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Kennzahl(en), Kennzahlenwert, Indikator - Online-Verwaltungslexikon

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<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> - <strong>Online</strong>-<strong>Verwaltungslexikon</strong> 1 von 12<br />

09.12.2009 20:06 http://www.olev.de/k/k<strong>en</strong>nz.htm<br />

<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong>(<strong>en</strong>), <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong>wert, <strong>Indikator</strong><br />

(Beitrag im <strong>Online</strong>-<strong>Verwaltungslexikon</strong> olev.de, Version 2.71)<br />

1 Definition<strong>en</strong><br />

1.1 <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong>(<strong>en</strong>)<br />

Zahl<strong>en</strong>werte, die Eig<strong>en</strong>schaft<strong>en</strong> abbild<strong>en</strong>, im Zusamm<strong>en</strong>hang mit Managem<strong>en</strong>t:<br />

quantitative Information<strong>en</strong> mit besonderer Aussagekraft, insbesondere über Ziele<br />

und die Zielerreichung. Die Eig<strong>en</strong>schaft<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> nach einer Messvorschrift<br />

ermittelt und als Zahl<strong>en</strong>wert dargestellt.<br />

<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> könn<strong>en</strong> Zustände, Eig<strong>en</strong>schaft<strong>en</strong>, Leistung<strong>en</strong> des Systems oder der<br />

Systemumwelt, seine Wirkung<strong>en</strong> abbild<strong>en</strong> (Ist-Werte), sie könn<strong>en</strong> diese Werte<br />

als Zielgröß<strong>en</strong> (Soll-Werte, operationale Ziele, <strong>en</strong>glisch: targets) festleg<strong>en</strong> und<br />

ermöglich<strong>en</strong> es, durch d<strong>en</strong> Vergleich zwisch<strong>en</strong> Soll- und Ist-Wert<strong>en</strong> die<br />

Zielerreichung zu mess<strong>en</strong>. Sie sind ein wichtiges Instrum<strong>en</strong>t des Controlling.<br />

Beispiele für relevante <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> im Public Managem<strong>en</strong>t siehe im besonder<strong>en</strong><br />

Beitrag.<br />

Das ist neu/bearbeitet:<br />

Eig<strong>en</strong>schaft<strong>en</strong> guter<br />

<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> (–systeme)<br />

Inhalt<br />

Definition<strong>en</strong><br />

Bedeutung<br />

Funktion<strong>en</strong><br />

Vergleiche<br />

Probleme<br />

Art<strong>en</strong><br />

<strong>Indikator</strong><br />

Eig<strong>en</strong>schaft<strong>en</strong> guter<br />

<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> (–systeme)<br />

Quell<strong>en</strong><br />

Synonym: <strong>Indikator</strong>, der Sprachgebrauch ist aber nicht einheitlich, z. T. werd<strong>en</strong> nur Zahl<strong>en</strong> mit<br />

Relevanz für die Zielerreichung als <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> bezeichnet, bzw. wird "<strong>Indikator</strong>" als "<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong>" mit<br />

besonder<strong>en</strong> Eig<strong>en</strong>schaft<strong>en</strong> verstand<strong>en</strong> (z. B. dass er die Zielerreichung nur mittelbar anzeigt und das<br />

Ziel nicht direkt misst).<br />

1.2 <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong>wert<br />

der Zahl<strong>en</strong>wert, der sich als Maß für die Eig<strong>en</strong>schaft ergibt, ggf. mit Maßeinheit. Beispiel: "Kost<strong>en</strong> pro<br />

Antrag" ist die <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong>, "125 €/Antrag" der <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong>wert für Anträge der Arbeitseinheit X im Jahr Y,<br />

Fehlerquote in Proz<strong>en</strong>t.<br />

1.3 Zielwert<br />

der als Soll festgelegte <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong>wert, <strong>en</strong>glisch "target", auch Vorgabewert oder ähnlich g<strong>en</strong>annt. Bei<br />

der Verw<strong>en</strong>dung von Soll-Wert<strong>en</strong> kann es sinnvoll sein, ein<strong>en</strong> Schwell<strong>en</strong>wert als Eingriffswert zu<br />

definier<strong>en</strong>: er definiert die Gr<strong>en</strong>ze, ab der Handeln notw<strong>en</strong>dig wird (ggf.: "Gefahr droht"), währ<strong>en</strong>d der<br />

Zielwert darüber hinausgeht und auch Vorsorge bzw. zusätzlich Wünschbares umfasst.[FN5]<br />

Für Zielwerte gelt<strong>en</strong> die Anforderung<strong>en</strong> an SMARTe Ziele.<br />

Zu <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> als Instrum<strong>en</strong>t der Formulierung operationaler Ziele siehe d<strong>en</strong> Beitrag zu Ziel<strong>en</strong> und<br />

<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong>. <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> sind auch ein wes<strong>en</strong>tliches Elem<strong>en</strong>t von Performance Managem<strong>en</strong>t /<br />

Measurem<strong>en</strong>t und der Balanced Scorecard.<br />

2 Bedeutung von <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> - <strong>Online</strong>-<strong>Verwaltungslexikon</strong><br />

Allgemein<br />

<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> ersetz<strong>en</strong> intuitive Urteile durch nachprüfbare Dat<strong>en</strong>. Sie<br />

schaff<strong>en</strong> eine Vergleichsbasis und erlaub<strong>en</strong> damit objektive<br />

Vergleiche:<br />

über die Zeit:<br />

„Gibt es auffällige Veränderung<strong>en</strong> zu d<strong>en</strong> Vorjahr<strong>en</strong>? Sind wir<br />

besser geword<strong>en</strong>? Wie ist der Tr<strong>en</strong>d?“<br />

mit ander<strong>en</strong> (B<strong>en</strong>chmarking):<br />

„Wie sind wir im Vergleich zu ander<strong>en</strong>? Wie <strong>en</strong>twickeln wir uns<br />

im Vergleich mit ander<strong>en</strong>? (Fall<strong>en</strong> wir zurück, hol<strong>en</strong> wir auf?)"<br />

mit Soll-Wert<strong>en</strong> (Plan-Wert<strong>en</strong>):<br />

Zitate<br />

1. Was gemess<strong>en</strong> wird, wird auch<br />

erreicht.<br />

2. W<strong>en</strong>n man keine Ergebnisse misst,<br />

kann man Erfolg nicht von Misserfolg<br />

unterscheid<strong>en</strong>.<br />

3. W<strong>en</strong>n man d<strong>en</strong> Erfolg nicht erk<strong>en</strong>n<strong>en</strong><br />

kann, kann man ihn nicht belohn<strong>en</strong>.<br />

4. W<strong>en</strong>n man d<strong>en</strong> Erfolg nicht belohn<strong>en</strong><br />

kann, belohnt man möglicherweise<br />

d<strong>en</strong> Misserfolg.


