal mehr<br />

CO 2 einsparen, als während ihrer Produktion<br />

emittiert wurde. Die Analysten gehen<br />

davon aus, dass dieses Verhältnis bis 2020<br />

noch auf Faktor neun bis 15 verbessert<br />

werden kann, denn die Produktion und<br />

die Effizienz von Kunststoffprodukten<br />

würden immer besser.<br />

Wie die Berater im Umfeld des Weltklimagipfels<br />

Ende 2009 in Kopenhagen erläuterten,<br />

spielt der Einsatz von Kunststoffen<br />

eine wichtige Rolle im Kampf gegen<br />

den Klimawandel. Denn: Würden –<br />

wo immer möglich – Kunststoffe durch<br />

traditionelle Materialien ersetzt, so entstünden<br />

mit 120 Millionen Tonnen pro<br />

Jahr in Europa 50 Prozent mehr Treibhausgase<br />

und der Energieverbrauch stiege<br />

um 46 Prozent auf 2.300 Terajoule<br />

(TJ). Allein die aktuellen Einsparungen<br />

aufgrund des Einsatzes von Kunststoffen<br />

anstelle traditioneller Materialien entsprechen<br />

dem gesamten CO 2 -Ausstoß<br />

Belgiens. Die europäische Emission von<br />

Treibhausgasen wird also bereits jetzt erheblich<br />

reduziert durch die Verwendung<br />

102 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Kunststofftechnik<br />

Foto: Messe Düsseldorf<br />

atka Kunststoffverarbeitung GmbH<br />

Geschäftsführer: Gregor Sieve,<br />

Hubert Simon<br />

Südring 25 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/9268-0<br />

Fax 04442/9268-11<br />

info@atka.de<br />

www.atka.de<br />

RPC Bramlage GmbH<br />

Brägeler Straße 70<br />

49393 Lohne<br />

Tel. 04442/881-0<br />

Fax 04442/881-252<br />

management@rpc-bramlage.de<br />

www.rpc-bramlage.de<br />

Kunststoff ist überall und wird beispielsweise seit vielen Jahrzehnten als leichte und materi -<br />

al sparende, aber sichere und barrierestarke Verpackung eingesetzt.<br />

moderner Kunststoffe. Sie allein tragen<br />

38 Prozent zum Erreichen der ursprünglichen<br />

Kyoto-Ziele der EU-15- bzw. fast 15<br />

Prozent zum Erreichen der EU-27-Ziele<br />

für 2020 bei – nämlich eine Einsparung<br />

von 780 Mio. Tonnen CO 2 . Ohne Kunststoff<br />

wären die Kyoto-Ziele schlicht nicht<br />

erreichbar.<br />

Zukunftsweisende Technologien<br />

nicht ohne Kunststoffe<br />

In den USA, Europa und Japan sind auch<br />

High-Tech-Anwendungen von Kunststoffen<br />

weit verbreitet. In vielen Schwellenländern<br />

und erst recht in Entwicklungsländern<br />

aber sind selbst Standardlösungen<br />

z. B. für Verpackungen, am Bau und in<br />

der Medizintechnik noch längst nicht für<br />

jedermann verfügbar. Allein in der weiteren<br />

Verbreitung heute bekannter Indu -<br />

strieprodukte und Konsumwaren liegt ein<br />

großes Potenzial für das Mengenwachstum<br />

der globalen Kunststoffindustrie.<br />

Auch hinsichtlich der Werkstoffeigenschaften,<br />

der Verarbeitungsmöglichkeiten<br />

und der Anwendungsentwicklung ist<br />

das Potenzial von Kunststoffen noch lange<br />

nicht erschöpft: Viele der modernsten<br />

und zukunftsweisenden Technologien –<br />

gerade jene, die in besonderem Maße<br />

zum nachhaltigen Wirtschaften beitragen<br />

– funktionieren nicht ohne Kunststoff.<br />

Beispiel: Kunststoffe für LED<br />

Leuchtdioden (LED) boomen, weil sie bei<br />

geringem Energieverbrauch eine hohe<br />

Lichtausbeute bieten. Sie etablieren sich<br />

zusehends in verschiedensten Anwendungen<br />

– von der Taschenlampe über die<br />

Arbeitsplatzbeleuchtung bis zum Autoscheinwerfer.<br />

Reflektoren um LED-Lichtquellen<br />

lenken und bündeln das Licht. Um<br />

diese frei gestalten und wirtschaftlich<br />

herstellen zu können, werden verstärkt<br />

temperaturbeständige und wärmeleitfähige<br />

Kunststoffe entwickelt. Diese optimieren<br />

nicht nur Lichtquellen in technischen<br />

Anwendungen, sondern läuten<br />

auch den nächsten Generationswechsel<br />

von Energiesparlampen für den Haushalt<br />

ein. Neben Displays und Leuchten werden<br />

durch Funktionalisierung von Oberflächen<br />

inzwischen auch Schalter und andere<br />

Betätigungselemente voll in Bauteile<br />

aus Kunststoff integriert.<br />

Beispiel: Polymerelektronik<br />

Organische Leuchtdioden (OLED) sind<br />

ganz aus Kunststoff. Sie sind in Mobiltelefonen<br />

massenhaft im Einsatz, besitzen<br />

aber auch ein großes Potenzial als OLED-<br />

Fernseher. Sie erreichen in Bildqualität,<br />

Stromverbrauch und Platzbedarf neue Dimensionen:<br />

Ein OLED-TV von Sony etwa<br />

ist beispielsweise nur drei Millimeter<br />

dünn.<br />

Die Polymerelektronik bietet großes Potenzial<br />

für die Kunststoffe: Auf Folienbahnen<br />

wird moderne Elektronik mit flüssigen<br />

Kunststoffen – ohne klassische Halb-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

Burwinkel Kunststoffwerk GmbH<br />

Geschäftsführer: Martin Burwinkel<br />

Rienshof 7<br />

49439 Mühlen<br />

Tel. 05492/9667-0 · Fax 05492/9667-66<br />

info@burwinkel-kunststoffe.de<br />

www.burwinkel-kunststoffe.de<br />

Dettmer Verpackungen GmbH<br />

Geschäftsführer: Jürgen Sawadka<br />

Postfach 1309<br />

49380 Lohne<br />

Tel. 04442/9323-0 · Fax 04442/9323-53<br />

service@de-lo.de · www.de-lo.de<br />

fm Büromöbel GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer:<br />

Ulrich Meyer, Theo Budde<br />

Glaßdorfer Straße 18-24<br />

26219 Bösel<br />

Tel. 04494/9250-700<br />

Fax 04494/9250-799<br />

info@fm-kunststofftechnik.de<br />

www.fm-bueromoebel.de<br />

Kronen-Hansa-Werk GmbH & Co.<br />

Geschäftsführer: Rolf Prasuhn<br />

Gewerbering 17 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/8008-0<br />

Fax 04442/8008-99<br />

info@kronen-hansa-werk.com<br />

www.kronen-hansa-werk.com<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

103


Kunststofftechnik<br />

LKR Recyclate<br />

Lohner Kunststoffrecycling GmbH<br />

Geschäftsführer: Jan-Hendrik Wilming<br />

Buchholzstraße 42-44 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/97800-0 · Fax 04441/97800-1<br />

info@recyclate.de<br />

www.recyclate.de<br />

M.D.S. Meyer GmbH<br />

Geschäftsführer: Siegfried Meyer<br />

Hansatal 2 · 49456 Bakum<br />

Tel. 04446/9677-0<br />

Fax 04446/9677-10<br />

infos@mds-dichtungen.de<br />

www.mds-dichtungen.de<br />

M.O.L. Gummiverarbeitung GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Hubert Buschermöhle<br />

Gutenbergstraße 14<br />

49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9245-0<br />

Fax 04441/7152<br />

hubert.buschermoehle@mol-seals.de<br />

www.mol-seals.de<br />

NORDENIA Deutschland Halle GmbH<br />

Werk Steinfeld<br />

Geschäftsführer: Luzian Schneider<br />

Handorfer Straße 98 · 49439 Steinfeld<br />

Tel. 05492/417-0<br />

Fax 05492/417-209<br />

steinfeld@nordenia.com<br />

www.nordenia.com<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

leiter wie Silizium oder Leitermetalle wie<br />

Kupfer – aufgedruckt: So lassen sich z. B.<br />

Fotovoltaikelemente aus Kunststoff herstellen<br />

und in elektronische Komponenten<br />

integrieren, die sich dann selbst mit<br />

Strom versorgen. Hohen Bedarf sehen Experten<br />

bei der alternativen Lichttechnik:<br />

Die Märkte zielen derzeit auf diffuse Beleuchtung,<br />

flache Lichtquellen, die in<br />

breite Flächen integriert werden können.<br />

Hier lassen flexible OLEDs mit besonderen<br />

Beschichtungen Leuchttapeten, Lichthimmel<br />

und interaktive Werbeplakate in<br />

greifbare Nähe rücken.<br />

Beispiel: Medizintechnik<br />

In der Medizintechnik werden heute bereits<br />

funktionelle Medikamentenverpackungen<br />

aus Kunststoff erprobt, die registrieren,<br />

ob ein Patient seine Arznei einnimmt,<br />

und ihn gegebenenfalls an die Einnahme<br />

erinnern.<br />

Beispiel: Leichtbaustrukturen<br />

durch Faserverbundkunststoffe<br />

Faser-Kunststoff-<strong>Verbund</strong>werkstoffe, sogenannte<br />

Faserverbundkunststoffe, ermöglichen<br />

die Herstellung hoch belastbarer,<br />

aber sehr leichter Strukturbauteile:<br />

Die Produktion von Formteilen aus Glasfasern<br />

und duroplastischer Matrix oder<br />

mit Endlosfasern und thermoplastischer<br />

Matrix werden zunehmend großserientauglich.<br />

Weder Arm- oder Beinprothesen<br />

für amputierte Menschen noch Rotorblätter<br />

für Windkraftanlagen sind heute ohne<br />

diese Hochleistungswerkstoffe denkbar.<br />

Beispiel: Nanotechnologie<br />

Nano-Füllstoffe und Additive auf Basis<br />

der Nanotechnologie können Kunststoffen<br />

neue Eigenschaftskombinationen verleihen,<br />

wenn z. B. die Ansprüche an Transparenz<br />

und Flexibilität, Brechungsindex<br />

und Härte, Oberflächenfunktionalität<br />

und Materialeigenschaften, Isolationswirkung<br />

und Leitfähigkeit schier unüberbrückbare<br />

Gegensätze darstellen.<br />

Wachstumsbranche<br />

Die vorangegangenen Anwendungsbeispiele<br />

machen deutlich: Die Kunststoffindustrie<br />

der Welt – bestehend aus Kunststofferzeugung,<br />

Maschinenbau und<br />

Kunststoffverarbeitung – entwickelt sich<br />

in beachtlichem Tempo weiter. Sie gilt<br />

vollkommen zu Recht als Wachstumsbranche<br />

mit großer Zukunft. Auch der<br />

kurzfristige Stillstand wie in der Finanzund<br />

Wirtschaftskrise 2008/2009 hat die<br />

Branche nicht nachhaltig geschädigt: Sie<br />

ist so schnell in die Krise gefallen wie andere<br />

Industrien, aber umso schneller wieder<br />

aus der Krise gekommen. Die aktuellen<br />

Branchenzahlen belegen eindrucksvoll<br />

den Wiederaufstieg der Kunststoffe<br />

und der ganzen Industrie rund um den<br />

Werkstoff des 21. Jahrhunderts.<br />

Für das Jahr 2008 bezifferte der Erzeugerverband<br />

PlasticsEurope die weltweite<br />

Kunststoffproduktion mit 245 Millionen<br />

Tonnen. Dies entspricht einem Produktionsrückgang<br />

von sechs Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahr, als noch 260 Millionen<br />

Tonnen ausgewiesen wurden. Der Einbruch<br />

2008/2009 ändert jedoch nichts an<br />

der langfristigen Erfolgsstory der Kunststoffe.<br />

Hierfür ein Blick zurück: Die Gesamtmenge<br />

von 245 Millionen Tonnen im<br />

Jahr 2008 entspricht einem Zuwachs von<br />

durchschnittlich neun Prozent pro Jahr<br />

seit 1950. Rund 215 der 245 Millionen<br />

Tonnen sind Kunststoff-Werkstoffe, das<br />

heißt Materialien, die zu Produkten aus<br />

Punktgenaue Personalvermittlung<br />

<br />

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<br />

<br />

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104 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Kunststofftechnik<br />

Grafik: IHK Oldenburg<br />

Umsatzentwicklung Kunststoffindustrie im IHK-Bezirk Oldenburg, 1. Halbjahr 2010<br />

IHK Branchenreport Kunststoffindustrie<br />

% 1.000 EUR NORDFOLIEN GmbH<br />

Geschäftsführer: Axel Schwilp<br />

Am Tannenkamp 21 · 49439 Steinfeld<br />

Tel. 05492/88-0<br />

Fax 05492/88-558<br />

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www.nordfolien.com<br />

Pöppelmann GmbH & Co. KG<br />

Bakumer Straße 73 · 49393 Lohne<br />

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Die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren ab 50 und mehr Beschäftigten im <strong>Oldenburger</strong><br />

Land verzeichneten im ersten Halbjahr 2010 gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein<br />

kräftiges Umsatzplus von 18,5 Prozent auf 817 Millionen Euro (+120 Millionen Euro).<br />

Kunststoff verarbeitet werden. Die übrigen<br />

30 Millionen Tonnen werden zur Herstellung<br />

von Beschichtungen, Klebern,<br />

Dispersionen, Lacken oder Farben verwendet.<br />

Seit mehreren Jahren gelten die Länder<br />

Asiens und Ozeaniens als die größten<br />

Kunststoffproduzenten der Welt. Mit einem<br />

Anteil von 37 Prozent belegten sie im<br />

Jahre 2008 Platz eins auf der Rangliste<br />

der weltweiten Kunststoffproduktion, gefolgt<br />

von Europa mit 25 Prozent und den<br />

NAFTA-Staaten mit 23 Prozent. Die Produktionsmenge<br />

des Nahen und Mittleren<br />

Ostens sowie Afrikas stieg 2008 infolge<br />

des Kapazitätsaufbaus auf acht Prozent.<br />

Deutschlands Kunststofferzeuger hingegen<br />

verzeichneten nach einem ersten<br />

leichten Dämpfer im Jahr 2008 für das<br />

Jahr 2009 einen Rückgang der Produktionsmenge<br />

von 15 Prozent auf rund 17<br />

Millionen Tonnen – das sind dennoch<br />

immerhin 7,5 Prozent der weltweiten Erzeugung.<br />

Der Umsatz für das Gesamtjahr 2009<br />

lag um 23 Prozent niedriger als im Vorjahr<br />

und damit bei 17,5 Milliarden EUR. Nach<br />

der spürbaren Stabilisierung der Auftragslage<br />

im Verlauf des Jahres 2009 verzeichnen<br />

die Erzeuger im laufenden Jahr<br />

bei Produktion und Umsatz zweistellige<br />

Wachstumsraten.<br />

Unternehmensgruppe Schmidt-Visbek<br />

GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Ulrich Schmidt<br />

Visbeker Damm 32 · 49429 Visbek<br />

Tel. 04445/9622-0 · Fax 04445/9622-52<br />

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… die vermutlich längste Mikrowelle<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

105


Kunststofftechnik<br />

Foto: Messe Düsseldorf<br />

Kunststoff am Auto: Die Autobranche ist Westeuropas drittgrößter Verbraucher von Kunststoff-Werkstoffen.<br />

Nur die Verpackungs- und die Baubranche brauchen noch mehr Plastik.<br />

Kunststoffverbrauch in Europa<br />

nach Rekordjahr leicht im Minus<br />

Den Verbrauch an Kunststoff-Werkstoffen<br />

in Europa im Jahr 2008 schätzt PlasticsEurope<br />

auf 48,5 Millionen Tonnen. Gegenüber<br />

dem Vorjahr bedeutet dies einen<br />

Rückgang von 7,5 Prozent. Das britische<br />

Marktforschungsunternehmen Applied<br />

Market Information (AMI) weist für Thermoplaste<br />

in einer Studie ein Minus von<br />

acht Prozent für das Jahr 2008 gegenüber<br />

2007 aus. Nur noch 38 Millionen Tonnen<br />

Thermoplaste seien in Europa nachgefragt<br />

worden. Von 2008 auf 2009 sei die<br />

Nachfrage nach Polymeren erneut rückläufig<br />

gewesen, so die Marktforscher. Die<br />

dynamische Aufwärtsentwicklung der<br />

Branche seit Ende 2009 wird für das Gesamtjahr<br />

2010 aller Voraussicht nach die<br />

Rückkehr auf den gewohnte Wachstumspfad<br />

und respektable Verbrauchszuwächse<br />

bringen.<br />

Die Verbrauchsstatistik 2008 aus dem<br />

Hause PlasticsEurope weist in Westeuropa<br />

Deutschland mit 11,6 Millionen Tonnen<br />

und Italien mit 7,6 Millionen Tonnen als<br />

Spitzenreiter aus. Die beiden Länder stehen<br />

zusammen für rund 40 Prozent des<br />

europäischen Kunststoffverbrauchs – gefolgt<br />

von Frankreich, Spanien und dem<br />

Vereinigten Königreich.<br />

Die Verpackungsbranche verbrauchte<br />

gemäß der Analyse von PlasticsEurope mit<br />

38 Prozent den größten Anteil aller Anwenderindustrien<br />

für die Produkte aus<br />

Kunststoff, gefolgt von der Baubranche<br />

mit 21 Prozent. Die Automobilbranche<br />

schlug mit einem Anteil von acht Prozent<br />

zu Buche, die Elektronikindustrie mit<br />

sechs Prozent. Der Verbrauch der übrigen<br />

Abnehmer – die Möbelindustrie, die Medizinbranche,<br />

Hausgeräteindustrie inkl.<br />

Sport- und Freizeitartikel und Landwirtschaft<br />

– summierte sich im Jahr 2008 auf<br />

stolze 28 Prozent.<br />

Die Verwertungsrate in Europa lag im<br />

Jahr 2008 bei 51,3 und damit um 1,3 Prozent<br />

höher als im Vorjahr. Dabei ist zu berücksichtigen,<br />

dass die Verwertungsquoten<br />

je Land sehr unterschiedlich sind. Im<br />

Durchschnitt betrug der Prozentsatz für<br />

die stoffliche Verwertung 21,3 Prozent<br />

und für die energetische Verwertung 30<br />

Prozent. Mit der Schweiz, Dänemark,<br />

Deutschland, Schweden, Belgien, Österreich,<br />

den Niederlanden und Norwegen<br />

erreichen acht der EU27+2-Länder Verwertungsquoten<br />

von über 80 Prozent. Andere<br />

Staaten haben hier noch Nachholbedarf.<br />

An den Möglichkeiten scheitert es<br />

nicht: Die K2010 zeigt, dass alle notwendigen<br />

Recyclingtechnologien ausgereift<br />

und verfügbar sind.<br />

Der Kunststoff-Pro-Kopf-Verbrauch in<br />

Westeuropa wurde zuletzt für das Jahr<br />

2005 mit durchschnittlich rund 100 Kilogramm<br />

ermittelt. Nach Einschätzung von<br />

PlasticsEurope ist eine Steigerung auf 136<br />

Kilogramm bis 2015 möglich.<br />

Das insgesamt größte Wachstumspotenzial,<br />

so Pla sticsEurope, bestehe jedoch<br />

in den sich schnell entwickelnden und<br />

sehr bevölkerungsreichen asiatischen<br />

Ländern. Deren Pro-Kopf-Verbrauch von<br />

seinerzeit nur rund 20 Kilogramm soll bis<br />

zum Jahr 2015 um 90 Prozent auf 36 Kilogramm<br />

steigen.<br />

Auch in Osteuropa hat die Kunststoffindustrie<br />

beste Perspektiven: Hier soll der<br />

Pro-Kopf-Verbrauch bis zum Jahre 2015<br />

ebenfalls auf 36 Kilogramm steigen, was<br />

einer Verdopplung gegenüber 2005 entspricht.<br />

Distributeure von wachsender Bedeutung<br />

Mit wachsendem Selbstbewusstsein treten<br />

seit einigen Jahren die Kunststoffdistributeure<br />

am Markt auf. Viele große Distributeure<br />

haben ihre Portfolios durch<br />

komplementäre Produkte anderer Rohstofferzeuger<br />

so erweitert, dass sie Kunststoffverarbeiter<br />

aus einer Hand nahezu<br />

komplett versorgen könnten.<br />

Neben dem klassischen Distributionsund<br />

Kleinmengengeschäft, das sie im Auf-<br />

Schmidt - Thie - Plast<br />

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„Seit 1973 machen wir die weißen Striche auf der Straße“<br />

106<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


trag großer Kunststofferzeuger ausführen,<br />

haben viele ein eigenes Produktportfolio<br />

aus Compounds und Spezialprodukten<br />

aufgebaut, um die zunehmend standardisierten<br />

Typen ihrer großen Handelspartner<br />

zu ergänzen. Auch die<br />

zahlreichen Compoundeure, die auf die<br />

Modifikation bestimmter Basispolymere,<br />

auf bestimmte Anwendungsgebiete oder<br />

auf eine bestimmte Ausstattung von<br />

Kunststoffen spezialisiert sind, bemühen<br />

sich durch anwendungsspezifisch modifizierte<br />

Materialtypen und produktbegleitende<br />

Dienstleistungen um eine deutlichere<br />

Differenzierung von ihren Wettbewerbern.<br />

Kunststofftechnik<br />

Kunststoffmaschinenbau nach<br />

Krise mit zweistelligem Plus<br />

Die Weltproduktion von Kunststoff- und<br />

Gummimaschinen erreichte nach drei<br />

Jahren stetigen Wachstums im Jahr 2008<br />

mit fast 22 Milliarden Euro einen neuen<br />

Rekordwert, bevor sie 2009 krisenbedingt<br />

um nahezu ein Viertel auf knapp 17 Milliarden<br />

Euro einbrach.<br />

So heftig, wie sich vom dritten Quartal<br />

2008 an extreme Rückgänge beim Auftragseingang<br />

einstellten und auf breiter<br />

Front und quer durch den Maschinenbau<br />

eine rasante Talfahrt einsetzte, so fulminant<br />

sind die Maschinenbauer Anfang<br />

2010 mit überwiegend zweistelligen<br />

Wachstumsraten aus der tiefsten Krise ihrer<br />

Geschäftstätigkeit aufgestiegen. Erneut<br />

etwas beständiger als das Geschäft<br />

mit Verarbeitungsmaschinen zeigte sich<br />

die Nachfrage nach Automatisierungsund<br />

Peripherietechnik. In Europa haben<br />

viele Hersteller von Peripheriegeräten<br />

trotz der einschneidenden Krise ihre Bemühungen<br />

fortgesetzt, ihr Produktprogramm<br />

zu komplettieren – vor allem im<br />

Holz und Kunststoff im <strong>Verbund</strong> als WPC<br />

Kunststoffe sind nicht nur in Reinform<br />

einsetzbar, sondern tragen auch als Matrix<br />

dazu bei, andere Materialien einzubetten,<br />

verarbeitbar zu machen und damit<br />

zu attraktiven Produkten zu formen. Das<br />

beweisen beispielsweise Holz-Kunststoff-<br />

<strong>Verbund</strong>werkstoffe, die als Wood Plastic<br />

Composites (WPC) bekannt geworden<br />

sind und deren Verbrauch in den letzten<br />

Jahren stark angewachsen ist.<br />

WPC sind thermoplastisch verarbeitbare<br />

<strong>Verbund</strong>materialien aus Holzmehl oder<br />

Holzfasern und verschiedensten extrudierbaren<br />

Kunststofftypen wie PP, PVC<br />

etc. Obwohl der Holzanteil im Prinzip variabel<br />

ist, haben sich meist Anteile von<br />

mehr als 50 Prozent etabliert.<br />

Nach Angaben des deutschen Nova-Instituts<br />

werden weltweit bereits mehr als<br />

1,5 Millionen Tonnen WPC hergestellt. Bis<br />

zum Jahr 2015 prognostiziert das Institut<br />

eine Verdreifachung des weltweiten WPC-<br />

Verbrauchs auf rund fünf Millionen Tonnen<br />

pro Jahr. Wichtigste Anwendungen<br />

von WPC in Europa sind Bodenbeläge für<br />

den Außenbereich, das Fahrzeug-Interieur,<br />

Konsumgüter und Einrichtungsgegenstände.<br />

Büromöbel<br />

Biokunststoffe: Nischenwerkstoffe<br />

sind auf dem Vormarsch<br />

Prinzipiell lassen sich viele Kunststoffe<br />

nicht nur aus petrochemisch gewonnenen<br />

Vorprodukten synthetisieren. Vielmehr<br />

sind auch aus Naturprodukten gewonnene,<br />

biologische Vorprodukte zur Herstellung<br />

von Kunststoffen einsetzbar. Die so<br />

gewonnenen und so genannten Biokunststoffe<br />

haben sich eine solide Marktnische<br />

erschlossen und in einigen Verpackungsanwendungen<br />

und Konsumwaren bereits<br />

fest etabliert. Immer mehr Kunststoffe lassen<br />

sich – zumindest teilweise – auf der<br />

Basis nachwachsender Rohstoffe darstellen,<br />

inzwischen auch einige technische<br />

Kunststofftypen.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 107


Hinblick auf Materialförderung, Materialtrocknung,<br />

Materialdosierung, Automatisierungs-<br />

und Temperiertechnik sowie<br />

Mühlen bis hin zu Förderbändern und<br />

Separatoren aus einer Hand. Sehr differenziert<br />

präsentiert sich die Konjunktur<br />

bei den Herstellern von Werkzeugen und<br />

Formen. Zahlreiche Insolvenzen in allen<br />

großen Werkzeugbaunationen zeugen<br />

von den Schwierigkeiten bei schnelllebigen<br />

Produkten der Elektronik und dem<br />

technologisch wichtigen Automobilbau,<br />

der vielfach hochwertige Werkzeugtechnik<br />

entwickeln und nutzen lässt. Dennoch<br />

schwankte die Geschäftslage im Jahr<br />

2009 je nach Unternehmensaufstellung,<br />

Kompetenzportfolio und bedienten Anwenderbranchen<br />

zwischen massivem<br />

Auftragsmangel und Vollauslastung.<br />

Kunststofftechnik<br />

Kunststoffverarbeitung deutlich erholt<br />

Die merklich angespannte Marktsituation<br />

im Kunststoffmaschinenbau hatte ihre Ursache<br />

in der stark reduzierten Nachfrage<br />

aus der Kunststoffverarbeitung. Kleinere<br />

Bestellmengen, ausgebliebene und stornierte<br />

Aufträge hatten seit Mitte 2008 für<br />

eine extreme Reduzierung der Lagerbe -<br />

stände bei den Verarbeitern und nicht zuletzt<br />

zu außergewöhnlicher Zurückhaltung<br />

bei Investitionen geführt. Die sprunghafte<br />

Wiederbelebung der Technologiemärkte<br />

sorgte bei vielen Zulieferern für einen<br />

nahtlosen Übergang von der Unterauslastung<br />

mit Kurzarbeit in die Vollauslastung<br />

mit Kapazitätsdefiziten bei gelegentlichen<br />

Überhitzungsanzeichen.<br />

Die global schwächere Nachfrage nach<br />

Produkten aus Kunststoff hat die anhaltenden<br />

Verlagerungsbewegungen in der<br />

Kunststoffverarbeitung von Westeuropa<br />

nach Mittel- und Osteuropa sowie nach<br />

Asien ebenso wie von den USA nach Mexiko,<br />

China und Südostasien eher noch<br />

beschleunigt. Viele Kunststoffverarbeiter,<br />

vor allem in den Wertschöpfungsketten<br />

für Automobil und Telekommunikation,<br />

sind dabei in substanzielle wirtschaftliche<br />

Schwierigkeiten geraten. Von 2008 auf<br />

2009 sind nach Beobachtungen von AMI<br />

beispielsweise die Umsätze der europäischen<br />

Spritzgießbetriebe um 23 Prozent<br />

eingebrochen. Zwischen 2005 und 2008<br />

haben allein zwölf Prozent der westeuropäischen<br />

Spritzgießunternehmen ihren<br />

Betrieb eingestellt.<br />

Die deutschen Kunststoffverarbeiter<br />

hatten 2009 zweistellige Rückgänge zu<br />

beklagen: Die Produktion ging um elf Prozent,<br />

der Umsatz um 14 Prozent zurück –<br />

auf 46 Mrd. Euro. Seit Ende 2009 zeigen<br />

sich aber deutliche Erholungstendenzen.<br />

Für <strong>2011</strong> wird eine Rückkehr<br />

auf das Vorkrisenniveau erwartet<br />

Die gute Entwicklung schlägt sich bereits<br />

bei den Investitionen und der Beschäftigung<br />

nieder. 32 Prozent der kunststoffverarbeitenden<br />

Unternehmen haben nach<br />

Angaben des Ifo-Instituts in der ersten<br />

Jahreshälfte ihre Investitionsplanungen<br />

nach oben korrigiert. 30 Prozent wollen<br />

den Personalbestand aufstocken, nur vier<br />

Prozent dagegen weniger Mitarbeiter beschäftigen<br />

– je größer das Unternehmen,<br />

desto stärker die Zuversicht auf Erholung.<br />

Die Branche ist in hohem Maße abhängig<br />

vom Rohölpreis, der die Kostenstruktur<br />

erheblich prägt und unter ständigen<br />

Anpassungs- und Rationalisierungsdruck<br />

setzt. Die aktuellen Preisanstiege sind dabei<br />

kaum allein auf den konjunkturellen<br />

Aufschwung zurückzuführen. So hat sich<br />

zum Beispiel die Preiserhöhung von Polyethylen<br />

gegenüber dem Vorprodukt Ethylen<br />

verdoppelt. Zudem zeigen sich in einigen<br />

Produktsegmenten Versorgungsengpässe,<br />

so dass mit einer kurzfristigen Entspannung<br />

kaum zu rechnen ist.<br />

Standortvorteil <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />

Um starke Preisschwankungen auffangen<br />

zu können, setzen einige Unternehmen<br />

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Mit modernen Technologien im Werkzeugbau und in den<br />

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zu werden.<br />

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Böckmann (Direktor), Peter Niemeyer (Leiter Controlling/ Finanzen)<br />

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Kunststofftechnik<br />

die Standorte im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />

aufgrund der vergleichsweise günstigen<br />

Grundstückspreise einen Standortvorteil.<br />

Eine weitere Herausforderung ist<br />

die Energiepreisentwicklung.<br />

Im Vergleich zum Durchschnitt des verarbeitenden<br />

Gewerbes sind die Energiekosten<br />

in der Kunststoffverarbeitung mit<br />

96,4 Prozent deutlich stärker gestiegen.<br />

Trotz einer Steigerung des Kunststoffproduktionswertes<br />

um 30,9 Prozent stieg der<br />

Energieanteil am Produktionswert um 0,8<br />

Punkte auf 2,4 Prozent.<br />

Insgesamt hat die regionale Kunststoffindustrie<br />

im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />

nach Ansicht der Oldenburgischen IHK in<br />

den letzten Jahren dennoch an internationaler<br />

Wettbewerbsfähigkeit gewinnen<br />

können, wie der gestiegene Exportanteil<br />

am Umsatzvolumen beweise.<br />

Erfolgsfaktor Innovationsfähigkeit<br />

Innovationsfähigkeit wird der wesentliche<br />

Erfolgsfaktor für die Kunststoffverarbeitung<br />

in Deutschland und im <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland bleiben. Die regionalen<br />

Kunststoffunternehmen geben dabei einer<br />

Wettbewerbsstrategie der Qualitätsführerschaft<br />

die höchsten Erfolgschancen.<br />

Eine solche Strategie aber setzt (kosten-)<br />

intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeit<br />

voraus, die sehr schnell neue<br />

Marktstandards schafft.<br />

Eine wichtige Voraussetzung ist die Verfügbarkeit<br />

von Fachkräften, was auch im<br />

<strong>Oldenburger</strong> Münsterland inzwischen ein<br />

ernstzunehmendes Problem darstellt. Die<br />

Technik werde immer komplizierter, so<br />

dass auch an den Maschinen zum Teil Ingenieure<br />

erforderlich seien – so ist es immer<br />

wieder zu hören.<br />

Doch es mangelt auch an Werkzeugund<br />

Verfahrensmechanikern, IT-Fachkräften,<br />

Mechatronikern, Maschinenbauingenieuren<br />

und Energieelektronikern. Je<br />

stärker sich die Unternehmen auf die Qualitätsführerschaft<br />

konzentrieren, desto<br />

stärker steigt der Bedarf an Maschinenbauingenieuren,<br />

Wirtschaftsingenieuren,<br />

Betriebswirten, Diplom-Kaufleuten und<br />

IT-Fachkräften.<br />

Das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland ist mit<br />

mehr als 5.000 sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten die führende Kunststoffregion<br />

Niedersachsens. Nimmt man die<br />

Gummiverarbeitung hinzu, belegt es nach<br />

der Region Hannover Platz zwei. Die Beschäftigung<br />

in der Gummi- und Kunststoffverarbeitung<br />

stieg in den Landkreisen<br />

Cloppenburg und Vechta seit 1980<br />

Jahr für Jahr um durchschnittlich 5,9 Prozent.<br />

Entsprechend rasant stieg ihr Anteil<br />

an Niedersachsens Kunststoff- und Gummibeschäftigung.<br />

Jeder achte Kunststoffarbeitsplatz<br />

Niedersachsens findet sich<br />

mittlerweile im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland.<br />

Die wichtigsten Kunststoffstandorte<br />

des <strong>Oldenburger</strong> Münsterlandes sind Lohne,<br />

Steinfeld, Vechta, Emstek, Damme,<br />

Friesoythe, Dinklage und Bösel.<br />

Dabei sind die rund 100 kunststoffverarbeitenden<br />

Unternehmen des <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterlandes in der Regel international<br />

ausgerichtet. Sie bieten in ihrer<br />

Gesamtheit ein umfassendes und beeindruckendes<br />

Angebotsspektrum an Verpackungsbehältern<br />

und -folien, Profilen und<br />

technischen Teilen, Rohren und Gummiformteilen,<br />

Kabeln und Steckverbindungen<br />

und sind wichtige Entwicklungspartner<br />

für Markenhersteller der internationalen<br />

Lebensmittel-, Pharma-, Kosmetikund<br />

Automobilindustrie sowie den weltmarkt<br />

orientierten Maschinen- und Anlagenbau.<br />

Überdies bestehen komplexe vorund<br />

nachgelagerte Strukturen in den Bereichen<br />

Werkzeugbau, Recycling und<br />

Dienstleistungen, ohne die die vielzitierte<br />

»Boomregion <strong>Oldenburger</strong> Münsterland«<br />

kaum denkbar wäre.<br />

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Kundenorientierung ist bei uns reine Produktorientierung,<br />

denn bei delo steht das Produkt des Kunden im Mittelpunkt<br />

der Zusammenarbeit. Aus dieser Perspektive produzieren<br />

wir Verpackungsfolien und Folienverpackungen, die mehr<br />

sind als reine Verpackungen: vielmehr ein Bestandteil, der<br />

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Kunststofftechnik<br />

Foto: fm GmbH & Co. KG<br />

Zentrale in Bösel: Theo Budde (links) und Ulrich Meyer managen die fm-Gruppe, zu der inzwischen fünf Unternehmen zählen. Es gibt fm-<br />

Büromöbel, fm-Kunststofftechnik, fm-Industries, fm-Energie-Management und fm-Systemmöbel. Letztere hat sich auf die Herstellung<br />

von Unterschränken für Kopiergeräte und Drucker spezialisiert und ist Weltmarktführer in diesem Segment.<br />

INGRID<br />

BUDDE<br />

Kunststoffe im Möbelbau<br />

Einen Großteil unserer Zeit verbringen wir in Büro-und Geschäftsräumen. Egal, ob wir nun Kunde,<br />

Arbeitnehmer oder Chef sind: Das umgebende Ambiente beeinflusst uns und wirkt sich auf die<br />

Stimmung aus. Damit wird deutlich: Möbel, Einrichtung und Gestaltung eines Geschäftsraumes<br />

haben nicht nur repräsentativen Charakter. Sie bilden vielmehr die notwendige Basis für produktives<br />

und zufriedenes Arbeiten.<br />

Bei den Besuchern hinterlassen die<br />

Büromöbel und die Ausstattung einen<br />

ersten Eindruck. Und dieser<br />

Eindruck entscheidet, ob ein Gefühl des<br />

Vertrauens, der Zuverlässigkeit und Kompetenz<br />

gegenüber der Firma, des Betriebes<br />

oder Geschäftes entsteht. Die Einrichtung<br />

spiegelt die Struktur und die Dynamik<br />

wider und verrät viel über die Innovativität<br />

des Unternehmens.<br />

Das Thema Kunststoff ist im Möbelbau<br />

allgegenwärtig. Angefangen von melaminharzbeschichteten<br />

Spanplatten bis zu<br />

modernen Trennwänden hat Kunststoff<br />

mittlerweile den Werkstoff Holz in vielen<br />

Bereichen ersetzt. Einer der führenden<br />

Hersteller für Büroeinrichtungen ist die<br />

Firma fm Büromöbel. Im Laufe der Jahrzehnte<br />

hat sich die im Jahre 1964 von<br />

Franz Meyer gegründete Firma fm Büromöbel<br />

zur Unternehmensgruppe mit fünf<br />

Schwesterfirmen entwickelt. Die geschäftsführenden<br />

Gesellschafter Ulrich<br />

Meyer und Theo Budde zeigen sich heute<br />

in zweiter Generation für das Unternehmen<br />

verantwortlich.<br />

Die Unternehmensgruppe arbeitet zur<br />

Zeit mit 230 qualifizierten Mitarbeitern<br />

im Schichtbetrieb am Standort in Bösel.<br />

16.000 Arbeitsplätze für den deutschen<br />

Fachhandel wurden bei fm Büromöbel im<br />

Jahr 2009 produziert.<br />

Täglich werden rund 30 Tonnen melaminharzbeschichteten<br />

Spanplatten verarbeitet.<br />

Das Material ist besonders in der<br />

Büromöbelfertigung ein sehr beliebter<br />

Werkstoff, denn melaminharzbeschichtete<br />

Spanplatten sind extrem kratzfest und<br />

resistent gegen leichte Säuren und Lau-<br />

112 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Kunststofftechnik<br />

Foto: fm GmbH & Co. KG<br />

Im Jahre 2006 errichtete die fm-Firmengruppe<br />

ein neues Produktionsgebäude mit<br />

Verwaltung für die fm Kunststofftechnik-<br />

GmbH.<br />

gen. Eine Farbveränderung durch Sonneneinstrahlung<br />

kann ebenfalls ausgeschlossen<br />

werden. So ist es möglich, auch<br />

nach Jahren noch weitere Produkte zu ergänzen.<br />

Die Kunststoffdekore – beispielsweise<br />

in Buche natur, Kirsche, Spitzahorn<br />

oder Olive – unterscheiden sich kaum von<br />

Echthölzern, sind sehr robust, leicht zu<br />

verarbeiten und lassen keine Wünsche offen.<br />

Aktueller Trend im Möbelbau: Acryltüren<br />

mit Bilddekor. Hier gibt es unzählige<br />

Motive, die man etwa auf Schranktüren<br />

aufbringen kann und die jedem Büro<br />

eine individuelle Note verleihen. Ob man<br />

sich als Agrarunternehmen für ein Landschaftsmotiv<br />

entscheidet oder als Automobilanbieter<br />

für ein sportliches Motiv,<br />

bleibt dabei jedem selbst überlassen.<br />

Ein Highlight für jedes Bürogebäude<br />

sind Kunststofftrennwände mit eingelegten<br />

Gräsern, Blättern, Federn oder abstrakten<br />

Gebilden. Ob asiatisch anmutend<br />

mit Bambus oder maritim im Muscheldesign<br />

– hier steht eine große Palette zur<br />

Auswahl. Auch Türen aus Acrylkunststoff<br />

mit eingebauten LED-Leuchten sorgen<br />

stets für eine angenehme Atmosphäre.<br />

Im Unternehmensbereich fm Systemmöbel<br />

hingegen werden ausschließlich Un -<br />

ter schränke für Kopierer und Drucker<br />

produziert. fm Systemmöbel ist zusammen<br />

mit der in South Windsor, CT angesiedelten<br />

Firma fm Industries mittlerweile mit<br />

einem Jahresvolumen von 200.000 gefertigten<br />

Unterschränken Weltmarktführer.<br />

Bis vor wenigen Jahren noch wurden<br />

Unterschränke für Kopierer und Drucker<br />

komplett aus melaminharzbeschichteten<br />

Spanplatten gefertigt. Um mehr Marktanteile<br />

zu generieren beschloss man, die Gerätewagen<br />

nicht nur nach praktischen Gesichtspunkten<br />

zu fertigen, sondern sie<br />

obendrein produktdesignerisch zu optimieren.<br />

Es sollten Türen entwickelt werden,<br />

die in Form, Farbe und Design exakt<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

113


Kunststofftechnik<br />

Foto: fm GmbH & Co. KG<br />

Werk- und<br />

Objektschutz<br />

Revierdienst,<br />

Kontrolldienst<br />

Alarmverfolgung,<br />

Intervention<br />

Personenschutz,<br />

Detektei<br />

Messe- und Veranstaltungsschutz<br />

Videoüberwachung<br />

Hausnotruf,<br />

Alarmzentrale<br />

Geldtransport,<br />

Kurierdienste<br />

Reinigungs- und<br />

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Die fm-Hauptverwaltung und Hauptproduktionsstätte an der Glaßdorfer Straße in Bösel.<br />

Spritzguss bei fm: fm Kunststofftechnik produziert Kunststoffteile im Spritzguss-, Tiefziehund<br />

Twin-Sheet-Verfahren.<br />

dem Kopierer oder Drucker entsprachen.<br />

Nur mit Holz kam man hier nicht weiter.<br />

Was also lag näher, als eine Front komplett<br />

aus Kunststoff zu entwickeln?<br />

Nach einer aufwendigen Entwicklungsphase<br />

wurden die Kunststofftüren zunächst<br />

bei Fremdunternehmen gefertigt,<br />

um die Akzeptanz am Markt zu testen. Die<br />

Nachfrage nach Kunststofffronten wurde<br />

immer größer. Um den Bedarf der Konzerne<br />

weltweit zu decken, entschloss man<br />

sich schnell, in eigene Maschinen und eigenes<br />

Know-how zu investieren. Die eigens<br />

im Jahr 2003 gegründete Firma fm<br />

Kunststofftechnik entstand somit aus einer<br />

Innovation aus dem Unterschrankbereich<br />

für Kopierer und Drucker.<br />

Im hauseigenen Werkzeugbau werden<br />

heute zunächst mit Hilfe von hochpräzisen<br />

CNC-gesteuerten Maschinen die<br />

Werkzeuge für die unterschiedlichen Türfronten<br />

entwickelt. Im Anschluss daran<br />

werden die Fronten aus ABS im Twinsheet-<br />

Verfahren hergestellt, einer Weiterentwicklung<br />

des herkömmlichen Tiefziehverfahrens.<br />

fm Kunststofftechnik gehört<br />

bundesweit zu den wenigen Firmen, die<br />

dieses Verfahren beherrschen und anwen-<br />

Foto: fm GmbH & Co. KG<br />

114 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Kunststofftechnik<br />

Foto: fm GmbH & Co. KG<br />

<br />

bestanden<br />

Der Vorlagenhalter »Docuglide« verbessert die Ergonomie am Bildschirmarbeitsplatz und<br />

dient der Gesundheitsförderung.<br />

den. Dabei werden in einem Arbeitsgang<br />

zwei thermoplastische Platten oder Folien<br />

erhitzt und durch Vakuumverformung zu<br />

einem Hohlkörper verschweißt.<br />

Das Kunststoffmaterial wird umweltfreundlich<br />

und ohne Lösungsmittel und<br />

Schweißzusätze miteinander verbunden.<br />

Beim Twinsheet-Verfahren kann die ganze<br />

Palette der Materialien – ähnlich wie<br />

bei der standardmäßigen Thermoverformung<br />

– eingesetzt werden. Zusätzlich<br />

können die Platten unterschiedlich stark<br />

sein und im Prozess verschiedene Farben<br />

und Dickten aufweisen. Zur Zeit wird daran<br />

gearbeitet, einen ganzen Schrank komplett<br />

nur aus Kunststoff herzustellen.<br />

Weitere Kunststoffprodukte im Möbelbau<br />

sind zum Beispiel die Materialschalen<br />

für Rollcontainer. Sie werden im Monobzw.<br />

Tiefziehverfahren gefertigt. Dabei<br />

wird eine thermoplastische Tafel oder Folie<br />

beidseitig erwärmt. Durch Einblasen<br />

von Druckluft oder Vakuum wird die Tafel<br />

in eine Form gezogen. Anschließend wird<br />

das verformte Teil durch Luft bis zum Erstarrungspunkt<br />

abgekühlt. Das verformte<br />

Produkt wird danach durch Druckluft<br />

vom Werkzeug gelöst.<br />

Prinzipiell lassen sich alle Thermoplaste<br />

im Thermoformverfahren verarbeiten,<br />

die bei Temperaturerwärmung erweichen<br />

und beim Abkühlen erhärten. Die Taktzeiten<br />

sind hauptsächlich abhängig von der<br />

Materialstärke und von der Materialart.<br />

Weitere Kunststoffkomponenten im Büromöbelbau<br />

sind die Abschlussleisten für<br />

Schreibtischgestelle, die Adapter für Rollcontainer<br />

und die Sockel für Schrankwände.<br />

Diese Produkte werden samt und<br />

sonders im Spritzgussverfahren produziert.<br />

Dabei können Teile mit komplexer<br />

Geometrie erstellt werden. Der Produktionsvielfalt<br />

sind praktisch keine Grenzen<br />

gesetzt. Im Spritzguss wird das Granulat<br />

aus einem Trichter gezogen und danach<br />

erwärmt. Das geschmolzene Granulat<br />

(Schmelze) wird dann mit einer Einspritzeinheit<br />

unter hohem Druck in den formgebenden<br />

Hohlraum gedrückt. Ein reduzierter<br />

Druck wirkt so lange auf die<br />

Schmelze ein, bis diese vollständig erstarrt<br />

ist. Die Spritzgusstechnik findet vor<br />

allem bei hohen Stückzahlen Anwendung,<br />

da die Herstellung von Spritzgussteilen<br />

mit kurzen Taktzeiten möglich und<br />

die Nacharbeit sehr gering ist.<br />

Ein innovatives Spritzgussprodukt aus<br />

dem Hause fm Kunststofftechnik ist der<br />

Konzepthalter Docuglide. Damit lassen<br />

sich Arbeitsabläufe wie Lesen, Schreiben<br />

und das Eingeben von Daten in die EDV<br />

erleichtern. Die Konzeptvorlage liegt zwischen<br />

dem Monitor und der Tastatur und<br />

ermöglicht ein entspanntes und gesundes<br />

Arbeiten am EDV-Arbeitsplatz. Der Körper<br />

bleibt in einer ergonomisch aufrechten<br />

Haltung und muss nicht ständig vorgebeugt<br />

und gedreht werden. ■<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

- Gehäuse komplett aus Edelstahl<br />

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115


Kunststofftechnik<br />

Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />

Automatisierung sichert den MOL-Standort <strong>Oldenburger</strong> Münsterland: Geschäftsführer Hubert Buschermöhle (links) und Betriebsleiter<br />

Jürgen Tapken leiten das Team der Gummispezialisten aus Vechta.<br />

HUBERT<br />

BUSCHERMÖHLE, GESCHÄFTSFÜHRER<br />

GMBH & CO. KG<br />

M . O . L . GUMMIVERARBEITUNG<br />

Kunden erwarten Flexibilität<br />

In mehrfacher Hinsicht wird von MOL Gummiverarbeitung hohe Flexibilität erwartet. Die<br />

Produkte des Unternehmens sind aus Gummi, also aus einem wirklich flexiblen Material.<br />

Und auch die Reaktionen auf Marktwünsche oder bei Produktentwicklungen sollen flexibel<br />

sein. Die internationale Kundschaft in mehr als 45 Ländern weltweit schätzt die Gummidichtungen<br />

und Gummiprofile von MOL aus Vechta – Flexibilität seit 1978.<br />

Gummi ist ein ganz besonderer<br />

Stoff. Besonders hervorstechend<br />

ist sein Rückfederungsvermögen<br />

bzw. seine Elastizität. Man kann einen<br />

Gummistreifen um das Vielfache seiner<br />

Ursprungslänge dehnen, ohne dass er<br />

reißt. Wenn man ihn danach loslässt,<br />

springt er zurück und hat wieder seine ursprüngliche<br />

Form und Länge. In ähnlicher<br />

Weise kann man ihn zusammendrücken,<br />

biegen oder drehen, und jedes Mal wird er<br />

nach dem Loslassen wieder in die anfängliche<br />

Form zurückspringen. Kein anderes<br />

Material zeigt eine solche Elastizität. Aus<br />

diesem Grund bezeichnet man die Gummiwerkstoffe<br />

als Elastomere.<br />

In Südamerika wurde bereits im 15.<br />

und 16. Jahrhundert über einen besonderen<br />

Baum (Hevea brasiliensis) berichtet,<br />

der eine eigenartige Milch (Latex) absonderte<br />

und den die Bewohner darum<br />

Cahuchu (tränendes Holz) nannten. Aus<br />

dieser Bezeichnung entwickelte sich das<br />

Wort Kautschuk. Heute wird Naturkautschuk<br />

aufgrund seiner hervorragenden<br />

Eigenschaften immer noch als Zusatz in<br />

der Reifenindustrie verwendet. Viele industrielle<br />

Gummiprodukte werden mittlerweile<br />

jedoch aus komplett synthetischen<br />

Elastomeren hergestellt.<br />

Der Amerikaner Charles Goodyear entdeckte<br />

1839 mit der Vulkanisation den<br />

wichtigsten Verarbeitungsschritt für die<br />

industrielle Nutzung von Kautschuk. Der<br />

Zusatz von Schwefel in der Kautschukmischung<br />

brachte in Verbindung mit Hitze<br />

den gewünschten Erfolg. Der Kautschuk<br />

war nach der sogenannten Vulkanisation<br />

nicht mehr klebrig und wurde haltbar. Die<br />

116 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Kunststofftechnik<br />

Foto: MOL/Berstorff<br />

Nagelneue Extrusionslinie für Gummiprofile als Mikrowellenanlage: Der Leiter der Extrusionsabteilung,<br />

Peter Rolwes, steuert die 70 Meter lange Anlage von einem zentralen Leitstand.<br />

Erfindung der Vulkanisation brachte den<br />

entscheidenden Durchbruch bei der Verwendung<br />

von Kautschuk als Ausgangmaterial<br />

für die Herstellung vieler alltäglicher<br />

Gummiartikel. Eine herausragende<br />

Innovation war die Erfindung des Luftreifens<br />

durch den Belfaster Tierarzt John<br />

Boyd Dunlop im Jahre 1888.<br />

Gummiverarbeitung in Vechta<br />

Die Firma MOL startete 1978 in Vechta<br />

mit der Verarbeitung von Gummi. Für die<br />

wachsende Produktion von Kanal- und<br />

Hausabflussrohren in Europa wurden geeignete<br />

Dichtungen benötigt. Da diese<br />

speziellen Artikel nicht in ausreichender<br />

Menge und Qualität zu beschaffen waren,<br />

wurde beim Rohr-Hersteller – den Gebrüdern<br />

Ostendorf – kurzerhand eine Gummifertigung<br />

installiert und der neue Betrieb<br />

M.O.L. Gummiverarbeitung GmbH<br />

gegründet.<br />

Kurz nach seiner Gründung zog das<br />

Unternehmen in die erste Produktionshalle<br />

an die Gutenbergstraße 14 im Industriegebiet<br />

Nord von Vechta um. Bis heute<br />

sind an diesem Ort sechs Produktionshallen,<br />

fünf Lagerhallen sowie eine neue Verwaltung<br />

entstanden – und der Standort<br />

wächst dank guter Auftragslage weiter.<br />

Ein Tochterbetrieb in Istanbul ergänzt die<br />

Produktionskapazität seit einigen Jahren.<br />

Und täglich verlassen heute mehr als 1,5<br />

Mio. Stück die Werke von MOL – vor allem<br />

Gummi-Dichtungsringe im Durchmesser<br />

von 25 bis 2.000 Millimeter sowie zigtausend<br />

Meter Extrusionsprofile.<br />

M.O.L. als Erstausrüster (OEM)<br />

für die internationale Rohrindustrie<br />

Einem Dichtungsring sieht kaum jemand<br />

an, wieviel Technik und Know-how für<br />

seine Herstellung erforderlich sind. Sein –<br />

zugegeben – unscheinbares Äußeres verbirgt<br />

zahlreiche Anforderungen hinsichtlich<br />

Rückstellvermögen, chemischer sowie<br />

thermischer Beständigkeit. Und erst<br />

sein Querschnitt zeigt, wie wichtig ein gutes<br />

Design für dauerhaft dichte Rohrverbindungen<br />

ist. MOL ist bestrebt, in enger<br />

Zusammenarbeit mit den Kunden wirtschaftliche<br />

und wettbewerbsfähige Lösungen<br />

zu finden. Die schnelle Produktentwicklung<br />

und der innovative Werkzeugbau<br />

sind Stärken, von denen die Kunden<br />

profitieren.<br />

Die Qualität der Produkte wird laufend<br />

durch das eigene Labor in Vechta geprüft.<br />

Schon bei der Rohstoffprüfung legt MOL<br />

hohe Qualitätsstandards nach internationalen<br />

Normen wie z. B. der DIN EN 681-1<br />

fest. Eigenen Kontrollen werden regelmäßig<br />

durch Fremdprüfungen anerkannter<br />

Prüfinstitute wie dem MPA NRW Deutschland,<br />

Kiwa KOMO Niederlande, SIS Det<br />

NorskeVeritas Skandinavien oder der Kitemark<br />

BSI London UK untermauert. Die erfolgreiche<br />

Zertifizierung des MOL-Managementsystems<br />

nach ISO 9001:2008 ist<br />

zudem die Grundlage von Qualität und im<br />

Markt absolute Grundvoraussetzung, um<br />

sich überhaupt als anerkannter Lieferant<br />

zu etablieren.<br />

Im globalisierten Markt stellen die Kunden<br />

eigene und sehr weit gehende Anfor-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

117


Kunststofftechnik<br />

Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />

Das Gelände der MOL-Gummiverarbeitung von der neuen Bundesstraße B69 gesehen. Der Standort Vechta ist seit 1978 Hauptsitz der MOl-<br />

Gummiverarbeitung. Mit den angrenzenden Erweiterungsflächen sind auch zukünftige Projekte in Vechta realisierbar.<br />

derungen an ihre Lieferanten. Hier ist<br />

MOL täglich gefordert, die Termintreue<br />

just in time einzuhalten, will heißen: Es<br />

darf weder zu früh noch zu spät angeliefert<br />

werden. Die internationalen Kundengruppen<br />

installieren immer genauere und<br />

verfeinerte Systeme, um die Lieferqualität<br />

zu überwachen. Supply chain management<br />

ist dabei ein aktuelles Thema. Forderungen<br />

wie die nach der OTIF 95 (on time<br />

in full bei mind. 95 Prozent aller Lieferungen)<br />

werden europaweit als strenger Bewertungsmaßstab<br />

angesetzt.<br />

Handarbeit und Automatisierung<br />

So wichtig wie Hightech und Automatisierung,<br />

so unverzichtbar sind fachkundige<br />

Menschen, die ihre Aufgaben verstehen<br />

und Lösungen finden. Es ist das gute Zusammenspiel<br />

von Mensch und Maschine,<br />

das zu Wachstum und Wohlstand führt.<br />

Gut zu wissen, dass für MOL fast 400<br />

Menschen täglich mit dem Produkt Gummi<br />

befasst sind – und zwar in Deutschland,<br />

der Türkei, in Polen und Tschechien.<br />

Für die Ansiedlung von Industriebetrieben<br />

gibt es nach gängiger Lehrmeinung<br />

viele unterschiedliche Standortfaktoren.<br />

Bei MOL ist es der »Standortfaktor OM«,<br />

der den Erfolg der Firma ausmacht. Es ist<br />

der Standort im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />

mit seinen Menschen, seinen Mentalitäten<br />

und Wertvorstellungen, der uns<br />

echte Vorteile verschafft. Ausreichend<br />

Strom und Quadratmeter gibt es schließlich<br />

fast überall in Europa – aber nur eine<br />

Region, die ihre Unternehmen so nachhaltig<br />

prägt.<br />

48 moderne Spritzgussmaschinen mit<br />

einer Schließkraft von 250 bis 1.000 Tonnen<br />

und drei Profil-Extrusionslinien kennzeichnen<br />

die Fertigungslinien von MOL.<br />

Alle Prozesse werden selbstverständlich<br />

computergestützt verfolgt.<br />

Referenzen<br />

Die patentierte Euro-L Dichtung für PP-<br />

Kanalrohrsysteme ist ein guter Beweis für<br />

eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen<br />

Dichtungshersteller und Rohrproduzent.<br />

Diese Dichtung für das KG2000®-<br />

Rohr von Ostendorf, Magnaplast, Wavin<br />

und Pipelife ist heute State of the Art unter<br />

den Kunststoffrohr-Dichtsystemen.<br />

Die MOL-Integra-Dichtung ist eine ganz<br />

neue Produktlinie für die Herstellung von<br />

Betonrohren mit integrierter Elastomerdichtung.<br />

Führende nationale und internationale<br />

Betonrohrhersteller verwenden<br />

diese hochwertigen Dichtungen für Ihre<br />

Produkte. Dabei ist die Zertifizierung der<br />

Dichtungen nach der Norm QR 4060® der<br />

FBS in Bonn (Fachvereinigung Betonrohre<br />

und Stahlbetonrohre) ein wichtiges Qualitätsmerkmal.<br />

MOL-Fassadenprofile für kleine Anwendungen<br />

(Wintergartenbau) bis hin zu Megaprojekten<br />

wie z. B. Elastomerprofile für<br />

die Fassadenherstellung des neuen Willy-<br />

Brandt-Flughafens in Berlin (BBI, Berlin<br />

Brandenburg International) oder für das<br />

Daimler-Benz-Museum Stuttgart unterstreichen<br />

die Leistungsfähigkeit der Extrusion<br />

und die Kompetenz des Werkzeugbaus.<br />

118 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Kunststofftechnik<br />

Erweiterung des Produktionsstandorts<br />

Ständige Weiterentwicklung der Fertigungsverfahren<br />

und die wachsende Anzahl<br />

der Produkte erfordern den Ausbau<br />

des Produktionsstandortes Vechta. Trotz<br />

der allgemeinen Wirtschaftskrise, die speziell<br />

auch den Bausektor stark getroffen<br />

hat, werden bei MOL neue Investitionen<br />

getätigt.<br />

In den vergangenen zwei Jahren hat die<br />

Firma viel für die Automatisierung der<br />

Fertigung im Spritzgussbereich getan. Die<br />

industrielle Produktion von Gummidichtungen<br />

im Spritzguss erfordert noch ein<br />

hohes Maß manueller Kontroll- und Sortierarbeiten.<br />

Heute sind dafür neue Produktionsstraßen<br />

entwickelt worden, die<br />

durch Verkettung der einzelnen Arbeitsschritte<br />

vom Rohstoff bis hin zur fertig<br />

verpackten Palette alle Prozesse in line<br />

vereinen (Spritzgießen, Entformen, Vereinzeln,<br />

Richten, Silikonisieren, Laservermesssung,<br />

Stapeln, Folieneinschweißung<br />

Palettieren, alles im Minutentakt; es waren<br />

mal Tage…). Mit diesen neuen Produktionsverfahren<br />

werden verbesserte<br />

Qualitäten und erheblich kürzere Durchlaufzeiten<br />

möglich.<br />

2010 wurde die Extrusionsabteilung<br />

um eine weitere, hochmoderne Gummi-<br />

Extrusionslinie erweitert. Diese neue Anlage<br />

vulkanisiert die Elastomerprofile im<br />

Mikrowellenverfahren (UHF = ultra high<br />

frequency curing). Dabei wird die nötige<br />

Energie für die Vernetzung der Rohstoffe<br />

über einen Mikrowellen-Tunnel erzeugt.<br />

Mit der neuen Anlage ist es MOL möglich,<br />

ein breiteres Produktspektrum anzubieten,<br />

wie z. B. EPDM-Gummiprofile mit<br />

großen Hohlkammern für Industrie-Rolltore<br />

oder große Betonrohrdichtungen mit<br />

vielen kleinen Hohlkammern. Auch die<br />

Alles MOL, alles made in Vechta: Patentierter Euro-L-Dichtring für KG2000®-Rohr (oben<br />

links), Skizze einer MOL-Fassadendichtung für maßgeschneiderte Lösungen mit engsten<br />

Toleranzen (oben rechts), Megaprojekt mit MOL-Dichtungen: Die Fassade des Daimler-<br />

Benz-Museums in Stuttgart (unten links), Integra-Betonrohrdichtung (unten rechts).<br />

innerbetrieblichen Warenströme und die<br />

Lager-Logistik werden ständig weiterentwickelt.<br />

Schon mit dem Zukauf des ehemaligen<br />

Famila-Geländes vor einigen Jahren<br />

konnte MOL wachsen. Dank der aktuellen<br />

Erweiterung des Betriebsgeländes<br />

um die Bereiche der alten Bundesstraße B<br />

69 und einiger Nachbargrundstücke kann<br />

MOL auch künftige Projekte weiterhin in<br />

Vechta realisieren.<br />

■<br />

Fotos: MOL (3), Raico Bautechnik<br />

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Gesamtkonzept gehört der gute Service der Werkstatt und<br />

der Kältetechnik. Sowie der innovative Fahrzeugbau, die<br />

Volvo Mietflotte und die Gebrauchtwagenvermarktung.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

119


Kunststofftechnik<br />

Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />

Wachstum ist Trumpf: Franz (links) und Martin Burwinkel steuern ihr gleichnamiges Kunststoffunternehmen seit Jahren stets in Richtung<br />

Expansion. Auch 2009 hat das Unternehmen ein gutes Umsatzplus erzielt, so Geschäftsführer Martin Burwinkel.<br />

FRANZ BURWINKEL, MARTIN BURWINKEL<br />

Kunststoff im Blut<br />

Im weltweit bekannten Reiterörtchen Mühlen – oder genauer gesagt: Bei der Burwinkel Kunststoffwerk<br />

GmbH – ist Hochstimmung angesagt. Von der Wirtschaftskrise kaum etwas gespürt, wächst die<br />

Firma stetig weiter. Expansion steht auf dem Plan. Das Unternehmen wird im laufenden Jahr eine<br />

Umsatzsteigerung von rund 20 Prozent erfahren. Eine Erfolgsgeschichte, die in jüngster Vergangenheit<br />

durch mehrere gewonnene Designpreise belegt wird.<br />

Dass das Unternehmen in der Kunststoffbranche<br />

so gut aufgestellt ist,<br />

liegt in erster Linie wohl an seiner<br />

ungewöhnlichen Philosophie: Standardwege<br />

verlassen, um mit Innovationen und<br />

Weiterentwicklungen auf dem Kunststoffgebiet<br />

die Verwirklichung neuer Produkte<br />

zu ermöglichen. Das heißt konkret: Das<br />

Kopieren bestehender Lösungen wird den<br />

Wettbewerbern überlassen. Burwinkel<br />

bietet spezielle Lösungen für spezielle Artikel.<br />

Durch diese Individualität an Leistungen<br />

hat Burwinkel einen breiten Kundenstamm<br />

aus den verschiedensten Bereichen<br />

im In- und Ausland seit über 30<br />

Jahren aufgebaut und stets erweitert.<br />

Das Spektrum der weltweiten Klientel<br />

reicht von der Flugzeug-, Windkraft- und<br />

Agrarbranche über die Bau-, Elektro- und<br />

Pyrotechnikbranche bis hin zu Artikeln<br />

für die Krankenhauseinrichtung. Außerdem<br />

beliefert Burwinkel das gesamte, bei<br />

allen Kindern bekannte »Pustefix«-Sortiment<br />

und verfügt über eine breite Palette<br />

an Dosen und Deckeln für unterschiedlichste<br />

Verpackungsanwendungen.<br />

Kundenzufriedenheit ist oberste Maxime<br />

Den Kunden ist es wichtig, ihren Artikel<br />

ganzheitlich aus einer Hand zu wissen –<br />

angefangen von der Idee, dem Artikel -<br />

design über die Konstruktion des passenden<br />

Werkzeugs im benachbarten Werkzeugbau-Unternehmen<br />

Brinkmann Formenbau<br />

bis hin zur Produktion. Selbst die<br />

Bedruckung der Artikel kann mittels Siebdruckverfahren<br />

durchgeführt werden. Alles<br />

findet im Hause Burwinkel statt und<br />

garantiert so maximale Kontrolle, Flexibilität<br />

und Schnelligkeit der Produktion.<br />

120 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Kunststofftechnik<br />

Konkurrenz aus Fernost braucht man daher<br />

nicht zu fürchten. »Lieferengpässe aus<br />

diesen Ländern wegen irgendwelcher Naturkatastrophen<br />

– man denke da zum Beispiel<br />

an den Vulkanausbruch auf Island<br />

2010 – sind für uns kein Thema«, sagt<br />

Martin Burwinkel.<br />

Auch die Montage einzelner Teile kann<br />

auf Wunsch erfolgen. Entweder werden<br />

diese vor Ort zusammengefügt, oder zu<br />

Behindertenwerkstätten der Region geliefert,<br />

wo gehandicapte Menschen ihren Lebensunterhalt<br />

selbst verdienen können.<br />

Wenn die fertigen Teile nicht sofort ausgeliefert<br />

werden, besteht die Möglichkeit,<br />

sie im werkseigenen Regallager mit über<br />

3.000 Palettenstellplätzen zwischenzulagern.<br />

Überwacht wird dies alles durch ein<br />

intelligentes EDV-System, auf das jeder<br />

Mitarbeiter Zugriff hat und das den gesamten<br />

Produktionsablauf von der Auftragserfassung<br />

bis zur Auslieferung abbildet.<br />

Dank dieses zentralen Kontrollsystems<br />

ist es immer möglich, termingerecht<br />

zu produzieren.<br />

Doch nicht nur durch die hohe Anzahl<br />

verschiedener Artikel hebt sich Burwinkel<br />

Kunststoffe vom Mitbewerber ab. Allein<br />

im Jahre 2010 sind mehr als 120 verschiedene<br />

Kunststoffarten zum Einsatz<br />

gekommen – von Massenkunststoffen wie<br />

Polystyrol oder Polyethylen bis hin zu<br />

hochtechnischen Kunststoffen wie Polyetherblockamid<br />

oder Polyamid mit 50<br />

Prozent Glasfaseranteil. Darüber hinaus<br />

verwendet Burwinkel eine große Auswahl<br />

an Farbbatches, die die einzelnen Artikel<br />

individualisieren.<br />

Ähnlich ungewöhnlich ist die Bandbreite<br />

der Maschinen. In den Produktionshallen<br />

stehen vierholmige Maschinen mit einer<br />

Schließkraft von 20 bis 1.000 Tonnen<br />

Alles an Bord: Burwinkel verfügt über 70 Spritzgussmaschinen mit einer Spitzen-Leistungsstärke<br />

von 1.000 Tonnen und eigene Siebdruck- sowie Versand- und Logistiklinien.<br />

in vertikalen und horizontalen Ausführungen.<br />

Das Antriebskonzept variiert von<br />

vollelektrisch bis vollhydraulisch. Mit insgesamt<br />

70 Maschinen gibt es für jeden erdenklichen<br />

Anwendungsfall die passende<br />

Produktionsressource.<br />

Das Vertrauen der Kunden in die Arbeit<br />

der Burwinkel GmbH ist groß. Und an<br />

praktischen Anwendungen mangelt es<br />

nicht. So verzeichnet die Firma jedes Jahr<br />

rund 30 Neuentwicklungen, womit jährlich<br />

mehr als 100 Werkzeuge neu hinzukommen.<br />

Da wird der Platz langsam<br />

knapp. »Unsere Kapazitäten hier auf dem<br />

Gelände sind schon wieder nahezu erschöpft«,<br />

so Burwinkel. »In Kürze werden<br />

wir deshalb erneut weitere Lager- und<br />

Produktionshallen beziehen«.<br />

Ausgezeichnete Arbeit<br />

Die Innovationskraft und das Know-how<br />

aller Mitarbeiter machen bei Burwinkel<br />

immer wieder neue Artikel möglich, deren<br />

Fertigung von anderen Betrieben oft<br />

als unmöglich oder zu aufwändig abgelehnt<br />

wird. Für den diplomierten Wirtschaftsingenieur<br />

Martin Burwinkel sind<br />

es aber gerade diese Herausforderungen,<br />

deren Bewältigung die Qualität seines<br />

Unternehmens auszeichnen. »Die Möglichkeiten,<br />

die uns der Kunststoff bietet,<br />

sind nahezu unbegrenzt, und jeden Tag<br />

kommen neue hinzu. Diese neuen Chancen<br />

gilt es in marktfähige Produkte umzuwandeln«,<br />

so der 40-Jährige.<br />

Beispiele für die Realisierung komplexer<br />

Kundenanforderungen gibt es genug:<br />

Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

121


Kunststofftechnik<br />

Foto: Burwinkel Kunststoffwerk GmbH<br />

Den renommierten iF communication design award 2010 in der Sparte »Verkaufsverpackungen«<br />

erhielt die Maxxbox Bohrer-Kassette der ITW Heller GmbH aus Dinklage. Entwickelt und<br />

gefertigt wurde das Produkt von Burwinkel Kunststoffe aus Mühlen.<br />

• das ein Meter lange Rohr, das im Zwei-<br />

Komponenten-Spritzgussverfahren parallel<br />

mit dem Anschlusskopf gespritzt<br />

wird; nur so entsteht eine untrennbare<br />

Verbindung zwischen Rohr und Kopf –<br />

ohne Verzug oder nachträgliche mechanische<br />

Schädigung der Bauteile;<br />

• der Einsatz hochmolekularen Polyethylens<br />

für Fördertechniken; damit avancierte<br />

Burwinkel zu einem der größten<br />

deutschen Verarbeiter dieses Materials;<br />

• der Einsatz von Extrusionskunststoffen<br />

im Spritzguss; der Kunde erhält damit eine<br />

Baugruppe aus komplett einheitlichem<br />

Material.<br />

Besonders stolz ist Burwinkel auf die äußerst<br />

erfolgreiche Zusammenarbeit mit<br />

der ITW Heller GmbH aus Dinklage. Heller<br />

produziert unter anderem Bohreraufsätze<br />

für den professionellen Anwender und beauftragte<br />

vor Jahresfrist die Burwinkel<br />

GmbH, die bekannten Metallboxen für<br />

mehrere Bohrertypen durch eine einheitliche<br />

Box aus Kunststoff zu ersetzen. Es<br />

entstand eine Box im modernen Design<br />

mit hohem Wiedererkennungswert. Dank<br />

eines ausgeklügelten Farbenleitsystems<br />

ist sie für viele Bohrertypen aus dem Heller-Sortiment<br />

geeignet. Zahlreiche praktische<br />

Details, wie der bruchsichere Kunststoff,<br />

die Stapelbarkeit und das leichte<br />

Öffnen und Schließen mit einer Hand<br />

zeichnen den Behälter aus. Als so genannte<br />

Maxxbox konnte das Produkt überzeugend<br />

im Markt platziert werden und gewann<br />

obendrein mehrere Produktdesignpreise.<br />

So konnte etwa im August 2010<br />

der renommierte iF communication design<br />

award im Münchener BMW-Technologiezentrum<br />

entgegen genommen werden.<br />

Anfang Dezember erfolgte die Verleihung<br />

des auch international bekannten red dot<br />

awards in der Zeche Zollverein in Essen.<br />

Mit Menschen für Menschen<br />

Auch der sozialen Verantwortung ist man<br />

sich im Hause Burwinkel bewusst. Es werden<br />

aktuell 90 Mitarbeiter beschäftigt<br />

und jedes Jahr mehrere Lehrstellen in den<br />

Bereichen Industriekaufmann, Werkzeugmechaniker,<br />

Technische Zeichner,<br />

Verfahrensmechaniker für Kunststoffund<br />

Kautschuktechnik und Fachkraft für<br />

Lagerwirtschaft besetzt. Neben überdurchschnittlichen<br />

Löhnen werden weitere<br />

Sozialleistungen wie Fortbildungen<br />

oder Sportaktivitäten zur Gesundheitsförderung<br />

geboten.<br />

Auch gegenüber dem Kunden fühlt sich<br />

die Firma verpflichtet. Deshalb achtet<br />

Burwinkel als kunststoffverarbeitender<br />

Betrieb seit Jahren strengstens darauf,<br />

dass die verarbeiteten Kunststoffe, Farb-<br />

BLOCKHEIZKRAFTWERKE<br />

BIOGASTECHNIK<br />

PFLANZENÖLANLAGEN<br />

SCHALTANLAGENBAU<br />

MOTORINSTANDSETZUNG<br />

122<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Kunststofftechnik<br />

Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />

Produktion in Mühlen, wo 90 Mitarbeiter im<br />

Drei-Schicht-Betrieb tätig sind. Burwinkel<br />

bietet alles aus einer Hand – von der Entwicklung<br />

und Konstruktion über die Rohstoff-<br />

und Materialauswahl und den Werkzeugbau<br />

bis hin zum Endprodukt.<br />

batches und Additive allen gängigen EU-<br />

Richtlinien, Verordnungen und Gesetzesgrundlagen<br />

entsprechen. Auch Empfehlungen<br />

vom Bundesinstitut für Risikobewertung,<br />

die nicht verpflichtend sind,<br />

werden eingehalten. Vor allem bei Bedarfsgegenständen<br />

und Spielzeugartikeln<br />

ist es schließlich wichtig, dass der Kunststoff<br />

absolut unbedenklich gegenüber der<br />

Gesundheit des Verbrauchers ist. »Als Vater<br />

zweier Kinder ist mir dies natürlich ein<br />

sehr wichtiges Anliegen«, betont Martin<br />

Burwinkel.<br />

Auch deshalb hält Burwinkel mit der<br />

Fachhochschule Osnabrück regelmäßigen<br />

Kontakt. Gegenwärtig schreibt eine<br />

Ingenieursstudentin aus dem Bereich der<br />

Kunststofftechnik ihre Bachelor-Arbeit<br />

zum Thema Entstehung von PAK bei der<br />

Verarbeitung von Polystyrol und die derzeitige<br />

Rechtslage zu PAK-Gehalten in Bedarfsgegenständen.<br />

Ziel der Arbeit ist der Beweis<br />

für die Tatsache, dass bei der empfohlenen<br />

und korrekten Verarbeitung von<br />

Polystyrol keine schäd lichen polyzyklischen<br />

aromatischen Kohlenwasserstoffe<br />

(kurz: PAK) entstehen können. Weiterhin<br />

soll analysiert werden, ob die momentane<br />

Rechtslage zum Schutz des Verbrauchers<br />

gegen die gesundheitsgefährdenden PAKs<br />

ausreichend ist.<br />

»Durch unsere Flexibilität und Innovationen<br />

werden wir auch weiterhin wachsen,<br />

neue Märkte erschließen und ein verlässlicher<br />

Arbeitgeber sein. Unser oberstes<br />

Ziel ist dabei immer die Unabhängigkeit<br />

des Unternehmens zu behalten«, so<br />

Franz Burwinkel. Insourcen statt outsourcen<br />

und immer gegen den Trend arbeiten –<br />

so verstehen Vater und Sohn effektive<br />

Unternehmensführung und blicken dabei<br />

neugierig und sehr zuversichtlich in die<br />

Zukunft.<br />

■<br />

Wir haben die Kraft,<br />

die Sie brauchen.<br />

Ihr autorisierter DAF Sales- & Service-Partner:<br />

49429 Rechterfeld · Bloge 4<br />

Fon (0 44 45) 96 36 0 · Fax 96 36 66<br />

www.kroeger-daf.de<br />

Ihre autorisierten DAF Service-Partner:<br />

26197 Ahlhorn · Lether Gewerbestraße 17<br />

Fon (0 44 35) 96 96 -0 · Fax 96 96 -21<br />

www.bruening-nutzfahrzeuge.com<br />

49393 Lohne · Langweger Straße 2<br />

Fon (0 44 42) 92 29 0 · Fax 92 29 11<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

123


Kunststofftechnik<br />

Foto: WELA-Plast Recycling GmbH<br />

Die Recyclingprofis aus Goldenstedt: Thomas Wichelmann (links) und Engelbert Schwenz von der WELA-Plast Recycling GmbH.<br />

THOMAS WICHELMANN, ENGELBERT SCHWENZ<br />

WELA- PLAST RECYCLING GMBH<br />

Kunststoffrecycling aus dem OM<br />

»We turn waste to wealth« heißt der einfache, aber aussagekräftige Werbeslogan der WELA-Plast Recycling<br />

GmbH aus dem Landkreis Vechta. Seit 1991 wird diese Aussage täglich in Goldenstedt gelebt, um Abfall-,<br />

Überschuss- und Ausschussproduktionen verschiedenster Kunststoffanwendungen in qualifiziertes werkstoffliches<br />

Recycling zu verwandeln, das wiederum als hochwertiger Sekundärrohstoff für neue Anwendungen<br />

eingesetzt wird – ein klares Bekenntnis für den Standort OM und für eine bessere Umwelt.<br />

