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Beschlussvorlage - Bad Oldesloe

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Die Vorsitzende <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>, 26.05.2011<br />

des Bildungs-, Sozial- und Kulturausschusses<br />

der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong><br />

Einladung<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

die 34. öffentliche Sitzung der Wahlperiode 2008 – 2013 für das Gremium Bildungs-,<br />

Sozial- und Kulturausschuss der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> findet statt am<br />

08.06.2011, um 19:00 Uhr<br />

im Sitzungszimmer 2.09 des Verwaltungsgebäudes,<br />

Markt 5 .<br />

Ich lade Sie hiermit zu dieser Sitzung ein und überreiche Ihnen die Tagesordnung mit<br />

Vorlagen.<br />

Sollten Sie verhindert sein, benachrichtigen Sie bitte die/den Ausschussvorsitzenden<br />

und Ihre Stellvertretung durch Übermittlung der Sitzungsunterlagen.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Im Auftrag<br />

Sternberg


- 2 -<br />

Tagesordnung<br />

Öffentliche Tagesordnungspunkte<br />

1. Eröffnung der Sitzung<br />

2. Feststellung der ordnungsgemäßen Ladung und Beschlussfähigkeit,<br />

Feststellung der Tagesordnung<br />

3. Einwendungen gegen die Niederschrift der letzten Sitzung - öffentlicher<br />

Teil<br />

4. Einwohnerfragestunde<br />

5. Aktuelles aus den Fachbereichen<br />

6. Personelle Umsetzung des Konzeptes der Stadtschule in eine 1100/2008-2013<br />

gebundene Ganztagsschule<br />

7. Betreuung in der Stadtschule bis 16.30 Uhr im Rahmen der Festen<br />

Grundschulzeiten; hier: Antrag auf Bezuschussung durch die<br />

1131/2008-2013<br />

Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong><br />

8. Konzept zur Obdachlosenarbeit der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> 1172/2008-2013<br />

9. Ausbau der Kindertagesbetreuung für unter dreijährige Kinder; 1169/2008-2013<br />

DRK-Kindertagesstätte Wichtelhausen - Anbau an die bestehende<br />

Einrichtung zur Schaffung von zwei Krippengruppen<br />

10. Neuregelung der Beitragsordnungen der Kindertageseinrichtungen<br />

in <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong><br />

1159/2008-2013<br />

11. Erhöhung des Barzuschusses für die <strong>Oldesloe</strong>r Musikschule für 1174/2008-2013<br />

Stadt und Land e.V. ab 01.01.2012<br />

hier: Antrag der <strong>Oldesloe</strong>r Musikschule für Stadt und Land e.V.<br />

vom 24.05.2011<br />

12. Akademie für berufliche Weiterbildung an der VHS <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>:<br />

Entwicklungsstand und Perspektiven<br />

13. Vorstellung des Projekts: Personalentwicklung als Zukunftssicherung<br />

für KMU in ländlichen Räumen<br />

14. Mitteilungen / Anfragen<br />

1177/2008-2013<br />

1178/2008-2013<br />

Nicht öffentliche Tagesordnungspunkte<br />

15. Einwendungen gegen die Niederschrift der letzten Sitzung - nicht<br />

öffentlicher Teil<br />

16. Mitteilungen / Anfragen<br />

17. Beschlusskontrolle 34. BSKA am 08.06.2011 1171/2008-2013<br />

Darüber hinaus schlägt die Verwaltung vor, die Punkte 15 bis 17 nicht öffentlich zu beraten.


Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong><br />

Der Bürgermeister<br />

Kinder und Jugend<br />

Datum<br />

03.03.2011<br />

Aktenzeichen<br />

III.50 453.9555; 023.144;<br />

211.0; 023.124; 022.3 08<br />

<strong>Beschlussvorlage</strong><br />

öffentlich<br />

Drucksachen-Nr.<br />

1100/2008-2013<br />

TOP<br />

Beratungsfolge<br />

Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss<br />

Finanzausschuss<br />

Stadtverordnetenversammlung<br />

Sitzungsdatum<br />

08.06.2011<br />

15.06.2011<br />

27.06.2011<br />

Personelle Umsetzung des Konzeptes der Stadtschule in eine gebundene Ganztagsschule<br />