<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> - <strong>Online</strong>-<strong>Verwaltungslexikon</strong> 2 von 12<br />

09.12.2009 20:06 http://www.olev.de/k/k<strong>en</strong>nz.htm<br />

"Hab<strong>en</strong> wir unsere Ziele erreicht? Wie ist die voraussichtliche<br />

Entwicklung?"<br />

Sie präzisier<strong>en</strong> Ziele und erlaub<strong>en</strong> die Beurteilung der<br />

Zielerreichung.<br />

<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> sind deshalb ein unverzichtbares Elem<strong>en</strong>t gut<strong>en</strong><br />

Managem<strong>en</strong>ts. Für die öff<strong>en</strong>tliche Verwaltung sind sie<br />

unverzichtbar um die Erfüllung der verfassungsrechtlich<strong>en</strong><br />

Verpflichtung zu wirtschaftlichem Handeln (Art. 114 II GG)<br />

erk<strong>en</strong>n<strong>en</strong> und nachweis<strong>en</strong> zu könn<strong>en</strong>.<br />

Entwicklung, Pflege, Nutzung und Auswertung von <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> ist<br />

eine der wichtigst<strong>en</strong> Aufgab<strong>en</strong> des Controlling.<br />

5. W<strong>en</strong>n man d<strong>en</strong> Erfolg nicht seh<strong>en</strong><br />

kann, kann man nicht davon lern<strong>en</strong>.<br />

6. W<strong>en</strong>n man d<strong>en</strong> Misserfolg nicht<br />

id<strong>en</strong>tifizier<strong>en</strong> kann, kann man ihn<br />

nicht korrigier<strong>en</strong>.<br />

7. W<strong>en</strong>n man Ergebnisse vorweis<strong>en</strong><br />

kann, kann man öff<strong>en</strong>tliche<br />

Unterstützung gewinn<strong>en</strong>.<br />

Osborne/Gaebler in ihrem US-Bestseller<br />

"Reinv<strong>en</strong>ting Governm<strong>en</strong>t", 1992, in<br />

dem sie die Erfolge ergebnisori<strong>en</strong>tiert<strong>en</strong><br />

Managem<strong>en</strong>ts in Verwaltung<strong>en</strong> in d<strong>en</strong><br />

USA schildern.<br />

3 Funktion<strong>en</strong> <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> - <strong>Online</strong>-<strong>Verwaltungslexikon</strong><br />

<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong>/<strong>Indikator</strong><strong>en</strong> könn<strong>en</strong> insbesondere folg<strong>en</strong>de Funktion<strong>en</strong> hab<strong>en</strong>[FN3]:<br />

<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> s<strong>en</strong>sibilier<strong>en</strong> für Aspekte, die oft nicht wahrg<strong>en</strong>omm<strong>en</strong><br />

werd<strong>en</strong> würd<strong>en</strong>, und mach<strong>en</strong> die Komplexität realer Situation<strong>en</strong><br />

bewusster und greifbarer. Sie ersetz<strong>en</strong> intuitive - und oft pauschale,<br />

undiffer<strong>en</strong>zierte - Urteile durch nachprüfbare Dat<strong>en</strong>.[FN4]<br />

<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> l<strong>en</strong>k<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Blick auf besonders wichtige Aspekte und<br />

versuch<strong>en</strong> diese einfach und verständlich darzustell<strong>en</strong>.<br />

Anreizfunktion<br />

Damit ermöglich<strong>en</strong> sie die Diskussion und versachlich<strong>en</strong> sie. Sie reg<strong>en</strong><br />

an, über die Realität und die dokum<strong>en</strong>tiert<strong>en</strong> Aspekte zu diskutier<strong>en</strong><br />

und sich mit d<strong>en</strong> Entwicklung<strong>en</strong> kritisch auseinander zu setz<strong>en</strong> ...<br />

... und sich ständig für Verbesserung<strong>en</strong> einzusetz<strong>en</strong>. Sie erlaub<strong>en</strong><br />

präzise und herausfordernde Zielsetzung<strong>en</strong>.<br />

<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> erlaub<strong>en</strong> es, die Erreichung gesetzter Ziele zu überprüf<strong>en</strong><br />

und Fehl<strong>en</strong>twicklung<strong>en</strong> <strong>en</strong>tgeg<strong>en</strong>zuwirk<strong>en</strong>. ("What gets measured gets done"<br />

- Osborne/Gaebler). Sie erlaub<strong>en</strong> objektive und nachprüfbare Vergleiche<br />

(s.u.).<br />

Wahrnehmungsfunktion<br />

Kommunikationsfunktion<br />

Controllingfunktion<br />

Marketingfunktion<br />

Erfolge werd<strong>en</strong> sichtbar und ermöglich<strong>en</strong> es, Unterstützung zu<br />

gewinn<strong>en</strong> und für das öff<strong>en</strong>tliche Anlieg<strong>en</strong> zu werb<strong>en</strong>. (If you can<br />

demonstrate results, you can win public support - Osborne/Gaebler)<br />

Siehe auch die klassische Aufzählung der Funktion<strong>en</strong> bei Osborne/Gaebler.<br />

4 Art<strong>en</strong> von Vergleich<strong>en</strong> <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> - <strong>Online</strong>-<strong>Verwaltungslexikon</strong><br />

Aussagefähig werd<strong>en</strong> <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> in der Regel erst durch Vergleiche, die in drei Art<strong>en</strong> möglich sind:<br />

Übersicht: Verw<strong>en</strong>dung von <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> für Vergleiche


<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> - <strong>Online</strong>-<strong>Verwaltungslexikon</strong> 3 von 12<br />

09.12.2009 20:06 http://www.olev.de/k/k<strong>en</strong>nz.htm<br />

1. über die Zeit:<br />

"Gibt es auffällige Veränderung<strong>en</strong> zu d<strong>en</strong> Vorjahr<strong>en</strong>? Sind wir<br />

besser geword<strong>en</strong>? Wie ist der Tr<strong>en</strong>d?"<br />

2. mit ander<strong>en</strong>:<br />

"Wie sind wir im Vergleich zu ander<strong>en</strong> Einheit<strong>en</strong> unserer<br />

Organisation? Wie im Vergleich zu ander<strong>en</strong> Organisation<strong>en</strong>?<br />

Auch im Vergleich über die Jahre?"<br />

Period<strong>en</strong>vergleiche /<br />

Zeitreih<strong>en</strong>vergleiche<br />

Vergleiche mit ander<strong>en</strong> /<br />

B<strong>en</strong>chmarking, intern oder<br />

extern<br />

3. zwisch<strong>en</strong> Soll und Ist:<br />

"Hab<strong>en</strong> wir unsere Ziele erreicht? In welchem Ausmaß hab<strong>en</strong> wir<br />

sie übertroff<strong>en</strong> oder verfehlt? Wie würde es weitergeh<strong>en</strong><br />