Die WELA-Plast Recycling GmbH ist<br />

ein mittelständisches Familienunternehmen,<br />

das 1991 von Wichelmann<br />

& Ellerhorst, Hubert Wichelmann<br />

(gest. am 6. Dezember 2002), Lohne und<br />

der Familie Engelbert Schwenz, Ellenstedt<br />

gegründet wurde. Nach dem Tod des<br />

Firmengründers Hubert Wichelmann<br />

wurde seine Frau Ursula Wichelmann<br />

Hauptgesellschafterin, und die Geschäftsführung<br />

übernahm sein Sohn Thomas Wichelmann.<br />

Vom All-Kunststoff-Recycler<br />

entwickelte sich das Unternehmen zu einem<br />

Spezialisten für die Folienregranulierung.<br />

Im Jahre 2000 bezog die Firma<br />

ihr neues Betriebsgelände, da der ursprüngliche<br />

Betriebsstandort nicht mehr<br />

ausreichende Kapazitäten aufwies. Auf<br />

dem mehr als 38.000 Quadratmetern<br />

großen Terrain entstanden neue Produktionshallen<br />

mit modernsten Maschinen<br />

und angeschlossenem Verwaltungsgebäude,<br />

mehrere große Lagerhallen und eine<br />

modern ausgestattete Siloabfüllanlage.<br />

Auf dem neu erworbenen Betriebsgelände<br />

konnte die WELA-Plast ihren stetig<br />

wachsenden Produktionsanforderungen<br />

gerecht werden. Heute ist die WELA-<br />

Plast Recycling GmbH ein international<br />

operierendes Unternehmen mit Kunden<br />

aus der ganzen Welt. Die Produktpalette<br />

reicht von den Standard LD- und HD-Typen<br />

bis hin zu PE, PP und PP-Compounds.<br />

Die WELA-Produktpalette<br />

In unserer Entwicklung vom All-Kunststoff-Recycler<br />

zum Spezialist der Folienregranulierung<br />

arbeiten wir Folienabfälle<br />

bzw. Folienüberschüsse werkstofflich auf.<br />

124 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Foto: WELA-Plast Recycling GmbH<br />

Kunststofftechnik<br />

…your plants<br />

in good hands!<br />

Qualität durch<br />

Erfahrung.<br />

Sauber recycelt und wiederverwertbar: LD-PE Regranulat blau.<br />

Unsere Stärken liegen hier insbesondere<br />

in der Regranulierung von Standardpolymeren<br />

wie Polyethylen (LD-PE, HD-PE)<br />

und Polypropylen (PP). Unser Anspruch<br />

an eine hochwertige werkstoffliche Aufbereitung<br />

und Compoundierung ist zwingend<br />

mit einer garantiert gleichbleibenden<br />

Qualität verbunden; daran müssen<br />

wir uns messen lassen.<br />

All unsere Regranulate, Mahlgüter und<br />

Compounds liefern wir jeweils optimiert<br />

abgestimmt auf die Blas-, Extrusionsoder<br />

Spritzgussanwendung des Kunden.<br />

Für Rotationsformen, Rotationsschmelzen,<br />

das Rotational Moulding oder die<br />

Rotationsschleudern können wir auf Anfrage<br />

alle Produkte auch in Form von MI-<br />

CRO-Regranulaten anbieten. Dabei verfolgen<br />

wir konsequent unsere Qua li täts -<br />

strategie, nämlich die umfangreiche Produktpalette<br />

gemeinsam mit den Kunden<br />

weiter zu entwickeln, damit WELA-Recyclate<br />

und Compounds mit ihren Additiven<br />

exakt auf die Ansprüche des Auftraggebers<br />

ausgerichtet sind. Unsere langjährige<br />

Recycling-Erfahrung setzen wir<br />

nach haltig dafür ein. Kunden und Lieferanten<br />

sind nach unserer Definition für<br />

uns Entwicklungspartner. Die WELA-<br />

Plast-Fertigprodukte werden auf speziellen<br />

Kundenwunsch entweder im Big-Bag,<br />

Oktabin oder im Silo-Zug abgegeben.<br />

Auch biologisch abbaubare Folie<br />

Die WELA-Plast Recycling GmbH ist in der<br />

Lage, Abfälle aus biologisch abbaubaren<br />

Folien auf Stärke-Basis und auf PLA-Basis<br />

zu Bio-Regranulaten zu verarbeiten. Ein<br />

Teil der aus den Abfällen zurück gewonnenen<br />

unbedruckten Folien kann z. B. bei<br />

der Produktion von Tragetaschen aus Bioabfällen<br />

beigemischt zu werden. Die bedruckten<br />

Produktionsabfälle können lediglich<br />

zu Bio-Regranulaten verarbeitet<br />

werden, aus denen etwa Frühbeetfolien<br />

oder Kompostsäcke hergestellt werden,<br />

weil die Folie nach E-DIN 54900 vollständig<br />

biologisch abbaubar ist.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

125<br />

Die HAWITA Gruppe gehört zu<br />

den Marktführern der »Grünen<br />

Branche« und vertreibt weltweit<br />

hochwertige Substrate<br />

für den Erwerbsgarten bau,<br />

Erden für Gartencenter und<br />

Baumärkte, Kunststoff- und<br />

Transportgefäße sowie Anzucht<br />

systeme für den modernen<br />

Gartenbau.<br />

Langer Damm 1 · 49377 Vechta<br />

Tel. +49 (0) 44 41/93 95-0 · Fax +49 (0) 44 41/93 95-55<br />

info@hawita-gruppe.de · www.hawita-gruppe.de


Kunststofftechnik<br />

Foto: WELA-Plast Recycling GmbH<br />

Für die Umwelt: Als mittelständisches Unternehmen befasst sich die WELA-Plast Recycling<br />

GmbH seit mehr als 20 Jahren mit qualifiziertem werkstofflichen Kunststoff-Recycling. Mit<br />

rund 50 Mitarbeitern werden namhafte Kunden im In- und Ausland bedient.<br />

Lohngranulierung<br />

Die WELA-Plast Recycling GmbH bietet<br />

ihren Kunden als spezielle Dienstleistung<br />

die Lohnregranulierung an. Dabei holt<br />

WELA-Plast direkt bei den Kunden vor Ort<br />

die Ware ab, regranuliert sie und liefert<br />

sie wieder an den Kunden zurück, der sie<br />

anschließend wieder in seiner laufenden<br />

Produktion einsetzt. Das heißt, der Zurverfügungsteller<br />

der PE- oder PP-Abfalloder<br />

Überschussmaterialien erhält die recycelten<br />

Quantitäten zu deren betreffenden<br />

Qualifikationsspezifikationen zurück<br />

und entrichtet dafür lediglich die Produktionskosten,<br />

die für die Produktion seiner<br />

angelieferten Menge erforderlich ist. Dabei<br />

stellen wir für eine ganzheitliche logistische<br />

Lösung selbstverständlich entsprechende<br />

Kommissionierungsmöglichkeiten<br />

wie Rahmengestelle, Gitterboxen oder<br />

Container zur Verfügung.<br />

Entsorgungskozepte<br />

Die WELA-Plast Recycling GmbH mit ihren<br />

kompetenten Mitarbeitern aus verschiedenen<br />

Fachgebieten, ihren langjähriger<br />

Erfahrungen und ihrer Froschungsund<br />

Enwticklungsabteilung mit Labor, Pilotanlagen<br />

und Produktionsanlagen ermöglicht<br />

die Entwicklung eines ausgereiften<br />

Konzeptes, seine Realisierung und damit<br />

sowohl eine technisch wie wirtschaftlich<br />

optimierte Lösung eines umfassenden<br />

Entsorgungskonzeptes. Natürlich bringen<br />

wir obendrein unsere Kreativität für unsere<br />

Partner sinnvoll ein. Unser Vorgehen<br />

orientiert sich dabei an einem Fünf-Punkte-Plan<br />

zur Entsorgungsoptimierung:<br />

• Bestandsaufnahme der logistischen<br />

Möglichkeiten vor Ort<br />

• Abstimmung aller örtlichen Begebenheiten<br />

auf innerbetriebliche Abläufe<br />

• bedarfsgerechte Gestellung von<br />

Rahmengestellen, Gitterboxen<br />

oder Containern<br />

• chemische und technologische<br />

Untersuchungen aller Wertstoffe<br />

• Entwicklung eines umfassenden<br />

Entsorgungskonzeptes<br />

Verwertungsbestätigungen<br />

Eine Verwertungsbestätigung ist ein formales<br />

Dokument, das die Verwertung und<br />

ordnungsgemäße Entsorgung des Abfalls<br />

bestätigt. Das Dokument kann wichtig<br />

werden, da auf diese Weise rechtsbindende<br />

Sicherheit erzeugt wird. Eine Verwertungsbestätigung<br />

ist bislang gesetzlich<br />

noch nicht vorgeschrieben. Eine solche<br />

Bestätigung bringt dafür aber Sicherheit<br />

und minimiert etwaige Haftungsrisiken,<br />

denn anders als im Straf- oder Zivilrecht<br />

kennt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz<br />

keine Verjährung sondern nur<br />

das Verursacherprinzip. Die Haftung gilt<br />

somit bis zum Verlust der Abfalleigenschaft<br />

– das heißt bis zum vollständigen<br />

Abschluss der Verwertung. Die WELA-<br />

Plast GmbH bestätigt gern nach ordnungsgemäßer<br />

Entsorgung diese finale<br />

Verwertung.<br />

Rohstoffe<br />

Generell nehmen wir Folienabfälle bzw.<br />

Folienüberschüsse in allen gängigen Gebinden<br />

und Chargen an und bieten unseren<br />

industriellen Vorlieferanten einen sicheren<br />

Verwertungsweg für Abfall-, Überschuss-<br />

und Ausschussproduktion in qualifiziertes<br />

werkstoffliches Recycling.<br />

Aus den angelieferten Folienabfällen bzw.<br />

Folienüberschüssen, aber auch aus anderen<br />

industriellen Kunststoffanwendungen,<br />

werden hochqualifizierte Sekundär-<br />

Die Holzmühle Westerkamp und die Agromed Austria<br />

präsentieren neue Wege mit der Natur zum Erfolg.<br />

OptiCell ® eubiotic fibre<br />

als hochwertige Faserquelle in der Tierernährung.<br />

www.westerkamp-gmbh.de<br />

www.agromed.at<br />

Norddöllen 26 · 49429 Visbek<br />

126<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Kunststofftechnik<br />

Foto: WELA-Plast Recycling GmbH<br />

Wertvoller Rohstoff für neue Produkte: LD-PE-<br />

Regranulat hellbunt. Materialien wie diese<br />

gelangen wiederum in den Produktionsprozess<br />

verschiedener Blas-, Extrusions- oder<br />

Spritzgussanwendungen.<br />

rohstoffe zurückgewonnen. Alle eingehen<br />

den Rohstoffe unterliegen unserer<br />

strengen Wareneingangskontrolle bzw.<br />

Wa reneingangssortierung und werden<br />

nach den jeweiligen Sortierkriterien getrennt<br />

und erfasst. Die sichere Identifizierung<br />

und sortenreine Erfassung der Vormaterialien<br />

ist der Schlüssel zu hochwertigen<br />

Regranulaten, die nur durch eine<br />

vollumfängliche werkstoffliche Wiederverwertung<br />

wiederum die Basis für Extrusionen<br />

oder andere Anwendungen sind.<br />

Unsere langjährige Kompetenz und die innovative<br />

Technik bieten eine werkstoffliche<br />

Aufbereitung auf allerhöchstem Niveau<br />

und garantieren gleichbleibende<br />

Qualität.<br />

Labor<br />

Unsere Regranulate unterliegen einer<br />

ständigen Qualitätsprüfung im hauseigenen<br />

Labor, um eine gleichbleibend hohe<br />

Qualität zu gewährleisten. So wird aus jeder<br />

produzierten Charge auf einer Labor-<br />

Blasanlage ein Folienschlauch geblasen<br />

und der Schmelzindex nach DIN 53735<br />

bestimmt. Darüber hinaus wird die Zusammensetzung<br />

aller Chargen, der Rohstoffe<br />

und der laufenden Produktion bei<br />

WELA-Plast auf Basis der Thermoanalyse<br />

nach DIN 54765 und die Dichte der Regranulate<br />

im Auftriebsverfahren nach<br />

DIN 53479 ermittelt. Außerdem sind wir<br />

in der Lage, jeden Regranulierungsvorgang<br />

im Vorfeld auf unserem Labor-Regranulierer<br />

zu simulieren.<br />

Die in unseren Regranulaten und Zubereitungen<br />

enthaltenen Stoffe sind vollumfänglich<br />

nach der neuen europäischen<br />

Chemikalienverordnung (REACh) vorregistriert.<br />

Im Rahmen dieser Verordnung<br />

können Stoffe der SVHC-Liste mit nicht<br />

mehr als 0,1 % (m/m) in den Regranulaten<br />

enthalten sein.<br />

■<br />

<br />

<br />

<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 127


Kunststofftechnik<br />

Foto: Alfred Weghoff, Stadtmedienarchiv Lohne<br />

Leiterduo vor Dampfmaschine: Ulrike Hagemeier und Benno Dräger bieten im »Industrie Museum Lohne« ein umfangreiches museums -<br />

pädagogisches Programm mit Führungen und Aktivangeboten für alle Schulstufen. Dabei legt man großen Wert auf Anschaulichkeit, auf<br />

Erfassen und Begreifen, um so den Museumsbesuch möglichst spannend, informativ und erlebnisreich werden zu lassen.<br />

ULRIKE HAGEMEIER<br />

INDUSTRIE MUSEUM LOHNE<br />

Sehen, staunen, ausprobieren<br />

Lohne hat etwas Besonderes – eine über 200-jährige Industriegeschichte und das Industrie Museum,<br />

das sich als das industrielle Gedächtnis der Region mit dem Schwerpunkt Lohne versteht. Bereits im<br />

19. Jahrhundert galt Lohne als bedeutender Industriestandort. Seit 1950 trägt die Stadt Lohne die<br />

Bezeichnung »Stadt der Spezialindustrien«. 1840 gab es hier vier Schreibfedernfabriken mit rund<br />

80 Arbeitern. Enorme Mengen an Federn wurden aus Lohne in alle Welt geliefert.<br />

Nach der Federproduktion entfaltete<br />

sich die Tabakverarbeitung zum<br />

bedeutenden Industriezweig, wobei<br />

neben dem Tabakschneiden zur Herstellung<br />

von Pfeifen-, Schnupf- und Kautabak<br />

ab 1844 die Zigarrenproduktion unter<br />

anderem in der größten Zigarrenfabrik<br />

des Großherzogtums Oldenburg, der<br />

Firma F. A. Clodius, betrieben wurde.<br />

1842 begann man in Lohne mit der<br />

Korkverarbeitung, 1861 mit der Herstellung<br />

von Pinseln und Bürsten und ab Mitte<br />

des 19. Jahrhunderts mit dem Maschinenbau.<br />

Die Korkverarbeitung entwickelte<br />

sich zum wichtigsten Industriezweig<br />

der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.<br />

1950 waren rund 40 Korkfabriken in der<br />

Stadt ansässig. Auch die Blütezeit der Pinsel-<br />

und Bürstenherstellung lag in dieser<br />

Zeit. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde<br />

erstmals ein Korken mit einer Kunststoffkappe<br />

versehen; der so genannte Griffkorken<br />

wurde entwickelt und mit ihm der Beginn<br />

der Kunststoffindustrie eingeläutet.<br />

Begleitet wurden die lokalen Schwerpunktbranchen<br />

von einer Reihe anderer<br />

Industriebranchen wie z. B. der Lederverarbeitung,<br />

der Leinenproduktion, der Ziegelherstellung,<br />

der Fleischindustrie, der<br />

Alkoholherstellung, der Verpackungsindustrie<br />

oder der Torfgewinnung.<br />

Heute ist die Stadt Lohne nachhaltig<br />

von ihrer 200-jährigen Industriegeschichte<br />

geprägt. Egal, aus welcher Richtung<br />

sich Besucher der Stadt nähern: Immer<br />

wieder treffen sie auf Industrie- und Gewerbeansiedlungen,<br />

die das Kerngebiet<br />

umsäumen. Das Industrie Museum geht<br />

dieser industriegeschichtlichen Entwick-<br />

128 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Kunststofftechnik<br />

<br />

Foto: Industrie Museum Lohne<br />

<br />

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<br />

Kunststoffbearbeitung wie 1955: Hans Joachim Holtz an einer alten Spritzgussmaschine.<br />

lung nach und präsentiert in seiner Dauerausstellung<br />

die verschiedenen Leitbranchen<br />

und die Themen Mensch und Arbeit,<br />

Energie und Transport. Sammeln, forschen,<br />

bewahren, ausstellen und vermitteln<br />

haben sich die Museumsmacher auf<br />

ihre Fahnen geschrieben – und zwar seit<br />

mehr als 20 Jahren.<br />

Das Industrie Museum Lohne:<br />

Die Geschichte im Schnellüberblick<br />

Im Jahre 1987 übergab der Vorsitzende<br />

des Heimatvereins dem Bürgermeister<br />

insgesamt 608 Exponate, die von Lohner<br />

Heimatfreunden gesammelt worden waren.<br />

Außerdem überreichte er 10.000<br />

Mark mit der Bitte, das Geld zur Sicherung<br />

und Ergänzung des Bestandes zu<br />

verwenden. 1988 wurde damit das Lohner<br />

Indu strie mu seum in der ehemaligen<br />

Tischlerwerkstatt Hövemann hinter der<br />

Gertrudenschule eröffnet. 1996 entstand<br />

ein eigener Verein mit dem Ziel, sich um<br />

eine neue Unterkunft des Museums zu bemühen,<br />

da die alten Räumlichkeiten nicht<br />

mehr ausreichten. Gedacht war zunächst<br />

an den Erwerb einer alten leerstehenden<br />

Fabrik.<br />

1997 gab das Lohner Unternehmen<br />

Pöppelmann anlässlich der Verabschiedung<br />

ihrer Geschäftsführung – namentlich<br />

Gertrud Pöppelmann und Karl-Heinz<br />

Diekmann – die Zusage zur Finanzierung<br />

eines Neubaus für das Industrie Museum<br />

Lohne. Eine von der Stadt gegründete Stiftung<br />

für das Museum fand Sponsoren in<br />

Industrie und Wirtschaft, um die Zukunft<br />

des Museums finanziell abzusichern.<br />

1998 erfolgte die Grundsteinlegung eines<br />

Neubaus für das Industrie Museum<br />

Lohne an der Küstermeyerstraße, dem alten<br />

Standort der ehemaligen Korkenfabrik<br />

Bramlage. Im Jahre 2000 wurde das<br />

neue Gebäudes mit 1.000 Quadratmetern<br />

Ausstellungsfläche eröffnet. 2004 gelang<br />

die Fertigstellung einer Magazinhalle auf<br />

dem Rießel mit fast 1.000 Quadratmetern<br />

Grundfläche und rund 1.450 Quadratme-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

129


Kunststofftechnik<br />

Foto: Corradox/Wikipedia<br />

Der Neubau in der Nähe des Lohner Bahnhofs wurde 2000 eröffnet. Das Gebäude hat drei Millionen DM gekostet, weitere 1,2 Millionen<br />

DM wurden für die Ausstattung aufgebracht. Finanziert wurden Gebäude und Ausstattung durch die Stadt Lohne, die EU und private<br />

Sponsoren, vor allem aus den Reihen der Lohner Unternehmerschaft.<br />

tern Stellfläche. 2007 erhielt man als eines<br />

von insgesamt 21 niedersächsischen<br />

Museen die erstmals vergebene Auszeichnung<br />

»Registriertes Museum«.<br />

Darüber hinaus bietet das Haus ein<br />

reichhaltiges kulturelles Programm mit<br />

Sonderausstellungen, Vorträgen, Exkursionen<br />

und Lesungen zur Thematik des<br />

Museums mit Musik, Vorführungen und<br />

Aktionen an. Über die Infrastruktur des<br />

Museums ist auch die am 22. Juni 2007<br />

eröffnete »Galerie Luzie Uptmoor« mit der<br />

Präsentation der Werke von Künstlern,<br />

die in Lohne geboren sind oder gewirkt<br />

haben, und einem Galerieprogramm angeschlossen.<br />

Das Museum wendet sich mit seiner<br />

Dauer- und seinen Sonderausstellungen,<br />

seinem abwechslungsreichen Programm<br />

und seinen Aktionstagen an alle Altersschichten.<br />

Hautnah zu erleben ist die industrielle<br />

Entwicklung der Region mit<br />

dem Schwerpunkt Lohne. So kann man<br />

Borsten fühlen, verschiedene Tabaksorten<br />

schnuppern und mit Federn schreiben,<br />

kurz: ein Museum mit allen Sinnen<br />

erleben. Für Kinder ist die »Schule von ge-<br />

Stark für das<br />

<strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />

Wir bieten Lösungen für ihr Business. Unser leistungsstarkes Logistikzentrum in<br />

Holdorf - direkt an der A1 - stellt eine optimale Schnittstelle für Unternehmen aus<br />

der Region an das Paul Schockemöhle Logistics Netzwerk dar. Unser Portfolio umfasst<br />

sämtliche Dienstleistungen für effiziente und zuverlässige Logistik, flächendeckend<br />

innerhalb Deutschlands und Europas. Sprechen Sie mit uns über Ihre<br />

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130 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Kunststofftechnik<br />

Foto: Corradox/Wikipedia<br />

Hingucker aus alter Zeit: Das Fuldamobil wurde 1955 in Lohne produziert. Anfangs bestand die Karosserie aus Sperrholz mit Überzug aus<br />

Kunstleder.<br />

stern« ebenso zu erfahren wie der spielerische<br />

Zugang zu Grundphänomenen der<br />

Technik.<br />

Ausstellung »Kunststoff« ab 18. März<br />

Auch mit seiner neuen Sonderausstellung<br />

»Kunststoff verarbeiten – Zur Entwicklung<br />

der Kunststoffindustrie in Lohne und<br />

der Region« setzt das Museum die Reihe<br />

der industriegeschichtlichen Themen fort<br />

und präsentiert eine Branche, die heute<br />

im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland als »zentraler<br />

Faktor der Wirtschaftsstruktur und der<br />

Wachstumsdynamik« (Hockmann, 2010)<br />

bezeichnet wird.<br />

Vor mehr als 60 Jahren begann man in<br />

Lohne bei der Firma Bramlage am Bahnhof<br />

zunächst in geringem Umfang mit der<br />

Verarbeitung von Kunststoff. Der so genannte<br />

Griffkorken – die Verbindung einer<br />

Kunststoffkappe mit einem Korken –<br />

zählte zu den ersten Produkten. Schon<br />

bald kamen andere Griffkappen für Spirituosen<br />

und Verschlüsse für Senfgläser dazu.<br />

Die Kunststoffabteilung hatte bei<br />

Bramlage zunächst nur einen bescheidenen<br />

Anteil an der gesamten Produktion<br />

Scharfe Werbung macht glücklich.<br />

www.werbeagentur-hagedorn.de<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

131


Kunststofftechnik<br />

Foto: Industrie Museum Lohne<br />

Asbach mit Kunststoff: Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde erstmals ein Korken mit einer<br />

Kunststoffkappe versehen; dieser so genannte »Griffkorken« läutete in Lohne den Beginn<br />

der Kunststoffindustrie ein.<br />

und alles in allem 14 Beschäftigte; in der<br />

Korkabteilung arbeiteten damals 120 Leute<br />

(Sommer, 1993). Andere Kunststoff<br />

verarbeitende Betriebe oder Abteilungen<br />

gab es in den Lohner Korkenfabriken damals<br />

noch nicht. Erst zehn Jahre später<br />

kaufte die Firma Pöppelmann eine Kunststoff-Spritzgussmaschine.<br />

1955 investierte<br />

Henke in die erste Kunststoffmaschine,<br />

1960 stellte Riesselmann die ersten Spritzgießmaschinen<br />

auf; auch Nowack fertigte<br />

ab 1960 die ersten Kunststoffteile.<br />

»Die Arbeit an den Handhebelpressen damals<br />

war ziemlich schwer«, erzählen heute<br />

die Zeitzeugen. Einer von ihnen ist<br />

Hans Joachim Holtz, der als Vertriebener<br />

nach Lohne kam, 1948 bei Bramlage in<br />

der Korkabteilung seine Arbeit aufnahm<br />

und zwei Jahre später in die neue Kunststoffabteilung<br />

wechselte.<br />

Die Besucher können sich in der Ausstellung<br />

selbst ein Bild von der Arbeit an<br />

einer alten Handhebelpresse machen. Die<br />

über 50 Jahre alte Maschine wird neben<br />

einer neuen Spritzgießmaschine in Funktion<br />

zu sehen sein. Praktisch und anschaulich<br />

geht es weiter in der Ausstellung<br />

im so genannten Labor. Neben Informationen<br />

und Anschauungsmaterial zur<br />

Geschichte, Herstellung und zum Aufbau<br />

von Kunststoffen werden eine Reihe von<br />

Versuchen aufgebaut, um Eigenschaften<br />

des Kunststoffes zu erkunden und zu testen.<br />

Und es ist ein Funktionsmodell eines<br />

Blasfolienextruders zu sehen, an dem anschaulich<br />

die Herstellung von Folien gezeigt<br />

wird.<br />

Besonders interessant wird es in einem<br />

Zeitbild zu den Anfängen der Kunststoffverarbeitung:<br />

Lohner Firmen zeigen hier<br />

ihre Geschichte auch anhand von Produktpaletten<br />

aus den Anfangsjahren. Und<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

132<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Kunststofftechnik<br />

Werkzeugteil für die Produktion von Schlüsselanhängern während der Ausstellung (Entwurf<br />

von Alfons Sieverding, Herstellung bei der Firma Pöppelmann).<br />

schließlich geht es »Von Lohne in alle<br />

Welt« mit einer Fülle von Lohner Kunststoffprodukten,<br />

die heute in allen Lebensbereichen<br />

auf allen Erdteilen zu finden<br />

sind.<br />

Zehn Lohner Kunststoffunternehmen,<br />

die Adolf-Kolping-Schule (AKS), Fachleute<br />

und Zeitzeugen haben an den Vorbereitungen<br />

zur Ausstellung mitgewirkt und<br />

wertvolle Unterstützung geleistet. Zur<br />

Ausstellung erscheint ein umfangreicher<br />

Katalog, für den über 20 Autoren gewonnen<br />

werden konnten. So wird unter anderem<br />

die »Kunststoffregion <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland« vorgestellt, ein reich bebildertes<br />

Zeitbild 1955 präsentiert, Heimarbeit<br />

in der Kunststoffbranche thematisiert<br />

und das neue Technikum an der Adolf-<br />

Kolping-Schule präsentiert. Zwölf Lohner<br />

Unternehmen haben Firmenchroniken erstellt<br />

und mit vielen Bildern aus ihrer Geschichte<br />

für den Katalog versehen.<br />

Während der gesamten Laufzeit der<br />

Ausstellung ist ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm<br />

geplant. So werden<br />

Vorführungen und Aktionen im »Labor«<br />

und an den Maschinen in der Ausstellung<br />

zu sehen und zu erleben sein. Weiterhin<br />

stehen Firmenbesichtigungen und Vorträge<br />

auf dem Programm sowie Begegnungstage<br />

zum Thema »Ausbildung« in Kooperation<br />

mit der Adolf-Kolping-Schule Lohne.<br />

Die Kunststoffausstellung wird bis Ende<br />

Januar 2012 im Industrie Museum Lohne<br />

präsentiert und anschießend in die<br />

Dauerausstellung übernommen.<br />

Industrie Museum Lohne<br />

Küstermeyerstr. 20<br />

49393 Lohne · Tel. (04442) 730380<br />

www.industriemuseum-lohne.de<br />

Die. bis So. 14.00 – 18.00 Uhr<br />

Do. 14.00 – 20.00 Uhr<br />

■<br />

Foto: Industrie Museum Lohne<br />

Sie können sofort<br />

loslegen.<br />

· 90 ha Industriefläche im Eigentum<br />

· Baurecht liegt vor<br />

· direkter Autobahnanschluss (BAB1)<br />

· variabler Grundstückszuschnitt<br />

www.niedersachsenpark.de<br />

Wachstum live erleben<br />

im größten Gewerbe- und Industriegebiet in Niedersachsen<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 133


Kunststofftechnik<br />

Foto: Nordenia International AG<br />

Kompetenzzentrum Steinfeld: NORDENIA DEUTSCHLAND Halle, Werk Steinfeld, ist innerhalb der Firmengruppe das« Center of Competence«<br />

für Verpackungen. Spezialisiert haben sich die Steinfelder auf flexible Verpackungen von Tiernahrung, Lebensmitteln, Garten- und<br />

Erdenprodukten sowie Baustoffen für Kunden in Europa, Nordamerika, Südafrika und im asiatischen Raum. Derzeit arbeiten mehr als<br />

100 Personen im Werk Steinfeld.<br />

CORD WITKOWSKI<br />

NORDENIA INTERNATIONAL AG<br />

Vielfalt macht den Unterschied<br />

Im beschaulichen Steinfeld spielt sich seit Ende der neunziger Jahre eine Erfolgsgeschichte von internationalen<br />

Ausmaßen ab: Hier, im Werk Steinfeld des internationalen Folien- und Verpackungsherstellers<br />

NORDENIA, wurde die weltweit erste flexible Kunststoffverpackung für Tierfutter entwickelt, die so genannte<br />

FlexZiBox. Mittlerweile sind die Folienexperten von NORDENIA DEUTSCHLAND Halle, Werk<br />

Steinfeld, international führend auf dem Markt für konfektionierte, wiederverschließbare Verpackungen.<br />

Wenn eine neue Hunde- oder Katzenfutter-Verpackung<br />

aus flexiblem<br />

Kunststoff beim Verbraucher<br />

im Einkaufskorb landet, hat sie<br />

schon eine gewisse Lebensdauer hinter<br />

sich. Von der ersten Idee bis zur Markteinführung<br />

vergehen in der Regel zwei bis<br />

vier Jahre. Häufig sind es Werksleiter Alfons<br />

Kruse von NORDENIA DEUTSCH-<br />

LAND Halle, Werk Steinfeld, und sein<br />

Team, die diesen Prozess initiieren, gestalten<br />

und begleiten: Der Folien- und<br />

Verpackungshersteller ist einer der Innovations-<br />

und Marktführer im Bereich der<br />

flexiblen Tierfutter-Verpackungen und<br />

damit Schöpfer eines Großteils der Verpackungen,<br />

die sich auf dem Weltmarkt<br />

befinden.<br />

Bis aus einer Idee eine reale Verpackung<br />

wird, vergeht nicht nur Zeit, sondern<br />

wird vor allem viel Kreativität investiert.<br />

Die kontinuierliche Generierung<br />

von Ideen ist die Grundlage, sagt Alfons<br />

Kruse: »Von zehn Ideen, die bei uns entstehen,<br />

sind fünf sinnvoll und davon werden<br />

dann im Durchschnitt zwei umgesetzt.<br />

Man könnte also meinen, dass wir<br />

einen ziemlichen Ideenverschleiß haben.<br />

Das Gegenteil ist aber der Fall – nur in der<br />

Menge und Vielfalt an Ideen findet sich<br />

diejenige, die den Unterschied ausmacht<br />

und für die es sich lohnt, den Entwicklungsweg<br />

weiterzugehen«.<br />

Die Steinfelder betreiben ihr Ideen- und<br />

Innovationsmanagement dabei im Wesentlichen<br />

aus Eigeninitiative heraus, nur<br />

134 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Kunststofftechnik<br />

ein Fünftel aller Innovationen entsteht<br />

auf Anfrage eines Kunden hin. »Genau für<br />

diese Innovationsfreude schätzen uns unsere<br />

Kunden«, bestätigt Alfons Kruse.<br />

»Und so soll es auch weiter bleiben – wenn<br />

die Kunden an Innovationen denken, sollen<br />

sie an NORDENIA denken, das ist unser<br />

Anspruch«.<br />

Die Rolle als Innovationstreiber lässt<br />

sich auch an Zahlen ablesen: Mehr als 70<br />

Prozent der Produkte, die bei NORDENIA<br />

DEUTSCHLAND Halle, Werk Steinfeld,<br />

hergestellt werden, sind jünger als vier<br />

Jahre. Wichtiger Partner der Steinfelder<br />

ist das Mutterunternehmen in Halle, das<br />

die Folien herstellt, aus denen in Steinfeld<br />

die Verpackungen konfektioniert werden.<br />

»Nur mit einem hochwertigen Folienverbund<br />

können wir unsere Produkte in der<br />

Qualität anbieten, die unserem Anspruch<br />

und dem unserer Kunden entspricht. Dafür<br />

wird in Halle in den Bereichen Extrusion,<br />

Druck und Kaschierung auf höchstem<br />

Niveau produziert«, erklärt Alfons<br />

Kruse.<br />

Auch mit der konzerneigenen Forschungs-<br />

und Entwicklungsgesellschaft,<br />

der NORDENIA TECHNOLOGIES GmbH<br />

mit Sitz im westfälischen Gronau, arbeiten<br />

die Steinfelder eng zusammen. Dort<br />

Auf den Konfektionsanlagen in Steinfeld werden Folien verarbeitet, deren exzellentes Druckbild<br />

im Roto- oder Flexodruck und mit bis zu zehn Farben realisiert ist. Das Foto zeigt den<br />

Geschäftsführer Luzian Schneider (links) und Werksleiter Alfons Kruse beim Rundgang<br />

durch die Produktion an der Handorfer Straße.<br />

laufen hauptsächlich Labor- und Testversuche<br />

im Vorfeld. Eine der jüngsten Neuentwicklungen<br />

aus Steinfeld ist ein komfortabel<br />

zu nutzender Standbodenbeutel<br />

mit Drehverschluss und Haltegriff, der<br />

den Namen Nor®SpoutBag trägt und im<br />

vergangenen Jahr in der Kategorie »Prototypen«<br />

für den renommierten Deutschen<br />

Verpackungspreis nominiert war. Für Hersteller<br />

von flüssigen, pastösen und trockenen<br />

Schüttgütern, etwa Olivenöl, Waschmittel,<br />

Dünger oder Motorenöl, ist er eine<br />

Foto: Nordenia International AG<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

135


Kunststofftechnik<br />

Foto: Nordenia International AG<br />

sind. »Eine echte Herausforderung, weil<br />

Lebensmittel-Verpackungen nun mal sehr<br />

strenge Auflagen erfüllen müssen«, findet<br />

Alfons Kruse. »Und genau solche Herausforderungen<br />

lieben wir bei NORDENIA<br />

besonders.«<br />

Interview mit Luzian Schneider<br />

und Alfons Kruse<br />

Luzian Schneider ist Geschäftsführer der<br />

NORDENIA DEUTSCHLAND Halle<br />

GmbH, zu dem auch das Werk Steinfeld<br />

gehört, für das Alfons Kruse als Werksleiter<br />

verantwortlich ist. Argumente sprach<br />

mit den beiden über den Entwicklungsprozess<br />

neuer Produkte.<br />

Herr Schneider, als Geschäftsführer sind Sie<br />

für den Steinfelder Standort von Nordenia<br />

Deutschland Halle, verantwortlich. Was ist<br />

das Erfolgsrezept der Steinfelder?<br />

Innovative Verpackungen: Hochwertiges Design und vielfältige Einsatzmöglichkeiten bietet<br />

der neue Nor®SpoutBag von NORDENIA.<br />

Luzian Schneider: »Wir haben uns weltweit<br />

als Marktführer für flexible, konfektionierte<br />

und wieder verschließbare Verpackungen<br />

etabliert. Der Markt, auf dem<br />

wir uns dabei hauptsächlich bewegen,<br />

nämlich der für Tierfutter-Verpackungen<br />

(Petfood), ist höchst innovationsfreudig.<br />

Und diese Innovationsfreude können wir<br />

mit unserem speziellen, auf Neuentwicklungen<br />

ausgerichteten Produktportfolio<br />

regelmäßig bedienen.«<br />

innovative Alternative zu herkömmlichen,<br />

nicht-flexiblen Kunststoffverpackungen.<br />

»In Europa und in den USA, wo<br />

viele Produkte auch des täglichen Gebrauchs,<br />

zum Beispiel Getränke, in großen<br />

Gebinden von zwei bis fünf Litern verkauft<br />

werden, ist der Nor®SpoutBag als<br />

platzsparende, einfach zu handhabende<br />

Verpackung von Anfang an super angenommen<br />

worden«, erzählt Alfons Kruse.<br />

Mit Innovationen wird es bei NORDE-<br />

NIA DEUTSCHLAND Halle, Werk Steinfeld,<br />

auch in Zukunft weitergehen: Zum<br />

Beispiel mit Verpackungen für Lebensmittel,<br />

die aus recycelten Materialien hergestellt<br />

und damit besonders nachhaltig<br />

Herr Kruse, am Anfang eines Produktes<br />

steht immer die Idee…<br />

Alfons Kruse: »Eine neue Idee kann ein<br />

Gefühl sein, ein Einfall oder die gedankliche<br />

Weiterentwicklung eines bestehenden<br />

Produktes – das entsteht meistens aus<br />

dem Bauch heraus. Natürlich muss eine<br />

136 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Kunststofftechnik<br />

Idee praktikabel sein, genauso wie bereits<br />

bestehende Produkte, muss dafür dann<br />

aber umso mehr Charme haben und<br />

irgendwie sexy sein. Wir probieren auch<br />

viel aus, sind nah am Kunden, kennen den<br />

Markt. Das alles sind Faktoren, die bedingen,<br />

dass eine Idee entstehen kann.«<br />

Foto: Nordenia International AG<br />

Wie geht es dann weiter?<br />

Alfons Kruse: »Die Idee diskutieren wir intern,<br />

denken über Materialzusammensetzung<br />

und Funktionen wie Wiederverschlüsse<br />

oder Tragegriffe nach. Anschließend<br />

entwickeln wir Muster, die wir dann<br />

hausintern testen, mit unseren eigenen<br />

Leuten. Zur Produktentwicklung gehört<br />

auch, ein passendes Maschinenkonzept<br />

zu entwickeln. Und weil unsere Produkte<br />

größtenteils Innovationen sind, melden<br />

wir auch viele Patente an.«<br />

Und wie landet eine Idee dann als fertiges<br />

Produkt auf dem Markt?<br />

Alfons Kruse: »Irgendwann sind wir dann<br />

so weit, einen Prototypen bauen zu können.<br />

Das machen wir in unserem hauseigenen<br />

Design-Studio, per Hand! Damit<br />

gehen wir dann zum Kunden und stellen<br />

die Idee vor. Wenn der Kunde von der Innovation<br />

überzeugt ist, schließt er die entsprechenden<br />

Verträge mit uns ab, und es<br />

kommt zur Markteinführung.«<br />

Wenn Sie an Ihre Mitarbeiter denken, die regelmäßig<br />

neue Ideen für Produkte entwickeln:<br />

Was macht Ihrer Meinung nach eine<br />

gute »Spürnase« aus?<br />

Alfons Kruse: »Leidenschaft! Ohne die<br />

geht es nicht. Nur wer mit ganzem Einsatz<br />

Experten im Gespräch: Werksleiter Alfons Kruse (links) und Geschäftsführer Luzian Schneider<br />

sind seit Jahren ein eingespieltes Team für NORDENIA DEUTSCHLAND Steinfeld.<br />

und Freude dabei ist, bringt die Energie<br />

mit, die nötig ist, um Ideen zu entwickeln.<br />

Natürlich sind auch fundierte Fachkenntnisse<br />

essentiell, aber echte Spürnasen haben<br />

das im Blut.«<br />

Herr Schneider, welche Trends sehen Sie auf<br />

dem Verpackungsmarkt für die kommenden<br />

Jahre?<br />

Luzian Schneider: »Es wird künftig vor allem<br />

um das Thema Nachhaltigkeit gehen.<br />

Das bedeutet für uns: Wie können wir unsere<br />

Verpackungen nachhaltiger produzieren?<br />

Und das schaffen wir zum Beispiel,<br />

indem wir den Ressourceneinsatz<br />

konsequent reduzieren. Dazu gehören sowohl<br />

der Energie- und Rohstoffverbauch<br />

wie auch der sonstige Materialverbrauch.<br />

Wir haben ein Konzept entwickelt, um unsere<br />

Produkte mit einer internen Scorecard<br />

auf ihre Nachhaltigkeit hin zu überprüfen<br />

und zu bewerten. Die Kriterien der<br />

Scorecard entsprechen den Nachhaltigkeitsleitlinien<br />

sowohl der führenden Industrieverbände<br />

als auch der Kunden.<br />

Nordenia-Produkte, die entsprechend der<br />

Scorecard ausreichend gut bewertet werden,<br />

erhalten das NORGreen®-Qualitätssiegel<br />

– und unsere Kunden bekommen<br />

damit die Sicherheit einer besonders<br />

nachhaltigen Folie oder Verpackung.« ■<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

137


Bauwirtschaft<br />

Foto: pics, Fotolia<br />

Baukonjunktur zieht langsam an: Das heimische Bauhandwerk hat die Talsohle des Konjunkturtiefs durchschritten und 2010 ganz gegen<br />

landläufige Trends handfeste Umsatzzuwächse erzielt. Im OM liegen die Werte deutlich über dem Bundes- bzw. Landesschnitt.<br />

DANIEL<br />

MEIER<br />

Bauland <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />

Die besten Rahmenbedingungen für eine hohe Nachfrage nach Wohnraum bietet im Weser-Ems-Raum<br />

nach wie vor das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland gemeinsam mit zwei weiteren Landkreisen. Denn hier gibt<br />

es eine hohe Kaufkraft und eine gute wirtschaftliche Entwicklung mit entsprechenden Arbeitsplatz -<br />

angeboten. Gleichzeitig nehmen die Einwohner- und Haushaltszahlen hier – im Gegensatz zu vielen<br />

anderen Regionen – noch zu.<br />

Rund 80 Prozent der Menschen im<br />

<strong>Oldenburger</strong> Münsterland erfüllen<br />

sich ihren Traum vom eigenen<br />

Haus. Das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland ist<br />

Bauland im Sinne des Wortes. Die florierende<br />

Wirtschaft braucht zudem eine verlässliche<br />

und gut ausgebaute Infrastruktur,<br />

um im Wettbewerb vorne zu sein.<br />

Darauf hat sich die hiesige Baubranche<br />

eingestellt und bietet ein umfangreiches<br />

Leistungsspektrum rund um den Wirtschafts-<br />

und Wohnungsbau. Doch auch<br />

andere Bereiche des Baugewerbes sind im<br />

<strong>Oldenburger</strong> Münsterland stark vertreten<br />

138<br />

und haben einen Namen: In den Landkreisen<br />

Cloppenburg und Vechta sind zuweilen<br />

weltweit renommierte Hersteller von<br />

Baustoffen und Baukomponenten sowie<br />

international tätige Unternehmen des<br />

Wirtschafts-, Wohnungs- und Tiefbaus<br />

sowie Betriebe der nachhaltigen Bauwerkserhaltung,<br />

Bausanierung und nicht<br />

zuletzt der Baudenkmalpflege zu Hause.<br />

Die Bauwirtschaft hat daher eine besondere<br />

Bedeutung für die Region. Eine<br />

große Rolle spielen Flexibilität, Effektivität,<br />

Effizienz und Mobilität. Aber auch<br />

Qualität und ökologisches Bewusstsein<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

stehen ganz vorne. Dennoch war auch die<br />

hiesige Baukonjunktur in den vergangenen<br />

zehn Jahren vor allem durch Arbeitsplatzabbau<br />

und Umsatzrückgang gekennzeichnet.<br />

Ursachen waren u. a. die Überkapazitäten,<br />

die während des hastigen<br />

Booms der Wiedervereinigung entstanden.<br />

2007 musste man durch den Wegfall<br />

der Eigenheimzulage und wegen der<br />

Mehrwertsteuererhöhung deutliche Umsatzeinbußen<br />

hinnehmen.<br />

Hoch- und Tiefbau erzielen im <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland in etwa den gleichen<br />

Umsatz. Die umsatzstärkste Sparte im


Bauwirtschaft<br />

Grafik: IHK Oldenburg<br />

Umsatzentwicklung Bauindustrie im IHK-Bezirk Oldenburg, 1. Halbjahr 2010<br />

IHK Branchenreport Bauhauptgewerbe<br />

% 1.000 EUR Karl Ahmerkamp Vechta GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Ralph Ahmerkamp<br />

<strong>Oldenburger</strong> Straße 109 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/950-0 · Fax 04441/950-122<br />

info@ahmerkamp-vechta.de<br />

www.holz-ahmerkamp.de<br />

Arens Rohrleitungsbau GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Gerhard Steenhoff<br />

Sater Landstraße 4 · 26683 Saterland<br />

Tel. 04498/9245-0 · Fax 04498/9245-45<br />

info@arens-rohrleitungsbau.de<br />

www.arens-rohrleitungsbau.de<br />

Erstes Halbjahr durchwachsen: Der Umsatz der Bauindustrie im IHK-Bezirk Oldenburg sank<br />

in den ersten sechs Monaten des Jahres 2010 um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.<br />

Niedersachsenweit fielen die Erlöse sogar um 6,4 Prozent. Vor allem das erste Quartal<br />

wirkte sich wegen des langen und harten Winters auf die Ertragslage aus.<br />

Hochbau ist der Wirtschaftsbau, also der<br />

gewerbliche und Industriebau, dicht gefolgt<br />

vom Wohnungsbau. Der öffentliche<br />

und Straßenbau indes spielt eine untergeordnete<br />

Rolle.<br />

<strong>Oldenburger</strong> Münsterland verzeichnet<br />

entgegen dem Trend ein Umsatzplus<br />

Der Umsatz der Bauindustrie im IHK-Bezirk<br />

ist in den ersten sechs Monaten des<br />

Jahres 2010 um 2,4 Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahreszeitraum gefallen. Anders<br />

im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland: Hier konnte<br />

die Bauindustrie gegen den IHK-Trend<br />

ein deutliches Umsatzplus erzielen. Die<br />

Umsätze stiegen um 17,8 Prozent bzw.<br />

14,3 Prozent. Hier gab es auch Beschäftigungszuwächse.<br />

Die Beschäftigung in<br />

den 133 Betrieben mit 20 und mehr Mitarbeitern<br />

des IHK-Bezirks stieg trotz des<br />

Umsatzrückgangs um 8,3 Prozent auf<br />

rund 5.800 Beschäftigte.<br />

Vor allem das erste Quartal wirkte sich<br />

wegen des langen und harten Winters auf<br />

die Ertragslage aus. Allein im Februar<br />

sank der Umsatz im IHK-Bezirk um über<br />

40 Prozent. Ab März nahm der Auftragseingang<br />

und damit auch der Umsatz kontinuierlich<br />

zu. Die Bauindustrie profitierte<br />

von den Nachholeffekten. Das Umsatzvolumen<br />

lag bei 293 Millionen Euro. Im<br />

Hochbau stiegen die Erlöse um über elf<br />

Prozent. Einen Zuwachs von zwei Prozent<br />

meldete die Sparte Gewerblicher Bau.<br />

Im Tiefbaugewerbe gab es hingegen ein<br />

kräftiges Umsatzminus. Hier fielen die Erlöse<br />

um spürbare 15,4 Prozent auf 133<br />

Millionen Euro.<br />

Wende in der Baupolitik gefordert<br />

Wie zuvor berichtet, trotzt das <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland in verschiedenen Bereichen<br />

den bundesweiten Wachstumsproblemen<br />

der Branche, die unter anderem<br />

an den fehlenden Investitionsanreizen zu<br />

leiden hat.<br />

Der Geschäftsführer der BMO KS-Vertrieb<br />

GmbH & Co. KG, Dr. Hans Georg<br />

Leuck, ist zugleich Vorsitzender der Deutschen<br />

Gesellschaft Mauerwerksbau. Er fordert<br />

die Politik zum schnellen Handeln<br />

auf: »Die Bundesregierung muss endlich<br />

mehr für den Wohnungsbau tun. Mit einfachen<br />

Maßnahmen kann sie nicht nur eine<br />

Wende in der Baupolitik einleiten, sondern<br />

auch Arbeitsplätze schaffen, die Einnahmeseite<br />

der öffentlichen Haushalte<br />

verbessern und gleichzeitig durch die Förderung<br />

energieeffizienter Neubauten den<br />

Klimaschutz vorantreiben«, so Dr. Leuck.<br />

Im Krisenjahr 2009 hatte die Bautätigkeit<br />

im Wohnungsbau nochmals unter<br />

den Vorjahreswerten gelegen und damit<br />

einen neuen Tiefstand erreicht. Mit nur<br />

noch rund 159.000 Wohneinheiten wurden<br />

knapp 17.000 Wohneinheiten weniger<br />

fertig gestellt als im Jahr zuvor.<br />

Angesichts der viel zu niedrigen Baufertigungszahlen<br />

in Deutschland und bereits<br />

spürbaren Anzeichen für Wohnungsmangel<br />

in den Ballungsgebieten könnte, so Dr.<br />

Leuck, schon durch steuerliche Maßnahmen<br />

oder Investitionszulagenregelungen<br />

der Wohnungsneubau deutlich angekurbelt<br />

und damit gleichzeitig eine Erreichung<br />

der Klimaschutzziele der Bundesregierung<br />

nachhaltig unterstützt werden.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

BHB Bergmann GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Bernhard Middelkamp<br />

Portlandstraße 5 · 49439 Steinfeld<br />

Tel. 05492/81-10 · Fax 05492/81-27<br />

b.middelkamp@bergmann-online.de<br />

www.bergmann-online.de<br />

Baustoffwerke Münster-Osnabrück<br />

GmbH & Co. KG<br />

Kalksandsteinwerk Holdorf<br />

Geschäftsführer: Dr. Hans Georg Leuck<br />

Postfach 6261 · 49095 Osnabrück<br />

Tel. 0541/4069-0 · Fax 0541/4069-131<br />

info@bmo-ks.de · www.bmo-ks.de<br />

denkmal3D · Volker Platen<br />

Alter Ziegelhof 53 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/8538-456 · Fax 04441/8538-457<br />

denkmal3d@laserscan-berlin.de<br />

www.denkmal3.de<br />

Alfons Diekmann GmbH<br />

Geschäftsführer:<br />

Alfons und Thorsten Diekmann<br />

Holdorfer Straße 12 · 49401 Damme<br />

Tel. 05491/9707-0 · Fax 05491/9707-39<br />

info@diekmann.tv · www.diekmann.tv<br />

Alfons Greten Betonwerk GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Alfons Greten<br />

Holthöge 5 · 49632 Essen/Oldb.<br />

Tel. 05434/9440-0 · Fax 05434/9440-15<br />

info@greten.de<br />

www.greten.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

139


Bauwirtschaft<br />

ITW Heller GmbH<br />

Marketing- und Produktmanager:<br />

Jörg Frommeyer<br />

Steinfelder Straße 11 · 49413 Dinklage<br />

Tel. 04443/9621-0 · Fax 04443/9621-10<br />

info@hellertools.com · www.hellertools.com<br />

Foto: Danny Meyer, Fotolia<br />

ideal-heim-bau GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Friedhelm Kutzner<br />

Industriestraße 3 · 26169 Markhausen<br />

Tel. 04496/9240-0 · Fax 04496/1354<br />

info@ideal-heim-bau.de<br />

www.ideal-heim-bau.de<br />

Stahlhallen und Baustoffe Janneck GmbH<br />

Geschäftsführer: Thorsten Bruns<br />

Zum Gewerbegebiet 23 · 49696 Molbergen<br />

Tel. 04475/92930-0 · Fax 04475/92930-99<br />

info@stahlhallen-janneck.de<br />

www.stahlhallen-janneck.de<br />

Glasverarbeitungs - GmbH<br />

Bleiverglasung - Glasmalerei<br />

Rillenschliff - Facetten - Fusing<br />

Sandstrahltechnik - Entwurfsstudio<br />

KAMA Glasverarbeitungs GmbH<br />

Geschäftsführer: Karl-Heinz und Martin Mittler<br />

Ruhrbachstraße 2 · 49688 Lastrup<br />

Tel. 04472/1341 · Fax 04472/8334<br />

info@kama-glas.de · www.kama-glas.de<br />

Fritz Kathe & Sohn GmbH Holzbau<br />

Geschäftsführer: Fritz Kathe<br />

Krusenschlopp 2a · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9995-0 · Fax 04441/9995-55<br />

info@kathe-holzbau.de<br />

www.kathe-holzbau.de<br />

LH Lübbe Hallen-Systeme GmbH<br />

Inhaber: Werner Lübbe<br />

Am Gastland 2 · 49377 Langförden<br />

Tel. 04447/1588 · Fax 04447/8937<br />

info@hallendirekt.de<br />

www.hallendirekt.de<br />

Ingenieurgeologie Dr. Lübbe<br />

Dr. Joachim Lübbe<br />

Füchteler Straße 11 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/97975-0<br />

Fax 04441/97975-29<br />

office@ig-luebbe.de · www.ig-luebbe.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

Strategisch völlig vernachlässigt: Der offenkundige Mangel an altersgerechtem und energieeffizientem<br />

Wohnraum wird sich laut Statistischem Bundesamt weiter verschärfen.<br />

Auch die vom Pestel-Institut veröffentlichte<br />

Studie Wohnungsbauinvestitionen und<br />

Staatliche Haushalte belegt, dass die<br />

Wiedereinführung der degressiven AfA<br />

beim Wohnungsbau die öffentlichen Einnahmen<br />

erhöht. Schon ein Plus von 4.600<br />

Wohneinheiten gegenüber dem aktuellen<br />

Bauniveau generiere öffentliche Mehreinnahmen.<br />

Der Bundesverband Deutscher Baustoff-<br />

Fachhandel, der Bundesverband Freier Immobilien-<br />

und Wohnungsunternehmen, die<br />

Deutsche Gesellschaft für Mauerwerksbau,<br />

der Deutsche Mieterbund und die Industriegewerkschaft<br />

Bauen-Agrar-Umwelt beklagen:<br />

Der offenkundige Mangel an altersgerechtem<br />

und energieeffizientem<br />

Wohnraum wird sich nach neuesten Zahlen<br />

des Statistischen Bundesamtes weiter<br />

verschärfen. Mit dem von ihm bekannt gegebenen<br />

Rückgang der Wohnungsbautätigkeit<br />

um 9,6 Prozent drohen vielerorts<br />

spürbare Wohnungsengpässe und damit<br />

steigende Mieten, von denen vor allem<br />

junge Familien und Rentnerhaushalte betroffen<br />

sind. Zudem werden sich die politisch<br />

gewünschten Energieeinsparungen<br />

im Gebäudebereich nicht in der erhofften<br />

Höhe einstellen.<br />

Hoffnung bei Sozialimmobilien<br />

Wachstumshoffnungen setzen Bauunternehmen<br />

auf Sozialimmobilien sowie Immobilien<br />

für ältere Menschen. Denn die<br />

Wohnungsnachfrage wird mehr und<br />

mehr durch die demographische Entwicklung<br />

beeinflusst. Weniger junge Familien<br />

mit Kindern führen zu einer geringeren<br />

Nachfrage nach familiengerechten Wohnungen.<br />

Der Bevölkerungsstrukturwandel<br />

hinterlässt im Bereich der Eigentumsnachfrage<br />

große Lücken. Marktstabilisierende<br />

Nachfrage nach selbstgenutztem<br />

Wohnraum im Eigentum muss daher in<br />

Zukunft aus anderen Bevölkerungsgruppen<br />

kommen, zum Beispiel von den sogenannten<br />

Best-Agern (über 50). Bisher werden<br />

jedoch kaum speziell für diese Altersgruppen<br />

entwickelte neue Wohnungsangebote<br />

auf den Markt gebracht.<br />

Auch im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />

trifft in vielen Teilen die positive natürliche<br />

Bevölkerungsentwicklung auf positive<br />

Zuwanderungszahlen. In anderen Gegenden<br />

ist die Bevölkerungszahl rückläufig.<br />

Die Attraktivität der Wohnstandorte<br />

ist eng damit verbunden, wie sich die<br />

Kommunen auf die Bedürfnisse der zukünftigen<br />

Altersgruppen einstellen.<br />

Altersruhesitz<br />

In einigen Gemeinden sind die über 50-<br />

Jährigen längst die vorherrschende Zuwanderergruppe.<br />

Hier »altert« die Bevölkerung<br />

folglich noch schneller als in anderen<br />

Gebieten. Ist jedoch diese Zuwanderung<br />

durch besonders hohe Attraktivität<br />

begründet – z. B. als Altersruhesitz für Ältere<br />

– und kann diese Attraktivität im regionalen<br />

Vergleich und im Zeitablauf gehalten<br />

werden, wird der Wohnungsmarkt<br />

in den entsprechenden Gebieten positiv<br />

beeinflusst. Landschaftlich reizvolle Regionen<br />

mit Freizeitangeboten und einer<br />

umfassenden Infrastruktur für Senioren<br />

wie im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland können<br />

auch von der Zuwanderung Älterer profitieren.<br />

Zunächst aber nimmt der Woh-<br />

140 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Bauwirtschaft<br />

Foto: Monkey Business, Fotolia<br />

MB Holzdesign GmbH<br />

Geschäftsführer: Marco Behrens<br />

Dieselstraße 29 · 49681 Garrel<br />

Tel. 04474/9343-55 · Fax 04474/9343-56<br />

info@mb-holzdesign.de<br />

www.mb-holzdesign.de<br />

OLFRY Ziegelwerke GmbH & Co. KG<br />

Inhaber: Georg Wilhelm Freiherr von Frydag<br />

Friesenstraße 9-11 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/959-100 · Fax 04441/959-199<br />

v.frydag@olfry.de · www.olfry.de<br />

Daheim statt Seniorenheim: Auch im Alter wollen die Deutschen zwar bedarfsgerecht wohnen,<br />

aber selbst bestimmt: Der klassische Ruhesitz im Altersheim steht schon seit Jahren<br />

kaum mehr zur Debatte. Dennoch mangelt es bis heute an geeigneten Alternativen.<br />

nungsbedarf aller Voraussicht nach bis etwa<br />

2016 aufgrund steigender Haushaltszahlen<br />

ohnedies zu. Immer mehr Ein- und<br />

Zweipersonenhaushalte und immer mehr<br />

ältere Haushalte werden bei gleichbleibender<br />

Eigentumsquote die Nachfrage<br />

nach Mietwohnungen erhöhen.<br />

Zukünftige Wohnungsqualitäten<br />

Angesichts des demographischen Wandels<br />

und entsprechender zukünftiger<br />

Wohnungsnachfrage ist für fast alle Gemeinden<br />

in Niedersachsen davon auszugehen,<br />

dass mehr altersgerechter Wohnraum<br />

geschaffen werden muss. Die<br />

niedersächsischen Wohnungsmarktexperten<br />

rechnen durchgängig mit einer<br />

steigenden Nachfrage nach fast allen<br />

Wohnformen, die im Alter interessant<br />

sein können. Einzig das Interesse für das<br />

Wohnen im Heim wird nach Einschätzung<br />

der Akteure trotz allgemeiner Alterung<br />

der Gesellschaft kaum zunehmen. Ob sich<br />

die demographisch bedingten Zukunftseinschätzungen<br />

allerdings zügig im Markt<br />

bemerkbar machen, hängt wesentlich von<br />

den Verhaltensweisen und -änderungen<br />

der älteren Bevölkerung ab. Die Anpassung<br />

der eigenen Wohnung oder des eigenen<br />

Hauses erfolgt überwiegend erst bei<br />

konkreter Veranlassung, z. B. aufgrund<br />

von Bewegungseinschränkungen.<br />

Clemes Osterhus GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Clemens Osterhus<br />

Industriestraße 15 · 49696 Molbergen<br />

Tel. 04475/940-0 · Fax 04475/940-50<br />

info@osterhus.de · www.osterhus.de<br />

Remmers Baustofftechnik AG<br />

Vorstand (Sprecher): Dirk Sieverding<br />

Postfach 1255 · 49619 Löningen<br />

Tel. 05432/83-0 · Fax 05432/83-700<br />

info@remmers.de · www.remmers.de<br />

Schmidt-Thie-Plast GmbH<br />

Herr Schmidt jun.<br />

Brauerstraße 2 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/7040400 · Fax 70404040<br />

info@thie-plast.de · www.thie-plast.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 141


Bauwirtschaft<br />

S+H Sanitär- und Heizungstechnik Vechta GmbH<br />

Geschäftsführer: Thomas Bröring und<br />

Paul Rühmer<br />

Vechtaer Marsch 2 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9222-0 · Fax 04441/9222-18<br />

info@sundh.de<br />

www.sundh.de<br />

Foto: Ljupco Smokovski, Fotolia<br />

Sieverding Heizungs- und Sanitärtechnik GmbH<br />

Geschäftsführer: Wilhelm Sieverding<br />

Tenstedter Straße 40 · 49692 Cappeln<br />

Tel. 04478/955-0 und 1071 · Fax 04478/202<br />

service@sieverding.de<br />

www.sieverding.de<br />

SUDING Beton- und Kunststoffwerk GmbH<br />

Geschäftsführer: Alfons und Stefan Suding<br />

Vestruper Straße 6 · 49456 Lüsche<br />

Tel. 05438/9410-0 · Fax 05438/9410-20<br />

info@suding.de · www.suding.de<br />

Emil Tepe GmbH<br />

Geschäftsführer: Andreas Tepe<br />

Industriering 1 · 49413 Dinklage<br />

Tel. 04443/9630-0 · Fax 04443/9630-99<br />

info@tepe-online.de<br />

www.tepe-online.de<br />

Testboy GmbH<br />

Geschäftsführer: Horst Reysen<br />

Beim Alten Flugplatz 3 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/8911210 · Fax 04441/84536<br />

info@testboy.de<br />

www.testboy.de<br />

Kurt Weigel GmbH<br />

Boden Farbe Glas Tapete<br />

Geschäftsführer: Werner Weigel<br />

Daimlerstraße 6 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/959-0 · Fax 04471/959-180<br />

info@weigel.de<br />

Wessendorf Systembeschichtungen GmbH<br />

Geschäftsführer: Franz Wessendorf<br />

Wilhelm-Bunsen-Straße 5 · 49685 Emstek<br />

Tel. 04473/9495-0 · Fax 04473/9495-96<br />

zentrale@wessendorf.info<br />

www.wessendorf.info<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

Klein, aber mein: Ein unübersehbarer Trend sind kleine, preiswerte Wohnungen mit einfachem<br />

bis mittlerem Komfort, die bis dato am Wohnungsmarkt eher Mangelware sind.<br />

Kleine und preisgünstig ist gefragt<br />

Die Marktakteure in Wohnungswirtschaft<br />

und Verwaltung gehen davon aus, dass<br />

künftig vor allen Dingen kleine, preiswerte<br />

Wohnungen mit einfachem und mittlerem<br />

Komfort fehlen. Die zunehmende Sanierungstätigkeit<br />

führt dazu, dass gleichzeitig<br />

hochwertiger Wohnraum neu entsteht<br />

und preisgünstiger Wohnraum vom<br />

Markt verschwindet. Es besteht also ein<br />

klassischer Zielkonflikt zwischen Sanierungsdruck<br />

aufgrund von Energieeinsparvorgaben<br />

bzw. Renditeerwartungen<br />

der Eigentümer und der Notwendigkeit,<br />

adäquaten Wohnraum für Menschen mit<br />

niedrigen Einkommen vorzuhalten. Darüber<br />

hinaus werden mehrheitlich Wohnungen<br />

mit drei und mehr Zimmern mit mittlerem<br />

Wohnwert gefragt sein. Im Eigentumssektor<br />

fehlen aus Sicht eines Teils der<br />

Wohnungsmarktakteure Einfamilienhäuser<br />

mit mittlerem Wohnwert.<br />

Nachgefragte Baustile variieren regional<br />

Die aus der GEWOS-Wohnstiltypenanalyse<br />

hervorgegangenen präferierten Baustile<br />

niedersächsischer Wohnungsnachfrager<br />

werden jedes Jahr im NBank-Wohnungsmarktbarometer<br />

auf ihre Attraktivität hin<br />

überprüft. Die befragten Experten gaben<br />

dabei an, dass vor allem Mietwohnungen<br />

in Mehrfamilienhäusern im klassischen<br />

Stil gewünscht werden. Im Eigentumssektor<br />

fehlten vor allen Dingen günstige, moderne<br />

Angebote. Dies ist ein Hinweis auf<br />

auch dann nicht nachlassende Neubaunachfrage,<br />

wenn rechnerisch die Nachfrage<br />

im Bestand befriedigt werden könnte.<br />

Einfamilienhäuser auf dem Stand der<br />

Technik, architektonisch modern und<br />

142 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Bauwirtschaft<br />

Foto: Laurin Rinder, Fotolia<br />

Will jeder, braucht aber keiner: Die Nachfrage<br />

nach echten Traumhäusern stagniert auf<br />

niedrigem Niveau: Auf dem niedersächsischen<br />

Immobilienmarkt gibt es offenbar zu<br />

wenig »normale«, bezahlbare und energieeffiziente<br />

Vernunftimmobilien.<br />

heutigen Grundrissbedürfnissen angepasst,<br />

sind in den zahlreichen Neubaugebieten<br />

der 1950er- bis 1970er-Jahre vergleichsweise<br />

wenig vorhanden.<br />

Regional indes weichen die Ergebnisse<br />

teils deutlich vom Landesdurchschnitt ab.<br />

So sind nach Ansicht der Befragten günstige,<br />

konventionelle Einfamilienhäuser<br />

in den ländlichen Räumen sehr viel weniger<br />

gefragt als in den kreisfreien Städten.<br />

Hochwertige, moderne Einfamilienhäuser<br />

wiederum lassen sich in den großen<br />

Zentren deutlich besser vermarkten als in<br />

allen anderen Landesteilen. Gleiches gilt<br />

für hochwertige, moderne Geschosswohnungen<br />

in den bevorzugten städtischen<br />

Wohnlagen.<br />

Vorausschauende Baulandpolitik tut Not<br />

Die niedersächsischen Städte und Gemeinden<br />

reagieren auf die nachlassende<br />

Nachfrage nach Wohnbauland schon seit<br />

Jahren mit zurückhaltenden Flächenausweisungen.<br />

Der Rückgang an Neuausweisungen<br />

findet jedoch fast nur in dem Umfang<br />

statt, in dem auch die Nachfrage zurückgeht.<br />

Damit aber werden die hohen<br />

Wohnbaulandreserven nur wenig abgeschmolzen.<br />

Bei der Mobilisierung von<br />

Baulücken und bei der Wiedernutzung<br />

von Brachflächen, die sich für Wohnzwecke<br />

eignen, gab es in den letzten zwei Jahren<br />

keine größeren Erfolge. Es muss jedoch<br />

berücksichtigt werden, dass sich die<br />

Potenziale und Entwicklungsperspektiven<br />

zwischen den Kommunen und Regionen<br />

beträchtlich unterscheiden.<br />

Wohnungsnachfrage im Überblick<br />

Die Wohnungsnachfrage ist von verschiedenen<br />

Einflussfaktoren abhängig. Die potenzielle<br />

Nachfragemenge, d. h. die Haushaltszahl,<br />

nimmt noch bis 2016 leicht zu.<br />

Partner der Arbeitgeber<br />

im Nordwesten<br />

Informationsservice für Mitglieder<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

143


Bauwirtschaft<br />

Foto: LianeM, Fotolia<br />

Klassiker im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland: Der Wohnungsbestand auf dem Lande ist zu mehr als<br />

80 Prozent in Form von Ein- und Zweifamilienhäusern aufgebaut.<br />

Und der langfristig bestimmende Faktor<br />

für den Wohnungsmarkt ist nach Aussagen<br />

von Dr. Matthias Metz, Vorstandsvorsitzender<br />

der Schwäbisch Hall AG, eben<br />

diese Entwicklung der Haushaltszahlen.<br />

Die Bevölkerung zwischen Weser und<br />

Ems sei im landes- und bundesweiten Vergleich<br />

in den letzten 15 Jahren überproportional<br />

gewachsen und werde – im<br />

Gegensatz zu Gesamtdeutschland und<br />

Niedersachsen – auch bis zum Jahr 2025<br />

weiter zunehmen. Weser-Ems gilt weit<br />

über die Grenzen hinaus als attraktiver<br />

Wohn- und Arbeitsort. Die positive Bevölkerungsentwicklung<br />

werde daher auch<br />

durch Zuwanderungen gestärkt und dies<br />

wirke sich positiv auf die Bevölkerungszahlen<br />

aus.<br />

Der Wohnungsmarkt in Weser-Ems<br />

Der Wohnungsbestand, der im ländlichen<br />

Raum zu über 80 Prozent in Form von Einund<br />

Zweifamilienhäuser aufgebaut worden<br />

sei, gelte als relativ junger Wohnungsbe<br />

stand. Abseits der Ballungsgebiete bestehe<br />

ein zum Teil älterer und – auch unter<br />

energetischen Aspekten – kaum sanierungsfähiger<br />

Baubestand.<br />

Die Immobilienpreise in Weser-Ems liegen<br />

deutlich unterhalb des Bundesniveaus.<br />

Die Baulandpreise in Weser-Ems sind<br />

zwar in den vergangenen Jahren angestiegen,<br />

aber sie würden sich heute immer<br />

noch deutlich hinter dem Bundesschnitt<br />

einpendeln.<br />

Hauskauf in Deutschland am günstigsten<br />

Auch nach der Immobilienkrise in einigen<br />

europäischen Ländern kosten Einfamilienhäuser<br />

fast überall deutlich mehr als<br />

International stark – Hier zuhause!<br />

Full Service in der temperaturgeführten Lebensmittellogistik.<br />

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<br />

<br />

144<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Bauwirtschaft<br />

Foto: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie<br />

Michael Knipper, Geschäftsführer des Hauptverbands<br />

der Deutschen Bauindustrie: »Wir<br />

brauchen im Baugewerbe eine gesunde Mischung<br />

aus Großunternehmen, Mittelstand<br />

und Handwerk, wenn unsere Branche innovativ<br />

und leistungsfähig bleiben und unsere<br />

internationale Reputation und Wettbewerbsfähigkeit<br />

gesichert werden soll«.<br />

in Deutschland. Wie LBS Research nach<br />

Auswertung für die Staaten mit landesweiten<br />

Preisdaten mitteilt, ragt Luxemburg<br />

im Sommer 2010 mit einem Durchschnittspreis<br />

von über einer halben Million<br />

Euro klar heraus. Aber auch in Belgien,<br />

den Niederlanden, Großbritannien<br />

und Frankreich liegen die Preise für Eigenheime<br />

zwischen 277.000 und mehr<br />

als 300.000 Euro, also 40 bis 60 Prozent<br />

höher als hierzulande.<br />

Die mit Abstand deutlichsten Preiskorrekturen<br />

gab es nach Auskunft der LBS-<br />

Experten in jüngster Zeit in Irland. Hier ist<br />

nicht nur der Neubau drastisch eingebrochen,<br />

sondern auch eine der vielzitierten<br />

Preisblasen geplatzt. Die durchschnittlichen<br />

Kaufpreise fielen nämlich von ihrem<br />

Höchstwert Ende 2006 (mit über<br />

300.000 Euro) um 35 Prozent auf rund<br />

200.000 Euro im zweiten Quartal 2010.<br />

Damit haben die Hauspreise auf der grünen<br />

Insel inzwischen fast exakt das deutsche<br />

Niveau erreicht.<br />

In allen anderen Vergleichsländern fanden<br />

dagegen nach Angaben von LBS Research<br />

in den letzten Jahren nur relativ bescheidene<br />

Immobilienpreiskorrekturen<br />

statt. Deshalb sind die Objekte etwa in<br />

den Niederlanden und Großbritannien,<br />

aber auch in Dänemark – bis in die 90-er<br />

Jahre hinein noch die großen Vorbilder<br />

für preisgünstiges Bauen – immer noch<br />

rund 15 bis 45 Prozent teurer als hierzulande.<br />

Deutschland hingegen – vor anderthalb<br />

Jahrzehnten noch der »Europameister«<br />

bei den Hauspreisen – hat über<br />

viele Jahre ein absolut stabiles Preisniveau<br />

bewahrt und liegt am Tabellen ende.<br />

Michael Knipper: Ingenieurlücke im<br />

Baugewerbe wird zur Wachstumsbremse<br />

Für hochwertige Bauten sind qualifizierte<br />

Fachleute erforderlich. Nicht nur im Maschinenbau,<br />

auch in der Bauindustrie habe<br />

sich eine Ingenieurlücke aufgetan. Inzwischen<br />

fehlten fast zwei Absolventenjahrgänge,<br />

um den großen Bedarf an Bauingenieurnachwuchs<br />

zu decken, sagt der<br />

Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes<br />

der Deutschen Bauindustrie, Michael<br />

Knipper. Die Fachkräftelücke werde immer<br />

größer: Im Sommer 2010 habe es bereits<br />

5.000 mehr offene Stellen als Arbeitslose<br />

gegeben. »Der Mangel an qualifiziertem<br />

Personal droht in der Bauwirtschaft<br />

zur Wachstumsbremse zu werden.<br />

Doch Aufträge können nicht ausgeführt<br />

werden, wenn es am Wichtigsten fehlt –<br />

dem Humankapital«, so Knipper. ■<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 145


Bauwirtschaft<br />

Foto: Petra Hellmann<br />

Sein Großvater gründete 1923 die Zimmerei, die heute unter dem Namen Fritz Kathe & Sohn firmiert. Die Geschäfte des Unternehmens mit<br />

Firmensitz in Vechta führt Dipl.-Ing. Fritz Kathe (Bild) in dritter Generation. Als Holzbau-Spezialisten sind Kathe & Sohn europaweit<br />

im Ingenieur-Holzbau, im Holzhausbau und in der Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden tätig.<br />

FRITZ<br />

KATHE<br />

Neue Dimensionen im Holzbau<br />

Seit Urzeiten nutzen Menschen das Naturprodukt Holz. Es ist uns vertraut wie kaum ein anderes<br />

Material. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich der nachwachsende Rohstoff zu einem zukunftsweisenden<br />

und vielfältig einsetzbaren Baustoff entwickelt. Vor allem im Gewerbe- und Industriebau<br />

gewinnt er mit anspruchsvollen, weit gespannten Konstruktionen zunehmend an Bedeutung.<br />

Der amerikanische Schriftsteller<br />

Mark Twain wunderte sich schon<br />

im 19. Jahrhundert darüber, dass<br />

die Deutschen freiwillig in seiner Meinung<br />

nach »feucht-kalten Steinhäusern«<br />

wohnten, obwohl sie überall von Wald<br />

und damit dem Naturmaterial Holz umgeben<br />

seien.<br />

Das Wohnklima allerdings ist nur einer<br />

von vielen Vorteilen, mit denen Gebäude<br />

in Holzbauweise punkten können. Denn<br />

ökologische Aspekte, Umweltschutz und<br />

Energieeffizienz werden auch in der Bauwirtschaft<br />

immer wichtiger. Bestens geeignet<br />

für nachhaltiges Bauen ist der<br />

nachwachsende Rohstoff Holz. Denn das<br />

aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammende<br />

Naturmaterial bietet eine rundum<br />

positive Ökobilanz und aktiven Klimaschutz:<br />

Jeder Kubikmeter Holz speichert<br />

eine Tonne CO 2 . So reduziert jedes in Holz<br />

realisierte Bauvorhaben den Kohlendioxidgehalt<br />

der Atmosphäre in erheblichem<br />

Umfang. Da der Energieeinsatz auch bei<br />

der Weiterverarbeitung gering ist, erfüllt<br />

der Baustoff Holz alle Anforderungen an<br />

zeitgemäßes Baumaterial. Weitere Vorteile<br />

und Stärken des Materials wie hohe<br />

Tragfähigkeit, schnelle Montagezeiten sowie<br />

individuelle Gestaltungs- und Konstruktionsmöglichkeiten<br />

zeigen sich im<br />

Neubau oder beim Bauen im Bestand<br />

gleichermaßen. Vor allem der Ingenieur-<br />

Holzbau gewinnt hier zunehmend an Bedeutung:<br />

Innovative Tragwerkslösungen<br />

mit mehr als einhundert Metern weit gespannten<br />

Konstruktionen bieten unzählige<br />

Möglichkeiten, optimal nutzbaren<br />

Raum zu schaffen.<br />

Das Leistungsspektrum des Holzbauunternehmens<br />

Fritz Kathe & Sohn umfasst<br />

mehrgeschossige Gebäude, wie das<br />

146 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Bauwirtschaft<br />

Foto: Fritz Kathe & Sohn GmbH<br />

Sogar der Fahrstuhl ist aus Holz: Mit dem viergeschossigen<br />

Mehrfamilienhaus in Frankfurt<br />

präsentieren Fritz Kathe & Sohn einen<br />

architektonisch ansprechenden Gebäudekomplex,<br />

der ausschließlich mit dem Naturmaterial<br />

Holz erstellt wurde.<br />

von uns in Hofheim bei Frankfurt realisierte<br />

viergeschossige Wohn- und Geschäftshaus<br />

oder das Haus am Wasser-<br />

Wohnheim in Diepholz. Auch das 2008<br />

für das Calveslager Unternehmen Big<br />

Dutchman fertig gestellte Logistic Center<br />

ist eines der regionalen Beispiele für anspruchsvoll<br />

konstruierte Gewerbe- und<br />

Industriebauten. Es besteht aus einer Lagerhalle<br />

mit Büroeinbauten sowie einem<br />

überdachten Freiflächenlager mit einer<br />

Dachfläche von insgesamt rund 16.000<br />

Ein afrikanisches Dorf mitten in Hamburg: Im Hagenbecker Zoo zeichneten Fritz Kathe & Sohn<br />

neben der Dachkonstruktion auch für den kompletten Innenausbau verantwortlich.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 147


Bauwirtschaft<br />

Spezialisten für<br />

Glas und Spiegel!<br />

GLAS – DER BAUSTOFF UNSERER ZEIT<br />

Glas ist ein modernes und dynamisches<br />

Produkt. Moderne Fertigungstechniken<br />

und –materialien ermöglichen heute mit<br />

Glas Konstruktionen, die noch vor<br />

kurzem undenkbar erschienen. Funktion<br />

und Konstruktion werden in einem<br />

faszinierendem Werkstoff vereint. Glas<br />

ist deshalb der elementare Bestandteil<br />

der heutigen Architektur.<br />

Foto: Fritz Kathe & Sohn GmbH<br />

GLAS – EIN VIELSEITIGER BAUSTOFF<br />

Glas bietet heute als „Hightech“-Material<br />

für alle Bereiche des Bauens und<br />

Renovierens vielfältige Funktionen, die<br />

weit über die „natürlichen“ Funktionen<br />

Ausblick und Lichteinfall hinausgehen:<br />

Einbruchschutz, Schallschutz, Sicherheit,<br />

Sonnenschutz, Wärmeschutz sind<br />

nur einige von vielen Aufgaben, mit<br />

denen der Werkstoff Glas heute<br />

entscheidend zur Verbesserung des<br />

Wohnkomforts und damit dem Wohlergehen<br />

des Menschen beiträgt.<br />

GLAS – SETZT KLARE AKZENTE<br />

Glas hat für uns neben seinen natürlichen<br />

Funktionen auch eine wichtige<br />

gestalterische Aufgabe: Seine Transparenz<br />

sorgt nicht nur für Helligkeit,<br />

sondern verleiht Möbeln, Räumen und<br />

ganzen Gebäuden Großzügigkeit und<br />

eine gewisse Leichtigkeit. Das Spiel mit<br />

Transparenz und Reflexion ist heute ein<br />

wesentliches Merkmal der modernen<br />

Architektur.<br />

... GLAS – UNSERE LEIDENSCHAFT!<br />

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E-Mail: info@diekmann-glas.de<br />