1. Sachverhalt<br />

Zum 01.08.2010 hat die Stadtschule mit der Einschulung des Jahrgangs 2010/11 den<br />

Betrieb als gebundene Ganztagsschule aufgenommen. In dem für den gebundenen<br />

Ganztag vorliegenden Konzept, das in der Sitzung des Bildungs-, Sozial- und Kulturausschusses<br />

am 01.04.2009 und in der Stadtverordnetenversammlung am 27.04.2009<br />

beschlossen wurde, ist eine Begleitung und Betreuung der Kinder durch ein/e Erzieher/in<br />

in jedem Jahrgang vorgesehen. Dies wurde auch im Stellenplan der Stadt<br />

berücksichtigt.<br />

Zum 01.10.2010 hat die erste Erzieherin für den ersten Jahrgang der gebundenen<br />

Ganztagsschule ihre Arbeit an der Stadtschule begonnen. Der Vorlage beigefügt ist ein<br />

Bericht über die Arbeit der ersten Monate, aus dem auch die Anforderungen an die Stelle<br />

deutlich werden.<br />

Im Rahmen der Haushaltsberatungen 2011 hat der Finanzausschuss in seiner Sitzung<br />

am 13.11.2010 beschlossen:<br />

Die Besetzung der zweiten Stelle Erzieher/in Stadtschule wird für das Schuljahr<br />

2011/2012 ausgesetzt. Die Stelle verbleibt, wie auch die beiden weiteren Stellen,<br />

im Stellenplan. Im Jahr 2011 ist von der Stadtschule ein Erfahrungsbericht vorzulegen,<br />

mit dem sich der BSKA kritisch auseinandersetzen wird.<br />

In seiner Sitzung am 04.05.2011 hat der Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss über<br />

die Erzieherstellen an der Stadtschule erneut beraten und beschlossen:<br />

Der Tagesordnungspunkt ist für die nächste Sitzung des BSKA erneut auf die Tagesordnung<br />

zu setzen. Die Verwaltung wird beauftragt, mit der Stadtschule bezüglich<br />

der Stufen drei und vier und der personellen Ausstattung dieser Stufen einen


Kompromiss in Bezug auf die Stellenanzahl der nötigen Erzieher zu finden und<br />

dem Ausschuss auch auf der nächsten Sitzung vorzulegen.<br />

Die Anwesenheitszeit der Kinder an der gebundenen Ganztagsschule beträgt 37 Stunden<br />

pro Woche. Davon werden in der Regel je nach Klassenstufe 26 bis 31 Stunden<br />

über Unterricht abgedeckt. Die restliche Zeit ist über andere Angebote, Essen und Ruhepausen<br />

zu gestalten. Dies bedeutet für die Kinder einen langen Tag in der Gemeinschaft<br />

mit anderen Kindern und wechselnden Lehrkräften und Gruppenleitern. Um über<br />

einen solchen Tag hinweg arbeitsfähig und belastbar zu sein, benötigen die Kinder einen<br />

Rückzugsraum, der pädagogisch begleitet wird. Zum Vergleich: in einer Hortgruppe<br />

werden 15 bis 20 Kinder von 1,5 Erzieher-/innen betreut.<br />

In der gebundenen Ganztagsschule soll nach dem Schulgesetz Unterricht und Erziehung<br />

zu gleichen Teilen stattfinden. Die Schule wird vom Lernort zum Lebensort, an<br />

dem auch Freizeit, Versorgung und Entspannung stattfinden. Kinder brauchen im Ganztag<br />

einen verlässlichen Ansprechpartner, der sie begleitet, entlastet und ihnen Orientierung<br />

gibt, der sich ihrer annimmt, ohne sie zu bewerten, und für die „kleinen“ Sorgen<br />

und Nöte da ist, bei dem sie Verständnis und ein offenes Ohr finden und bei dem sie<br />

einen Rückzugsraum finden, wenn die Herausforderungen des Tages sie überfordern.<br />

Dies bedeutet ein hohes Maß an Beziehungsarbeit mit den Kindern.<br />

Die Lehrkräfte mit ihrem Bildungsauftrag und wechselnden Unterrichtseinheiten in<br />

wechselnden Klassen sind dazu zeitlich nicht in der Lage.<br />

Die besondere Situation der Stadtschule besteht in dem hohen Anteil an Kindern aus<br />

bildungsfernen Familien, Kindern mit Migrationshintergrund und Kindern, die sozial und/<br />

oder in ihrem Lernverhalten auffällig sind.<br />

Von den 100 Kindern der derzeitigen ersten Klassenstufe sind:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