(Prognose)?"<br />

Soll-Ist-Vergleiche<br />

Die Reih<strong>en</strong>folge ist nicht zufällig: der Zeitvergleich ist der erste Vergleich, der durch <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong><br />

möglich wird und vorg<strong>en</strong>omm<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> sollte. Der Soll-Ist-Vergleich stellt die höchst<strong>en</strong> Anforderung<strong>en</strong>,<br />

weil er die Definition eines Soll-Wertes voraussetzt. Ein solcher Sollwert (Vorgabewert, operationales<br />

Ziel, <strong>en</strong>glisch: "target") kann sich ori<strong>en</strong>tier<strong>en</strong><br />

an d<strong>en</strong> Wert<strong>en</strong> der Vergang<strong>en</strong>heit (Zeitvergleich: wir woll<strong>en</strong> künftig 5% besser werd<strong>en</strong>) und/oder -<br />

mit besserer Beurteilungsgrundlage,<br />

an d<strong>en</strong> Wert<strong>en</strong> des Vergleichs mit ander<strong>en</strong> (Systemvergleich), der es erlaubt abzuschätz<strong>en</strong>, was<br />

möglich ist - vorausgesetzt, die Bedingung<strong>en</strong> vor Ort sind vergleichbar,<br />

an der Kombination beider Vergleiche (wir lag<strong>en</strong> bisher im hinter<strong>en</strong> Drittel und woll<strong>en</strong> ...).<br />

Abbildung: Übersicht über die Verw<strong>en</strong>dung von <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong>, aus<br />

dem KLR-Handbuch des Bundes, Juli 1997<br />

Die verfassungsrechtliche Verpflichtung zu wirtschaftlichem Handeln (Art. 114 II GG) lässt sich ohne<br />

<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> nicht erfüll<strong>en</strong>. D<strong>en</strong>n nur w<strong>en</strong>n Kost<strong>en</strong> und Leistung/Qualität bekannt sind kann beurteilt<br />

werd<strong>en</strong>, ob die Verwaltung wirtschaftlich handelt, d. h. ein günstiges Verhältnis zwisch<strong>en</strong> Nutz<strong>en</strong> und<br />

Kost<strong>en</strong> erreicht, wie es die Verfassung fordert (mehr zu Wirtschaftlichkeit).


<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> - <strong>Online</strong>-<strong>Verwaltungslexikon</strong> 4 von 12<br />

09.12.2009 20:06 http://www.olev.de/k/k<strong>en</strong>nz.htm<br />

Die Verw<strong>en</strong>dung von <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> <strong>en</strong>tspricht dem Prinzip "Sachliche Entscheidungsfindung" des<br />

Qualitätsmanagem<strong>en</strong>ts nach ISO 9000. Sie ist ferner unverzichtbar für eine kooperative Führung, die<br />

Information<strong>en</strong> nicht beim Vorgesetzt<strong>en</strong> monopolisiert sondern sie möglichst breit verfügbar macht:<br />

kooperative Vorgesetzte sorg<strong>en</strong> dafür, dass die Institution und ihre Mitglieder informiert sind, nicht (nur)<br />

sie selbst. D<strong>en</strong>n sonst sind Mitd<strong>en</strong>k<strong>en</strong> und Mitgestalt<strong>en</strong> nicht möglich.<br />

5 Probleme bei der Verw<strong>en</strong>dung von <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> - <strong>Online</strong>-<strong>Verwaltungslexikon</strong><br />

<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong>werte sind aber nicht selbsterklär<strong>en</strong>d: "Dat<strong>en</strong> sprech<strong>en</strong> nicht", <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong>werte bedürf<strong>en</strong><br />

immer der Interpretation. Das gilt oft schon deshalb, weil nicht der Faktor selbst gemess<strong>en</strong> wird,<br />

sondern nur <strong>Indikator</strong><strong>en</strong>, z. B. nicht die Qualität der Bescheide, sondern die Zahl von Widersprüch<strong>en</strong>.<br />

Wird dies nicht beachtet, könn<strong>en</strong> <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> zu Fehlsteuerung<strong>en</strong> führ<strong>en</strong>, also schad<strong>en</strong>. Dies spricht<br />

nicht geg<strong>en</strong> das Instrum<strong>en</strong>t, sondern geg<strong>en</strong> die unbedachte Verw<strong>en</strong>dung, insbesondere im Hinblick auf<br />

die folg<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Aspekte.


<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> - <strong>Online</strong>-<strong>Verwaltungslexikon</strong> 5 von 12<br />

09.12.2009 20:06 http://www.olev.de/k/k<strong>en</strong>nz.htm<br />

Art des Problems<br />

Probleme bei der Verw<strong>en</strong>dung von <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> Version 1.1<br />

Beispiele<br />

Treffsicherheit / Indiz-Charakter<br />

<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> mess<strong>en</strong> oft nicht das<br />

unmittelbar, g<strong>en</strong>au und verlässlich, was<br />

eig<strong>en</strong>tlich Interessiert, sondern leichter<br />

verfügbare Dat<strong>en</strong> als <strong>Indikator</strong><strong>en</strong> (Anzeiger)<br />

("Indizi<strong>en</strong>").<br />

Einseitigkeit<br />

Es sind immer mehrere Ziele zu beacht<strong>en</strong>,<br />

deshalb darf eine <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong> allein keine<br />

Konsequ<strong>en</strong>z<strong>en</strong> auslös<strong>en</strong>.<br />

Scheing<strong>en</strong>auigkeit<br />

<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> mess<strong>en</strong> mit Fehlergr<strong>en</strong>z<strong>en</strong>, und<br />

der Vergleich nur anhand des Messwertes<br />

lässt die Bedingung<strong>en</strong> unberücksichtigt,<br />

unter d<strong>en</strong><strong>en</strong> die Werte <strong>en</strong>tstand<strong>en</strong> sind.<br />

"Platzziffern" sind scheing<strong>en</strong>au (siehe<br />

"Ranglist<strong>en</strong>-D<strong>en</strong>k<strong>en</strong>")<br />

Ranglist<strong>en</strong>-D<strong>en</strong>k<strong>en</strong><br />

Platzziffern sag<strong>en</strong> w<strong>en</strong>ig darüber aus, in<br />

welchem Umfang das Ziel erreicht word<strong>en</strong><br />

ist, und vernachlässig<strong>en</strong> die zeitliche<br />

Die Widerspruchsquote misst nicht die Qualität von<br />

Bescheid<strong>en</strong>: die Widersprüche könn<strong>en</strong> unbegründet<br />

sein, vor allem werd<strong>en</strong> sie nicht eingelegt bei Fehlern<br />

zu Gunst<strong>en</strong> der antragstell<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Person, aber zu<br />