Ob Pferde und Reiter oder Freunde von Ballsportarten: Die von Kathe konzipierten lichtdurchfluteten<br />

Sporthallen bieten reichlich Bewegungsraum – Wohlfühlen inklusive.<br />

Quadratmetern. Die Dachkonstruktion<br />

aus Stahlbetonstützen und Holzleimbindern<br />

ermöglichte eine Reduzierung der<br />

Stützenanzahl auf ein Minimum. So ist<br />

die Fläche optimal nutzbar.<br />

Ebenso den gewerblichen Nutzungsanforderungen<br />

angepasst sind die von uns<br />

konzipierte und errichtete Bushalle für<br />

das Reiseunternehmen Höffmann in<br />

Vechta sowie das moderne Hochregal -<br />

lager mit Werkstatt und angeschlossenem<br />

Bürokomplex der Spedition Uhlhorn in<br />

Bremen. Auch bei den Sporthallen der<br />

Liebfrauenschule, des Kolleg St. Thomas<br />

und der Christopherusschule in Vechta<br />

konnten wir alle Trümpfe des Ingenieur-<br />

Holzbaus ausspielen. Die von unseren<br />

spezialisierten Ingenieuren entwickelten<br />

und berechneten Hightech-Holzbauten<br />

überzeugen durch die Verwendung hochwertiger<br />

Holzwerkstoffplatten in Kombination<br />

mit ausgereifter Verbindungstechnik<br />

und Stahlbauelementen.<br />

Stahl-Holz-Verbindungen, wie sie unter<br />

anderem beim Dachtragwerk der mehrteiligen,<br />

großzügigen Reitanlage des bei<br />

Syke gelegenen Gestüts Legenhausen<br />

zum Einsatz kamen, gehören heute zu<br />

den leistungsfähigsten Verbindungsarten<br />

von Holzkonstruktionen. Zudem erfüllen<br />

die Hölzer bei weit gespannten Konstruktionen<br />

mit ihren großen Querschnitten<br />

aus sich heraus die Brandschutzanforderungen,<br />

so dass hierfür keine weiteren<br />

Kosten entstehen.<br />

Qualität wird bei uns groß geschrieben:<br />

Bereits seit Januar 2000 sind wir Mitglied<br />

in der Qualitätsgemeinschaft Holzbau und<br />

Ausbau e.V., Berlin. Im Juli 2000 erhielten<br />

wir das Qualitätszeichen Holzhausbau,<br />

und im April 2005 hat uns die Gütegemeinschaft<br />

Holzbau-Ausbau-Dachbau e.V.<br />

das RAL-Gütezeichen für Holzhausbau verliehen.<br />

Mit dieser nachweislich geprüften<br />

Qualität und dem Know-how des Ingenieur-Holzbaus<br />

entwickeln wir neue, noch<br />

nie da gewesene Tragwerkslösungen und<br />

architektonisch interessante Objekte. So<br />

erstellen wir unter anderem lichtdurchflutete,<br />

hohe Räume wie im Troparium<br />

des Hagenbecker Zoos in Hamburg, in<br />

dem wir auch für den Innenausbau im Stil<br />

eines afrikanischen Dorfes verantwortlich<br />

zeichneten.<br />

Der deutsche Ingenieur-Holzbau nimmt<br />

in Europa eine herausragende Stellung<br />

ein. Die Firma Fritz Kathe & Sohn zählt<br />

mit ihren 35 Mitarbeitern zu den zwei<br />

Prozent der großen Holzbau-Unternehmen<br />

in Deutschland und ist seit mehreren<br />

Jahren auch in den Anrainerstaaten tätig.<br />

Als Mitglied der 2005 gegründeten GmbH<br />

International Engineered Timber Construction<br />

(IETC) sind wir in der Lage, auch<br />

Großprojekte zu verwirklichen. Gemeinsam<br />

mit vier anderen renommierten norddeutschen<br />

Holzbauunternehmen errichteten<br />

wir 120 Holzhäuser der Center Parcs<br />

in Bispingen und den Niederlanden.<br />

Rund 180 hochqualifizierte Ingenieure<br />

und Zimmerleute sorgen bei der IETC in<br />

Sachen Ingenieur-Holzbau sowie Holzhausbau<br />

für die sprichwörtliche Qualität<br />

made in Germany. Denn alle fünf Holzbauunternehmen<br />

planen und arbeiten mit<br />

computergesteuerten Maschinen, sprich<br />

CAD-Planung und CNC-gesteuertem Abbund<br />

sowie CNC-gesteuerter Elementfertigung.<br />

Die IETC bietet neben hoch technisierter<br />

Betriebsausstattung auch per-<br />

148VERBUND OM | ARGUMENTE VERBUND <strong>2011</strong> OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Bauwirtschaft<br />

fekte Montagelogistik, die kurze Produktions-<br />

und Montagezeiten garantiert, sowie<br />

höchste handwerkliche Präzision. Der<br />

Erfolg des Firmenverbundes beruht darüber<br />

hinaus auf der langjährigen Erfahrung<br />

der Mitarbeiter mit Projekten unterschiedlichster<br />

Schwierigkeitsgrade und<br />

Komplexität. Eine kontinuierliche Weiterbildung<br />

der Mitarbeiter sichert der IETC<br />

außerdem höchstes technisches Niveau,<br />

so dass sie jederzeit in der Lage ist, wirtschaftlich<br />

optimale Lösungen anzubieten.<br />

Eine kurze Bauzeit bei Projekten – egal<br />

welcher Größenordnung – ist eine wesentliche<br />

Voraussetzung für kostensparendes<br />

Bauen bei zugleich hohem Qualitätsstandard.<br />

Holzbauten bieten dabei<br />

mit ihrer vom Wetter unabhängigen Vorfertigung<br />

der Bauteile besondere Vorteile<br />

und schaffen Planungssicherheit und reduzierte<br />

Baukosten, da es keine Wartezeiten<br />

durch Trocknungsprozesse gibt und<br />

der schnelle Aufbau der einzelnen Elemente<br />

die Gesamtbauzeit erheblich verkürzt.<br />

Das gilt im Bereich der Neubauten<br />

ebenso wie bei Sanierungen oder Aufstockungen.<br />

Aufgrund seiner Wärme dämmenden<br />

Eigenschaften und seines geringen Eigengewichts<br />

erweist sich Holz als bestens geeigneter<br />

Baustoff für die energetische Sanierung<br />

von Altbauten. Bei der Außendämmung<br />

lassen sich fertige Elemente<br />

ohne Gerüste einfach vor die Außenfassade<br />

hängen. Auch bei Aufstockungen auf<br />

bestehende Gebäude sind Holzkonstruktionen<br />

aus statischen Gründen oft die einzige<br />

Möglichkeit der Wohnraumvergrößerung.<br />

Zudem sind Erweiterungsbauten<br />

mit Holz unter ästhetischen Gesichtspunkten<br />

höchst interessant, bieten sie<br />

doch ebenso wie bei einem Neubau spannungsvolle<br />

Kombinationsmöglichkeiten<br />

mit anderen Baustoffen.<br />

Ein besonders eindrucksvolles Beispiel<br />

für eine individuell gestaltete Fassade mit<br />

ebenen Holzelementen und Putzmauerwerk<br />

ist das Wohnhaus der Familie Dr.<br />

Huhnt in Vechta: Klare Formensprache<br />

tritt hier in einen reizvollen Dialog mit lebendiger<br />

Holzstruktur. Diese begegnet<br />

uns auch bei historischen Fachwerkhäusern,<br />

wie dem Hof Seggewisch in Märschendorf<br />

oder dem Meyerhof in Mühlen.<br />

Als eingetragener Fachbetrieb für Denkmalpflege<br />

haben wir diese ebenso restauriert<br />

wie Glocken-, Dachstühle und Türme<br />

zahlreicher Kirchen. Besondere Referenzobjekte<br />

dieses Tätigkeitsfeldes sind der<br />

Osnabrücker und der Mindener Dom.<br />

Den Traditionen verbunden und verantwortungsbewusst<br />

an der Zukunft orientiert<br />

– diesem Maßstab fühlt sich das<br />

Unternehmen Fritz Kathe & Sohn seit drei<br />

Generationen verpflichtet: Wir haben unsere<br />

Verarbeitungstechniken weiterentwickelt,<br />

traditionelle Stärken wie Flexibilität<br />

und Zuverlässigkeit bewahrt und<br />

stellen uns höchsten Qualitätsanforderungen.<br />

Wir realisieren funktionale Architektur,<br />

die mit dem Naturmaterial Holz Akzente<br />

setzt, Ressourcen schont und begeistert.<br />

Wir kombinieren zukunftsorientierte bautechnische<br />

Möglichkeiten mit ansprechen<br />

der Optik und schaffen mit neuen Dimensionen<br />

im Holzbau moderne Lebensund<br />

Arbeitswelten.<br />

■<br />

Foto: Coelan<br />

Klare Formensprache kombiniert mit leben diger Holzstruktur: Mit speziell beschichteten und<br />

witterungsbeständigen Tafelfassaden realisieren Kathe & Sohn zukunftsweisende Architektur.<br />

Das Bild zeigt ein Detail der neuen Volksbank Sulingen.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

149


Bauwirtschaft<br />

Foto: Rubach und Partner<br />

Ansprechpartner in Umwelt- und Baugrundfragen: Die Firmeninhaber Diplom-Geologe Bertold Rubach (links) und Diplom-Geographin<br />

Regine Prepens stehen mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seit fast 15 Jahren Privatleuten, Wirtschaftsunternehmen und Kommunen<br />

mit ihrem Fachwissen bei allen Umwelt- und Baugrundfragen zur Seite.<br />

REGINE PREPENS, BERTOLD RUBACH<br />

RUBACH UND PARTNER<br />

Unerkannte Risiken im Boden<br />

Eignet sich ein Grundstück zur Bebauung? Sind Risiken mit dem Erwerb oder dem Bauvorhaben<br />

verbunden, die durch unbekannte Grundstücksverhältnisse oder versteckte Altlasten verursacht<br />

wurden? Diesen Fragen und deren Beantwortung widmen sich der Diplom-Geologe Bertold Rubach<br />

und die Diplom-Geographin Regine Prepens mit ihren beiden Ingenieurfirmen in Cloppenburg.<br />

Investoren und Bauherren richten ihre<br />

Planungen zumeist an Standortbedingungen<br />

wie Lage, Infrastruktur<br />

und Kosten aus. Dabei werden die Risiken<br />

eines unbekannten Untergrundes<br />

häufig nicht ausreichend beziehungsweise<br />

nicht früh genug beachtet. Doch sowohl<br />

mögliche Schadstoffbelastungen<br />

als auch schlechte Grundstücksverhältnisse<br />

können zu erheblichen Mehrbelastungen<br />

führen. Selbst bei kleinen Vorhaben<br />

oder scheinbar klaren Verhältnissen<br />

ist eine frühzeitige Beteiligung von Fachleuten<br />

zu empfehlen, um nicht ahnungslos<br />

vor später auftretenden Problemen zu<br />

stehen.<br />

Das Thema Altlastensanierung birgt<br />

mehr juristisches Potential als mancher<br />

Bauherr oder Investor ahnt. Haftungsrechtliche<br />

Fragen müssen sowohl beim<br />

Grundstückskauf als auch bei der Bebauung<br />

oftmals sehr schnell erörtert werden.<br />

Insbesondere beim Altlastenrisiko,<br />

beispielsweise bei Grundstücken, auf denen<br />

eine Fabrikhalle oder Tankstelle gestanden<br />

hat, kommen außerdem das Umweltschadensgesetz,<br />

das Bodenschutz-,<br />

Planungs- und Abfallrecht sowie das Arbeitsschutzrecht<br />

zum Tragen.<br />

Mehrkosten durch Belastungen<br />

»Immer wieder kommen Kunden zu uns,<br />

die nach dem Erwerb eines Grundstückes<br />

dieses bebauen oder nutzen wollen<br />

und von Boden- oder Grundwasserbelastungen<br />

überrascht werden«, erklärt der<br />

150 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Bauwirtschaft<br />

Bodenschutz-Sachverständige Bertold<br />

Rubach. Hierbei handelt es sich nicht immer<br />

um deutlich erkennbare Altlastenfunde,<br />

wie beispielweise korrodierende<br />

Fässer mit Chemikalien oder ausgelaufene<br />

Öltanks. Regelmäßig kommen eher<br />

Belastungen vor, die durch Auffüllungen<br />

oder umgelagerte Böden entstehen. Diese<br />

Art von Bodenverunreinigungen führen<br />

insbesondere in Siedlungsbereichen<br />

zu Mehrkosten beim Bauen, da sie nicht<br />

ohne Weiteres wieder verwendet oder<br />

abgelagert werden dürfen.<br />

Wenn vor dem Baubeginn eines geplanten<br />

Gebäudes ein Bodenabtrag erforderlich<br />

wird, können schnell erhebliche<br />

Mehrkosten entstehen. Neben ungeplanten<br />

Mehrkosten können nicht bekannte<br />

Bodenverunreinigungen auch ordnungsrechtliche<br />

Pflichten gemäß Bundes-Bodenschutzgesetz<br />

nach sich ziehen. Das bedeutet,<br />

dass die Fachbehörde den Grundstücksbesitzer<br />

zur Sanierung heranziehen<br />

kann, auch wenn dieser gar nicht der Verursacher<br />

der Verunreinigung auf seinem<br />

Grundstück ist.<br />

Bertold Rubach, der auch als Gutachter<br />

bei Gerichten tätig ist, rät, vor dem<br />

Kauf eines Grundstückes oder einer Immobilie<br />

eine Zustandserfassung anferti-<br />

Bei Wind und Wetter: Sondierbohrungen zur Gewinnung von Bodenproben und die Ausführung<br />

von Rammsondierungen zur Feststellung von Lagerungsdichten von Böden mittels<br />

eines Raupen-Bohrgerätes gehören zum täglichen Geschäft.<br />

Foto: Rubach und Partner<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

151


Bauwirtschaft<br />

Foto: Rubach und Partner<br />

Regenbogen im Boden: Beim Rückbau von ehemaligen Produktionsbetrieben werden immer<br />

wieder Auffälligkeiten vorgefunden, die auf die früheren Nutzungen zurückzuführen sind.<br />

Die bunten Farben, die auf diesem Bild deutlich zu sehen sind, stammen aus der Produktion<br />

einer ehemaligen Glashütte.<br />

gen zu lassen, die den Belastungsgrad<br />

des Bodens und gegebenenfalls des<br />

Grundwassers feststellt. »Damit können<br />

mögliche Auswirkungen auf den Verkehrswert<br />

oder die Abgrenzung von Haftungspflichten<br />

abgeklärt und spätere<br />

Konflikte vermieden werden«, weiß der<br />

Sachverständige.<br />

Erst die historische Erkundung,<br />

dann die praktische Arbeit<br />

Methodische Untersuchungen sind nicht<br />

immer mit erheblichen Aufwendungen<br />

verbunden. Regine Prepens erläutert,<br />

dass Aussagen im Rahmen einer historischen<br />

Erkundung oftmals schon Aufschluss<br />

bringen können. Dazu werden alte<br />

Karten, Luftbilder und gegebenenfalls<br />

Bauakten ausgewertet und Zeitzeugen<br />

befragt. »Auf der Basis dieser Ergebnisse<br />

können dann gezielt Untersuchungen<br />

von Boden und Grundwasser an jenen<br />

Positionen vorgenommen werden, an denen<br />

mit Schadstoffen umgegangen wurde«,<br />

beschreibt die Diplom-Geographin<br />

die Vorgehensweise bei den Untersuchungen.<br />

In den beiden Cloppenburger Ingeni -<br />

eurfirmen werden Erkundungsaufträge<br />

verschiedenster Größenordnungen betreut.<br />

Die Projekte reichen vom Bauplatz<br />

eines Einfamilienhauses bis zum Flächenrecycling<br />

von Industrieanlagen. »Mit eigenen<br />

Erkundungsgeräten und erfahrenen<br />

Technikern, Ingenieuren und Naturwissenschaftlern<br />

sind wir im <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland und in ganz Norddeutschland<br />

bei Privat- und Firmenkunden<br />

sowie bei Projekten aus dem öffentlichen<br />

Sektor im Einsatz«, erklärt die Expertin.<br />

Absackungen und Setzrissen vorbeugen<br />

Eine Erkundung des Untergrundes für<br />

neue Bauwerke ist unerlässlich. Die baugrundgeologischen<br />

Verhältnisse des <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterlandes sind zum Teil<br />

vielfältig sowie kleinräumig wechselnd<br />

und auch von den örtlichen Verhältnissen<br />

wie Hang- oder Tallage, Niederschlag und<br />

Abfluss beeinflusst. Ohne eine versierte<br />

Einschätzung durch den Baugrundgutachter<br />

kann es zur Überbauung von wenig<br />

tragfähigen Schichten kommen. Wenn<br />

kein fachgutachterlicher Rat eingeholt<br />

wurde, kann es vorkommen, dass die bauvorbereitenden<br />

Arbeiten, wie das Abtragen<br />

des Oberbodens oder die Verdichtung<br />

von Auffüllböden, nicht sachgerecht<br />

durchgeführt werden. Die Folgen können<br />

eine ungleichmäßige Setzung oder<br />

Schiefstellung von Gebäuden sowie<br />

Grund- oder Böschungsbruch nach sich<br />

ziehen und in manchen Fällen auch negative<br />

Auswirkungen auf benachbarte Bestandsbebauung<br />

haben.<br />

Bauherr trägt Baugrundrisiko<br />

Wenn ein Bauschaden entstanden ist, hat<br />

der Bauherr, wenn er nicht über ein qualifiziertes<br />

Baugrundgutachten verfügt, regelmäßig<br />

Probleme mit der Gewährlei -<br />

Sie suchen individuelle Lösungen?<br />

Dann sollten wir uns<br />

kennen lernen.<br />

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Hotline: 0800-9875000<br />

152 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Bauwirtschaft<br />

stung, da das Baugrundrisiko durch ihn<br />

zu tragen ist. Aber auch andere Projektbeteiligte<br />

stehen dann vor großen Problemen.<br />

Die Architekten, die als Berater des<br />

Bauherrn eine wichtige Schlüsselfunktion<br />

bei Bauprojekten einnehmen, müssen auf<br />

die Erfordernis einer entsprechenden<br />

Untersuchung hinweisen, sonst stehen sie<br />

selbst in der Verantwortung. Auch die<br />

ausführenden Unternehmen, sowohl im<br />

Tief- als auch im Hochbau sowie Generalunternehmer<br />

sind als Fachbetriebe verpflichtet,<br />

die Planungsunterlagen auf<br />

Vollständigkeit zu prüfen – dazu gehört<br />

auch ein Baugrundgutachten. Darüber<br />

hinaus stärkt ein Baugrundgutachten<br />

ebenfalls die Wirtschaftlichkeit eines Bauvorhabens.<br />

Durch das richtige und an die<br />

Verhältnisse angepasste Gründungskonzept<br />

ist das Bauwerk langlebiger und haltbarer.<br />

Baurisiken frühzeitig erkennen: Das Angebotsspektrum der RP Geolabor und Umweltservice<br />

GmbH umfasst neben der Durchführung von Baugrunderkundungen die Erstellung von<br />

Gründungsgutachten, die Prüfung der Lagerungsverhältnisse der eingebrachten Füllmaterialien<br />

und die Berechnung von Bauwasserhaltungen zur Trockenhaltung der Baugrube.<br />

Leistungsspektrum<br />

1996 gründeten Bertold Rubach und Regine<br />

Prepens ihre Unternehmen. Mit ihren<br />

beiden Ingenieurfirmen decken die<br />

beiden Geowissenschaftler zahlreiche<br />

Fachbereiche ab. Die RP Geolabor und Umweltservice<br />

GmbH ist Ansprechpartner in<br />

allen Baugrundfragen. Im firmeneigenen<br />

Baugrundlabor werden die Proben nicht<br />

nur selbst gewonnen, sondern des Weiteren<br />

die Bodenkennwerte durch geschultes<br />

Fachpersonal ermittelt. Ingenieure und<br />

Baugrundgeologen bearbeiten Projekte<br />

vom Einfamilienhaus bis hin zu Verwaltungs-<br />

und Firmengebäuden sowie im<br />

Verkehrswegebau. Neben der Ausführung<br />

der Feld- und Laborarbeiten und der baugrundgeologischen<br />

Begutachtung gehört<br />

auch die Betreuung der Auftraggeber<br />

während der Bauphase zum Leistungsspektrum<br />

der RP Geolabor und Umweltservice<br />

GmbH. Die fachgutachterliche Abnahme<br />

von Gründungssohlen, die Prüfung<br />

von Verdichtungsarbeiten und die<br />

Beratung bei der Wasserhaltung sind für<br />

Bauherren, Architekten und Ausführende<br />

wichtige Hilfen zur Optimierung des Bauablaufs<br />

und der Qualitätssicherung.<br />

Das Ingenieur- und Sachverständigenbüro<br />

Rubach und Partner bietet seinen Kunden<br />

noch weitere Tätigkeiten an. So prüft<br />

ein Team aus Geologen, Biologen und<br />

Bodenwissenschaftlern die Möglichkeit<br />

zur Förderung und Nutzung von Grundwasser<br />

und die damit verbundenen Auswirkungen<br />

auf die Umwelt. Davon machen<br />

viele Betriebe im <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland Gebrauch. Zu den Auftraggebern<br />

gehören landwirtschaftliche<br />

Betriebe, Schlachthöfe und Produktionsbetriebe,<br />

die mit eigenen Brunnen ihre<br />

Wasserversorgung organisieren. Ergänzt<br />

wird das Arbeitsspektrum durch Ingeni -<br />

eurleistungen in den Bereichen Regenwasserbewirtschaftung,<br />

betrieblicher<br />

Um weltschutz, Genehmigungsplanung<br />

und Geoinformatik.<br />

Egal, welche Risiken beim ersten Spatenstich<br />

im Boden lauern: Rubach und<br />

Partner sind die Ansprechpartner für die<br />

Beantwortung von Umwelt- und Baugrundfragen.<br />

■<br />

Foto: Rubach und Partner<br />

AUS DEM OLDENBURGER MÜNSTERLAND – FÜR DAS OLDENBURGER MÜNSTERLAND<br />

Business- und Urlaubsreisen rund um den Globus,<br />

ein Tagesausflug nach Hamburg inklusive Ticket<br />

fürs Musical oder den Linien- und Schulbusverkehr:<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

153


Bauwirtschaft<br />

Foto: MB Holzdesign GmbH<br />

»Wir machen Maßarbeit, die wirklich jedem passt«: Das 2003 von Geschäftsführer Marco Behrens (Bild) gegründete Unternehmen MB-Holzdesign<br />

hat sich seither von einer klassischen Schreinerei zu einer wachstumsorientierten GmbH mit 23 Mitarbeitern entwickelt. Im Jahre<br />

2007 erhielt MB-Holzdesign den »KFW-Unternehmerpreis Gründerchampions Niedersachsen«.<br />

MARCO<br />

BEHRENS<br />

MB HOLZDESIGN GMBH<br />

Maßarbeit, die wirklich jedem passt<br />

»Geht nicht, gibt’s nicht« und »Maßstäbe setzen« – das sind die Leitsätze des Inhabers der MB Holzdesign<br />

GmbH aus Garrel, die sich mittlerweile zu einem erfolgreichen, bundesweit tätigen Jungunternehmen<br />

entwickelt hat. Die Tischlerei produziert nach individuellen Kundenwünschen und eigenen Entwürfen<br />

»Möbel nach Maßarbeit, die wirklich jedem passen«, so Firmengründer Marco Behrens.<br />

Beruf und Berufung wurden Marco<br />

Behrens nicht in die Wiege gelegt.<br />

Er kam vielmehr eher auf Umwegen<br />

zur Tischlerei: Erst nach einer Ausbildung<br />

als Lebensmitteltechniker-Fachkraft<br />

entschied sich der heute 32-Jährige für eine<br />

Tischlerlehre mit Meisterausbildung<br />

2003 gründete Marco Behrens die MB<br />

Holzdesign GmbH in Garrel. Der Firmensitz<br />

im Industriegebiet ist aufgrund eines<br />

überdimensionalen Stuhles als Eyecatcher<br />

nicht nur für Kunden schnell von der Straße<br />

aus zu erkennen. Und das hat seinen<br />

Grund: Aus einer klassischen Schreinerei<br />

entwickelte sich nämlich an dieser Stelle<br />

ein moderner Betrieb, der inzwischen individuell<br />

abgestimmte und gern auch größere<br />

Projekte bundesweit übernimmt.<br />

Behrens wagte den Schritt in die Selbstständigkeit<br />

mit dem Ziel, seine eigenen<br />

Einrichtungsideen zu verwirklichen – und<br />

zwar von der Planung und Herstellung bis<br />

hin zum Vertrieb. Dieses Ziel erreicht er<br />

dank eigener Mitarbeiter und zufriedener<br />

Kunden. Durch weitergehende Qualifikationen<br />

seiner Mitarbeiter möchte der Geschäftsführer<br />

der MB-Holzdesign GmbH<br />

auch in Zukunft krisenfeste Arbeitsplätze<br />

schaffen.<br />

Zu den Voraussetzungen für das kontinuierliche<br />

Wachstum und den Erfolg des<br />

Unternehmens zählen neben guten und<br />

verlässlichen Beratern der kompetente<br />

Mitarbeiterstamm, eine effiziente Kreativwerkstatt,<br />

zufriedene und zuverlässige<br />

Kunden und ein nicht alltägliches Unternehmenskonzept.<br />

Das auf gegenwärtig 23 Mitarbeiter angewachsene<br />

Team trägt den wesentlichen<br />

154 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Bauwirtschaft<br />

Foto: MB Holzdesign GmbH<br />

Überdimensionaler Stuhl als Eyecatcher: Die MB Holzdesign GmbH produziert an der Garreler<br />

Dieselstraße auf einer Fläche von rund 1.800 Quadratmetern hochwertige Interieurs<br />

und plant mit eigenen Innenarchitekten maßgeschneiderte Einrichtungen.<br />

Foto: MB Holzdesign GmbH<br />

Wohnzimmer als Lounge: Marco Behrens wagte den Schritt in die Selbstständigkeit, um seine<br />

Einrichtungsideen von der Planung und Herstellung bis zum Vertrieb zu verwirklichen.<br />

Teil zum Erfolg des Unternehmens bei. Es<br />

wird – neben dem Firmenchef, der sich<br />

auf Ein- und Verkauf sowie Arbeitsvorbereitung<br />

und Planung konzentriert – von<br />

Werkstattleiter und Tischlermeister Andreas<br />

Hinners geführt. In der Werkstatt<br />

wächst mit fünf Azubis frühzeitig qualifizierter<br />

Nachwuchs heran. Als relativ junger<br />

Ausbildungsbetrieb kann die MB-<br />

Holzdesign GmbH auf die Prüfungsergebnisse<br />

»mit Auszeichnung« stolz sein.<br />

Aufgrund des konsequenten Einsatzes<br />

neuester Techniken kann bei MB-Holzdesign<br />

ein detaillierter Raum- und Gestaltungsplan<br />

für Privatpersonen und Unternehmen<br />

entworfen und jeder Auftrag termingerecht<br />

ausgeführt werden. Dank<br />

modernster Maschinen ist das Unternehmen<br />

in der Lage, die unterschiedlichsten<br />

Kundenwünsche zu befriedigen und dem<br />

Wettbewerb standzuhalten.<br />

Zum Unternehmenskonzept gehörte<br />

von Anfang an das Angebot maßgeschneiderte<br />

Lösungen – von der perfekten pers -<br />

pektivischen Zeichnung bis hin zum perfekten<br />

Einbau. Dabei spielt es für MB Design<br />

keine Rolle, ob es sich um Objekteinrichtungen,<br />

Wohn- oder Büromöbel oder<br />

Küchen handelt. Von eben diesem Erfolgskonzept<br />

war auch die KfW Mittelstandsbank<br />

überzeugt und verlieh Marco Behrens<br />

den KfW-Unternehmerpreis für Gründer<br />

Champions 2007 für das Land Niedersachsen.<br />

CNC stützt wirtschaftliche Fertigung<br />

Im Jahre 2006 wurden mit dem Bau der<br />

zweiten Halle die Werkstatt und ihre Produktionskapazitäten<br />

um 600 auf heute<br />

1.200 Quadratmeter erweitert; 2009 wurden<br />

noch einmal 600 Quadratmeter ergänzt.<br />

Zur besseren Auslastung der Kapazitäten<br />

und schnelleren Auftragsabwicklung<br />

wurde der Lackierraum um das Doppelte<br />

erweitert, sodass die MB Holzdesign<br />

GmbH den nicht geringen Anforderungen<br />

bei der Herstellung hochwertiger Möbel<br />

und Oberflächen gerecht werden kann.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 155


Bauwirtschaft<br />

Foto/Grafik: MB Holzdesign GmbH<br />

Küche im modernen Landhausstil: MB Holzdesign visualisiert vor jedem Job die Ideen als aufwändige<br />

3-D-Computergrafik (Einklinker oben links), die dem Auftraggeber eine genaue<br />

Vorstellung von dem vermittelt, was später vor Ort eingebaut wird.<br />

Dank der neuen Technologie der Unterflurabsaugung<br />

im MB-Lackraum bleibt<br />

das Unternehmen überdies in hohem Maße<br />

wettbewerbsfähig.<br />

Ein besonderes Augenmerk gilt der Präzision<br />

und der hohen Flexibilität im täglichen<br />

Arbeitsablauf. Dazu wurden die<br />

großzügig dimensionierten Werkstatträume<br />

einschließlich Oberfläche technisch<br />

optimal bestückt. Als erstes Deckschiff<br />

wurde eine horizontale Plattenaufteilsäge<br />

Holzma HPP 250 Optimat angeschafft.<br />

Dank schneller Maschinenzyklen können<br />

alle Arbeitsgänge weitaus schneller und<br />

präziser als zuvor abgewickelt werden.<br />

Mit dem Optimierungsprogramm Schnitt-<br />

ProfitPractive werden die erforderlichen<br />

Schnittpläne in der Arbeitsvorbereitung<br />

erstellt, programmiert und online zur Maschine<br />

gesendet. Ein zur Aufteilsäge gehöriger<br />

Etikettendrucker liefert für jedes zugeschnittene<br />

Teil den passenden Aufkleber.<br />

Der vermittelt alle Informationen<br />

über Bearbeitungsschritte und Identifikation<br />

der Werkstückes. Selbst schwierigere<br />

Materialien wie Schichtstoffe können präziser<br />

zugeschnitten werden.<br />

Auch durch den Einsatz der Weeke CNC<br />

Venture 5M werden die Arbeitsprozesse<br />

vereinfacht und beschleunigt. Die Zuschneidemaschine<br />

verfügt über ein Vier -<br />

achsbearbeitungszentrum der neuesten<br />

Generation mit zwei mitfahrenden Werkzeugwechslern<br />

sowie einen Bohrkopf mit<br />

31 Spindeln. Der Clou daran: Durch das<br />

mit einem Sägeblatt ausgestattete neuartige<br />

Flex-5-Aggregat wurde die Anlage<br />

um eine zusätzliche Stellachse erweitert.<br />

So kann das über C-Achse drehbare Aggregat<br />

vor der Bearbeitung zusätzlich geneigt<br />

werden. Das Sägen und Bearbeiten<br />

unterschiedlichster Winkel und Neigungen<br />

erfolgt hier automatisch und muss<br />

nicht mehr manuell eingestellt werden,<br />

was vieles vereinfacht.<br />

»Richtig programmieren, das Werkstück<br />

auflegen, und in kürzester Zeit laufen<br />

alle Bearbeitungsgänge nacheinander<br />

wie am Schnürchen ab«, freut sich Firmengründer<br />

Behrens. Für ihn als Jungunternehmer,<br />

der unabhängig von der älteren<br />

Generation im Betrieb arbeite, sei<br />

es vor allem darum gegangen, zum passenden<br />

Zeitpunkt richtig zu investieren.<br />

Um auf unterschiedliche Kundenwünsche<br />

einzugehen, wurden folglich darüber hinaus<br />

eine Korpuspresse sowie eine Bürstmaschine<br />

angeschafft. Für die Zukunft<br />

wünscht sich der Geschäftsführer eine<br />

noch bessere Auslastung seiner technischen<br />

kapazitäten – zum Beispiel durch<br />

den Zweischichtbetrieb in einer noch zu<br />

findenden Modulfertigung.<br />

Die MB Holzdesign GmbH versteht sich<br />

bei alledem auch als umweltfreundliches<br />

Unternehmen: So investierte die Firma<br />

vor zwei Jahren in eine 120-Kilowatt-Pho -<br />

to voltaikanlage auf dem Dach, die 2009<br />

auf dem Firmengelände ihren Betrieb aufnahm.<br />

Auch bei der Entsorgung steht der<br />

Umweltgedanke im Vordergrund: Bei der<br />

Herstellung der Möbel fallen immerhin<br />

rund 150 Tonnen Holzreste pro Jahr an,<br />

die dank der neu angeschafften Brikettierpresse<br />

zu Briketts weiterverarbeitet<br />

werden. Diese Briketts werden dann von<br />

Kunden zum Heizen für Ställe etc. genutzt.<br />

So wird der Rohstoff Holz von Beginn<br />

bis zum Ende verarbeitet.<br />

Vom Entwurf bis zum kompletten Einbau<br />

Das Urkonzept der MB Holzdesign GmbH<br />

ist es, Holzdesign als kreative und kompe-<br />

156<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Bauwirtschaft<br />

tente Lösung für alle Facetten gehobenen<br />

Innenausbaus anzubieten. Erster Ansprechpartner<br />

ist immer der Firmenchef<br />

selbst – für alle Fragen zu Alt- oder Neubau,<br />

Aus- oder Umbau. Im Vorgespräch,<br />

direkt an der Baustelle oder zu Hause in<br />

eigenen Musterräumen, lotet er sorgsam<br />

die Kundenwünsche und Ideen aus. Die<br />

Leistungspalette schließlich umfasst das<br />

komplette Interieur im Haus oder im Büro.<br />

Für Wohn- und Wohlfühlambiente bietet<br />

die MB Holzdesign GmbH alle Stilrichtungen<br />

und Wohnformen, großzügige Küchen,<br />

Türen inklusive. Wenn gewünscht,<br />

werden für Bauvorhaben kompetente Kooperationspartner<br />

aus den Bereichen Architektur,<br />

Hochbau, Elektro, Sanitär und<br />

Dekoration empfohlen.<br />

Ein wichtiger Auslöser für die Aufträge,<br />

die den Erfolg bestimmen, ist die optische<br />

und attraktive Gestaltung der Pläne der<br />

Einrichtungsmöbelstücke. Seit einigen<br />

Jahren gehört mit Claudia Willenborg eine<br />

Architektin zum Team, die von der Auszubildenden<br />

Lisa Wübbeler als technische<br />

Zeichnerin unterstützt wird. Per CAD setzen<br />

sie die Gestaltungsideen am Rechner<br />

um und stellen sie dreidimensional dar,<br />

sodass der Kunde sich diese in seinen eigenen<br />

Räumen besser vorstellen kann. Die<br />

farbigen Entwürfe werden dabei großformatig<br />

in aufwändigen Booklets plastisch<br />

und realitätsnah präsentiert.<br />

Das sorgsam dokumentierte Planungskonzept<br />

ist nicht nur die Grundlage für<br />

das Kundengespräch, sondern auch für<br />

die Arbeitsvorbereitung in der Werkstatt.<br />

Daher wird großer Wert auf genaue Maßangaben<br />

gelegt. Entsprechend beeindruckte<br />

Kunden bringen folglich die kreativen<br />

Innenausbauer immer wieder ins<br />

Gespräch. Durch diese äußerst effiziente<br />

Mundpropaganda kommen die Garreler<br />

an einen großen Teil der Aufträge. Die Objekte<br />

werden professionell fotografiert<br />

und können als Referenz auf mb-holzdesign.de<br />

begutachtet werden.<br />

Stadtvilla mit Living-Room: Der Kunde wünschte jede Menge Stauraum, wollte aber gleichzeitig<br />

die offene Architektur nicht mit wuchtigen Schränken verdecken. MB Holzdesign<br />

setzte auf großzügige Storage-Elemente, verborgen hinter glatten weißen Flächen.<br />

Überregionale Aufträge<br />

Die MB Holzdesign GmbH liefert ihre Möbel<br />

in ganz Deutschland aus, zuweilen<br />

auch ins benachbarte Ausland. Aufträge<br />

in München, Hamburg, Berlin, in der<br />

Schweiz oder auf den ostfriesischen Inseln<br />

kamen dabei ebenso auf Empfehlungen<br />

zustande wie Orders aus dem schönen<br />

<strong>Oldenburger</strong> Münsterland.<br />

Etwa zwei Drittel des Umsatzes werden<br />

mit Privatkunden und knapp dreißig Prozent<br />

mit gewerblichen Auftraggebern erzielt<br />

Dabei sind in jedem Fall die Lieferung<br />

und die Endmontage durch bestens<br />

ausgebildete, umsichtige und eigene Mitarbeiter<br />

selbstverständlich. Der Großteil<br />

der Kunden lobt die handwerkliche Kompetenz<br />

der Mitarbeiter, ihr gutes Benehmen,<br />

das gepflegte Auftreten durch einheitliche<br />

Arbeitskleidung sowie Ordnung<br />

und Sauberkeit. Der Auslastung und Auftragslage<br />

kommt das spürbar zugute: Das<br />

aktuelle Geschäftsjahr 2010/<strong>2011</strong> bezeichnet<br />

Jungunternehmer Behrens im<br />

Hinblick auf das konjunkturell nicht gerade<br />

ermutigende Umfeld als »ausgesprochen<br />

gut«.<br />

Dass man überregional auf ihn aufmerksam<br />

wurde und er bereits im siebten<br />

Jahr des Bestehens als Landesbester unter<br />

den Neugründern ausgezeichnet wurde,<br />

zeugt von einer besonderen Anerkennung<br />

des MB-Geschäftskonzeptes und einer geschlossenen<br />

Teamleistung.<br />

■<br />

Foto: MB Holzdesign GmbH<br />

Averdiekstraße 9<br />

49078 Osnabrück<br />

Telefon 05 41 / 40 69 - 0<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 157


Bauwirtschaft<br />

Foto: pix4U, Fotolia<br />

Nicht immer das Maß aller Dinge, aber immer öfter: Energiesparlampen leuchten bei wesentlich geringerem Verbrauch länger, besser und<br />

effizienter. Auch die vielgescholtene »kalte Lichtfarbe« ist heute kein Problem mehr: Moderne Energiesparleuchten sind längst in diversen<br />

Abstufungen am Markt verfügbar. Erstaunlich ist die eingesparte Menge an Geld und CO2-Emission.<br />

OLAF MIDDELBECK<br />

ELWATEG ELEKTROHANDEL GMBH & CO. KG<br />

Leuchtende Ideen<br />

Fast jeden vierten Euro ihrer Energiekosten geben Unternehmen im Schnitt nur für die Beleuchtung<br />

aus. Umso schneller lassen sich hier nachhaltige Einsparpotenziale realisieren. Doch viele Betriebe<br />

scheuen eine Investition: Zu unübersichtlich erscheint die Vielzahl an technischen Möglichkeiten.<br />

Buchstäblich Licht ins Dunkel bringt eine professionelle Lichtplanung, wie sie der elwateg Elektrogroßhandel<br />

aus Calveslage bei Vechta offeriert.<br />

Das 1998 gegründete Handelsunternehmen<br />

sieht sich als Partner<br />

des Elektrofachhandwerks, der<br />

Industrie und der Landwirtschaft. Partnerschaft<br />

bedeutet für den Geschäftsführer<br />

Olaf Middelbeck und sein 15-köpfiges<br />

Team, nicht nur zeitgemäße Produkte für<br />

die Elektroinstallation und Gebäudetechnik<br />

bereitzustellen, sondern insbesondere<br />

in der Beratung mit viel Fachwissen individuelle<br />

Problemlösungen zu finden.<br />

Die »Möglichmacher«, so der elwateg-<br />

Slogan, wollen mit Kompetenz überzeugen.<br />

»Deshalb beschäftigen wir in unserem<br />

Verkauf aus schließlich Mitarbeiter<br />

mit fachlicher Erfahrung. Jeder Kunde<br />

hat so einen festen Ansprechpartner. Wir<br />

helfen da weiter, wo andere aufhören«,<br />

so Middelbeck.<br />

Bestes Beispiel ist die Lichtplanung, für<br />

die bei elwateg speziell ausgebildete technische<br />

Fachberater verantwortlich sind.<br />

Die meisten Mitarbeiter sind ausgebildeter<br />

Elektro-Installateure, haben sich kontinuierlich<br />

weitergebildet und beraten in<br />

allen Fragen moderner, umweltfreundlicher<br />

und sparsamer Beleuchtung.<br />

Individuelle Analyse bildet die Basis<br />

Den ersten Schritt einer professionellen<br />

Lichtplanung bilden stets die Analyse der<br />

individuellen Erfordernisse im Betrieb<br />

sowie die Bestandsaufnahme der vorhandenen<br />

Installation. Naturgemäß erfordern<br />

riesige Produktions- oder Lagerhallen<br />

gänzlich andere Lösungen als bei-<br />

158 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Bauwirtschaft<br />

Foto: bitters.de<br />

Downtown Calveslage: Der elwateg-Firmensitz liegt direkt an der <strong>Oldenburger</strong> Straße gegenüber<br />

vom Kathmann-Stammhaus in Calveslage bei Vechta.<br />

Foto: bitters.de<br />

Alles für den Elektroprofi: elwateg wurde 1998 mit der Idee gegründet, eine Marktlücke für<br />

den speziellen elektrotechnischen Bedarf im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland zu besetzen.<br />

spielsweise Büroräume. Die Bedarfsanalyse<br />

liefert die Eckdaten, mit denen elwateg<br />

– kostenlos und unverbindlich – eine<br />

maßgeschneiderte Lichtplanung erstellen<br />

kann, und zwar inklusive einer Energiesparrechnung.<br />

Vollkommen transparent<br />

kann der Kunde schon zuvor sehen,<br />

welches Einsparvolumen realistisch zu<br />

erzielen ist und in welchem Zeitraum<br />

sich seine Investition amortisiert.<br />

Beitrag zum Klimaschutz<br />

»Nach der Modernisierung der Beleuchtung<br />

sinken nicht nur die Energiekosten<br />

nachhaltig. Mit einem verringerten Energieverbrauch<br />

trägt das Unternehmen aktiv<br />

zum Klimaschutz bei und reduziert<br />

zugleich die eigenen CO 2 -Emissionen.<br />

Das sind die aktuell wichtigen Themen,<br />

die auch für das eigene Unternehmens -<br />

image von Bedeutung sind«, so Middelbeck.<br />

»Oft genug verbessert sich mit den<br />

modernen Leuchtmitteln obendrein die<br />

Lichtqualität am Arbeitsplatz – und das<br />

bei geringeren Kosten!«<br />

Eine Lichtplanung bietet elwateg sowohl<br />

für bestehende Beleuchtungsanlagen<br />

wie auch für Neubauten an. Bei der<br />

Installation arbeitet das Unternehmen<br />

eng mit dem Fachhandwerk zusammen.<br />

Das Einzugsgebiet des Elektrohandels erstreckt<br />

sich dabei weit über den Land-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

159


Bauwirtschaft<br />

Foto: Alexander Orlov, Fotolia<br />

Lichtkonzept nach Analyse: Den ersten Schritt einer professionellen Lichtplanung bilden stets<br />

die Analyse der individuellen Erfordernisse im Betrieb sowie die Bestandsaufnahme der<br />

vorhandenen Installation.<br />

kreis Vechta und das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />

hinaus, bis nach Cuxhaven oder<br />

Georgsmarienhütte in anderer Richtung.<br />

Individuelle Lichtkonzepte erstellt das<br />

Unternehmen vor allem für<br />

• Hallenbeleuchtung,<br />

• gesundes Licht am PC-Arbeitsplatz,<br />

• Gebäudebeleuchtung (innen/außen),<br />

• Parkhausbeleuchtung und die<br />

• Landwirtschaft.<br />

Hohe Umbaukosten sind dabei nicht immer<br />

zu befürchten: Oft genug reicht es,<br />

die vorhandenen Leuchten mit modernen,<br />

energieeffizienten Leuchtmitteln zu<br />

bestücken. So zählen Leuchtstofflampen<br />

im Gewerbe zu den am meist verbreiteten<br />

Systemen. »Wer heute noch den veralteten<br />

technischen Standard einsetzt,<br />

wirft buchstäblich das Geld zum Fenster<br />

heraus«, betont Olaf Middelbeck.<br />

Neueste Energiespar-Technik<br />

Weil elwateg eng mit führenden Herstellern<br />

von Leuchten und Leuchtmitteln zusammenarbeit,<br />

profitiert jeder Kunde in<br />

der Beratung stets vom aktuellen Stand<br />

der Technik. Bestes Beispiel sind die TL-D<br />

Eco-Leuchtstofflampen von Philips. Bei<br />

fast identischer Lichtausbeute lassen sich<br />

mit einem Umstieg auf die neuen Lampen<br />

mehr als zehn Prozent der Energiekosten<br />

sparen – ideal für Büroräume,<br />

aber auch für Industrie und Gewerbe,<br />

Landwirtschaft oder Krankenhäuser.<br />

Auch mit anderen Premium-Herstellern<br />

wie etwa Osram oder Radium arbeitet elwateg<br />

eng zusammen und bietet stets<br />

modernste Lösungen an.<br />

Als »Licht der Zukunft« sind LEDs, also<br />

Leuchtdioden, gegenwärtig in aller Munde.<br />

Sie verbrauchen oftmals wesentlich<br />

weniger Energie als andere Energiesparlampen<br />

und weisen eine extrem lange Lebensdauer<br />

auf – bei allerdings derzeit<br />

noch relativ hohen Investitionskosten.<br />

»Auf absehbare Zeit werden LEDs daher<br />

im Gewerbe die weit verbreitete Leuchtstofflampe<br />

kaum ersetzen. LEDs können<br />

die Leuchtstofflampen aber sinnvoll ergänzen;<br />

zum Beispiel bei einer Effektbeleuchtung<br />

in Geschäften oder auch als<br />

besonders energiesparsame Beleuchtung<br />

der Notausgänge«, so Middelbeck.<br />

Zu den unabdingbaren Voraussetzungen<br />

einer soliden Fachberatung gehört<br />

es, hinsichtlich rechtlicher Vorgaben und<br />

Normen stets auf der Höhe der Zeit zu<br />

sein. So steht beispielsweise vielen Anwendern<br />

bald eine Modernisierung der<br />

Hallentiefstrahler ins Haus: Viele alte<br />

quecksilberhaltige Leuchtmittel werden<br />

in Kürze verboten. Auch in diesen Fragen<br />

berät das elwateg-Team und schlägt passende<br />

Lösungen vor.<br />

Wo Licht vergeudet wird<br />

In einer nachaltigen Lichtplanung reicht<br />

nicht allein die sinnvolle Auswahl der<br />

vorhandenen Leuchtmittel; ebenso wichtig<br />

ist die Analyse, in welchen Bereichen<br />

Energie buchstäblich verschwendet wird,<br />

zum Beispiel, wenn das Licht leuchtet,<br />

obwohl sich im Raum niemand aufhält.<br />

wenn das Licht eingeschaltet bleibt, obwohl<br />

genug Tageslicht von außen in den<br />

Raum fällt, oder, wenn in Fluren und auf<br />

Treppenhäusern, die nur selten benutzt<br />

werden, permanent das Licht leuchtet. In<br />

diesen und vielen weiteren Fällen sind<br />

für das elwateg-Team Präsenz- und Bewegungssensoren<br />

das Mittel der Wahl:<br />

Die Sensoren registrieren, wann sich eine<br />

Person im Raum oder im Flur aufhält<br />

160 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Bauwirtschaft<br />

Foto: bitters.de<br />

Krawatten in Hausfarbe: Das gesamte Team<br />

von elwateg versteht sich als Partner seiner<br />

Kunden und will sie mit einem hohen Maß<br />

an Qualität begeistern.<br />

und schalten nur dann das Licht ein. Moderne<br />

Büroleuchten lassen sich zudem<br />

mit einem Tageslichtsensor koppeln, der<br />

die Beleuchtungsstärke per Dimmer reguliert.<br />

Auch die Außenbeleuchtung von<br />

Hofeinfahrten, Parkplätzen oder größeren<br />

Betriebsgeländen lässt sich heute<br />

längst mit leistungsstarken Strahlen per<br />

Bewegungssensor steuern. Berechnungen<br />

zeigen, dass mit diesen Maßnahmen<br />

in Büros, Behörden und Schulen bis zu<br />

40 Prozent der Beleuchtungskosten eingespart<br />

werden können. »In CO 2 -Emissionen<br />

umgerechet entspricht das – abhängig<br />

von der Gebäudegröße – einer<br />

Einsparung von mehreren hundert Kilogramm<br />

des klimaschädlichen Gases pro<br />

Jahr«, rechnet Olaf Middelbeck vor. »Ein<br />

guter Grund, über Einsparmöglichkeiten<br />

rund um die Beleuchtung nachzudenken.«<br />

Eigenes Hochregallager<br />

Dass elwateg bei der Licht-Modernisierung<br />

nicht nur in der Planung unterstützt,<br />

versteht sich von selbst: Rund<br />

5.000 Artikel rund um die Elektroinstallation<br />

sind im Logistikzentrum Vechta im<br />

eigenen Hochregallager täglich abrufbar<br />

und kurzfristig verfügbar. Als Mitglied<br />

im Großhandels-Einkaufsverband EGE<br />

kann elwateg zudem weitere Spezialprodukte<br />

schnell und flexibel beschaffen<br />

und auch kurzfristig Sonderwünsche erfüllen.<br />

Neben der Lichttechnik hat sich das<br />

Unternehmen besonders auf die Anforderungen<br />

der landwirtschaftlichen Industrie,<br />

den Schaltanlagenbau sowie Kabeltrag-<br />

und –führungssysteme konzentriert.<br />

Auch bei diesen Anforderungen<br />

wollen die »Möglichmacher« ihrem Namen<br />

alle Ehre machen – mit Flexibilität,<br />

Kompetenz und kundenorientierten Lösungen.<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 161


Dienstleistungen<br />

Foto: PA, Fotolia<br />

Jobmotor Dienstleistungen: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg im dritten Quartal 2010 die Zahl der Beschäftigten im<br />

Dienstleistungssektor gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr um insgesamt vier Prozent.<br />

DANIEL<br />

MEIER<br />

Dienstleister auf dem Vormarsch<br />

Die boomenden Schwerpunktbranchen im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland geben Impulse für eine wachsende<br />

Dienstleistungsbranche. Das gilt zum Beispiel für die Bereiche Logistik, Marketing, Facility -<br />

management, Labor- und Personaldienstleistungen. Aber auch andere unternehmensbezogene<br />

Dienstleistungen seien stark im Kommen, weiß Nils Bogdol (Ray-Group), Vizepräsident des Bundesverbands<br />

der Dienstleistungs- unternehmen: »In der Dienstleistungsbranche wächst der Bedarf an<br />

Spezialisten«.<br />

Das Dienstleistungsgewerbe (ohne<br />

Handel, Gaststätten und Verkehr)<br />

erwirtschaftete mit 12 Milliarden<br />

Euro (2007) rund die Hälfte der Bruttowertschöpfung<br />

im IHK-Bezirk Oldenburg.<br />

Unternehmensdienstleistungen, öffentliche<br />

und persönliche Dienstleistungen erwirtschaften<br />

in etwa denselben Betrag<br />

(5,7 bzw. 6,1 Milliarden Euro).<br />

Im <strong>Oldenburger</strong> Land arbeiten rund<br />

30.000 Gewerbetreibende in der Dienstleistungsbranche.<br />

Damit ist fast jedes<br />

zweite IHK-zugehörige Unternehmen im<br />

Servicesektor tätig. Das Dienstleistungsgewerbe<br />

war und ist auch im <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland der Jobmotor. Hier liegt<br />

die Bruttowertschöpfung bei mittlerweile<br />

über einer Milliarde Euro.<br />

Im IHK-Bezirk sind in den letzten zehn<br />

Jahren über 20.000 neue Arbeitsplätze<br />

entstanden – vor allem im Bereich der<br />

»unternehmensnahen Dienstleistungen«<br />

wie IT-Dienste, Werbeagenturen und<br />

Personaldienstleister. Nach dem schwierigen<br />

Jahr 2009 hat bei den Dienstleistungsunternehmen<br />

aus dem <strong>Oldenburger</strong><br />

Land im ersten Halbjahr 2010 ein erfreulicher<br />

Aufwärtstrend eingesetzt.<br />

Nachdem sich die Bewertung der aktuellen<br />

Geschäftslage noch im ersten Quartal<br />

verschlechtert hatte, berichteten zum<br />

Ende des Halbjahres vier von zehn<br />

Dienstleistungsunternehmen von guten<br />

Geschäften. Der Anteil der negativen<br />

Einschätzungen ist analog stark gesunken.<br />

Skeptischer sind die Dienstleister im<br />

Hinblick auf die zukünftige Entwicklung:<br />

Nachdem sich der Anteil der Optimisten<br />

noch im ersten Quartal erhöht hat, zeig-<br />

162 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Dienstleistungen<br />

Grafik: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden<br />

Erwerbstätige in Deutschland (1970 bis 2007)<br />

Statistisches Bundesamt: »Der Dienstleistungssektor«<br />

ABATUS Honorarberatung GmbH<br />

Geschäftsführer: Matthias Krapp<br />

Neuer Markt 4 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/808708-0 · Fax 04442/808708-9<br />

info@abatus-vip.de · www.abatus-vip.de<br />

Acoustic Sound GmbH Vechta<br />

Geschäftsführer: Gido Ludewigt,<br />

Thomas Wernikowski<br />

Kolpingstraße 49 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9210-28 · Fax 04441/9210-27<br />

info@acoustic-sound.de<br />

www.acoustic-sound.de<br />

Dienstleistung gewinnt an Bedeutung: 1970 waren nur knapp 50 Prozent aller deutschen Arbeitnehmer<br />

im Dienstleistungssektor beschäftig, 2007 waren es schon mehr als 70 Prozent.<br />

ten sich die Unternehmen zum Ende des<br />

ersten Halbjahres vorsichtiger. Die Branche<br />

wartet ab, ob die aktuelle wirtschaftliche<br />

Erholung anhält und der regionale<br />

Dienstleistungssektor hiervon profitiert.<br />

Die abwartende Haltung spiegelte sich<br />

auch in den Beschäftigungsplänen: Die<br />

Unternehmen hielten sich mit Neueinstellungen<br />

zunächst zurück, der Personalbestand<br />

blieb konstant. Es sind weitere<br />

positive Konjunktursignale nötig, damit<br />

die Unternehmen stärker auf dem Arbeitsmarkt<br />

aktiv werden.<br />

Die Dienstleister-Investitionspläne jedoch<br />

entwickelten sich im ersten Halbjahr<br />

positiv: Jede fünfte Firma rechnete<br />

mit neuen Investitionen. Erstmals überwogen<br />

damit seit 2008/2009 wieder positive<br />

Stimmen.<br />

Dienstleistungssektor ist wichtiger<br />

Faktor für die deutsche Wirtschaft<br />

Mit einem Anteil von mehr als 69 Prozent<br />

(2008, Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Technologie) an der nominalen gesamtwirtschaftlichen<br />

Wertschöpfung ist<br />

der Dienstleistungssektor ein wichtiger<br />

Faktor für die deutsche Wirtschaft. Rund<br />

29 Millionen Menschen waren 2009 im<br />

Dienstleistungsbereich tätig – das sind<br />

rund zwei Drittel aller Erwerbstätigen<br />

(Statistisches Bundesamt).<br />

Deutschland ist drittgrößter Exporteur<br />

Der Bundesverband der Dienstleistungsunternehmen<br />

verfolgt mit Freude die Entwicklung,<br />

die seine Branche derzeit<br />

nimmt: Deutschland ist zum drittgrößten<br />

Exporteur von Dienstleistungen aufgestiegen.<br />

Das belegen die aktuellen Zahlen<br />

der Welthandelsorganisation. 2005<br />

exportierte Deutschland Dienstleistungen<br />

im Wert von 140 Milliarden US-Dollar<br />

und überholte damit Frankreich. Nur<br />

die USA und England exportieren noch<br />

mehr Dienstleistungen.<br />

Die exportierten Dienstleistungen reichen<br />

von Bau- und Postdienstleistungen<br />

über Telekommunikationsdienstleistungen<br />

bis hin zu Logistik- und Finanzdienstleistungen.<br />

Der internationale Austausch<br />

von Dienstleistungen verzeichnet stetige<br />

Zuwächse und hat bereits einen Anteil<br />

von 20 Prozent am gesamten Welthandel<br />

erreicht. Den Anteil des Agrarhandels<br />

mit nur sieben Prozent haben die Dienstleister<br />

damit schon deutlich überholt.<br />

Noch erfreulicher als die vorliegenden<br />

Zahlen ist die Tatsache, dass die Wachstumspotentiale<br />

bei weitem noch nicht<br />

ausgeschöpft sind. Das zeigt sich beispielsweise<br />

daran, dass der Anteil der<br />

Dienstleistungen am deutschen Gesamtexport<br />

erst 15 Prozent ausmacht, in England<br />

aber schon bei über 30 Prozent<br />

liegt. Ökonomisches Potenzial bieten industrielle<br />

Dienstleistungen sowie wachstumsstarke<br />

Branchen wie erneuerbare<br />

Energien und Umwelttechnologien. Die<br />

kleinen und mittleren deutschen Unternehmen<br />

(KMU) entdecken unter anderem<br />

China als Absatzmarkt. Vor allem die<br />

Bedeutung des dortigen Dienstleistungssektors<br />

nimmt zu. Noch fällt dessen Anteil<br />

an der gesamtwirtschaftlichen Leistung<br />

allerdings gering aus. Die Zuwachsraten<br />

sind jedoch hoch. Für KMU sind<br />

insbesondere die kulturellen Unterschiede<br />

zwischen China und Deutschland eine<br />

Herausforderung bei einer Geschäftsan-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

agma data GmbH<br />

Geschäftsführer: Helmut Voßmann<br />

Pfarrer-Kock-Straße 8 · 49681 Nikolausdorf<br />

Tel. 04474/9486-0 · Fax 04474/7010<br />

hvo@agma.de<br />

www.agma.de<br />

Andreaswerk e.V.<br />

Geschäftsführer: Otto Rauert<br />

Landwehrstraße 7 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/960-0 · Fax 04441/960-220<br />

info@andreaswerk.de<br />

www.andreaswerk.de<br />

Arbeitgeberverband Oldenburg e.V.<br />

Hauptgeschäftsführer: Jürgen Lehmann<br />

Bahnhofstraße 14 · 26122 Oldenburg<br />

Tel. 0441/21027-0 · Fax 0441/21027-99<br />

info@agv-oldenburg.de<br />

www.agv-oldenburg.de<br />

Rechtsanwalt Jens Bavendiek<br />

Hönemannskamp 6 · 49413 Dinklage<br />

Tel. 04443/9180-12 · Fax 04443/9180-11<br />

jb@rechtschaffer.de<br />

www.rechtschaffer.de<br />

Inkasso-Unternehmen Bernhardt<br />

Inhaberin: Ursula Bernhardt<br />

Bahnhofstraße 18 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/9335-37 · Fax 04471/9335-38<br />

info@bernhardt-inkasso.de<br />

www.bernhardt-inkasso.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

163


Dienstleistungen<br />

Bitter & Co. Werbeagentur GmbH<br />

Geschäftsführer: Christian Bitter, Ralf Kunefke<br />

<strong>Oldenburger</strong> Straße 244 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/889688-11 · www.bitters.de<br />

Foto: deanm1974, Fotolia<br />

Blömer & Kollegen GmbH<br />

Steuerberatungsgesellschaft<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Hubert Blömer, Claudia Osterhoff, Daniel Blömer<br />

Lindenstraße 51 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/9242-0 · Fax 04442/9242-33<br />

lohne@bloemer-kollegen.de<br />

www.bloemer-kollegen.de<br />

BPB Büro für Personalvermittlung und<br />

Bewerbungsberatung im OM<br />

Inhaber: Dr. Clemens Schwerdtfeger<br />

Thomas-Mann-Weg 2 · 49685 Emstek<br />

Tel. 04473/94336-23 · Fax 04473/94336-20<br />

info@bpb-personal.de · www.bpb-personal.de<br />

By Your Site Personal<br />

Geschäftsführer Andreas Richter<br />

Bremer Tor 16 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9733-90 · Fax 04441/9733-99<br />

info@byyoursite.de · www.byyoursite.de<br />

Caritas-Sozialwerk Vechta GmbH<br />

Geschäftsführung: Reinhard Möller<br />

Von-Stauffenberg-Straße 14 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/9341-620 · Fax 04442/9341-622<br />

Reinhard.Moeller@caritas-sozialwerk.de<br />

www.caritas-sozialwerk.de<br />

Dorissen, Wedemeyer & Kollegen<br />

Bernhard Dorissen, Clemens Wedemeyer,<br />

Monika Deeken, Dirk Thölke und Eric Stevens<br />

Osterstraße 22 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/91020 · Fax 04471/910222<br />

info@dorissen-wedemeyer.de<br />

Eilhoff GmbH, Versicherungsmakler<br />

Industrie · Gewerbe · Freiberufler<br />

Geschäftsführer: Peter Eilhoff<br />

Gertrudenstr. 28 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/70333-0 · Fax 70333-33<br />

info@eilhoff.de · www.eilhoff.de<br />

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Fullservice-Internetagentur<br />

Marktstraße 1 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/730 979 · Fax 730 978<br />

info@experia.de · www.experia.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

Job mit Zukunft: Aufgrund der demographischen Entwicklung und des medizinischen Fortschritts<br />

nimmt der Anteil alter Menschen in den Industrieländern stetig zu, wodurch immer<br />

mehr professionelle Betreuung nötig wird. Der medizinische Fortschritt, der Einsatz<br />

zum Teil hochtechnisierter Hilfsmittel und die Umsetzung moderner Pflegekonzepte erfordern<br />

eine immer höhere Qualifizierung.<br />

bahnung. Das vom Fraunhofer-Institut für<br />

Produktionstechnologie (IPT) durchgeführte<br />

Forschungsprojekt »ChinaStar«<br />

hat die Methoden und Vorgehensweisen<br />

für den erfolgreichen Dienstleistungsexport<br />

nach China entwickelt. Partner aus<br />

der Industrie war die European China Solution<br />

GmbH.<br />

In eine ganz ähnliche Richtung zielt<br />

das vom Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung geförderte Projekt »Internationalisierung<br />

handwerklicher Dienstleistungen«.<br />

Mit seiner Hilfe sollen in Zukunft<br />

die Wettbewerbs chancen des deutschen<br />

Handwerks im Dienstleistungsexport<br />

spürbar verbessert werden, um die<br />

bis dato etwas schwache Exportquote des<br />

Handwerks zu steigern.<br />

Dienstleistungssektor Pflege<br />

Gegenwärtig gibt es rund zwei Millionen<br />

Pflegebedürftige in Deutschland, wovon<br />

über zwei Drittel zu Hause von Angehörigen<br />

gepflegt werden. Nach aktuellen Studien<br />

wird die Anzahl der pflegebedürftigen<br />

Menschen bis 2050 um 145 Prozent<br />

steigen. Allerdings stehen die pflegenden<br />

Angehörigen in schwierigen Situationen<br />

oft alleine da, weil entsprechende Organi<br />

sati ons hilfen, Anleitungen, generelle<br />

Informationen und Möglichkeiten zum<br />

Erfahrungsaustausch fehlen, was die bedarfsgerechte<br />

Pflege erschwert.<br />

Zukunftsweisende Konzepte erforderlich<br />

Dienstleistungen sind wichtig für Wachstum<br />

und Beschäftigung. Die großen Auf-<br />

164 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


gaben der Zukunft heißen Klima und<br />

Energie, Gesundheit, Mobilität, Kommunikation<br />

und Forschung. Dazu sind zukunftsweisende<br />

Dienstleistungskonzepte<br />

erforderlich, um zum Beispiel die vorhandene<br />

Energie besser zu nutzen und<br />

das Klima zu schonen.<br />

Dienstleistungen können in diesen Bereichen<br />

durchaus innovative Konzepte<br />

ermöglichen, indem sie etwa die Verbraucher<br />

integrieren. Mit dem so genannten<br />

»Aktionsplan Dienstleistungen<br />

2020« des Bundesministeriums für Bildung<br />

und Forschung werden dabei ganz<br />

neue Wege beschritten: Die Dienstleistungsforschung<br />

soll demnach von Beginn<br />

an mit der fachlichen und technologischen<br />

Forschung zusammenwirken. In<br />

erster Linie geht es darum, neue Technologien<br />

frühzeitig mit Konzepten für die<br />

Dienstleistungsinfrastruktur so zu verknüpfen,<br />

dass sie marktfähig werden.<br />

Gefördert werden Konzepte, die ganzheitliche<br />

Problemlösungen für globale<br />

und gesellschaftliche Herausforderungen<br />

schaffen, beispielsweise im Bereich<br />

des demographischen Wandels oder der<br />

Nachhaltigkeit. Kernstück des Aktionsplans<br />

ist das Programm »Innovationen<br />

mit Dienstleistungen«, über das mit rund<br />

70 Millionen Euro bis ins Jahr <strong>2011</strong> Themen<br />

der Dienstleistungsforschung gefördert<br />

werden.<br />

BDD ist Wirtschafts- und Arbeitgeberverband<br />

für die gesamte Branche<br />

Für Innovationen durch Dienstleistungen<br />

macht sich auch der Bundesverband der<br />

Dienstleistungsunternehmen (BDD) stark,<br />

seit er im Jahre 2001 in Osnabrück als<br />

Wirtschafts- und Arbeitgeberverband für<br />

die gesamte Dienstleistungsbranche gegründet<br />

wurde. »Wir haben in dieser Zeit<br />

ein beachtliches Wachstum hingelegt«,<br />

freute sich Präsident Uwe Göbel über die<br />

inzwischen knapp 500 Mitgliedsbetriebe<br />

des Verbandes. Diese Mitglieder kämen,<br />

so Göbel, aus den unterschiedlichsten<br />

Branchen und seien als Ingenieure, als<br />

Gebäudereinigungsunternehmen, Personaldienstleister,<br />

in der Werbung oder als<br />

Steuerberater tätig.<br />

Göbel steht seit 2007 an der Spitze der<br />

Organisation. Neben den klassischen<br />

Verbandsaufgaben wie der Interessenvertretung<br />

und einer arbeitsrechtlichen<br />

Beratung der Mitgliedsunternehmen ist<br />

auch die weitere betriebliche Unterstützung<br />

Aufgabe des BDD. Was die aktuelle<br />

Situation anbelange, so werde sie von<br />

den meisten Mitgliedern positiv bewertet,<br />

sagte er. »Die Dienstleistungsbranche<br />

nimmt das Wort Krise nicht in den<br />

Mund«.<br />

Dienstleistungen<br />

Fallbeispiel ray facility management group:<br />

Interview mit Geschäftsführer Nils Bogdol<br />

Ein großer Bereich der Dienstleistungsbranche<br />

ist das so genannte Facility-Management,<br />

dem sich die Holdorfer ray<br />

group verschrieben hat. Die ray group ist<br />

ein aktuelles Beispiel für unternehmensnahe<br />

Dienstleistungen.<br />

Herr Bogdol, was genau ist die ray group?<br />

Nils Bogdol: »ray ist genau genommen<br />

die Dachmarke unserer Dienstleistungsunternehmen<br />

im Facility Management.<br />

Unter einem Label bieten wir hier sämtliche<br />

Dienstleistungen, die in modernen<br />

Betrieben benötigt werden – von Reinigungsleistungen<br />

oder Anlagenmanagement<br />

über Bewachungs- und Sicherheitskonzepte<br />

bis zu Logistik- und Personaldienstleistungen<br />

oder der Gründung von<br />

Organschaften und Service-Gesellschaften<br />

für unsere Kunden. Alle Facetten unserer<br />

Dienstleistungen zu nennen, würde<br />

an dieser Stelle wahrscheinlich den Rahmen<br />

sprengen. Deshalb mache ich es hier<br />

kurz: ray ist ganzheitliches Facility Management.<br />

Unternehmen, die Service benötigen,<br />

müssen nicht länger nach den<br />

passenden Spezialisten suchen. Wir haben<br />

die Spezialisten, wir machen das!<br />

Diese umfassende Ausrichtung ist Teil<br />

unseres Erfolgs: ray steht für wirtschaftliche<br />

Dienstleistungskonzepte rund um<br />

das Gebäudemanagement aus einer<br />

Hand, gepaart mit innovativem Fachwissen<br />

und sozialem Know-how. Damit haben<br />

wir ein einzigartiges Portfolio, das<br />

kein anderer bietet!«<br />

Können Sie uns ein Beispiel geben?<br />

Nils Bogdol: »Nehmen wir das Beispiel<br />

Facility Management: Während das Facility<br />

Management sich mit dem gesamten<br />

Lebenszyklus einer Immobilie beschäftigt<br />

– quasi von der ersten Idee bis hin<br />

zum späteren Abriss –, konzentriert sich<br />

das Gebäudemanagement als Teil des Facility<br />

Managements eher auf die konkrete<br />

Nutzungsphase einer Immobilie, in der ja<br />

auch der größte Kostenblock im Laufe<br />

des Gebäudelebens entsteht. Facility Management<br />

ist also längst viel mehr als nur<br />

die Wahrnehmung von Reinigungs- und<br />

Instandhaltungsaufgaben.«<br />

Der Begriff »Facility Management« umschreibt<br />

bei ray demnach mehr als die herkömmliche<br />

Immobilienverwaltung?<br />

Nils Bogdol: »Das geht weit darüber hinaus.<br />

Wir erstellen nachhaltig wirtschaftliche<br />

Nutzungspläne, kümmern uns um<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

FRANK+FREI<br />

Agentur für Marketing & Werbung GmbH<br />

Geschäftsführer: Frank Vulhop, Jens Niehues<br />

Brinkstraße 9 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/7056-78 · Fax 04442/7056-79<br />

info@frankundfrei.com<br />

www.FrankundFrei.com<br />

Freese & Feldhaus Treuhandgesellschaft/<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mbH<br />

Wirtschaftsprüfer/Steuerberater:<br />

Werner Tombrägel<br />

An der Christoph-Bernhard-Bastei 8<br />

49377 Vechta<br />

Tel. 04441/8709-0 · Fax 04441/8709-700<br />

kanzlei@freese-feldhaus.de<br />

www.freese-feldhaus.de<br />

Ganseforth Medienproduktion<br />

Geschäftsführer: Hendrik Ganseforth<br />

Bahnhofstraße 40 · 26219 Bösel<br />

Tel. 04494/9211-20 · Fax 04494/9211-95<br />

info@ganseforth-medienproduktion.de<br />

www.ganseforth-medienproduktion.de<br />

Werbeagentur Hagedorn GmbH<br />

Geschäftsführer: Norbert Hagedorn<br />

Große Straße 17<br />

49434 Neuenkirchen-Vörden<br />

Tel. 05493/9876-0 · Fax 05493/9876-11<br />

contact@werbeagentur-hagedorn.de<br />

www.werbeagentur-hagedorn.de<br />

Friedrich Haug Messen und Ausstellungen<br />

Geschäftsführer: Martin Vorwerk<br />

Tenstedter Straße 28<br />

49692 Cappeln<br />

Tel. 04478/95875-0<br />

Fax 04478/95875-29<br />

vorwerk@haug-ausstellungen.de<br />

www.haug-ausstellungen.de<br />

HEILSERVICES GmbH<br />

Inhaber und Geschäftsführer:<br />

Uwe Heil<br />

Füchteler Straße 21 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/85522-0<br />

Fax 04441/85522-25<br />

info@heil-services.de<br />

www.heil-services.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

165


Dienstleistungen<br />

HHFC inter.net GmbH<br />

Lars Fahrenholz<br />

Osterstraße 60 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/184010<br />

Fax 04471/18401299<br />

info@hfci.de · www.hfci.de<br />

Himmelsstürmer – Agentur für<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Inhaberin: Meike Bahlmann<br />

Lange Straße 10 · 49413 Dinklage<br />

Tel. 04443/978585<br />

mb@himmels-stuermer.com<br />

www.himmels-stuermer.com<br />

den Energieverbrauch oder übernehmen<br />

auf Wunsch auch gerne das gesamte Anlagen-<br />

und Gebäudecontrolling«.<br />

Ihr Angebot wendet sich also grundsätzlich<br />

an jede Art Unternehmen?<br />

Nils Bogdol: »So ist es! Durch unsere vielfältige<br />

Leistungspalette, die wirklich alle<br />

Facility-Bereiche abdeckt und darüber<br />

hinaus für jeden einzelnen Kunden genau<br />

auf den vorhandenen Bedarf skaliert<br />

wird, ist auch unser Kundenkreis breit<br />

gefächert: Von kleinen über mittelständische<br />

Unternehmen bis hin zu Marktführern<br />

ist alles vertreten – übrigens nicht<br />

nur aus Deutschland. Die ray group sieht<br />

sich als europäisches Unternehmen in einem<br />

europäischen Markt. Für so viele<br />

Kunden brauchen Sie jede Menge und<br />

vor allem gut ausgebildete Mitarbeiter.«<br />

einer der größten Ausbilder der Branche<br />

bleiben. Das Wachstum unserer gesamten<br />

Belegschaft liegt bei immerhin zehn<br />

Prozent pro Jahr!«<br />

Wo steht die ray group in der Debatte um<br />

Lohn und Preisdumping?<br />

Nils Bogdol: »Auf dem Sektor der Gebäudereinigung<br />

gibt es zurzeit viele Diskussionen<br />

um Preisdumping, das über Niedriglöhne<br />

auf dem Rücken der Mitarbeiter<br />

ausgetragen wird. Dagegen setzen wir<br />

uns mit aller Vehemenz zur Wehr. Preisund<br />

Lohndumping schaden der gesamten<br />

Branche. Langfristig führt Lohndumping<br />

zu unmotivierten Mitarbeitern und<br />

in der Folge zu schlecht ausgeführten Arbeiten<br />

und unzufriedenen Kunden. Das<br />

kann und will die ray group sich in keinster<br />

Weise leisten.«<br />

foto-hölzen GmbH<br />

Geschäftsführer: Gerald Lampe<br />

Am Markt 2 · 49413 Dinklage<br />

Tel. 04443/9612-28<br />

Fax 04443/9612-29<br />

gl@foto-hoelzen.de<br />

www.foto-hoelzen.de<br />

IFS GmbH & Co. KG<br />

Consulting & IT Solution<br />

Geschäftsführer: Horst Schreiber<br />

Kruppstraße 12 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/9196-0<br />