36 Kinder mit Migrationshintergrund;<br />

33 Kinder mit sozial-emotionalen Auffälligkeiten (verhaltensauffällig) und/oder<br />

Lernbeeinträchtigungen (Integrationskinder), hiervon sind<br />

2 Kinder so traumatisiert, dass sie eine Einzelbetreuung haben;<br />

1 Kind mit geistiger Behinderung;<br />

1 Kind mit einer Körperbehinderung;<br />

34 Kinder mit einem allein erziehenden Elternteil;<br />

4 Kinder, die in Pflegefamilien leben;<br />

34 Kinder, die aus Familien mit geringem Einkommen (Hartz IV, Wohngeldbezug)<br />

kommen.<br />

Durch eine multiprofessionelle Arbeit und die Begleitung der Klassen durch eine Erzieherin<br />

können frühzeitig Auffälligkeiten wahrgenommen und präventiv bearbeitet werden,<br />

so dass das Zusammenarbeiten und -leben der Kinder und die Schulsituation langfristig<br />

verbessert werden. Die bisherige Erfahrung hat gezeigt, dass es notwendig ist, immer<br />

wieder einzelne Kinder und/oder kleine Gruppen parallel zum Unterricht zu betreuen.<br />

Die Erzieherin spielt auch im Kontakt zwischen Eltern und Schule eine zentrale Rolle.<br />

Sie ist morgens und nachmittags beim Bringen und Abholen der Kinder verlässlich für<br />

die Eltern ansprechbar und kann so Informationen entgegennehmen und weitergeben,<br />

Fragen beantworten und erster Gesprächpartner für Eltern bei Problemen sein.


Das Land erwartet von den Schulträgern der neuen gebundenen Ganztagsschulen<br />

grundsätzlich, dass sie dauerhaft sozialpädagogische Fachkräfte im Umfang von mindestens<br />

einer Zeitstunde je 25 Schülerinnen und Schüler und Woche zur Verfügung<br />

stellen. Dies bedeutet für eine vierzügige Grundschule insgesamt 0,4 Erzieherstellen<br />

(16 Klassen x 25 Schüler = 400 Schüler / 25 = 16 Wochenstunden = rd. 0,4 einer Vollzeitstelle<br />

(1 / 39 x 16)).<br />

Aus pädagogischer Sicht ist eine solche personelle Ausstattung in keinster Weise nachzuvollziehen.<br />

0,4 Stellen bedeuten bei 400 Kindern im Schnitt 2,34 Minuten Zeit pro<br />

Kind und Woche einschließlich von Absprachen mit Lehrern und Eltern sowie der Vorund<br />

Nachbereitung.<br />

Auch wenn man davon ausgeht, dass nicht alle Kinder eine zusätzliche Betreuung benötigen,<br />

bedeuten 0,4 Stellen bei 16 Klassen nur 0,975 Stunden in der Woche pro Klasse.<br />

Diese Zeit ist weder ausreichend, um eine Beziehung zu den Kindern aufzubauen<br />

noch um den Kindern im Schulalltag Rückhalt, Orientierung und Rückzugsräume zu<br />

geben. Sie genügt nicht, die Betreuung in der Zeit, in der kein Unterricht stattfindet, zu<br />

gewährleisten.<br />

In den Jahrgängen 1 und 2 sind 11 Zeitstunden je Klasse nicht durch Unterricht im<br />

Rahmen der Stundentafel abgedeckt, in den Jahrgangsstufen 3 und 4 sind es sechs<br />

Zeitstunden je Lerngruppe.<br />

Aus Sicht der Verwaltung ist für jeden Jahrgang eine Erzieherstelle pädagogisch notwendig,<br />

um den gebundenen Ganztagsbetrieb, wie im Konzept vorgesehen, durchführen<br />

zu können.<br />

In einem ersten Erfahrungsaustausch zwischen Bildungsministerium, Schulträgern und<br />

gebundenen Ganztagsschulen am 09.05.2011 in Kiel ist von allen Schulträgern und<br />