Last<strong>en</strong> der Allgemeinheit.<br />

Hohe Kost<strong>en</strong> pro Bescheid? Vielleicht sollte man noch<br />

sorgfältiger und damit "teurer" berat<strong>en</strong>, um wirksam zu<br />

helf<strong>en</strong> und w<strong>en</strong>iger Sozialleistung<strong>en</strong> zahl<strong>en</strong> zu müss<strong>en</strong><br />

oder wirksamer zu helf<strong>en</strong>? (Die KLR misst die<br />

"Verwaltungskost<strong>en</strong>", finanziell wichtig sind aber die<br />

Aufw<strong>en</strong>dung<strong>en</strong> für Sozialleistung<strong>en</strong> - und materiell die<br />

nachhaltig<strong>en</strong> Wirkung<strong>en</strong>). Größere Klass<strong>en</strong><br />

verringern die Kost<strong>en</strong> pro Schulstunde aber verringern<br />

die Qualität, erhöh<strong>en</strong> möglicherweise die Zahl von<br />

Sitz<strong>en</strong>bleibern und verursach<strong>en</strong> dadurch Kost<strong>en</strong> für<br />

das Schulsystem, sie verursach<strong>en</strong> vor allem hohe<br />

gesellschaftliche Kost<strong>en</strong>, etwa im Sozialsystem.<br />

Vielleicht sollte man auch investier<strong>en</strong>, um mehr<br />

Einnahm<strong>en</strong> zu erziel<strong>en</strong>: nicht die Kost<strong>en</strong>, sondern der<br />

Kost<strong>en</strong>deckungsgrad / Deckungsbeitrag ist die<br />

richtige <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong>. Misst die Zufried<strong>en</strong>heit mit einer<br />

Lehrkraft die Qualität des Unterrichts und d<strong>en</strong><br />

Bildungserfolg?<br />

Die Zufried<strong>en</strong>heit mit einer Behörde/einem Amt,<br />

gemess<strong>en</strong> mit einem Proz<strong>en</strong>twert, ist scheing<strong>en</strong>au: die<br />

Fehlergr<strong>en</strong>ze liegt bei mehrer<strong>en</strong> Proz<strong>en</strong>tpunkt<strong>en</strong>, und<br />

zu viele Faktor<strong>en</strong> beeinfluss<strong>en</strong> das Antwortverhalt<strong>en</strong>.<br />

Wichtiger: T<strong>en</strong>d<strong>en</strong>zaussag<strong>en</strong> über die Zeit.<br />

Auch Kost<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> oft scheing<strong>en</strong>au gemess<strong>en</strong>:<br />

Abschreibungs- und Kalkulationszinssätze sind<br />

pauschale Werte, geschätzte Leb<strong>en</strong>sdauer,<br />

Wartungskost<strong>en</strong> so ung<strong>en</strong>au, dass erst bei<br />

Kost<strong>en</strong>unterschied<strong>en</strong> von mehrer<strong>en</strong> Proz<strong>en</strong>t eine<br />

realistische Aussage über d<strong>en</strong> Kost<strong>en</strong>unterschied<br />

möglich ist.<br />

Die Zufried<strong>en</strong>heit mit einer Lehrkraft<br />

(Schule/Hochschule) wird von viel<strong>en</strong> Faktor<strong>en</strong><br />

beeinflusst: Anforderungsniveau, ein Fach, das<br />

Verhalt<strong>en</strong>sori<strong>en</strong>tierung<strong>en</strong> in Frage stellt, also<br />

"verunsichert" oder davon unabhängige K<strong>en</strong>ntnisse<br />

vermittelt (Verwaltungsrecht), Ausseh<strong>en</strong> der Lehrkraft<br />

und äußere Umstände. Zufried<strong>en</strong>heitswerte sind<br />

deshalb nicht unmittelbar aussagekräftig und müss<strong>en</strong><br />

unbedingt mit weiter<strong>en</strong> Aspekt<strong>en</strong> verküpft interpretiert<br />

werd<strong>en</strong>.<br />

PISA 2006: Sachs<strong>en</strong> und Bayern unterscheid<strong>en</strong> sich<br />

beim Leseverständnis um ein<strong>en</strong> Punkt (auf einer Skala<br />

von 0 bis 1000): das liegt innerhalb der Fehlergr<strong>en</strong>ze,<br />

außerdem kommt es auf die Erreichung der<br />

© Krems - olev.de - 2009-10-09


<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> - <strong>Online</strong>-<strong>Verwaltungslexikon</strong> 6 von 12<br />

09.12.2009 20:06 http://www.olev.de/k/k<strong>en</strong>nz.htm<br />

Art des Problems<br />

Entwicklung.<br />

Problemvernetzung<br />

Probleme könn<strong>en</strong> vernetzt sein (z. B. weil die<br />

Nachhaltigkeit, strategische Auswirkung<strong>en</strong>,<br />

Personalmanagem<strong>en</strong>t zu berücksichtig<strong>en</strong><br />

sind) und einzelne <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> bild<strong>en</strong> diese<br />

Problemvernetzung nicht ab.<br />

Fachkompet<strong>en</strong>z<br />

Die Verw<strong>en</strong>dung von <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> erfordert<br />

besondere Fachkompet<strong>en</strong>z, und die<br />

"intuitive" Verw<strong>en</strong>dung und Interpretation<br />

kann zu gefährlich<strong>en</strong> Trugschlüss<strong>en</strong> führ<strong>en</strong><br />

(Beispiele in [FN2]). Gefährlich ist die<br />

Überschätzung der eig<strong>en</strong><strong>en</strong> Fähigkeit<strong>en</strong>:<br />

man erk<strong>en</strong>nt nicht, was man übersieht!<br />

Alltagsbeispiele<br />

1. Konsumgüter: Stiftung War<strong>en</strong>test<br />

bewertet Konsumgüter mehrdim<strong>en</strong>sional und<br />

differ<strong>en</strong>ziert. 2. Standortqualität:<br />

Unternehm<strong>en</strong> bewert<strong>en</strong> die Standortqualität<br />

von Städt<strong>en</strong>/ Region<strong>en</strong> für<br />

Investitions<strong>en</strong>tscheidung<strong>en</strong>. 3.<br />

Schulqualität: Eltern wähl<strong>en</strong> die Schule<br />

nach mehrer<strong>en</strong> Kriteri<strong>en</strong> (oft aber ohne<br />

zuverlässige Dat<strong>en</strong>grundlag<strong>en</strong>)<br />

Beispiele<br />

Bildungsziele an: sie ist in beid<strong>en</strong> Fäll<strong>en</strong> relativ gut.<br />

Was bringt die Aussage, das Finanzamt in Köln ist in<br />

der Zufried<strong>en</strong>heitsbefragung besser als das in Bonn?<br />

Der Biologielehrer X ist in der Evaluation, durchgeführt<br />

am Tag X1, besser als die Religionslehrerin Y, evaluiert<br />

am Tag Y1?<br />

Siehe die Hinweise zur <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong> "Kost<strong>en</strong>" in [FN2]<br />

Wird überhaupt das Richtige gemess<strong>en</strong> - oder hat der<br />

<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong>wert nur Indizcharakter? Welche extern<strong>en</strong><br />