Fax 04471/9196-40<br />

horst.schreiber@ifs-gmbh.com<br />

www.ifs-gmbh.com<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

Wie wichtig sind die Mitarbeiter in Ihrer<br />

Branche?<br />

Nils Bogdol: »Unsere Belegschaft ist die<br />

Basis unseres Erfolgs! Zurzeit beschäftigt<br />

die ray group mehr als 3.400 Mitarbeiter.<br />

Nur mit ihrer Motivation und Kompetenz<br />

und latenter Aus- und Weiterbildung ist<br />

es uns gelungen, innerhalb der letzten<br />

zehn Jahre zu einem der großen Unternehmen<br />

der Branche heranzuwachsen.<br />

Daher möchten wir dieses bereits hervorragende<br />

Potential in Zukunft noch weiter<br />

ausbauen und verbessern. An der konsequenten<br />

Weiterbildung unserer Mitarbeiter<br />

ist uns viel gelegen. Wir bieten ihnen<br />

umfangreiche interne und externe Programme<br />

an. Mit der gleichen Priorität<br />

setzen wir auf die langfristige Nachwuchsförderung:<br />

Wir werden weiterhin<br />

Wäre eine Mindestlohnregelung besser?<br />

Nils Bogdol: »Wir begrüßen ausdrücklich<br />

die Aufnahme des Gebäudereinigerhandwerks<br />

in das Entsendegesetz, das den<br />

Mindestlohn für Mitarbeiter verschiedener<br />

Branchen festlegt. Und wir haben<br />

vollstes Verständnis für verstärkte Zollkontrollen<br />

und entsprechende Sanktionen.<br />

Bei Unterwanderung der Gesetze<br />

sind drastische Strafen vorgesehen, die<br />

durchaus abschreckende Wirkung haben.<br />

Die ray group selbst ist aktiv daran<br />

beteiligt, die Arbeitsbedingungen aller<br />

Mitarbeiter weiter zu verbessern. Nicht<br />

umsonst sind wir ein zertifiziertes Unternehmen<br />

und Mitglied im Landes- sowie<br />

im Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks,<br />

in der German Facility<br />

Management Association und dort<br />

166 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Dienstleistungen<br />

auch im Arbeitskreis Qualität. Ansatzpunkte<br />

zu Verbesserungen liefert uns<br />

auch unsere umfassende Kunden- und<br />

Mitarbeiterbefragung sowie unterjährige<br />

Kundenpanels die wir regelmäßig durchführen,<br />

um Optimierungspotenziale aufzudecken<br />

und umzusetzen. Teilnahmen<br />

an Wettbewerben, wie aktuell am Deutschen<br />

Nachhaltigkeitspreis, ergänzen unsere<br />

Anstrengungen in diesem Bereich.«<br />

Welche konkreten Verbesserungen konnten<br />

dadurch bereits erzielt werden?<br />

Nils Bogdol: »In den Ergebnissen haben<br />

wir beispielsweise festgestellt, dass unsere<br />

Kunden den Bezug zu einem persönlichen<br />

und festen Ansprechpartner für alle<br />

Fragen bei Arbeitsabläufen, Problemen<br />

oder Anregungen gesucht haben.<br />

Darauf haben wir sofort reagiert und unsere<br />

regionalen ray-Teams um diverse<br />

Kompetenzen erweitert, um noch gezielter<br />

auf die Kundenbedürfnisse eingehen<br />

zu können. Dieses Mehr an Kundenorientierung<br />

mit regionalem Bezug ermöglicht<br />

uns und unserer Kundschaft eine<br />

verbesserte Kommunikation, sorgt für<br />

besser abgestimmte Planungen der Abläufe<br />

und eine schnellere Beseitigung<br />

eventueller Herausforderungen.«<br />

Bleibt bei alledem noch genug Zeit für Privates<br />

und Familie?<br />

Nils Bogdol: »Das kommt darauf an, ob<br />

Sie mich oder meine Familie fragen. Aber<br />

mal im Ernst: Gottlob muss keiner bei<br />

uns alles alleine machen. Die ray group<br />

ist ein Wir-Unternehmen im eigentlichen<br />

Sinne des Wortes. Und wir haben hervorragende<br />

Mitarbeiter, die sich jederzeit<br />

aufeinander verlassen können. Schließlich<br />

braucht jeder auch seine ganz persönliche<br />

Zeit zur Erholung, um die Akkus<br />

wieder aufzuladen.«<br />

Fallbeispiel Bernhardt Inkasso:<br />

Dem Schuldner auf der Spur<br />

Inkasso-Bernhardt in Cloppenburg ist<br />

seit fast 15 Jahren am Markt.<br />

Hat sich der Inkasso-Bereich verändert?<br />

Chefin Ursula Bernhardt: »Die Gesetzgebung<br />

wird immer schuldnerfreundlicher,<br />

wobei sich kleine und mittlere Unternehmen<br />

Außenstände kaum noch leisten<br />

können.<br />

Allerdings schrecken sie aus Kostengründen<br />

oft davor zurück, ihre Forderungen<br />

vor Gericht einzutreiben. Bernhardt-<br />

Inkasso versucht, sich in der Regel mit<br />

den säumigen Zahlern außergerichtlich<br />

zu einigen. Denn der beste Vollstreckungstitel<br />

nützt nichts, wenn zu viel<br />

Zeit verstreicht und der Schuldner in die<br />

Insolvenz geht.<br />

Psychologie und konsequentes Vorgehen<br />

sind im Umgang mit Menschen, die<br />

ihre Rechnungen nicht bezahlen, ganz<br />

wichtig. Nicht selten stellt sich der<br />

Schuldner entgegen dem tatsächlichen<br />

Sachverhalt vermögens- und einkommenslos<br />

dar oder ist nicht auffindbar.<br />

Durch intensive Recherchen gelingt es<br />

aber oft, versteckte Vermögens- und Einkommensverhältnisse<br />

aufzudecken und<br />

Schuldner aufzuspüren.«<br />

··········································<br />

Inkasso-Bernhardt hat Kunden in ganz<br />

Deutschland sowie im europäischen Ausland.<br />

Das Unternehmen berechnet keine<br />

Jahresgebühr oder Mitgliedsbeitrag. ■<br />

INTECON Treuhand und Wirtschaftsberatung<br />

GmbH Steuerberatungsgesellschaft<br />

Landwehrstraße 21 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/93709-0 · Fax 04442/93709-20<br />

lohne@intecon.de<br />

www.intecon.de<br />

KAAPKE GmbH – Marken im Mittelstand<br />

Geschäftsführender Gesellschafter:<br />

Timo Kaapke<br />

Süd-Allee 249685 Emstek/ecopark<br />

Tel. 04473/94338-0<br />

Fax 04473/94338-38<br />

tk@kaapke.com · www.kaapke.com<br />

Kühling Personalberatung<br />

Inhaber: Matthias Kühling<br />

Kleiner Weg 13 · 49439 Mühlen<br />

Tel. 05492/9279-88<br />

Fax 05492/9279-87<br />

kuehling@kuehling-personalberatung.de<br />

www.kuehling-personalberatung.de<br />

Büroeinrichtungen Kurzbach GmbH<br />

Geschäftsführer: Jörg Pille, Frank Meyer<br />

<strong>Oldenburger</strong> Straße 95<br />

49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9292-0<br />

Fax 04441/9292-92<br />

verkauf@kurzbach-vechta.de<br />

www.kurzbach-vechta.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

IHR PARTNER FÜRS BÜRO<br />

Büroeinrichtung<br />

Bürokommunikation<br />

Büroorganisation<br />

Wissen Sie, dass eine optimierte Bürokommunikation richtig Geld spart? Und vor allem<br />

wie viel? Wir schon. Doch bevor man etwas optimiert, muss man die Ausgangssituation<br />

verstehen und genau analysieren. Und das tun wir. Profitieren Sie so vom neuen 1=1 PAY<br />

PER PAGE ® GREEN-Konzept von Ricoh und reduzieren Sie gleichzeitig<br />

Ihre Kosten für die Bürokommunikation und Ihren CO 2<br />

-Ausstoß.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

167


Dienstleistungen<br />

Foto: Ganseforth<br />

Seit mehr als zehn Jahren produziert Hendrik Ganseforth mit seinem Unternehmen Filme und transportiert Emotionen in bewegten Bildern.<br />

Bis dato in Bösel ansässig, baut Ganseforth gegenwärtig im ecopark bei Emstek ein neues Firmendomizil.<br />

CARMEN<br />

ECHELMEYER<br />

Der Film im Marketing<br />

Bilder sind mehr als nur Momentaufnahmen. Bilder lösen Emotionen aus, positive wie negative,<br />

große und kleine, starke und weniger starke. Bilder, die zu Filmen werden, untermalt mit Musik,<br />

professionell durchdacht und erstellt, vertiefen diese Eindrücke. Die Ganseforth Medienproduktion<br />

GmbH aus Bösel hat sich auf Filme für mittelständische Unternehmen spezialisiert. Ob Image- oder<br />

Produktfilm – wer sich oder seine Arbeit optimal präsentiert sehen möchte, ist bei Ganseforth an der<br />

richtigen Adresse.<br />

Immer in Bewegung, und zwar für<br />

Bilder, die bewegen: Seit mehr als<br />

zehn Jahren ist Geschäftsführer<br />

Hendrik Ganseforth mit seinen Mitarbeitern<br />

auf der Jagd nach passenden Locations<br />

und optimalen Kameraeinstellungen.<br />

Licht und Schatten, Sonne und Regen,<br />

Perspektive und Blickwinkel müssen dabei<br />

stets perfekt sein – dafür reist das<br />

Team quer um die Welt und durch das <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland, immer auf der<br />

Suche nach einem adäquaten Drehort.<br />

Von Berlin über Cappeln bis nach Brüssel,<br />

von Südeuropa über Friesoythe bis<br />

nach Kapstadt und Hongkong führten sie<br />

die Aufträge schon um den Globus.<br />

Doch bevor es an die Arbeit geht, steht<br />

eine gründliche Vorbereitung an. »Rund<br />

40 Prozent des Gesamtaufwands ist vor<br />

dem Dreh erforderlich«, weiß Christian<br />

Wohlfarth, der im Hause die Projekte<br />

redaktionell leitet. Detailgenaue Besprechungen<br />

mit den Kunden sind unabdingbar,<br />

denn – wie in allen Bereichen des<br />

Marketings – das Ergebnis muss passgenau<br />

auf die angepeilte Zielgruppe zugeschnitten<br />

sein. Ein enger Kontakt und die<br />

regelmäßige Abstimmung während der<br />

Produktion sorgen für eindrucksvolle Resultate.<br />

Besuche des Kunden-Betriebs,<br />

ausführliche Gespräche und die Analyse<br />

der Zielgruppe gehören zur standardmäßigen<br />

Vorbereitung bei Ganseforth.<br />

Ganzheitliche Umsetzung<br />

Besonderen Wert legen die Filmemacher<br />

darauf, dass sie nicht nur die ausführende<br />

Kraft sind, sondern auch in der kreativen<br />

Phase dem Kunden aktiv zur Seite<br />

168 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Dienstleistungen<br />

Foto: Ganseforth<br />

Medienbüro Daniel Meier<br />

Daniel Meier<br />

<strong>Oldenburger</strong> Straße 246 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/859495 · Fax 04441/956515<br />

info@medienteam.info<br />

www.medienteam.info<br />

on/off it-services gmbh<br />

Geschäftsführer: Frank Vormoor<br />

Johannes-Gutenberg-Straße 4<br />

49632 Essen/Oldb.<br />

Tel. 05434/924919-0 · Fax 924919-19<br />

info@onoff-group.de<br />

www.onoff-group.de<br />

Voller Leidenschaft: Ganseforth-Kameramann Thomas Kisza in Action.<br />

stehen und ihn federführend beraten. Eine<br />

bis ins Detail ausgearbeitete Konzeption<br />

und ein sorgfältiges Drehbuch sind<br />

dabei die Basiselemente. »In unseren Anfangsjahren<br />

haben wir mehr oder weniger<br />

auf Zuruf produziert«, erinnert sich<br />

Christian Wohlfahrt an alte Zeiten. »Inzwischen<br />

aber sind wir längst zu einem<br />

agierenden und vordenkenden Partner<br />

des Mittelstandes herangewachsen«.<br />

Die Produktion<br />

Sind die Dreharbeiten vollendet, geht es<br />

an die Feinarbeit: Szenenauswahl und<br />

Schnitt, kritische Begutachtung und vor<br />

allem die Musikauswahl bilden die wichtigsten<br />

Momente bei der Filmerstellung.<br />

Fachkräfte mit umfassender Ausbildung<br />

und jahrelanger Erfahrung sitzen an den<br />

Reglern; zu den Schauspielern und Sprechern<br />

zählen nicht selten international<br />

erfahrene Größen, die für Kinoproduktionen<br />

tätig sind. Für besondere Wünsche<br />

pflegt Ganseforth ein großes Netzwerk<br />

zu Fachleuten aus allen Bereichen,<br />

so dass sich auch ausgefallene Ideen<br />

schnell in die Tat umsetzen lassen. Mo -<br />

dernste Schnitt-Technik, Systeme für Kameraschienen,<br />

Kräne und Hubschraubereinsätze<br />

gehören zum täglichen Werkzeug<br />

des Unternehmens, das damit Fernsehen-<br />

und Kinostandards liefern kann.<br />

Qualitätsfilme<br />

Ein Film ist immer ein absolut maßgeschneidertes<br />

Produkt, das passen muss –<br />

und zwar sowohl dem Auftraggeber wie<br />

der Zielgruppe. Die ist dabei durchaus<br />

sensibler, als viele glauben: Der Endkunde<br />

oder Zuschauer kann die Qualität von<br />

Schnellproduktionen, die nicht stringent<br />

und durchdacht sind, deutlich von gut<br />

gemachten und professionellen Produktionen<br />

unterscheiden. Aufwändige Filme<br />

erfüllen viel eher den Anspruch, den der<br />

Kunde an sich, sein Produkt und sein<br />

Unternehmen stellt und den ja auch der<br />

Zuschauer wiederum von ihm erwartet.<br />

Anspruch<br />

»Wir wollen Bilder, die bewegen«, erklärt<br />

Hendrik Ganseforth seinen Anspruch an<br />

das Endergebnis seiner Arbeit. »Der Kunde<br />

findet sich in unseren Filmen mit seiner<br />

Botschaft und seinem Know-how<br />

wieder«. Die Floskel Ein Bild sagt mehr als<br />

1000 Worte sei zwar vielzitiert, aber dennoch<br />

nach wie vor wahr und der Grundgedanke<br />

hinter jedem Film.<br />

Diese Erkenntnis ist also nicht neu und<br />

allseits bekannt. Die rasant fortschreitende<br />

Technik macht es im heutigen digitalen<br />

Zeitalter möglich, Filme immer und<br />

überall anschauen zu können. Entweder<br />

sind es Endgeräte wie iPad, Mobiltelefon,<br />

Bildschirme, Handheld oder das immer<br />

schnellere Internet, das den Einsatz von<br />

Bewegtbildern in exzellenter Qualität ermöglicht.<br />

Der Film erlangt dadurch eine<br />

Wertigkeit, wie man sie vor einigen Jahren<br />

noch lange nicht kannte. Die Integration<br />

in Kommunikationsstrategien ist somit<br />

mittlerweile unabdingbar.<br />

Bedeutung von Bewegtbild<br />

Die Bedeutung von Bewegtbild im Internet<br />

oder in Präsentationen nimmt ebenfalls<br />

in einer sehr hohen Geschwindigkeit<br />

zu. Über alle Zielgruppen hinweg belegen<br />

Studien die große Glaubwürdigkeit<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

Ostendorf Büroorganisations GmbH<br />

Prokurist: Heribert Magh<br />

Soestenstraße 5 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/9101-0 · Fax 04471/9101-99<br />

h.magh@ostendorf-buero.com<br />

www.ostendorf-buero.com<br />

PERSO PLANKONTOR GmbH<br />

Günter Jans<br />

Unnerweg 88 · 49688 Lastrup<br />

Tel. 04472/6880-0 · Fax 04472/6880-30<br />

info@perso-plankontor.de<br />

www.perso-plankontor.de<br />

Quadro GmbH<br />

Ingo Malinowski<br />

Lange Straße 2d · 49377 Langförden<br />

Tel. 04447/8568-10 · Fax 04447/8568-15<br />

info@quadro-werbung.de<br />

www.quadro-werbung.de<br />

ray facility management group<br />

Nils Bogdol GmbH<br />

Pressereferent: Denis Krämer<br />

Fallenriede 13 · 49451 Holdorf<br />

Tel. 05494/9875-0 · Fax 05494/9875-75<br />

info@raygroup.de · www.raygroup.de<br />

Reym GmbH<br />

Betriebsleitung: Tjark Dieterman<br />

Hansestraße 14-16 · 49685 Schneiderkrug<br />

Tel. 04447/8569-44 · Fax 04447/8569-27<br />

info@reymgmbh.de<br />

www.reymgmbh.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

169


Dienstleistungen<br />

Ingenieur- und Sachverständigenbüro<br />

Rubach und Partner<br />

Bertold Rubach, Regine Prepens<br />

Carl-Zeiss-Straße 1 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/9475-70 · Fax 04471/9475-80<br />

www.RubachundPartner.de<br />

Fotos: Ganseforth<br />

Dr. Schwerdtfeger Personalberatung<br />

Inhaber: Dr. Clemens Schwerdtfeger<br />

Thomas-Mann-Weg 2 · 49685 Emstek<br />

Tel. 04473/94336-0 · Fax 04473/94336-20<br />

beratung@personal-schwerdtfeger.de<br />

www.personal-schwerdtfeger.de<br />

August Siemer Immobilien GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Ramin Dormichian<br />

Gutenbergstraße 5 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9230-24 · Fax 04441/9230-45<br />

ramin.dormichian@siemer-vechta.de<br />

www.siemer-vechta.de<br />

Produktion fest im Griff: Ganseforth-Regisseur und Produktionsleiter Christian Wohlfarth<br />

(rechts) mit Kameramann Thomas Kisza.<br />

SIWA Sicherheits- und Wachdienst GmbH<br />

Geschäftsführerin: Doris Thyen<br />

Borsigstraße 10 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/9309-15 · Fax 04471/9309-16<br />

www.siwa-sicherheit.de<br />

Sprungbrett GbR<br />

Punktgenaue Personalvermittlung<br />

Karin Busse, Andrea Vagelpohl<br />

Sevelter Straße 15 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/7030-30 · Fax 04471/7030-31<br />

www.sprungbrett-clp.de<br />

Höchste Konzentration vor und hinter der Kamera: Klar definierte Detailaufnahmen sorgen<br />

für eine besondere Bildsprache.<br />

Tierärztliche Klinik für Pferde<br />

Praxismanagerin: Kathrin Siemer<br />

Essener Straße 39a · 49456 Lüsche<br />

Tel. 05438/9585-0 · Fax 05438/9585-20<br />

kontakt@tierklinik-luesche.de<br />

www.tierklinik-luesche.de<br />

WSLP GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Wirtschaftsprüfer: Markus Willenborg<br />

Bremer Straße 28 (Das Beraterhaus)<br />

49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9252-0 · Fax 9252-50<br />

wp@beraterhaus.net · beraterhaus.net<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

von hochwertig produzierten Filmen.<br />

Man erreicht sie mit moderner Bildsprache<br />

und vor allem mit Authentizität. Und<br />

man erreicht sie mit Botschaften, die auf<br />

den Punkt gebracht werden, sichtbar in<br />

Bild und Ton, emotional oder fachlich.<br />

Der Zuschauer ist von Anfang an dabei<br />

und in wenigen Minuten mit wichtigen<br />

Informationen versorgt, die sonst entweder<br />

nur schwer erklär- oder vorstellbar<br />

sind oder das Thema schlicht verfehlen.<br />

Vertrieb<br />

Mit Hilfe steigender Geschwindigkeiten<br />

können Filme heute problemlos übers<br />

Internet bzw. per Mail versandt werden.<br />

Serverbasierende Plattformen eröffnen<br />

für Vertriebsabteilungen gänzlich neue<br />

Möglichkeiten für die Vermarktung ihrer<br />

Produkte. Per E-Mail werden nun nicht<br />

mehr die Medieninhalte, sondern nur<br />

noch entsprechenden Links zu den auf<br />

der Plattform deponierten Inhalten verschickt.<br />

Die Vorteile liegen auf der Hand:<br />

Die eigene Internetverbindung wird geschont,<br />

Filme und andere Medien werden<br />

in bester Qualität dargestellt, und<br />

ohne Medienbruch können weitere Infos<br />

angefordert, Terminvereinbarungen getroffen<br />

oder eine Anfahrtsskizze erstellt<br />

werden. Außerdem kann nachvollzogen<br />

werden, wer eine Mail oder ein bestimmtes<br />

Medium geöffnet hat, wie oft es geöffnet<br />

wurde oder ob die Mail sogar weitergeleitet<br />

wurde. Durch den hier entstehenden<br />

viralen Effekt verbreitet sich die<br />

170 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Dienstleistungen<br />

Botschaft mit einer Glaubwürdigkeit, die<br />

über andere Medien kaum zu erreichen<br />

ist.<br />

Film – vielfältiger Dreh- und Angelpunkt<br />

Längst setzen komplexe Marketingstrategien<br />

Filme als Basisinstrument ein. Der<br />

Film wird somit zum Kern der Marketingstrategie,<br />

von dem sich weitere Maßnahmen<br />

ableiten lassen. Kein anderes<br />

Medium eignet sich so gut, um eine Strategie,<br />

ein Image oder eigene Philosophie<br />

zu vermitteln. Als modulares System aufgebaut,<br />

lassen sich gedrehte Bilder immer<br />

wieder in einem neuen Kontext verarbeiten<br />

und auf veränderte Unternehmens-<br />

oder Produktstrategien ausrichten.<br />

Durch ihre Glaubwürdigkeit tragen<br />

sie entscheidend zum Strategieerfolg bei.<br />

Mit Erfahrung in die Zukunft<br />

Der Rückzug aus den Fernseh-Geschäft<br />

2007 (hunderte Beiträge für ProSieben<br />

SAT. 1 Media AG) war keine leichte Entscheidung<br />

für den jungen Unternehmer<br />

Hendrik Ganseforth, aber die steigende<br />

Kundenzahl aus dem Mittelstand erforderte<br />

die Bündelung der Konzentration<br />

auf diesen Arbeitsbereich, »der viel fordert,<br />

aber auch viel Spaß macht«, wie der<br />

Geschäftsführer bestätigt.<br />

Das Wissen aus der jahrelangen Produktion<br />

für den TV-Bereich ist dabei die<br />

tragende Säule der erfolgreichen Arbeit:<br />

»Wir haben einen Blick für die Sehgewohnheiten<br />

der Zuschauer entwickelt.<br />

Es geht immer um Emotionen«, erklärt<br />

der Böseler Unternehmer.<br />

Egal, ob es ein Image- oder ein Schulungsfilm<br />

ist – bei den Zuschauern passiert<br />

etwas, es wird etwas ausgelöst. Das<br />

Produkt oder Unternehmen perfekt und<br />

emotional in Szene zu setzen, es modern<br />

zu präsentieren, integriert in zukunftsorientierte<br />

Strategien – genau das hat<br />

sich die Ganseforth Medienproduktion<br />

GmbH zur Aufgabe gemacht. ■<br />

Ganseforth in Berlin: Dreharbeiten für ein großes 5-Sterne-Hotel am Potsdamer Platz – ein<br />

Lifestyle-Spot, der Gäste aus aller Welt nach Berlin locken soll.<br />

Fotos: Ganseforth<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 171


Dienstleistungen<br />

Foto: KAAPKE Archiv<br />

Markendesign am Beispiel Architektur: Das 2008 erbaute KAAPKEHAUS im ecopark – Raum für Ideen.<br />

TIMO<br />

KAAPKE<br />

Markendesign macht Werte wahrnehmbar<br />

»Marken im Mittelstand« – dafür steht die KAAPKE GmbH im ecopark an der A1 von Anfang an.<br />

Im Jahr 2000 in Cloppenburg gegründet, beschäftigt der Unternehmer Timo Kaapke in seiner<br />

Markenagentur inzwischen über 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und die KAAPKE Kunden,<br />

die aus dem <strong>Oldenburger</strong> Münsterland und auch die anderen, erwarten viel von ihrer Markenagentur,<br />

denn der Mittelstand ist der Wirtschaftsbereich mit den meisten Innovationen und<br />

den modernsten Umsetzungen dessen, was wir – nicht nur hier – Produktivität nennen.<br />

Marken im Mittelstand« ist eine<br />

Herausforderung auf allen Ebenen.<br />

Gerade in einer Welt, in der<br />

vieles gleich zu sein scheint und es fast alles<br />

schon irgendwie gibt. Dabei ist zum<br />

Aufbau und zur kontinuierlichen Pflege<br />

einer Marke im Mittelstand, neben klassischer<br />

und digitaler Markenkommunikation,<br />

Produkten und Dienstleistungen,<br />

Markendesign ein elementares Instrument.<br />

Doch nicht nur für neue Produkte<br />

ist ausschließlich der Markt der Platz, der<br />

Erfolg oder das genaue Gegenteil fast gnadenlos<br />

in Szene setzt. Denn diese neuen,<br />

genauso wie die seit langem bewährten<br />

Produkte und Marken, müssen sich immer<br />

und immer wieder der täglichen Herausforderung<br />

des Marktes stellen. Und<br />

Markendesign schafft die Vermittlung der<br />

Werte einer Marke in Richtung Kundenwahrnehmung.<br />

Gleichzeitig geschehen<br />

dadurch Identifikation als auch die für<br />

Produkte und Dienstleistungen so wichtigen<br />

Kaufanreize.<br />

Notwendigerweise bildet sich durch das<br />

Design die Basis, die verdeutlicht, wie die<br />

Marke wahrgenommen werden soll, wofür<br />

sie steht und wofür nicht. Denn auch<br />

für die Marke im Mittelstand gilt es die<br />

wahre Markenidentität zu finden und zu<br />

definieren.<br />

Das Design der Marke visualisiert diese<br />

Identität umfangreich und vielfältig, und<br />

zwar vom Produktdesign bis zum Verpackungsdesign.<br />

Verpackungsdesign spielt<br />

dabei eine immer größere Rolle. Wer will<br />

sich schon gerne mit einem Produkt in<br />

Verbindung sehen, dass mehr Stirnrunzeln<br />

produziert als Wohlgefallen – auch,<br />

172 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Dienstleistungen<br />

Foto: KAAPKE Archiv<br />

Markendesign am Beispiel einer Foodmarke: Verpackungsdesign für NEW LEAF.<br />

Foto: KAAPKE Archiv<br />

Geflügelgenuss aus dem<br />

Heißrauch. Herzhaft<br />

und hauchfein.<br />

Klassisch oder als<br />

Red Chili Pepper.<br />

Wann lassen<br />

Sie sich verführen?<br />

Markendesign am Beispiel Internet: iPhone-App für PERSO PLANKONTOR.<br />

wenn ein Produkt schon seit Jahren am<br />

Markt etabliert ist und keiner in den letzten<br />

Jahrzehnten auf die Idee kam, etwas<br />

ändern zu wollen.<br />

Wenn jetzt aber langsam die Kunden<br />

mit dem beliebten Produkt gemeinsam älter<br />

werden und jüngere Konsumenten völlig<br />

andere Lebensgewohnheiten etablieren,<br />

dann spätestens dann, geht es um<br />

Markendesign – darum, auch auf Dauer<br />

die Identität der Marke sicher am Markt<br />

zu festigen. So ein Prozess fordert viel von<br />

den Beteiligten, gerade wenn es den<br />

Markt nicht zu beunruhigen gilt sondern,<br />

wenn, fast unbemerkt, auch die neuen<br />

Käuferschichten mit ins Boot genommen<br />

werden sollen, ohne dass dabei auch nur<br />

ein bestehender Konsument dem Produkt<br />

untreu wird. Verpackungsdesign ist nämlich<br />

nichts anderes als ein entscheidender<br />

Mehrwert, den eine Marke tatsächlich<br />

und augenscheinlich transportiert – für<br />

den Konsumenten sichtbar. Denn die<br />

Mensch/Produkt-Beziehung wird vorrangig<br />

und ganz besonders über die menschlichen<br />

Sinne vermittelt. Deshalb kommen<br />

zur rational-funktionalen Bedeutung eines<br />

Produktes viele andere Botschaften<br />

hinzu. Produkte und Marken definieren<br />

sich dabei in erster Linie über Werte, Einzigartigkeit<br />

und Attraktivität. Und ganz<br />

besonders über die Klarheit ihres Auftretens.<br />

Damit entscheidet sich der Erfolg im<br />

Markt.<br />

Verpackungsdesign macht Marken wahr<br />

Verpackung ist ein wichtiges und unverzichtbares<br />

Mittel zum Markenaufbau und<br />

manchmal einer der wichtigsten Markenträger.<br />

Die Verpackung ist stets sehr eng<br />

mit dem eigentlichen Produkt verknüpft.<br />

Fast immer ist sie das einzige, was der<br />

Konsument sieht; das Produkt selbst<br />

bleibt hinter der Verpackung verborgen.<br />

Das Verpackungsdesign bietet so die Möglichkeit,<br />

das Produkt hervorzuheben und<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 173


Dienstleistungen<br />

Foto: KAAPKE Archiv<br />

Markendesign am Beispiel einer traditionellen Produktmarke: Für »Grünpack« von Bünting Tee eine Aufgabe seit 1935 – 2010 auch eine Herausforderung<br />

für KAAPKE.<br />

hilft der Marke, sich von anderen abzugrenzen<br />

und gleichzeitig einen Wiedererkennungseffekt<br />

beim Konsumenten zu erzielen.<br />

Dabei muss eine Verpackung ansprechend<br />

aussehen, um nicht in der Fülle<br />

der Waren unterzugehen. Sie muss die<br />

Kunden mit allen Sinnen ansprechen.<br />

Die größte Wirkung hat die visuelle Gestaltung,<br />

denn sie erzeugt die erste Aufmerksamkeit<br />

und lenkt den Blick auf die<br />

Marke, auf das Produkt. Farben, Schriftarten,<br />

die Verpackungsform und vieles andere<br />

bestimmen das Aussehen einer Verpackung.<br />

Aber: Bei all den »sinnlichen«<br />

Eigenschaften ist vor allem darauf zu achten,<br />

dass sie zusammenpassen, eine Einheit<br />

bilden und eine sinnvolle Kombination<br />

ergeben mit dem großen Ganzen.<br />

Eine besondere Herausforderung stellt<br />

die Vielzahl von Informationen dar, die<br />

auf der Verpackung platziert wird. Von<br />

rechtlichen Pflichtangaben, oft in verschiedenen<br />

Sprachen, bis hin zu werblichen<br />

Texten: Alles muss Platz finden auf<br />

der Verpackung – eine besondere Herausforderung<br />

für Verpackungsdesigner, die<br />

auch darauf achten, dass nicht nur die<br />

vielfältigen (Pflicht-)Informationen ihren<br />

Platz finden, sondern »trotzdem« die Markenoptik<br />

klar erkennbar bleibt.<br />

Das Verpackungsdesign spricht aber<br />

nicht nur die Sinne und den Informationsbedarf<br />

an, der Kunde wünscht sich auch<br />

vielfältige weitere Funktionen. Transportund<br />

Schutzfunktion nützen ihm, um den<br />

Verpackungsinhalt zu transportieren und<br />

vor Umwelteinflüssen zu schützen. Lange<br />

Haltbarkeiten gewinnt immer mehr an<br />

Bedeutung und damit Lagerfunktionen.<br />

Aber auch Umweltfunktionen (Nachhaltigkeit)<br />

sind ein Thema der Zukunft, denn<br />

immer mehr Kunden legen großen Wert<br />

auf eine umweltschonende Verpackung.<br />

Überdies rückt die Convenience-Funktion<br />

weiter in den Vordergrund: Eine Verpackung<br />

muss im Gebrauch praktisch und<br />

einfach zu nutzen sein. Das Öffnen, Entnehmen<br />

oder Wieder verschließen des<br />

Verpackungsinhalts beispielsweise findet<br />

das besondere Interesse der Konsumenten.<br />

Und das gilt für Produkt-Neueinführungen<br />

ebenso wie für bestehende Verpackungen,<br />

um attraktiv zu bleiben.<br />

Nicht allen Kunden sind alle Funktionen<br />

gleich wichtig. Deshalb muss man<br />

sich vorher klar machen, wen genau man<br />

mit dem Produkt und dessen Verpackung<br />

ansprechen möchte.<br />

Da sind zum Beispiel ältere Kunden: Verpackung<br />

muss für sie so beschaffen sein,<br />

das sie eine hohe Lesbarkeit und Wiederkennung<br />

sicherstellt und besonders leicht<br />

zu öffnen ist. Der Inhalt sollte lange haltbar<br />

sein, deshalb spielt Wiederverschließbarkeit<br />

hier eine große Rolle. Das gleiche<br />

gilt für Großfamilien, die Family-Packs einkaufen<br />

möchten, um nicht ständig vor leeren<br />

Verpackungen zu stehen. Singles<br />

wiederum wünschen sich kleine Verpackungsgrößen,<br />

um nicht immer mit Mindeshaltsbarkeitsdaten<br />

und Geschmackseinbußen<br />

kämpfen zu müssen.<br />

Deutlich wird aus alledem: Hersteller,<br />

Marken und Verpackungsdesigner müssen<br />

ihre Zielgruppen genau kennen. Das<br />

bedeutet: Alle Bereiche, Wichtigkeiten<br />

und Nischen müssen genau ausgelotet<br />

werden. Mit der Zeit gehen und die passende<br />

Verpackung für die richtigen Konsumenten<br />

entwickeln, muss die Aufgabe heißen,<br />

selbst, wenn diese Herausforderung für<br />

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Dienstleistungen<br />

Foto: KAAPKE Archiv<br />

Markendesign am Beispiel Messe: Messestand für Pöppelmann.<br />

die unterschiedlichen Marken auch noch<br />

so unterschiedlich sein können. Denn<br />

längst nicht jeder Trend leistet einen wertvollen<br />

Beitrag für die Marke. Hier gilt es,<br />

behutsam abzuwägen, welche Strategie<br />

die wirklich passende ist.<br />

Verpackungsdesign ist so vielfältig wie<br />

die Produktwelt selbst. Es kann richtig<br />

sein, sich an aktuellen Anlässen (wie zum<br />

Beispiel zu Weihnachten oder während einer<br />

Fußball-Weltmeisterschaft) zu orientieren,<br />

es kann notwendig sein, spezielle<br />

Trends aufzugreifen (etwa ein verändertes<br />

Konsumverhalten), und es kann richtig<br />

sein, ganz traditionsbewusst Wertvolles<br />

weiter zu entwickeln. Manchmal ist es<br />

auch »nur« wichtig, der Marke, dem Produkt<br />

einen Platz zu geben, an dem man zu<br />

jeder Zeit daran erinnert wird.<br />

Marken im Mittelstand:<br />

Wahre Herausforderung für alle<br />

Für die Arbeit mit dem konzeptionellen<br />

Hintergrund »Marken im Mittelstand«,<br />

wie bei KAAPKE GmbH, stellen sich damit<br />

vielfältige Arbeitsaufträge dar. Verpackung<br />

soll das Markendesign eines Produktes,<br />

eines Unternehmens in seiner<br />

Wertevermittlung und in seiner Sinnhaftigkeit<br />

nach außen für jeden eindeutig<br />

sicht- und erfahrbar machen. Die Verpackung<br />

ist nicht etwas irgendwie Nutzloses,<br />

das nur vorübergehend von Bedeutung<br />

ist. Die Verpackung ist Teil des Produktes,<br />

Teil der Marke.<br />

Verpackungsdesign von KAAPKE setzt<br />

die direkte Verbindung zwischen Marke<br />

und Konsumenten um – eine Herausforderung<br />

besonders für »Marken im Mittel-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 175


Dienstleistungen<br />

Foto: KAAPKE Archiv<br />

Foto: KAAPKE Archiv<br />

Markendesign, das mit Verpackungen Produkte »erst komplett« macht: für delo.<br />

Markendesign am Beispiel Logo: Markenzeichen für Bünting Tee.<br />

stand«. Hier ist Markenführung gefragt,<br />

der sich, neben der Markenentwicklung,<br />

die KAAPKE Markenagentur besonders<br />

widmet und ohne die Verpackungsdesign<br />

oberflächlich bleibt, letztlich also kaum<br />

erfolgsverstärkend wirkt.<br />

Für die Mitarbeiter bei KAAPKE bilden<br />

Strategie und Identität einer Marke die<br />

Grundlage des professionellen Handelns.<br />

Das hat natürlich Auswirkung auf die beruflichen<br />

Voraussetzungen, die jedes Mitglied<br />

der KAAPKE Crew erfüllen muss. Bei<br />

KAAPKE arbeiten vor allem junge, dynamische<br />

Menschen, die tatsächlich »den<br />

Kunden leben« und mit ihm gemeinsam<br />

die richtigen Entscheidungen erfolgreich<br />

auf den Weg bringen und umsetzen möchten.<br />

Und viele haben ihren Job, ihre Profession<br />

von Grund auf gelernt. Das ist gerade<br />

für die Arbeit an »Marken im Mittelstand«<br />

von größter Bedeutung. Deshalb<br />

bildet KAAPKE auch aus – zum Kaufmann<br />

für Marketing-Kommunikation ebenso wie<br />

zum Mediengestalter. In jedem Jahr finden<br />

außerdem FH-Absolventen und andere<br />

beruflich Interessierte nach ihrem erfolgreichem<br />

Studium bei KAAPKE hochinteressante<br />

und abwechslungsreiche Arbeitsplätze.<br />

Alle Angestellten und Auszubildenden<br />

werden intensiv begleitet; teilweise werden<br />

Pflichtpraktika vorgeschaltet, damit<br />

die richtigen Leute auf die richtigen Arbeitsplätze<br />

kommen. Die IHK Oldenburg<br />

hat dem jungen Unternehmen eine »lobende<br />

Anerkennung für die Ausbildung«<br />

ausgesprochen. Kooperiert wird zum Beispiel<br />

mit der Fachhochschule Osnabrück.<br />

Und nicht nur für Berufsanfänger werden<br />

professionell hochinteressante Arbeitsplätze<br />

vorgehalten. Die umfangreiche<br />

Bandbreite der beruflichen Tätigkeiten,<br />

die sich bei KAAPKE vom Entwickeln eines<br />

Markenkonzeptes bis hin zu dessen<br />

interaktiven Umsetzung darstellt, erfordert<br />

neben hoher Einsatzbereitschaft vielfältiges<br />

persönliches Know-how, so dass<br />

176<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Dienstleistungen<br />

auch erfahrene Fachkräfte bei KAAPKE eine<br />

neue Herausforderung finden und umsetzen<br />

können. Wie erfolgreich dies tatsächlich<br />

ist, kann man an der Arbeit mit<br />

interessanten Kunden bei KAAPKE feststellen.<br />

Die Anerkennung der Arbeit im KAAP-<br />

KEHAUS im ecopark spiegelt sich auch wider<br />

in Auszeichnungen, die von ganz<br />

unterschiedlichen Institutionen schon<br />

seit Jahren verliehen wurden. Das KAAP-<br />

KEHAUS – konzipiert als Entwicklungsumgebung<br />

in Zusammenarbeit mit dem<br />

Fraunhofer-Institut – war bereits Thema<br />

in Bachelorarbeiten an den Universitäten<br />

Bielefeld und Marburg. Auch im »Jahrbuch<br />

der Werbung« finden die Arbeiten<br />

von KAAPKE Erwähnung. Zweimal war<br />

die Agentur in der Ausgabe 2010 präsent,<br />

und zwar mit Arbeiten für Bünting Tee und<br />

Perso Plankontor.<br />

Verpackungsdesign ist heute vielmehr<br />

als nur »gestaltete Verpackung«. Verpackungsdesign<br />

ist ein Instrument, das konsequent<br />

das Markendesign von »Marken<br />

im Mittelstand« umsetzt – konzeptionell,<br />

strategisch und für die Marke und das Produkt<br />

erfolgreich. Denn erst Verpackung<br />

macht die Produktvermarktung fühlbar<br />

interaktiv. Nicht nur für den Konsumenten.<br />

----------------------------<br />

• Autor Timo Kaapke studierte nach seiner<br />

Lehre der Fachrichtung Gestaltung Kommunikationswirtschaft<br />

in Köln und arbeitete<br />

anschließend in Top-<br />

Agenturen, u. a. bei Rempen<br />

& Partner und BBDO<br />

in Düsseldorf. Im Jahre<br />

2000 gründete er »KAAP-<br />

KE Marken im Mittelstand«.<br />

Die GmbH, deren<br />

geschäftsführender Gesellschafter er ist,<br />

beschäftigt heute mehr als 20 Mitarbeiter<br />

und hat die Firmenzentrale im KAAPKE-<br />

HAUS im ecopark an der A1. ■<br />

Markendesign am Beispiel Werbung: Kampagne für Böckmann.<br />

Markendesign am Beispiel einer Foodmarke: Verpackungsdesign für Eipro/Wiesenhof.<br />

Foto: KAAPKE Archiv<br />

Foto: KAAPKE Archiv<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 177


Dienstleistungen<br />

Fotos: Claireliot, Fotolia, SIWA<br />

Seit mehr als zehn Jahren ist die SIWA Sicherheits- und Wachdienst GmbH im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland und darüber hinaus erfolgreich<br />

für Menschen, Gebäude und Maschinen tätig. An 365 Tagen sorgen 138 Mitarbeiter für mehr Sicherheit in der Region.<br />

nordphoto, Kokenge<br />

UWE THYEN, SIWA<br />

SICHERHEITS- UND WACHDIENST GMBH<br />

Sicherheit für alle Fälle<br />

Seit Jahren ist der Anstieg von Sicherheitsmaßnahmen in allen Branchen spürbar. Die<br />

Straftaten nehmen zu. Auch die Anforderungen an Veranstaltungen haben sich völlig<br />

verändert. Die Menschen wünschen sich generell mehr Sicherheit – egal, ob in großen<br />

Unternehmen oder im privaten Bereich. Das Cloppenburger Unternehmen SIWA hat<br />

sich durch seinen ganzheitlichen Ansatz auf die neuen Anforderungen eingestellt und<br />

bietet seinen Kunden eine maßgeschneiderte Einzellösung für jeden Bedarfsfall.<br />

Die Sicherheits-Branche hat in den<br />

letzten Jahren – national wie international<br />

– ein sehr starkes Wachstum<br />

zu verzeichnen. Das liegt vor allem an<br />

der kaum noch weg zu diskutierenden Zunahme<br />

nicht vorhersehbarer Straftaten<br />

und den daraus folgenden erhöhten Sicherheitsmaßnahmen<br />

für Unternehmen<br />

und Menschen. Im Vergleich zu früheren<br />

Jahrzehnten haben sich vor allem seit<br />

2000 die Kundenanforderungen deutlich<br />

gewandelt und mussten von der Sicherheitsbranche<br />

entsprechend adaptiert werden.<br />

Auch SIWA hat sich diesen neuen<br />

Qualifikationsanforderungen mit höchstem<br />

Einsatz gestellt.<br />

Wichtig war und ist es, auf der einen<br />

Seite unsere Dienstleistungsbereiche immer<br />

weiter auszubauen bzw. zu qualifizieren<br />

und auf der anderen Seite alle Mitarbeiter<br />

für jedes einzelne Projekt des Kunden<br />

zielorientiert zu schulen und auf den<br />

Einsatz vorzubereiten. Wir möchten in<br />

diesem Zusammenhang darauf hinweisen,<br />

dass es der Sicherheitsbranche gelungen<br />

ist, zum 1. Januar <strong>2011</strong> einen neuen<br />

Mindestlohntarifvertrag abzuschließen;<br />

er kommt den Mitarbeitern in der gesamten<br />

Branche zugute, die mit ihrem täglichen<br />

Einsatz Menschen und Gebäude<br />

schützen.<br />

Qualität und Leistung<br />

Im Wettbewerb mehr Qualität zu bieten,<br />

bedeutet für alle SIWA-Mitarbeiter, den<br />

Kundenerfordernissen und -erwartungen<br />

178 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Dienstleistungen<br />

jederzeit zu entsprechen. Dies wird durch<br />

eine kontinuierliche Steigerung des gebotenen<br />

Qualitätsniveaus erreicht. Daraus<br />

resultiert unsere Mitgliedschaft im VSWN<br />

(Verband für Sicherheit in der Wirtschaft<br />

Norddeutschland) sowie die im Juli 2010<br />

erfolgreich durchgeführte Verlängerung<br />

der VdS-Zertifizierung mit der Vergabe<br />

der DIN EN ISO 9001.<br />

Wir legen größten Wert auf die Qualität<br />

unserer Mitarbeiter. An die Belegschaft<br />

werden deshalb hohe Anforderungen gestellt.<br />

Das beginnt schon bei der Auswahl<br />

und Einstellung des Personals. Neben gesetzlichen<br />

Voraussetzungen müssen firmeneigene<br />

Standards erfüllt werden,<br />

denn der Schutz von Personen und deren<br />

Eigentum, das Vermeiden von Gefahren,<br />

das Minimieren von Risiken und das Verhindern<br />

von Schäden erfordert ein hohes<br />

Maß an persönlicher Eignung sowie physischer<br />

und psychischer Belastbarkeit.<br />

Alarm- und Notrufzentrale<br />

Jeder kennt die typischen Notrufleitstellen<br />

von Rettungsdienst, Feuerwehr oder<br />

der Polizei. Doch auch, wenn ein Fahrstuhl<br />

blockiert, eine Alarmanlage schrillt<br />

oder eine Maschine streikt, ist schnelle<br />

und professionelle Hilfe gefragt. Die<br />

Alarmzentrale des SIWA Sicherheitsdienstes<br />

kümmert sich seit 1999 in der eigens<br />

dafür gebauten Zentrale in Cloppenburg<br />

rund um die Uhr um seine Kunden. Hier<br />

treffen alle Notrufe aus dem gesamten<br />

Bundesgebiet ein und werden von SIWA<br />

umgehend an die zuständigen Interventionskräfte,<br />

Ansprechpartner und Wartungstechniker<br />

weitergeleitet.<br />

Die Aufgaben der SIWA-Alarmzentrale<br />

sind vielfältig und anspruchsvoll. Die Videoüberwachung,<br />

Kontrolle von Gefahrenmeldeanlagen<br />

und das Entgegennehmen<br />

von Aufzugsnotrufen gehören zu den<br />

Grundaufgaben der Mitarbeiter. Darüber<br />

hinaus werden hier die Störmeldungen<br />

von Maschinen und Anlagen verarbeitet.<br />

Die Ausstattung unserer Alarmzentrale<br />

Was nützt die aufwändigste Alarmanlage mit Sirene und Blaulicht, wenn anschließend nichts<br />

passiert? Blick in die Cloppenburger Alarmleitstelle von SIWA.<br />

Das Sicherheitspersonal, das durch SIWA geschult und durch die IHK geprüft wird, versieht<br />

seinen Dienst auf der Grundlage einer mit dem Kunden abgestimmten Dienstanweisung.<br />

Fotos: SIWA<br />

Foto: SIWA


Dienstleistungen<br />

Foto: btmedia, Fotolia<br />

Foto: SIWA<br />

Albtraum im Fahrstuhl, SIWA weiß Rat: In der Cloppenburger Zentrale laufen unter anderem<br />

die Notrufe diverser Aufzugsinstallationen auf.<br />

Diebstahlprävention gegen Inventurdifferenzen: Personenvereinzelungsanlage mit Zufallsgeneratoren<br />

zur Taschenkontrolle.<br />

entspricht dem neuesten Stand moderner<br />

Sicherheitstechnik. Bereits seit 1999 arbeitet<br />

SIWA mit der Dr. Pfau Fernwirktechnik<br />

GmbH aus Überlingen erfolgreich zusammen.<br />

Deren Leitstellen-Management -<br />

system LISA hat den großen Vorteil, dass<br />

wir es individuell auf unsere Bedürfnisse<br />

zuschneiden können. LISA steht für Leitstelle<br />

für intelligente Störungs- und Alarmbearbeitung.<br />

Die Software ist ein Baukasten,<br />

mit dessen Hilfe eine individuelle<br />

Maßnahmenbearbeitung zusammengestellt<br />

werden kann. Eine Bearbeitung von<br />

Alarm- und Störungsmeldungen kann situationsbedingt<br />

unterschiedlich erfolgen.<br />

Das bedeutet, dass sie vom Computer intelligent<br />

und effizient nach Prioritäten bearbeitet<br />

werden können.<br />

Dennoch: Auch die beste Einbruchmeldeanlage<br />

bleibt wirkungslos, wenn nicht<br />

vor Ort reagiert werden kann. Unsere Revierwachdienste<br />

haben deshalb während<br />

ihrer Kontrollfahrten permanenten Kontakt<br />

zur Alarmleitstelle und prüfen an Ihrem<br />

Objekt zu jeweils wechselnden Zeiten<br />

den Verschluss und den Status der Sicherheitstechnik.<br />

So schließen wir den Sicherheitskreislauf<br />

aus Gefahrentechnik und<br />

Objektkontrollen. Schäden und Auffälligkeiten<br />

am Objekt werden unmittelbar an<br />

die Leitstelle gemeldet, die wiederum<br />

Interventionsmaßnahmen nach Kundenwunsch<br />

steuert.<br />

Die SIWA-Mitarbeiter in Cloppenburg<br />

betreuen ihre Kunden rund um die Uhr,<br />

24 Stunden am Tag, an 365 Tagen im Jahr.<br />

Dabei plant SIWA langfristig: Wir werden<br />

den Standort und vor allem die Alarmzentrale<br />

in Zukunft weiter ausbauen – die Kapazitäten<br />

sind bereits vorhanden. Alle<br />

technischen Anlagen sind auf eine Erweiterung<br />

ausgelegt; künftige Übertragungs-<br />

Erzeugergroßmarkt Langförden-Oldenburg eG<br />

Anbau und Vermarktung von Beerenfrüchten und Gemüse aus Norddeutschland<br />

Lange Straße 7 | 49377 Vechta-Langförden | www.elo-online.de<br />

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180 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Foto: SIWA<br />

Dienstleistungen<br />

IN MEINEM<br />

BETRIEB STECKEN<br />

180 JAHRE<br />

KNOW-HOW.<br />

Großveranstaltungen wie Rock-Konzerte, internationale Konferenzen oder Konzernhauptversammlungen<br />

sind das klassische Einsatzfeld für Sicherheitsdienste.<br />

WAS IST, WENN DIE MAL<br />

IN RENTE GEHEN?<br />

wege und Sendesysteme lassen sich daher<br />

problemlos in die bestehende Technik<br />

integrieren, so dass Alarme und Störmeldungen<br />

übers Internet (VoIP) oder GSM<br />

übertragen werden können.<br />

Objektschutz, Werkschutz, Pförtnerdienst<br />

Der Wert von Gebäuden und Einrichtungen<br />

nimmt ständig zu. Das gilt auch für<br />

ideelle Werte wie Denkmäler oder Einrichtungen<br />

für das reibungslose Funktionieren<br />

von Gesellschaft und Wirtschaft.<br />

Der Schutz solcher Objekte vor Gefährdungen<br />

wird immer wichtiger.<br />

Sicherheit heißt Beständigkeit. Bedeutende<br />

Objekte sind häufig auch Knotenpunkte<br />

des politischen, wirtschaftlichen<br />

und kulturellen Lebens und werden von<br />

vielen Menschen genutzt. Auch im Interesse<br />

dieser Menschen gilt es, Gefährdungen<br />

von Objekten abzuwehren, und zwar<br />

ohne ihren Betrieb zu beeinträchtigen.<br />

Nicht zufällig macht deshalb der Objektschutz<br />

den größten Teil des privaten Sicherheitsgewerbes<br />

aus.<br />

Die Anforderungen an diese Art von<br />

Dienstleistungen sind immer umfassender<br />

geworden. Längst hat der ganzheitliche<br />

Objektschutz den herkömmlichen<br />

Wach- und Schließdienst abgelöst. Auch<br />

die Bewachung von Flughäfen und andere<br />

Sicherheitsdienste im Luftverkehr, der<br />

Schutz von Botschaften und Kernkraftwerken<br />

wird an private Sicherheitsunternehmen<br />

übertragen. Der »Pförtner- und<br />

Tordienst« umfasst dabei die Überwachung,<br />

Regelung und Kontrolle des gesamten<br />

Verkehrs an den Ein- und Ausgängen<br />

der zu schützenden Objekte.<br />

Die Überwachung, Kontrolle, Sicherung<br />

und Regelung des Verkehrs an den<br />

Ein- und Ausgängen erstreckt sich auf den<br />

Personen-, Fahrzeug-, Waren- und Güterverkehr.<br />

Oft umfasst der Pförtner- und<br />

Tordienst – entsprechend der betriebsbedingten<br />

Situation – noch weitere Aufgaben,<br />

wie etwa Telefon- und Alarmdienst,<br />

Ausweiskontrollen, Besucherempfang<br />

und Besucherweiterleitung, Kontrolle von<br />

Fahrzeugen, Ladungen und Taschen.<br />

Veranstaltungsschutz<br />

Bei sportlichen und kulturellen Ereignissen,<br />

Messen und Kongressen kommen regelmäßig<br />

zahlreiche Menschen zusammen.<br />

Die Ausrichter solcher Veranstaltungen<br />

übernehmen eine große Verantwortung<br />

für die Sicherheit der Besucher. Erst<br />

der Einsatz professioneller Ordnungskräfte<br />

erlaubt es, dass viele Menschen Ereignisse<br />

vor Ort erleben können.<br />

Durch den unterschiedlichen Charakter<br />

von Veranstaltungen ist die Palette von<br />

Einsatzmöglichkeiten und Anforderungen<br />

breit. Sie reicht von der Erarbeitung<br />

eines Sicherheitskonzeptes bis hin zur Koordination<br />

mit den staatlichen Stellen.<br />

Selbstverständlich übernehmen unsere<br />

qualifizierten Sicherheitsmitarbeiter neben<br />

Kassen-, Absperr- und Kontrolldiensten<br />

auch den anfallenden Objektschutz<br />

sowie die Abschirmung von VIPs.<br />

Sicherheit heißt Lebensqualität<br />

Unsere Personenschützer dienen der Sicherheit<br />

von Menschen, die aufgrund ihrer<br />

Tätigkeit, ihrer Prominenz, ihrer besonderen<br />

Kenntnisse oder aus anderen<br />

Gründen geschützt werden müssen. Der<br />

SIWA-Personenschutz erhält den Bewegungsraum<br />

seiner Klientel und sichert öffentliche<br />

Auftritte. Dabei steht die diskrete,<br />

intelligente Abschirmung und Raumsicherung<br />

im Vordergrund.<br />

Die verschiedenen Sicherheitsbereiche<br />

werden sich auch in Zukunft weiter entwickeln,<br />

denn die Sorge der Menschen<br />

und Unternehmen um den Eigenschutz<br />

nimmt zu. Diesem hohen Anspruch werden<br />

wir auch weiter in höchstem Maße<br />

gerecht.<br />

Die SIWA-Qualität und -Leistung überzeugt<br />

immer wieder unsere vielen langfristigen<br />

Kunden. Mehr Infos über SIWA<br />

gibt es im Internet unter www.siwa-sicherheit.de<br />

■<br />

Gute Chefs bilden jetzt ihre<br />

Fachkräfte von morgen aus.<br />

Wir unterstützen Sie mit<br />

Rundum-Beratung und vermitteln<br />

Ihnen geeignete<br />

Auszubildende. Alles unter<br />

der zentralen Service-Nummer:<br />

01801-66 44 66.* Oder<br />

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Rombergstraße 51<br />

49377 Vechta<br />

Vechta.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 181


Dienstleistungen<br />

Foto: HFC inter.net GmbH<br />

Online ist Trumpf: Die HFC inter.net GmbH aus Cloppenburg konzentriert sich ausschließlich auf den Bereich der Online-Medien. Seit dem<br />

Jahr 2000 haben sich Lars Fahrenholz (Bild) und sein Team mit individuellen und hochwertigen Internetauftritten sowie Web-Applikationen<br />

einen Namen gemacht.<br />

LARS FAHRENHOLZ<br />

HFC INTER. NET GMBH<br />

Neue Perspektiven im Web<br />

Internet und Internetauftritte haben sich im Laufe des letzten Jahrzehnts sehr verändert. Das Internet<br />

dient schon lange nicht mehr nur als reines Informationsmedium. Zudem haben Internetauftritte heute<br />

mehr Aufgaben als früher. Die analoge Werbebroschüre als digitales Abbild im Web ist out. User oder<br />

Kunden erwarten mehr: Sie wollen in bestimmte Prozesse aktiv mit eingebunden werden. Genau hier<br />

können für jeden Internetauftritt neue Perspektiven gefunden werden.<br />

Internetseiten stehen heute nicht mehr<br />

für sich allein im Netz, sondern interagieren<br />

mit anderen Systemen. Die<br />

Pflege von Inhalten in einer Anwendung<br />

und die automatische Publizierung in systemübergreifende<br />

Anwendungen spielt<br />

dabei eine große Rolle. Zudem wird der<br />

eigene Internetauftritt zu einer aktiven<br />

Schnittstelle zu Besuchern einer Seite.<br />

Ein verschlüsselter Log-in-Bereich beispielsweise<br />

ermöglicht es den Besuchern<br />

der eigenen Internetseite, auf bestimmte,<br />

vordefinierte Informationen zuzugreifen.<br />

Außerdem könnten dem Besucher über<br />

eine Schnittstelle zur eigenen Warenwirtschaft<br />

die Warenbestände und daraus resultierende<br />

Lieferzeiten mitgeteilt werden.<br />

Darüber hinaus kann der Besucher<br />

bei bestimmten Vorgängen durch entsprechende<br />

Anwendungen automatisch informiert<br />

werden, was zu einer spürbar geringeren<br />

Arbeitsbelastung im Unternehmen<br />

führen kann. Es gibt somit viele Beispiele<br />

aus dem Unternehmensalltag, die über<br />

entsprechende Anwendungen auch über<br />

das Internet realisiert werden können.<br />

Über ein für den eigenen Auftritt entwickeltes<br />

Redaktionssystem oder CMS (Content-Management-System,<br />

also Inhaltsverwal<br />

tungssystem) kann eine solche Datenund<br />

Kommunikationsverwaltung realisiert<br />

werden. Das CMS kann neben den<br />

klassischen Funktionen wie das Erstellen<br />

und Administrieren von Online-Inhalten<br />

für die eigene Webpräsenz auch Aufgaben<br />

eines Customer-Relationship-Management<br />

Systems (CRM) über Schnittstellen zu anderen<br />

Anwendungen übernehmen. Dabei<br />

steht die Einbindung des Kunden in diese<br />

182 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Dienstleistungen<br />

Fotos: HFC inter.net GmbH<br />

Brandneues Büro: Lars Fahrenholz (rechts im<br />

Bild) und sein Bruder Marc im Foyer des<br />

neuen Geschäftshauses der HFC-Gruppe in<br />

Cloppenburg an der Osterstraße (rechts).<br />

Prozesse immer im Vordergrund, womit<br />

eine Förderung der Kundenbindung und<br />

-beziehung erreicht wird. Vor allem im<br />

Hinblick auf Web-2.0-Kriterien kann ein<br />

Redaktionssystem unter bestimmten Voraussetzungen<br />

als Basis einer Schnittstelle<br />

zu den diversen sozialen Netzen und mobilen<br />

Anwendungen dienen.<br />

Soziale Netze<br />

Unter dem Begriff »Web 2.0« versteht man<br />

die Weiterentwicklung des Internets vom<br />

reinen Informationsmedium hin zu einem<br />

Interaktionsmedium. Interaktionen zwischen<br />

Freunden oder Geschäftspartnern<br />

finden heute auf diversen sozialen Netzwerken<br />

wie Facebook, Twitter, StudiVZ,<br />

Xing oder Myspace statt. Mit Schnittstellen<br />

vom eigenen Redaktionssystem zu<br />

diesen Netzwerken muss keine doppelte<br />

Pflege von Inhalten mehr betrieben werden.<br />

Informationen verbreiten sich dann<br />

im besten Falle nach dem Schneeballsystem,<br />

solange die Information als »interessant«<br />

empfunden wird.<br />

Dabei bieten sich zwei Wege an: Wenn<br />

ein Unternehmen bereits eine eigene Seite<br />

bei sozialen Netzen betreibt, kann eine<br />

direkte Schnittstelle vom eigenen Redaktionssystem<br />

zum Darstellungsbereich in<br />

die sozialen Netze erstellt werden. Sobald<br />

eine Neuigkeit auf der eigenen Webseite<br />

veröffentlicht wird, kann diese auf diversen<br />

Plattformen automatisch publiziert<br />

werden, ohne dass eine doppelte oder<br />

dreifache Pflege des gleichen Inhaltes betrieben<br />

werden muss. Jeder Geschäftspartner<br />

oder Freund der eigenen Seite<br />

wird bei einer Veröffentlichung eines Artikels<br />

automatisch informiert. So schafft<br />

man es aktiv, Informationen in den sozialen<br />

Netzen zu verbreiten.<br />

Wenn ein Unternehmen noch keine eigene<br />

Seite bei sozialen Netzen betreibt<br />

und dies auch nicht möchte, kann die ei-<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

183


Dienstleistungen<br />

Fotos: HFC inter.net GmbH<br />

Neben den klassischen Leistungen bei der Erstellung eines Internetauftrittes entwickelt HFC<br />

individuelle Web-Applikationen und Schnittstellen zu vorhandenen Warenwirtschaft-<br />

Systemen, bietet Hosting-Pakete an und entwickelt Online-Marketing-Strategien.<br />

gene Internetseite dahingehend erweitert<br />

werden, dass Besucher – die über ein Profil<br />

in einem sozialen Netz verfügen – eine<br />

Möglichkeit haben, ihre Informationen<br />

möglichst einfach zu publizieren. Die Besucher<br />

der Unternehmenswebseite entscheiden<br />

somit, ob die Nachricht interessant<br />

ist und verbreiten ihre Neuigkeiten<br />

inklusive Link über deren Profil an Freunde<br />

und Geschäftspartner. So schafft man<br />

es passiv, Informationen in sozialen Netzen<br />

mit einem hohen Aufmerksamkeitswert<br />

zu verbreiten. Die aktive und passive<br />

Verbreitungsmöglichkeit von Neuigkeiten<br />

lassen sich natürlich auch kombinieren.<br />

Mobile Anwendungen<br />

Einen ähnlichen Wandel durchläuft das<br />

Internet momentan durch die flächendeckende<br />

Versorgung mit schnellem UMTS.<br />

Schon seit Jahren in den Startlöchern, gewann<br />

das mobile Internet in jüngster Zeit<br />

durch die Verbreitung von internetfähigen<br />

Smartphones an Bedeutung und wurde<br />

damit für Unternehmen interessanter.<br />

Die Optimierung von bereits bestehenden<br />

Websites für mobile Endgeräte sowie die<br />

Entwicklung von eigenständigen Applikationen<br />

für diverse Endgeräte sind dabei<br />

genauso wichtig wie die Anbindung an<br />

das eigene Redaktionssystem. Hier wird<br />

in Zukunft ein noch größerer Markt entstehen,<br />

als es heute bereits der Fall ist.<br />

Wenn die eigene Internetseite aktiv in<br />

interne Arbeitsabläufe integriert ist, kann<br />

dies dazu führen, dass bestimmte Prozesse<br />

zum Kunden optimiert werden. Der eigene<br />

Internetauftritt wird dann im besten<br />

Falle von einer reinen Insellösung zum<br />

festen Bestandteil der eigenen Unternehmenskommunikation.<br />

Dabei muss es immer<br />

das Ziel sein, mit möglichst wenig<br />

personellen Einsatz an einer zentralen<br />

Eingabestelle – möglichst dem Internetauftritt<br />

– soviele Kommunikationskanäle<br />

wie möglich abzudecken.<br />

----------------------------<br />

• Der Autor ist Geschäftsführer der HFC<br />

inter.net GmbH, Cloppenburg. Das Team<br />

um die zwei Brüder und Geschäftsführer<br />

Lars und Marc Fahrenholz konzentriert<br />

sich auf Online-Medien für Kunden aus<br />

dem <strong>Oldenburger</strong> Münsterlan. HFC hat<br />

im November neue Räume an der Osterstraße<br />

bezogen und programmiert dort<br />

neben klassischen Internetauftritten auch<br />

individuelle Web-Applikationen, CRM-<br />

Sy steme, Web-Schnittstellen und Applikationen<br />

für mobile Endgeräte (iPhone,<br />

iPad, Android). Außerdem entwickelt das<br />

Unternehmen Online-Marketing-Strategien<br />

und bietet in eigenen Schulungsräumen<br />

regelmäßige Weiterbildungen an. ■<br />

184<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 185


Dienstleistungen<br />

Foto: Quadro GmbH<br />

Cordula Richter und Ingo Malinowski gründeten die Quadro GmbH 2004 mit sechs Mitarbeitern. Mittlerweile ist das Werbeunternehmen<br />

aus Vechta-Langförden auf 13 Mitarbeiter gewachsen. Der Umsatz wurde in den letzten sechs Jahren mehr als verdoppelt. Auf mehr als<br />

1.200 Quadratmetern sind die eigene Stickerei, der Großformatdruck, die Siebdruckerei und Beschriftungstechnik untergebracht.<br />

INGO MALINOWSKI<br />

QUADRO GMBH, LANGFÖRDEN<br />

Werbeartikel im Marketing-Mix<br />

Jeder kennt sie, die positiven Beispiele des gut durchdachten Werbeartikels. Aber was genau ist ein<br />

Werbeartikel? Jedes Produkt kann grundsätzlich als Werbeartikel eingesetzt werden, als Streuartikel,<br />

Geschenk, Präsent oder Prämie. Die Aufgabe eines gegenständlichen Werbeträgers besteht darin, den<br />

Namen und die Botschaft eines Unternehmens zu transportieren – mit dem Ziel, beim Empfänger eine<br />

langfristig positive Einstellung beziehungsweise Bestätigung hervorzurufen.<br />

Im Gegensatz zu vielen anderen Werbemedien,<br />

die oft genug eher störend<br />

empfunden werden, wird ein guter<br />

Werbeartikel gerne angenommen. Hat<br />

der Werbeartikel einen handfesten Nutzen,<br />

kann er zum jahrelangen Begleiter<br />

des Beschenkten werden. Die hohe Akzeptanz<br />

des Werbeartikels und die damit<br />

verbundene Freude sind also ein Vorteil<br />

im Vergleich mit Anzeigen- oder TV-Werbung.<br />

Werbung in Zeitungen oder Fernsehen<br />

muss außerdem immer mit der Gefahr<br />

des Weiterblätterns oder Wegschaltens<br />

und dem damit verbundenen Streuverlust<br />

leben. Der Einsatz von Werbeartikeln<br />

indes ist auch bei der Vernetzung anderer<br />

Werbeformen und den damit höherer<br />

Erfolgsquoten unumstritten.<br />

Henry Ford soll einmal gesagt haben:<br />

»Die Hälfte meiner Werbegelder schmeiße<br />

ich zum Fenster hinaus – ich weiß nur<br />

nicht, welche«. Fast jeder Verantwortliche<br />

kennt dieses Gefühl, das entsteht, wenn<br />

man in Werbung investiert und sich der<br />

Eindruck aufdrängt, man hätte sich eben<br />

dies Geld ruhig sparen können…<br />

Doch lassen wir die Ahnungen und Gefühle<br />

erst einmal beiseite. Betrachten Sie<br />

den Werbeartikel nicht als Kostenfaktor,<br />

sondern als einzigartiges Hilfsmittel zur<br />

unterstützenden Erreichung unterschiedlichster<br />

Unternehmensziele und –philosophien.<br />

Und sehen Sie selbst, wozu diese<br />

oft unterschätzte »Kleinigkeit« in der Lage<br />

sein und welche Aufgaben es erfüllen<br />

kann.<br />

Die jährlich erhobene Studie »Werbeartikel-Monitor«<br />

des Gesamtverbandes der<br />

Werbeartikelwirtschaft (GWW) liefert fun-<br />

186 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Dienstleistungen<br />

Fotos: Quadro GmbH<br />

Textile Werbemittel von der Vereinswerbung<br />

über Business- bis zur Arbeitskleidung mit<br />

einer Veredelung in Stick oder Druck ist immer<br />

das richtige Aushängeschild für ein Unternehmen.<br />

In diesem Bereich arbeitet Quadro<br />

seit Jahren mit namhaften Textilherstellern<br />

zusammen. Die Bedruckung oder<br />

Bestickung erfolgt direkt in Langförden.<br />

dierte Informationen zur Positionierung<br />

des Werbeartikels im Kommunikationsmix<br />

der Unternehmen. Dieser Studie zufolge<br />

gewinnt – neben dem Medium Internet<br />

– nur der Werbeartikel weiter an Bedeutung.<br />

In wirtschaftlich schwierigen<br />

Zeiten verlieren nämlich die Direktwerbung,<br />

der persönliche Verkauf sowie das<br />

Telefonmarketing signifikant an Relevanz<br />

(jeweils mehr als zehn Prozentpunkte).<br />

Die befragten Unternehmen sind mehr<br />

denn je der Meinung, dass Werbeartikel in<br />

der Kommunikationsstrategie »sehr wichtig«<br />

sind. Vor allem bei Kundenbesuchen<br />

und für Geburtstage werden Werbeartikel<br />

von kleineren Unternehmen verstärkt<br />

eingesetzt. Mittlere und große Unternehmen<br />

hingegen setzen den Werbeartikel<br />

häufiger zu Weihnachten, auf Messen und<br />

zu Firmenjubiläen ein. Das vornehmliche<br />

Ziel ist in jedem Falle die Stärkung der<br />

Kunden- bzw. Mitarbeiterbindung.<br />

Kommunikationsziele von Werbeartikeln<br />

Als Imageträger kann der gegenständliche<br />

Werbeträger intern und extern Unternehmenswerte<br />

und Qualitäten glaubhaft<br />

mitteilen. Somit kann durch den Werbeartikel<br />

nicht nur eine Motivation, sondern<br />

auch eine Identifikation mit dem Unternehmen<br />

gefördert werden.<br />

Die größte Motivation des Menschen ist<br />

die Anerkennung. Bedanken Sie sich doch<br />

mal bei den Fahrern Ihrer Lieferanten für<br />

die überpünktliche Anlieferung der dringend<br />

benötigten Ware mit einer kleinen<br />

Reisetasche oder einem Wecker! Und was<br />

spricht dagegen, wenn ihr Fahrer sich<br />

beim Pförtner oder den Mitarbeitern der<br />

Versandabteilung für die prompte Abwicklung<br />

mit einem Feuerzeug oder Ku-<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

187


Dienstleistungen<br />

Fotos: Quadro GmbH<br />

Werbeartikel, Streuartikel oder Präsente: Quadro bietet für jeden Firmenanlass das Richtige.<br />

Der Showroom in Langförden gibt einen kleinen Überblick über die vielen Möglichkeiten.<br />

Selbstverständlich werden die Kunden auch vor Ort besucht.<br />

Mit der Beschriftungs- und Werbetechnik rundet Quadro die Angebotspalette ab: Der Kunde<br />

erhält vom Werbepylonen über die Fahrzeugbeschriftung bis hin zum digital gedruckten<br />

Banner alles für die Außendarstellung des Unternehmens.<br />

gelschreiber bedankt? Schon kleine Anerkennungen<br />

fördern die Motivation.<br />

Die vom Mitarbeiter in der Freizeit getragene<br />

Jacke mit dem Logo des Arbeitgebers<br />

zeigt auf den ersten Blick, wie sehr<br />

sich jemand mit einem Unternehmen<br />

identifiziert. Auch die Fußballmannschaft<br />

identifiziert sich rein äußerlich nicht nur<br />

mit dem Verein selbst, sondern auch mit<br />

den Sponsoren der Trikots. Eine kleine<br />

Aufmerksamkeit ist ein Beziehungsstifter.<br />

Nehmen sie sich 30 Sekunden Zeit und<br />

überreichen sie dem Nachwuchs ihrer<br />

Kundin einen Luftballon oder einen Block<br />

mit Buntstiften. Nicht nur die glücklichen<br />

Kinderaugen werden es Ihnen danken.<br />

Sorgen Sie sich um die Gesundheit Ihrer<br />

Kunden und stiften Sie beim nächsten Besuch<br />

einen Eimer Orangen – bedruckt mit<br />

ihrem Logo!<br />

Die Geste des Schenkens verstärkt das<br />

Positive zwischen dem Schenkenden und<br />

dem Empfänger. Nur der einzelne Mensch<br />

ist zu dieser Geste in der Lage, nicht das<br />

Unternehmen – als »Türöffner« und damit<br />

im wahrsten Sinne des Wortes als »Schlüssel<br />

zum Erfolg«. Die eigene Firmenpräsentation<br />

auf einen wiederverwendbarem<br />

USB-Stick kann Stunden oder sogar Tage<br />

nach Ihrem Kundenbesuch den zweiten<br />

Kontakt herstellen. Das tägliche Bürowerkzeug<br />

in Form eines Brieföffners, einer<br />

Schere oder eines Lineals mit dem Logo<br />

und der Botschaft des Unternehmens<br />

wird über kurz oder lang einen Schritt<br />

weiter zum Ziel führen. Ein Pflichtgeschenk<br />

wird als solches erkannt – ein Geschenk<br />

als Wertschätzung und Dank<br />

bringt Sie hingegen Ihrem Ziel einen<br />

Schritt näher.<br />

Zielgruppen eines Werbeartikels<br />

Mit einem Werbeartikel hat das werbende<br />

Unternehmen die Möglichkeit seiner Zielgruppe<br />

Inhalte der Firma, der Marke oder<br />

des Produktes nachhaltig zu kommunizieren.<br />

Als Namens- bzw. Markenträger kann<br />

ein Werbeartikel bei der Zielgruppe und<br />

dessen Umfeld über Jahre erfolgreich<br />

platziert werden und somit die Botschaft<br />

und Marke präsentieren; die Kontaktzeit<br />

der klassischen Anzeige hingegen lässt<br />

sich nur in Sekunden messen. Die sorgfältige<br />

Zielgruppen- und Kundenanalyse vor<br />

der Kaufentscheidung ist deshalb unumgänglich.<br />

Vom bestehenden über den neu zu erschließenden<br />

Kundenkreis bis hin zu Kunden,<br />

die nicht unbedingt zur direkten Zielgruppe<br />

gehören, sollte nach dieser Analyse<br />

Klarheit darüber bestehen, wer was<br />

wann und wie überreicht bekommt. Die<br />

gängigste Zielgruppendefinition erfolgt<br />

über das Alter: Babys bei Kollegen und<br />

Kunden können als Anlass genommen<br />

werden, einen Strampler oder ein Lätzchen<br />

mit den Kindernamen zu verschenken.<br />

Kindern ein Malbuch mit Buntstiften<br />

oder eine Plüschtier beim nächsten Besuch<br />

zu schenken, ist in vielerlei Hinsicht<br />

für das folgende Gespräch förderlich. Jugendlichen<br />

auf einer Berufsmesse ein angesagtes<br />

Produkt nach einem erfolgreichen<br />

Gespräch zu überreichen, wird auch<br />

hier das Image Ihres Unternehmens nachhaltig<br />

und positiv unterstützen. Kleiner<br />

Tipp: Fragen Sie Ihre Kinder, Neffen oder<br />

Auszubildenden, die wissen, was »in« ist.<br />

Erwachsenen den richtigen Werbeträger<br />

zu überreichen, ist eine Kunst. Faktoren<br />

wie Qualität, Nutzen und Aktualität<br />

sollten daher bei der Entscheidungsfindung<br />

berücksichtigt werden. Der Toaster,<br />

der das Logo in den Frühstückstoast röstet,<br />

ist neben dem klassischen Kaffeebecher<br />

das etwas »exklusivere« Werbemittel<br />

– wenn auch längst nicht so ausgefallen,<br />

wie ein Kugelschreiber mit Swarovski-<br />

Steinen. Senioren wiederum haben ganz<br />

andere Ansprüche: Hier spielen die Einsatzmöglichkeiten<br />

und -gebiete eine große<br />

Rolle bei der richtigen Auswahl der<br />

Werbeartikel.<br />

Nahezu jeder Artikel ist sowohl für die<br />

Frau als auch den Mann einsetzbar. Im<br />

mittleren und hochpreisigen Segment<br />

188<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Dienstleistungen<br />

Fotos: Quadro GmbH<br />

T-Shirts, Kulis, Flaggen: Auf Werbeartikeln<br />

ist in der Regel ein Slogan oder Logo aufgebracht,<br />

je nach Material mit unterschiedlicher<br />

Technik: auf Kunststoff überwiegend<br />

als Tampon- oder Siebdruck, auf Metall -<br />

oberflächen mit Lasergravur. Gedruckt<br />

wird meist in Sonderfarben, bei Offsetdruck<br />

nach CMYK. Eigentlich klar, dass Spezialwünsche<br />

dabei durchaus ein paar Wochen<br />

Produktionszeit benötigen. Im Gegensatz zu<br />

den meisten Kataloganbietern spielt Quadro<br />

indes hier seine Trümpfe aus: »Wir können<br />

immer wesentlich schneller liefern«,<br />

heißt das Motto von Quadro-Geschäftsführer<br />

Ingo Malinowski.<br />

sollte jedoch genau darauf geachtet werden,<br />

wem was überreicht wird. So ist der<br />

Kugelschreiber mit Swarovski-Steinen für<br />

einen Mann genauso wenig das richtige<br />

Präsent, wie ein echtes Schweizer-Armeemesser<br />

für die Frau.<br />

Auch wenn die Angehörigen der meisten<br />

Berufsgruppen denselben Trends und<br />

Geschmäckern unterliegen, sind einige<br />

Branchen mit Vorsicht zu behandeln: Behörden<br />

etwa sehen es ungern, wenn kostenlose<br />

Geschenke die Seiten wechseln.<br />

Ein Streu- oder Werbeartikel im Wert von<br />

bis zu zehn Euro sollte jedoch unproblematisch<br />

sein. Der klassische Taschenkalender<br />

beispielsweise könnte hier bedenkenlos<br />

eingesetzt werden. Und wo steht<br />

denn geschrieben, dass Werbung immer<br />

groß und direkt erkennbar angebracht<br />

werden muss – und nicht in die Innenseite<br />

des mit Kunstleder eingefassten Taschenkalenders<br />

platziert werden kann?<br />

Dem Ingenieur und Architekten dürften<br />

technische Produkte oder Artikel, die täglich<br />

zum Einsatz kommen, besser gefallen.<br />

Das Dreikant- oder gar Laserlineal<br />

wird seine Wirkung zeigen. Um es mit<br />

dem römischen Politiker, Dichter und<br />

Philosophen Seneca zu sagen: »Man irrt,<br />

wenn man glaubt, dass Schenken eine<br />

leichte Sache sei. Es hat recht viel Schwierigkeiten,<br />

wenn man mit Überlegung geben<br />

und nicht nach Zufall und Laune verschleudern<br />

will.«<br />

■<br />

<br />

<br />

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<br />

<br />

<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

189


Dienstleistungen<br />

Foto: Ina Celmer<br />

Thomas Brackland, Holztechniker und Tischlermeister, ist seit 2004 Geschäftsführer der KÜHLA Kühltechnik und Ladenbau GmbH aus Langförden.<br />

Rund 50 Mitarbeiter planen und realisieren hier individuelle und konzeptionell durchdachte Ladenkonzepte für Gastronomie,<br />

Handel und den Eventbereich.<br />

THOMAS BRACKLAND<br />

KÜHLA KÜHLTECHNIK UND LADENBAU GMBH<br />

Ideen brauchen Raum<br />

Die Architektur des Raumes ist ein entscheidender Schlüsselfaktor für das Sich-wohl-fühlen. Sie wird<br />

geprägt durch sinnliche Eindrücke, sollte atmosphärisch sein und die Identität des eigenen Betriebes<br />

widerspiegeln. Ein stimmungsvolles Ambiente und durchdachte Themenwelten sind der Schlüssel zum<br />

betrieblichen Erfolg. In jedem Geschäft – ob Bäckerei, Fleischerei, Fischfachhandel, Restaurant,<br />

Bistro oder Kneipe – ist das Design der Inneneinrichtung eine Form visueller Kommunikation mit<br />

dem Kunden. Dabei gilt es, in Form, Farbe, Struktur und Technik den richtigen Ton zu treffen.<br />