Schulen festgestellt worden, dass diese Mindestanforderungen bei weitem nicht ausreichen,<br />

um einen ordnungsgemäßen Betrieb der Schulen zu gewährleisten.<br />

Gemeinsam mit der Schulleitung der Stadtschule hat die Verwaltung über die weitere<br />

Entwicklung der Erzieherstellen an der gebundenen Ganztagsschule weiter beraten.<br />

Auf Grundlage dieser Gespräche ergibt sich folgender Kompromissvorschlag bezüglich<br />

der Stellen in den einzelnen Klassenstufen:<br />

<br />

<br />

Für die erste und zweite Klassenstufe je 1,0 Stellen<br />

Für die dritte und vierte Klassenstufe je 0,75 Stellen<br />

Voraussetzung ist zusätzlich, dass nach dem Durchlauf von vier Klassen, d.h. nach Abschluss<br />

des Schuljahres 2013/14, eine erneute Betrachtung des Personalbedarfs auf<br />

der Grundlage der bis dahin gewonnenen Erfahrungen stattfindet. Erst dann soll eine<br />

endgültige Festlegung der Stellenanteile für die Klassenstufen 3 und 4 erfolgen. Das<br />

bedeutet, dass die Stellen für die dritte Klassenstufe (Schuljahr 2012/13) und die vierte<br />

Klassenstufe (Schuljahr 2013/14) zunächst auf zwei bzw. ein Jahr befristet werden<br />

müssen. Die Stelle für die zweite Klassenstufe (Schuljahr 2011/12) ist planmäßig mit<br />

einer Vollzeitstelle unbefristet zu besetzen.


2. Finanzielle Auswirkungen<br />

Die Personalkosten für eine Erzieherstelle belaufen sich auf 41.100 € jährlich. Bei einer<br />

Besetzung zum 01.08.2011 würden in 2011 Personalaufwendungen in Höhe von<br />

18.400 € entstehen. Zusätzlich entstehen einmalige Kosten für die Ausstattung des Arbeitsplatzes<br />

in Höhe von 3.100 € und laufende Kosten für Supervision, Betriebs- und<br />

Sachmittel in Höhe von 1800,-- EUR im Jahr.<br />

Diese Mittel stehen bislang im Haushalt 2011 nicht zur Verfügung und müssten überplanmäßig<br />

bereitgestellt werden.<br />

3. Leitwerte<br />

Die Bereitstellung von Ganztagsschulplätzen dient der besseren Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf und dem Ausgleich sozial ungünstiger Lernvoraussetzungen. Die Maßnahme<br />

entspricht damit dem Leitwert „<strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> - die familienfreundliche Stadt der<br />

Generationen mit Tradition“.<br />

4. Vorschlag zum Beschluss<br />

Der Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss/Der Finanzausschuss empfiehlt der Stadtverordnetenversammlung:<br />

Die Stadtverordnetenversammlung beschließt:<br />

Für die zweite Jahrgangsstufe des gebundenen Ganztagsbetriebes an der Stadtschule<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> ist die im Stellenplan vorgesehene Stelle eines/-r Erzieher/-in rechtzeitig<br />

zum Schuljahresbeginn 2011/2012 unbefristet in Vollzeit zu besetzen.<br />

Für die dritte Jahrgangsstufe (Schuljahr 2012/13) und die vierte Jahrgangsstufe (Schuljahr<br />

2013/14) erfolgt die Besetzung jeweils mit einer 0,75 Stelle. Die Stellen sind jeweils<br />

rechtzeitig zu Schuljahresbeginn befristet bis zum 31.08.2014 zu besetzen. Die Verwaltung<br />

wird beauftragt, dem Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss zum Ende des Schuljahres<br />

2013/2014 einen abschließenden Erfahrungsbericht vorzulegen, auf dessen<br />

Grundlage der Stellenbedarf für die Jahrgangsstufen 3 und 4 abschließend durch den<br />