Einflüsse oder Bedingung<strong>en</strong> der Situation wirk<strong>en</strong> auf<br />

die Werte ein? Wie g<strong>en</strong>au wird gemess<strong>en</strong> -<br />

Fehlergr<strong>en</strong>ze? Was bedeutet ein Mittelwert oder<br />

Median, welche Aussagekraft hat er ohne<br />

Berücksichtigung der Streuung? Kann das Ergebnis<br />

auch zufällig sein - oder nächstes Jahr anders? Usw.<br />

1. Konsumgüter: Exzell<strong>en</strong>tes Design und hoher<br />

B<strong>en</strong>utzerkomfort mit dem Risiko eines Stromschlages?<br />

"Vom Kauf abzurat<strong>en</strong>"!<br />

2. Standortqualität: was nützt billiger Baugrund, w<strong>en</strong>n<br />

sich das G<strong>en</strong>ehmigungsverfahr<strong>en</strong> über Jahre hinzieht<br />

oder keine Führungskräfte an d<strong>en</strong> Standort woll<strong>en</strong>?<br />

3. Schulqualität: Gute Lehrkräfte, optimale Förderung<br />

(der schwer objektivierbare "Ruf" der Schule), aber<br />

lange Wegezeit<strong>en</strong>, Mitschüler/inn<strong>en</strong> über die Region<br />

verteilt?<br />

© Krems - olev.de - 2009-10-09<br />

Bei der Verw<strong>en</strong>dung von <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong><br />

ist auch zu prüf<strong>en</strong>, ob die klassisch<strong>en</strong> Anforderung<strong>en</strong> der empirisch<strong>en</strong> Forschung<br />

erfüllt sind (Objektivität, Validität, Reliabilität),<br />

müss<strong>en</strong> die Ergebnisse situationsgerecht interpretiert werd<strong>en</strong>,<br />

ist insbesondere zu prüf<strong>en</strong>, ob das gemess<strong>en</strong>e Merkmal dem eig<strong>en</strong>tlich<strong>en</strong> Ziel<br />

<strong>en</strong>tspricht (oft werd<strong>en</strong> Meinung<strong>en</strong> über Fakt<strong>en</strong> erhob<strong>en</strong>: sie dürf<strong>en</strong> nicht mit d<strong>en</strong><br />

Fakt<strong>en</strong> verwechselt werd<strong>en</strong>!),<br />

ggf. welche weiter<strong>en</strong> Ziele relevant sind und ob Zielkonflikte besteh<strong>en</strong>.<br />

Dat<strong>en</strong><br />

sprech<strong>en</strong><br />

nicht![FN2]<br />

Mehr dazu in FN2.<br />

6 Art<strong>en</strong> von <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> - <strong>Online</strong>-<strong>Verwaltungslexikon</strong><br />

6.1 Absolute Zahl<strong>en</strong> / Verhältniszahl<strong>en</strong>


<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> - <strong>Online</strong>-<strong>Verwaltungslexikon</strong> 7 von 12<br />

09.12.2009 20:06 http://www.olev.de/k/k<strong>en</strong>nz.htm<br />

<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> könn<strong>en</strong><br />

absolute Zahl<strong>en</strong> sein (Zahl erteilter oder<br />

fehlerhafter Bescheide, Kost<strong>en</strong> der<br />

Verwaltungseinheit im Jahr X), aussagekräftiger<br />

sind oft<br />

Verhältniszahl<strong>en</strong> (Fehlerquote, Stückkost<strong>en</strong>,<br />

Auslastungsgrad, Kost<strong>en</strong>index).<br />

Siehe im Einzeln<strong>en</strong> die folg<strong>en</strong>de Tabelle mit Beispiel<strong>en</strong>.<br />

Summ<strong>en</strong><br />

(ggf. an einem<br />

Stichtag)<br />

Differ<strong>en</strong>z<strong>en</strong><br />

Mittelwerte[FN1]<br />

Art<strong>en</strong> von <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong><br />

Absolute Zahl<strong>en</strong><br />

Verhältniszahl<strong>en</strong><br />

Zahl der Produkte, der<br />

Beschäftigt<strong>en</strong>, der Krankheitstage,<br />

Gesamtkost<strong>en</strong><br />

Gliederungszahl<strong>en</strong><br />

(Teilm<strong>en</strong>g<strong>en</strong>: Anteile,<br />

Quot<strong>en</strong>)<br />

Fehlerquote, Krank<strong>en</strong>stand in %, die<br />

80% häufigst<strong>en</strong> Fehlerursach<strong>en</strong><br />

(ABC-Analyse)<br />

Veränderung der Zahl der Produkte, Beziehungszahl<strong>en</strong><br />

Kost<strong>en</strong> pro Fall, zu betreu<strong>en</strong>de<br />

der Beschäftigt<strong>en</strong>, der Krank<strong>en</strong>tage<br />

Mitarbeiter pro Bearbeiter im<br />

(Korrelation<strong>en</strong>: zwei Personalreferat<br />

Größ<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> zu<br />

einander in Beziehung<br />

gesetzt)<br />

Zahl der Beschäftigt<strong>en</strong> im<br />

Indexzahl<strong>en</strong> (auf eine Leb<strong>en</strong>shaltungskost<strong>en</strong>index,<br />

Jahresdurchschnitt, im Durchschnitt Basisgröße bezog<strong>en</strong>e Arbeitsproduktivität, bezog<strong>en</strong> auf die<br />

der Referate, durchschnittliche Werte)<br />

Basiszahl des Jahres X (= 100),<br />

Durchlaufzeit, usw.<br />

Stückkost<strong>en</strong> im Vergleich zum<br />

Durchschnitt aller Behörd<strong>en</strong> (s.<br />

"B<strong>en</strong>chmarking"), PISA-Ergebnisse<br />

als Zahl<strong>en</strong>wert (nicht: Platzziffer)<br />

Weitere Beispiele s. im Beitrag "Ziele / <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong>"<br />

6.2 Unterscheidung nach Steuerungsrelevanz<br />

Die KGSt unterscheidet darüber hinaus "Grundzahl<strong>en</strong>", "Strukturzahl<strong>en</strong>" und <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong>, nur letztere<br />

sind "steuerungsrelevant", d. h. geb<strong>en</strong> Information<strong>en</strong>, die relevant sind für ein definiertes Ziel.<br />

7 Verwandte Begriffe <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> - <strong>Online</strong>-<strong>Verwaltungslexikon</strong><br />

7.1 "K<strong>en</strong>nziffer" und "<strong>Indikator</strong>"<br />

Die Begriffe "K<strong>en</strong>nziffer" und "<strong>Indikator</strong>" werd<strong>en</strong> hier - <strong>en</strong>tsprech<strong>en</strong>d d<strong>en</strong> Empfehlung<strong>en</strong> des<br />