Große Gehöfte, grüne Wiesen und<br />

weite Felder prägen das Bild des<br />

Landkreises Vechta im westlichen<br />

Niedersachsen. Hier hat die KÜHLA Kühltechnik<br />

und Ladenbau GmbH am Stadtrand<br />

von Langförden ihren Sitz. Wer dem<br />

Firmenschild in einen kleinen Weg folgt,<br />

ahnt auf den ersten Blick nichts von dem<br />

weiträumigen Werksgelände, auf dem<br />

rund 50 Mitarbeiter – darunter Techniker,<br />

Meister, Kaufleute, Tischler, Schlos ser<br />

und Kühltechniker – komplexe Ladeneinrichtungen<br />

für Gastronomie, Handel und<br />

den Eventbereich planen und realisieren.<br />

Seit mehr als 20 Jahren ist KÜHLA ein<br />

Begriff für erfolgreiche Ladenkonzepte.<br />

Mit der Gründung 1989 ist das Unternehmen<br />

stetig gewachsen und hat 2002 durch<br />

einen Inhaberwechsel die entscheidenden<br />

Impulse für die Zukunft gesetzt. Zu<br />

dem anfänglichen klassischen Ladenbau<br />

für Bäckereien und der traditionellen Eckkneipe<br />

ergänzte das Unternehmen seine<br />

Geschäftszweige mit der Mineralwerkstoffverarbeitung<br />

und spezialisierte sich<br />

immer mehr auf die »Stückzahl-eins-Fertigung«<br />

im Edelstahlsonderbau. Mit diesem<br />

umfangreichen Portfolio gehört<br />

KÜH LA zu den führenden Ladenbau-Un -<br />

ter nehmen in Deutschland und ist auch<br />

im europäischen Ausland seit vielen Jahren<br />

erfolgreich tätig. Seit Mitte der 90er-<br />

Jahre produziert KÜHLA für Partner in<br />

190 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Dienstleistungen<br />

Norwegen, Dänemark und Schweden. Die<br />

enorme Fertigungstiefe bei der Produktion,<br />

die Möglichkeit zur Anlieferung und<br />

Montage kompletter Ladeneinrichtungen<br />

und die hohe Qualität der Ausbildung im<br />

hiesigen Handwerk sind die ausschlaggebenden<br />

Faktoren für den Absatz in diesen<br />

Ländern. Neben Skandinavien hat KÜH-<br />

LA unlängst ein Projekt in Russland erfolgreich<br />

abgeschlossen, wobei sich in<br />

jüngster Zeit im osteuropäischen Raum<br />

insgesamt eine steigende Nachfrage nach<br />

Ladeneinrichtungen aus Deutschland abzeichnet.<br />

Die Werkhallen in Langförden beherbergen<br />

einen modernen Maschinenpark.<br />

Während viele Ladenbauer heute aus Kostengründen<br />

die Produktion aus dem eigenen<br />

Betrieb auslagern, setzt KÜHLA bewusst<br />

auf die werkseigene Fertigung. Auf<br />

diese Weise können Qualitätsansprüche<br />

direkt vor Ort beurteilt, umgesetzt und<br />

kontrolliert werden. Für den Kunden bietet<br />

dies die Sicherheit, alles aus einer<br />

Hand zu erhalten – mit einem Ansprechpartner<br />

vor Ort, der den Prozess von der<br />

Idee bis zur schlüsselfertigen Übergabe<br />

betreut.<br />

Im Ladenbau bedarf es hoch qualifizierter<br />

und motivierter Mitarbeiter. Der Pla-<br />

Das Sylt an der Leine: Im Oktober 2010 eröffnete das Gourmet-Restaurant »Gosch« im Herzen<br />

Hannovers eine neue Filiale. Das exklusive Ambiente spiegelt die Marke bis ins Detail<br />

wider. Das Ladenkonzept ist ein Beispiel für die gelungene Zusammenarbeit von Inhaber,<br />

Architekten und dem Ladenbauunternehmen KÜHLA.<br />

Foto: Ina Celmer<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

191


Dienstleistungen<br />

Foto: Ina Celmer<br />

Ein Fest für die Sinne: Der Thekenbereich und die Kühltechnik in der Gosch-Filiale in Hannover<br />

sind auf die besonderen Anforderungen der Delikatess-Gastronomie rund um den<br />

frischen Fisch abgestimmt.<br />

nungs- und Fertigungs-Prozess einer Ladeneinrichtung<br />

besteht aus einer Vielzahl<br />

spezialisierter Aufgaben, die ein hohes<br />

Maß an Abstimmung und Zusammenarbeit<br />

erfordern, um jeden Arbeitsschritt<br />

und jedes Detail der Gesamtplanung effektiv<br />

umzusetzen. Vor allem Flexibilität<br />

und Ideenreichtum sind gefragt, denn<br />

wer erfolgreich sein will, sollte schnell<br />

und effizient auf Kundenwünsche und die<br />

Ansprüche des Marktes reagieren.<br />

Ein besonderer Schwerpunkt des Unternehmens<br />

ist der Sonderbau, d. h. die Planung<br />

und Umsetzung individueller Ladeneinrichtungen.<br />

Das KÜHLA-Kundenspektrum<br />

reicht dabei von der Kneipe bis<br />

zum Edelrestaurant, vom Free-Flow bis<br />

zur kompletten Ladeneinrichtung, von<br />

der Logengestaltung in Fußballstadien bis<br />

zum Gastro-Bereich auf Luxuslinern. Jedes<br />

Ladenkonzept sollte dabei so einzigartig<br />

sein, wie die Idee, für das es steht.<br />

Traditionell stark vertreten ist KÜHLA<br />

im Gastronomie-Segment. Hier profitiert<br />

das Unternehmen von der langjährigen<br />

Erfahrung im Bereich Kühltechnik. Egal,<br />

ob Fisch, Fleisch, Backwaren oder Büfett-<br />

Ware: Jedes Produkt benötigt ein spezielles<br />

Umfeld und erfordert besondere technische<br />

Lösungen für eine optimale Lagerung<br />

und Präsentation. Verschiedenste<br />

Kühltechnik-Produktlinien und Serienmodelle<br />

werden dabei den Ansprüchen<br />

der zu präsentierenden Ware gerecht. Das<br />

Sortiment reicht von Kühltheken über<br />

Großküchen-Unterbaukühlungen bis zu<br />

Kühlwannen für Lebensmittel. In enger<br />

Zusammenarbeit mit dem Kunden fertigt<br />

KÜHLA auf Wunsch bedarfsgerechte Lösungen<br />

im Thekenbereich – mobil oder<br />

fest integriert.<br />

Viele Faktoren sind bei der Planung einer<br />

Ladeneinrichtung zu berücksichtigen:<br />

Der Standort, die Kundenfrequenz, das<br />

Sortiment, die finanziellen Spielräume,<br />

umwelttechnische Aspekte und nicht zuletzt<br />

das Markenimage eines Betriebes<br />

sind wichtige Kriterien bei der Auswahl.<br />

Nur wer alles in ein stimmiges Konzept zusammenführt,<br />

kann langfristig am Markt<br />

erfolgreich sein.<br />

Um diesem Anspruch gerecht zu werden,<br />

setzt KÜHLA seit vielen Jahren erfolgreich<br />

auf die Zusammenarbeit mit Architekten,<br />

Fachplanern und Einrichtern.<br />

Bereits in der Planungsphase arbeitet<br />

KÜHLA eng mit seinen Partnern und dem<br />

Kunden zusammen. So entstehen ganzheitliche<br />

Lösungen, die das zu fertigende<br />

Mobiliar, die einzusetzende Kühltechnik,<br />

den optimalen Werkstoff und die Licht-,<br />

Elektro- sowie Sanitärplanung berücksichtigen.<br />

Den Kunden spart das Zeit,<br />

Geld und lange Abstimmungsprozesse.<br />

Größere Architekturkonzepte können zudem<br />

bereits in der Planungsphase auf ihre<br />

technische Umsetzbarkeit geprüft und<br />

modifiziert werden. Erst durch die enge<br />

Zusammenarbeit mit Fachplanern lässt<br />

sich exklusives Ambiente und zuverlässige<br />

Technik stimmig zusammenführen,<br />

entsteht eine Raumarchitektur, die Atmosphäre<br />

und Funktionalität in sich vereint.<br />

Eines der jüngsten Beispiele für eine gelungene<br />

Kooperation ist das im vergangenen<br />

Oktober eröffnete Restaurant Gosch<br />

in Hannover. Der Gosch-Slogan »Das Sylt<br />

an der Leine« definiert den hohen Anspruch:<br />

Gosch steht seit Jahren für ausgezeichnete<br />

Gastronomie rund um frischen<br />

Fisch und gehört als Traditionsunternehmen<br />

zu den renommiertesten Gourmetmarken<br />

in Deutschland.<br />

In Hannover entstand im gelungenen<br />

Zusammenspiel von Inhaber, Architekten,<br />

Technikern und Produktionsmitarbeitern<br />

eine in ihrer Art einzigartige Ladeneinrichtung<br />

mit direkter Verbindung zur<br />

Markthalle im Herzen von Hannover. Die<br />

Gosch-Gourmet-Theke birgt eine Vielzahl<br />

an Möglichkeiten nie dagewesener Warenpräsentation,<br />

vereint das Front Cooking<br />

mit der offenen Küche und birgt die<br />

Möglichkeit zum Umbau einer Büfett-Anlage<br />

für den Eventbereich.<br />

Ergänzt wird diese Einheit durch eine<br />

Bar-Theke, die mit ihrem Abschluss als<br />

Heck eines Schiffes die Küste und Gosch<br />

widerspiegelt. Der Außer-Haus-Verkauf<br />

rundet den Edelstahlsonderbau für den<br />

To-Go-Snackbereich ab. Im Hinblick auf<br />

die ganzheitliche Gestaltung wurde auch<br />

der WC- Bereich mit Trennwänden, exklusiven<br />

Waschtischen und Multimedia-Stationen<br />

in maritimer Optik von KÜHLA realisiert.<br />

Im Gesamteindruck unterstreicht<br />

das Ladenkonzept beispielhaft die Fertigungsvielfalt<br />

von KÜHLA.<br />

192<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Dienstleistungen<br />

Foto: Ina Celmer<br />

Hoch motivierte und gut ausgebildete Mitarbeiter<br />

sind in der Branche unverzichtbar.<br />

Während viele Ladenbauer aus Kostengründen<br />

die Produktion aus dem eigenen Betrieb<br />

auslagern, setzt KÜHLA ganz bewusst auf<br />

die werkseigene Fertigung.<br />

Das Einkaufs- und Konsumverhalten<br />

von Kunden ist in den vergangenen Jahren<br />

zunehmend trendorientierter, selbstbestimmter<br />

und anspruchsvoller geworden.<br />

Das Ladengeschäft als Point of Sale ist<br />

dabei der Ort, an dem Kundenwünsche<br />

und Angebot zusammengeführt werden.<br />

Eine Gastrotheke ist mehr als der Platz, an<br />

dem Kunden bedient und Getränke gekühlt<br />

werden. Sie ist ein echter Lebensmittelpunkt,<br />

an dem gelebt, gelacht, konsumiert<br />

und genossen wird. Handel und<br />

Gastronomie reagieren auf diese Entwicklung<br />

mit der entsprechenden Gestaltung<br />

ihres Angebots und ihrer Ladenflächen. In<br />

den letzten Jahren ist hier ein enorm umsatzstarker<br />

Markt entstanden, der Architekten<br />

und Ladenbauer mehr denn je fordert<br />

und fördert, neue Wege zu gehen.<br />

Denn Liebe zum Detail, individuelle, originelle<br />

und technisch ausgereifte Konzepte<br />

bieten den entscheidenden Vorteil.<br />

Mit zwei Jahrzehnten Erfahrung in der<br />

Kühltechnik und im Ladenbau, einem eingespielten<br />

Team hochmotivierter Mitarbeiter,<br />

mit guten, partnerschaftlichen Beziehungen<br />

zu namhaften Architekten und<br />

Fachplanern und mit vielen neuen Ideen<br />

ist KÜHLA gut aufgestellt, um auch in Zukunft<br />

die Ladenbautrends im In- und Ausland<br />

aktiv mit zu gestalten. ■<br />

Wir suchen Auszubildende<br />

für folgende Ausbildungsberufe:<br />

Pharmakant/in<br />

Chemielaborant/in<br />

für den Ausbildungsbeginn zum 01.08.2012 in Friesoythe<br />

Ausbildung:<br />

3½-jährige praktische und theoretische Ausbildung sowie Mitarbeit im<br />

Werk Friesoythe, theoretische Ausbildung an der Berufsschule Oldenburg<br />

Ihr Profil:<br />

Mindestens Realschulabschluss<br />

Gute Schulnoten in den naturwissenschaftlichen Fächern<br />

Praktika und Projektarbeiten in naturwissenschaftlichen Berufen<br />

sind willkommen<br />

Englischkenntnisse<br />

Interessiert?<br />

Vet Pharma Friesoythe GmbH<br />

Personalabteilung, Sonja Reichert<br />

Sedelsberger Straße 2-4, 26169 Friesoythe<br />

oder per E-Mail an: sonja.reichert@msd.de<br />

Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung mit den<br />

üblichen Unterlagen bis spätestens zum 15.11.<strong>2011</strong><br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

193


Dienstleistungen<br />

Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />

Zwei Generationen Allesdrucker: (v. l. n. r.) Frank, Günther und Matthias Ostendorf in ihrer Druckerei an der Vechtaer Gutenbergstraße.<br />

BARBARA<br />

BENDER<br />

Die Allesdrucker aus Vechta<br />

Als Günther Ostendorf 1968 die alteingesessene Vechtaer »Buchdruckerei Koch« übernahm, ahnte<br />

er nicht einmal im Traum, wie sehr sich der Print-Markt in den folgenden Jahren verändern sollte.<br />

Heute bestimmen modernste Digitaltechnik und ein möglichst breit gefächertes Angebot das<br />

Geschäft. In dieser Konstellation und Vielfalt sucht man auch weit über das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />

hinaus vergeblich einen ähnlich gelagerten Druckdienstleister.<br />

Während sich in den Anfangsjahren<br />

der jungen Druckerei Ostendorf<br />

noch alles um den Buchdruck<br />

drehte, erkannte Günther Ostendorf<br />

schon sehr früh die Vorteile des Offsetdrucks:<br />

Bereits 1971 wurde die erste<br />

Bogenoffset-Druckmaschine installiert.<br />

Der Offsetdruck erweis sich als Wegbereiter<br />

in die digitale Vorstufe. So wurde<br />

schon Ende der 70er Jahre der Grundstein<br />

für das digitale Zeitalter bei Ostendorf gelegt.<br />

Angesichts einer zunehmenden Digitalisierung<br />

von Geschäftswelt und Bürotechnik<br />

erkannte Günther Ostendorf den<br />

Endlosformularbereich als neues, vielversprechendes<br />

Geschäftsfeld und gründete<br />

im Jahre 1985 die Firma Optiform in Oldenburg.<br />

Auch den expandierenden Verpackungsmarktbereich<br />

nahm er als Herausforderung<br />

an. So entstand 1989 die<br />

Firma Optikett, die Etiketten und Verpackungsfolien<br />

von der Rolle produziert.<br />

Um den klassischen Stammmarkt weiter<br />

auszubauen, wurde stetig auf innovative<br />

Technologie gesetzt. Das letzte fehlende<br />

Glied in der Produktionskette war<br />

die Investition in die digitale Druckplattenbelichtung.<br />

»Heute läuft hier nichts<br />

mehr ohne Computer«, so Günther Ostendorf,<br />

der sich noch an die Zeiten erinnert,<br />

in denen man gern auch mal einen ganzen<br />

Tag benötigte, um eine Druckform aus<br />

dem Bleisatz zu fertigen. Heute dauert ein<br />

194 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Dienstleistungen<br />

vergleichbarer Prozess nur noch wenige<br />

Minuten. Nachdem der klassische Druckprozess<br />

bei Ostendorf maximal digitalisiert<br />

wurde, bestand der nächste logische<br />

Schritt im Einstieg in den reinen Digitaldruck.<br />

Diese Phase wurde in den letzten<br />

Jahren vollzogen und ist noch lange nicht<br />

abgeschlossen.<br />

Die Zukunft ist digital<br />

Sowohl im digitalen Bogenbereich, der als<br />

Ergänzung zum Offsetdruck verstanden<br />

werden kann, als auch im digitalen Großformatdruck<br />

hat sich einiges bei Ostendorf<br />

getan. »In den vergangenen Jahren<br />

gab es große Sprünge auf dem Markt. Die<br />

Digitaltechnik hat den Druckbetrieb revolutioniert«,<br />

wissen Frank Ostendorf und<br />

Antonius Gramann, die heute maßgeblich<br />

das operative Geschäft führen. »Wir besprechen<br />

uns immer ausführlich mit den<br />

Kunden, schließlich soll die gewünschte<br />

Druckart auch zu den Anforderungen<br />

passen. Bei Ostendorf gilt die alte Regel:<br />

Nur optimale Beratung führt zu optimalen<br />

Ergebnissen und damit zu zufriedenen<br />

Kunden«.<br />

Die umfassende Produktpalette ist nur<br />

möglich, weil mit dem Offset-, dem Digital-<br />

und dem Großformat-Druck gleich<br />

Umweltfreundliche Messemöbel: Ostendorf-Mediengestalterin Ulrike Dommers mit einem<br />

rundum digitalbedruckten Stuhl aus Re-Board für den Display- oder Messeeinsatz.<br />

Foto: Matthias Niehues, Advantage Media<br />

Alle guten Dinge sind 3<br />

BODENSYSTEME<br />

FASSADENSYSTEME<br />

OBERFLÄCHENTECHNIK<br />

Wir verstehen uns als Konzeptunternehmen im Bereich der Systembeschichtungen.<br />

In den drei Unternehmensschwerpunkten Bodensysteme, Fassadensysteme und<br />

Oberflächentechnik erarbeiten wir kundenbezogen ganzheitliche Problemlösungen<br />

basierend auf unseren bewährten Systembausteinen. Der Vorteil für Sie: individuelle<br />

Lösungen mit System, ein Ansprechpartner, Transparenz in den Kosten, Sicherheit<br />

in Qualität, Ausführung und Gewährleistung – garantiert.<br />

www.wessendorf.info<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

195


Dienstleistungen<br />

Fotos: Matthias Niehues, Advantage Media<br />

Digitales Stanzen: Frank Ostendorf (links) und Antonius Gramann mit einem Messedisplay<br />

für Igepa – gedruckt und formgestanzt mit aufwändiger Digitaltechnik.<br />

Qualität geht vor: Bei Ostendorf weiß man um die hohen Ansprüche der anspruchsvollen<br />

Kundschaft. Dank einer konsequenten Qualitätskontrolle lassen sich mögliche Schwächen<br />

schon im Vorfeld erkennen – ein Luxus, den keine Internetdruckerei bieten kann.<br />

drei Optionen unter einem Dach vereint<br />

sind. Der Digitaldruck ist dabei vor allem<br />

für kleinere Auflagen interessant, zumal<br />

die früher gefürchteten Einschränkungen<br />

heute kein Thema mehr sind: Selbst der<br />

Digitaldruck von Sonderfarben ist heute<br />

kein Problem mehr.<br />

Vielseitig und umweltfreundlich<br />

Digitales Stanzen, Schneiden oder Fräsen<br />

in die gewünschten Formen gehört zum<br />

Standardangebot von Ostendorf und erspart<br />

oft teure Stanzwerkzeuge. Ganz neu<br />

im Portfolio sind die Produkte aus Re-Board.<br />

Aus diesem Papierverbundmaterial<br />

lassen sich besonders stabile POS-Displays,<br />

aber auch ganze Messestände fertigen.<br />

Dreidimensionale Objekte werden so<br />

zum Kinderspiel. Überdies weist Re-Board<br />

eine hervorragende Öko-Bilanz auf, ist<br />

wesentlich leichter als beispielsweise<br />

MDF und erzeugt deutlich weniger CO 2 in<br />

der Herstellung. Das schont die Umwelt,<br />

zumal es komplett aus Recycling-Papier<br />

besteht und nach der Verwendung im Altpapier<br />

entsorgt werden kann. Weil das<br />

Material direkt bedruckt wird, kann<br />

außerdem auf die sonst übliche, aber umweltschädliche<br />

PVC-Klebefolie verzichtet<br />

werden.<br />

Das Ostendorf-Druckangebot reicht inzwischen<br />

von Nassleimetiketten, Schildern<br />

und XXL-Postern über Drucke auf<br />

Glas, Holz, Metall und Kunststoff bis hin<br />

zu ganzen Messeständen. Natürlich sind<br />

auch die klassischen Angebote wie Briefpapier,<br />

Flyer, Visitenkarten und Broschüren<br />

nach wie vor im Programm. Nicht ohne<br />

Stolz wirbt das Unternehmen deshalb<br />

seit zwei Jahren mit dem deutlichen Slogan<br />

»Die Allesdrucker aus Vechta«.<br />

Auch die ökologischen Aspekte kommen<br />

in der Druckerei nicht zu kurz. So ist<br />

Ostendorf längst FSC- und PEFC-zertifiziert<br />

und setzt Druckpapiere aus nachhaltig<br />

kontrolliertem forstwirtschaftlichen<br />

Anbau ein. Auch bei der Druckfarbe wird<br />

auf Nachhaltigkeit geachtet; zum Einsatz<br />

kommen biologische Farben, die frei von<br />

Mineralölen sind. »Auch wenn das noch<br />

nicht in allen Bereichen möglich ist: Wir<br />

achten immer sehr genau darauf, so ökologisch<br />

wie möglich zu produzieren«, so<br />

Frank Ostendorf. Dazu passt auch der<br />

konsequente Einsatz von neuen umweltfreundlichen<br />

Latex-Farben im Digitaldruckbereich.<br />

Räumlich wie organisatorisch eng mit<br />

dem Schwesterunternehmen Optikett verknüpft,<br />

profitieren beide Unternehmen<br />

von den Erfahrungen und Trends des jeweils<br />

anderen. Das – und die soziale Komponente,<br />

die auf fundierter Ausbildung<br />

von jungen Menschen und dem Erhalt von<br />

Arbeitsplätzen basiert – macht bei der<br />

Druckerei Ostendorf einen großen Teil<br />

des Markterfolges aus.<br />

Die große Schwester Optikett<br />

Optikett heißt das zweite Unternehmen in<br />

der Druckerei-Ostendorf-Firmengruppe.<br />

Optikett fertigt Rollen-Etiketten für Produkte<br />

aller Art. Und Etiketten sind im besten<br />

Sinne des Wortes ein endloser Markt.<br />

Stellen Sie sich dazu einfach mal vor:<br />

Beim Discounter suchen Sie nach einem<br />

bestimmten Produkt. Sie wissen, dass es<br />

flüssig ist und demnach in einer Flasche<br />

sein könnte – aber welche in den unendlichen<br />

Verkaufsreihen ist denn die Richtige?<br />

Die grüne Flasche? Die blaue? Oder<br />

doch die rote? Sie müssten in jedem Falle<br />

lange rätseln und noch länger suchen. So<br />

oder so ähnlich sähe die Einkaufswelt ohne<br />

Etiketten aus – ohne Etiketten, die jedem<br />

Artikel »ein Gesicht geben«.<br />

Optikett ist der Spezialist, wenn es darum<br />

geht, dem Produkt sein individuelles<br />

Aussehen zu verleihen, den Kunden anzusprechen<br />

und Informationen zu platzieren.<br />

Fast jeder hat schon einmal eine Ware<br />

in der Hand gehabt, die mit Folien oder<br />

Etiketten von Optikett versehen ist: Von<br />

Tierfutter über Spülmittel, Süßigkeiten<br />

bis hin zu Rubbel-Losen: Das Vechtaer<br />

Unternehmen ist für Kunden aller Kate -<br />

196 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Dienstleistungen<br />

gorien und aller Größen tätig – und das<br />

international.<br />

»Ein Etikett ist mehr als nur ein einfacher<br />

Aufkleber«, weiß Geschäftsführer<br />

Daniel Ostendorf, der mit seinen rund 50<br />

Mitarbeitern täglich für den reibungslosen<br />

Ablauf in der Verwaltung wie in der<br />

Fertigung sorgt. Das Angebot reicht von<br />

einfachen Preisschildern und Blanko-Etiketten<br />

bis hin zu speziellen Anfertigungen,<br />

die ganze Duftnoten in sich bergen.<br />

Auch Sicherheitsaufkleber, die Ladendiebstahl<br />

und Täuschung eindämmen<br />

können, sind im Portfolio.<br />

Ganz schön von der Rolle<br />

Mit dem Angebot, auch Folien zu bedrucken,<br />

hat sich Optikett entscheidend erweitert:<br />

Seither kommen auch Teeverpackungen,<br />

Kaugummis oder Futterbeutel<br />

aus Vechta. Schließlich nimmt die Bedeutung<br />

der Schrumpffolie immer weiter zu.<br />

Eine Verpackung kann mit diesem Verfahren<br />

nahezu komplett bedeckt bzw. ummantelt<br />

werden (z.B. Flaschen), denn<br />

diese Spezialfolien lassen sich ohne Faltenwurf<br />

in fast jede Form bringen.<br />

Bei aller Produktvielfalt wird im Hause<br />

Optikett das Thema »Umweltschutz« groß<br />

geschrieben. Der Einsatz neuester Druckmaschinen<br />

mit einer so genannten Short-<br />

Web-Technologie für kürzeren Bahndurchlauf<br />

sorgt für einen geringeren Materialverbrauch<br />

und damit weniger Ausschuss.<br />

Die noch vorhandene Makulatur wird seit<br />

geraumer Zeit nicht mehr zu Restrollen<br />

aufgewickelt, sondern abgesaugt. Das<br />

Restmaterial kann dann beispielsweise<br />

für die Asphaltherstellung oder als Brennmaterial<br />

für Heizöfen in Betonfirmen verwendet<br />

werden. Apropos Material: Als<br />

FSC-zertifiziertes Unternehmen ist für<br />

Optikett der Einsatz von Holz- und Papierprodukten<br />

aus nachhaltig bewirtschafteten<br />

Wäldern selbstverständlich.<br />

Ein verantwortungsvoller Umgang mit<br />

den Ressourcen beinhaltet natürlich auch<br />

die richtige Auswahl des Druckverfahrens.<br />

So sind kleinere Stückzahlen und eine<br />

attraktive, farbige Gestaltung keine<br />

Frage der Kosten: Digitaldrucketiketten<br />

verbinden Wirtschaftlichkeit und professionelle,<br />

gestochen scharfe Druckqualität.<br />

Motivwechsel, durchlaufende Nummerierung<br />

oder ein vollständig individualisiertes<br />

Etikett – das sind Anforderungen, die<br />

sich mit Optikett ganz einfach verwirklichen<br />

lassen.<br />

Kreativität und Vielfalt sind mit den<br />

Vechtaer Digitaldrucketiketten und Folien<br />

keine Grenzen gesetzt. Wünsche und<br />

Ideen der Kunden werden in enger Zusammenarbeit<br />

umgesetzt, so dass zügig,<br />

aber in souveräner Qualität, Ergebnisse<br />

Trio mit MPS: (v. l. n. r.) Die Optikett-Geschäftsführer Daniel , Günther und Matthias Ostendorf<br />

vor der Flexodruckmaschine mit UV-Technik.<br />

Die Optikett GmbH ist 1989 als Tochter aus der 1968 von Günther Ostendorf gegründeten<br />

Bogenoffsetdruckerei hervorgegangen. Das Familienunternehmen bedient heute unter anderem<br />

namhafte Hersteller wie Vitakraft, Bahlsen/Lorenz, Milram oder Südzucker.<br />

sichtbar sind. In konventionellen Druckverfahren<br />

wird mit kurzen Rüstzeiten gute<br />

Druckqualität zu ökonomischen Preisen<br />

erzielt. Das umfangreiche Know-how<br />

eines der führenden Unternehmen der<br />

Selbstklebetechnik steht den Kunden dabei<br />

zur Verfügung – und das vom kleinen<br />

Betrieb über den Mittelstand bis hin zum<br />

Großkonzern.<br />

Offset-, Flexo-, Sieb- und Digitaldruck<br />

sind die gängigsten und qualitativ stärksten<br />

Methoden, um die Ansprüche des<br />

Kunden an ein Etikett brillant, gestochen<br />

scharf und wirtschaftlich umzusetzen. Eine<br />

Kombination der Techniken ist je nach<br />

Anforderung jederzeit möglich.<br />

Mit dem Blick für Trends und Marktentwicklung<br />

schafft es Optikett, seinen Kunden<br />

stets die beste Technik und Qualität<br />

zu garantieren. Jahrelange Erfahrung<br />

und die immer wieder neuen Ideen der<br />

qualifizierten Mitarbeiter sorgen dafür,<br />

dass Bewährtes gepflegt und Neues mit<br />

eingebracht wird. »Freude an Innovationen«<br />

wird in dem Unternehmen groß geschrieben<br />

und auch gelebt: Der ständige<br />

Dialog mit Kunden, Lieferanten und die<br />

hohe Motivation des Teams machen Optikett<br />

zu einem marktorientierten und wirtschaftlich<br />

agierenden Partner, der – nur<br />

im übertragenen Sinne – »ganz schön von<br />

der Rolle« ist.<br />

■<br />

Fotos: Matthias Niehues, Advantage Media<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

197


Standort<br />

DAS OLDENBURGER MÜNSTERLAND<br />

EINE REGION IN BEWEGUNG<br />

Die 23 Städte und Gemeinden<br />

23 Städte und Gemeinden – das sind 23 ganz unterschiedliche Orte mit individueller<br />

Ausprägung und eigenem Gesicht. Die jeweiligen Kurzportraits lesen Sie auf den<br />

kommenden Seiten; die geografischen Lagen finden Sie hier:<br />

Barßel<br />

NIEDERSACHSEN<br />

Hamburg<br />

Schwerin<br />

Bremen<br />

Berlin<br />

Hannover<br />

Potsdam<br />

Magdeburg<br />

Saterland<br />

Friesoythe<br />

Bösel<br />

Düsseldorf<br />

Erfurt<br />

Dresden<br />

Garrel<br />

Wiesbaden<br />

Mainz<br />

Luxemburg<br />

Saarbrücken<br />

Prag<br />

Lindern<br />

Molbergen<br />

Stuttgart<br />

Cloppenburg<br />

Emstek<br />

Visbek<br />

München<br />

Lastrup<br />

Cappeln<br />

Goldenstedt<br />

Foto: Gemeinde Bösel<br />

Löningen<br />

Essen<br />

Bakum<br />

Dinklage<br />

Lohne<br />

Vechta<br />

<strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland<br />

Oldenburg<br />

LANDKREIS CLOPPENBURG<br />

LANDKREIS VECHTA<br />

Bremen<br />

NIEDERSACHSEN<br />

Holdorf<br />

Steinfeld<br />

Damme<br />

Osnabrück<br />

Hannover<br />

Neuenkirchen-Vörden<br />

Münster<br />

198 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Standort<br />

BÜRGERMEISTER<br />

HANS LEHMANN<br />

Bakum<br />

Foto: Gemeinde Bakum<br />

Familien mit Kindern sind die<br />

Basis einer lebenswerten Zukunft.<br />

Geht es ihnen gut, profitieren alle<br />

davon: Wirtschaft und Gemeinwohl.<br />

Was vielerorts nur zur<br />

Sonntagsrede taugt, ist in Bakum<br />

heute Alltag. Die Gemeinde<br />

bewegt sich und ihre Familien.<br />

Foto: Gemeinde Bakum<br />

Es mag Aufregenderes geben als<br />

Fisch stäbchen mit Kartoffelbrei.<br />

Aber den Kindern schmeckt’s. Ein<br />

Uhr Mittags: In der neuen Mensa zwischen<br />

Schulzentrum und Kindergarten sitzen<br />

gut zwei Dutzend Kinder beisammen und<br />

futtern. Sophia nimmt beherzt einen<br />

Nachschlag Püree, obwohl zum Nachtisch<br />

noch Wackelpudding lockt. Felix, Finn<br />

und Marius beweisen, dass man mit vollem<br />

Mund doch ganz gut sprechen kann.<br />

Die Fußballergebnisse vom Wochenende<br />

dominieren ihr Tischgespräch.<br />

»Sicherlich kann der Mittagstisch eine<br />

Mahlzeit mit der Familie nicht ersetzen«,<br />

weiß Andrea Siemer, Leiterin des Familien<br />

büros der Gemeinde, »aber immerhin<br />

essen die Kinder in einer Gemeinschaft.«<br />

Und sie haben Spaß dabei. Einige essen<br />

täglich in der Mensa, die meisten gleichen<br />

ihr Mittagsprogramm mit dem Familienplan<br />

ab und essen so oft es geht zu Hause.<br />

Die flexible Handhabung aller Serviceangebote<br />

für Familien ist zwar anstrengend,<br />

aber durchaus erwünscht. Man setzt aufs<br />

Baukastenprinzip: Viele Angebote lassen<br />

Die neue Mensa zwischen Schulzentrum und<br />

Kindergarten in Bakum.<br />

Den Kindern schmeckt’s: Sophia nimmt beherzt einen Nachschlag Püree, obwohl zum Nachtisch<br />

noch Wackelpudding lockt. Felix, Finn und Marius beweisen, dass man mit vollem<br />

Mund doch ganz gut sprechen kann. Die Fußballergebnisse vom Wochenende dominieren<br />

ihr Tischgespräch.<br />

sich als Einzelelemente in den Fa mi lien -<br />

alltag einpassen, bei Bedarf können sie<br />

aber auch zu einer Gesamtlösung verkettet<br />

werden.<br />

Siemer hat selbst zwei Kinder, liebt und<br />

schätzt das Leben im ländlichen Raum<br />

und wird nicht müde zu betonen: »Wir<br />

wollen Familien nicht ersetzen, sondern<br />

unterstützen.« Diesen Kernsatz führt<br />

auch Bürgermeister Hans Lehmann auf<br />

den Lippen. Aus gutem Grund. »Sicherlich<br />

sind Familien mit zwei oder mehr Kindern<br />

hier noch eher die Regel als die Ausnahme«,<br />

meint er, »aber auch bei uns gehen<br />

die Geburtenraten nach unten.« Um<br />

weiterhin für Familien attraktiv zu bleiben,<br />

muss die Gemeinde etwas tun. So<br />

entsteht in Bakum das, was selbst in Ballungsräumen<br />

nicht immer selbstverständlich<br />

ist: Krippenplätze für die Kleinsten,<br />

Ganztages angebote in der Kita, Mittagstisch<br />

und Hausaufgabenbetreuung für<br />

Schüler. Mit einer Reihe von AGs und Kursen<br />

reicht der Service – unterstützt von<br />

Vereinen und Bildungsträgern vor Ort –<br />

bis weit in den Nachmittag.<br />

»Hätten Sie mich vor zehn Jahren gefragt,<br />

ob wir so etwas brauchen, hätte ich<br />

gesagt: Kein Bedarf!« Das gibt Hans Lehmann<br />

unumwunden zu. Aber in diesem<br />

Fall habe sich entgegen der gängigen Logik<br />

die Nachfrage erst durch das Angebot<br />

steil nach oben entwickelt. Und das<br />

kommt so: Im ländlichen Raum zählt der<br />

Anspruch, dass eine starke Familie schon<br />

alles selber regelt, recht viel. Hilfen und<br />

Handreichungen der Gemeinde nimmt<br />

man eher ungern wahr: Wer fühlt sich<br />

schon gerne schwach? Eine gesunde<br />

Grundhaltung. Doch Arbeitswelt und Gesellschaft<br />

haben sich in eine andere Richtung<br />

entwickelt. Die Jobwirklichkeit verlangt<br />

von Familien heute weit mehr<br />

Flexibilität als früher und neue Lebensmuster<br />

bemühen die Fantasie im Zu -<br />

sammen leben mit Kindern. Dieser neuen<br />

Normalität stellt sich die Flächengemeinde<br />

Bakum und investiert in Krippen, Kitas,<br />

Schulen und sogar eine eigene Mensa.<br />

Denn nach wie vor floriert die Wirtschaft<br />

vor Ort. Neue Unternehmen entdecken<br />

die Vorteile der 1-A-Lage an der A1, bestehende<br />

weiten ihre Aktivitäten aus und<br />

sorgen für eine Arbeitsmarktlage nahe der<br />

Vollbeschäftigung. Der Zugriff auf Arbeitskräfte<br />

vor Ort und der Service für Familien<br />

mit Kindern sind eng miteinander<br />

verzahnt. »Unsere Unternehmer vor Ort<br />

bestätigen das«, berichtet Bürgermeister<br />

Lehmann aus vielen Gesprächen, »Berufstätigkeit<br />

und Familie dürfen und müssen<br />

kein Widerspruch sein.«<br />

Die vermehrten Anstrengungen der<br />

Gemeinde in den Bereichen Bildung und<br />

Betreuung sollen die gesunde Familienstruktur<br />

vor Ort stützen. Wo es früher<br />

reichte, preiswertes Bauland und gesunde<br />

Luft zu bieten, brauchen Familien heute<br />

eben auch Alternativen für die Kinderbe -<br />

treuung. Und die Kinder? Die genießen<br />

es. Wer es nicht glaubt, sollte mittags mal<br />

in der Mensa vorbeischauen. ■<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

199


Standort<br />

BÜRGERMEISTER<br />

BERND SCHULTE<br />

Barßel<br />

Umgeben von herrlicher Landschaft<br />

hat sich die Gemeinde<br />

Barßel zu einem anerkannten<br />

Erholungsort mit guter Infrastruk<br />

tur entwickelt. Leistungsfähige<br />

Geschäfte, Gastronomie,<br />

Hotels und umweltfreundliches<br />

Gewerbe bieten Arbeitsplätze<br />

sowie hervorragende Beratungsund<br />

Servicequalität.<br />

Zahlreiche Freizeiteinrichtungen<br />

bie ten Gästen interessante Möglichkeiten<br />

zum Verweilen. Mit dem<br />

Charme der früheren Seefahrt präsentiert<br />

sich Barßel zeitlos schön.<br />

In der Gemeinde wohnen auf rund 85<br />

Quadratkilometern Fläche zirka 13.000<br />

Bürger und Bürgerinnen. Sie ist Unterzentrum<br />

und die nördlichste Gemeinde im<br />

Landkreis Cloppenburg und zugleich Erholungsort.<br />

Angesichts ihrer zentralörtlichen<br />

Funktion hat die Gemeinde Barßel<br />

auch die Versorgung eines Einzugsgebietes<br />

zu gewährleisten, in dem nochmals<br />

rund 50.000 Menschen leben.<br />

Barßel bietet einen hohen Wohn- und<br />

Freizeitwert sowie Lebensqualität. Der<br />

Satz »Dort arbeiten und leben, wo andere<br />

Urlaub machen« oder »wo die Kapitäne<br />

wohnen« ist hier mehr als nur ein Werbeslogan.<br />

Mit 70.000 Urlaubs gästen und<br />

über 100.000 Übernachtungen im Jahr ist<br />

sie der bedeutendste Fremdenverkehrsort<br />

im Nordkreis Cloppenburg. Der Touris -<br />

mus stellt insoweit ein wich tiges wirtschaftliches<br />

Standbein für Barßel dar.<br />

In der Gemeinde Barßel befinden sich<br />

zwei Kinderkrippen, fünf Kinder gärten<br />

und eine dritte Kinderkrippe ist in der Planung.<br />

Vier Grundschulen eine Haupt- und<br />

Realschule mit Ganztagsangebot runden<br />

das Bildungsangebot ab. Vier Gymnasien<br />

sind in unmittelbaren Nachbarorten vorhanden.<br />

Wohnbauflächen werden ständig vorgehalten<br />

und bilden einen Grundstock für<br />

die weitere Ansiedlung junger Familien<br />

sowie Menschen die das Besondere suchen.<br />

Die Wirtschaftsstruktur ist relativ breit<br />

gefächert. Die wirtschaftliche Struktur<br />

wird hauptsächlich durch Groß-, Mittelund<br />

Kleinbetriebe geprägt. Hervorzuheben<br />

ist das produzierende Gewerbe und<br />

hier vor allem der Bereich Metallverarbeitung<br />

und Ernährungswirtschaft.<br />

Im Ort selbst befindet sich das Gewerbegebiet<br />

In den Hüllen. Hier sind noch un -<br />

gefähr 15.000 Quadratmeter an sofort<br />

bebau baren Flächen vorhanden. Im Gewerbe<br />

gebiet Harkebrügge, Firmensitz der<br />

Firma Schinken Abraham, sind zur Zeit<br />

noch 18.000 Quadratmeter zu vermarkten.<br />

Im Industrie- und Gewerbepark<br />

Elisabethfehn- Ost stehen noch ungefähr<br />

100.000 Quadratmeter für Interessenten<br />

zur Verfügung. In den Gewerbe gebieten<br />

werden ständig Erweite rungsflächen erschlossen,<br />

wodurch die Voraussetzungen<br />

für eine sinnvolle Ergänzung der regionalen<br />

Angebotspalette geschaffen wird. Erst<br />

2007 konnte der Windpark Elisa bethfehn<br />

eröffnet werden.<br />

Die Gemeinde hat aufgrund ihrer Lage<br />

klare Standortvorteile: Gute Verkehrsanbindungen<br />

z. B. zur Kreisstadt Clop pen -<br />

burg (45 Kilometer), Stadt Oldenburg (35<br />

Kilometer), Bremen (90 Kilometer), Müns<br />

ter (120 Kilometer) oder Groningen in<br />

den Niederlanden sind gegeben. Die<br />

Bundesautobahnen A 24, A 31 und die A<br />

1 sind ebenfalls schnell über gut ausgebaute<br />

Bun desstraßen zu erreichen. Für<br />

Gewerbe betriebe ebenfalls ein inte -<br />

ressanter Faktor: Die Gemeinde Barßel ist<br />

an das Schienennetz der Verkehrsbetriebe<br />

Emsländische Eisenbahn angeschlossen.<br />

Für besonders Eilige empfiehlt sich der öffentliche<br />

Flugplatz Barßel-Lohe. Barßel<br />

bietet sich sowohl als Standort für Gewerbe-<br />

und Industrieansiedlung als auch als<br />

Wohnsitzgemeinde mit einem hohem<br />

Frei zeitwert und guten gemeindlichen<br />

Einrichtungen an.<br />

■<br />

Foto: Gemeinde Barßel<br />

Leben, wo die Kapitäne wohnen: Der Barßeler Bootshafen an der Soeste.<br />

200 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Standort<br />

BÜRGERMEISTER<br />

HERMANN BLOCK<br />

Bösel<br />

Foto: Gemeinde Bösel<br />

Die Gemeinde Bösel (7.800 Einwohner)<br />

liegt mitten im Landkreis<br />

Cloppenburg – zentral im<br />

Städtedreieck Oldenburg/<br />

Osnabrück/Bremen – mit einer<br />

besonders günstigen Verkehrsanbindung<br />

zur A 1 und A 29.<br />

Ein Herz für Familien: Familienfreundlichkeit wird in Bösel groß geschrieben.<br />

Die gelungene Kombination zwischen<br />

traditionellen Werten und<br />

innovativen Ideen, Bodenständigkeit<br />

und Weltoffenheit, Systematik und<br />

Dynamik sorgt für das typische Böseler<br />

Flair: Sympathische Einwohner, eine dem<br />

Menschen zugewandte reale Gemeindepolitik,<br />

die dem privaten Familienleben<br />

genauso wie der wirtschaftlichen Entwick<br />

lung gerecht wird. Diese starken Pfeiler<br />

des kommunalen Zusammenlebens<br />

stehen in einem festen Fundament gegossen,<br />

aus der Geschichte und den Traditionen<br />

Bösels.<br />

Nachdem 1874 die Kapellengemeinde<br />

Bösel von der Mutterpfarrei Altenoythe<br />

getrennt und zur selbstständigen Pfarrei<br />

erhoben worden war, wird Bösel 1876<br />

auch selbstständige Gemeinde. Bösel mit<br />

den neun Bauernschaften entwickelte<br />

sich seitdem kontinuierlich weiter.<br />

Bösel bietet sich heute als attraktiver<br />

Standort für Handwerk, Handel, Landwirtschaft<br />

und Gewerbe an, ohne sein Gesicht<br />

als interessante und Erholung bietende<br />

Wohnortgemeinde zu verlieren. Eine<br />

besondere Bedeutung kommt dabei<br />

den Vereinen zu. Die Gemeinde hat eine<br />

starke und reiche Tradition in Kultur und<br />

Sport! Als »EURO-Dorf« weit über die<br />

Grenzen des Landkreises bekannt, zeigt<br />

sich die Gemeinde seit fünf Jahrzehnten<br />

weltoffen und gilt einmal im Jahr als<br />

Treffpunkt der europäischen Jugend. Die<br />

seit 1961 alljährlich im September stattfindenden<br />

EURO-Musiktage sind symptomatisch<br />

für die gastfreundlichen und aufgeschlossenen<br />

Einwohner von Bösel.<br />

Das Gesicht der Gemeinde – einst von<br />

Moor- und Ödlandflächen geprägt – hat<br />

sich in den vergangenen Jahrzehnten<br />

grundlegend geändert. Rege Bautätigkeit<br />

bestätigt Bösel als modernen Wohnstandort.<br />

Die Gemeinde ist bestrebt, Gewerbeflächen<br />

schnell und unkompliziert zur<br />

Verfügung zu stellen. Die stetige und kontinuierliche<br />

Entwicklung von Bösel im gewerblichen<br />

Bereich durch die Bereitstellung<br />

neuer Flächen ermöglichte zahlreichen<br />

Firmen, sich einen attraktiven Standort<br />

in der aufstrebenden Gemeinde zu<br />

sichern. So wurden in Bösel, in der unmittelbaren<br />

Umgebung des Unternehmens<br />

fm, neue gewerbliche Flächen erschlossen.<br />

Auch das Gewerbegebiet in Petersdorf<br />

wird Anfang des Jahres <strong>2011</strong> erweitert.<br />

Dort, wo sich die B 72 und B 401 am<br />

Küsten kanal kreuzen und eine schnelle<br />

Erreichbarkeit des Autobahnnetzes gewährleisten,<br />

gründete Bösel gemeinsam<br />

mit dem Landkreis Cloppenburg, der<br />

Stadt Friesoythe und den Gemeinden Saterland<br />

und Barßel 2003 den Zweckverband<br />

interkommunaler Industriepark Küstenkanal.<br />

Auf einer Gesamtfläche von<br />

280 ha, die in bedarfsgerechten Bauabschnitten<br />

erschlossen wird, bietet der C-<br />

Port Industriepark zusammenhängende<br />

Flächen für die Industrieansiedlung, mit<br />

direkter Anbindung an die neue hochmoderne<br />

Hafenanlage.<br />

Neben dieser positiven Entwicklung hat<br />

Bösel ganz bewusst seinen dörflichen<br />

Charakter erhalten. Großzügig gestaltete<br />

Sporthallen, eine Schwimmhalle, Sportplätze,<br />

Tennishalle mit Außenplätzen,<br />

Reithalle und zwei moderne Schießsportanlagen<br />

bieten hervorragende sportliche<br />

Betätigungsmöglichkeiten. Zwei Grundschulen<br />

sowie eine Haupt- und Real schule<br />

mit eigener Mensa befinden sich in der<br />

Gemeinde. Mehrere Allgemein mediziner<br />

und Fach ärzte, zwei Apotheken, Einzelhandelsgeschäfte,<br />

Banken und Gast -<br />

stätten vervollständigen das Angebot der<br />

modernen Gemeinde. Besonders hervorzuheben<br />

ist auch das vorbildliche Angebot<br />

zur Kinderbetreuung, mit dem sich Bösel<br />

als kinderfreundliche Gemeinde positioniert.<br />

■<br />

Bösel bietet preiswerte Gewerbegrundstücke: Die bedarfsorientierte Ausweisung von Gewerbeflächen<br />

schafft attraktive Perspektiven.<br />

Foto: Gemeinde Bösel<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

201


Standort<br />

BÜRGERMEISTER<br />

REINHOLD GROTE<br />

Cappeln<br />

Foto: Gemeinde Cappeln<br />

Auf den ersten Blick ist Cappeln<br />

eine ländlich geprägte Gemeinde<br />

mit einladendem Wohnumfeld<br />

im Einzugsbereich der Kreisstadt<br />

Cloppenburg. Bei genauerem<br />

Hinsehen ist es außerdem Stand -<br />

ort zukunftsträchtiger Gewerbebetriebe<br />

am Verkehrsknotenpunkt<br />

der Bundesautobahnen<br />

A 1 und A 29 mit den Bundesstraßen<br />

68, 69, 72 und 213.<br />

Foto: Gemeinde Cappeln<br />

Rund 70 Prozent der Arbeitsplätze<br />

werden von kleinen und mittleren<br />

Betrieben des produzierenden Gewerbes<br />

angeboten. Schwerpunkte sind<br />

das Bau- und Ernährungsgewerbe sowie<br />

der Metall- und Maschinenbau. Gewerbeund<br />

Industrieflächen stehen zur Erweiterung<br />

bestehender oder Ansiedlung neuer<br />

Gewerbebetriebe zur Verfügung. Darüber<br />

hinaus ist die Gemeinde einer der Träger<br />

des Interkommunalen Gewerbegebietes<br />

ecopark in Sichtweite der A 1.<br />

Die Gemeinde Cappeln umfasst eine<br />

Fläche von 7.621 Hektar und hat 7.445<br />

Einwohner. 84 Prozent der Gesamtfläche<br />

wird landwirtschaftlich genutzt, elf Prozent<br />

sind Wald, die Restflächen sind<br />

Baugrundstücke, Verkehrs- und Grünflächen.<br />

Kirche in Elsten: Der Name Cappeln (1150<br />

Cappelen) bedeutet Kapelle. Die erste kleine<br />

Holzkapelle, die auf dem Meyerhof stand,<br />

gab der Gemeinde den Namen.<br />

Im August 2010 fand auf dem Gestüt Vorwerk das »Fest der Dressur« statt. Mit mehr als 10.000<br />

Besuchern feierte das viertägige Event eine beeindruckende Premiere und war für alle<br />

Beteiligten ein voller Erfolg.<br />

In den 90er Jahren ist Cappeln mit<br />

einem Bevölkerungswachstum von 28<br />

Prozent zu einem der begehrtesten Wohnorte<br />

der Region geworden. In den großzügig<br />

bemessenen Wohnbaugebieten mit<br />

dörflichem Charme, umgeben von Wiesen,<br />

Äckern und Wald lässt es sich eben<br />

günstiger bauen und angenehmer leben<br />

als anderswo. Und selten findet sich ein so<br />

ausgeprägter Mix aus Familienfreundlichkeit,<br />

gutem Bildungs-, Freizeit-, Einkaufsund<br />

Sportangebot wie in Cappeln.<br />

Die Gemeinde sieht in der Familienförderung<br />

eine ihrer zentralen Aufgaben.<br />

Rund 30 Prozent der Einwohner sind unter<br />

18 Jahren. Seit 1995 erhalten Familien<br />

mit mindestens drei Kindern, Alleinerziehende<br />

mit mindestens zwei Kindern<br />

sowie Familien und Alleinerziehende mit<br />

einem behinderten Kind beispielsweise<br />

Zuschüsse zu Klassenfahrten und Kindergartenbesuch.<br />

Das Cappelner Bildungsangebot<br />

umfasst drei Kindergärten, zwei<br />

Grundschulen sowie eine Haupt- und Realschule.<br />

Gymnasiale und berufsbildende<br />

Angebote sind in der nahen Kreisstadt<br />

Cloppenburg bequem wahrzunehmen.<br />

Sportbegeisterte finden mit vier Sporthallen<br />

und sieben Sportplätzen sowie einem<br />

breit gefächerten Vereinsleben gute Rahmenbedingungen<br />

vor. Cappeln ist mit<br />

dem Gestüt Vorwerk und zwei öffent -<br />

lichen Reithallen ein Zentrum der Pferdezucht<br />

und des Reitsports. Vom 19. bis<br />

22.08.2010 fand auf dem Gestüt Vorwerk<br />

das Fest der Dressur statt. Mit weit über<br />

10.000 Besuchern feierte das viertägige<br />

Event eine beeindruckende Premiere und<br />

war für alle Beteiligten ein voller Erfolg.<br />

Das Fest der Dressur ist zunächst auf fünf<br />

Jahre angelegt und könnte ein fester Bestandteil<br />

im Turnierkalender der Welt elite<br />

werden.<br />

Auch Anhänger des Tennis- und des<br />

Schießsportes kommen mit Tennishalle<br />

und Freiplätzen sowie zwei Schießständen<br />

voll auf ihre Kosten. Zusätzlich ist das<br />

vollständige Freizeitangebot der Kreisstadt<br />

Cloppenburg bequem zu nutzen.<br />

Die Ausweisung neuer Baugebiete in<br />

den vier Kirchdörfern Cappeln, Sevelten,<br />

Elsten und Schwichteler sowie die ständige<br />

Entwicklung der Gewerbegebiete zeigen<br />

eindrucksvoll, dass die Entwicklung<br />

der Gemeinde einen stetigen Aufschwung<br />

nimmt.<br />

■<br />

202 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Standort<br />

BÜRGERMEISTER<br />

DR. WOLFGANG WIESE<br />

Cloppenburg<br />

Die Stadt Cloppenburg hat sich<br />

als Kreisstadt und aufgrund ihrer<br />

Lage im Raum zu dem zentralen<br />

Gewerbe- und Industriestandort<br />

im Kreis Cloppenburg entwickelt.<br />

Foto: Stadt Cloppenburg<br />

Die Stadt Cloppenburg hat in den<br />

vergangenen Jahren durch die<br />

Erschließung weiterer Industrieund<br />

Gewerbegebiete die Voraussetzungen<br />

geschaffen, um ihre Rolle als der zentrale<br />

Gewerbe- und Industriestandort im Kreis<br />

Cloppenburg zu behaupten und weiter<br />

auszubauen. Alle Bereiche vom eingeschränkten<br />

Gewerbegebiet bis zum Industriegebiet<br />

bieten voll erschlossene und<br />

über rechtskräftige Bebauungspläne abgesicherte<br />

Grundstücke, die sofort bebaut<br />

werden können.<br />

Im Osten der Stadt befindet sich das<br />

Industrie- und Gewerbegebiet Emstekerfeld<br />

von etwa 200 Hektar Größe, welches<br />

aufgrund seiner Struktur überwiegend<br />

von Betrieben des produzierenden Gewerbes<br />

und der Logistikbranche geschätzt<br />

wird. Schwerpunkte sind die Produktion<br />

von Nahrungsmitteln, Elektrotechnik sowie<br />

der Straßenfahrzeugbau.<br />

Entlang der E 233 erstreckt sich im Westen<br />

der Stadt der Gewerbepark Cloppenburg-West<br />

mit einer Gesamtgröße von 73<br />

Hektar, der in mehreren Bauabschnitten<br />

bedarfsgerecht erschlossen wird. Mehr<br />

als 30 Betriebe haben die Vorteile des Gewerbeparks<br />

bereits erkannt und sich dort<br />

niedergelassen.<br />

575 Jahre Stadtrechtsjubiläum: Das Jubiläum<br />

wurde 2010 nicht nur mit verschiedenen<br />

Veranstaltungen, sondern auch mit der<br />

Herausgabe eines Buches Cloppenburger<br />

Persönlichkeiten gefeiert.<br />

Das Museumsdorf ist eines der größten und ältesten Freilichtmuseen Europas. In mehr als 53<br />

alten Gebäuden aus dem nordwestdeutschen Raum wird das vergangene Alltags leben ländlicher<br />

Bevölkerungsschichten von der frühen Neuzeit bis heute anschaulich präsentiert.<br />

Ein wesentlicher Standortfaktor ist die<br />

moderne und ständig erweiterte Groß -<br />

klär anlage der Stadt, die den abwasserintensiven<br />

Betrieben des Branchenschwerpunktes<br />

Ernährungswirtschaft ihre Produktion<br />

überhaupt erst ermöglicht und<br />

weiteren Betriebsansiedlungen in Cloppenburg<br />

ausreichend freie Kapazitäten<br />

bietet.<br />

Ein ganz wichtiges Argument für Cloppenburg<br />

ist die ausgesprochen günstige<br />

Bevölkerungsstruktur. 50 Prozent der<br />

Cloppenburger sind unter 32 Jahre, 25<br />

Prozent unter 18 – und die Gesamtbevölkerung<br />

wird in den nächsten Jahrzehnten<br />

weiter wachsen. Damit bieten wir Unternehmen<br />

ein langfristig gesichertes und<br />

hoch qualifiziertes Arbeitskräftepotential,<br />

was längst nicht mehr in allen Regionen<br />

Deutschlands selbstverständlich ist.<br />

Auch in anderen Bereichen arbeiten wir<br />

ständig an einer Verbesserung der Rahmen<br />

bedingungen für erfolgreiches wirtschaftliches<br />

Handeln und zur Stei gerung<br />

der Lebens qualität. So versorgt Cloppenburg<br />

heute als die zentrale Einkaufsstadt<br />

des <strong>Oldenburger</strong> Münsterlandes ein weites<br />

Um land mit bis zu 150.000 Menschen.<br />

Eine ausgedehnte Fußgänger zone mit<br />

zahl reichen Fachgeschäften und fast<br />

großstädtisch reichhaltigem Warenangebot<br />

sichert Cloppenburg einen Spitzenplatz<br />

unter den Städten in Deutschland,<br />

belegt durch die sehr hohe Zentralitätskenn<br />

ziffer von 174. Um diese Stellung zu<br />

behaupten und zu stärken, arbeiten wir<br />

intensiv an einer weiteren Attraktivitäts -<br />

steigerung der Innenstadt. So wurde<br />

kürzlich die Neugestaltung des Soeste-<br />

Umfeldes und des Bernay-Platzes im Bereich<br />

der Stadthalle abgeschlossen. Hier<br />

ist im Herzen der Stadt, umgeben von gastronomischen<br />

Betrieben, ein interessanter<br />

Anlaufpunkt mit hoher Aufenthaltsqualität<br />

geschaffen worden. Als weitere<br />

wichtige Maßnahme wird nun die Planung<br />

zur Neugestaltung der Fußgängerzone<br />

Lange Straße vorangetrieben, um<br />

hier ein zusätzliches innerstädtisches Highlight<br />

zu setzen und Cloppenburg als attraktive<br />

Einkaufsstadt mit hohem Erleb -<br />

niswert weiter zu stärken.<br />

Auch als Wohnort bietet Cloppenburg<br />

eine hohe Lebensqualität bei günstigen<br />

Lebenshaltungskosten. Das in die Jahre<br />

gekommene städtische Freizeitbad wird<br />

derzeit mit einem Kostenaufwand von<br />

mehr als sieben Millionen Euro von Grund<br />

auf saniert und zum attraktiven Erlebnisbad<br />

umgestaltet. So arbeiten wir stets daran,<br />

die öffentliche Infrastruktur in Clop -<br />

penburg auf einem hohen Niveau zu<br />

erhalten.<br />

Seit vielen Jahren veräußert die Stadt<br />

Grundstücke in voll erschlossenen Baugebieten<br />

zu günstigen Konditionen. Die ungebrochene<br />

Nachfrage nach Bauplätzen<br />

unterstreicht die Beliebtheit der Stadt<br />

Cloppenburg.<br />

Ich würde mich freuen, Sie demnächst<br />

in unserer schönen Stadt begrüßen zu<br />

können.<br />

■<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

203


Standort<br />

Foto: Stadt Damme<br />

BÜRGERMEISTER<br />

GERD MUHLE<br />

Damme<br />

Damme mit seinen 16.300 Einwohnern<br />

gilt aufgrund seiner<br />

Wirtschaftskraft, der umfang -<br />

reichen Infrastruktureinrichtungen<br />

und seiner landschaftlich<br />

exponierten Lage zwischen den<br />

Dammer Bergen und dem Dümmer<br />

See als Südkreis-Metropole<br />

im Landkreis Vechta.<br />

Ursprünglich war Damme ein Zentrum<br />

der Landwirtschaft, die mit<br />

ihren vor- und nachgelagerten Be -<br />

trieben auch heute noch hohen Stellen -<br />

wert besitzt. Im Zuge der fortschreitenden<br />

Industrialisierung sind in den letzten<br />

Jahrzehnten international bekannte Unternehmen<br />

aus dem Maschinenbau, der<br />

Kartoffel- und Zucker rüben technik, der<br />

Automobilzulieferindustrie, der Kunststoff<br />

technik, der Papierverarbeitung und<br />

der Holzverarbeitung hier ansässig geworden.<br />

Insgesamt verzeichnet Damme rund<br />

6.000 sozialver sicherungspflichtig Beschäftigte.<br />

Für viele Unternehmen war die<br />

sehr gute Infrastruktur Anlass dafür, sich<br />

hier nie derzulassen; damit wurde Damme<br />

zu einem starken und leistungsfähigen<br />

Gewerbe- und Industriestandort, dessen<br />

Unternehmen und Produkte nationale<br />

und interna tionale Wertschätzung genießen.<br />

So liegt Damme kaum acht Ki lo -<br />

meter von der Anschlussstelle zur A 1 entfernt<br />

und verfügt mit dem Verkehrslandeplatz<br />

Rottinghausen über eine bedeutsame<br />

Infrastruktur ein rich tung, die von vielen<br />

Ge werbe treibenden in der Region intensiv<br />

genutzt wird. Und so ist es auch keine<br />

Überraschung, dass die Nachfrage<br />

nach Gewerbegrundstücken in Damme<br />

nach wie vor sehr groß ist.<br />

Als eindrucksvoller Beleg hierfür mag<br />

das neue Gewerbegebiet in Dümmerlohausen<br />

mit einer Größe von 3,66 Hektar<br />

gelten, das im Frühjahr 2009 erschlossen<br />

wurde und wo Anfang 2010 bereits das<br />

letzte verfügbare Grundstück veräußert<br />

wurde. Ähnlich verhält es sich mit dem<br />

Gewerbegebiet Südlich Borringhauser Straße<br />

mit einer Größe von 10,7 Hektar. Dieser<br />

Bereich wird seitens der Stadt Damme<br />

als Entwicklungsfläche für die Firma Zerhusen<br />

vorgehalten, wobei Zerhusen bereits<br />

die Hälfte der hier zur Verfügung stehenden<br />

Fläche erworben und im Jahre<br />

2010 mit einem 38 Meter hohen Hochregallager<br />

mit 15.435 Stellplätzen für Wellpappe<br />

bebaut hat. Dieses markante und<br />

ob seiner Dimensionen weithin sichtbare<br />

Objekt ist 125 Meter lang und 30 Meter<br />

breit. Das neue Hoch regallager ist dabei<br />

kombiniert worden mit einer neuen Versandhalle,<br />

die ebenfalls 125 Meter lang<br />

und 30 Meter breit, aber lediglich zehn<br />

Meter hoch ist.<br />

Weiter vorangebracht werden konnten<br />

auch die Planungen für die Entwicklung<br />

eines Gewerbe gebietes in Neuenwalde.<br />

Hier ist davon auszugehen, dass diese Flächen<br />

im Jahre <strong>2011</strong> bebaut werden können.<br />

Darüber hinaus ist Damme auch eingestiegen<br />

in die Planung für ein Gewerbegebiet<br />

Nördlich Borringhauser Straße, wo<br />

die Stadt über insgesamt 8,9 Hektar an<br />

Eigentumsflächen verfügt, die nunmehr<br />

möglichst kurzfristig einer gewerb lichen<br />

Nutzung zugeführt werden sollen. Im Rat<br />

und der Verwaltung der Stadt Damme besteht<br />

Einigkeit darüber, dass eine vorausschauende<br />

Gewerbeflächenentwicklung<br />

im Rahmen einer zukunfts- und marktorientierten<br />

Wirtschaftsförderung auch<br />

zukünftig eine der vordringlichsten Aufgaben<br />

der Stadt Damme sein wird.<br />

Doch Damme hat noch sehr viel mehr<br />

zu bieten! So ist die Stadt nicht zuletzt<br />

aufgrund ihrer landschaftlich besonderen<br />

Blick auf das Dammer Gewerbegebiet: Die Voraussetzungen für Unternehmer sind ideal.Die<br />

positiven Strukturdaten, die unmittelbare Anbindung an die A 1 und die schon ansässigen<br />

Gewerbetreibenden machen eine Entscheidung für den Wirtschaftsstandort Damme einfach.<br />

ZF Lemförder in Damme: Nachhaltigkeit und<br />

Zuverlässigkeit sind für ZF leitende Prinzipen<br />

des unternehmerischen Handelns.<br />

Lage und der hervorragenden Infrastruktureinrichtungen<br />

ein besonders attraktiver<br />

Wohnstandort. Die Nachfrage nach<br />

Baugrundstücken ist – auch aufgrund der<br />

günstigen Bevölkerungsentwicklung und<br />

des fortwährenden Zuzugs von außerhalb<br />

– ungebrochen. Deshalb wurden in den<br />

vergangenen Jahren in zentraler Lage und<br />

in den Ortschaften attraktive Wohnbaugebiete<br />

entwickelt. Ziel der Stadt Damme<br />

ist es, insbesondere jungen Familien den<br />

Bau eines Eigenheimes in einem familienfreundlichen<br />

Umfeld zu ermöglichen.<br />

Das Herzstück Dammes bildet die verkehrsberuhigte<br />

Innenstadt mit attraktiven<br />

und vielfältigen Fachgeschäften und<br />

Dienstleistungsbetrieben. Im Zuge der Innenstadtsanierung<br />

hat der Stadtkern ein<br />

besonderes Flair entwickelt, das für herausragende<br />

Aufenthaltsqualität sorgt.<br />

Darüber hinaus verfügt Damme mit<br />

dem Krankenhaus St. Elisabeth-Stift und<br />

dem Gesundheitszentrum über wichtige<br />

Einrichtungen im Gesundheitssektor, die<br />

maßgeblich zur entsprechenden Versorgung<br />

der Bevölkerung in dieser Region<br />

beitragen.<br />

Zu einer Bereicherung des kulturellen<br />

Angebotes in Damme wird künftig auch<br />

die Scheune Leiber beitragen, die 2010 aus<br />

Mitteln der Innenstadtsanierung modernisiert<br />

worden ist und zukünftig für vielfältige<br />

öffentliche Nutzungen zur Verfügung<br />

stehen wird.<br />

Einen besonderen Stellenwert genießt<br />

in Damme auch die Pflege von Tradition<br />

und Brauchtum, was insbesondere im alljähr<br />

lichen Dammer Carneval zum Ausdruck<br />

kommt, der mit mehr als 240 Wagen<br />

und Gruppen und über 9.000 Aktiven<br />

als größte Carnevalsveranstaltung in<br />

Norddeutschland gilt. Der Dammer Carneval<br />

blickt dabei bereits auf eine lange<br />

und bewegte Geschichte zurück, lassen<br />

sich die Anfänge des Carnevals doch bis<br />

auf das Jahr 1614 zurückführen. Und so<br />

verwundert es dann auch nicht, dass<br />

Damme mit Blick auf dieses herausragende<br />

Ereignis mit dem Slogan »Vernarrt in<br />

Damme« wirbt.<br />

■<br />

Foto: Stadt Damme<br />

204 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Standort<br />

Foto: Stadt Dinklage<br />

BÜRGERMEISTER<br />

HEINRICH MOORMANN<br />

Dinklage<br />

»Dort arbeiten, wo man auch<br />

gerne lebt« – der Slogan gewinnt<br />

durch die Fertigstellung der<br />

kommu na len Entlastungsstraße<br />

und die hervor ragende Anbindung<br />

an die A 1 weiter an Bedeutung.<br />

Der Wirtschaftsstand ort Dinklage<br />

mit seinen rund 13.000 Einwohnern<br />

und den überwiegend<br />

mittelständischen Unternehmen<br />

wächst und wird zukunftsfähiger.<br />

In den vergangenen Jahren wurden viele neue<br />

Flächen für die Ansiedlung von Industrie und<br />

Gewerbe und natürlich auch für den Wohnungsbau<br />

ausgewiesen und erschlossen.<br />

Die Stadt Dinklage liegt mitten im<br />

Landkreis Vechta und bietet seinen<br />

vorhandenen Unternehmen<br />

wie auch potenziellen neuen Betrieben eine<br />

gute Infrastruktur. Der Neubau der<br />

kommunalen Entlastungsstraße wurde<br />

im vergangenen Jahr fertig gestellt und<br />

für den Verkehr freigegeben. Um Dinklage<br />

als Gewerbestandort noch attraktiver<br />

und zukunftsfähiger zu machen, galt und<br />

gilt es, entsprechende Gewerbe- und Indus<br />

trie flächen vorzuhalten. Im Zuge des<br />

ersten Abschnittes der Kommunalen Ent -<br />

las tungsstraße sind in den vergangenen<br />

zwei Jahren bereits neue Gewerbe- und<br />

Industriegebiete erschlossen worden, hier<br />

haben sich bereits einige Betriebe angesiedelt<br />

und moderne sowie architektonisch<br />

anspruchsvolle Gebäude errichtet.<br />

Für Neuansiedlungen stehen in diesen<br />

Gebieten noch Flächen zur Verfügung.<br />

Eine weitere gewerbliche Entwicklung<br />

ist oberstes Ziel der Stadt Dinklage und<br />

verschiedene Bauleitplanverfahren, die<br />

weitere Gewerbe- und Industrieflächen<br />

vorsehen, sind eingeleitet worden. Neben<br />

Neuansiedlungen haben auch alteingesessene<br />

Dinklager Betriebe den Vorzug<br />

der Lage erkannt und sich als neuen<br />

verkehrsgünstigen Standort für ein<br />

Grund stück im Verlauf der kommunalen<br />

Ent lastungsstraße entschieden.<br />

Die heimischen Gewerbe- und Indus -<br />

trieunternehmen, Kaufleute und andere<br />

Selbstständige haben viel zu bieten. Dink -<br />

lager Unternehmen entwickeln, handeln<br />

und produzieren in vielen Wirtschaftssparten<br />

und sind vor allem in den Bereichen<br />

Metall-, Kunststoff- und Holzver -<br />

arbeitung tätig. Durch ihr Know-how, ihre<br />

innovativen Ideen und ihre Spezialisie -<br />

rungen haben diese Betriebe Märkte in<br />

der ganzen Welt erschlossen und Dinklage<br />

bekannt gemacht. So werden den Dinklagern<br />

und den Einpendlern rund 4.000<br />

gesicherte Arbeitsplätze zur Verfügung<br />

gestellt und Ausbildungsplätze in den<br />

verschiedensten Berufen angeboten.<br />

Aus einer ursprünglich landwirtschaftlichen<br />

Gemeinde hat sich ein moderner<br />

Wirtschaftsstandort mit gutem Branchenmix<br />

entwickelt. Das ländliche Umfeld<br />

wird nach wie vor durch Landwirtschaft<br />

geprägt, die mit ihren vor- und nachgelagerten<br />

Betrieben auch heute noch einen<br />

hohen Stellenwert besitzt. Die Betriebe<br />

der Schweine- und Geflügelzucht sowie<br />

drei Landhandelunternehmen sind ein<br />

wesentlicher Wirtschaftsfaktor auf allerhöchstem<br />

Niveau.<br />

Dinklage hat sich in den vergangenen<br />

Jahren bzw. Jahrzehnten aber auch zu<br />

einem attraktiven Wohnort entwickelt. In<br />

den letzten Jahren sind neue, ruhige Baugebiete<br />

rund um den Stadtkern entstanden.<br />

Aktuell wird im Norden von Dink lage<br />

das Baugebiet Mühlenbachtal erschlossen.<br />

Insgesamt rund 90 Bauplätze sind<br />

hier entstanden, ein Großteil der Grundstücke<br />

ist hier bereits verkauft und wird<br />

mit schmucken Einfamilienwohnhäusern<br />

bebaut. Angrenzend an dieses Baugebiet<br />

wird eine ca. 5 Hektar große park ähnliche<br />

Grünanlage angelegt, die auch eine Naherholungsfunktion<br />

hat. An diese Grünfläche<br />

schließen unmittelbar Bauplätze<br />

für Pferdeliebhaber an, dass Halten von<br />

Pferden und die Errichtung entsprechender<br />

baulicher Anlagen ist hier möglich.<br />

Zur Lebensqualität gehören neben idyllischen<br />

Wohngebieten aber auch andere<br />

Einrichtungen und Infrastrukturen. So<br />

stehen den Einwohnern von Dinklage –<br />

hier den Kleinsten von ihnen – fünf<br />

Kindergärten und seit 2010 eine Kinderkrippe<br />

mit 30 Plätzen zur Verfügung. Die<br />

Betreuungsangebote in den Kindertagesstätten<br />

sind weit gefächert und auf den<br />

Bedarf der Eltern abgestimmt. Die Ver ein -<br />

barkeit von Familie und Beruf und eine<br />

gute Bildung für die Kinder und Jugend -<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

Bürgermeister der Stadt Dinklage: Heinrich<br />

Morrmann<br />

lichen ist den Verantwortlichen in Politik<br />

und Verwaltung ein großes Anliegen. Aus<br />

diesem Grunde wird in naher Zukunft die<br />

erste der beiden Grundschulen in Dink -<br />

lage als Ganztagsschule eingerichtet.<br />

Außerdem stehen den Eltern bzw. ihren<br />

Kindern zwei Kinderhorte, eine Hauptund<br />

Realschule, eine Schule für körper -<br />

behinderte Kinder und Jugendliche, eine<br />

Frühförderungseinrichtung und ein Sonder<br />

kindergarten für behinderte Kinder<br />

zur Verfügung. Für die kleinen und<br />

großen Musikbegeisterten hat die Jugend<br />

musik schule Romberg sicherlich ein<br />

passendes Angebot parat.<br />

Weiterführende Schulen und Bildungseinrichtungen<br />

sind in den Nachbarstädten<br />

in relativ kurzer Entfernung vorhanden<br />

und über direkte Busverbindungen<br />

schnell zu erreichen.<br />

Um sich schnell in Dinklage einzuleben<br />

und neue Bekanntschaften und Freundschaften<br />

zu schließen, bieten die über 70<br />

Vereine und Organisationen die beste Gelegenheit.<br />

Ein alljährlich voller Veranstaltungskalender<br />

der Stadt macht deutlich:<br />

Hier ist was los! Sport, Kunst, Musik oder<br />

andere kulturelle Aktivitäten und verschiedene<br />

gut besuchte Volksfeste. Dink -<br />

lage genießt einen hohen Freizeitwert.<br />

Neben diesen Angeboten bietet der<br />

Burgwald Dinklage die perfekte Erholung<br />

für Bürger und Besucher. Der rund 300<br />

Hektar große Naturraum mit zahlreichen<br />

Rad- und Wanderwegen, den alten Baumbeständen,<br />

dem Tierpark und der größten<br />

und ältesten Wasserburg im <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland, Geburtsstätte des Kardinals<br />

Clemens-August Graf von Galen, bietet<br />

Abwechslung für Auge und Ohr, Ruhe und<br />

Entspannung.<br />

■<br />

205<br />

Foto: Stadt Dinklage


Standort<br />

BÜRGERMEISTER<br />

MICHAEL FISCHER<br />

Emstek<br />

Emstek ist die einzige Gemeinde<br />

im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland,<br />

die an zwei Autobahnen (A 1<br />

und A 29) mit drei Auf- und<br />

Abfahrten angebunden ist.<br />

Mehrere Bundesstraßen, die<br />

B 69, B 72 und die B 213, führen<br />

zu diesen Autobahnen. Diese<br />

Situation ist Chance und<br />

Herausforderung in einem.<br />

Der Mensch bestimmt den Verkehr.<br />

Eine zukunftsorientierte Planung<br />

der Verkehrsinfrastruktur unter<br />

einer Abwägung von wirtschaftlicher Notwendigkeit<br />

und dem Wohlergehen von<br />

Mensch und Umwelt wird in den nächsten<br />

Jahren nicht nur in Emstek von entscheidender<br />

Bedeutung sein. Der Verkehr sollte<br />

nicht unser Leben bestimmen, sondern<br />

das Leben den Verkehr. Vielfältige innovative<br />

Verkehrsprojekte, wie z. B. »Shared<br />

Space« oder Möglichkeiten der Verkehrsberuhigung<br />

in Siedlungslagen und Ortsdurchfahrten<br />

werden im Fokus der gemeindlichen<br />

Überlegungen stehen.<br />

Menschen und Wirtschaft: Die Impulsgeber<br />

und Motoren der Gemeinde<br />

Günstige Baulandpreise, eine hervorragende<br />

bedarfsorientierte Bildungsinfra -<br />

struktur und medizinische Versorgung,<br />

vielfältige Sport- und Freizeitmöglichkeiten,<br />

ein reges Vereins- und Kulturleben,<br />

eine hohe Wohn- und Aufenthaltsqualität<br />

sowie gute Arbeits- und Ausbildungsmöglich<br />

keiten machen Emstek zu einem attraktiven<br />

Wohnort für Neubürger.<br />

Die sehenswerten Räumlichkeiten für<br />

den Ganztagsschulbetrieb an der Hauptund<br />

Realschule, die Krippengruppen im<br />

Franziskus- und St. Maria Goretti Kindergarten<br />

sowie das Familienservicebüro als<br />

Anlaufstelle für alle Fragen rund um das<br />

Thema »Familie« zeigen nur einen kleinen<br />

Teil der stetigen Bemühungen um die<br />

Keimzelle unserer Gesellschaft. Attraktive<br />

Nachmittags- und Ferienbetreuungsangebote<br />

und der Emsteker Familienpass mit<br />

vielfältigen Unterstützungsmöglichkeiten<br />

für kinderreiche Familien runden das Bild<br />

ab. Mit der neuen Sporthalle an der<br />

Grund schule stehen weitere dringend benötigte<br />

Hallenkapazitäten für Schul- und<br />

Breitensportförderung zur Verfügung.<br />

Die Sportvereine in der Gemeinde verzeichnen<br />

fast 3.500 Mitglieder. Mehr als<br />

60 Vereine und Verbände prägen in ihrer<br />

Vielfalt das pulsierende Gemeindeleben.<br />

An den Schnittstellen der wichtigsten<br />

Verkehrsadern hat die Gemeinde Emstek<br />

Industrie- und Gewerbegebiete ausge -<br />

wiesen, die sich in den zurückliegenden<br />

Jahren hervorragend entwickelt haben.<br />

Neben der sehr guten Verkehrslage erfüllt<br />

die Gemeinde durch die Bereitstellung<br />

preiswerter Flächen eine weitere wichtige<br />

Voraussetzung für die Ansiedlung von<br />

Gewerbe und Industrie. Dazu kommen<br />

für gewerbliche Unternehmen, ob Neuansied<br />

lung oder Erweiterung bzw. Umsiedlung<br />

örtlicher Betriebe, die niedrigen<br />

Steuerhebesätze: Grundsteuer A und B je<br />

300 Prozent und Gewerbesteuer 340 Prozent<br />

des Messbetrages.<br />

In Emstek zählen Energiegewinnung<br />

und -transport in besonderem Maße,<br />

sowie Kunststoffverarbeitung, Metallbau,<br />

Umwelttechnik, Bauhandwerk, Nahrungs-<br />

und Futtermittelproduktion, Gärtnereien<br />

und Kalksandsteinherstellung zu<br />

den wichtigsten Branchen vor Ort.<br />

Die Gemeinde Emstek wird in den<br />

nächsten Jahren die bestehenden Gewer -<br />

be gebiete nach den Möglichkeiten des<br />

Flächennutzungsplanes zielgerichtet erweitern<br />

und somit weitere interessante<br />

Ansiedlungsmöglichkeiten für Betriebe<br />

schaffen. Mit einer zukunftsorientierten<br />

Weiterentwicklung ist im Jahr <strong>2011</strong> im<br />

Gewerbegebiet Westeremstek zu rechnen.<br />

An der Halener Straße werden die vor -<br />

handenen Betriebsansiedlungen aktuell<br />

Die Gemeinde Emstek hat sich aufgrund ihrer<br />

Lage im Raum zu einem wichtigen Gewerbeund<br />

Industriestandort in der Region entwickelt.<br />

Für den Nachwuchs stehen in zahlreichen<br />

Bauerschaften der Gemeinde vielfältige Betreuungsangebote<br />

bereit, die kontinuierlich<br />

weiterentwickelt werden.<br />

durch die Umsiedlung und Erweiterung<br />

einheimischer Familienbetriebe ergänzt.<br />

Weitere attraktive Ansiedlungsmöglichkeiten<br />

sind vorhanden.<br />

Gemeinsam für qualifizierte Arbeitsplätze<br />

Um künftigen Ansprüchen auch gemeindeübergreifend<br />

gerecht zu werden, wurde<br />

der ecopark (ecopark.de) als interkommunales<br />

Industrie- und Gewerbe gebiet in<br />

Drantum (300 Hektar bebaubare Ansiedlungsfläche),<br />

in unmittelbarer Nähe zu<br />

den Autobahnen A 1 und A 29 realisiert.<br />

Hiermit wird ein neuer Weg eingeschlagen<br />

– ein Weg, der nicht nur allein von der<br />

Gemeinde Emstek, sondern auch von den<br />

umliegenden Kommunen Cappeln und<br />

Cloppenburg sowie vom Landkreis Cloppenburg<br />

gemeinsam begangen wird.<br />

Aktuell sind weitere 22 Hektar für die<br />

sofortige Bebauung verfügbar. Die Gewerbegrundstücke<br />

sind voll erschlossen<br />

und werden individuell in Größe, Lage<br />

und Zuschnitt auf die Bedürfnisse der<br />

Unternehmen abgestimmt. Auch groß -<br />

flächige Projekte mit einem Flächenbedarf<br />

von bis zu 50 Hektar am Stück sind<br />

im ecopark realisierbar. Als einer der ersten<br />

Standorte in der Region verfügt der<br />

ecopark über eine optimale IT-Anbindung<br />

mit Geschwindigkeiten von bis zu 40<br />

MB/s über Glasfaser oder DSL 16.000. Eine<br />

attraktive Landschaftsgestaltung und<br />

eine hochwertige Infrastruktur prägen<br />

das Bild des ecoparks. Servicekompetenz<br />

und zü gige Genehmigungsverfahren sind<br />

selbst verständlich und bieten neben den<br />

güns tigen Konditionen ein Mehrwert für<br />

Unter nehmen im ecopark. Das Jahr 2010<br />

kann als eines, wenn nicht sogar das bislang<br />

erfolgreichste Jahr des ecoparks<br />

bezeichnet werden. 200 weitere Arbeitsplätze<br />

wurden geschaffen. Emstek ist die<br />

Gemeinde mit dem Sympathie effekt am<br />

Puls der Zeit.<br />

■<br />

Fotos: Gemeinde Emstek<br />

206 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Standort<br />

BÜRGERMEISTER<br />

GEORG KETTMANN<br />

Essen/Oldb.<br />

Die Gemeinde Essen (Oldenburg)<br />

ist ein von mittelständischen<br />

Unternehmen geprägter<br />

Gewerbestandort im<br />

Erholungsgebiet »Hasetal«.<br />

Freundlich, grün und mittendrin – so<br />

ist Essen und so heißt auch der Slogan,<br />

der auf dem neuen Internet -<br />

auftritt der Gemein de unter dem neuen<br />

Logo prangt. »Freundlich, grün und mittendrin«:<br />

Die hier lebenden Menschen<br />

sind freundlich, pflichtbewusst und bodenständig<br />

– eine gute Voraussetzung für<br />

die Entwicklung einer eher landwirtschaftlich<br />

geprägten Gemeinde zu einem<br />

starken Gewerbe- und Industriestandort,<br />

mit welt weit agierenden Betrieben der Er -<br />

nährungsindustrie sowie des Anlagenund<br />

Maschinenbaues.<br />

Die Einbettung der Gemeinde in die<br />

grüne Parklandschaft der beiden Hase-<br />

Flüsse macht die Region zu einem attraktiven<br />

Lebensraum und für Erholungs -<br />

suchende zu einem Ziel für ausgedehnte<br />

Rad- und Wandertouren. Der hier verlaufende<br />

Hasetalradweg von Osnabrück bis<br />

Meppen gehört inzwischen zu den bedeutendsten<br />

Radwegen Deutschlands.<br />

Essen/Oldb. liegt mittendrin in einem<br />

großen Natur- und Erholungsraum, aber<br />

auch und nicht zuletzt in einem starken<br />

Wirtschaftsraum. Die günstige Infrastruktur<br />

mit der Nähe zur Bundesautobahn A 1,<br />

den durch den Ort verlaufenden Bundesund<br />

Landes straßen sowie der Nordwestbahnstrecke<br />

Osna brück-Oldenburg bietet<br />

günstige Bedingungen für diese Entwicklung.<br />

»Freundlich, grün und mittendrin«: Das<br />

bedeutet auch die Erfüllung heutiger Anforderungen<br />

der Gesellschaft. Der Ausbau<br />

des Angebotes zur Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf ist inzwischen auf vielen<br />

