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Dr. Jutta Middendorf-Bergmann

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damals 14 und zehn Jahre alten Söhnen Bernd und Christian sowie einem Betrieb,<br />

der auf den ersten Blick so gar nicht zu einer Frau zu passen scheint: Eine Firma, die<br />

Spezialanhänger und Universalstreuwagen in High-Tech-Ausführung produziert.<br />

Gerade auf dem Lande gab es schon immer und gibt es immer noch viele<br />

selbstbewusste, tatkräftige und kluge Frauen. Mit der Landwirtschaft ist die<br />

Unternehmerin des Jahres von klein auf an vertraut. Sie wuchs auf einem Hof im<br />

Landkreis Diepholz auf und lernte es zuzupacken. Sie studierte an der Universität<br />

Bielefeld und begann mit 25 Jahren als Volljuristin ihre Dissertation mit dem Thema<br />

„Übergabevertrag und landwirtschaftliches Erbrecht“. Mit 19 Jahren hatte sie ihren<br />

Mann Ludwig kennengelernt und ihn in 28 gemeinsamen Jahren bei Fragen rund um<br />

das Unternehmen stets mit Rat und Tat zur Seite gestanden. „Ich war immer gefragt,<br />

wenn es um den Betrieb ging“, erinnert sie sich. „Aber in der zweiten Reihe hat man<br />

die Verantwortung nicht, da kann man Entscheidungen leicht mittragen.“<br />

Nach dem Tod Ihres Mannes habe sie eine Vielzahl von Kaufangeboten für das<br />

Traditionsunternehmen erhalten. Aber ein solches Erbe zu verkaufen, war für sie<br />

„schon moralisch unmöglich“. Viele der 125 Mitarbeiter sind als Bergmänner in der<br />

dritten Generation im Betrieb tätig. Für diese Mitarbeiter und nicht zuletzt für ihre<br />

beiden Söhne galt es, die Firma zu erhalten.<br />

Agrartechnik ist eine Männerdomäne. Da muss man sich die Anerkennung<br />

erarbeiten. Ohne zu zögern ließ sie ihre erfolgreiche Anwaltspraxis und ihr Notariat<br />

ruhen. Mit dem loyalen Rückhalt ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat sie es<br />

gepackt, die Zukunft des Unternehmens dauerhaft zu sichern. Wer für die<br />

Landwirtschaft Maschinen baut, weiß, dass die Kunden oft spät und kurzfristig<br />

bestellen. Um die notwendige Flexibilität zu erhalten werden eine weitere Halle mit<br />

4.000 Quadratmetern sowie eine neue Lackieranlage errichtet.<br />

Die Ludwig <strong>Bergmann</strong> Maschinenfabrik GmbH wurde 1896 von Ludwig <strong>Bergmann</strong><br />

sen. gegründet, der in Goldenstedt eine eigene Fabrikationswerkstätte für<br />

Landmaschinen aufbaute. 1922 traten beide Söhne, Franz und Herrmann, in den<br />

Familienbetrieb ein. Bekanntheit und Erfolg verzeichnete er zunächst mit der<br />

Produktion von <strong>Dr</strong>eschmaschinen. Bis etwa 1955 wurden mehr als 50.000 Stück im<br />

In- und Ausland verkauft. Ab 1953 befasste sich das Unternehmen intensiv mit der

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