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Modernisierung des staatlichen Haushalts- und Rechnungswesens

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Eine Kosten- <strong>und</strong> Leistungsrechnung lässt sich in ein solches System ohne<br />

weitere Schnittstellen integrieren <strong>und</strong> kann wichtige produktbezogene Daten<br />

liefern.<br />

2.3 Nationale <strong>und</strong> internationale Entwicklungen<br />

Der Bun<strong>des</strong>rechnungshof hält es – insbesondere im Hinblick auf nachstehende<br />

Entwicklungen – für wichtig, dass sich der B<strong>und</strong> mit der künftigen Ausgestaltung<br />

seines <strong>Haushalts</strong>- <strong>und</strong> <strong>Rechnungswesens</strong> möglichst zeitnah befasst <strong>und</strong> eine<br />

Entscheidung vorbereitet.<br />

• Das kommunale <strong>Haushalts</strong>- <strong>und</strong> Rechnungswesen wird in sämtlichen Ländern<br />

reformiert. Teilweise haben die Kommunen ein Wahlrecht zwischen erweiterter<br />

Kameralistik <strong>und</strong> doppelter Buchführung, teilweise findet ein kompletter<br />

Umstieg auf die doppelte Buchführung statt. Mehrere Kommunen <strong>und</strong> Kreise<br />

haben zwischenzeitlich vollständig auf ein doppisches System umgestellt.<br />

Erste Erfahrungen im kommunalen Bereich zeigen, dass sich dadurch die<br />

Transparenz verbessert. Die Wirtschaftlichkeit in der Verwaltung wird z. B.<br />

durch organisatorische Umstrukturierungen gefördert <strong>und</strong> die politischen<br />

Beratungen erfahren durch bessere Sachinformationen eine Aufwertung. 11<br />

Auch einige Länder gehen zu Systemen mit doppelter Buchführung über.<br />

Vorreiter ist das Land Hessen. Es folgen bisher die Länder Bremen, Hamburg<br />

<strong>und</strong> Nordrhein-Westfalen. Das Land Rheinland-Pfalz hingegen nutzt zunächst<br />

die Möglichkeiten, die eine erweiterte Kameralistik bietet.<br />

• Die Europäische Kommission hat zu Beginn <strong>des</strong> <strong>Haushalts</strong>jahres 2005 auf ein<br />

periodengerechtes Rechnungsführungssystem auf Gr<strong>und</strong>lage einer doppelten<br />

Buchführung umgestellt. Bei den Mitgliedstaaten der EU (z. B. Großbritannien,<br />

Finnland, Schweden <strong>und</strong> Frankreich) zeichnet sich ebenfalls eine<br />

Orientierung hin zu einem ressourcenorientierten <strong>Haushalts</strong>- <strong>und</strong> Rechnungswesen<br />

auf Basis einer doppelten Buchführung ab. Langfristig dürfte sich aus<br />

den internationalen Entwicklungen ein Bedarf an Vereinheitlichung ergeben<br />

(Min<strong>des</strong>tstandards).<br />

• Die Schweiz führt mit dem <strong>Haushalts</strong>jahr 2007 in der Bun<strong>des</strong>verwaltung das<br />

Neue Rechnungsmodell ein. Es lehnt sich an den in der Privatwirtschaft<br />

gebräuchlichen Rechnungsaufbau mit Erfolgsrechnung, Bilanz sowie Finanzierungsrechnung<br />

an. Ziel <strong>des</strong> Neuen Rechnungsmodells ist, den Anforderungen<br />

der finanzwirtschaftlichen Gesamtsteuerung <strong>und</strong> den Bedürfnissen der<br />

betriebswirtschaftlichen Führung gleichermaßen Rechnung zu tragen sowie<br />

11<br />

Vgl. etwa Rolsmeyer, Doppische <strong>Haushalts</strong>rechnung in Hiddenhausen – ein Praxisbeispiel, in<br />

Hill, Bestandsaufnahme <strong>und</strong> Perspektiven <strong>des</strong> <strong>Haushalts</strong>- <strong>und</strong> Finanzmanagements 2005,<br />

S. 117–121.

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