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30 Geschichte der Magie Geschichte der Magie 31<br />
D<br />
as Land Ägypten und seine Geschichte<br />
bieten eine enorme Fülle an Informationen.<br />
Dieser Artikel soll nur ein kleiner Abriss<br />
über die Magie im Alten Ägypten sein.<br />
Mehr als einen Überblick vermag ich bei der<br />
Menge an Material in diesem einen Artikel<br />
nicht zu liefern. Jedoch werde ich in den folgenden<br />
Zeilen versuchen, ein grobes Bild zu<br />
zeichnen und Hinweise zu liefern, denen der<br />
Leser, sofern der Artikel weiteres Interesse<br />
aufkommen lassen sollte, selbst nachgehen<br />
kann.<br />
Von den Anfängen<br />
Um 6000 v.u.Z. war das Land um Ägypten<br />
nur spärlich besiedelt. Zu dieser Zeit begannen<br />
die Menschen langsam Viehzucht zu<br />
betreiben, woraus etwa 1000 Jahre später<br />
auch der Ackerbau entsprang, der es zudem<br />
ermöglichte mehr Menschen zu ernähren.<br />
Das hatte zur Folge, dass die Bevölkerung<br />
begann zu wachsen.<br />
Die Bedingungen des Ackerbaus wurden<br />
durch die jährliche Nilschwemme und die<br />
dazwischen vorherrschende Trockenheit erschwert,<br />
so dass es notwendig wurde, im<br />
Kampf gegen die Dürre und das Wasser eine<br />
Art Kanalsystem zu schaffen. Dadurch wurde<br />
es möglich, das Wasser des Nils nicht nur<br />
abzuleiten, sondern auch zu speichern.<br />
Doch die einzelnen Bauern waren aus organisatorischen<br />
Gründen dazu kaum in der Lage,<br />
so dass sich über kurz oder lang der<br />
Stand der Gaufürsten herauskristallisierte.<br />
Das altägyptische Wort für Gaufürst heißt<br />
demnach soviel wie „ Der, der die Kanäle<br />
baut“. Die Gaufürsten wurden mit den verwaltungstechnischen<br />
Aufgaben betraut. Sie<br />
hatten nicht nur die Aufsicht über die Kanäle,<br />
sondern auch über die Getreidesilos, von<br />
denen immer mehr angelegt wurden, um eine<br />
ganzheitliche Versorgung der Menschen<br />
zu gewährleisten.<br />
Geschichte der Magie<br />
Mit den veränderten Machtverhältnissen kam<br />
es zu Konflikten und so geschah es, dass die<br />
Gaufürsten damit begannen, sich zu bekriegen,<br />
bis sich etwa 3000 v.u.Z. ein Gaufürst<br />
namens Menes durchsetzte und alle Teile<br />
Ägyptens miteinander vereinigte. Er wurde<br />
zum ersten ägyptischen Herrscher und erhielt<br />
den Titel Pharao („großes Haus“). Durch die<br />
Abgaben, die die Menschen an den Pharao<br />
leisteten, konnte Reichtum angehäuft werden.<br />
Dadurch konnte überhaupt erst Kultur<br />
entstehen, besonders durch die Förderung<br />
von Bildhauerei und Architektur.<br />
Der hauptsächliche Auslöser für viele kulturelle<br />
Entwicklungen war der in Ägypten<br />
stark ausgeprägte Jenseitsglaube und Totenkult.<br />
Mitunter waren die Menschen ihr ganzes<br />
Leben damit beschäftigt, ihre Grabstätten<br />
auszustatten und auszugestalten.<br />
Ägypten wurde zu einer absoluten Monarchie,<br />
der Pharao hielt alle Machthebel in der<br />
Hand. Wenig später entwickelte sich der Titel<br />
des Pharaos zu einer Art göttlichem Mittler,<br />
einem Geistwesen, welches zwischen<br />
den Menschen und den Göttern interagierte.<br />
Das hatte natürlich den Nachteil, dass er<br />
auch für schlechte Dinge wie Dürreperioden<br />
oder Unfruchtbarkeit des Landes verantwortlich<br />
gemacht wurde.<br />
Teil IV<br />
Magie im Alten Ägypten<br />
Die früheren Gaufürsten stellten den Beamtenapparat<br />
dar, der sich nunmehr aus Schreibern<br />
und Verwaltern zusammensetzte. So<br />
trennte sich die Bevölkerung in Stände auf,<br />
mit dem Pharao an der Spitze, gefolgt von<br />
den Schreibern und Gelehrten und wiederum<br />
gefolgt von Bauern und Handwerkern, wobei<br />
man hier erwähnen muss, dass die meisten<br />
Bauern gleichzeitig auch Handwerker waren.<br />
Gab es also eine Phase, in der kein Ackerbau<br />
möglich war, sei es durch große Trockenheit<br />
oder Überschwemmung, waren die Bauern<br />
verpflichtet Militärdienst zu leisten oder<br />
beim Pyramidenbau zu helfen.<br />
Durch die Ständedifferenzierung wurde später<br />
auch in der Schriftsprache die Hieroglyphe<br />
für „Mensch“ mehr und mehr beiseite<br />
gelassen und die Menschen immer differenzierter<br />
dargestellt und ausgestaltet.<br />
Das Land der Götter<br />
Mit der ägyptischen Kultur gedieh auch das<br />
religiöse Leben. Beispielsweise kamen dem<br />
Bauwesen nicht nur Aufträge aus dem Pyramiden-<br />
und Palastbau zu, sondern auch die<br />
eine oder andere Errichtung eines Tempels.<br />
Im Ägyptischen Reich hatte jeder Gott seinen<br />
eigenen Tempel, wo man auch riesige<br />
Bildnisse und Statuen selbiger finden konnte.<br />
Auch der Pharao hatte seine eigenen Götterstatuen,<br />
um seinen Status zwischen Göttern<br />
und Menschen zum Ausdruck bringen zu<br />
können. Dessen Statue wurde, wie alle anderen<br />
Götterbildnisse bestimmten Riten unterzogen,<br />
vor allem, wenn es um das Wohl des<br />
Landes ging.<br />
Die Priester eines jeden Tempels hatten spezielle<br />
Aufgaben. Es wurde darauf geachtet,<br />
dass das tägliche Zeremoniell eingehalten<br />
wurde, die Opfergaben reichlich waren und<br />
die jeweilige Statue sorgsam als die Verkörperung<br />
der verehrten Gottheit behandelt<br />
wurde. Jeden Morgen wurde durch bestimmte<br />
Riten die Gottheit in der Statue erweckt.<br />
Sie wurde gesalbt, beräuchert, gewaschen<br />
und ihr wurden Speisen und Getränke gereicht,<br />
gemäß den Tempelregeln. Zu den Opfergaben<br />
gehörten auch Wein und Weihrauch.<br />
Der Weihrauch hatte die Aufgabe, böse<br />
Geister zu vertreiben und fern zu halten.<br />
Statue des Amenhotep I., 18.Dynastie<br />
Mit Hilfe der vielen Riten waren die Ägypter<br />
der Ansicht, die guten Götter auf ihrer Seite<br />
zu haben. Es wurden immer wieder Vorkehrungen<br />
zum Schutz vor Spukgeistern oder<br />
Betrügern getroffen. Doch auch die Spukgeister,<br />
die Seelen Verstorbener, deren Gräber<br />
verwüstet wurden, genossen den höchsten<br />
Respekt. So hat ein Pharao, wie es heißt,