BSKA (Beschlusskompetenz) entschieden wird.<br />

Tassilo von Bary<br />

Bürgermeister


Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong><br />

Der Bürgermeister<br />

Schulen, Sport und Kindertagesstätten<br />

Drucksachen-Nr.<br />

1131/2008-2013<br />

Datum<br />

11.05.2011<br />

Aktenzeichen<br />

III.60.1 211.0; 023.144<br />

Ganztagsschule<br />

<strong>Beschlussvorlage</strong><br />

öffentlich<br />

TOP<br />

Beratungsfolge<br />

Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss<br />

Sitzungsdatum<br />

08.06.2011<br />

Betreuung in der Stadtschule bis 16.30 Uhr im Rahmen der Festen<br />

Grundschulzeiten<br />

hier: Antrag auf Bezuschussung durch die Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong><br />

vgl.: Drucksache Nr. 0545/2008-2013 für den BSKA am 02.09.2009<br />

Drucksache Nr. 0879/2008-2013 für den BSKA am 01.09.2010<br />

1. Sachverhalt<br />

Die Stadtschule <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> bietet als offene Ganztagsschule seit dem Schuljahr<br />

2007/2008 neben den Ganztagsangeboten ein zusätzliches Betreuungsangebot bis<br />

16.30 Uhr täglich an. Die Betreuung wird durch Kräfte im Zivildienst und im freiwilligen<br />

Sozialen Jahr sowie seit dem 01.05.2010 durch eine für das Schuljahr 2010/2011<br />

befristet eingestellte Erzieherin sicher gestellt. Die finanzielle und organisatorische<br />

Abwicklung erfolgt über den Elternverein der Stadtschule.<br />

Seit dem Schuljahr 2010/2011 wird die Stadtschule als gebundene Ganztagsschule geführt.<br />

Hierdurch ist zum Schuljahr 2011/2012 eine Betreuung der zweiten Klassenstufe<br />

sowie der dann einzuschulenden ersten Klassenstufe bis 15.00 Uhr sichergestellt.<br />

Für die Schuljahre 2009/2010 und 2010/2011 hat die Stadtschule bereits einen städtischen<br />

Zuschuss für die Betreuung der Kinder nach dem Unterricht bis 16.30 Uhr in Höhe<br />

von 100 EUR je teilnehmenden Kind beantragt, analog der städtischen Bezuschussung<br />

des Vereins Feste Grundschulzeiten <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> e.V.. Diesen Anträgen hat der<br />

Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss in den Sitzungen am 02.09.2009 bzw. am<br />

01.09.2010 zugestimmt und die entsprechenden Förderungen beschlossen.<br />

Mit Schreiben vom 14.04.2011 (Anlage 1) beantragt die Stadtschule - ausgehend von<br />

100 teilnehmenden Kindern - für das kommende Schuljahr 2011/2012 erneut einen Zuschuss<br />

des Schulträgers in Höhe von 100 EUR je Kind für die Betreuung nach dem Unterricht<br />

bis 16.30 Uhr. Die Stadtschule teilt mit, dass die Betreuung nach wie vor sehr<br />

gut angenommen wird. Im vergangenen Schuljahr haben durchschnittlich 120 Kinder


- 2 -<br />

die Betreuung in Anspruch genommen. Die Abfrage des Betreuungsbedarfs erfolgt im<br />

Juni 2011.<br />

2. Finanzielle Auswirkungen<br />

Im Falle einer Bezuschussung des Betreuungsangebotes mit 100 EUR je teilnehmenden<br />

Kind an der Stadtschule <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> im Schuljahr 2011/2012 stehen die anteiligen<br />

Haushaltsmittel für das 1. Schulhalbjahr 2011/2012 - ausgehend von 100 teilnehmenden<br />

Kindern - in Höhe von rund 4.200 EUR beim Produkt 36500 „Tageseinrichtungen<br />

für Kinder“ Sachkonto 5318000 „Zuweisungen und Zuschüsse für lfd. Zwecke übrige<br />

Bereiche“ zur Verfügung. Für das 2. Schulhalbjahr 2011/2012 sind die erforderlichen<br />

Mittel dort anteilig für die Monate Januar bis Juli 2012 in Höhe von rund 5.800 EUR in<br />

den Haushalt 2012 einzustellen.<br />

3. Leitwerte<br />

Die Bereitstellung von Betreuungsangeboten dient der Vereinbarkeit von Familie und<br />

Beruf und den Leitwerten „<strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> – die familienfreundliche Stadt der Generationen<br />

mit Tradition“ sowie „<strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> – die Bildungsstadt mit kultureller Identität“.<br />