IKO-Netzes, als Synonyme verw<strong>en</strong>det (mit id<strong>en</strong>tischer Bedeutung), in der Literatur findet sich teilweise<br />

ein anderer Sprachgebrauch.<br />

Zu System<strong>en</strong> von <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> s. Controlling und B<strong>en</strong>chmarking, zu weiter<strong>en</strong> Begriff<strong>en</strong> im<br />

Zusamm<strong>en</strong>hang: Grundzahl<strong>en</strong>, IKO-Netz und die Definition<strong>en</strong> im Glossar zu <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> +<br />

Vergleichsring<strong>en</strong> des IKO-Netzes der KGSt (nicht mehr frei zugänglich, hier die Fassung vom<br />

18.2.2000).<br />

7.2 <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong>wert<br />

Als "<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong>" bezeichnet man i. d. R. das Merkmal, das gemess<strong>en</strong> wird, <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong>wert ist die im<br />

einzeln<strong>en</strong> ermittelte Zahl. (Beispiel: "Kost<strong>en</strong> pro Antrag" ist die <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong>, "125 Euro/Antrag" der<br />

<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong>wert für die Kost<strong>en</strong> pro Antrag der Arbeitseinheit X im Jahr Y.) <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong>werte müss<strong>en</strong><br />

immer mit einer Maßeinheit verseh<strong>en</strong> sein.


<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> - <strong>Online</strong>-<strong>Verwaltungslexikon</strong> 8 von 12<br />

09.12.2009 20:06 http://www.olev.de/k/k<strong>en</strong>nz.htm<br />

8 Kriteri<strong>en</strong> für die Definition von <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> und die Gestaltung von<br />

<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong>system<strong>en</strong><br />

<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> - <strong>Online</strong>-<br />

<strong>Verwaltungslexikon</strong><br />

8.1 Kriteri<strong>en</strong> für <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> (-systeme): Materiali<strong>en</strong> aus dem Vereinigt<strong>en</strong> Königreich (UK)<br />

Die Z<strong>en</strong>tralregierung des Vereinigt<strong>en</strong> Königreichs arbeitet systematisch mit <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong>, siehe im<br />

Beitrag zur Neu<strong>en</strong> Verwaltungssteuerung. Sie hat die Anforderung<strong>en</strong> an <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> und<br />

<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong>systeme für Ergebnisori<strong>en</strong>tiertes Managem<strong>en</strong>t beispielhaft formuliert, zusamm<strong>en</strong>fass<strong>en</strong>d<br />

wie folgt:<br />

Properties of a good systems of performance information:<br />

(Eig<strong>en</strong>schaft<strong>en</strong> eines gut<strong>en</strong> Systems der Erfolgsmessung, Merkwort: "FABRIC")<br />

Anforderung<br />

Checkliste*)<br />

Focused<br />

on the organisation’s aims and<br />

objectives;<br />

Is the performance information focused on the core<br />

aims and objectives of the organisation?<br />

What actions could the performance information<br />

provoke managem<strong>en</strong>t to take? (If the answer's none<br />

th<strong>en</strong> don't collect the information.)<br />

Why is the information being collected?<br />

Appropriate to, and useful for, the<br />

stakeholders who are likely to<br />

use it;<br />

Do stakeholders receive the performance information<br />

they need?<br />

Is it the right information pres<strong>en</strong>ted in the right way for<br />

each group of users?<br />

Balanced,<br />

giving a picture of what the<br />

organisation is doing, covering<br />

all significant areas of work;<br />

Do measures cover all significant areas of work in the<br />

organisation?<br />

Are both financial and non-financial measures<br />

collected?<br />

Are indicators of future performance included as well<br />

as measures of past results?<br />

Robust<br />

in order to withstand<br />

organisational changes or<br />

individuals leaving;<br />

Can the system survive changes in personnel and<br />

changes in the structure of the organisation?<br />

Are there any key people without whom the<br />

performance information system couldn't survive?<br />

Integrated<br />

into the organisation, being<br />

part of the business planning<br />

and managem<strong>en</strong>t processes;<br />

and<br />

Are the results of the performance information system<br />

monitored and used as part of the business planning<br />

and managem<strong>en</strong>t process?<br />

Is there consist<strong>en</strong>t performance information at all levels<br />

of the organisation?<br />

Are performance measures for individuals and teams,<br />

consist<strong>en</strong>t with measures for the organisation?<br />

Do people within the organisation "own" the system?<br />

Do they take notice of the results and use them? Did<br />

they contribute to its design?


<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> - <strong>Online</strong>-<strong>Verwaltungslexikon</strong> 9 von 12<br />

09.12.2009 20:06 http://www.olev.de/k/k<strong>en</strong>nz.htm<br />

Anforderung<br />

Cost<br />

Effective<br />

balancing the b<strong>en</strong>efits of the<br />

information against the costs.<br />

Checkliste*)<br />

Are the resources put into collecting performance<br />

information proportionate to the b<strong>en</strong>efit of the<br />

organisation?<br />

What is the actual cost to the organisation of the<br />

performance information? (Including the burd<strong>en</strong> of form<br />

filling, and time sp<strong>en</strong>t reviewing the information.)<br />

*) Ergänzung durch die "Checklist for Performance Information Systems". B. K.<br />

Criteria for individual performance measures<br />

(Kriteri<strong>en</strong> für die einzeln<strong>en</strong> Erfolgsmessgröß<strong>en</strong>). Measures should be<br />

Messgröß<strong>en</strong> sollt<strong>en</strong> sein<br />

Relevant to what the organisation is aiming<br />

to achieve;<br />

able to Avoid perverse inc<strong>en</strong>tives - not<br />

<strong>en</strong>courage unwanted or wasteful behaviour;<br />

Attributable – the activity measured must be<br />

capable of being influ<strong>en</strong>ced by actions which<br />

can be attributed to the organisation, and it<br />

should be clear where accountability lies;<br />

Well-defined - with a clear, unambiguous<br />

definition so that data will be collected<br />

consist<strong>en</strong>tly, and the measure is easy to<br />

understand and use;<br />

Checkliste*)<br />

Does the measure attempt to capture success in one<br />

of the organisation's objectives?<br />

What does the measure tell you about how the<br />

organisation is performing?<br />

Does the measure <strong>en</strong>courage any unwanted<br />

behaviour? (For example not reporting mistakes.)<br />

Could you improve performance against the measure<br />

without improving performance in real life?<br />

Does the measure allow innovation? For example,<br />

does the measure discourage changing the way a<br />

service is delivered?<br />

Can the measure be influ<strong>en</strong>ced by the organisation's<br />

actions?<br />

Is it clear where accountability for the measure lies?<br />

Is there an estimate of the degree to which the<br />

organisation affects the measure?<br />

Could a SMART (Specific, Measurable, Achievable,<br />

Relevant, and Timed) target be set against the<br />

measure?<br />

Can the measure be expressed clearly, so that it is<br />

easy to understand?<br />

Does the measure have an unambiguous definition, so<br />

it can be collected consist<strong>en</strong>tly?<br />

*) Timely, Ergänzung producing durch data die "Checklist frequ<strong>en</strong>tly for <strong>en</strong>ough Performance to Information Systems". B. K.<br />

track progress, and quickly <strong>en</strong>ough for the<br />

Does the measure provide information in time for action<br />

Quell<strong>en</strong>:<br />

data to still<br />

UK<br />

be<br />

Treasury<br />

useful;<br />

u.a.: Choosing the right FABRIC: to be a tak<strong>en</strong>? Framework for Performance Information, S. 3<br />

f., ergänzt um die gesondert veröff<strong>en</strong>tlichte "Checklist for Performance Information Systems".<br />