Ebenen erfolgt. Die Betreuung von der<br />

Kinderkrippe bis zur Schule ist zu einer<br />

Kernaufgabe geworden. Es stehen im Kindergartenbereich,<br />

der Grundschule sowie<br />

im Sekundarbereich I Ganztagsangebote<br />

zur Betreuung zur Verfügung. Diese günstigen<br />

Rahmenbedingungen sprechen für<br />

sich.<br />

■<br />

Blick auf Essen: Das große Arbeitsplatzangebot, die günstige Infra struk tur und die Einbettung<br />

der Gemeinde in die Parklandschaft des »Erholungs ge bietes Hasetal« machen Essen<br />

zum begehrten Wohnstandort.<br />

Fotos: Gemeinde Essen/Oldb.<br />

Kindergarten St. Josef: Die Betreuung von<br />

der Kinderkrippe bis zur Schule ist zu<br />

einer Kernaufgabe geworden.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

207


Standort<br />

Foto: Stadtmarketing Friesoythe<br />

BÜRGERMEISTER<br />

JOHANN WIMBERG<br />

Friesoythe<br />

Eisenstadt, Mittelzentrum,<br />

Wachstumsstandort und<br />

Spitzenreiter bei erneuerbaren<br />

Energien!<br />

Die bemerkenswerte Friesoyther<br />

Wirtschaftsentwicklung und das<br />

Profil der nördlichsten deutschen<br />

Stadt im Ring der europäischen Schmiedestädte<br />

waren bereits Themen in den bisherigen<br />

Ausgaben dieses OM-Wirtschaftsmagazins.<br />

Doch die Eisenstadt im Norden<br />

des <strong>Oldenburger</strong> Münsterlandes zeichnet<br />

sich noch durch weitere außergewöhn -<br />

liche Entwicklungen aus. So ist die Stadt<br />

an der Soeste längst zur Vorzeigekommune<br />

in Sachen regenerativer Energien aufgestiegen.<br />

Während auf anderen politischen Ebenen<br />

noch über das Tempo beim Ausbau<br />

der erneuerbaren Energien diskutiert<br />

wird, ist die Realität in Fries oythe schon<br />

dort angekommen, wo man national vielleicht<br />

gerne sein möchte. Die Stadt kann<br />

sich bereits heute nahe zu autark mit<br />

Strom aus erneuerbaren Ener gien versorgen.<br />

Atemberaubende Wachstumsraten<br />

haben in den letzten Jahren hier wie in<br />

kaum einer anderen Kommune des Landes<br />

das Zukunftsthema vor an gebracht<br />

und die Zahlen sprechen eine eindeutige<br />

Sprache. Bereits bis zum Herbst 2010<br />

konnte man in Friesoythe allein 67 Windenergieanlagen<br />

zählen, die Strom in das<br />

örtliche Netz abgeben. Ein weiter er<br />

sprunghafter Anstieg wurde beim Bau<br />

von Biogasan lagen festgestellt. Derzeit<br />

produzieren in der Stadt Friesoythe bereits<br />

37 Anlagen (11/2010) Strom und<br />

Wärme. Nicht verwunderlich ist in diesem<br />

Zusammenhang die Tatsache, dass auch<br />

die fachliche Kompetenz und der Anlagenbau<br />

hier zu Hause sind. So haben beispielsweise<br />

Unternehmen wie Biogas Weser-Ems<br />

und die Deutsche Biogas AG ihren<br />

Sitz in Friesoythe. Deutliche Zuwachsraten<br />

sind darüber hinaus im Bereich der<br />

Photovoltaikanlagen zu verzeichnen. Bis<br />

jetzt sind schon weit mehr als 100 Sonnenenergieanlagen<br />

ans Netz gegangen, wobei<br />

auch in diesem Bereich eine weitere<br />

Entwicklung erwartet wird. Solarthermie,<br />

Erdwärme und Wasserkraft ergänzen<br />

das Spektrum der erneuerbaren Energien<br />

in der Stadt Friesoythe. So kann man<br />

am Kulturzentrum Alte Wassermühle im<br />

Zentrum der Stadt nicht nur eine Wasserkraftanlage<br />

an der Soeste besichtigen,<br />

sondern auch ein Informationszentrum<br />

für regenerative Energien besuchen, das<br />

2005 eröffnet wurde.<br />

In Friesoythe würden auch ohne Strom<br />

aus den großen Kraftwerken die Lichter<br />

nicht ausgehen. Das Mittelzentrum ist<br />

heute Modellkommune der Bioenergie -<br />

region im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland,<br />

wobei die Entwicklung der Stadt sogar<br />

bundesweite Maßstäbe setzt. Doch jede<br />

deutliche Entwicklung hat Licht und<br />

Schattenseiten. So will man im Rathaus<br />

Das Friesoyther »Kulturzentrum Alte Wassermühle« ist auch Informationszentrum für regenerative<br />

Energien mit Mühlrad und eigener Wasserkraftanlage zur Stromerzeugung.<br />

Die Eisenstadt Friesoythe hat auch touris -<br />

tisch viel zu bieten. Glockenspiel, Tier- und<br />

Freizeitpark, Kletterwald, Thülsfelder Talsperre...<br />

am Stadtpark aus der Vielzahl der örtlichen<br />

Biogasanlagen einen größeren<br />

Mehrwert für die Öffentlichkeit ziehen.<br />

Die Ressourcen, die sich aus dem vielfach<br />

noch fehlenden Wärmekonzepten zahlreicher<br />

Anla gen ergeben, will Bürgermeister<br />

Johann Wimberg auch für kommunale<br />

Liegenschaften nutzbar machen. Davon<br />

profi tieren am Ende Kommune und Anlagen<br />

betreiber gleichermaßen, wobei mit<br />

Blick auf die Minderungen im CO2-Ausstoß<br />

ein guter Beitrag zum Klimaschutz<br />

geleistet wird. So befasst sich die Stadt mit<br />

der Entwicklung eines Mikrogas- oder eines<br />

Mikro wärmenetzes für Friesoythe. Es<br />

geht darum, wirtschaftlich attraktive<br />

Lösungen für eine nachhaltig gute Energieversorgung<br />

weiter zu entwickeln. Mit<br />

Interesse blickt die Stadt daher auf alle<br />

Versuche und Forschungen mit dem Ziel,<br />

den Mais als Energiepflanze für Biogasanlagen<br />

mehr und mehr zu ersetzen. Nur so<br />

können entstandene Monokulturen und<br />

Flächenkonkurrenzen zwischen der Futterwirtschaft<br />

und den Biogasanlagenbetrieben<br />

entschärft werden.<br />

Beim Thema der erneuerbaren Energien<br />

ist die Stadt Friesoythe in Deutschland<br />

längst in den Blickpunkt des öffentlichen<br />

Interesses gerückt. Mit fast 21.000<br />

Ein wohnern ist das nördlichste und flächengrößte<br />

Mittelzentrum im <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland weiter auf Wachstumskurs<br />

und das nicht nur bei den erneuerbaren<br />

Energien.<br />

■<br />

Foto: Stadtmarketing Friesoythe<br />

208 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Standort<br />

BÜRGERMEISTER<br />

ANDREAS BARTELS<br />

Garrel<br />

Die Gemeinde Garrel verfügt<br />

über eine vielseitige und<br />

leistungs fähige Wirtschaftsstruktur<br />

und bietet der permanent<br />

wachsenden Bevölkerung gute<br />

Einkaufs- und hervorragende<br />

Beschäftigungs möglichkeiten.<br />

Foto: www.wistundlaumann.de<br />

Foto: Gemeinde Garrel<br />

Die großzügige Ausweisung von<br />

Gewerbe- und Industrieflächen<br />

hat die wirtschaftliche Entwicklung<br />

in den vergangenen Jahren positiv<br />

beeinflusst. Die Expansion einzelner Unter<br />

nehmen unterstützt die Gemeinde<br />

durch entsprechende Bebauungspläne für<br />

den Stand ort. Neue Industrie- und Gewerbegebiete<br />

werden großzügig erschlossen<br />

und ansiedlungswilligen Unternehmern<br />

gern zur Verfügung gestellt.<br />

Positiv für die Weiterentwicklung aktiver<br />

Unternehmen wirkt sich nicht zuletzt<br />

auch das sehr gut ausgebaute Verkehrsnetz<br />

aus. Die nächste Auffahrt zur Jade -<br />

linie A 29 mit direktem Anschluss an die<br />

Hansalinie A 1 liegt nur zehn Kilometer<br />

entfernt. Außerdem durchzieht die Bun -<br />

des straße 72 mit einer Länge von acht<br />

Andreas Bartels ist seit 2006 als Bürgermeister<br />

tätig und begeistert von der positiven<br />

Entwicklung seiner Gemeinde.<br />

Einkaufszentrum an der Hauptstraße: Das Heide-Center in Garrel.<br />

Kilometern das Gemeindegebiet, die<br />

Landes straßen 835, 847 und 871 mit 26<br />

Kilometern sowie die Kreisstraßen 150,<br />

151, 152 und 167 mit 18 Kilometern.<br />

Daneben besteht ein Netz ebenfalls großzügig<br />

ausgebauter Gemeindestraßen mit<br />

einer Länge von über 200 Kilometern.<br />

Früher war Garrel fast ausschließlich<br />

landwirtschaftlich ausgerichtet. Die Möglichkeiten<br />

für die Schulabgänger, im eigenen<br />

Ort beruflich Fuß zu fassen, waren<br />

sehr gering. Anfang 1960 verließen 75<br />

Prozent der Jugendlichen mangels vorhan<br />

dener Arbeits- und Ausbildungsstellen<br />

die Gemeinde. Doch der wirtschaft -<br />

liche Umbau gelang, so dass heute den<br />

etwa 250 verbliebenen landwirtschaftlichen<br />

Betrieben rund 400 gewerbliche<br />

Unternehmen mit annähernd 4.500 so -<br />

zialversicherungspflichtigen Beschäftigten<br />

gegenüber stehen. Von den Erwerbstä<br />

tigen in der Gemeinde sind rund 95 Prozent<br />

im produzierenden Gewerbe, Handel,<br />

Handwerk im Dienstleistungsbereich<br />

und in sonstigen Berufszweigen tätig. Nur<br />

noch fünf Prozent der Arbeitnehmer<br />

verdienen ihren Lebensunterhalt in der<br />

Landwirtschaft.<br />

Die günstige Altersstruktur ist neben<br />

den bereits erwähnten guten Verkehrs -<br />

anbindungen ein besonderes Plus für<br />

gewerbliche Ansiedlungen gewesen: Der<br />

Anteil der unter 18-Jährigen an der<br />

Bevölkerung liegt über 28 Prozent. Mehr<br />

als 45 Prozent der Bevölkerung sind mit<br />

18 bis 45 Jahren im besten Erwerbsalter.<br />

Nach absoluten Zahlen gestaffelt, ver -<br />

zeichnete Garrel zwischen 1990 und<br />

2000 den höchsten Anstieg bei den sozialversicherungspflichtigen<br />

Beschäftigungsverhältnissen.<br />

Der Erfolg Garreler Unternehmen spiegelt<br />

sich selbstverständlich auch im Haushalt<br />

der Gemeinde wider. So ist der<br />

Ansatz der Gewerbesteuer im aktuellen<br />

Haushaltsjahr 2010 mit rund 4,1 Millionen<br />

Euro der größte Einzeletat auf der<br />

Einnahmenseite.<br />

Insgesamt kann behauptet werden,<br />

dass Garrel einer der außergewöhnlichsten<br />

Gewerbestandorte Norddeutschlands<br />

ist. Nicht zuletzt große Namen wie<br />

Heidemark, Böseler Goldschmaus oder<br />

die Unternehmensgruppe Kamps Brotund<br />

Backwaren sind in Garrel zuhause.<br />

Schwerpunkte im überwiegend mittelständisch<br />

geprägten Gewerbe sind das<br />

Nahrungs- und Genussmittelgewerbe, das<br />

Baugewerbe sowie der Stahl- und<br />

Maschinenbau. Daneben sorgen Lebensmittel-<br />

und Textilfachgeschäfte sowie<br />

Einkaufsmöglichkeiten für alle anderen<br />

Lebensbereiche für eine qualitativ hochstehende<br />

Grundversorgung der Bevölkerung.<br />

Aber auch Spezialanbieter finden<br />

ihre Käuferschichten. Banken, Versicherungen<br />

und Immobilienmakler sind in<br />

ausreichender Zahl vorhanden. Nicht zu -<br />

letzt das Handwerk hat in Garrel golden -<br />

en Boden. Qualifizierte Handwerksbetriebe<br />

sind in allen Sparten vertreten. So dokumentiert<br />

neben der Industrie kein anderer<br />

Wirtschaftszweig die aufstrebende<br />

Entwicklung der Gemeinde Garrel so<br />

deutlich wie das Handwerk.<br />

Die hier aufgezeigte positive Entwicklung<br />

ermöglichten Unternehmer/-innen,<br />

bürgernahe Verwaltung und Kommunalpolitiker/-innen,<br />

indem sie in allen wichtigen<br />

Entscheidungsfragen Hand in Hand<br />

gemeinsam richtige Weichen für die Zukunft<br />

ihrer Gemeinde stellten. ■<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

209


Standort<br />

BÜRGERMEISTER<br />

WILLIBALD MEYER<br />

Goldenstedt<br />

Die Gemeinde Goldenstedt mit<br />

rund zehntausend Einwohnern<br />

ist ein von mittelständischem<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

geprägter Gewerbestandort im<br />

Naturpark Wildeshauser Geest.<br />

Fotos: Archiv der Gemeinde Goldenstedt<br />

Weitere Branchenschwerpunkte<br />

sind das Baugewerbe, die Gastro<br />

nomie-Technik und die<br />

Holz ver arbeitung. Die zentral gelegenen<br />

Gewerbe gebiete sichern mit ausreichenden<br />

Flächenreserven die Entwicklung dieser<br />

und neuer Betriebe. Mitten im Städtedreieck<br />

Bremen, Oldenburg und Osna -<br />

brück gelegen, verfügt Goldenstedt über<br />

güns tige Verkehrsanbindungen. Die Autobahn<br />

anschlüsse Wildeshausen-Nord,<br />

Clop pen burg und Vechta befinden sich in<br />

un mittel barer Nähe, die Gewerbegebiete<br />

liegen direkt an der Bahn strecke Os na -<br />

brück – Delmen horst – Bre men und die<br />

Bahn höfe in Goldenstedt und Lutten<br />

werden im Stundentakt durch die Nordwestbahn<br />

bedient.<br />

Niedrige Gewerbegrundstückspreise ab<br />

acht Euro inklusive Erschließungskosten,<br />

ein niedriger Gewerbesteuersatz von 320<br />

Prozent und die Serviceorientierung der<br />

Wirtschaftsförderung sorgen in Goldenstedt<br />

für ein gutes Investitionsklima. Zusätz<br />

lich unterstützt die Gemeinde ansiedlungswillige<br />

Unternehmen durch entsprechende<br />

Gewerbeförderungsmaßnahmen.<br />

Das Moor von seiner schönsten Seite erleben: Das Naturschutz- und Informationszentrum<br />

»Haus im Moor« bietet hierfür die Gelegenheit.<br />

Mitten im Grünen: Das Freizeitangebot in und um Goldenstedt ist sehr vielfältig: Schwimmen,<br />

Wandern, Angeln, Tennis (auch in der Halle), Rudern und Paddeln auf der Hunte sowie<br />

Modellfliegen sorgen für ein abwechslungsreiches Programm.<br />

Vor allem für Unternehmen des verarbeitenden<br />

Gewerbes haben sich die Standortbedingungen<br />

als förderlich erwiesen.<br />

Goldenstedt bietet vielfältige Möglichkeiten<br />

zur Naherholung. Der Staatsforst<br />

Herrenholz, das Huntetal und das große<br />

Naturschutzgebiet Goldenstedter Moor sind<br />

erste Adressen für Naturerlebnisse. Zum<br />

Badeerlebnis in natürlicher Umgebung<br />

lockt der Hartensbergsee. Gerade für<br />

Rad wanderer bietet Goldenstedt paradiesische<br />

Verhältnisse.<br />

Wer hier lebt und arbeitet, will auf Naturnähe<br />

nicht verzichten. Nur ein kurzer<br />

Weg zu Fuß oder mit dem Rad, und die<br />

von mächtigen Eichen und Fichten gesäumten<br />

Wanderwege im Herrenholz machen<br />

den Alltag vergessen. Nicht weniger<br />

erholsam und interessant ist das Moorerlebnis<br />

im Goldenstedter Moor. Das mit Mitteln<br />

der Bundesstiftung Umwelt geförderte<br />

Naturschutz- und Infor mationszentrum<br />

Goldenstedter Moor (NIZ) macht die Faszination<br />

des Moores erlebbar – ob mit<br />

Freunden bei einer Fahrt mit der Moorbahn<br />

oder während eines Familienspazierganges<br />

über den Moorerlebnispfad.<br />

Das NIZ hat mit seiner Wahl zu einem von<br />

365 Orten im Land der Ideen 2006 bundesweite<br />

Anerkennung erfahren.<br />

Auch als Wohnort ist Goldenstedt attrak<br />

tiv. Bauwillige finden ideale Rahmen -<br />

bedingungen vor: Erschwingliche Grundstücke<br />

mit vielen Spielplätzen, freundliche<br />

Nachbarn und örtliche Bauunternehmen,<br />

die ihr Handwerk verstehen!<br />

Die Bevölkerung hat in den letzten zehn<br />

Jahren um zehn Prozent zugenommen.<br />

Zur Deckung der damit verbundenen<br />

Nachfrage nach Bauland wurden in unmittelbarer<br />

Nähe zu den drei Ortskernen<br />

Goldenstedt, Lutten und Ellenstedt weitere<br />

Wohnbaugebiete ausgewiesen. Die<br />

Preise von 44 bis 49 Euro wurden dabei<br />

bewusst familienfreundlich gestaltet. Eine<br />

100-prozentige Kindergartenplatzver -<br />

sorgung sowie Kinderkrippen und ein<br />

Waldkindergarten sind selbstverständlich.<br />

Außerdem: Goldenstedt verfügt über<br />

drei Grundschulen sowie eine Haupt- und<br />

Realschule, die aktuell rund erneuert<br />

wurde. Gymnasien, berufs bildende Schulen<br />

und drei Hochschulen sind in der benachbarten<br />

Kreisstadt Vechta schnell zu<br />

erreichen.<br />

■<br />

210 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Standort<br />

BÜRGERMEISTER<br />

DR. WOLFGANG KRUG<br />

Holdorf<br />

Fotos: Gemeinde Holdorf<br />

Die sympathische Alternative<br />

im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />

präsentierte sich im Jahre<br />

2010 mit einem Festjahr und<br />

der dritten Auflage ihrer<br />

über regional bekannten<br />

Gewerbemesse IGEHA 2010.<br />

Die Gemeinde Holdorf gönnte sich<br />

im Jahre 2010 ein Festjahr und die<br />

dritte Auflage ihrer überregional<br />

bekannten Gewerbemesse IGEHA. Und<br />

man kann das Festjahr und die IGEHA<br />

2010 am besten einfach nur mit dem Superlativ<br />

»Unvergesslich!« überschreiben.<br />

Dass die Gemeinde Holdorf in den letzten<br />

Jahren eine derart rasante Entwicklung<br />

bei den Beschäftigtenzahlen und der<br />

Anzahl der hier gemeldeten Gewerbebetriebe<br />

genommen hat, ist kein Zufall, sondern<br />

das Ergebnis der ziel- und werteorientierten<br />

sowie wirschaftsfreundlichen<br />

Politik des Holdorfer Rates und der Verwaltung.<br />

Diese beinhaltet insbesondere<br />

die jederzeitige Verfügbarkeit von ausreichendem,<br />

preiswertem und ohne großen<br />

Aufwand zu bebauendem Gewerbeland.<br />

Den Satz: »Damit können wir nicht dienen!«<br />

werden Sie in Holdorf nicht hören.<br />

Darüber hinaus sieht sich die Gemeinde in<br />

der Pflicht, allen Ansiedlungswilligen bei<br />

der Realisierung ihrer Vorstellungen die<br />

größtmöglichste Unterstützung zu geben.<br />

Das gute Klima in der Holdorfer Unternehmerschaft<br />

ließ dann auch solche<br />

Großereignisse wie die IGEHA Realität<br />

werden. Am 24. und 25. April 2010 öffneten<br />

bereits zum dritten Mal die im Gewerbegebiet<br />

ansässigen Betriebe gemeinsam<br />

ihre Tore, um weiteren Ausstellern Platz<br />

für ihre Präsentationen zu geben. Die<br />

Aus der Luft: Narzissen-Blüte auf der Igeha in Form des Holdorfer Wappens.<br />

Das Holdorfer Gewerbe- und Industriegebiet bietet mit seinen vielen Firmen einen repräsentativen<br />

Querschnitt durch die Leistungsfähigkeit der regionalen Unternehmerschaft und<br />

hat noch genügend Platz für viele Neuansiedlungen.<br />

rund 160 Aussteller konnten dadurch erneut<br />

die Leistungsfähigkeit und Vitalität<br />

des Gewerbe standortes Holdorf unter Beweis<br />

stellen. Dass wir an diesen beiden Tagen<br />

rund 20.000 Besucher zählen konnten,<br />

war der größte Dank und Anerkennung<br />

für ein unvergleichliches Ereignis<br />

(www.igeha 2010.de).<br />

Im direkten Zusammenhang damit steht<br />

nach unserer Auffassung die Bereitstellung<br />

von preiswertem Wohnbauland, um<br />

den Traum vom Eigenheim zu erschwinglichen<br />

Preisen Wirklichkeit werden zu lassen.<br />

Die daraus entstehenden kurzen Wege<br />

zwischen Arbeitsplatz und Wohnhaus<br />

und die sehr gute kommunale Infrastruktur<br />

(Kinder gärten, Kinderkrippe, Schulen,<br />

Sport zentrum mit Hallenbad etc.) sorgen<br />

für ein attraktives Lebensumfeld.<br />

Eingebettet war die IGEHA ins Festjahr<br />

2010, mit dem die Gemeinde ihre 1300-<br />

jährige Besiedlung feierte. Zwar wurde<br />

erst 1988 die 800. Wiederkehr der ersten<br />

urkundlichen Erwähnung festlich begangen,<br />

aber dank archäologischer Ausgrabungen<br />

wissen wir inzwischen, dass mindestens<br />

seit dem Jahr 710 eine dauerhafte<br />

Ansiedlung am Nordrand der Dammer<br />

Berge existiert.<br />

Holdorf zeigte sich aber nicht nur im vergangenen<br />

Festjahr als äußerst lebendige<br />

Gemeinde (was angesichts von 60 Vereinen<br />

und Organisationen und einer intakten<br />

Bürgergesellschaft kaum verwundert);<br />

auch in den Folgejahren werden die<br />

sprichwört lichen Holdorfer Tugenden<br />

und Charakterstärken nichts an ihrer Anziehungskraft<br />

verlieren. Zugezogene finden<br />

daher bestimmt ein Pendant für ihre<br />

Interessen und werden schnell heimisch.<br />

Die Naherholungsangebote in Holdorf<br />

und umzu lassen sich hier nur exemplarisch<br />

und keinesfalls abschließend anführen:<br />

Der herrlich schimmernde Heidesee<br />

mit seiner sprichwörtlich guten Wasserqualität<br />

lockt zu allen Jahreszeiten<br />

zahlreiche Gäste an. Daneben erlauben<br />

die ausgedehnten Wälder rund um Holdorf<br />

erholsame Reit- und Wandertouren.<br />

Vielleicht begegnen Sie dabei ja dem<br />

»Weißen Fräulein von der Dersaburg«, jener<br />

sagenhaften Gestalt aus der Zeit Widukinds.<br />

Ich bin mir sicher, dass der besondere<br />

Charme von Holdorf jeden überzeugen<br />

wird (www.holdorf.de).<br />

■<br />

Dr. Wolfgang Krug ist seit Juli 2004 hauptamtlicher<br />

Bürgermeister der Gemeinde.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

211


Standort<br />

BÜRGERMEISTER<br />

MICHAEL KRAMER<br />

Lastrup<br />

Mit dem Ende der Besatzungszeit<br />

und der Währungsreform<br />

begann auch in der Gemeinde<br />

Lastrup, die heute rund 7.000<br />

Einwohner zählt und sich über<br />

ein Gebiet von etwa 85 Qua drat -<br />

kilometern erstreckt, eine deutliche<br />

wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung.<br />

Michael Kramer ist seit September 2010 Bürgermeister<br />

der Gemeinde Lastrup.<br />

Der eigentliche Durchbruch kam<br />

für die Gemeinde Lastrup nach<br />

dem zweiten Weltkrieg mit den<br />

Erdölexplora tionen. Die Vacuum-Öl-AG,<br />

die spätere Mobil-Oil, war in den 50-er<br />

Jahren des vorigen Jahrhunderts mit bis<br />

zu 300 Beschäftigten einer der größten<br />

Arbeitgeber in der Gemeinde.<br />

Um 1970 herum wurde in Lastrup an<br />

der B 213, die heute die Hauptverbindungsstrecke<br />

zwischen dem norddeutschen<br />

Raum sowie den skandinavischen<br />

Ländern und unserem Nachbarland<br />

Holland bildet, ein Gewerbegebiet ausgewiesen.<br />

Hier haben sich bis heute zahlreiche<br />

namhafte Firmen mit teilweise internationalen<br />

Absatzmärkten niedergelassen.<br />

Der bekannte Fahrzeug- und Pferdeanhänger-Produzent,<br />

die Fahr zeugwerke<br />

Böckmann beispielsweise, ist dort bereits<br />

seit 1971 tätig. Auch die weltweit bekannte<br />

Firma AWILA ist nach ihrem expandierungsbedingten<br />

Umzug aus der Ortsmitte<br />

inzwischen im Gewerbegebiet ansässig.<br />

Die Firma Schulte ist überregional für ihre<br />

hochwertigen Fleisch- und Wurstspezialitäten<br />

bekannt und neben Böckmann<br />

und AWILA einer der größten Arbeitgeber<br />

in Lastrup. Auch im Gewerbegebiet in<br />

Hemmelte hat im Laufe der letzten Jahre<br />

eine Ansiedlung von Gewerbebetrieben<br />

verschiedenster Art stattgefunden.<br />

Heute bieten Handel, Handwerk und<br />

Gewerbe in der Gemeinde dank des vorausschauenden<br />

Handelns der politisch<br />

Verantwortlichen einen bunten Branchenmix<br />

und zahlreiche Arbeitsplätze.<br />

Waren 1980 in Lastrup noch insgesamt<br />

1.177 Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig<br />

beschäftigt, konnte diese Zahl<br />

auf nahe zu 2.300 Arbeitnehmer im Jahre<br />

2009 gesteigert und damit fast verdoppelt<br />

werden. Auch die Arbeitslosenquote<br />

bewegt sich landkreisweit im unteren Niveau.<br />

Industrie und Gewerbe haben in<br />

Verwaltung und Bevölkerung einen hohen<br />

Stellenwert.<br />

In den vergangenen Jahren konnte die<br />

Gemeinde zahlreiche Gewerbegrundstücke<br />

insbesondere an Existenzgründer<br />

veräußern, sodass sich das Bild in den Industriegebieten<br />

ständig positiv verändert.<br />

Die Ausweisung weiterer Gewerbeflächen<br />

wird auch in den kommenden<br />

Jahren eine der vordringlichsten Aufgaben<br />

sein.<br />

Einer der Gründe, die für eine Ansiedlung<br />

und Expansion von Gewerbe in unserer<br />

Gemeinde sprechen, ist nicht zuletzt<br />

die günstige Verkehrs anbindung.<br />

Sie wird vor allem durch die im Dezember<br />

2009 freigegebene, rund sechs Kilometer<br />

lange Umgehungs straße gewährleistet,<br />

die darüber hinaus für eine deutliche<br />

Entlastung des Lastruper Ortskerns<br />

aufgrund des in den letzten Jahren sehr<br />

stark zugenommenen Schwerlastverkehrs<br />

sorgt. Für weitere Entlastung sorgt<br />

die neue Ortsentlastungsstraße zwischen<br />

der Bundesstraße 213 und der Landesstraße<br />

837, die im vergangenen Jahr fertig<br />

gestellt wurde.<br />

Lastrup verfügt vollständig über die für<br />

eine Landgemeinde dieser Größenordnung<br />

erforderlichen infrastruk turellen<br />

Einrichtungen. In den meisten der insgesamt<br />

fünf Kindergärten im Gemeindegebiet<br />

sind neben den Regelgruppen auch<br />

entsprechende Krippengruppen für die<br />

Betreuung der unter dreijährigen Kinder<br />

eingerichtet. Dies ermöglicht insbesondere<br />

jungen Eltern einen schnellen Wiedereinstieg<br />

in das Erwerbsleben.<br />

Die Grundschule in Hemmelte wird als<br />

»Volle Halbtagsschule«, die Grundschule<br />

in Lastrup als »Verlässliche Grundschule«<br />

geführt. Seit August 2010 schließlich<br />

wird die Haupt- und Realschule Lastrup<br />

als »Offene Ganztagsschule« betrieben<br />

und bietet so den Schülern neben einem<br />

Mittagessen zahlreiche Wahlan gebote<br />

am Nachmittag an.<br />

Eine große Auswahl an unterschiedlichen<br />

Hilfe- und Pflege formen bietet rund -<br />

um quali tativ hochwertige Betreuung insbesondere<br />

für ältere und hilfsbedürftige<br />

Menschen durch hervorragend ausgebildetes<br />

Fachpersonal. Das St. Elisabeth-Stift<br />

ermöglicht neben den klassischen Pflegeformen<br />

auch betreute Wohnmöglich -<br />

keiten mit größtmöglicher Eigenständigkeit<br />

der Bewohner. Der Caritas-Verein<br />

Alten oythe unterhält in Lastrup einen<br />

heilpädagogischen Kindergarten, eine<br />

Tagesbildungsstätte sowie zwei Wohnheime<br />

und eine Werkstatt für Menschen mit<br />

Behinderung. Mehrere Ärzte, zwei Apotheken,<br />

zahlreiche Einrichtungen auf<br />

dem Gesundheitssektor, eine Postagentur<br />

sowie verschiedene Banken runden das<br />

infrastrukturelle Angebot Lastrups ab.<br />

Auch im sportlichen Bereich zeigen wir<br />

uns gerne von unserer besten Seite. Die<br />

Sportschule in Lastrup sowie die Pferdezuchthöfe<br />

Klatte und Böckmann sind<br />

hier sicherlich nur einige der Highlights<br />

auf diesem Gebiet. Darüber hinaus bietet<br />

die Gemeinde Lastrup ihren Bürgern und<br />

Gästen ein großzügig gestaltetes Sportund<br />

Freizeitangebot mit Sportanlagen,<br />

die sich auf modernstem Niveau bewegen<br />

und keinen Vergleich zu scheuen<br />

brauchen.<br />

Die Lastruper Geschäftswelt bietet der<br />

Bevölkerung eine Vielfalt von Einkaufsmöglichkeiten.<br />

Eine gesunde Mischung<br />

aus landwirtschaftlichen Betrieben, Baugewerbe,<br />

Handel und zunehmend auch<br />

Dienstleistern prägen das Bild Lastrups.<br />

Der Drang nach Wohneigentum ist bei<br />

uns ungebrochen und wird durch die<br />

groß zügige Ausweisung von Baugebieten<br />

mit niedrigen Grundstückspreisen unterstützt.<br />

Insbesondere junge Familien profitieren<br />

bei ihrer Suche nach einem geeig<br />

neten Baugrundstück von den Extra-<br />

Vergünstigungen, die die Gemeinde<br />

ihren zukünftigen Bürgerinnen und Bürgern<br />

hier einräumt.<br />

■<br />

Foto: Gemeinde Lastrup<br />

212 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Standort<br />

Foto: Gemeinde Lindern<br />

BÜRGERMEISTER<br />

RAINER RAUCH<br />

Lindern<br />

Die Gemeinde Lindern mit ihren<br />

rund 4.900 Einwohnern wird<br />

seit jeher von der Landwirtschaft<br />

geprägt. Heute spielen vor allem<br />

die mittelständischen Familienbetriebe<br />

in den vor- und nachgelagerten<br />

Bereichen der Agrarund<br />

Ernährungswirtschaft sowie<br />

die Baubranche eine große<br />

ökonomische Rolle.<br />

Die Ausweisung von rund 25 Hektar<br />

Gewerbe- und Industrieflächen in<br />

den vergangenen Jahren führte zu<br />

Neuansiedlungen und Betriebserweiterungen<br />

und damit zu einer positiven wirtschaftlichen<br />

Entwicklung der kleinsten<br />

Gemeinde im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland.<br />

Günstige Steuer- und Abgabensätze bieten<br />

sowohl Existenzgründern wie florierenden<br />

Betrieben ein attraktives wirtschaftliches<br />

Umfeld. Zurzeit stehen noch<br />

sechs Hektar Gewerbe- und Indus trie flä -<br />

chen im Eigentum der Gemeinde zur Verfügung.<br />

Im rechtsgültigen Flä chen nut -<br />

zungsplan sind darüber hinaus weitere 20<br />

Hektar Gewerbeflächen dargestellt.<br />

Hauptarbeitgeber in der Gemeinde mit<br />

rund 280 Arbeitsplätzen ist Deutschlands<br />

Marktführer im Bereich Kalbfleisch, die<br />

»Bahlmann-Unternehmensgruppe«; ihre<br />

hoch moderne Feinzerlegung am Standort<br />

Lindern wurde vor anderthalb Jahren in<br />

Betrieb genommen und erschließt der<br />

Unternehmensgruppe europaweit völlig<br />

neue Absatzmärkte.<br />

Aufgrund des hohen Durchgangsverkehrs<br />

auf der Landesstraße 837 mit einem<br />

Schwer- und Güterverkehrsanteil von<br />

teils deutlich über 20 Prozent wird von<br />

der Gemeinde zurzeit die Planung einer<br />

kommunalen Ortsentlastungsstraße betrieben.<br />

Die vom Rat beschlossene Vorzugsvariante<br />

im Süden der Gemeinde<br />

wird auch der verbesserten Anbindung<br />

des Gewerbegebietes Stühlenfeld an den<br />

überörtlichen Verkehr, insbesondere im<br />

Hinblick auf den geplanten vierspurigen<br />

Ausbau der E 233, dienen. Das Planfeststellungsverfahren<br />

für diese wichtige Infrastrukturmaßnahme<br />

konnte im Oktober<br />

2010 eingeleitet werden. So ist davon auszugehen,<br />

dass der Planfeststellungsbeschluss<br />

<strong>2011</strong> erfolgen kann und ein Bau<br />

ab 2012 in greifbare Nähe rückt.<br />

Für die Betriebe der Baubranche in der<br />

Gemeinde ist die Dorferneuerung Liener/<br />

Auen-Holthaus außerordentlich bedeutsam<br />

gewesen. Im Rahmen dieser als Modellprojekt<br />

des Landes Niedersachsen<br />

geführten Dorferneuerung wurden bis<br />

Ende 2010 fast 2,5 Millionen Euro von<br />

privater Seite in die Instandsetzung von<br />

Gebäuden investiert. Die Dorferneuerung<br />

wird voraussichtlich zum Jahr 2012 fortgeführt.<br />

Die Dorferneuerung Lindern mit dem<br />

Kernort Lindern sowie den Bauerschaften<br />

Neuenkämpen, Osterlindern und Stühlenfeld<br />

ist seit Mai 2009 in die konkrete Umsetzungsphase<br />

gegangen. Neben mehreren<br />

öffentlichen Projekten sind auch hier<br />

Hauptarbeitgeber in der Gemeinde ist Deutschlands Marktführer im Bereich Kalbsfleisch, die<br />

Bahlmann-Unternehmensgruppe: Die hochmoderne Feinzerlegung am Standort Lindern<br />

wurde vor anderthalb Jahren in Betrieb genommen und erschließt der Unternehmensgruppe<br />

europaweit völlig neue Absatzmärkte.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

Bürgermeister Rainer Rauch ist seit 2001 für<br />

seine Gemeinde im Amt.<br />

bereits zahlreiche private Investitionen erfolgt.<br />

<strong>2011</strong> ist die Sanierung und dorftypische<br />

Umgestaltung des Ortskerns im Bereich<br />

der Kirchstraße sowie der Straßen<br />

Bütersweg und Am Vask geplant.<br />

Die Gemeinde Lindern bietet ein attraktives<br />

Wohn- und Lebensumfeld. Neben<br />

preisgünstigen Wohnbaugrundstücken in<br />

der Kerngemeinde und verschiedenen<br />

Bauerschaften verfügt die Gemeinde über<br />

ein gut ausgestattetes Schulzentrum mit<br />

Grund-, Haupt- und Realschule und vielfältige<br />

Sportmöglichkeiten. Die Kinderbetreuung<br />

wird durch den Kath. Kindergarten<br />

St. Michael mit 150 Plätzen sichergestellt.<br />

Eine Krippe zur Betreuung von Kindern<br />

unter drei Jahren mit 15 Plätzen<br />

konnte in Anbindung an den Kindergarten<br />

im Sommer <strong>2011</strong> eröffnet werden.<br />

Im kulturellen Bereich hat sich Lindern<br />

auch überregional einen Namen gemacht.<br />

Vom 17. Juni bis 17. Juli <strong>2011</strong> finden die<br />

achten Linderner Kultur wochen statt. Neben<br />

einem Internationalen Bildhauersymposium<br />

(17. Juni bis 3. Juli) werden Profiund<br />

Hobbykünstler aus der Region ausstellen.<br />

Daneben präsentiert die Stiftung<br />

Preußischer Kulturbesitz mit dem Museum<br />

Europäischer Kulturen Berlin in den Räumen<br />

der Galerie Lindern im Heimathaus<br />

Lindern die Ausstellung »Polnische Volkskunst«.<br />

Hierbei handelt es sich um die einmalige<br />

Sammlung Orth, eine der größten<br />

Kollektionen polnischer naiver Kunst, die<br />

bisher der Öffentlichkeit noch nicht zugänglich<br />

war.<br />

■<br />

213<br />

Foto: Gemeinde Lindern


Standort<br />

BÜRGERMEISTER<br />

THOMAS STÄDTLER<br />

Löningen<br />

Foto: Thomas Bertelt<br />

Die Stadt Löningen ist ein<br />

attraktiver und zukunftsfähiger<br />

Wirtschaftsstandort für<br />

Industrie- und Gewerbebetriebe<br />

jedweder Art. Etwas in Löningen<br />

(U)unternehmen zu wollen,<br />

bedeutet, »Vorfahrt« zu haben.<br />

Foto: Sylvia Burkhart<br />

Unternehmer, ob schon in Löningen<br />

ansässig oder noch in der Entscheidungsphase,<br />

werden hier<br />

persönlich und auf die individuellen Bedürfnisse<br />

abgestimmt betreut, insbesondere<br />

bei der Erledigung der oftmals vielfältig<br />

zu erfüllenden öffentlich-rechtlichen<br />

und bürokratischen Verpflichtungen.<br />

Gerne übernimmt die Stadt im Rahmen<br />

der Erfüllung des Wirtschaftsförderungsauftrages<br />

auch weitere Dienstleistungen,<br />

wie z. B. die Vorbereitung von<br />

Grundstücksgeschäften, Förderanträgen<br />

oder Personalgewinnungsmaßnahmen.<br />

Entscheidend ist, dass nicht nur beraten,<br />

sondern aktiv unterstützt und gehandelt<br />

wird. Das Motto ist: Es gibt nichts Gutes,<br />

außer man tut es!<br />

Löningen liegt verkehrsgüns tig direkt<br />

an der E 233/B 213 und damit auch nahe<br />

bei den Bundesautobahnen A 1/A 29 und<br />

A 31. Die von der Stadt erschlossenen Industrie-<br />

und Gewerbeflächen werden zu<br />

fairen Konditionen vergeben. Günstige<br />

Steuersätze sorgen dafür, dass zahlreiche<br />

Stolz auf seine Stadt: Der Löninger Bürgermeister<br />

Thomas Städtler.<br />

Die Stadt am Fluss: Löningen befindet sich im »Erholungsgebiet Hasetal«, benannt nach dem<br />

Fluss Hase, der in der Nähe von Osnabrück entspringt und in Meppen in die Ems mündet.<br />

Sehenswert ist die katholische St. Vitus-Kirche; das Wahrzeichen Löningens gilt als die<br />

größte pfeilerlose Saalkirche Deutschlands.<br />

Betriebe bereits jetzt Löningen als Produktions-<br />

und Dienstleistungsstandort gewählt<br />

haben. Die Stadt ist stolz auf erfolg -<br />

reiche Unternehmen des Maschinen- und<br />

Werkzeugbaus, der Bauwerkerhaltung,<br />

der Lebensmittelindustrie, der Landmaschinentechnikbranche<br />

und der Ver- und<br />

Entsorgungstechnik. Hochqualifizierte<br />

Hand werks betriebe aller Art und ein<br />

großes Spektrum im Dienstleistungs- und<br />

Informations technikbereich runden dieses<br />

Bild ab.<br />

Dass Löningen in eine zukunftsweisende<br />

Verkehrsinfrastruktur investiert hat,<br />

zeigt sich neben der bereits 2008 fertig gestellten<br />

Nord-Ost-Tangente jetzt an der im<br />

Juni 2010 eingeweihten innerstädtischen<br />

Entlas tungs straße, der Ost-West-Achse.<br />

Der Güter bahn hof wurde dabei aus der Innenstadt<br />

in das Industriegebiet Löningen-<br />

Ost verlegt, sodass dort modernste Gleisanlagen<br />

geschaffen werden konnten, die<br />

von Firmen zum eisenbahngeeigneten<br />

Güterverkehr genutzt werden können.<br />

Als richtungweisend wird die Idee der<br />

Schaffung einer autarken Energiever -<br />

sorgung der im Gewerbegebiet Löningen-<br />

West gelegenen Betriebe angesehen. Durch<br />

die spezifischen Energiebedarfe und die<br />

Nähe der Unternehmen zueinander soll<br />

eine Möglichkeit geschaffen werden, ein<br />

lokales Energieversorgungsnetz zu etablieren.<br />

Schon jetzt wird das Schulzentrum<br />

an der Ringstraße zu einem Drittel<br />

mit kostenloser Fernwärme aus einer örtlichen<br />

Biogasanlage versorgt und damit<br />

nebenbei der Kohlendioxidausstoß pro<br />

Jahr um etwa 375 Tonnen reduziert. Für<br />

diesen Fernwärmeverbund wurde der<br />

Stadt Löningen im Rahmen des Landes -<br />

wettbewerbs »Klima kommunal 2010« im<br />

Oktober diesen Jahres eine Auszeichnung<br />

verliehen. Das Preisgeld in Höhe von<br />

50.000 Euro soll nun unmittelbar und<br />

vollständig in das nächste Umweltprojekt<br />

der Stadt Löningen, das sog. Fernwärmekonzept<br />

II fließen. Im Rahmen dieses<br />

zweiten Teils des Fernwärmesystems, an<br />

dem seit September 2010 bereits gebaut<br />

wird, sollen unter anderem Schulen, weitere<br />

öffentliche Gebäude und als bisher<br />

größter Abnehmer das Krankenhaus samt<br />

Altersheim zukünftig mit Fernwärme versorgt<br />

werden.<br />

In der Stadt Löningen gibt es ein Kinderkrippen-,<br />

Jugendbetreuungs- und Ganztagsschulkonzept.<br />

Die Zukunft gehört unseren<br />

Kindern. Deshalb hat die Stadt Löningen<br />

ein Konzept entwickelt, dessen<br />

Maßnahmen je nach Bedarf und Haushaltslage<br />

umzusetzen sind. Hierzu zählt<br />

auch der Ausbau der Betreuungsange -<br />

bote für Kleinkinder, Kindergartenkinder<br />

und das Angebot für die freiwillige Nutzung<br />

einer Ganztagsbetreuung für Schüler.<br />

Besonders hervorzuheben ist, dass ein<br />

Krippenbetrieb für die ein- bis dreijährigen<br />

Kinder in enger Kooperation mit der<br />

Katholischen Kirchengemeinde als Träger<br />

und Wirtschaftsunternehmen bereits zum<br />

1. Oktober 2007 eingerichtet werden konnte<br />

und Jahr für Jahr um weitere Angebote<br />

ergänzt werden soll. Der Kinderschutzbund<br />

Cloppenburg hat diese Initiative als<br />

vorbildlich ausgezeichnet. Auch für die<br />

drei- bis sechsjährigen Kinder ist gesorgt,<br />

hierfür stehen insgesamt rund 400 Kinder<br />

gartenplätze zur Verfügung.<br />

Besuchen Sie uns am besten persönlich<br />

in Löningen oder aber unternehmen Sie<br />

zunächst als Vorgeschmack einen virtuellen<br />

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214 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Standort<br />

Foto: Stadt Lohne<br />

BÜRGERMEISTER<br />

HANS GEORG NIESEL<br />

Lohne<br />

Lohne wächst. Selbst in der Krise.<br />

Mehr Einwohner, mehr Betriebe,<br />

mehr sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte. Und das seit Jahren.<br />

Einzig bei den Steuereinnahmen bekommt<br />

die Stadt zu spüren, dass<br />

der Markt für die Unternehmen<br />

schwieriger geworden ist. Doch selbst hier<br />

lässt sich festhalten: Das Ausmaß ist weit<br />

geringer als andernorts. Und so steht unterm<br />

Strich auch weiterhin: eine Pro-Kopf-<br />

Verschuldung nahezu von null Euro und<br />

eine so niedrige Zahl Arbeitsloser, wie<br />

sie nur wenige andere niedersächsische<br />

Städte aufweisen können.<br />

Ihren Ursprung hat die positive Entwicklung<br />

Lohnes ausgerechnet im Gefieder<br />

einer Gans. Denn mit der Produktion<br />

von Schreibfedern aus Gänsekielen fing<br />

die industrielle Entwicklung Lohnes an.<br />

1801 war das. Heute ist das Mittelzentrum<br />

Lohne bekannt als »Stadt der Spezialindustrien«<br />

– auch überregional. 230<br />

Hektar Gewerbe- und Industriefläche<br />

weist das Katasteramt für Lohne aus. Auf<br />

den gut erschlossenen Grundstücken<br />

haben sich mehr als 1.900 Betriebe angesiedelt.<br />

Fast 11.000 sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte finden in ihnen<br />

Arbeit.<br />

Vor allem die Kunststoffindustrie prägt<br />

die Stadt. Die größten Lohner Arbeitgeber<br />

tummeln sich in dieser Branche: Pöppelmann,<br />

Polytec, RPC Bramlage, Dettmer<br />

(Delo), Atka, um nur einige zu nennen.<br />

Das Know-how in den Unternehmen:<br />

riesengroß. Selbst hinter scheinbar ein -<br />

fachen Teilchen steckt viel Raffinesse. Das<br />

macht die Lohner Wirtschaft so wertvoll<br />

für den Weltmarkt. Ob Handschuhfächer<br />

oder Folienverpackungen, Blumentöpfe<br />

oder Bierfassverschlüsse, Cremedosen<br />

oder Shampooflaschen – sie alle werden<br />

von Lohne aus auf die nahe Hansalinie,<br />

die Autobahn 1, geschickt und von dort in<br />

viele Länder dieser Welt transportiert.<br />

Aber auch Unternehmen aus anderen<br />

Branchen machen von sich Reden: die<br />

Firma Envitec Biogas AG zum Beispiel,<br />

die weltweit zu den größten Biogas-Anlagenbauern<br />

zählt.<br />

Der positiven Entwicklung unserer Wirt -<br />

schaft trägt die Stadt Rechnung: durch<br />

laufende Investitionen in die In fra struktur,<br />

niedrige Hebesätze bei Gewerbe- und<br />

Grundsteuer oder die bedarfs gerechte<br />

Ausweisung neuer Gewerbegebiete in<br />

Autobahnnähe oder in Krimpenfort. So<br />

schaffen Politik und Ver waltung stetig<br />

ausreichend Bauland für die weitere<br />

Entwicklung.<br />

Hans Georg Niesel ist seit dem 1. November 2001 hauptamtlicher Bürgermeister. 1979<br />

wurde der Jurist Stadtdirektor in Lohne. Er ist 66 Jahre alt, verheiratet und hat drei<br />

erwachsene Kinder.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

Mitarbeiter von Pöppelmann bei der Vermessung<br />

einer Spritzgussform. Der Kunststoffproduzent<br />

ist Lohnes größter Arbeitgeber.<br />

Das Motto der Unternehmensführung:<br />

»Menschen machen den Unterschied«.<br />

Auch für die Arbeitnehmer wird gesorgt.<br />

Auf drei bis vier Hektar entstehen<br />

jedes Jahr neue Häuser. Die Eigenheimquote<br />

liegt weit über dem Landesdurchschnitt.<br />

Mehr als 80 Prozent der Einwohner<br />

leben laut Niedersächsischer Lan -<br />

destreuhandstelle in Lohne in den eigenen<br />

vier Wänden. Niedersachsenweit sind es<br />

knapp 60 Prozent.<br />

Der Wohlfühlfaktor ist hoch. Studien<br />

zeigen immer wieder: Die Menschen sind<br />

zufrieden mit ihrem Leben in Lohne. Sie<br />

fühlen sich eng verbunden mit der Region,<br />

beruflich wie privat. Wir wollen diese<br />

Bande erhalten. Unsere Ziele: Familien<br />

unterstützen, Firmen fördern.<br />

Deshalb halten wir die Grundstückspreise<br />

niedrig, deshalb setzen wir uns für<br />

die Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />

ein, deshalb zahlen die Unternehmer vergleichsweise<br />

wenig Gewerbesteuer, deshalb<br />

investieren wir viel in die Ausstattung<br />

der Schulen, Kindergärten und<br />

Krippen. Deshalb gibt es ein umfassendes<br />

Bildungs- und Weiterbildungsangebot<br />

sowie eine gute ärztliche Versorgung.<br />

Deshalb haben wir vor Jahren viel Park -<br />

raum geschaffen und die Innenstadt<br />

saniert. Diesen Weg werden wir weitergehen.<br />

Gemeinsam mit Handel und Immobilieneigentümern<br />

wollen Rat und<br />

Verwaltung die Innenstadt weiter be -<br />

leben. Dazu zählt auch, gemeinsam mit<br />

Investoren großzügige Verkaufsangebote<br />

in der Fußgängerzone zu schaffen. ■<br />

215<br />

Foto: Pöppelmann


Standort<br />

BÜRGERMEISTER<br />

LUDGER MÖLLER<br />

Molbergen<br />

Die Gemeinde Molbergen<br />

hat seit Beginn der 1990er<br />

Jahre einen viel beachteten<br />

wirtschaftlichen Aufschwung<br />

mit weit überdurchschnittlichen<br />

Wachstumsraten bei ihren<br />

Einwohner-, Beschäftigungsund<br />

Arbeitsplatzzahlen<br />

genommen.<br />

Neues Gewerbegebiet am Kneheimer Weg, das das im Bau befindliche Vorhaben des Viehhandelsunternehmens<br />

Burke zeigt (Fahrzeughalle mit Waschplatz, Bürogebäude).<br />

Foto: Gemeinde Molbergen<br />

Diese rasante Entwicklung nach -<br />

haltig zu konsolidieren, ist daher<br />

Hauptanliegen der handelnden<br />

Akteure. Zuletzt konzentrierten sich die<br />

Anstrengungen auf eine weitere Verbes -<br />

serung der Rahmenbedingungen für die<br />

heimische Wirtschaft und Bevölkerung.<br />

Im Vordergrund steht die Anbindung an<br />

das überregionale Verkehrsnetz, sprich<br />

die Bundesstraße 213 / E 233, die gerade<br />

in Zeiten der Internationalisierung der<br />

Märkte sowie des stetig zunehmenden<br />

Güterverkehrs mehr und mehr an Bedeutung<br />

gewinnt. Neben der weiter unerlässlichen<br />

Anschlussstelle der durch den Ort<br />

führenden Landesstraße 836 an die B 213<br />

laufen hier aktuell intensive Bestrebungen<br />

zum Ausbau der Kreisstraße 157 –<br />

Kneheimer Weg, die schon auf die B 213<br />

mündet. Die Erfolgsaussichten für eine<br />

kurzfristige Realisierung, möglichst noch<br />

in <strong>2011</strong>, sind vielversprechend. Ursächlich<br />

hierfür ist die Ausweisung eines<br />

neuen 9,5 Hektar großen Gewerbeareals<br />

direkt am Kneheimer Weg. Diese Lage bietet<br />

eine Reihe von Vorteilen:<br />

• Wettbewerbsfähiger und hochwertiger<br />

Standort, der Betriebsgrundstücke mit<br />

einem großen zusammenhängenden<br />

Flächenzuschnitt ermöglicht. Durch<br />

das Erschließungskonzept ist eine besondere<br />

Eignung für industrielle Ansiedlungen<br />

(unter anderem mit Logistikfunktionen)<br />

gegeben.<br />

• Unmittelbare Nähe zur E 233, an der<br />

sonst zurzeit kaum sofort verfügbare<br />

GI-Flächen vorhanden sind. Die E 233<br />

hat im europäischen <strong>Verbund</strong> eine hohe<br />

verkehrstechnische Bedeutung und verbindet<br />

grenzüberschreitend einen vielfältig<br />

verflochtenen Wirtschaftsraum<br />

von den Niederlanden bis zu den skandinavischen<br />

Ländern.<br />

• Vergleichsweise hohe Ausnutzbarkeit<br />

der Flächen aufgrund der Ausweisung<br />

als GIe-Gebiet mit nur geringen Einschränkungen<br />

wegen möglicher Emissionen<br />

auf die unmittelbare Umgebung<br />

oder anderer Nutzungskonflikte.<br />

• Ansiedlungskonzentration auf die<br />

Schwer punktbranchen in der Region<br />

und damit verbesserte Kooperationsmöglichkeiten<br />

von Unternehmen (unter<br />

anderem durch Mitgliedschaft in<br />

den Branchennetzwerken Ernährungswirtschaft,<br />

Me tall-, Maschinen- und Anlagenbau,<br />

Logistik, umweltschonende<br />

Technologien, Kunststoff) in einem<br />

gründerfreundlichen Umfeld.<br />

• Einbindung in durchgängige Wertschöpfungsketten<br />

mit allen vor- und<br />

nachgelagerten Bereichen, regionale<br />

Märkte und Kompetenznetzwerke.<br />

Meine Hoffnung als Bürgermeister<br />

liegt naturgemäß darin, von dem vorhandenen<br />

Erweiterungspotenzial schon bald<br />

Gebrauch machen zu müssen bzw. dürfen.<br />

Der Anfang ist mit zwei renommierten<br />

örtlichen Unternehmen, dem Viehhandel<br />

Stefan Burke und dem Hygienedienstleister<br />

DesFa Niemann GmbH, gemacht,<br />

die am Kneheimer Weg einen<br />

neuen Betriebsstandort gefunden haben.<br />

Weitere Firmen werden folgen!<br />

Diese profitieren von einem – gerade<br />

angesichts des viel zitierten demogra -<br />

fischen Wandels – wesentlichen Standortvorteil,<br />

dem schier unerschöpflichen<br />

Arbeitskräftepotenzial in der jüngsten<br />

Gemeinde Deutschlands (Bevölker ungs -<br />

anteil von 48,3 Prozent bis 35 Jahren,<br />

22,1 Prozent unter 15 Jahre).<br />

Handel und Gewerbe brauchen motivierte<br />

und qualifizierte Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter. Ein besonderes Anliegen<br />

der Gemeinde ist daher die Stärkung<br />

der (frühkindlichen) Bildungsinfrastruktur.<br />

Dies wurde in 2010 mit dem Neubau<br />

einer zweigruppigen Kinderkrippe und<br />

dem Erweiterungsbau der Anne-Frank-<br />

Schule (Haupt- und Realschule) unterstrichen.<br />

Damit wurde das bestehende<br />

Angebot im Gemeindegebiet von insgesamt<br />

drei Kindergärten, zwei Grundschulen<br />

und einer weiterführenden Schule<br />

bedarfsgerecht erweitert.<br />

Nicht unerwähnt bleiben soll in diesem<br />

Zusammenhang, dass die Grundschule<br />

Molbergen und die Anne-Frank-Schule<br />

Molbergen seit Kurzem als Ganztagsschule<br />

geführt werden – ein weiterer Beitrag<br />

zur besseren Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf.<br />

Die hoffentlich zahlreichen auch neuen<br />

Arbeitgeber und Arbeitnehmer finden<br />

in der Gemeinde Molbergen ein attraktives<br />

Umfeld vor, das sich neben dem vielfäl<br />

tigen Bildungsangebot durch einen<br />

hohen Freizeit- und Erholungswert auszeichnet.<br />

Die konstant hohen Übernachtungszahlen<br />

von 130.000 bis 140.000<br />

Touristen jährlich sind hierfür ein untrügliches<br />

Indiz.<br />

Die besondere Wohn- und Lebensqualität<br />

zeigt sich auch an der – entgegen<br />

dem landläufigen Trend – ungebrochen<br />

starken Nachfrage nach Wohngrund -<br />

stücken. Dem kann in allen Ortsteilen<br />

durch ein entsprechendes Angebot Rechnung<br />

getragen werden. Eine attraktive<br />

Alternative in landschaftlich reizvoller<br />

Umgebung wird sich hier ab dem Frühjahr<br />

<strong>2011</strong> mit der Erschließung von 34<br />

Bauplätzen im Norden Molbergens Am<br />

Buchen baum eröffnen.<br />

Sie sehen, der Wirtschafts-, Wohn- und<br />

Erholungsstandort Molbergen bietet<br />

Entwicklungspotenziale in jeder Hinsicht.<br />

Ich lade Sie herzlich ein, sich hiervon<br />

selbst zu überzeugen.<br />

■<br />

216 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Standort<br />

Foto: Gemeinde Neuenkirchen-Vörden<br />

BÜRGERMEISTER<br />

ALFONS WIESCHMANN<br />

Neuenkirchen-<br />

Vörden<br />

Als südlichste Gemeinde im<br />

Land kreis Vechta ist die Gemeinde<br />

Neuenkirchen-Vörden mit einer<br />

Fläche von mehr als 90 Quadratkilometern<br />

und einer Zahl von<br />

8.000 Einwohnern ein äußerst<br />

attrak tiver Gewerbestandort.<br />

Chef bis 2014: Alfons Wieschmann ist nach<br />

der Einführung der eingleisigen Kommunalverfassung<br />

seit 1999 hauptamtlicher<br />

Bürgermeister der Gemeinde.<br />

Unmittelbare Nähe zur A1 – das ist für viele Firmen, wie z. B. die Firma Eurofresh im Gewerbegebiet<br />

Fehrenkamp, ein wichtiges Argument, sich in den Gewerbegebieten in Neuenkirchen-Vörden<br />

anzusiedeln.<br />

Durch die Lage direkt an der gleichnamigen<br />

Anschlussstelle der Autobahn<br />

A 1 Hansalinie sind die beiden<br />

Ortszentren Neuenkirchen und Vörden<br />

in rund zwei Kilometern zu erreichen.<br />

Auch die Gewer begebiete Fehrenkamp<br />

und Hörster Heide, sowie der Niedersachsenpark<br />

liegen nicht mehr als 500 Meter<br />

von der Autobahnauffahrt entfernt. Über<br />

den Bahnhof Neuenkirchen ist die Gemeinde<br />

an das Streckennetz der Deutschen<br />

Bahn angeschlossen.<br />

Neben der verkehrsgünstigen Lage<br />

sorgen die reizvolle Landschaft, ein vielfältiges<br />

Freizeitangebot sowie hervor -<br />

ragende Infrastruktureinrichtungen für<br />

einen hohen Wohnwert in Neuenkirchen-<br />

Vörden. Eine ausgewogene Verteilung<br />

von Kindergärten und Grundschulen ermög<br />

lichen eine wohnortnahe Betreuung<br />

und Beschulung. Eine Haupt- und Realschule<br />

ist im Ortsteil Neuenkirchen vorhanden.<br />

Das Gymnasium in der Nachbarstadt<br />

Damme ist über direkte Busverbindungen<br />

schnell zu erreichen. Einkaufsmöglich<br />

keiten bestehen in den Ortszentren<br />

von Neuenkirchen und Vörden. Ein<br />

dem Bedarf angepasstes Angebot an Supermärkten<br />

und Discountern ergänzt das<br />

Angebot der örtlichen Fachgeschäfte. Der<br />

Ortskern von Neuenkirchen ist im Zuge<br />

der Dorf erneuerung mit großem Aufwand<br />

neu gestaltet worden und auch die<br />

Ortschaft Vörden steht unmittelbar vor einer<br />

Erneuerung.<br />

Auch im Freizeitbereich hat Neuenkirchen-Vörden<br />

einiges zu bieten: Das Naturbad<br />

Vörden ist durch sein alternatives<br />

Betriebskonzept schon mehr als ein<br />

Geheimtipp in der näheren und weiteren<br />

Umgebung geworden. Im Kulturbahnhof<br />

Neuenkirchen-Vörden, einem soziokul -<br />

turellen Zentrum, finden Veranstaltungen<br />

der unterschiedlichsten Richtungen<br />

statt. Das Schlachtereimuseum Vörden ist<br />

das einzige seiner Art in Deutschland und<br />

eine Hommage an das Schlachterhandwerk,<br />

dass in Vörden eine sehr große Tradition<br />

hat. Über den Zweckverband Dammer<br />

Berge wurden der Moorerlebnispfad<br />

Campemoor und der Nordic-Walking-Park<br />

Dammer Berge eingerichtet.<br />

In Neuenkirchen-Vörden sind leistungsfähige<br />

Betriebe der Fleischwaren- und<br />

Futtermittelindustrie beheimatet, die von<br />

hier aus ihre Kunden im gesamten Europa<br />

bedienen. Neben diesen Bereichen ist der<br />

Gesundheitssektor in Neuenkirchen-Vörden<br />

stark vertreten. Die Clemens- August-<br />

Klinik für Psychotherapie und Psychosomatrie,<br />

die Clemens-August- Jugendklinik<br />

sowie die Fachklinik St. Marien stift für<br />

suchtkranke Männer gehören zu den<br />

größten Arbeitgebern der Gemeinde.<br />

Die Gemeinde Neuenkirchen-Vörden ist<br />

Gesellschafterin des Niedersachsenparks,<br />

dem mit 412 Hektar größten interkommunalen<br />

Gewerbe- und Industriegebiet in<br />

Niedersachsen. In dem direkt an der Autobahnanschlussstelle<br />

gelegenen Gewerbeund<br />

Industriegebiet mit 300 Hektar netto<br />

Baufläche, stehen 200 Hektar als restriktionsarme<br />

Industrie flächen zur Verfügung.<br />

Derzeit werden von der Niedersachsenpark<br />

GmbH Frund 90 Hektar für die industrielle<br />

Entwicklung vorgehalten. Ansiedlungswünsche<br />

bis zu einer Größe von<br />

50 Hektar können zusammenhängend<br />

realisiert werden.<br />

In einem beispielhaften Public-Private-<br />

Partnership-Modell arbeiten hier kreisgrenzenübergreifend<br />

die Standortkommunen<br />

Neuenkirchen-Vörden, Rieste,<br />

Bersenbrück und Damme mit der Privatwirtschaft,<br />

vertreten durch die MBN Bau<br />

AG, zusammen, um die wirtschaftliche<br />

Wachstumsregion Osnabrück/Vechta zukunftsfähig<br />

zu gestalten.<br />

Mit ihrem Engagement verfolgt die<br />

Gemeinde Neuenkirchen-Vörden gemeinsam<br />

mit den anderen Gesellschaftern das<br />

Ziel durch ein Reservoir hochwertiger Gewerbe-<br />

und Industrieflächen neue Wertschöpfung<br />

in der Region zu etablieren<br />

und den regionalen Akteuren Raum für<br />

ihre Wachstumsambitionen zu bieten. Die<br />

Ansiedlungen des für Nord-West- Europa<br />

zuständigen Logistikzentrums des französischen<br />

Automobilherstellers P. S.A. sowie<br />

der Landmaschinenfabrik Grimme bestä -<br />

tigen den Erfolg dieser Philosophie. ■<br />

Foto: Gemeinde Neuenkirchen-Vörden<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

217


Standort<br />

BÜRGERMEISTER<br />

HUBERT FRYE<br />

Saterland<br />

Foto: Gemeinde Saterland<br />

Das Saterland (»Seelterlound«)<br />

pflegt eine Besonderheit, seine<br />

Minderheitensprache Saterfriesisch<br />

(»seeltersk«). Auf<br />

diese Besonderheit sind wir<br />

stolz. Sie macht uns auch in<br />

eigener Weise bekannt.<br />

Aufgrund der ursprünglich geogra -<br />

fischen Isolation, begrenzt durch<br />

ausgedehnte Moorgebiete, hat sich<br />

hier eine eigene Sprache entwickelt und<br />

erhalten, die noch von ca. 2.000 Einwohnern<br />

gesprochen wird. Diese Besonderheit<br />

brachte 1991 den Eintrag als »kleinste<br />

Sprachinsel Europas« in das Guinness-<br />

Buch der Rekorde. Selbst die Ortsschilder<br />

der vier Gemeindeteile sind zusätzlich mit<br />

ihren saterfriesischen Namen versehen<br />

und Besucher staunen nicht schlecht<br />

über Ortsnamen wie Strukelje, Roomelse,<br />

Skäddel und Seedelsbierich. Doch genau<br />

das macht den unverwechselbaren Charakter<br />

einer Region aus, die Traditionen<br />

pflegt, touristisch viel zu bieten hat und<br />

mit Augenmaß auf Modernität und Industrieansiedlungen<br />

setzt.<br />

Aus der ursprünglich landwirtschaftlich<br />

geprägten Gemeinde hat sich heute<br />

ein moderner Wirtschaftsstandort mit<br />

gutem Branchenmix entwickelt. Unternehmen<br />

der Kabel-, Textil-, Heizkessel-,<br />

Klimatechnik-, Spezialmaschinen-, Maschinenbau-,<br />

Torf und der holzverarbeitenden<br />

Industrie sowie im Metallbau arbeiten<br />

erfolgreich in der Gemeinde und<br />

beschäftigen über 3.500 Menschen. Die<br />

Gewerbegebiete in allen vier Gemeindeteilen<br />

sind über leistungsfähige Straßen<br />

gut erschlossen und über kurze Wege an<br />

das überörtliche Verkehrsnetz, die Bundes<br />

straße 72, 401 und 438 angeschlossen.<br />

Über diese können sternenförmig die<br />

Bundesautobahnen A 28, A 31 und A 1<br />

schnell und gut erreicht werden.<br />

Für die Bestandsentwicklung, für Neugründungen<br />

und Neuansiedlungen setzt<br />

die Gemeinde alles daran, immer gut<br />

erschlossene, verkehrsgünstig angeschlossene<br />

Gewerbeflächen zur Verfügung zu<br />

stellen. Der c-Port am Küstenkanal im<br />

Gemeindeteil Sedelsberg bietet ein hervorragendes<br />

Potenzial für Industrieansiedlungen.<br />

Hier ist ein äußerst attraktiver<br />

Standort für die Massengüterindustrie<br />

Hubert Frye ist seit Januar 1999 hauptamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Saterland.<br />

entstanden. Die Chancen am c-Port werden<br />

ge meinsam von den Gemeinden<br />

Barßel, Bösel, Saterland, der Stadt Friesoythe<br />

und dem Landkreis Cloppenburg<br />

verfolgt. Gewerbeflächen zu günstigen<br />

Preisen sowie die Beratung in Baurechtsfragen<br />

und die Begleitung der Investi -<br />

tionsvorhaben bis hin zur Baugenehmigung<br />

sind bei uns selbstverständlich. Aber<br />

auch danach ist eine gute Zusammen -<br />

arbeit unser Anliegen.<br />

Das Saterland – eine Gemeinde im Grünen<br />

mit allen Schulformen, guten Einkaufsmöglichkeiten,<br />

zahlreichen Arbeitsplätzen,<br />

attraktiven und interessanten<br />

Freizeitangeboten und einer guten medizinischen<br />

Versorgung bietet allen Bau -<br />

interessenten und insbesondere auch jungen<br />

Familien die Möglichkeit, sich den<br />

Traum vom Eigenheim zu verwirklichen.<br />

Ein gutes Bildungsangebot beginnend<br />

mit den beiden Kinderkrippen in den Gemeindeteilen<br />

Scharrel und Strücklingen,<br />

den Kindergärten und Grundschulen in<br />

allen Gemeindeteilen, dem Schulzentrum<br />

Saterland und dem Laurentius-Siemer-<br />

Gymnasium in Ramsloh, sorgt für Kompetenz.<br />

Mit hohen Investitionen in diese Einrichtungen<br />

in den letzten Jahren wurden<br />

wichtige Weichen für die Zukunft gestellt.<br />

Freizeit und Erholung finden in der Gemeinde<br />

Saterland vielfach die Verbindung<br />

zum Sport. Saterland bietet Sportbegeisterten<br />

eine Vielzahl von Sportmöglichkeiten.<br />

In allen vier Gemeindeteilen<br />

gibt es Sporthallen und Sportplätze für<br />

den Vereins- und Schulsport. Die Sportanlage<br />

in Ramsloh verfügt außerdem über<br />

eine moderne Leichtathletik-Anlage, eine<br />

multifunktionale Bewegungshalle sowie<br />

über ein vom Deutschen Fußballbund<br />

(DFB) gefördertes Mini-Spielfeld. Ein<br />

Besuchermagnet ist das Freizeitbad in<br />

Ramsloh mit seiner 57 Meter langen<br />

Röhrenrutsche.<br />

Aber auch der Hollener See ist im Sommer<br />

ein schöner Badeort. Der idyllisch<br />

gelegene See wie auch der Maiglöckchensee<br />

und –wald in Scharrel ist für Spaziergänger,<br />

Jogger und natürlich auch für<br />

Nordic Walker in allen Jahreszeiten ein<br />

Anziehungspunkt.<br />

Die beiden Reisemobilstellplätze in<br />

Strücklingen und Scharrel erfreuen sich<br />

bei den Reisemobilisten sehr großer<br />

Beliebtheit. Radwanderer können vom<br />

Saterland aus die Deutsche Fehnroute, die<br />

Boxenstopp-Route, die Cloppenburger Rad -<br />

tour oder die Moorerlebnisroute, jeweils<br />

mit ihren angegliederten Radwander -<br />

routen, bereisen. Auch der neu angelegte<br />

Wanderweg Seelter Äi Paad lädt zu Wandertouren<br />

abseits der verkehrsträchtigen<br />

Straßen ein.<br />

■<br />

218 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Standort<br />

Foto: Gemeinde Steinfeld<br />

BÜRGERMEISTERIN<br />

MANUELA HONKOMP<br />

Steinfeld<br />

Der Slogan »Steinfeld – eine gute<br />

Adresse« hat auch im Jahr <strong>2011</strong><br />

nicht an Aktualität verloren. Die<br />

9.950 Einwohner starke<br />

Gemeinde im Süden des<br />

Landkreises Vechta setzt vor<br />

allem auf Familienfreundlichkeit,<br />

Lebensqualität und Bürgernähe.<br />

Dabei zeichnete sich der Standort<br />

in den letzten Jahren durch eine<br />

enorme gewerbliche aber auch<br />

wohn bau liche Entwicklung aus.<br />

Wachstum und Wirtschaftskraft,<br />

ein attraktives Wohnumfeld mit<br />

ortsnahen Wohngebieten sowie<br />

eine hervorragende Infrastruktur sowohl<br />

im gewerblichen, verkehrlichen als auch<br />

im sozialen und kulturellen Bereich sind<br />

die Garanten dafür, dass sich die Menschen<br />

in Steinfeld wohl fühlen. Die sympathische<br />

Gemeinde im Südkreis zeichnet<br />

sich durch eine hohe Lebensqualität und<br />

das Vorhandensein aller wichtigen Einrich<br />

tungen von der Krippe, den Kindergärten,<br />

Schulen, verschiedenen Freizeiteinrichtungen<br />

bis hin zu attraktiven<br />

Arbeitsplätzen aus. Deshalb heißt es hier:<br />

Wohnen, Leben und Arbeiten in einem<br />

intakten Umfeld! Trotz der enormen<br />

Entwicklung der letzten Jahre hat Steinfeld<br />

aber nie seinen ländlichen Charme<br />

Der Blick ins Gewerbegebiet an der Bergmann<br />

straße zeigt die Produktionshallen<br />

des Unternehmens Büscherhoff Spezialverpackungen<br />

GmbH, dahinter die Landwirtschaftliche<br />

Bezugsgenossenschaft Damme-<br />

Steinfeld e. G.<br />

verloren und seine örtliche Identität bewahrt.<br />

Intakte Dorfgemeinschaften – wie<br />

etwa in den sieben Bauernschaften der<br />

Gemeinde – aber auch die zahlreichen<br />

ehrenamtlich geführten Vereine und Orga<br />

nisationen sprechen für sich. Auch die<br />

gelungene Ortskernsanierung, ein lebendiges<br />

Zentrum mit einem guten Branchenmix<br />

sowie die kurzen Wege zu den<br />

Einrichtungen des täglichen Bedarfs sorgen<br />

dafür, dass es den Steinfeldern und<br />

ihren Gästen an nichts fehlt. Ausgezeichnet<br />

wurden die Steinfelder im Jahr 2008<br />

für ihre erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb<br />

Quartiersinitiative Niedersachsen<br />

zur Stärkung des Ortskernes.<br />

Steinfeld hat sich in den vergangenen<br />

Jahren zu einem leistungsfähigen Wirtschaftsstandort<br />

mit unterschiedlichsten<br />

Gewerbe- und Industriezweigen entwickelt.<br />

Dabei profitiert die Gemeinde<br />

vor allem von der guten örtlichen Infrastruktur<br />

und ihrer verkehrsgünstigen<br />

Lage: Unmittelbar an der Bundesstraße<br />

214 und an der Landesstraße 846 sowie<br />

auch an zahlreichen Kreisstraßen gelegen,<br />

war dies der positiven gewerblichen<br />

Entwicklung der letzten Jahre besonders<br />

dienlich. Heute wissen das die inzwischen<br />

mehr als 680 Betriebe am Standort zu<br />

schätzen. Zu verdanken sind Wachstum<br />

und Wirtschaftskraft vor allem dem Mut<br />

und der Innovationsbereitschaft der mittel<br />

ständischen Unternehmen, die trotz<br />

ihrer vielfach europa- und weltweiten<br />

Aktivitäten ihre Bodenhaftung nie verloren<br />

haben. Dem starken Expansionskurs<br />

der heimischen Betriebe ist die Gemeinde<br />

auch in jüngster Vergangenheit mit der<br />

Ausweisung neuer Gewerbe- und Indus -<br />

trie flächen nachgekommen. So konnten<br />

sowohl im Bereich Mühlen als auch an der<br />

neuen Verbindungsstraße Richtung Holdorf,<br />

im neuen Industrie- und Gewerbepark<br />

an der Handorfer Straße I, weitere<br />

größere Gewerbeflächen ausgewiesen<br />

werden. Hier steht für die nächsten Jahre<br />

ein gewerbliches Entwicklungspotenzial<br />

von mehr als 40 Hektar Bauflächen zur<br />

Verfügung. 20 Hektar befinden sich aktuell<br />

in der Vermarktung.<br />

Der Wirtschaftsstandort Steinfeld zeichnet<br />

sich inzwischen durch eine enorme<br />

Branchenvielfalt aus. Zu nennen sind hier<br />

vor allem die Kunststoffindustrie, die<br />

Ernährungswirtschaft, aber auch der<br />

Metallbau, das Bauhandwerk, die Logis -<br />

tik sowie unternehmensnahe Dienstleis -<br />

tungen. Sie alle sind Garanten für die prosperierende<br />

und erfolgreiche Wirtschaft.<br />

Dabei spielt die Verwurzelung der weitgehend<br />

inhabergeführten Unternehmen in<br />

und mit der Region, verbunden mit einer<br />

ausgeprägten Standorttreue, eine wichtige<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