What's the lag betwe<strong>en</strong> the ev<strong>en</strong>t and information<br />

becoming available?<br />

Entsprech<strong>en</strong>de Anforderung<strong>en</strong> gelt<strong>en</strong> für die Formulierung von Zielgröß<strong>en</strong>/ Vorgabewert<strong>en</strong>, <strong>en</strong>glisch<br />

"targets", die Ziele durch Soll-<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong>werte konkretisier<strong>en</strong>, Does the measure siehe provide Setting information Key Targets frequ<strong>en</strong>tly for Executive<br />

Ag<strong>en</strong>cies: A Guide, gemeinsam herausgegeb<strong>en</strong> von <strong>en</strong>ough Cabinet to track Office, changes Treasury and und take National actions? Audit


<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> - <strong>Online</strong>-<strong>Verwaltungslexikon</strong> 10 von 12<br />

09.12.2009 20:06 http://www.olev.de/k/k<strong>en</strong>nz.htm<br />

Office, 2003, S. 11.<br />

© für diese Zusamm<strong>en</strong>stellung und die Übersetzung<strong>en</strong>: Krems - olev.de - 2009-10-09<br />

Die Kriteri<strong>en</strong> gelt<strong>en</strong> auch für die Konstruktion eines Systems von <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> zu Steuerungszweck<strong>en</strong><br />

oder - in der deutsch<strong>en</strong> Terminologie - für die Formulierung operationaler Ziele.<br />

8.2 Aus der US-amerikanisch<strong>en</strong> Diskussion<br />

Indicators in a properly developed set of performance measures should satisfy the following criteria:<br />

1. Valid<br />

2. Reliable<br />

3. Understandable<br />

4. Timely<br />

5. Resistant to perverse behavior (= nicht manipulationsanfällig. Dieses Kriterium fehlt in d<strong>en</strong><br />

meist<strong>en</strong> deutsch<strong>en</strong> Checklist<strong>en</strong>! Siehe aber auch ob<strong>en</strong> die Liste aus "FABRIC" des<br />

UK-Schatzamtes. B. K.)<br />

6. Compreh<strong>en</strong>sive<br />

7. Nonredundant<br />

8. S<strong>en</strong>sitive to data collection cost<br />

9. Focused on controllable facets of performance<br />

Ammons, David N.: Municipal B<strong>en</strong>chmarks: Assessing Local performance and Establishing Community<br />

Standards. Sage, 1996.<br />

9 Quell<strong>en</strong> (Literatur, Internet-Adress<strong>en</strong>) <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> - <strong>Online</strong>-<strong>Verwaltungslexikon</strong><br />

Bertelsmann-Stiftung<br />

2001 Leistungsvergleich zwisch<strong>en</strong> Finanzämtern. <strong>Online</strong>-Quelle<br />

Bertelsmann-Stiftung KiK - Kernk<strong>en</strong>nzahl<strong>en</strong> in der Kommunalverwaltung, jetzt integriert in das<br />

Projekt "Kommunal KOMPAKT! ", <strong>Online</strong>-Quelle<br />

Glad<strong>en</strong>, Werner<br />

2001 <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong>- und Berichtsysteme. Grundlag<strong>en</strong> zum Performance<br />

Measurem<strong>en</strong>t. Wiesbad<strong>en</strong> 2001<br />

KGSt 2001 Arbeit mit <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> : Grundlag<strong>en</strong>, Empfehlung<strong>en</strong> für die Praxis. - Köln :<br />

KGSt, Berichte 4 und 5/2001<br />

Schnieders, Günter<br />

UK Treasury u. a.<br />

Siehe auch die Quell<strong>en</strong>angab<strong>en</strong><br />

2001 Kernk<strong>en</strong>nzahl<strong>en</strong> am Beispiel der Sozialhilfe. B<strong>en</strong>chmarking-Projekte in<br />

Niedersachs<strong>en</strong> als Motor für die Neue Steuerung. In: VOP Nr. 4/2001, S.<br />

17-19<br />

2003 Choosing the right FABRIC: a Framework for Performance Information.<br />

Auszug: "Checklist for Performance Information Systems"<br />

zum Neu<strong>en</strong> Steuerungsmodell/New Public Managem<strong>en</strong>t<br />

dort auch Hinweise auf internationale Quell<strong>en</strong>, insbesondere zu Verwaltung<strong>en</strong>, die bereits<br />

umfass<strong>en</strong>der mit <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> arbeit<strong>en</strong> (z. B. in der Schweiz, die Regierung des UK und die<br />

Kommunalverwaltung)<br />

zu B<strong>en</strong>chmarking<br />

zu Ziel<strong>en</strong>


<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> - <strong>Online</strong>-<strong>Verwaltungslexikon</strong> 11 von 12<br />

09.12.2009 20:06 http://www.olev.de/k/k<strong>en</strong>nz.htm<br />

Anmerkung<strong>en</strong><br />

[1] Als statistische Größe kommt auch der Median (Z<strong>en</strong>tralwert) in Betracht.<br />

[2] Vorsicht bei der Verw<strong>en</strong>dung von <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong>! Allgemein besteht die T<strong>en</strong>d<strong>en</strong>z, Zahl<strong>en</strong> mit einer<br />

Bewertung zu verknüpf<strong>en</strong>. Zahl<strong>en</strong> sag<strong>en</strong> aber nur etwas im Zusamm<strong>en</strong>hang mit der Situation, in<br />

der sie gewonn<strong>en</strong> word<strong>en</strong> sind, dem Messverfahr<strong>en</strong>/der Messg<strong>en</strong>auigkeit, d<strong>en</strong> Ziel<strong>en</strong>, die verfolgt<br />

werd<strong>en</strong>. Viele Fehlschlüsse beruh<strong>en</strong> auch darauf, dass nur bestimmte Handlungsmöglichkeit<strong>en</strong><br />

geseh<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>, währ<strong>en</strong>d es in Wirklichkeit viele weitere gibt:<br />

Ist eine Leistung "teuer", bedeutet das nicht automatisch darüber nachzud<strong>en</strong>k<strong>en</strong>, ob sie<br />

abgeschafft werd<strong>en</strong> sollte:<br />

Ist die Rechnung richtig? Z. B. hat man mit Vollkost<strong>en</strong> gerechnet, währ<strong>en</strong>d es eher auf<br />

d<strong>en</strong> Deckungsbeitrag ankommt?<br />

Die Lösung kann auch sein, die Einnahm<strong>en</strong> zu verbessern: u. U. ist der<br />

Kost<strong>en</strong>deckungsgrad die bessere Zielgröße.<br />

Sind die Kost<strong>en</strong> überhaupt der relevante Aspekt? Die Kost<strong>en</strong> der Bearbeitung von<br />

Sozialhilfeanträg<strong>en</strong> sind vergleichsweise unwichtig in Relation zu d<strong>en</strong><br />

Sozialhilfeleistung<strong>en</strong>: mehr Personal, also höhere Bearbeitungskost<strong>en</strong> pro Fall, die zur<br />

Verringerung der Bezugsdauer führ<strong>en</strong>, führ<strong>en</strong> zur Entlastung der öff<strong>en</strong>tlich<strong>en</strong> Hand!<br />

Entsprech<strong>en</strong>des gilt für Beihilfe und Sozialleistung<strong>en</strong> - weshalb das B<strong>en</strong>chmarking der<br />

Beihilfestell<strong>en</strong>, bezog<strong>en</strong> auf die Bearbeitungskost<strong>en</strong> pro Beihilfebescheid, nur eine sehr<br />

begr<strong>en</strong>zte Funktion hab<strong>en</strong> kann - im Geg<strong>en</strong>satz zu Disease Managem<strong>en</strong>t und Vorsorge.<br />

Es fehlte die Betrachtung von Outcome!<br />

In solch<strong>en</strong> Fäll<strong>en</strong> müss<strong>en</strong> auch die Auswirkung<strong>en</strong> auf das Gesamtsystem betrachtet<br />

werd<strong>en</strong> (Beihilfe im Krankheitsfall in der öff<strong>en</strong>tlich<strong>en</strong> Verwaltung: Arbeitsfähigkeit und<br />

Arbeitsmotivation der Beschäftigt<strong>en</strong> und damit Effizi<strong>en</strong>z der Verwaltung werd<strong>en</strong><br />

beeinflusst und müss<strong>en</strong> mitgemess<strong>en</strong> und mitbewertet werd<strong>en</strong>).<br />

Wie sieht es auf der Nutz<strong>en</strong>seite aus? Ohne Betrachtung des Nutz<strong>en</strong>s kann die<br />

Wirtschaftlichkeit nicht beurteilt werd<strong>en</strong>! Als Nutz<strong>en</strong> sind auch die Wirkung<strong>en</strong> (Outcome) zu<br />

betracht<strong>en</strong>.<br />

Nachgedacht werd<strong>en</strong> könnte auch darüber, ob die Leistung effizi<strong>en</strong>ter erbracht werd<strong>en</strong>: durch<br />

Einbeziehung weiterer Leistung<strong>en</strong>, durch bessere Prozesse, Zusamm<strong>en</strong>arbeit mit ander<strong>en</strong>,<br />

usw.<br />

Beispiel: die Ausbildung für d<strong>en</strong> gehob<strong>en</strong><strong>en</strong> Verwaltungsdi<strong>en</strong>st ist besonders teuer für<br />

Aufstiegsbeamte (Einzelheit<strong>en</strong>.) Statt unter Hinweis auf die Kost<strong>en</strong> diese Aufstiegsmöglichkeit<br />

zu beseitig<strong>en</strong> ist zu überleg<strong>en</strong>, wie die Qualifikation kost<strong>en</strong>günstiger und gleichzeitig besser<br />

erreicht werd<strong>en</strong> kann, u. a.:<br />

Sind 18 Monate Praktikum, oft ohne wes<strong>en</strong>tlich<strong>en</strong> Lerneffekt, erforderlich? Hier besteht<br />

großes Einsparpot<strong>en</strong>zial ohne Verlust von Ausbildungsqualität!<br />

Lässt sich das Studium zu wes<strong>en</strong>tlich<strong>en</strong> Teil<strong>en</strong> berufsbegleit<strong>en</strong>d gestalt<strong>en</strong>? Bei d<strong>en</strong><br />

hoh<strong>en</strong> Einsparpot<strong>en</strong>zial<strong>en</strong> würde es sich lohn<strong>en</strong>, in die Entwicklung guter<br />

Fernlehreinheit<strong>en</strong> zu investier<strong>en</strong>, mit d<strong>en</strong><strong>en</strong> ein Teil des Präs<strong>en</strong>zlern<strong>en</strong>s ersetzt werd<strong>en</strong><br />

könnte. Damit könnte der Kreis derj<strong>en</strong>ig<strong>en</strong>, die eine höhere Qualifikation erreich<strong>en</strong><br />

könn<strong>en</strong>, sogar noch ausgeweitet werd<strong>en</strong> - eine personalpolitisch erwünschte<br />

Entwicklung!<br />

[3] Formuliert in Anlehnung an "Lokales <strong>Indikator</strong><strong>en</strong>system für dauerhafte Leb<strong>en</strong>squalität" der<br />

Oberösterreichisch<strong>en</strong> Akademie für Umwelt und Natur, http://www.leb<strong>en</strong>sraum-mit-zukunft.at/,<br />

27.06.2004<br />

[4] Siehe beispielhaft die internationale Schulleistungsstudie PISA: Sie legt Schwäch<strong>en</strong> des<br />

deutsch<strong>en</strong> Bildungssystems off<strong>en</strong>, nicht nur im Durchschnitt, sondern auch bei der Förderung der<br />

Kinder mit schwieriger<strong>en</strong> Lernbedingung<strong>en</strong>. Dass viele Schlussfolgerung<strong>en</strong> aus d<strong>en</strong> Dat<strong>en</strong> falsch


<strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong> - <strong>Online</strong>-<strong>Verwaltungslexikon</strong> 12 von 12<br />

09.12.2009 20:06 http://www.olev.de/k/k<strong>en</strong>nz.htm<br />

sind, belegt die fachliche Schwierigkeit des Umgangs mit empirisch<strong>en</strong> Dat<strong>en</strong>. Siehe im einzeln<strong>en</strong><br />

die Hinweise unter http://www.verwaltungsmanagem<strong>en</strong>t.info/politik/b-index.htm<br />

[5] Formuliert in Anlehnung an d<strong>en</strong> Sprachgebrauch bei Gr<strong>en</strong>zwert<strong>en</strong> für Umweltbelastung<strong>en</strong>. Damit<br />

wird der unterschiedlich<strong>en</strong> Bedeutung bestimmter <strong>K<strong>en</strong>nzahl</strong><strong>en</strong>werte Rechnung getrag<strong>en</strong><br />

© Copyright Prof. Dr. Burkhardt Krems,<br />

Köln, 2009-12-09<br />

http://www.olev.de/k/k<strong>en</strong>nz.htm

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