Bürgermeisterin Manuela Honkomp leitet seit<br />

Oktober 2006 die Geschicke der Verwaltung.<br />

Rolle. Dass Steinfeld sich in den vergangenen<br />

Jahrzehnten so gut entwickeln<br />

konnte, ist vor allem dem Fleiß und der<br />

Kreativität der hier arbeitenden Menschen<br />

zu verdanken.<br />

Aber auch als Wohn- und Lebensmittelpunkt<br />

hat die Gemeinde mit ihren attraktiven<br />

und ortsnahen Wohnbaugebieten in<br />

Steinfeld und Mühlen ihren ganz besonderen<br />

Reiz entwickelt. Junge Familien mit<br />

Kindern schätzen vor allem das attrak tive<br />

Umfeld, die soziale Infrastruktur und die<br />

Familienfreundlichkeit. So verfügt Steinfeld<br />

über zwei Grundschulen, eine Hauptund<br />

Realschule mit Ganztagsangeboten,<br />

drei Kindergärten sowie mit den Kindergärten<br />

des Andreaswerkes auch über eine<br />

Heilpädagogische Einrichtung. In Sachen<br />

Familienpolitik geht es auch künftig mit<br />

großen Schritten voran. Bereits im Jahr<br />

<strong>2011</strong> soll eine zweite Krippe zur Betreuung<br />

der unter Dreijährigen gebaut und in<br />

Betrieb genommen werden.<br />

Und auch in punkto Erholung, Freizeit<br />

und Kultur bietet Steinfeld seinen Bür -<br />

gerinnen und Bürgern einiges. So laden<br />

das Naherholungsgebiet Dammer Berge<br />

und die Schemder Bergmark mit ihren<br />

Reit-, Rad- und Wanderwegen oder auch<br />

auf Nordic-Walking-Routen Ausflügler<br />

und Einheimische gleichermaßen zum<br />

Durchatmen ein. Sehenswerte kulturelle<br />

Einrichtungen wie die Seefahrerschule in<br />

Mühlen, das Kutschenmuseum in Holthausen,<br />

die Lohgerberei im Ortskern von<br />

Steinfeld oder auch das Mühlenmuseum<br />

in Harpendorf runden das Angebot ab.<br />

Auch die Gastronomie lädt in zahlreichen<br />

Restaurants, Kneipen und Ausflugslokalen<br />

zum Verweilen ein.<br />

■<br />

219<br />

Foto: Gemeinde Steinfeld


Standort<br />

BÜRGERMEISTER<br />

UWE BARTELS<br />

Vechta<br />

Foto: bitters.de<br />

Weltoffenheit, innovative Unternehmen,<br />

gut ausgebildete und<br />

motivierte Menschen, Familienfreundlichkeit<br />

und eine hohe<br />

Wohn- und Lebensqualität sind<br />

die Kennzeichen der Kreis- und<br />

Universitätsstadt Vechta.<br />

Foto: nordphoto<br />

Eine stabile Wirtschaft und expan -<br />

dierende Unternehmen, die zunehmend<br />

auch auf den internationalen<br />

Märkten aktiv sind, machen die Stadt<br />

Vechta mit ihrer modernen Infrastruktur<br />

zu einem der erfolgreichsten Wirtschaftsstandorte<br />

im Nordwesten Deutschlands.<br />

In Vechta ist es gelungen, wirtschaft -<br />

liches Wachstum, und eine solide kommunale<br />

Finanzlage zum Wohle aller zu ver -<br />

einen und so ein gleichermaßen familienwie<br />

wirtschaftsfreundliches Klima zu<br />

schaffen. Diese dynamische Entwicklung<br />

gründet auf dem Engagement vieler Menschen,<br />

die in Politik, Verwaltung, Wirtschaft<br />

und Gesellschaft Verantwortung<br />

übernommen haben und so das Fundament<br />

eines überaus erfolgreichen gesellschaftlichen<br />

und wirtschaftlichen Zusammenlebens<br />

bilden.<br />

Maßgeblichen Anteil an der positiven<br />

Entwicklung haben die rund 3.000 Gewerbe<br />

betriebe, die Vechta als Standort<br />

gewählt haben. Neben namhaften auf<br />

dem Weltmarkt agierenden Unternehmen<br />

zeich net sich Vechta durch seine mittelständische<br />

Wirtschaftsstruktur und einen<br />

gesunden Branchenmix aus. Insbesondere<br />

die gute Vernetzung zwischen den<br />

Betrieben und Branchen und der daraus<br />

resultierende Innovationsgewinn bilden<br />

Uwe Bartels ist seit dem 1. Februar 2005<br />

Vech tas erster hauptamtlicher Bürgermeister.<br />

Der Brunnen am Europaplatz mit Blick in die Große Straße, der Einkaufsmeile der Kreis- und<br />

Universitätsstadt Vechta.<br />

den Grundstein für die dynamische Wirtschaft<br />

in der Kreisstadt. Die oft noch inhabergeführten<br />

Unternehmen sind flexibel<br />

und innovativ, planen langfristig, verzichten<br />

auf kurzfristige Gewinnmaximierung<br />

und zeichnen sich durch flache und effektive<br />

Organisationsstrukturen aus. Unterstützt<br />

wird dieser unternehmerische Erfolg<br />

durch zuverlässige und kompetente<br />

Partner im öffentlichen Bereich, eine<br />

leistungsfähige Verwaltung und ein hohes<br />

Maß an Kontinuität.<br />

Zahlreiche in Vechta ansässige unternehmensnahe<br />

Dienstleistungsbetriebe runden<br />

das unternehmerische Netzwerk ab und<br />

tragen so zu einer effektiv agierenden Wirtschaftsgemeinschaft<br />

bei.<br />

Alle Unternehmen profitieren dabei<br />

von niedrigen, seit Jahrzehnten unveränderten<br />

Hebesätzen, günstigen Preisen für<br />

Gewerbegrundstücke und Immobilien<br />

sowie die verkehrsgünstige Lage in unmittelbarer<br />

Nähe zur Autobahn A 1.<br />

Der seit Jahren gepflegte direkte und<br />

persönliche Kontakt zu den Unternehmen<br />

ermöglicht es, im Rahmen einer weitsichtigen<br />

Wirtschaftsförderungspolitik bedarfsgerechte<br />

Gewerbeflächen zur Verfügung<br />

zu stellen und so Expansionsvorhaben<br />

von Bestandsunternehmen aktiv zu<br />

unterstützen und zugleich die Ansiedlung<br />

neuer Betriebe zu fördern. Investitionen<br />

in eine unternehmensfreundliche und<br />

moderne Infrastruktur sind für die Stadt<br />

Vechta also eine Selbstverständlichkeit.<br />

Aber auch die weichen Standortfak -<br />

toren sind von großer Bedeutung für<br />

einen erfolg reichen Wirtschaftsstandort<br />

wie Vechta. Die Universität Vechta, drei<br />

Gymnasien, zwei Haupt- und Realschulen<br />

und acht wohnortnahe Grundschulen dokumentieren<br />

das exzellente Bildungs an -<br />

gebot in der Kreisstadt. Darüber hinaus ist<br />

Vechta Sitz der staatlich anerkannten<br />

Privaten Fachhochschule für Wirtschaft<br />

und Technik mit Berufsakademie, an der<br />

viele heimische Unternehmen ihren Nachwuchs<br />

in dualen Studiengängen ausbilden<br />

lassen.<br />

Auch junge Familien mit Kindern können<br />

sich in Vechta wohlfühlen. Mit zehn Kindergärten,<br />

vier Kinderkrippen, zwei Kinder<br />

horten und drei Großtagespflegestellen<br />

ist auch für die Kleinsten bestens gesorgt.<br />

Unsere lebendige Innenstadt mit vielen<br />

gut sortierten Fachgeschäften und einem<br />

abwechslungsreichen gastronomischen<br />

Angebot haben Vechta zu einer überre -<br />

gional interessanten und anziehenden<br />

Einkaufsstadt werden lassen. Ein hochkarätiges<br />

Kulturangebot, zahlreiche Freizeitmöglichkeiten<br />

sowie ein vielseitiges<br />

und intaktes Vereinsleben machen Vechta<br />

zu einem attraktiven Lebensmittelpunkt.<br />

Dies wird auch an der ungebrochen hohen<br />

Nachfrage nach Wohnbaugrundstücken<br />

deutlich. Um dieser Nachfrage zu begegnen<br />

wird die Stadt Vechta auch in Zukunft<br />

Bauwilligen entsprechende Flächen zur<br />

Verfügung stellen.<br />

Mit dem in 2010 begonnenen Bau der<br />

Entlastungsstraße Vechta-West, der Fer -<br />

tigstellung der Ortsumgehung Nord, dem<br />

Neubau eines Kino-Centers sowie dem<br />

Bau einer Tiefgarage am Marienhospital<br />

Vechta für mehr als 100 Fahrzeuge wird<br />

die Stadt Vechta ihre Infrastruktur weiter<br />

verbessern. Die Stadt Vechta ist somit ein<br />

Standort, an dem es sich hervorragend<br />

wirtschaften und leben lässt. ■<br />

220 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Standort<br />

BÜRGERMEISTER<br />

HEINER THÖLKE<br />

Visbek<br />

Foto: Nath<br />

Die Gemeinde Visbek befindet<br />

sich im Norden des Landkreises<br />

Vechta. Die 9.600 Einwohner<br />

zählende Gemeinde weist eine<br />

Fläche von rund 84 Quadratkilometern<br />

auf.<br />

Foto: Gemeinde Visbek<br />

Neben seiner besonderen wirtschaftlichen<br />

Bedeutung kann Visbek<br />

mit einer noch in weiten Teilen<br />

sehr weitläufigen und ursprünglichen<br />

Naturlandschaft aufwarten. Ein Großteil<br />

des Gemeindegebietes liegt im Naturpark<br />

Wildeshauser Geest. Insgesamt stehen den<br />

Einwohnern und Gästen viele und umfassende<br />

Naherholungs- und Sportmöglichkeiten<br />

in der Natur zur Verfügung.<br />

Die außergewöhnlich erfolgreiche ört -<br />

liche Wirtschaft besteht zum Großteil aus<br />

familiengeführten Unternehmen, die ihre<br />

Wurzeln in der Gemeinde haben. Dem<br />

Visbeker als typischen Südoldenburger<br />

wird eine starke Heimatverbundenheit<br />

und Bodenständigkeit sowie Fleiß und<br />

wirtschaftliches Geschick attestiert. In<br />

wirtschaftlicher Sicht dominieren die Betriebe<br />

der Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />

einschließlich der ihnen vor- und<br />

nachgelagerten Bereiche. Beispielhaft seien<br />

nur die PHW-Gruppe (Wiesenhof) und<br />

die Erich Wesjohann-Group genannt, deren<br />

Unternehmensführern im Jahr 2008<br />

der Unternehmerpreis des <strong>Verbund</strong>es Ol -<br />

denburger Münsterland für das unternehmerische<br />

Lebenswerk verliehen wurde.<br />

Dem Inhaber Hermann Schickling der Schickling<br />

GmbH wurde vom <strong>Verbund</strong> <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland der Unternehmerpreis<br />

2009 verliehen.<br />

Dass eine Gemeinde, die auf eine bald 1200-jährige Geschichte zurückblicken kann, ein besonderes<br />

Herz für Geschichte und Geschichten hat, mag niemanden verwundern. Doch<br />

trotz aller Tradition – neue Ideen sind in Visbek genauso willkommen.<br />

Daneben haben sich in den letzten Jahren<br />

weitere Wirtschaftszweige, wie z. B.<br />

die Kunststoffindustrie, die Automationstechnik<br />

und die Metallverarbeitung, überproportional<br />

entwickeln können. So wurde<br />

dem Inhaber der metallverarbeiten -<br />

den Schickling GmbH, Herrn Hermann<br />

Schickling, vom <strong>Verbund</strong> <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland der Unternehmerpreis 2009<br />

verliehen. Binnen 17 Jahren wurde ein<br />

Betrieb aufgebaut, der heute 240 Arbeitnehmer<br />

beschäftigt und international<br />

tätig ist. In den letzten Jahren haben zudem<br />

einige Unternehmen aus dem Bereich<br />

der Produktion und Vermarktung von<br />

Spezial kulturen, wie z. B. dem Erdbeerund<br />

Gemüseanbau, hohe Wachstumsraten<br />

generiert.<br />

Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat<br />

die örtliche Wirtschaft sehr gut überstanden.<br />

Zum Teil wurden noch Wachstumszahlen<br />

geschrieben. Der aktuelle wirtschaftliche<br />

Aufschwung führt zu vollbeschäftigungsähnlichen<br />

Zuständen. Die wirt -<br />

schaftliche Stärke der Unternehmen und<br />

eine schlanke Verwaltungsstruktur der<br />

politischen Gemeinde gewähr leisten seit<br />

Jahren gesunde Kommunal finanzen. Die<br />

Kommunalpolitik hat sich in besonderem<br />

Maße der Familienpolitik verpflichtet.<br />

Den Familien und Kindern wird ein sehr<br />

umfassendes und unbürokratisches breites<br />

Angebot unterbreitet, das neben einer<br />

Vielzahl von Bildungs angeboten auch<br />

Betreuungsangebote und finanzielle Hilfen<br />

umfasst.<br />

Das gesellschaft liche Leben wird durch<br />

ein buntes und anspruchsvolles Vereinsspektrum<br />

bereichert. Günstige Baulandpreise<br />

in landschaftlich reizvoller Lage<br />

und ein völlig neugestalteter Ortskern<br />

führen zu einer hohen Wohn- und Lebensqualität.<br />

Daneben hat das örtliche Kulturan -<br />

gebot als sogenannter weicher Standortfaktor<br />

eine weit über die Gemeindegrenzen<br />

hinausgehende Bedeutung gewonnen.<br />

Besondere Veranstaltungen aus dem<br />

Bereich der Literatur, der Musik oder des<br />

Theaters – beispielhaft seien hier die Autorenlesungen<br />

mit Roger Willemsen und<br />

Dr. Manfred Lütz genannt – geben der<br />

Kommune eine besondere Identität.<br />

Die enge Kommunikation zwischen<br />

den Führungspersonen aus Unternehmen<br />

und Kommunalverwaltung gewährleisten<br />

die rechtzeitige Verfügbarkeit von<br />

Gewerbeflächen und die erforderliche<br />

baurecht liche Absicherung der Investitionen.<br />

In den letzten sechs Jahren konnten<br />

über 35 Hektar voll erschlossener<br />

Gewerbeflächen an Unternehmen übertragen<br />

werden, die die wirtschaftliche<br />

Expansion und die Schaffung vieler Arbeitsplätze<br />

gewährleistet hat. Die Nähe<br />

zu den Oberzentren Oldenburg und Bremen,<br />

die gute Erreichbarkeit der Autobahn<br />

und finanz intensive Investitionen<br />

in die örtliche Infrastruktur gewährleis -<br />

ten eine weiter sehr positive wirtschaftliche<br />

und gesellschaftliche Entwicklung<br />

der Gemeinde.<br />

■<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

221


Standort<br />

Foto: Hermann Garrelmann<br />

75. Küstenkanal-Jubiläum Ende September 2010: Mit fast 60 Booten im Korso gratulierten die Wassersportverbände der Umgebung.<br />

HERMANN<br />

GARRELMANN<br />

Der Küstenkanal hat Zukunft<br />

Die geistigen Väter des Küstenkanals waren weitsichtig: Schon im Jahr 1935 eröffneten sie eine<br />

Wasserwegeverbindung zwischen der Hunte und dem Dortmund-Ems-Kanal, die über mehrere<br />

Generationen hinweg ihre Qualitäten entfalten konnte. Vor allem die Schleusen in Dörpen und<br />

Oldenburg zeigten mit Längen von 105 Meter weit in die Zukunft. Inzwischen aber, das wurde<br />

bei den Feiern zum 75-jährigen Bestehen deutlich, gibt es Nachholbedarf.<br />

Nahezu aller Redner beim Festakt<br />

zum Kanalgeburtstag Ende September<br />

2010 bescheinigten dem<br />

Kanal eine hohe Bedeutung, die mit geeigneten<br />

Maßnahmen auch für die Zukunft<br />

sichergestellt werden müsse. Die<br />

Kernbotschaft: Nur eine Wasserstraße mit<br />

bestimmten Qualitäten kann dazu beitragen,<br />

den Gütertransport stärker von der<br />

Straße aufs Wasser zu verlagern.<br />

Rund 250 Gäste, die sich an dem Ort<br />

versammelt hatten, an dem vor 75 Jahren<br />

auch die Eröffnungsfeier stattfand,<br />

konnte Holger Giest, den Leiter des Wasser-<br />

und Schifffahrtsamtes Meppen, begrüßen.<br />

Neben Vertretern der Ministerien<br />

für Wirtschaft und Verkehr sowie<br />

Häfen der Länder Niedersachsen und<br />

Nordrhein-Westfalen und des Bremischen<br />

Senats waren viele regionale und<br />

kommunale Funktionsträger anwesend.<br />

Auch viele Vertreter der Wirtschaft am<br />

Küstenkanal waren der Einladung gern<br />

gefolgt. Besonders, und auf niederländisch,<br />

begrüßte Giest die Vertreter aus<br />

den Niederlanden, vom Rijkswaterstaat,<br />

den Provinzen Groningen und Friesland,<br />

der Koninklijke Schuttevaer und seine<br />

Kollegen aus der niederländischen Wasserstraßenverwaltung<br />

sowie die Vertreter<br />

niederländischer Unternehmen und<br />

der Schifffahrt selbst.<br />

Mit Blick auf die Teilnehmerliste merkte<br />

Giest an, dass diese bei der seinerzeitigen<br />

Eröffnung noch prominenter besetzt<br />

gewesen sei. »Damals war der Gästekreis<br />

allerdings noch um den Reichsminister<br />

und hochrangige Vertreter des zuständigen<br />

Ministeriums erweitert, ein Zeichen<br />

222 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Standort<br />

der Wertschätzung, das uns diesmal versagt<br />

blieb und uns oder unseren Nachfolgern<br />

voraussichtlich erst wieder in 25<br />

Jahren zuteil wird«, so der Meppener<br />

Amtsleiter.<br />

Viel Ausdauer nötig<br />

Schon damals, so Giest, seien die technischen<br />

Herausforderungen nur mit hohem<br />

Kraftaufwand gemeistert worden:<br />

»Um die Entscheidung für den Bau des<br />

Kanals zu bekommen, waren viel Ausdauer<br />

und ein hartes Ringen der Verantwortlichen<br />

Personen aus Politik, Wirtschaft<br />

und Verwaltung erforderlich.«<br />

Wer genauer hinschaue, werde Parallelen<br />

in den verschiedenen Epochen entdecken<br />

und feststellen, dass zwar 75 Jahre<br />

vergangen seien, sich die Ereignisse aber<br />

wiederholten und die Prozesse damals<br />

wie heute ähnlich abliefen.<br />

In Vertretung von Michael Wempe,<br />

dem Präsidenten der Wasser- und Schifffahrtsdirektion<br />

West, hielt der leitende<br />

Baudirektor Michael Heinz die Festansprache.<br />

Anhand des vielschichtigen Engagements<br />

zum 75-jährigen Bestehen<br />

des Kanals konnte Heinz die besondere<br />

<strong>Verbund</strong>enheit der Region mit der Wasserstraße<br />

Küstenkanal feststellen. Auch<br />

Holger Giest, Amtsleiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Meppen, konnte mehr als 250<br />

Gäste zum Kanalgeburtstag begrüßen.<br />

er erkannte die besondere Weitsicht der<br />

Erbauer des Kanals: »Ein Projekt, für das<br />

mit soviel Überzeugung gestritten, das<br />

mit soviel Einsatz vorangetrieben wurde<br />

und das mit soviel Weitsicht erfolgreich<br />

umgesetzt werden konnte, hat schon deshalb<br />

ein hohes Maß an Anerkennung und<br />

Wertschätzung verdient.«<br />

Foto: Hermann Garrelmann<br />

Hafenwirtschaft voll im Trend<br />

Der Küstenkanal sei, so Heinz, bis heute<br />

existentielle Grundlage und Voraussetgute<br />

Verbindungen<br />

bedarfsgerechte Industrieflächen<br />

vernetzt am Logistik-Knotenpunkt<br />

Im Norden des <strong>Oldenburger</strong> Münsterlandes, wo sich B72 und B401<br />

direkt am Küstenkanal kreuzen, werden Verkehrsträger durch<br />

intelligente Logistik-Leistungen ressourcenschoned vernetzt. Hier sind<br />

bedarfsgerechte Flächen, mit Anschluss an leistungsstarke Hafenanlagen,<br />

die perfekte Basis für erfolgreiche Industrieansiedlung.<br />

Nutzen Sie Standortvorteile direkt am Logistik-Knotenpunkt. Mit<br />

kompetenter Unterstützung werden hier effiziente Transportketten<br />

und zukunftsweisende Industrieprojekte realisiert.<br />

Wir freuen uns auf den Kontakt mit Ihnen.<br />

www.all-to-hoop.de<br />

Am Küstenkanal 2<br />

26683 Saterland<br />

Telefon: +49 (0)44 91/786000<br />

info@c-port-kuestenkanal.de<br />

www.c-port-kuestenkanal.de<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

223


Standort<br />

Foto: Hermann Garrelmann<br />

Erinnerungsfoto an der Kaje in Edewechterdamm: (von rechts) Michael Heinz (WSD West), Jörg Rusche (BDB), Gitta Connemann (CDU-<br />

MdB), Michael Goldmann (FDP-MdB), Wolfgang Wulf, (SPD-MdL), Dr. Georg Belka (Klasmann-Deilmann), Holger Giest (WSA Meppen),<br />

Petra Lausch (Bürgermeisterin Edewecht), Bernd Carsten Hiebing (CDU-MdL) und Jörg Bensberg, Landrat Ammerland). Dahinter<br />

und über die Toppen beflaggt die »Aviso«, die bereits bei der Kanaleröffnung dabei war.<br />

zung für die wirtschaftliche Entwicklung<br />

der Region und als Verkehrsweg unersetzlich.<br />

Nach wie vor zeige er seine hohe<br />

Aktualität. Mehr als auf den anderen<br />

Wasserstraßen des westdeutschen Kanalnetzes<br />

habe sich hier der Containerverkehr<br />

etabliert. Der Hafenwirtschaft am<br />

Küstenkanal bescheinigte Heinz, voll im<br />

Trend der Zeit zu sein: »Sehr erfolgreich<br />

werden hier mit sehr moderner Technik<br />

Güter in modernen Güterverteilzentren<br />

umgeschlagen. Dort wo Binnen- Küstenund<br />

Seeschiff in einem integrierten System<br />

mit Bahn und LKW zusammenwirken,<br />

weiß man um die Vorteile der verschiedenen<br />

Verkehrsträger«, bestätigte<br />

er eine nachhaltige Handlungsweise.<br />

Am Küstenkanal wisse man, welche<br />

Bedeutung diese Verbindung habe – als<br />

Durchgangswasserstraße zwischen Ems<br />

und Weser, als Hinterlandanbindung für<br />

die Küste und als wichtiges Bindeglied im<br />

nordwestdeutschen Kanalsystem, das die<br />

Unterweserhäfen mit dem Rhein-Ruhrgebiet<br />

und den ARA-Häfen verbinde:<br />

»Hier weiß die Kombi-Connection, wie<br />

man in Zukunft dem wachsenden Verkehrsgüterströmen<br />

gewachsen ist«.<br />

Angesichts des »fortgeschrittenen Alters<br />

unseres Jubilars« mit einer über einen<br />

langen Zeitraum gleich bleibenden<br />

Transportgütermenge von 3,5 Millionen<br />

Tonnen jährlich in Dörpen und zwei<br />

Millionen in Oldenburg scheine die Wasserstraße<br />

den heutigen Ansprüchen zu<br />

224<br />

genügen. Seit den letzten Ausbaumaßnahmen<br />

in den 1960iger Jahren würden<br />

auf dem Küstenkanal heute 1.000-Tonnen-Schiffe<br />

im Begegnungsverkehr und<br />

Europaschiffe mit 1.350 Tonnen Laderaum<br />

im Richtungsverkehr fahren. Das<br />

Ziel der Wasser- und Schifffahrtsdirektion<br />

West sei es aber, möglichst bald auch<br />

größere Schiffseinheiten zulassen zu<br />

können.<br />

Ab Januar offen für größere Schiffe<br />

»Wir werden ab November <strong>2011</strong> Schiffe,<br />

die bisher eine Sondergenehmigung benötigten,<br />

per Verordnung auf dem Küstenkanal<br />

zulassen. Diese Schiffe können<br />

dann statt bisher 86 Meter auch 100 Meter<br />

lang sein. Sie haben wie bisher eine<br />

Breite von 9,60 Metern und einen Tiefgang<br />

von 2,50 Metern und können bis<br />

auf wenige Engstellen im Begegnungsverkehr<br />

fahren. Das sind rund 200 Tonnen<br />

mehr Ladung bei gleichen Kosten«,<br />

machte er den Schiffern und der verladenden<br />

Wirtschaft gewisse Hoffnungen<br />

auf eine erhöhte Leistungsfähigkeit des<br />

Kanals. Damit der Küstenkanal seinen<br />

Nutzern in Zukunft eine bedarfsgerechte<br />

Infrastruktur bieten könne, wolle man im<br />

nächsten Schritt die vorhandene Infrastruktur<br />

weiter verbessern. Anzustreben<br />

sei die Befahrbarkeit für das Großmotorgüterschiff<br />

mit den Abmessungen 100 x<br />

1,45 x 2,50 Meter – besser noch 2,70 Meter<br />

– sowie in den angrenzenden Bereich<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

der westlichen Kanäle und des Weserraums.<br />

»Auf diese Maße mussten wir uns<br />

festlegen, weil die beiden Schleusen in<br />

Dörpen und Oldenburg zwar über eine<br />

mit zwölf Metern ausreichende Breite für<br />

das GMS verfügen, die nutzbare Länge<br />

aber nur 10,4 Meter beträgt«, schränkte<br />

Heinz ein.<br />

Ob und wie das GMS mit den festgelegten<br />

Abmessungen den Küstenkanal befahren<br />

könne, werde die Karlsruher<br />

Bundesanstalt für Wasserbau in Modellrechnungen<br />

ermitteln. »Danach wissen<br />

wir, welche Schiffsgrößen wirtschaftlich<br />

fahren können und ob und wie wir die<br />

vorhandene Infrastruktur diesen Schiffsgrößen<br />

anpassen können«, ließ der Festredner<br />

wissen. Dazu werde man die eigenen<br />

Möglichkeiten soweit ausschöpfen,<br />

dass der Küstenkanal über die reine Substanzerhaltung<br />

hinaus weitere bautechnische<br />

Verbesserungen erfahren werde.<br />

Man werde, je nach Haushaltssituation,<br />

schrittweise vorgehen und beispielsweise<br />

Strecken mit Engpass-Charakter mit<br />

wirtschaftlich vertretbaren Aufwendungen<br />

vorrangig verbessern.<br />

Der Bedeutung gerecht werden<br />

Insgesamt, so Heinz, hoffe er, dass die<br />

Wasser- und Schifffahrtsverwaltung mit<br />

diesen Maßnahmen dem Küstenkanal<br />

und seiner Bedeutung für Schifffahrt<br />

und Wirtschaft gerecht werde, damit der<br />

Kanal auch weiterhin allen Nutzern, den


Standort<br />

Anwohnern und der gesamten Region als<br />

verlässlicher, als sicherer und als umweltfreundlicher<br />

Verkehrsweg angemessen<br />

zur Verfügung stehe.<br />

Der Landrat des Kreises Ammerland,<br />

Jörg Bensberg, unterstrich die Be deu -<br />

tung des Kanals für die wirtschaftliche<br />

Entwicklung der Region, die bis heute<br />

anhalte. Durch das erweiterte Spektrum<br />

des GVZ Dörpen und die Containerlinien<br />

zwischen Bremen, Dörpen und den ARA-<br />

Häfen habe der Kanal inzwischen den<br />

größten Anteil am Containerverkehr im<br />

gesamten nordwestdeutschen Kanalnetz.<br />

Das, so Bensberg, sei eine kleine Erfolgsgeschichte<br />

mit Aussicht auf Fortsetzung,<br />

»denn das Verkehrsaufkommen wird<br />

weiter deutlich ansteigen. Dazu wird<br />

auch der boomende Güter- und Containerverkehr<br />

beitragen, der sich durch den<br />

JadeWeserPort in Wilhelmshaven und die<br />

sich dadurch neu entwickelnde Küsteninfrastruktur<br />

ergeben wird. Das kann<br />

man nur mit einem deutlich erhöhten<br />

Einsatz von Schiffen bewältigen.«<br />

Jörg Bensberg, Landrat im Ammerland, fordert die Weiterentwicklung des Küstenkanales.<br />

Kanal weiter entwickeln<br />

Damit die notwendigen Randbedingungen<br />

für die Erhöhung der Schiffstrans -<br />

porte geschaffen würden und der Küstenkanal<br />

konkurrenzfähig bleibe, müsse<br />

er nun, 40 Jahre nach der letzten Investition<br />

zwischen Dörpen und Oldenburg,<br />

weiterentwickelt werden. So wie die Weser<br />

derzeit für das Großmotorgüterschiff<br />

angepasst würde, müsse das gleichfalls<br />

auch für den Küstenkanal gelten, damit<br />

er auch in Zukunft als leistungsfähige<br />

Verkehrsader fungieren könne. Landkreise<br />

und Kommunen hätten mit viel Engagement<br />

und finanziellen Aufwendungen<br />

eine äußerst leistungsfähige Hafeninfra -<br />

struktur geschaffen; auch deshalb müsse<br />

der Küstenkanal mindestens soweit aus-<br />

Foto: Hermann Garrelmann<br />

Milchwerke Gebr. BERMES GmbH<br />

Leistungsspektrum:<br />

Kondensmilch · Milchpulver · Sahne · Compounds<br />

Dass die Tafel Schokolade oder das Eis,<br />

das Sie abends vor dem Fernseher genüsslich<br />

im Mund zergehen lassen, einiges an<br />

„BERMES“ enthalten kann, ist vielen auf<br />

den ersten Blick gar nicht so bewusst.<br />

Das würden wir gerne zum Anlass nehmen,<br />

um unser Unternehmen stärker zu<br />

beleuchten, das zwar selbst keine Endverbraucherprodukte<br />

herstellt, mit seinen<br />

Produkten jedoch dazu beiträgt, dass<br />

viele Markenartikel in gewohnt hoher Qualität<br />

auf den Tisch des Verbrauchers<br />

kommen.<br />

BERMES beliefert Kunden aus der weiterverarbeitenden<br />

Lebensmittelindustrie<br />

mit einer Vielzahl an Zutaten, die diese für<br />

die Umsetzung ihrer Rezepturen benötigen.<br />

Dabei variiert die Einsatzmenge an<br />

Milchprodukten je nach Branche, aber<br />

fast jeder braucht sie.<br />

Besonders viele Milchprodukte benötigen<br />

die Eishersteller, sind doch Sahne<br />

und Milchkonzentrat zwei der wichtigsten<br />

Zutaten bei der Herstellung von Eiscreme.<br />

Mit hoher Kompetenz in diesen Produktsegmenten<br />

hat BERMES sich eine<br />

Stellung als Lieferant der größten Hersteller<br />

im Speiseeisbereich in Deutschland<br />

geschaffen.<br />

Eine weitere wichtige Abnehmerbranche<br />

ist die Schokoladenindustrie. Vollmilchpulver<br />

in verschiedensten Ausführungen<br />

und Kondensmilch sind die Haupteinsatzprodukte,<br />

die BERMES für Markenprodukte<br />

wie Sarotti oder Gubor liefert.<br />

Und wenn wir gerade bei den süßen Dingen<br />

des Lebens sind: Auch die Backwarenindustrie<br />

benötigt natürlich für ihre feinen<br />

Gebäcke und Torten Sahne und Butter.<br />

Was wäre ein wundervoll duftendes<br />

Croissant ohne Produkte von BERMES?<br />

Die Qualität der Einsatzprodukte entscheidet<br />

über den optimalen Ablauf der<br />

Produktionsprozesse beim Kunden und<br />

auch die Qualität der Endprodukte. Dies<br />

stellt BERMES bei der Produktentwicklung<br />

und Qualität immer wieder vor neue Herausforderungen.<br />

Aber auch wechselnde<br />

Verbrauchertrends führen zu einem veränderten<br />

Bedarf an Einsatzprodukten.<br />

Milchwerke Gebr. BERMES GmbH<br />

Dammer Straße 60<br />

49451 Holdorf<br />

Telefon: 0 54 94 / 801 - 0<br />

Telefax: 0 54 94 / 801 - 63<br />

info@milchwerke-bermes.de<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

225


Standort<br />

Foto: Hermann Garrelmann<br />

Ihr Großvater hat den Kanal noch mit gebaut, sie möchte, dass er für die Zukunft fit gemacht<br />

wird: Petra Lausch, Bürgermeisterin der Gemeinde Edewecht.<br />

gebaut werden, dass sich die Vorleistungen<br />

der Anlieger durch wirtschaftliche<br />

Schiffstransporte in einem erneuerten<br />

Kanal auch bezahlt machten. »Das sollten<br />

wir genauso im Blick behalten wie<br />

die Anbindungen der Häfen durch Straße<br />

und Schiene. Projekte wie die Küstenautobahn<br />

und der zweigleisige Ausbau der<br />

Bahnstrecke Oldenburg–Wilhelmshaven<br />

müssen durch ein zielführendes Programm<br />

für die Seehinterlandanbindungen<br />

– also für die Binnenwasserstraßen<br />

Weser, Ems und Dortmund-Ems-Kanal –<br />

und eben auch für den Küstenkanal ergänzt<br />

werden«, signalisierte der Landrat<br />

Handlungsbedarf.<br />

Als Vertreterin der neunzehn anliegenden<br />

Kommunen sprach die Bürgermeisterin<br />

der Gemeinde Edewecht, Petra<br />

Lausch. So, wie ihr Großvater sich seinerzeit<br />

selbst beim Bau des Kanals mit Muskelkraft<br />

eingebracht habe, spreche sie<br />

sich heute dafür aus, dass der Küstenkanal<br />

weiter ausgebaut werde, damit künftig<br />

Europaschiffe im Begegnungsverkehr<br />

und auch Großmotorschiffe diese Wasserstraße<br />

passieren könnten. »Damit der<br />

Küstenkanal als Verkehrs achse die wirtschaftliche<br />

Bedeutung unserer Region<br />

widerspiegeln kann, ist der Ausbau unseres<br />

Küstenkanals für die Zukunftsfähigkeit<br />

der Region von großer Bedeutung<br />

und ganz im Sinne der vor 75 Jahren<br />

handelnden Personen«, schloss sie den<br />

historischen Zusammenhang. Die deutsche<br />

Wirtschaft sei eben auf gut ausgebaute<br />

Wasserwege angewiesen, um auch<br />

in Zukunft einen reibungslosen, kostengünstigen<br />

und Ressourcen schonenden<br />

Güterverkehr zu gewährleisten. »Deshalb<br />

muss es auch im Interesse aller sein, dass<br />

der Küstenkanal weiter ausgebaut und<br />

für Groß-Motorschiffe befahrbar gemacht<br />

wird. Aus Richtung Oldenburg<br />

kommend ist der Küstenkanal die wichtigste<br />

Wasserstraße in Richtung Westen«,<br />

begründete sie, dass – nachdem viele<br />

Jahre immer wieder über den Ausbau gesprochen<br />

worden sei – nun Taten folgen<br />

müssten. Der Küstenkanal sei schon heute<br />

eine bedeutende Wasserstraße und<br />

werde dies auch in Zukunft sein.<br />

An Michael Heinz und die Wasser- und<br />

Schifffahrtsverwaltung Meppen als »Erziehungsbeauftragte«<br />

des Küstenkanals<br />

richtete sie den Wunsch, dass der Kanal<br />

auch in Zukunft die Wirtschaftskraft der<br />

anliegenden Kommunen stärken, weiterhin<br />

attraktiv für die Schifffahrt bleiben<br />

und die Bundesstraßen güterverkehrlich<br />

entlasten solle.<br />

Nicht beim 100-Meter-Schiff aufhören<br />

»Ich darf Ihnen sagen, dass wir als Nutzer<br />

vor allem im Güterverkehr diesen<br />

Kanal gern annehmen«, bekannte Jörg<br />

Rusche vom Bundesverband der Deutschen<br />

Binnenschifffahrt e. V. (BDB): »Das<br />

haben wir in der Vergangenheit gezeigt,<br />

dass zeigen aber auch die Häfen mit ihren<br />

Investitionen, und das zeigen die Firmen,<br />

die sich hier ansiedeln in beeindruckender<br />

Weise«, ergänzte er. »Darum<br />

wünschen wir uns natürlich, dass der Kanal<br />

weiterentwickelt wird. Die von Ihnen<br />

hier angekündigte Freigabe für das 100<br />

Meter lange Schiff mit 9,60 Metern Breite<br />

ist eine Verfahrensvereinfachung, die<br />

wir sehr begrüßen. Aber: Da sollte noch<br />

nicht Schluss sein«, richtete Rusche einen<br />

Appell an die Wasserstraßenverwaltung<br />

und an die Politik. Für die Binnenschifffahrt<br />

setzt Rusche nach: »Wir haben<br />

das ja heute schon von der lokalen<br />

und regionalen Ebene gehört: Bitte machen<br />

Sie danach weiter und hören Sie<br />

nicht auf, sondern lassen Sie den Küstenkanal<br />

zu einer Wasserstraße werden, die<br />

im Netz der Wasserstraßen um uns herum<br />

eine wichtige Rolle spielen kann«.<br />

Bezogen auf europäische Verhältnisse sei<br />

man bereits beim mindestens 110 Meter,<br />

ja beim 135 Meter langen Schiff angekommen.<br />

Diese, so hoffe er, könnten bis<br />

2017 auch den Dortmund-Ems-Kanal befahren,<br />

bald auch die Weser, den Mittellandkanal<br />

ebenso. Rusche: »Das sind die<br />

Schiffe der Zukunft: Aber auch die 100-<br />

Meter-Schiffe haben Kostenvorteile, die<br />

wir an die Wirtschaft weitergeben können,<br />

um wettbewerbsfähig zu bleiben«,<br />

schrieb Rusche den Verantwortlichen in<br />

die Agenda.<br />

Aus Sicht der regionalen Wirtschaft<br />

und der Kanalnutzer referierte Dr. Hans-<br />

Georg Belka, Geschäftsführer der Klasmann-Deilmann<br />

GmbH. Am Beispiel des<br />

seines Unternehmens, das jährlich mehr<br />

als 500.000 Kubikmeter Torfrohstoffe in<br />

Richtung Niederlande und Belgien zu<br />

den dortigen eigenen Fabriken und an<br />

Dritte über den Küstenkanal abfahre,<br />

machte Dr. Belka die Bedeutung fest.<br />

Auch mit Blick auf andere Unternehmen,<br />

die diese Wasserstraße als Transportweg<br />

für Baustoffe, Steine und Erden,<br />

Viehfutter, Holz, Zellulose und Schrott<br />

nutzten – und unter Einbeziehung des<br />

GVZ in Dörpen – sei der Küstenkanal ein<br />

ganz wichtiger Verkehrsträger und eine<br />

hervorragende Verbindung für die<br />

Binnenschifffahrt in Norddeutschland<br />

und zu den westlichen Nachbarländern.<br />

Daher habe man durchaus auch Erwartungen<br />

an die weitere Entwicklung des<br />

Küstenkanals.<br />

»Brauchen leistungsstarken Küstenkanal«<br />

Der Transport mit dem Binnenschiff auf<br />

dem Küstenkanal, so der Unternehmer,<br />

müsse gegenüber den beiden anderen<br />

wesentlichen Verkehrsträgern – Schiene<br />

und Straße – wettbewerbsfähig sein. Dies<br />

gelte sowohl hinsichtlich der Transportkosten<br />

als auch der benötigten Transportzeit:<br />

»Wir brauchen einen leistungsstarken<br />

Küstenkanal. Nur so kann die sicherlich<br />

berechtige Forderung, dass der<br />

Transport von Massengütern, wo immer<br />

möglich, auf die Bahn und aufs Binnen-<br />

226<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Standort<br />

Mit maritimen Klängen unterhielt der Shantychor Barßel die Gäste während der Jubiläumsfeierlichkeiten<br />

aus Anlass des 75. Bestehens des Küstenkanals.<br />

schiff gehört, erfüllt werden«, sprach Dr.<br />

Belka Klartext. Neben der Ökonomie sei<br />

auch die Ökologie zu berücksichtigen.<br />

»Wenn wir nachhaltig die Emission von<br />

Treibhausgasen, wie insbesondere CO 2 ,<br />

senken wollen – was ja auch eines der<br />

ganz zentralen gesellschaftspolitischen<br />

Ziele der nächsten Jahrzehnte ist – müssen<br />

wir konsequent die Verkehrsträger<br />

ausbauen und nutzen, bei denen pro<br />

Transporteinheit möglichst geringe CO 2 -<br />

Emissionen entstehen. Und dazu gehört<br />

mit Sicherheit der Transport per Binnenschiff«,<br />

mahnte Dr. Belka zur Nachhaltigkeit.<br />

Von daher sei es Wunsch und zugleich<br />

auch Aufforderung der Unternehmen,<br />

die Ideen und Vorstellungen zum<br />

Ausbau des Küstenkanals als vollwertige<br />

Binnenwasserstraße konsequent und<br />

möglichst zeitnah umzusetzen. Nur so<br />

würde der Kanal seine Funktion als eine<br />

wichtige Lebensader dieser Region erfüllen<br />

können. »Dazu wünschen wir den<br />

Verantwortlichen in Wasser- und Schifffahrtsverwaltung<br />

viel Erfolg«, schloss der<br />

Klasmann-Manager versöhnlich ab.<br />

Die Wünsche für die künftige Funktionsfähigkeit<br />

entsprechen weitgehend<br />

auch den Vorstellungen der Hafenbetreiber<br />

am Küstenkanal. Martin Kropp, Geschäftsführer<br />

des C-Port, nutzte – wie bereits<br />

beim Industrieforum im April 2010<br />

– die Möglichkeit, um mit Politikern und<br />

Behördenvertretern Zukunftsoptionen zu<br />

diskutieren. Tatsächliche Trimodalität,<br />

die Durchgängigkeit für das (Ü)GMS sowie<br />

eine zumindest gleichberechtigte Berücksichtigung<br />

der Wasserstraßen-Infrastruktur<br />

in der Verkehrsplanung des<br />

Bundes, so Kropp, sei nicht nur im Hinblick<br />

auf die »nasse Hinterlandanbindung«<br />

des Jade-Weser-Port wichtig. ■<br />

Foto: Hermann Garrelmann<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 227


Arbeitsmarkt<br />

Foto: Agentur für Arbeit, Vechta<br />

Dr. Thorsten Müller ist Leiter der Agentur für Arbeit in Vechta. Sein zentrales Thema ist – nach der Bewältigung der Auswirkungen der<br />

Wirtschaftskrise – der Fachkräftebedarf der heimischen Wirtschaft.<br />

DR. THORSTEN MÜLLER<br />

AGENTUR FÜR ARBEIT, VECHTA<br />

Was tun gegen Fachkräfteengpässe?<br />

Die regionalen Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise ’09 sind bereits in Vergessenheit geraten. Dabei<br />

beherrschten noch vor Jahresfrist Themen wie Kurzarbeit oder steigende Arbeitslosigkeit die Schlagzeilen.<br />

Auch im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland nutzten viele Unternehmen den Schutzschirm und beantragten<br />

konjunkturelle Kurzarbeit. Deshalb fiel der Anstieg der Arbeitslosigkeit auf 6,6 Prozent oder 10.140<br />

Menschen im Februar 2010 vergleichsweise moderat aus. So genannte Frühindikatoren, wie der Zugang<br />

gemeldeter Arbeitsstellen, zeigten jedoch an, dass die Konjunktur wieder Fahrt aufnimmt.<br />

Der hiesige Arbeitsmarkt hat sich in<br />

den letzten Monaten rasant entwickelt:<br />

Die Zahl der Arbeitslosen<br />

sank auf zuletzt 6.932 Menschen, das entspricht<br />

einer Arbeitslosenquote von nur<br />

noch 4,5 Prozent. Der Landkreis Vechta<br />

verzeichnet mit 3,6 Prozent sogar die geringste<br />

Arbeitslosenquote in ganz Niedersachsen<br />

(Stand: Oktober 2010). Das <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland ist von der Vollbeschäftigung<br />

nicht mehr weit entfernt.<br />

Diese positiven Entwicklungen der letzten<br />

Monate stellen die Unternehmen vor<br />

neue Herausforderungen, da immer weniger<br />

Arbeitskräfte in der Region kurzfristig<br />

verfügbar sind. Es gilt zu verhindern,<br />

dass die Wirtschaftskrise in eine Fachkräftekrise<br />

umschlägt.<br />

Die Agentur für Arbeit bringt sich hierbei<br />

aktiv ein. Derzeit hat die Agentur für<br />

Arbeit Vechta insgesamt 2.044 offene Arbeitsstellen,<br />

darunter 427 Stellenangebote,<br />

die seit sechs Monaten frei sind<br />

(Stand: Oktober 2010). Die Betriebe spüren<br />

den Fachkräftebedarf zurzeit noch<br />

unterschiedlich. Viele größere Betriebe<br />

haben noch genug Bewerber, andere viel<br />

zu wenig oder keine. Demnach können<br />

rund ein Viertel aller Arbeitsstellen derzeit<br />

nicht kurzfristig besetzt werden.<br />

Einige Branchen im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />

melden schon jetzt den prognostizierten<br />

Fachkräftemangel. Die zuvor<br />

virtuelle Diskussion ist demnach vor Ort<br />

angekommen und für Betriebe spürbar<br />

geworden. Der Druck der Wirtschaft, ins-<br />

228 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Arbeitsmarkt<br />

besondere vor dem Hintergrund des demographischen<br />

Wandels, ist enorm. In<br />

einigen Branchen ist das Problem Fachkräfteengpass<br />

so stark ausgeprägt, dass<br />

es wachstumshemmend wirkt. Vorhandene<br />

Aufträge können bisweilen aus Personalmangel<br />

nicht abgearbeitet werden.<br />

Im Handwerk fehlen Maurer, Dachdecker,<br />

Zimmerleute, Friseure und Elektroniker.<br />

Die Metallverarbeitung sucht Anlagenmechaniker<br />

und Metallbauer, in der<br />

Pflegebranche werden examinierte Alten-<br />

und Krankenpfleger benötigt. Zudem<br />

steigt der Bedarf an qualifiziertem<br />

Personal im Einzelhandel, im Hotel- und<br />

Gaststättengewerbe, in der Ernährungsindustrie,<br />

im Bereich Lager und Logistik<br />

etc. In weiteren Branchen werden Ärzte<br />

und Ingenieure verschiedener Fachrichtungen<br />

gesucht. Die Problematik wird<br />

sich weiter verschärfen.<br />

Der Bevölkerungsrückgang wird trotz<br />

aktuell höherer Geburtenraten in den<br />

Landkreisen Cloppenburg und Vechta<br />

spürbar. Tendenziell gehen mehr Fachkräfte<br />

in Ruhestand, als junge Fachkräfte<br />

ausgebildet werden. Die Agenturen für<br />

Arbeit in Oldenburg und Vechta entwickeln<br />

daher mit vielen Partnern vor Ort<br />

eine regionale Beschäftigungsstrategie,<br />

Fachkräftebedarf in vielen Branchen: Der Fachkräftebedarf wird in Zukunft deutlicher spürbar.<br />

Dabei geht es nicht allein um die viel zitierten Ingenieure, Ärzte und Altenpfleger, sondern<br />

auch und in immer größerem Umfang um qualifizierte Handwerker, die hände -<br />

ringend gesucht werden – auch im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland.<br />

um das Wachstum nicht zu gefährden.<br />

Den Auftakt dieser Initiative bildete eine<br />

Veranstaltung in der Agentur für Arbeit<br />

Oldenburg im September 2010.<br />

Der Einladung folgten viele maßgebliche<br />

Akteure des regionalen Arbeitsmarktes:<br />

der Arbeitgeberverband, die Industrie-<br />

und Handelskammer, die Handwerks-<br />

und die Landwirtschaftskammer,<br />

der Einzelhandelsverband, der Deutsche<br />

Gewerkschaftsbund, die Wirtschaftsförderungen<br />

der Landkreise Ammerland,<br />

Cloppenburg, Oldenburg und Vechta sowie<br />

der Städte Delmenhorst und Olden-<br />

Foto: Stephen Coburn, Fotolia<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 229


Arbeitsmarkt<br />

Foto: Henlisatho, Fotolia<br />

Doppelter Abi-Jahrgang <strong>2011</strong> als Chance: Der doppelte Abiturjahrgang ist für hiesige Betriebe<br />

eine Chance, zusätzliche Ausbildungsstellen qualifiziert besetzen zu können.<br />

burg. Die Auftaktveranstaltung machte<br />

deutlich, welche Folgen der Mangel an<br />

Fachkräften bereits jetzt für das <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland hat. Die Teilnehmer<br />

erklärten, künftig an einem Strang zu<br />

ziehen und ihre Kräfte zu bündeln. Diesem<br />

ersten Treffen werden weitere in den<br />

Städten und Kreisen des <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterlandes folgen, um künftig individuelle,<br />

regionale Lösungen finden zu<br />

können.<br />

Erste Impulse zur Milderung<br />

von Fachkräfteengpässen<br />

Eine erste Idee zur Milderung von Fachkräfteengpässen<br />

im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />

ist die Erhöhung der Beschäftigungsquote<br />

von Frauen. Der Anteil erwerbstätiger<br />

Frauen liegt im Bezirk der<br />

Agentur für Arbeit Vechta bei knapp 43<br />

Prozent und somit deutlich unter dem<br />

Bundesdurchschnitt. Dabei verfügt ein<br />

nicht unerheblicher Teil der so genannten<br />

stillen Reserve – also derzeit nicht berufstätiger,<br />

aber auch nicht bei der Agentur<br />

für Arbeit Vechta gemeldeter Frauen<br />

– über Fachwissen und berufliche Bildung.<br />

Um für diese Frauen einen Beschäftigungsanreiz<br />

zu schaffen, ist vor allem<br />

eine qualitative und quantitative<br />

Verbesserung des Kinderbetreuungsangebotes<br />

unabdingbar. Die Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie gewinnt somit in<br />

der gegenwärtigen Arbeitsmarktlage erheblich<br />

an Bedeutung.<br />

Ein weiterer Baustein auf dem Weg zur<br />

Milderung des Fachkräftebedarfs kann<br />

die Erhöhung des Anteils der älteren Beschäftigten<br />

am hiesigen Arbeitsmarkt<br />

sein. Die Quote der älteren Beschäftigten<br />

über 55 Jahre beträgt vor Ort 39 Prozent.<br />

Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass 61<br />

Prozent der Menschen über 55 Jahre derzeit<br />

nicht in Beschäftigung sind. Wenn<br />

die Unternehmen die Erfahrungen und<br />

Qualifikationen Älterer verstärkt nutzen<br />

und in eine lebensphasenorientierte Personalpolitik<br />

einsteigen, können Fachkräfte<br />

aus der Region gewonnen werden.<br />

(Weiter-)Bildung ist Grundlage einer<br />

erfolgreichen Beschäftigungsstrategie<br />

Die Agentur für Arbeit in Vechta nutzt<br />

mit der Qualifizierung von Arbeitslosen<br />

seit Jahren eine weitere Möglichkeit zur<br />

Gewinnung qualifizierter Arbeitskräfte.<br />

EU-Mittel, aber auch Bundes- und Landesprogramme<br />

werden konsequent zur<br />

Qualifizierung genutzt. Im Rahmen der<br />

Initiative zur Flankierung des Strukturwandels<br />

– kurz IFLAS – wird seit 2010 in<br />

die Weiterbildung von bisher gering qualifiziertem<br />

Personal investiert. Damit<br />

werden Hilfsarbeiter unter anderem zu<br />

Fachkräften im Lager- und Logistikbereich,<br />

zu Berufskraftfahrern oder Altenpflegern<br />

weitergebildet.<br />

Doch auch in der Qualifizierung von<br />

gering qualifizierten Menschen, die sich<br />

bereits in Beschäftigung finden, liegt Potenzial.<br />

Über das Sonderprogramm We-<br />

GebAU (Weiterbildung geringqualifizierter<br />

und beschäftigter älterer Arbeitnehmer in<br />

Unternehmen) hat die Agentur für Arbeit<br />

Vechta seit 2006 eine Vielzahl beschäftigter<br />

Arbeitnehmer umgeschult oder<br />

Weiterbildungen finanziert. Diese erfolgreiche<br />

Initiative wird auch <strong>2011</strong> weiter<br />

vorangetrieben.<br />

Doppelter Abi-Jahrgang <strong>2011</strong> als Chance<br />

Die Unternehmer im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />

haben im Ausbildungsjahr 2009/<br />

2010 insgesamt 2.360 Lehrstellen gemeldet<br />

und damit das Vorjahresergebnis um<br />

180 Stellen übertroffen. Dies entspricht<br />

einem Anstieg um 8,3 Prozent. Dieses<br />

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Arbeitsmarkt<br />

hohe Ausbildungsniveau zu halten und<br />

weiter auszubauen, stellt eine weitere<br />

mögliche Strategie gegen den Fachkräftemangel<br />

dar. Es gilt, vorhandene Talente<br />

von Jugendlichen zu erkennen und zu<br />

fördern, denn die Auszubildenden von<br />

heute sind die Fachkräfte von morgen.<br />

Die Arbeitsagentur erwartet durch die<br />

Auswirkungen des »Turbo-Abiturs« <strong>2011</strong><br />

rund 60 Prozent mehr Schulabsolventen<br />

mit Hochschulreife. Der doppelte Abiturjahrgang<br />

ist für hiesige Betriebe eine<br />

Chance, zusätzliche Ausbildungsstellen<br />

qualifiziert besetzen zu können.<br />

Der Grundstein für eine fundierte Berufswahl<br />

ist eine fundierte Berufsorientierung.<br />

Nur wenn Jugendliche sich frühzeitig<br />

mit ihrer Berufswahl und ihren<br />

Neigungen und Fähigkeiten auseinan -<br />

der setzen, können sie eine tragfähige Berufswahl<br />

treffen. Schulen, Betriebe und<br />

die Agentur für Arbeit können durch eine<br />

enge Zusammenarbeit eine zielführende<br />

und nachhaltige Berufsorientierung und<br />

-wahl unterstützen und damit Ausbildungsabbrüche<br />

vermeiden.<br />

Höher Qualifizierte an die Region binden<br />

Der Anteil der höher Qualifizierten an den<br />

Beschäftigten liegt im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />

bei 5,1 Prozent und damit deutlich<br />

unter dem Bundesschnitt. Eine Steigerung<br />

des Anteils der höher Qualifizierten<br />

kann somit ein wichtiger Bau stein<br />

sein. Die Schaffung weiterer Arbeitsplätze,<br />

z. B. im Bereich Forschung und Entwicklung,<br />

ist dafür notwendig. Nur wenn<br />

höher Qualifizierte auch familienfreundliche<br />

Bedingungen wie Möglichkeiten der<br />

Kinderbetreuung vorfinden, wird ein Umzug<br />

mit der gesamten Familie in das <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland attraktiv. Auch<br />

die Weiterentwicklung unserer Universität<br />

und Fachhochschule kann diese Entwicklung<br />

positiv begleiten. Ein Ausbau<br />

der Möglichkeiten im technischen und<br />

mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />

Bereich sowie der Informatik hilft, zusätzliche<br />

Fachkräfte zu qualifizieren.<br />

Chancen der EU-Freizügigkeit nutzen<br />

Die geänderte Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />

der EU bietet weitere Chancen: Angehörige<br />

der neuen Mitgliedsstaaten der EU-Erweiterung<br />

von 2004 erhalten ab Mai diesen<br />

Jahres die vollständige Arbeitnehmerfreizügigkeit.<br />

Wenn also der Fachkräftebedarf<br />

nicht durch inländisches Personal<br />

gedeckt werden kann, ist das eine gute<br />

Chance zur Gewinnung von qualifiziertem<br />

Personal. Außerdem: Für die jährlich<br />

rund 11.000 Saisonkräfte in den Landkreisen<br />

Cloppenburg und Vechta musste<br />

bis vor kurzem jeweils ein »Antrag auf<br />

Arbeitserlaubnis« gestellt werden. Diese<br />

Regelung ist für EU-Bürger der später<br />

hinzugekommenen Staaten seit Januar<br />

Geschichte.<br />

Ausblick: Betriebe sind Bewerber<br />

Allein schon aufgrund der demographischen<br />

Entwicklung werden sich die Fachkräfteengpässe<br />

weiter verschärfen. Und<br />

das Verhältnis von Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />

wird sich auch im <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland weiter wandeln. Das<br />

kostbare Gut »Fachkraft« wird künftig<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

heiß umworben sein. Damit kommt den<br />

Personalabteilungen eine größe Bedeutung<br />

zu als bisher. Mittelständische Unternehmen<br />

müs sen sich künftig über die<br />

strategische Ausrichtung ihrer Personalabteilung<br />

im Wettkampf um die besten<br />

Köpfe auf dem Arbeitsmarkt präsentieren<br />

und als erkennbare Marke darstellen, um<br />

bei den heiß umkämpften Fachkräften<br />

deutlich und positiv wahr genommen zu<br />

werden. Flexible und familienfreundliche<br />

Arbeitsbedingungen sind dabei nur ein<br />

Weg zur Markenentwicklung. ■<br />

231


Arbeitsmarkt<br />

Foto: Sprungbrett GbR<br />

Arbeitskräfte rekrutieren und dauerhaft ans Unternehmen binden: Karin Busse und Andrea Vagelpohl und ihr Unternehmen »Sprungbrett<br />

Punktgenaue Personalvermittlung« beraten Arbeitgeber und Arbeitnehmer in Personaleinstellungs- und – entwicklungsfragen.<br />

KARIN BUSSE<br />

SPRUNGBRETT<br />

GBR, CLOPPENBURG<br />

Arbeitgeberattraktivität steigern<br />

Sind Sie ein guter Arbeitgeber? Suchen Sie schon länger nach leistungsbereiten Mitarbeitern<br />

für Ihr Unternehmen und finden sie nicht? Könnte das neben dem fortschreitenden Mangel an<br />

geeigneten Fachkräften auch an fehlender Arbeitgeberattraktivität liegen? Machen Sie Ihr<br />

Unternehmen sexy für motivierte Mitarbeiter, die frischen Wind in Ihr Unternehmen bringen!<br />

232<br />

Haben Sie schon mal darüber nachgedacht,<br />

was Sie dafür tun können,<br />

dass Bewerber sich bei der<br />

Suche nach einem neuen Arbeitsumfeld<br />

zuerst an Sie und nicht an Ihre Mitbewerber<br />

wenden? Worin könnten im War for<br />

Talents die entscheidenden Vorteile liegen,<br />

Sie als möglichen neuen Arbeitgeber<br />

auszuwählen?<br />

Aus unserer langjährigen Erfahrung in<br />

der Personalberatung und -vermittlung<br />

wissen wir, welche Unternehmen im <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland zu den attraktiven<br />

Arbeitgebern für Bewerber zählen.<br />

Häufig sind das sehr erfolgreiche Unternehmen,<br />

die es verstanden haben, wie<br />

wichtig Commitment, also die Bindung<br />

bzw. die Identifikation der Arbeitnehmer<br />

zum jeweiligen Unternehmen ist.<br />

Sie als Unternehmer binden langfristig<br />

engagierte und leistungsstarke MitarbeiterInnen<br />

und haben damit die wachsende<br />

Bedeutung des Personalmarketings<br />

für ihr Unternehmen erkannt. Durch geeignete<br />

Maßnahmen fördern Sie die<br />

Identifikation des Mitarbeiters mit dem<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

Unternehmen und werten so Ihre Arbeitgeberattraktivität<br />

und folglich Ihr Image<br />

positiv auf. Wie aber wird ein solches<br />

unternehmensspezifisches Konzept für<br />

Personalmarketing erarbeitet und umgesetzt?<br />

Eigentlich unterscheidet es sich nur<br />

wenig vom analytischen Konzept zur Einführung<br />

eines neuen Produktes. Sie benötigen<br />

ein strategisches Personalmarketing.<br />

Als Ziel kann dabei der Aufbau Ihrer<br />

»Arbeitgebermarke«, das so genannte<br />

Employer Branding stehen.


Arbeitsmarkt<br />

Als Arbeitgeber attraktiv sein<br />

Welche Maßnahmen können zu diesem<br />

Ziel führen und wer kann Sie dabei unterstützen?<br />

Die Lösung kann vielschichtig,<br />

aber auch ganz einfach sein. Arbeitgeber -<br />

attraktivität ergibt sich aus der Summe<br />

vieler Aktivitäten und Facetten, in deren<br />

Zentrum die Wertschätzung gegenüber<br />

dem einzelnen Mitarbeiter und seiner<br />

Leistung steht. Zu Beginn jeglichen Handels<br />

sollten Sie als Unternehmer klären<br />

und sicherstellen, dass die Einstellung der<br />

Führungsmannschaft zu Ihrem Vorhaben<br />

passt, denn eine einzelne Führungskraft<br />

kann mit falschem Verhalten Ihre Aufbauarbeit<br />

und damit den guten Ruf und das<br />

Image Ihres Unternehmens beschädigen.<br />

Zum Aufbau eines strategischen Personalmarketings<br />

benötigen Sie demzufolge<br />

Führungskräfte, die sich ihrer wichtigen<br />

Aufgabe im Unternehmen – nämlich dem<br />

respektvollen, wertschätzenden Umgang<br />

mit Menschen – bewusst sind und dies im<br />

Berufsalltag leben und umsetzen können.<br />

Mitarbeiterbindung ist Führungsaufgabe<br />

und wird in Übereinstimmung mit Unternehmenswerten<br />

und -kultur erreicht.<br />

Kernbotschaft ist die Wertschätzung der<br />

Person und seiner Leistung.<br />

Anforderungen ans Personalmanagement<br />

Vom Personalmanagement erwarten Sie,<br />

das Engagement von Mitarbeitern zu erhalten<br />

und zu fördern. Doch wer sind eigentlich<br />

unsere Personaler?<br />

In vielen kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen (KMU) finden wir Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiterinnen in der Lohnbuchhaltung,<br />

die dieses Thema bearbeiten,<br />

aber häufig niemanden, der sich wirklich<br />

um die Belange und die strategische<br />

Entwicklung der Belegschaft kümmert.<br />

Dafür ist dann oft allein die Geschäftsführung<br />

zuständig. Um den Bedarf an Mitarbeitern<br />

auch zukünftig decken zu können,<br />

müssen Unternehmen sich neuen Herausforderungen<br />

im Personalmanagement<br />

Gelungenes »Employer Branding« steigert aufgrund der Marketingwirkung sowohl die Effizienz<br />

der Personalrekrutierung als auch die Qualität der Bewerber.<br />

stellen. Zu den dringlichsten Aufgaben<br />

dabei gehören:<br />

• die Förderung der Arbeitsmotivation<br />

alternder Belegschaften;<br />

• ein systematisches Wissensund<br />

Ideenmanagement;<br />

• ein systematisches<br />

Gesundheitsmanagement;<br />

• die Ermöglichung einer<br />

Work-Life-Balance;<br />

• ein internationales Talent Management;<br />

• die konstruktive Nutzung der Vielfalt<br />

in der Belegschaft;<br />

• die systematische Nutzung der<br />

Vergütung als Anreiz;<br />

• der Umgang mit psychischen<br />

Belastungen von Mitarbeitern;<br />

• die Identifikation der Beschäftigten<br />

mit dem Unternehmen<br />

• die Förderung der interkulturellen<br />

Kompetenzen der Mitarbeiter.<br />

Diese Aufgaben zielen auf den langfristigen<br />

Erhalt der produktiven Arbeitskraft<br />

des Einzelnen, auf die Wertschätzung der<br />

Personalarbeit im Ganzen sowie darauf<br />

ab, trotz der demographischen Entwicklung<br />

dauerhaft qualifizierte Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiterinnen für Unternehmen<br />

zu gewinnen und zu halten.<br />

Wie können diese Ziele erreicht werden?<br />

Die Antwort liegt auf der Hand: Schon bei<br />

einem knappen Dutzend Mitarbeiter benötigen<br />

Sie für diese wichtigen Aufgaben<br />

geschulte Personalleiter mit entsprechendem<br />

Know-how, gepaart mit Persönlichkeit,<br />

Durchsetzungsvermögen und starkem<br />

Rückhalt in der Geschäftsleitung, um<br />

Maßnahmen zur Mitarbeiterzufriedenheit<br />

anstoßen und umsetzen zu können.<br />

Naürlich kann auch ein qualifiziertes externes<br />

Personalmanagement bei dieser<br />

Aufgabe hilfreich sein.<br />

Personalmarketing optimieren<br />

Wie lassen sich die Aktivitäten des Personalmarketings<br />

optimieren? Das Personalmanagement<br />

muss sich stärker an den Bedürfnissen<br />

der verschiedenen Mitarbeitergruppen<br />

orientieren. Um die Interessen<br />

der verschiedenen Zielgruppen zu<br />

kennen und zu verstehen, benötigen Sie<br />

geeignete Personal- und Kommunikationsinstrumente,<br />

um das Miteinander<br />

Foto: pab_map, Fotolia<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

233


Arbeitsmarkt<br />

Grafik: Sprungbrett GbR<br />

Faktoren der Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung in Anlehnung an das »Engagementmodell« (vgl. Bertelsmann, DGFP e. V., 2005, S. 28).<br />

der Beschäftigten zu fördern. Betrachten<br />

wir aber zunächst einmal die externen<br />

Einflussfaktoren aus Gesellschaft, Wirtschaft,<br />

Arbeitsmarkt oder Technologie<br />

hinsichtlich ihrer Arbeitgeberattraktivität:<br />

Diese externen Bedingungen sind<br />

für Unternehmen kurzfristig kaum änderbar,<br />

jedoch wichtig für die strategische<br />

Ausrichtung im Personalmanagement.<br />

Besondere Beachtung verdient dabei der<br />

zu erwartende Fachkräftemangel durch<br />

die demographische Entwicklung. Vor allem<br />

im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland schätzen<br />

wir ja die Anzahl an Fachkräften, die<br />

nach Studium und beruflicher Ausbildung<br />

zurückkehren und hier ihre Familie<br />

gründen. Diese gut ausgebildeten Frauen<br />

und Männer sind äußerst wichtig für die<br />

Zukunft der Betriebe in der Region.<br />

Interne Einflüsse wie Unternehmenskultur<br />

und -struktur wirken sich auf den<br />

Unternehmenserfolg und letztendlich auf<br />

die Arbeitgeberattraktivität aus, denn bei<br />

allem, was Unternehmen tun, werden sie<br />

immer auch als Arbeitgeber wahrgenommen.<br />

Jede öffentliche Äußerung der Un -<br />

ter nehmensleitung, jede kleine Zeitungsmeldung,<br />

jede unternehmensinterne Entscheidung<br />

ist immer auch eine Selbstauskunft<br />

über die Art und Weise, wie sich das<br />

Unternehmen als Arbeitgeber versteht –<br />

bewusst oder unbewusst!<br />

Arbeitgeberattraktivität steigern<br />

Welche Faktoren machen mein Unternehmen<br />

als Arbeitgeber einzigartig? Merkmale<br />

der spezifischen Arbeitgeberattraktivität<br />

lassen sich nicht einfach imitieren,<br />

einkaufen oder kurzfristig entwickeln,<br />

sondern sie bilden die Basis des internen<br />

Personalmanagements. Die Grafik links<br />

oben zeigt Faktoren, die sich je nach Ausprägung<br />

im Unternehmen positiv oder negativ<br />

auf die Mitarbeiterzufriedenheit<br />

und damit auf die Mitarbeiterbindung<br />

auswirken können. Im Aufbau eines strategischen<br />

Personalmanagements sind<br />

diese auf den einzelnen Mitarbeiter wirkenden<br />

internen Einflüsse zu bewerten<br />

234<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Arbeitsmarkt<br />

und entsprechend der Ziele des Personalmanagements<br />

– nämlich dem Erreichen<br />

größerer Arbeitgeberattraktivität – anzupassen.<br />

Schaffen Sie als Arbeitgeber für Ihre<br />

Mitarbeiter ein Umfeld, in dem Sie möglichst<br />

viel Autonomie bei der Ausführung<br />

der Tätigkeit bieten. Diese Autonomie beginnt<br />

beim einzelnen Arbeitsprozess und<br />

reicht bis zur Schaffung von flexiblen Arbeitszeitmodellen,<br />

Home-Office-Lösungen<br />

oder Vertrauensarbeitszeit.<br />

Ein so organisiertes Miteinanderarbeiten<br />

verlangt von den Führungskräften besonders<br />

viel Empathie. Unterschätzen Sie<br />

bitte nicht den Vertrauensvorschuss, den<br />

Führungskräfte ihren Mitarbeitern geben<br />

müssen und bereiten Sie sie auf diese Aufgabe<br />

gut vor, um ein Scheitern des Vorhabens<br />

zu verhindern!<br />

Unternehmensimage im Auge behalten<br />

Wie treten Sie als Unternehmen nach außen<br />

auf? Haben Sie Kommunikationsund<br />

Personalmanagementinstrumente,<br />

mit denen Sie die Kontaktphasen für die<br />

einzelnen Zielgruppen gestalten können?<br />

Die Kontaktphase beginnt mit der professionellen<br />

Bearbeitung von Bewerbungen<br />

und endet mit der würdevollen Verabschiedung<br />

von Mitarbeitern nach langjähriger<br />

Zusammenarbeit. Sind diese bestehenden<br />

Mitarbeiterbindungsinstrumente<br />

in den verschiedenen Kontaktphasen im<br />

Unternehmen definiert, ist zu analysieren,<br />

ob sie effizient die strategischen Ziele<br />

des Personalmarketings unterstützen.<br />

Das Ergebnis dieser Einzelbetrachtungen<br />

ist eine zielorientiert abgestimmte<br />

Matrix adäquater Personalmanagementund<br />

Kommunikationsinstrumente, die<br />

die Attraktivität des Unternehmens optimal<br />

fördern und anhand derer Sie das<br />

Personalmarketing operativ umsetzen<br />

können.<br />

Sie als Arbeitgeber sollten dabei beachten,<br />

dass es nicht genügt, sich ausschließlich<br />

um das externe Personalmarketing,<br />

also um das Recruiting neuer Mitarbeiter<br />

zu kümmern, sondern es geht<br />

immer auch darum, die einmal gefundenen<br />

Mitarbeiter möglichst schnell ins<br />

Unternehmen zu integrieren und sie<br />

langfristig zu binden.<br />

Arbeitgebermarke aufbauen<br />

Die Förderung der Unternehmensattraktivität<br />

ist besonders für mittelständische<br />

Unternehmen von enormer Bedeutung –<br />

einerseits, um sich gegen die aufmerksamkeitsstarken<br />

Imagekampagnen der<br />

Großkonzerne durchzusetzen, andererseits,<br />

um sich aus der grauen Masse der<br />

meist unbekannten Mittelständler hervorzuheben.<br />

Ein gelungener Arbeitgeberauftritt<br />

macht dabei unmissverständlich<br />

klar, warum es sich lohnt, in Ihrem Unternehmen<br />

zu arbeiten. Zweifellos werden<br />

attraktive Menschen eher wahrgenommen.<br />

Dasselbe gilt auch für Unternehmen:<br />

Sie werden durch gute Personalarbeit<br />

attraktiv und potenziell erfolgreicher.<br />

»Sprungbrett« unterstützt Sie gerne im<br />

Aufbau einer Arbeitgebermarke. Wir analysieren,<br />

beraten und setzen Maßnahmen<br />

auch in Ihrem Unternehmen um. Vereinbaren<br />

Sie gerne einen Termin mit uns.<br />

Das Angebot von »Sprungbrett«<br />

»Sprungbrett« unterstützt Unternehmen<br />

bei der strategischen Ausrichtung des Personalmarketings.<br />

Dabei begleiten wir regionale<br />

KMUs in allen Fragen des Personalmanagements.<br />

Uns stehen Experten<br />

aus verschiedenen Fachrichtungen zur<br />

Verfügung. Wir beraten Unternehmen in<br />

allen Themen der Personalgewinnung, der<br />

sozialverträglichen Personalfreisetzung<br />

(»Transfermanangement«), Personalentwicklung,<br />

Work-Life-Balance und der Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf. ■<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 235


Arbeitsmarkt<br />

Foto: Haug<br />

Überlässt nichts dem Zufall: Martin Vorwerk, Inhaber und Geschäftsführer von Friedrich Haug, plant gern bis ins kleinste Detail.<br />

MARTIN<br />

VORWERK<br />

Von der Messe zum Job<br />

Am 18. und 19. November <strong>2011</strong> wird die erste Jobmesse <strong>Oldenburger</strong> Münsterland unter dem Motto<br />

»Jobangebote, Aus- und Weiterbildung« in Cloppenburg stattfinden, zu der alle Unternehmen, Schulen,<br />

Hochschulen und Weiterbildungsinstitute der Region herzlich einladen sind. Die Messe richtet sich an<br />

Schulabgänger, Studienabsolventen, Führungskräfte, Wiedereinsteiger und Facharbeiter aller Altersstufen<br />

aus dem <strong>Oldenburger</strong> Münsterland und den benachbarten Landkreisen. Interessierte haben die einmalige<br />

Gelegenheit, mit Firmen vor Ort persönlich ins Gespräch zu kommen und Infos aus erster Hand einzuholen.<br />

Die ideelle Trägerschaft der Jobmesse<br />

hat der <strong>Verbund</strong> <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland übernommen und<br />

unterstreicht damit das Interesse der<br />

Landkreise Cloppenburg und Vechta, sich<br />

der Themen »Aus- und Weiterbildung« in<br />

der Region anzunehmen. Die IHK, die<br />

Handwerkskammer und die Kreishandwerkerschaft<br />

treten zusammen mit der<br />

Agentur für Arbeit als Partner auf und werden<br />

die Messe und ihre Termine unter<br />

ihren Mitgliedern kommunizieren. Die<br />

Medienpartnerschaften mit den örtlichen<br />

Tageszeitungen garantieren die Aufmerksamkeit<br />

einer großen Öffentlichkeit.<br />

Einen besonderen Schwerpunkt wird<br />

das Thema »Ausbildung« bilden. An der<br />

Schwelle zwischen Schule und Arbeitsleben<br />

stellen sich den jungen Menschen viele<br />

Fragen: Welchen Beruf möchte ich später<br />

ausüben? Soll ich eine Ausbildung<br />

oder ein Studium absolvieren? Und: Was<br />

erwartet mich im Beruf? Die Antworten<br />

auf diese Fragen hängen von mehreren<br />

Faktoren ab. Dazu gehören einerseits persönliche<br />

Neigungen und Fähigkeiten, andererseits<br />

die regionale Lage am Wohnoder<br />

Beschäftigungsort. Informationen<br />

über das regionale Angebot an Ausbildungsplätzen<br />

erhalten die Besucher am<br />

Stand der Arbeitsagentur sowie an den<br />

einzelnen Ständen der Firmen. Die Kreishandwerkerschaft<br />

wird an beiden Tagen<br />

ihre Werkstätten öffnen und den Schülern<br />

einen Einblick in die Ausbildungsanforderungen<br />

im Handwerk geben.<br />

236 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Arbeitsmarkt<br />

In diesen Tagen hört man immer öfter,<br />

dass die deutsche Wirtschaft sich allmählich<br />

von der Finanzkrise erholt, dass die<br />

Arbeitslosenzahlen sinken und die Konjunkturerholung<br />

in Sicht ist – eine gute<br />

Botschaft für unser Land. Einer Umfrage<br />

des Deutschen Industrie- und Handelskammertags<br />

(DIHK) zufolge haben drei von<br />

vier Unternehmen jedoch Probleme, die<br />

offenen Stellen mit gut qualifizierten Leuten<br />

zu besetzen. Die sich erholende Konjunktur<br />

sorgt zwar wieder für vollere Auftragsbücher,<br />

stellt die Betriebe aber vor<br />

neue Probleme: In den kommenden fünf<br />

Jahren befürchten sie eine deutliche Verschärfung<br />

der Fachkräftesituation.<br />

Im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland ist der<br />

Fachkräftemangel besonders ausgeprägt.<br />

Im Landkreis Vechta verzeichnet man eine<br />

Arbeitslosenquote unter vier Prozent,<br />

also nahezu Vollbeschäftigung. Auch im<br />

Landkreis Cloppenburg mit nur rund fünf<br />

Prozent Arbeitslosigkeit werden dringend<br />

Fachkräfte gesucht. Die Unternehmen unserer<br />

Wirtschaftsregion sollten mehr in<br />

die Ausbildung investieren. Das hat auch<br />

der Geschäftsführer der Agentur für Arbeit<br />

in Vechta, Thorsten Müller, gefordert<br />

(vgl. Seite 224). Der bundesweit vorausgesagte<br />

Fachkräftemangel sei bereits in<br />

Das Traditionsunternehmen Friedrich Haug mit Sitz in Cappeln organisiert und veranstaltet<br />

seit mehr als 50 Jahren Messen und Ausstellungen in ganz Nordwestdeutschland.<br />

der Region angekommen. So fehlten im<br />

Handwerk unter anderem Maurer, Dachdecker,<br />

Friseure oder Metallbauer.<br />

Der starke Mittelstand und seine überwiegend<br />

inhabergeführten Familienbetriebe<br />

sind die wirtschaftliche Stütze unserer<br />

Region. Daher kommt die Messe genau<br />

zur richtigen Zeit. Der Bedarf der<br />

Unternehmen an qualifizierten Mitarbeitern<br />

ist trotz der teils noch schwierigen<br />

wirtschaftlichen Situation hoch und die<br />

Chance für Fachkräfte auf einen gut bezahlten<br />

Job besser denn je. Dennoch ist<br />

die Berufswahl für Jugendliche heute<br />

nicht einfacher geworden. Ständig neue<br />

Angebote von Ausbildungsberufen und<br />

Studiengängen erschweren die Orientierung<br />

bei der Berufswahl. Deshalb eröffnen<br />

Jobmessen große Chancen, findet<br />

doch hier der Austausch zwischen Schule,<br />

Hochschule und Wirtschaft statt – und<br />

zwar ganz unkompliziert im direkten Ge-<br />

Foto: Haug<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 237


Arbeitsmarkt<br />

Fotos: Geller (oben), euregiophoto (Mitte, unten), alle Fotolia<br />

Am 18. und 19. November <strong>2011</strong> wird die erste Jobmesse OM unter dem Motto »Jobangebote,<br />

Aus- und Weiterbildung« in Cloppenburg stattfinden. Die Veranstalter erwarten zahlreiche<br />

Unternehmen, Schulen, Hochschulen und Weiterbildungsinstitute aus der Region.<br />

spräch. Dabei profitieren beide Seiten<br />

vom Kontakt: Auszubildende, Studenten<br />

und Spitzenkräfte von morgen können ihre<br />

Perspektiven erkunden und schauen,<br />

welche Praktika, Berufseinstiege und Karrierechancen<br />

der Markt bietet.<br />

Andererseits haben die Anbieter von<br />

Ausbildungs- und Arbeitsplätzen die<br />

Möglichkeit, den Nachwuchstalenten zu<br />

begegnen und sich ein Bild von der neuen<br />

Generation von Bewerberinnen und Bewerbern<br />

zu machen. Vor allem in Zeiten<br />

des demographischen Wandels und nachhaltiger<br />

Strukturveränderungen auf dem<br />

Arbeitsmarkt müssen gut qualifizierte<br />

Nachwuchskräfte gefunden werden, die<br />

mit ihrem späteren Know-how die Firma<br />

bereichern können.<br />

In einer sich stetig wandelnden Arbeitswelt<br />

wird es immer wichtiger, auf dem<br />

Laufenden zu bleiben. Sich auf dem einmal<br />

Erlernten auszuruhen, reicht längst<br />

nicht aus. Eine kontinuierliche Weiterbildung<br />

ist wichtig. Es liegt an jedem Einzelnen<br />

von uns, von dem umfangreichen Informationsangebot<br />

auf der Jobmesse Gebrauch<br />

zu machen.<br />

Bildung und Qualifizierung sind Voraussetzung<br />

für individuelle Lebenschancen<br />

und gesellschaftliche Teilhabe. Bildung<br />

sorgt für den Zusammenhalt unserer<br />

Gesellschaft und ist entscheidend für<br />

die Zukunft unserer Region: Das Potenzial,<br />

das in unseren Menschen steckt, ist unsere<br />

wichtigste Ressource. Gut ausgebildete<br />

und hoch qualifizierte Frauen und<br />

Männer sind der Motor für Wachstum,<br />

Wohlstand und Fortschritt in unserem<br />

Land. Während andere Länder Bodenschätze<br />

als Quelle des Wohlstandes nutzen,<br />

setzen wir auf den Rohstoff Bildung.<br />

Dies ist unsere Stärke.<br />

Die Sicherung des Wirtschaftswachstums<br />

ist nur mit qualifizierten Fachkräften<br />

möglich. Unternehmen, die heute in<br />

die Aus- und Weiterbildung investieren,<br />

sichern sich die Fachkräfte und damit<br />

langfristig gesehen die Wettbewerbsfähigkeit<br />

und den Unternehmenserfolg von<br />

morgen.<br />

Für die erste Jobmesse <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland erwarten wir eine rege Teilnahme<br />

von Ausstellern aus der Region<br />

und motivierten und interessierten Besuchern.<br />

Die Messe bietet im übrigen auch<br />

eine Informationsplattform für all diejenigen,<br />

die der Region aus Gründen der Arbeitssituation<br />

den Rücken gekehrt haben<br />

und gerne wieder in die Region zurückkehren<br />

möchten. Sie können sich hier einen<br />

Überblick über den aktuellen Arbeitsmarkt<br />

verschaffen sowie persönliche Kontakte<br />

zu ihren Wunschunternehmen<br />

knüpfen.<br />

238<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Arbeitsmarkt<br />

Fotos: Pfluegl (links), Friedrich, beide Fotolia<br />

Die Jobmesse <strong>Oldenburger</strong> Münsterland wird<br />

als »Job- und Ausbildungsbörse« an beiden<br />

Messtagen jeweils von 9.00 bis 17.00 Uhr<br />

für alle interessierten Besucher geöffnet sein<br />

und richtet sich sowohl an Schulabgänger<br />

wie an Studienabsolventen, Führungskräfte,<br />

Wiedereinsteiger und Facharbeiter aller<br />

Altersstufen aus der Region und den benachbarten<br />

Landkreisen.<br />

Jungen Bewerberinnen und Bewerbern<br />

sei noch mit auf den Weg gegeben, dass<br />

die erfolgreiche Kontaktknüpfung gut<br />

vorbereitet sein will. Messen verleiten<br />

zwar zum Stöbern und Schnuppern, doch<br />

wer mit zukünftigen Chefs ins Gespräch<br />

kommen möchte, sollte sich im Vorfeld<br />

ein wenig vorbereiten. Nehmen Sie schon<br />

vor der Messe Kontakt zu den Firmen auf,<br />

die Sie interessieren, und versuchen Sie<br />

einen Besuchstermin zu vereinbaren. Ihren<br />

Wunscharbeitgeber besuchen Sie am<br />

Schluss. So können Sie bei den weniger<br />

wichtigen Firmen noch »üben«. Achten<br />

Sie auf eine angemessene Kleidung und<br />

fragen Sie am Stand höflich nach Ihrer<br />

Ansprechperson. Einen guten Eindruck<br />

werden Sie hinterlassen, wenn Sie sich im<br />

Vorfeld ein genaues Bild von dem Unternehmen<br />

gemacht haben und im Gespräch<br />

darauf eingehen können. Seien Sie authentisch.<br />

Aufgesetzte Floskeln wie »Ich<br />

bin motiviert und sehr flexibel« kommen<br />

weniger gut an.<br />

Fragen Sie im Anschluss an das Gespräch<br />

nach einer Visitenkarte und melden<br />

Sie sich ein bis zwei Tage nach der<br />

Messe zurück, um sich für das Gespräch<br />

zu bedanken und Ihren Wunsch, für das<br />

Unternehmen zu arbeiten, noch einmal zu<br />

bekräftigen. So bleiben Sie im Gedächtnis<br />

und erhalten vielleicht schon bald einen<br />

Anruf Ihres zukünftigen Arbeitgebers.<br />

Nutzen sie als Aussteller die Chance,<br />

sich den interessierten Besuchern als Arbeitgeber<br />

vorzustellen. Für Fragen rund<br />

um die Messebeteiligung steht Ihnen unser<br />

kompetentes Team zur Seite. Infos erhalten<br />

Sie unter www.haug-ausstellungen.de<br />

oder unter Tel. 04478/95875-0.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

■<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 239


Arbeitsmarkt<br />

Fotos: S. 236 Bullermann, S. 237 Foto Hölzen/Gerald Lampe<br />

»Tradition bedeutet nicht, Asche zu bewahren, sondern ein Feuer am Schwelen zu halten«: Alfred Bullermann ist gebürtiger Cloppenburger,<br />

gelernter Schmied und studierter Produktdesigner.Von 1986 bis 2006 betrieb der heute 50-Jährige ein Atelier in Markhausen. Seit 2006<br />

arbeitet Bullermann in seinem neuen Atelier an der Kirchstraße 13 in der Eisenstadt Friesoythe (www.bullermann.de).<br />

ALFRED<br />

BULLERMANN<br />

Kreativität ist trainierbar<br />

Angefangen hat es vor rund 15 Jahren mit Gestaltungsseminaren für junge Kunstschmiede und<br />

Metallgestalter zum Thema »Gestaltungslehre und Ideenfindungsprozesse«. Diese Seminare<br />

habe ich gemeinsam mit meiner Frau Anja regelmäßig mit großem Erfolg in unserem Designbüro<br />

in Bösel durchgeführt. Einer Vielzahl gestaltungsinteressierter Handwerker aus dem gesamten<br />

Bundesgebiet konnten wir in diesen Seminaren unsere im Designstudium erlernten Grundlagen<br />

der Gestaltung vermitteln.<br />

In den darauf folgenden Jahren haben<br />

wir diese Seminare auch in verschiedenen<br />

Schulen und Handwerksinstitutionen<br />

außerhalb Deutschlands durchgeführt<br />

– unter anderem in den Niederlanden,<br />

in Österreich, Luxemburg und der<br />

Schweiz. Ziel war und ist es, in kurzen<br />

aber intensiven Seminaren die wesentlichen<br />

Grundlagen von Gestaltungstechniken,<br />

Ideenfindungsprozessen, Darstellungstechniken<br />

und individuellen Präsentationsvarianten<br />

zu vermitteln.<br />

240<br />

Im Sommer 2007 erhielt ich als Metallgestalter<br />

von der Friedrich Graepel AG aus<br />

Löningen die Anfrage, eine repräsentative<br />

Außenplastik für das neue Verwaltungsgebäude<br />

zu gestalten. Der Geschäftsführer<br />

Klaus Mecking lud mich zu einem Gespräch<br />

in das Unternehmen nach Löningen<br />

ein, und wir unterhielten uns über die<br />

Geschichte, die Philosophie und die Zukunftsvision<br />

des Unternehmens. In diesem<br />

ersten Gespräch fiel mir besonders<br />

auf, dass Klaus Mecking immer wieder vor<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

allem die Regions- und Mitarbeiterverbundenheit<br />

des Unternehmens hervorhob.<br />

Er erzählte mir vom regionalen Engagement<br />

und von den verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten<br />

bei Graepel gerade<br />

für junge Menschen aus der Region. So<br />

entwickelte sich die gemeinsame Idee,<br />

das künstlerische Objekt für die Friedrich<br />

Graepel AG als Projekt »von den eigenen<br />

Leuten« erarbeiten zu lassen.<br />

Nach einem Einführungsgespräch mit<br />

den Auszubildenden des Unternehmens


hatte sich schnell eine kreative Gruppe gefunden,<br />

die sich gerne dieser interessanten<br />

Aufgabe stellen wollte und nach einem<br />

intensiven Gestaltungsgrundlagenseminar<br />

an der Entwicklung einer künstlerischen<br />

Großplastik für das eigene<br />

Unternehmen zu arbeiten begann.<br />

Nach anfangs nur formulierten Ideen<br />

wurden gemeinsam einfache Arbeitsmodelle<br />

erstellt und später die von der Gruppe<br />

ausgewählten Ideen als Präsentationsmodelle<br />

erarbeitet. Die zwei favorisierten<br />

Maßstabsmodelle wurden dann durch die<br />

Auszubildenden dem Vorstand des Unternehmens<br />

präsentiert. Die Entscheidung<br />

fiel auf eine rund sieben Meter hohe Stahlplastik,<br />

die sich durch einen Getriebemotor<br />

angetrieben innerhalb von zwei Stunden<br />

einmal um die eigene Achse dreht.<br />

Aus der Vogelperspektive gesehen würde<br />

man das Graepel-Firmenlogo erkennen<br />

können. Da ein ganz wesentlicher Produktionszweig<br />

des Unternehmens die Fertigung<br />

und die Umformung von Lochblechen<br />

ist, lag es nahe, diese Materialien<br />

auch für die Plastik einzusetzen. Die fertige<br />

Plastik steht heute vor dem Eingangsbereich<br />

des Verwaltungsgebäudes, gibt<br />

dem Besucher durch die rotierende Bewegung<br />

immer wieder ein neues Bild und<br />

vermittelt Dynamik und Flexibilität.<br />

, Professionelle<br />

Arbeitsmarkt<br />

Gestaltung von Arbeitsplatz und Umfeld<br />

Die Durchführung zahlreicher weiterer<br />

Projekte und die daraus entstandenen Objekte<br />

oder Ideen bestätigen uns in unseren<br />

Aktivitäten, die Mitarbeiter von Unternehmen<br />

zum Beispiel auch in die Gestaltung<br />

des Arbeitsplatzes und des Umfeldes<br />

der eigenen Firma mit einzubinden und<br />

ihnen entsprechende Verantwortung dafür<br />

zu übertragen. Das Resultat ist immer<br />

eine starke Identifikation – nicht nur mit<br />

dem gemeinsam entwickelten Objekt,<br />

sondern vielmehr auch mit dem eigenen<br />

Unternehmen. Die Förderung und das<br />

Training der individuellen Kreativität wirken<br />

sich ebenfalls sehr positiv auf die Zusammenarbeit,<br />

die Toleranz und die Integration<br />

innerhalb einer Arbeitsgemeinschaft<br />

aus. Solche Gestaltungsprozesse<br />

oder Kreativworkshops können aber noch<br />

mehr bewirken; Zielsetzung ist schließlich<br />

auch, durch individuelles Kreativitätstraining<br />

und intensive Auseinandersetzung<br />

mit einem gestellten Thema eigene<br />

Ideen zu produzieren. Diese Kreativitätsoder<br />

Gestaltungsprozesse müssen nicht<br />

zwangsläufig zu einem künstlerischen<br />

Endprodukt führen – auch effektivere<br />

Produktionsabläufe, technische oder gestalterische<br />

Verbesserungen von Produkten,<br />

vereinfachte Fertigungsverfahren<br />

oder gar Maßnahmen für den Arbeitsschutz<br />

könnten die Themen für einen solchen<br />

Workshop sein.<br />

Visualisierung eigener Ideen<br />

Durch die theoretische Auseinandersetzung<br />

mit den Grundlagen der Gestaltung<br />

werden bei den Workshopteilnehmern<br />

die Vorstellungskraft und die Befähigung<br />

zur Visualisierung eigener Ideen geschult.<br />

Die gemeinsame und intensive gedankliche<br />

Auseinandersetzung mit dem eigenen<br />

Unternehmen verbindet die Teilnehmer<br />

und fördert die Kommunikation untereinander.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt des Trainings<br />

ist die Sensibilisierung der Projektteilnehmer.<br />

Sie werden aufgefordert, die Augen<br />

zu öffnen, um so die Wahrnehmung des<br />

eigenen Umfelds zu kultivieren. Leit- oder<br />

Kernsätze wie »Kultivieren Sie Ihre Beobachtung!«<br />

und »Lassen Sie auch den verrückten<br />

Gedanken zu!« werden ähnlich<br />

bildhaft verdeutlicht wie beispielsweise<br />

der Grundsatz »Luft ist gefräßig!« Die<br />

Auseinandersetzung mit der Bedeutung<br />

und dem Verständnis von Gestaltungsgrundlagen<br />

sowie die Herangehensweise<br />

an bestimmte Gestaltungsthemen, die<br />

vorher gemeinsam definiert werden, werden<br />

dabei intensiv trainiert. Selbstbewus-<br />

Werbefotos und -filme<br />

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Unternehmerpreis OM: Seit 2003 fertigt Bullermann<br />

in reiner Handarbeit die Plastiken<br />

für die Unternehmerpreise des <strong>Verbund</strong>es.<br />

Die fünf aufstrebenden Flachprofile stehen<br />

dabei für die Kerneigenschaften erfolgreicher<br />

Unternehmen: Kreativität, Innovation,<br />

Kompetenz, Konsequenz und Effizienz.<br />

: Architektur<br />

: Industrie<br />

: People<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

241


Arbeitsmarkt<br />

Foto: Bullermann<br />

Kunst am Bau: 2007 war Bullermann Mitinitiator des Ausbildungsprojektes zur Gestaltung<br />

und Entwicklung der Außenplastik für das neue Verwaltungsgebäude der Graepel AG.<br />

ste und selbstsichere Mitarbeiter auszubilden,<br />

die in einer spielerischen Zusammenarbeit<br />

lernen, Entscheidungen zu<br />

treffen, ist ein weiteres Seminarziel.<br />

Gestalten heißt entscheiden<br />

Die intensive kreative Arbeit und der Austausch<br />

der Projektteilnehmer untereinander<br />

führt erfahrungsgemäß aufgrund der<br />

sich stetig entwickelnden Gruppendynamik<br />

während eines solchen Projektes zu<br />

neuen oder sogar visionären Gestaltungsansätzen<br />

und Ideen. Das ist gut so: Denn<br />

leider wird die individuelle kreative Entwicklung<br />

jedes Einzelnen oft schon sehr<br />

früh unterdrückt oder sogar unterbunden<br />

– oder warum sehen zu Ostern die Osterhasen<br />

und zur Weihnachtszeit die Weih -<br />

nachtsmänner in den Fenstern der Kindergärten<br />

und Grundschulen alle gleich<br />

aus? Auch übertriebener Medienkonsum<br />

und übermäßige Computernutzung tun<br />

ihr übriges. Doch die Gesellschaft und die<br />

Wirtschaft brauchen kreative Menschen,<br />

die mit ihren Ideen stetig voranschreiten.<br />

Kreativität ist trainierbar und gute Ideen<br />

sind nicht zufällig.<br />

Bullermanns Referenzen (Auszug):<br />

• Landessparkasse zu Oldenburg,<br />

freie Arbeit zum Thema:<br />

»Freude und Zuversicht«<br />

• Delkeskamp Verpackungen, Nortrup<br />

Thema: »Wachstum mit Verstand«<br />

• Metallbau Claaßen, Scharrel,<br />

Thema: »Flexibilität, Vielseitigkeit,<br />

Bodenständigkeit, Qualität<br />

• Dampfbahnfreunde Rennsteig e.V.,<br />

Thüringen: Gestaltungskonzept für<br />

das Umfeld Bahnhof Schmiedefeld<br />

• Rennsteiglauf Sportmanagement<br />

und Touristik GmbH: Siegertrophäe<br />

• Hans Böckler Schule Berlin:<br />

Toranlage für das Schulgelände<br />

• BBS Technik, Cloppenburg:<br />

Außenmöbel Thülsfelder Talsperre<br />

• Kreishandwerkerschaft Cloppenburg:<br />

Neugestaltung des Eingangsbereiches<br />

• Kindergarten Detern: Namensschild<br />

• Stadt Friesoythe und St. Marien Kirche<br />

in Zusammenarbeit mit 15 Schulen:<br />

Eiserner Kreuzweg<br />

■<br />

Die Möglichmacher.<br />

PERSÖNLICH | GÜNSTIG | SOFORT<br />

<strong>Oldenburger</strong> Straße 243 · 49377 Vechta-Calveslage<br />

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242 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


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Arbeitsmarkt<br />

Fotos: S. 236 Bullermann, S. 237 Foto Hölzen/Gerald Lampe<br />

Berufsbildung im Handwerk bedeutet Biographiegestaltung vom Anfänger zum Experten. Das Ziel jeder Ausbildung ist die »berufliche Handlungsfähigkeit«<br />

zu selbständigem Planen, Durchführen und Kontrollieren der Arbeit.<br />

DR. MICHAEL HOFFSCHROER<br />

KREISHANDWERKERSCHAFT CLOPPENBURG<br />

Passgenau und anschlussfähig<br />

Der Wissens- und Wirtschaftsstandort Deutschland braucht gut ausgebildete Fachkräfte<br />

und innovative Unternehmer. Dazu bedarf es eines leistungsfähigen Berufbildungssystems,<br />

das auf individuelle Profilbildung abstellt. Insbesondere ein so dynamischer Wirtschaftsstandort<br />

wie das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland ist auf die systematische Entwicklung seiner<br />

Arbeitskräfte angewiesen. Das duale System ist dabei auch in unserer Region nach wie vor<br />

die bedeutsamste Quelle hochwertiger Fachkräfte- und Unternehmerentwicklung.<br />

In Zukunft wird es allerdings vermehrt<br />

darum gehen, dieses System so weiterzuentwickeln,<br />

dass der zunehmende<br />

Bedarf an Fachkräften und Unternehmern<br />

bei problematisch werdender demographischer<br />

Entwicklung gedeckt werden<br />

kann. Denn auch im <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland besteht in bestimmten Wirtschaftsbereichen<br />

und Berufen bereits<br />

jetzt ein Fachkräftemangel.<br />

Bundesweit gestaltete sich für mehr als<br />

zwei Drittel der kleinen und mittleren<br />

244<br />

Unternehmen die Besetzung offener Stellen<br />

in den letzten Jahren schwierig. Dabei<br />

wirken die steigenden Qualifikationsanforderungen<br />

einerseits und eine teilweise<br />

stagnierende Bildungsentwicklung der<br />

jüngeren Generation andererseits gegenläufig,<br />

so dass schon 2015 ein Engpass bei<br />

Akademikern und Arbeitskräften mit Berufsabschluss<br />

zu erwarten ist. Die Gruppe<br />

der Geringqualifizierten hingegen wächst<br />

währenddessen weiter – ein Problem, das<br />

dringend gelöst werden muss.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

Bildungsziele<br />

Die Berufsbildung im Handwerk hat sich<br />

deshalb der Biographiegestaltung vom<br />

Anfänger zum Experten verschrieben; das<br />

Ziel dabei ist die Erlangung der »beruflichen<br />

Handlungsfähigkeit«, also die in -<br />

dividuelle Befähigung zu selbständigem<br />

Planen, Durchführen und Kontrollieren<br />

der Berufsarbeit. Darauf aufbauend dient<br />

die berufliche Weiterbildung dem Erhalt,<br />

der ständigen Anpassung und dem Ausbau<br />

der individuellen beruflichen Hand-


Arbeitsmarkt<br />

lungsfähigkeit an sich ändernde Rahmenbedingungen<br />

im betrieblichen und wirtschaftlichen<br />

Umfeld. Davon ausgehend<br />

unterstützt die Kreishandwerkerschaft<br />

Cloppenburg die kompetenz-, werte- und<br />

zielorientierte Berufsbildung, die insbesondere<br />

auf den nachfolgenden Eckwerten<br />

beruht:<br />

Berufsprinzip<br />

Das Berufsprinzip sichert eine betriebsunabhängige<br />

und an übergeordneten berufsbezogenen<br />

Anforderungen orientierte<br />

Ausbildung. An diesem Prinzip muss<br />

festgehalten werden, um nachhaltig den<br />

hohen Anforderungen an ein umfassendes<br />

Berufsbildungskonzept gerecht zu<br />

werden. Gleichzeitig muss das Berufsbildungssystem<br />

eine zielorientierte Flexibilisierung<br />

von Ausbildungsinhalten ermöglichen,<br />

um der dynamischen Wirtschaftsentwicklung<br />

und individueller Voraussetzungen<br />

der Auszubildenden gerecht werden<br />

zu können.<br />

Duale Berufsbildung<br />

Die duale Berufsausbildung ist seit Jahrzehnten<br />

bewährte Quelle für Fach- und<br />

Führungskräfte in Deutschland. Ihre Stärken<br />

sind die Verankerung der Qualifizierung<br />

in der betrieblichen Praxis, die Ausrichtung<br />

von Ausbildungsinhalten und<br />

Prüfungsanforderungen an bundesweit<br />

einheitlichen Standards, das pädagogische<br />

Potenzial der Ausbilder und der Betriebe<br />

selbst sowie die Orientierung der<br />

Ausbildungsziele an nachhaltiger Arbeitsmarktfähigkeit.<br />

Die Ausdifferenzierung<br />

betrieblicher Leistungsprozesse und die<br />

steigenden Kompetenzanforderungen im<br />

Arbeitsprozess führen dazu, dass die mit<br />

den Ausbildungsinhalten einhergehenden<br />

Anforderungen steigen.<br />

Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung<br />

Die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung<br />

ist nicht nur bei der Kreishandwer-<br />

Die duale Berufsausbildung im Handwerk ist seit Jahrzehnten die bewährte Quelle für Fachund<br />

Führungskräfte in Deutschland.<br />

Foto: contrastwerkstatt, Fotolia<br />

Foto: Marc Wendland, Fotolia<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong> 245


Arbeitsmarkt<br />

Foto: www.handwerk.de, Scholz & Friends<br />

Erfolgsmotiv aus der preisgekrönten Werbekampagne für das Handwerk, die seit Anfang 2010<br />

mit bemerkenswertem Erfolg in den deutschen Medien läuft.<br />

kerschaft Cloppenburg fester Bestandteil<br />

der handwerklichen Berufsausbildung.<br />

Sie sichert im Sinne einer fachpraktischen<br />

Ergänzungsausbildung den hohen Standard<br />

der betrieblichen Ausbildung in kleinen<br />

und spezialisierten Handwerksbetrieben.<br />

Die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung<br />

fördert darüber hinaus die Systematisierung<br />

der betrieblichen Ausbildung<br />

sowie deren Anpassung an die technische<br />

und wirtschaftliche Entwicklung.<br />

Damit leistet sie auch im <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland einen elementaren Beitrag<br />

zur Anpassung der betrieblichen Berufsausbildung<br />

an die Anforderungen der<br />

Wissenswirtschaft und –gesellschaft sowie<br />

zur Erreichung höherer Ausbildungsqualität<br />

im Handwerk.<br />

Lernortkooperation<br />

Zur Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz<br />

ist die Berufsschule unverzichtbarer<br />

Partner der Handwerksbetriebe.<br />

Dabei wirken sich die demographische<br />

Entwicklung und die zunehmende Differenzierung<br />

der Ausbildungsberufe und<br />

Schulformen zunehmend problematisch<br />

auf die Sicherung einer ortsnahen Organisation<br />

des fachbezogenen Berufsschulunterrichts<br />

aus. Konzepte zur Innovation<br />

der beruflichen Bildung und die regionale<br />

Abstimmung der Ausbildungspartner<br />

Schule und Betrieb müssen deshalb sicherstellen,<br />

dass der für die Qualität der<br />

dualen Ausbildung notwendige Berufsschulunterricht<br />

auch in Zukunft in einem<br />

angemessenen Umfang angeboten wird.<br />

Der Landkreis Cloppenburg hat hier auf<br />

Initiative der Kreishandwerkerschaft mit<br />

Gesprächen zur Gestaltung der Perspektiven<br />

der Beruflichen Bildung eine landesweite<br />

Vorreiterrolle eingenommen.<br />

Verzahnung von Berufsbildung<br />

und Hochschulbildung<br />

Für die Zukunftssicherung individueller<br />

Beschäftigungsfähigkeit hat das lebensbegleitende<br />

Lernen eine wesentliche Bedeutung.<br />

Zur Ermöglichung entsprechender<br />

Bildungsangebote ist die Anschlussfähigkeit<br />

unterschiedlicher Bildungsmaßnahmen<br />

eine wesentliche Voraussetzung.<br />

Bildung kann effizienter erfolgen, wenn<br />

vor allem in der Region eine curriculare<br />

Abstimmung zwischen hochwertigen Berufsbildungsgängen<br />

und akademischen<br />

Studiengängen erfolgt, die Anrechnungsmöglichkeiten<br />

zwischen den Teilsystemen<br />

des Bildungssystems verbessert wird<br />

und unnötige Doppelqualifizierungen im<br />

Berufsbildungs- und Hochschulsystem<br />

vermieden werden. Die Kreishandwerkerschaft<br />

Cloppenburg strebt deshalb eine<br />

engere Kooperation mit den regionalen<br />

Hochschulen an.<br />

Berufslaufbahnkonzept im Handwerk<br />

Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen<br />

und technologischen Entwicklungen,<br />

der dargestellten Ziele und Grundwerte<br />

muss auch das Handwerk seine Berufsbildungskonzepte<br />

weiter entwickeln.<br />

Kerngedanke ist ein Berufslaufbahnkonzept<br />

und somit die Gestaltung von systematischen<br />

Karrierewegen im Handwerk.<br />

In der Weiterentwicklung des klassischen<br />

Dreischritts Lehrling-Geselle-Meister<br />

haben sich in den letzten Jahren<br />

folgende Meilensteine für einen handwerksberufstypischen<br />

Karriereweg bewährt:<br />

• Abschlussprüfung im Beruf (bei so<br />

genannten zweijährigen Ausbildungen)<br />

• Gesellenprüfung<br />

• Fortbildungsabschlüsse<br />

unterhalb der Meisterebene<br />

• Meisterprüfung<br />

• Fortbildungsabschlüsse<br />

oberhalb der Meisterebene<br />

Berufslaufbahnkonzepte beschreiben also<br />

die Gesamtheit aller Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten<br />

in einem Handwerksberuf<br />

– einschließlich der Zuordnung<br />

dieser Berufsbildungsinhalte zu Berufsbildungsabschnitten<br />

in der Aus- und<br />

Fortbildungsphase.<br />

Die Kreishandwerkerschaft Cloppenburg<br />

informiert Sie gern, wenn Sie Fragen<br />

zu den regionalen Bildungsmöglich-<br />

246 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Arbeitsmarkt<br />

Foto: Skundric (links), Vernier, beide Fotolia<br />

In der beruflichen Bildung werden flexible Anschlusspfade<br />

an die nächst höhere Bildungsstufe<br />

immer relevanter. Hintergrund sind<br />

vor allem die steigenden Qualifikationsanforderungen<br />

und die zunehmende Bedeutung<br />

von Weiterbildung im Kontext lebenslangen<br />

Lernens. Dabei kommt den Zusatzqualifikationen<br />

und den dualen Studien -<br />

gängen immer mehr Bedeutung zu. Zusatzqualifikationen<br />

tragen zu einer besseren<br />

Verzahnung von Ausbildung und Weiterbildung<br />

bei.<br />

keiten auf den unterschiedlichen Ebenen<br />

haben: www.handwerk-cloppenburg.de<br />

Fazit<br />

Der Auf- und Ausbau von Karrierewegen<br />

als Berufslaufbahnkonzepte nach der Logik<br />

der Biographiegestaltung vom Anfänger<br />

zum Experten wird aus Sicht des<br />

Handwerks zur zentralen Voraussetzung<br />

für mehr Flexibilität und Durchlässigkeit<br />

im Berufsbildungssystem. Nur so kann die<br />

konsequente Umsetzung der Gleichwertigkeit<br />

von beruflicher und allgemeiner<br />

respektive hochschulischer Bildung sowie<br />

die nachhaltige Sicherung des Fach- und<br />

Führungskräftebedarfs gewährleistet<br />

werden.<br />

Das Handwerk hat auch im <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland mit der systematischen<br />

Umsetzung dieser Karrierewege im Handwerk<br />

begonnen. Nicht zuletzt die positive<br />

Entwicklung der Ausbildungsdaten und<br />

der zunehmende Zuspruch zu den Fortund<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten, die<br />

die handwerklichen Bildungszentren in<br />

der Region bieten, zeigen, dass wir auf<br />

dem richtigen Weg sind. Unterstützt von<br />

der Imagekampagne des Deutschen<br />

Handwerks wollen wir diesen Weg in den<br />

nächsten Jahren weitergehen.<br />

----------------------------<br />

• Autor Dr. Michael Hoffschroer, geboren<br />

1972, ist Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft<br />

Cloppenburg. Sie vertritt<br />

rund 600 Handwerksbetriebe aus dem<br />

Landkreis Cloppenburg, die in insgesamt<br />

13 Innungen organisiert sind. ■<br />

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VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

247


Arbeitsmarkt<br />

Fotos: nordphoto/Kokenge<br />

Manege frei: Szene vom Spielefest an der Christophorusschule Vechta, das die Schülerinnen der Fachschule für Sozialpädagogik in einer<br />

Projektwoche weitgehend selbstständig planten.<br />

SILKE<br />

OELTJEN, OBERSTUDIENRÄTIN<br />

JUSTUS- VON- LIEBIG- SCHULE, VECHTA<br />

Erzieherin – Ein Beruf mit Zukunft<br />

Die Justus-von-Liebig-Schule in Vechta nimmt in der Ausbildung der staatlich<br />

anerkannten Erzieherinnen die Arbeit in der Krippe verstärkt in den Fokus. Bis<br />

2013 soll es im Durchschnitt für 35 Prozent der Kinder unter drei Jahren einen<br />

Betreuungsplatz geben, denn dann wird jedes Kind mit Vollendung des ersten<br />

Lebensjahres einen Rechtsanspruch auf Förderung in einer Einrichtung oder in<br />

der Tagespflege haben.<br />

248<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

In dem jüngst veröffentlichten Bericht<br />

geht die Bundesregierung davon aus,<br />

dass bis zum Jahr 2013 für rund<br />

38.000 neue Vollzeitstellen zusätzliche<br />

Erzieherinnen und Erzieher in Tageseinrichtungen<br />

benötigt werden. Somit ist der<br />

Beruf der Erzieherin einer der zukunftsträchtigsten<br />

Berufe.<br />

Viele Erzieherinnen werden in absehbarer<br />

Zeit im Berufsfeld Krippe tätig sein.<br />

Dies stellt besondere Anforderungen an<br />

diese pädagogischen Fachkräfte. Die Justus-von-Liebig-Schule<br />

reagiert darauf, indem<br />

sie den Bereich Krippe in den Fokus<br />

nimmt. Die Schülerinnen lernen dabei<br />

Eingewöhnungsmodelle kennen, die<br />

Kleinkindern den Übergang von der Familie<br />

in die Krippe erleichtern. Es geht hier<br />

um den Aufbau einer sicheren Bindung<br />

zwischen Erzieherin und Kleinkind, die<br />

vor allem durch einen liebevollen, wertschätzenden<br />

Kontakt, insbesondere auch<br />

bei der Pflege, gewährleistet wird. Von<br />

zentraler Bedeutung sind zudem eine spezielle<br />

Raumgestaltung und Materialauswahl,<br />

die dem Kleinkind Ruhephasen und<br />

selbstentdeckendes Lernen mit der Erzieherin<br />

in Sichtweite ermöglichen.<br />

Die angehenden Erzieherinnen werden<br />

über Projekte und Problemsituationen, so<br />

genannte Lernsituationen, aus dem Berufsalltag<br />

für die spezielle Bedürfnislage von<br />

Kindern bis drei Jahren sensibilisiert, um<br />

zukünftig eine optimale Erziehung, Bildung<br />

und Betreuung der Kinder unter drei<br />

Jahren zu gewährleisten.


Arbeitsmarkt<br />

Wer Erzieherin werden möchte, absolviert<br />

als Realschulabsolventin zuerst die<br />

zweijährige Berufsfachschule Sozialassistenz<br />

mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik<br />

und im Anschluss daran die zweijährige<br />

Fachschule Sozialpädagogik. Der Besuch<br />

dieser Schulformen der Justus-von-<br />

Liebig-Schule ist schulgeldfrei. Für die<br />

Ausbildung zur Erzieherin können Schülerinnen<br />

und Schüler Leistungen nach<br />

BAföG beantragen.<br />

Die Verzahnung von Theorie und Praxis<br />

hat an der Justus-von-Liebig-Schule höchste<br />

Priorität. Die Schülerinnen erlernen<br />

hier die Beobachtung, Beurteilung und<br />

Reflexion des pädagogischen Handelns<br />

im Umgang mit dem Kind. Die Berufsfachschülerinnen<br />

besuchen deshalb während<br />

der Ausbildung an drei Tagen in der Woche<br />

die Schule und absolvieren zwei Tage<br />

wöchentlich ein Praktikum im ersten Ausbildungsjahr<br />

in einem Kindergarten oder<br />

im zweiten Ausbildungsjahr alternativ in<br />

einer Krippe.<br />

Die Erzieherinnen in den Einrichtungen<br />

sind maßgeblich an der beruflichen Entwicklung<br />

der Schülerinnen beteiligt. Sie<br />

ermöglichen diesen ein Lernen am Modell<br />

und arbeiten eng mit den Lehrkräften der<br />

Schule zusammen. Dadurch wird eine individuelle<br />

Förderung der Kompetenzen<br />

der Schülerinnen ermöglicht.<br />

Nach dem erfolgreichen Besuch der Berufsfachschule<br />

Sozialassistenz erhalten die<br />

Schülerinnen und Schüler den Abschluss<br />

als staatlich geprüfte Sozialassistentin und<br />

den erweiterten Sekundarabschluss I. Mit<br />

diesem Berufsabschluss ist sowohl die Tätigkeit<br />

als Zweitkraft in verschiedenen Institutionen<br />

wie Krippe oder Kindergarten<br />

als auch der Besuch der zweijährigen Fachschule<br />

Sozialpädagogik möglich.<br />

Die Erzieherausbildung an der Fachschule<br />

für Sozialpädagogik ist eine Breitbandausbildung.<br />

Fachschülerinnen werden<br />

nicht nur für Krippe und Kindergarten,<br />

sondern auch für Berufsfelder wie<br />

Hort, Heim, heilpädagogische Einrichtungen<br />

und Freizeiteinrichtungen qualifiziert.<br />

Sie erhalten über Blockpraktika von rund<br />

16 Wochen Einblick in diese Berufsfelder.<br />

Die vielfältigen Arbeitsbereiche machen<br />

den Beruf für Schülerinnen sehr attraktiv,<br />

weil ausgebildete Erzieherinnen<br />

die Arbeitsbereiche im Laufe ihres Lebens<br />

wechseln und so ihren persönlichen und<br />

beruflichen Horizont erweitern können.<br />

Andererseits bedeutet diese Möglichkeit,<br />

dass Erzieherinnen über ein immenses<br />

Fachwissen verfügen müssen, das nach<br />

der Ausbildung durch Fortbildungen erweitert<br />

werden sollte.<br />

Im Mittelpunkt der Ausbildung zur Erzieherin<br />

steht die Förderung von Kompetenzen,<br />

wie Personalkompetenz, Sozialkompetenz,<br />

Fach- und Lernkompetenz,<br />

die Erzieherinnen zu lebenslangem, reflektiertem<br />

Lernen und entsprechendem<br />

Handeln befähigen sollen.<br />

Der Erzieherberuf verlangt zudem eine<br />

kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen<br />

Veränderungen und deren<br />

Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche,<br />

um immer wieder auf gegenwärtige<br />

Entwicklungen adäquat reagieren zu können;<br />

das schließt eine Auseinandersetzung<br />

mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

ein. An der Justus-von-Liebig-Schule<br />

spielt selbstorganisiertes Lernen<br />

unter Einsatz einer Methodenvielfalt<br />

aus diesem Grund eine zentrale Rolle.<br />

Gruppen- und Projektarbeit nehmen<br />

bei der Unterrichtsgestaltung großen<br />

Raum ein. Die Schülerinnen können dabei<br />

ihr neu erlangtes Wissen direkt in der<br />

Praxis anwenden und erleben Teamarbeit<br />

und eigenverantwortliches Lernen und<br />

Handeln auch im Rahmen der schulischen<br />

Ausbildung.<br />

Seit dem Schuljahr 2010/<strong>2011</strong> übernehmen<br />

Fachschülerinnen der Justusvon-Liebig-Schule<br />

unter Anleitung erstmals<br />

die Planung, Durchführung und Reflexion<br />

von Arbeitsgemeinschaften an der<br />

Christophorusschule Vechta. Neben dem<br />

regulären Unterricht bietet die Justusvon-Liebig-Schule<br />

den Fachschülerinnen<br />

durch ein optionales Lernangebot die<br />

Möglichkeit, das »FELIX-Zertifikat« zu erwerben.<br />

Dies Zertifikat ist das Qualitätszeichen<br />

des Deutschen Chorverbandes,<br />

durch das kindgerechtes Singen und Musizieren<br />

ausgezeichnet wird.<br />

Singen ist im Kleinkindalter von besonderer<br />

Bedeutung. So ist heute nachgewiesen,<br />

dass Singen glücklich macht, weil<br />

entsprechende Botenstoffe im Gehirn freigesetzt<br />

werden. Zudem fördert Singen die<br />

Sprachentwicklung.<br />

Außerdem wurde in der Justus-von-Liebig-Schule<br />

das Projekt »Bewegter Kindergarten«<br />

des niedersächsischen Kultusministeriums<br />

durchgeführt, an dem neben<br />

einigen Lehrkräften viele Erzieherinnen<br />

aus den Kindergärten der Region beteiligt<br />

waren. Im optionalen Lernangebot werden<br />

die Schülerinnen seitdem durch eine<br />

zertifizierte Lehrkraft dahingehend qualifiziert,<br />

dass sie für Kinder Umwelten für<br />

bewegtes Lernen und Leben entwickeln<br />

und verstärkt Bewegungserziehung in Institutionen<br />

durchführen.<br />

Kinder brauchen Spielräume für Bewegungserfahrungen,<br />

damit sie sich gesund<br />

und leistungsfähig entwickeln. Diese Erfahrungen<br />

unterstützen nicht nur ihre<br />

körperliche, sondern auch ihre kognitive<br />

Entwicklung. Durch Bewegung werden<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

Spielefest mit Spaß: Dr. Martina Otto-<br />

Schindler, Landesfachberaterin für Sozialpädagogik,<br />

mit Schülerinnen der Fachschule<br />

für Sozialpädagogik in Vechta.<br />

beispielsweise mathematische Fähigkeiten<br />

der Kinder gefördert, indem das<br />

räumliche Vorstellungsvermögen geschärft<br />

wird. Zudem werden durch Bewegung<br />

emotionale Kompetenzen gefördert<br />

und die Lernbereitschaft, die Lernfähigkeit<br />

und das psychosoziale Wohlbefinden<br />

gesteigert. Die Kinder erfassen durch Bewegung<br />

einen Teil der Welt und fördern<br />

ihre Selbstkontrolle, ihr Selbstbewusstsein<br />

und damit auch ihre Selbstachtung.<br />

Fast alle in der Erzieherausbildung tätigen<br />

Lehrkräfte der Justus-von-Liebig-<br />

Schule verfügen über langjährige Erfahrungen<br />

in Berufsfeldern von Erzieherinnen.<br />

Ihr Ziel besteht darin, Schülerinnen<br />

zu motivieren, für und mit Kindern und<br />

Jugendlichen Bildungsräume zu gestalten,<br />

in denen diese spielerisch ganzheitlich<br />

lernen. In der Ausbildung werden gesellschaftliche<br />

Veränderungen berücksichtigt,<br />

indem entsprechende Inhalte<br />

aufgenommen werden, u.a. Krippenerziehung,<br />

Sprachförderprogramme – z. B.<br />

Wuppi, ein motivierendes Übungsprogramm<br />

zur Förderung der phonologischen<br />

Bewusstheit – und der Umgang mit<br />

neuen Medien.<br />

Mit der staatlichen Anerkennung zur<br />

Erzieherin bzw. zum Erzieher erlangen<br />

die Schüler am Ende ihrer Ausbildung<br />

auch die Fachhochschulreife. Ihnen steht<br />

neben der Berufstätigkeit in vielen Arbeitsfeldern<br />

die Möglichkeit offen, einen<br />

Bachelor- und auch einen Master-Studiengang<br />

anzuschließen und sich somit<br />

für Leitungspositionen zu qualifizieren.<br />

Weitere Informationen erhalten Interessierte<br />

unter www.bbs-vechta.de oder<br />

direkt in der Justus-von-Liebig-Schule,<br />

Kolpingstraße 17, 49377 Vechta. ■<br />

249


Arbeitsmarkt<br />

Foto Hölzen, Gerald Lampe<br />

Dr. Georg Pancratz, Leiter der BBS Friesoythe, schätzt ein Zitat des schottischen Schriftstellers Thomas Carlyle (1795 bis 1881): »Glücklich,<br />

wer seinen Beruf erkannt hat. Er verlange nach keinem anderen Glück.«<br />

DR. GEORG PANCRATZ, BBS FRIESOYTHE<br />

Schule – und danach?<br />

Welche Anforderungen stellt mein Wunschberuf? Welche Aussichten bietet er mir? Passt er überhaupt<br />

zu meinen Fähigkeiten und Kenntnissen? Berufsorientierung will den Schülerinnen und Schülern bei<br />

der Beantwortung dieser Fragen helfen. Es geht darum, durch gezielte Maßnahmen die Voraussetzungen,<br />

Fähigkeiten und Interessen der Schülerinnen und Schüler mit den Anforderungen der Berufswelt<br />

abzugleichen und eine möglichst gute »Passung« zu erreichen. Berufsorientierung schließt auch<br />

Studienorientierung ein (Leitfaden Berufsorientierung, Bertelsmann-Stiftung 2009).<br />

Die Gründe für die große Bedeutung<br />

des Themas Berufsorientierung<br />

sind vielfältig: In der heutigen<br />

Zeit wandelt sich der Arbeitsmarkt<br />

schnell. Es entstehen neue Berufsfelder<br />

und neue Studiengänge, die neues Orientierungswissen<br />

der Schulabgänger erfordern.<br />

Gleichzeitig beschäftigen sich viel<br />

Schülerinnen und Schüler zu spät mit ihrer<br />

Berufswahlentscheidung; dadurch<br />

kommt es häufig unnötig zu Fehlentscheidungen.<br />

In vielen Fällen konzentrieren<br />

250<br />

sich die Jugendlichen auf wenige »Modeberufe«.<br />

Die Vielfalt der rund 340 anerkannten<br />

Ausbildungsberufe wird nicht<br />

gesehen.<br />

Vor allem im technischen Bereich fehlen<br />

zunehmend geeignete Bewerber und<br />

Mädchen nehmen nicht im gewünschten<br />

Maße ihre Chancen im Handwerk an. Die<br />

demographische Entwicklung, auch im<br />

<strong>Oldenburger</strong> Münsterland, bewirkt langfristig<br />

einen spürbaren Mangel an jungen<br />

Leuten und droht dafür zu sorgen, dass<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

immer weniger qualifizierte Schulabgänger<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Berufsorientierung ist ein Megathema<br />

Den allgemeinbildenden und den berufsbildenden<br />

Schulen kommt eine besondere<br />

Rolle dabei zu, den Jugendlichen bei<br />

der ersten Entscheidung zu helfen, die sie<br />

wirklich selbstständig treffen müssen.<br />

Die Hauptschulen haben aufgrund eines<br />

neuen Erlasses des Kultusministeriums<br />

(»Die Arbeit in der Hauptschule«)


Arbeitsmarkt<br />

Foto Hölzen, Gerald Lampe<br />

Fast wie im richtigen Leben: Schülerinnen der BBS Friesoythe simulieren im Klassenzimmer einen Krankenhausbetrieb. Pflegeunterricht<br />

wird unter anderem im Ausbildungsangebot »Pflegeassistent/in« und in der Fachoberschule »Gesundheit und Soziales« erteilt.<br />

vielfältige Handlungsmöglichkeiten für<br />

berufsorientierende und berufsbildende<br />

Maßnahmen erhalten.<br />

Alle Realschulen wurden per Erlass<br />

(»Die Arbeit in der Realschule«) verpflichtet,<br />

Konzepte zur Berufsorientierung zu<br />

erarbeiten.<br />

Die berufsbildenden Schulen haben im<br />

besonderen Maße personelle und sächliche<br />

Ressourcen für berufsorientierende<br />

Maßnahmen und ein großes Interesse<br />

daran, dass sich die Jugendlichen in ihrem<br />

Schulsystem, das rund zwei Drittel<br />

aller jungen Menschen durchläuft, an der<br />

richtigen Stelle, also entsprechend ihrer<br />

Eignung, plazieren. Viele Vollzeitschüler<br />

berufsbildender Schulen sind sich immer<br />

noch nicht sicher, welche berufliche Fachrichtung<br />

für sie die richtige ist. Unzureichende<br />

Berufsorientierung aber führt zu<br />

unnötigen Warteschleifen im BBS-System.<br />

Maßnahmentabelle zur Berufsorientierung: Anhand dieses Schaubildes wird deutlich, dass<br />

Schulen generell – nicht zuletzt auch wegen ihrer (räumlichen) Nähe zu den Jugendlichen<br />

– die Drehscheibe erfolgreicher Berufsorientierungs-Aktivitäten sind.<br />

Grafik: Pancratz<br />

Berufsorientierung – aber wie?<br />

Anhand der Maßnahmentabelle rechts<br />

wird deutlich: Die Schulen sind – vor allem<br />

wegen ihrer Nähe zu den Jugendlichen<br />

– die Drehscheibe der Berufsorientierungs-Aktivitäten.<br />

Allerdings können<br />

sie Berufsorientierung nicht alleine leisten.<br />

Sie benötigen Kooperationen mit<br />

Praktikern. Unmittelbare Einblicke in die<br />

berufliche Praxis beweisen den Schülern<br />

den Nutzen des schulischen Lernstoffes.<br />

Sie motivieren die Schüler dadurch, anschließend<br />

intensiver und zielgerichtet zu<br />

lernen. Auch die Einbeziehung der Eltern<br />

in den Prozess der Berufsorientierung ist<br />

ausgesprochen sinnvoll.<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

Ein Beispiel: Berufsorientierung<br />

an den BBS Friesoythe<br />

Die Berufsbildenden Schulen Friesoythe<br />

sind eine der drei berufsbildenden Schulen<br />

im Landkreis Cloppenburg. Sie stellen<br />

eine Bündelschule dar – mit mehr als 1400<br />

Schülern. Die BBS Friesoythe führen an<br />

ihren drei Standorten acht Fachbereiche,<br />

251


Arbeitsmarkt<br />

Fotos: Foto Hölzen, Gerald Lampe<br />

acht Schulformen und 13 Ausbildungsberufe<br />

und vergeben Berechtigungen vom<br />

Hauptschulabschluss bis zur Allgemeinen<br />

Hochschulreife.<br />

Die Berufsorientierungs-Maßnahmen<br />

an den BBS Friesoythe sind vielfältig. Dabei<br />

profitieren die Schulen von ihrer Mitgliedschaft<br />

im landesweiten Projekt »Region<br />

des Lernens«. Hier sind sie seit 2007<br />

die Leitstelle Nord im Landkreis Cloppenburg,<br />

während im südlichen Landkreis die<br />

BBS am Museumsdorf und die BBS Technik<br />

in Cloppenburg Projektteilnehmer<br />

sind. Die Finanzierung des Projekts erfolgt<br />

über das Land Niedersachsen und den<br />

Landkreis Cloppenburg als Schulträger.<br />

Dadurch wird die Unterstützung durch<br />

zwei Sozialpädagoginnen des Caritas-Sozialwerks<br />

möglich (Arbeitsschwerpunkte:<br />

Praktika/Schnuppertage in der Berufsschule,<br />

Schnuppertage in den Herbstferien,<br />

Berufswahlordner, Elternkompass,<br />

Aufbau einer berufsorientierenden Internet-Plattform<br />

etc.)<br />

Die Berufsorientierungsmaßnahmen<br />

der BBS Friesoythe im Einzelnen:<br />

Kooperationen mit der Wirtschaft<br />

• Mit großem Erfolg organisierten die<br />

BBS Friesoythe in den zurückliegenden<br />

Jahren Berufsfindungsmessen für ihre<br />

Schüler und die allgemein bildenden<br />

Schulen des Nordkreises Cloppenburg;<br />

dabei stellten jeweils rund 50 Betriebe ihre<br />

Ausbildungsmöglichkeiten und -angebote<br />

vor. Für <strong>2011</strong> ist die nächste Berufsfindungsmesse<br />

in Friesoythe geplant<br />

• Experten verschiedener beruflicher<br />

Fachrichtungen berichten im Unterricht<br />

über ihre berufliche Praxis.<br />

• Betriebsbesichtigungen verdeutlichen<br />

betriebliche Abläufe und zeigen Schülern<br />

berufliche Möglichkeiten auf.<br />

• Die Berufseinstieg- und Berufsfachschüler<br />

absolvieren zwei- bzw. vierwöchige<br />

Praktika in Betrieben, die eine geeignete<br />

Ausbildungsmöglichkeit bieten. Betriebspraktika<br />

sind oft der Weg in eine<br />

Ausbildung – auch bei schwächeren<br />

Schulleistungen.<br />

Berufsorientierungsmaßnahmen an der BBS Friesoythe: Schüler lernen das praktische Arbeiten<br />

und fassen mit an. Projekte wie diese vermitteln authentische Eindrücke vom Arbeits -<br />

alltag in den unterschiedlichsten Wirtschaftsbranchen des <strong>Oldenburger</strong> Münsterlandes.<br />

Kooperationen mit<br />

allgemeinbildenden Schulen<br />

• Schüler der achten Klassen der Heinrich-von-Oytha-Schule<br />

Altenoythe erhalten<br />

in der BBS Unterricht in den Fachrichtungen<br />

Elektro-, Fahrzeug-, Holz- und<br />

Metalltechnik, Hauswirtschaft, Pflege sowie<br />

Wirtschaft-Büro und Wirtschaft-Handel.<br />

Unterrichtsorte sind – innerhalb von<br />

sechs Wochen jeweils am Montag – die<br />

Werkstätten, Küchen, der Pflegeraum, das<br />

Lernbüro und der Verkaufskunderaum.<br />

Die Hauptschüler bekommen am Ende<br />

252 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Arbeitsmarkt<br />

des Moduls eine Teilnahmebescheinigung<br />

mit einer Beurteilung ihrer praktischen<br />

Leistung. Weitere Kooperationen mit den<br />

Haupt-/Realschulen Barßel, Bösel, Fries -<br />

oythe und Saterland werden folgen.<br />

• Bereits seit dem Schuljahr 1999/2000<br />

besteht eine Kooperation der BBS Friesoythe<br />

mit der Soesteschule Barßel, seit dem<br />

Schuljahr 2001/2002 mit der Elisabethschule<br />

Friesoythe. Die Schüler aus den<br />

neunten Klassen dieser beiden Förderschulen<br />

mit dem Schwerpunkt Lernen<br />

wechseln an einem Schultag pro Woche<br />

aus ihrem Schulgebäude in die Werkstätten<br />

oder Schulküchen der BBS Friesoythe.<br />

Sie erlernen dort praktische Fähigkeiten<br />

in Holztechnik, Bautechnik und Hauswirtschaft<br />

und legen auch Abschlussprüfungen<br />

in diesen Fächern ab. Die Curricula<br />

dieses praktischen Unterrichts sind mit<br />

den Curricula der Fächer Deutsch und<br />

Mathematik verknüpft.<br />

• Seit 1996 werden an den BBS Friesoythe<br />

stets im Herbst Informationstage für die<br />

Abgangsklassen der Haupt-, Real- und<br />

Förderschulen durchgeführt. Unter dem<br />

Motto »Schüler informieren Schüler« stellen<br />

dabei BBS-Schüler eines Jahrgangs<br />

die wesentlichen praktischen und theoretischen<br />

Inhalte ihrer Schulform vor. Das<br />

Mitmachen bei kleinen Projekten trägt zu<br />

einem besseren Einblick der Besucher in<br />

die Arbeitswelt bei.<br />

Kooperationen mit weiteren Partnern<br />

• Für die Schüler des Wirtschaftsgymnasiums<br />

organisiert die Schule jährlich Studien-<br />

und Berufsinformationstage mit<br />

ausgesuchten Unternehmen und Universitäten<br />

bzw. Fachhochschulen. Dabei<br />

wurden beispielsweise im letzten Jahr<br />

Probevorlesungen in englischer Sprache<br />

von einem niederländischen Hochschullehrer<br />

gehalten.<br />

• Die Wirtschaftsgymnasiasten und Fachoberschüler<br />

der BBS Friesoythe besuchen<br />

Universitäten, Fachhochschulen und<br />

Unternehmen.<br />

• Berufsberater der Agentur für Arbeit<br />

beraten Schüler in der BBS und in der<br />

Agentur.<br />

Schuleigene Maßnahmen<br />

• Die BBS Friesoythe haben ein »Beratungsteam<br />

Schulformangebote« gebildet,<br />

um Informationsveranstaltungen in der<br />

eigenen Schule und den allgemein bildenden<br />

Schulen durchzuführen und die<br />

Schüler einzeln zu beraten.<br />

• In fast allen Klassen der Schule sind Bewerbungstrainings<br />

üblich.<br />

• Es finden viele Projekte mit hohen berufspraktischen<br />

Anteilen statt. So betreibt<br />

eine Schülerfirma den Schulkiosk und<br />

Die BBS Friesoythe sind die berufsbildenden Schulen des nördlichen Landkreises Cloppenburg.<br />

Sie stellen ein schulisches Angebot zur Verfügung, das den Interessen der Schülerinnen und<br />

Schüler und den Interessen der Wirtschaft und Gesellschaft entspricht. Damit wirken die<br />

Berufsbildenden Schulen Friesoythe an der Entwicklung der Region mit.<br />

sorgt selbstständig dafür, dass den Schülern<br />

und Lehrkräften ein Mittagessen in<br />

der Schule angeboten werden kann. Eine<br />

andere Schülergruppe betreibt einen Copyshop<br />

in der Schule.<br />

• Informatikschüler der BBS Friesoythe<br />

haben die Ausbildungsplattform Cloppenburgerland<br />

(www.ausbildung-clp.de) entwickelt,<br />

auf der sich Unternehmen der Region<br />

mit ihren Ausbildungsberufen und –<br />

plätzen vorstellen. Diese Plattform wird<br />

zur Zeit weiterentwickelt.<br />

Zukünftige Berufsorientierung<br />

im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />

In unserer Region gibt es viele gute Initiativen<br />

zur Berufsorientierung. Allerdings<br />

stehen diese unverbunden nebenein -<br />

ander. Nötig ist aber vielmehr ein Gesamtkonzept,<br />

das als gemeinsame Klammer<br />

die »Leitplanken« der Berufsorientierung<br />

in unserer Region festlegt.<br />

Dieses Konzept müsste vorhandene Aktivitäten<br />

strukturieren und sequenzieren,<br />

ohne den Akteuren eigene Gestaltungsräume<br />

zu nehmen. Ein solches Gesamtkonzept<br />

können die Schulen alleine nicht<br />

entwerfen. Das Projekt »Region des Lernens«<br />

zeigt in bester Weise, wie wirksam<br />

Berufsorientierung sein kann, wenn<br />

Schu len besondere finanzielle Mittel und<br />

durch externe Experten kompetente Hilfe<br />

erhalten.<br />

Die Qualität berufsorientierender Maßnahmen<br />

ist an der Frage zu messen: Was<br />

kommt tatsächlich beim Schüler an?<br />

Berufsorientierung muss unmittelbar<br />

beim einzelnen Schüler ansetzen und ihn<br />

persönlich über den Zeitraum seiner Entscheidungsfindung<br />

nachhaltig begleiten.<br />

»Paten«, die den einzelnen Schüler »an<br />

die Hand nehmen« und ihm dadurch<br />

Wertschätzung zeigen, sind Großveranstaltungen<br />

und Internet-Plattformen vorzuziehen.<br />

Da Schule auch eine so genannte Reproduktionsfunktion<br />

hat und Hauptschüler<br />

aller Erfahrung nach wenig mobil sind,<br />

müssen berufsorientierende Maßnahmen<br />

auch die regionalen ökonomischen Bedingungen<br />

im Blick haben. Ein Beispiel:<br />

Im nördlichen Landkreis Cloppenburg ist<br />

die Nachfrage nach Arbeitskräften im<br />

Metallbereich besonders groß. Deshalb<br />

sollten Metallberufe bei den berufsorientierenden<br />

Maßnahmen im Nordkreis ein<br />

besonderes Gewicht haben.<br />

Berufsorientierung braucht das Engagement<br />

vieler. Nur wenn alle verantwortlichen<br />

Stellen ihre Kompetenzen und Ressourcen<br />

sinnvoll geordnet zusammen führen,<br />

kann eine Unterstützung der jungen<br />

Menschen bei ihrer wichtigen Berufswahl<br />

gelingen – im subjektiven Interesse der<br />

Schüler und im Interesse der Wirtschaftskraft<br />

unserer Region.<br />

■<br />

Foto: Dr. Lars Holzäpfel, Fotolia<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

253


Lebenswelt<br />

Foto: Kzenon, Fotolia<br />

Leben im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland: Familienfreundliche Städte und Dörfer, ein umfassendes Schul- und Hochschulangebot sowie vielfäl -<br />

tige Kultur- und Feizeitangebote machen die Region immer interessanter. 60 Prozent der Niedersachsen leben in eigenen Häusern. In den<br />

Landkreisen Cloppenburg und Vechta sind es 80 Prozent – mit steigender Tendenz.<br />

DANIEL<br />

MEIER<br />

Einkaufsregion <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />

Das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland bietet fast alles, was das Herz begehrt. Eigenheime sind erschwinglich<br />

und die ländliche Lebensart mit Nachbarschaftsnähe und engen sozialen Kontakten mustergültig.<br />

Rund 80 Prozent der <strong>Oldenburger</strong> Münsterlander leben im Eigenheim – eine Quote, die deutlich über<br />

dem Durchschnitt liegt. Günstige Lebenshaltungskosten und ein kinderfreundliches Lebensumfeld<br />

im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland sind ebenso ein Argument wie die Pflege von Traditionen, Vereins -<br />

leben, Nachbarschaften und Freundeskreisen.<br />

Auch Kultur und Shopping kommen<br />

in den Landkreisen Cloppenburg<br />

und Vechta nicht zu kurz. Mit rund<br />

15.800 Gewerbetreibenden ist der Einzelhandel<br />

nach den Dienstleistungen die<br />

zahlenmäßig zweitstärkste Branche im<br />

IHK-Bezirk <strong>Oldenburger</strong> Land.<br />

Eben dieser Einzelhandel hat sich im ersten<br />

Halbjahr 2010 erfreulich gut entwickelt.<br />

Nachdem die Unternehmen im ersten<br />

Quartal bereits von einer leicht verbesserten<br />

momentanen Geschäftslage berichteten,<br />

verstärkte sich die positive Entwicklung<br />

zwischen April und Juni. Die in<br />

Schwung gekommene Konjunktur sorgte<br />

für positive Akzente. Insgesamt erzielte<br />

der Einzelhandel im OM 2010 einen Umsatz<br />

von 1.205 Mio. Euro. Die Zukunft<br />

wird jedoch etwas verhaltener bewertet.<br />

Der Textileinzelhandel zeigt sich im ersten<br />

Quartal 2010 sehr zufrieden: Mehr<br />

als 61 Prozent der Unternehmen beurteilten<br />

die gegenwärtige Lage als »gut«. Die<br />

Kfz-Branche erholte sich im selben Quartal<br />

erstmals von den Auswirkungen der<br />

Talfahrt nach der Umweltprämie.<br />

Im zweiten Quartal zeigte sich auch der<br />

Elektronik-Einzelhandel besonders gut<br />

gestimmt. Wegen der Fußball-Weltmeisterschaft<br />

stiegen die Umsätze hier stärker<br />

als im Branchendurchschnitt. Dass die Situation<br />

im Einzelhandel als erfreulich bewertet<br />

wurde, zeigte sich besonders an<br />

den Investitionsbudgets und Beschäftigtenplänen<br />

für das erste Quartal: Jeweils<br />

über ein Drittel der Unternehmen beab-<br />

254 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


Lebenswelt<br />

Foto: bitters.de<br />

Autohaus Anders GmbH<br />

Geschäftsführer: Hauke Anders<br />

Karl-Friedrich-Benz-Straße 7 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/912-0 · Fax 04441/912-263<br />

info@auto-anders.de · www.auto-anders.de<br />

von Aschwege & Tönjes GmbH<br />

Geschäftsführer: Günther Tönjes,<br />

Lucia von Aschwege, Christine Tönjes<br />

Zur Schlagge 17 · 49681 Garrel<br />

Tel. 04474/8900-0 · Fax 04474/8900-11<br />

info@aschwege-toenjes.de<br />

www.aschwege-toenjes.de<br />

Ferien im <strong>Oldenburger</strong> Münsterland: 2010 verzeichnete die Region erneut einen Anstieg von<br />

knapp 14 Prozent bei den Übernachtungen.<br />

Exklusive Damenmode Lore B.<br />

Inhaberin: Lore Beckermann<br />

Lange Straße 5a · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/87600 · Fax 04471/947001<br />

info@loreb.de · www.loreb.de<br />

sichtigte, mehr zu investieren und die<br />

Zahl der Beschäftigten zu erhöhen. Erstmals<br />

seit dem dritten Quartal 2000 planten<br />

mehr Unternehmen, Personal einzustellen<br />

als zu entlassen. Nach dem deutlichen<br />

Investitionsschub waren die wichtigsten<br />

Ersatzinvestitionen offenbar<br />

getätigt. In der Folge waren die Investitionen<br />

im zweiten Quartal rückläufig.<br />

Besonders wichtig für den Handel sind<br />

gute Kreditkonditionen. Hier zeichnete<br />

sich jedoch eine Verschärfung der Rahmenbedingungen<br />

– vor allem der Zinsen<br />

und zu erbringenden Sicherheiten – ab:<br />

Von einer Verschlechterung berichteten<br />

rund 17 Prozent, von einer Verbesserung<br />

sechs Prozent der Händler.<br />

Strukturelle Veränderungen<br />

Rolf Knetemann, Geschäftsführer des<br />

Unternehmerverbands Einzelhandel Nordwest,<br />

spricht von vielfältigen Gründen: Der<br />

Einzelhandel habe seit Jahren mit strukturellen<br />

Veränderungen zu tun. Während<br />

die Zahl der Anbieter sinke, steige<br />

die Verkaufsfläche. Auch die Fachmärkte<br />

hätten einen steigenden Flächenbedarf,<br />

der am Stadtrand oder im Umland leichter<br />

zu realisieren sei. Verstärkt werde der<br />

Trend zur Dezentralisierung im Einzelhandel<br />

durch die gestiegene Mobilität und<br />

die veränderten Einkaufsgewohnheiten<br />

der Kunden, die zuweilen einfach lieber<br />

im Internet kauften.<br />

»Es gibt viele Gründe für das unaufhaltsame<br />

Verschwinden kleiner Fachgeschäfte«,<br />

so Rolf Knetemann. »Handel ist ein<br />

schwieriges Geschäft. Auf dem gesättigten<br />

Markt herrscht ein unglaublicher Konkurrenzkampf.<br />

Deshalb sind die Existenzgründungen<br />

im deutschen Einzelhandel<br />

deutlich rückläufig«. Wegen der großen<br />

Konzerne und Filialbetriebe vollziehe sich<br />

ein Strukturwandel im Einzelhandel. Oft<br />

nutzten die Menschen das umfangreiche<br />

Angebot in den Städten, wo die Warenvielfalt<br />

an einem Standort konzentriert<br />

sei. Das entspreche den hohen Ansprüchen<br />

der Verbraucher. Große Filialisten<br />

hätten von Profis durchdachte Konzepte.<br />

Daher sei es kaum ein Zufall, dass neben<br />

den Lebensmitteln jede Woche auch Non-<br />

Food-Sortimente beworben würden. Hinzu<br />

komme, dass zehn Prozent des Umsatzes<br />

im Internet gemacht würden. »Für viele<br />

kleine Geschäfte auf dem Land ist die<br />

Nahversorgung der Kunden nicht mehr<br />

lukrativ. Die alten Betreiber kleiner Läden<br />

finden keine Nachfolger, weil sich der<br />

Handel dort nicht mehr rechnet. Wer es<br />

dennoch riskiert, steht betriebswirtschaftlich<br />

mit dem Rücken an der Wand«,<br />

erklärt Knetemann. Hinzu kommt, dass<br />

die Region trotz ihrer landschaftlichen<br />

Schönheit und zahlreichen Besuchern vor<br />

allem auf das Binnengeschäft angewiesen<br />

sei. Man dürfe das Geschäft mit den Touristen<br />

nicht überschätzen, so Knetemann:<br />

»Im Handel kann auf Dauer keiner allein<br />

vom Tourismus leben«.<br />

Demographischer Wandel<br />

Der demographische Wandel werde für<br />

die Zukunft neue Standortanalysen notwendig<br />

machen, so die Prognose von Knetemann.<br />

Politiker, Kaufleute und Immobilienbesitzer<br />

müssten gemeinsam für mehr<br />

Attraktivität im Einzelhandel sorgen.<br />

Sport Böckmann GmbH<br />

Geschäftsführer: Ralf Böckmann<br />

Dinklager Straße 15 · 49451 Holdorf<br />

Tel. 05494/9888-0 · Fax 05494/9888-50<br />

boeckmann@sport-boeckmann.de<br />

www.sport-boeckmann.de<br />

elwateg Elektrohandel GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Olaf Middelbeck<br />

<strong>Oldenburger</strong> Straße 243 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9170-0 · Fax 04441/9170-70<br />

info@elwateg.de · www.elwateg.de<br />

Mega Company Block GmbH<br />

Geschäftsführer: Ludger & Markus Block<br />

Emsstraße 2 · 26169 Friesoythe<br />

Tel. 04491/9294-0 · Fax 04491/9294-44<br />

info@euronics-friesoythe.de<br />

www.euronics-friesoythe.de<br />

Optik Zopfs GmbH<br />

Geschäftsführer: Rainer Zopfs<br />

Beethovenstraße 4 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/3955 · Fax 04442/6863<br />

J. Kleier GmbH<br />

Geschäftsführer: Karl Kleier<br />

Emsteker Straße 8 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/1809-0 · Fax 04471/1809-18<br />

info@kleier-cloppenburg.de<br />

www.kleier-cloppenburg.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong><br />

255


Lebenswelt<br />

Krapp Eisen GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer: Roland Krapp<br />

Lindenstraße 105-106 · 49393 Lohne<br />

Tel. 04442/940-0 · Fax 04442/940-111<br />

info@krapp.de<br />

www.krapp.de<br />

Foto: Starpics, Fotolia<br />

Autohaus Menke GmbH<br />

Sonja Menke<br />

Daimlerstraße 10 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/4472 · Fax 04471/4473<br />

info@menke-gruppe.de<br />

www.menke-gruppe.de<br />

Nemann GmbH<br />

Peter Varelmann<br />

Falkenrotter Straße 179 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/909-0 · Fax 04441/909-110<br />

var@nemann.de · www.nemann.de<br />

Rubetrans Transport GmbH<br />

Geschäftsführer: Bernhard Runden<br />

und Florian Runden<br />

Klünenberg 15 · 49401 Damme-Osterfeine<br />

Tel. 05491/9792-0 · Fax 05491/9792-21<br />

f.runden@rubetrans.de · www.rubetrans.de<br />

Paul Schockemöhle Logistics GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer:<br />

Ernst Nordlohne und Klaus Roeser<br />

Rienshof 2 · 49439 Mühlen<br />

Tel. 05492/808-0 · Fax 05492/808-30<br />

info@schockemoehle.de<br />

www.schockemoehle.de<br />

Siemer Spedition GmbH<br />

Geschäftsführer: Konstantin Siemer<br />

Gutenbergstraße 5 · 49377 Vechta<br />

Tel. 04441/9230-0 · Fax 04441/9230-45<br />

siemer@siemer-vechta.de<br />

www.siemer-vechta.de<br />

Autohaus Südbeck GmbH<br />

Geschäftsleitung: Andreas Raker<br />

Daimlerstraße 9-11 · 49661 Cloppenburg<br />

Tel. 04471/961-0 · Fax 04471/961-168<br />

andreas.raker@ah-suedbeck.de<br />

www.ah-suedbeck.de<br />

OM- PARTNERUNTERNEHMEN<br />

Hofläden im Trend: Der demographische Wandel<br />

sorgt in Zukunft für eine kaufkräftige<br />

Klientel über 60, die den Verbauchermärkten<br />

immer weniger abgewinnen kann.<br />

»Durchschnittlich 5.000 Euro pro Jahr<br />

gibt jeder der 80 Millionen Deutschen statistisch<br />

gesehen im Einzelhandel aus. Dazu<br />

kommen noch Ausgaben für Kfz-Kraftstoff,<br />

Heizungsbrennstoffe und Arzneimittel«,<br />

rechnet Knetemann vor.<br />

»Mit dem Älterwerden der Leute aber<br />

werden kleine Fachgeschäfte mit guter<br />

Beratung und übersichtlichem Sortiment<br />

eine Renaissance erleben«, so Knetemanns<br />

Blick auf den generationsfreundlichen<br />

Einkauf: »Die Kaufkraft der Senioren<br />

birgt ein großes Potenzial für den Einzelhandel«.<br />

Hofläden und ländliche Lebensart<br />

Voll im Trend liegen auch im <strong>Oldenburger</strong><br />

Münsterland die Hofläden mit Obst, Gemüse<br />

und Backwaren. Sie bieten Einheimischen<br />

wie Touristen ein gutes Stück<br />

ländliche Lebensart. Hier macht das Einkaufen<br />

Spaß und vermittelt die Gewissheit,<br />

frische und gesunde Produkte zu erwerben.<br />

Dafür stehen die Betreiber der<br />

Hofläden mit ihrem Namen ein. ■<br />

<strong>argumente</strong><br />

das impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Verbund</strong> <strong>Oldenburger</strong> Münsterland<br />

Geschäftsführer: Rudi Hockmann<br />

<strong>Oldenburger</strong> Straße 246 · 49377 Vechta<br />

info@om23.de · www.om23.de<br />

Layout, Pre-Press, Schlussredaktion:<br />

Bitter & Co. Werbeagentur GmbH<br />

Geschäftsführer: Christian Bitter, Ralf Kunefke<br />

<strong>Oldenburger</strong> Straße 244 · 49377 Vechta<br />

mail@bitters.de · www.bitters.de<br />

Druck und Verarbeitung:<br />

vdv · Vechtaer Druckerei und Verlag GmbH<br />

Geschäftsführer: Christoph Grote<br />

Gutenbergstraße 4 · 49377 Vechta<br />

info@vdv-druck.de · www.vdv-druck.de<br />

Anzeigen:<br />

Oldenburgische Volkszeitung<br />

Anzeigenleiter: Reinhard Brannekämper<br />

Neuer Markt 2 · 49377 Vechta<br />

r.brannekaemper@ov-online.de<br />

www.ov-online.de · www.ov-online.de<br />

256 VERBUND OM | ARGUMENTE <strong>2011</strong>


AOK fokussiert sich auf<br />

betriebliche Gesundheitsförderung<br />

Vechta, Oktober 2010. Mit rund 81.500 Betrieben und durchschnittlich 427.000 Beschäftigten ist das Handwerk<br />

das Rückgrat des niedersächsischen Mittelstandes. 226.000 Beschäftigte in diesem Wirtschaftssektor –<br />

also über 50 Prozent – sind bei der AOK Niedersachsen versichert. Daher bietet die Gesundheitskasse passgenaue<br />

Angebote nicht nur für die Dienstleistungsbranche und Industrie an, sondern verstärkt auch für die<br />

Handwerkerschaft. Ziel ist, nach einer jeweils betriebsspezifischen Analyse die Gesundheit, Zufriedenheit<br />

und Motivation der Beschäftigten mit speziellen Präventionsangeboten zu stärken. Zentrale Themen sind<br />

dabei unter anderen Ergonomie am Arbeitsplatz, Stressbewältigung durch bessere Kommunikation sowie<br />

gesunde Ernährung im beruflichen Alltag.<br />

Die Fusion der AOK mit der<br />

IKK Niedersachsen zum 1.<br />

April ist laut AOK-Vorstandsvorsitzenden<br />

Dr. Jürgen<br />

Peter reibungslos verlaufen.<br />

Mit inzwischen 2,42 Millionen<br />

Versicherten, 6750 Mitarbeitern<br />

und einem Jahresetat<br />

von 7,6 Milliarden Euro hat<br />

die AOK ihre Marktführung<br />

in Niedersachsen weiter ausgebaut.<br />

Und sie will weiter<br />

wachsen. Die „erfolgreiche<br />

wie geräuschlose Restrukturierungs-<br />

und Fusionspolitik“<br />

brachte der AOK Niedersachsen<br />

kürzlich sogar den Branchenpreis<br />

für das Gesundheitswesen<br />

(dfg-Award/Dienst für<br />

Gesellschaftspolitik) ein.<br />

„Die AOK Niedersachsen<br />

steht für kompetenten Service<br />

sowie persönliche und regionale<br />

Beratung“, betonte die<br />

Handwerksbeauftragte der<br />

AOK im Servicezentrum<br />

Vechta, Brigitte Rolfes. Für<br />

sie steht klar im Vordergrund,<br />

den Betrieben bei<br />

Problemlösungen schnelle<br />

und unbürokratische Unterstützung<br />

zukommen zu lassen.<br />

„Wir sind vor Ort! Entscheidungen<br />

werden umgehend<br />

und regional getroffen“, so<br />

Frau Rolfes.<br />

Für <strong>2011</strong> hat die AOK im<br />

Übrigen bereits eine klare<br />

unternehmenspolitische<br />

Aussage getroffen: Da sie<br />

finanzwirtschaftlich stabil<br />

aufgestellt ist, kommt sie –<br />

wie schon 2010 – auch <strong>2011</strong><br />

ohne Zusatzbeitrag bei ihren<br />

Mitgliedern aus.


Innovationen brauchen einen<br />

gesunden Boden: Kompetenz.<br />

Wir begleiten Ihre Projekte vom Start bis zur Fertigstellung – und darüber hinaus.<br />

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