4. Vorschlag zum Beschluss<br />

Der Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss beschließt, das Betreuungsangebot an der<br />

Stadtschule <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> auch im Schuljahr 2011/2012 mit 100 EUR jährlich je teilnehmenden<br />

Kind zu bezuschussen.<br />

Die erforderlichen Haushaltsmittel von 10.000 EUR stehen beim Produkt 36500 „Tageseinrichtungen<br />

für Kinder“ Sachkonto „Zuweisungen und Zuschüsse für lfd. Zwecke<br />

übrige Bereiche“ für das Jahr 2011 anteilig für die Monate August bis Dezember 2011 in<br />

Höhe von rund 4.200 EUR - ausgehend von 100 teilnehmenden Kindern - zur Verfügung.<br />

Für das 2. Schulhalbjahr 2011/2012 sind die erforderlichen Mittel anteilig für die<br />

Monate Januar bis Juli 2012 in Höhe von rund 5.800 EUR in den Haushaltsentwurf<br />

2012 einzustellen.<br />

Im Auftrag<br />

Thomas Sobczak<br />

Fachbereichsleiter


Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong><br />

Der Bürgermeister<br />

Bürgeramt<br />

Datum<br />

23.05.2011<br />

Aktenzeichen<br />

III 108.51; 023.144<br />

Obdachlose<br />

Berichtsvorlage<br />

öffentlich<br />

Drucksachen-Nr.<br />

1172/2008-2013<br />

TOP<br />

Beratungsfolge<br />

Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss<br />

Sitzungsdatum<br />

08.06.2011<br />

Konzept zur Obdachlosenarbeit der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong><br />

vgl. Drucksache 1065/2008-2013 für den BSKA am 02.02.2011<br />

1. Sachverhalt<br />

Mit Berichtsvorlage vom 18.01.2011 (Drucksache 1065/2008-2013) hat die Verwaltung<br />

den Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss in seiner Sitzung am 02.02.2011 umfassend<br />

über die Belegsituation der Obdachlosenunterkünfte unterrichtet.<br />

Der Ausschuss hat daraufhin beschlossen:<br />

Die Verwaltung berichtet dem BSKA bis zum 30.06.2011 über den Stand der<br />

Umsetzung der im Sachverhalt beschriebenen Maßnahmen und legt zu den<br />

Haushaltsberatungen 2012 ein Konzept für den Bereich der Obdachlosenangelegenheiten<br />

vor.<br />

Dem BSKA wird im Februar 2012 ein erneuter Bericht zur Belegsituation der Obdachlosenunterkünfte<br />

vorgelegt.<br />

Die seinerzeit in der Vorlage beschriebenen Maßnahmen haben folgenden Stand:<br />

<br />

Zur Schaffung zusätzlicher Unterbringungsmöglichkeiten wurde das 2. Obergeschoss<br />

der Unterkunft Lübecker Straße 32 inzwischen wieder hergestellt.<br />

Nach mittlerweile erfolgter Räumung des Gebäudes Konrad-Adenauer-Ring 8<br />

musste festgestellt werden, dass das Gebäude nur mit weitreichenden Sanierungsmaßnahmen,<br />

bei denen auch die Belange des Denkmal- bzw. Brandschutzes<br />

berücksichtigt werden müssen, wieder bewohnbar gemacht werden kann.<br />

Das Gebäude nach einer denkmalschutzgemäßen Sanierung wieder als Obdachlosenunterkunft<br />

zu nutzen, scheidet aus Sicht der Verwaltung aus.


- 2 -<br />

<br />

Hinsichtlich der Umsetzungsmöglichkeiten eines Projektes für jugendliche Obdachlose<br />

im Zusammenwirken mit dem Jugendamt des Kreises Stormarn haben<br />

entsprechende Gespräche mit dem Jugendamt stattgefunden.<br />

Seitens des BSKA wurde in der Sitzung am 02.02.2011 bedauert, dass für den<br />

Obdachlosenbereich noch kein Konzept erstellt wurde. Dieses solle nach Möglichkeit<br />

bis zum Sommer 2011 vorliegen. Dabei müsse auch den unterschiedlichen<br />

Personengruppen wie Einzelpersonen, Familien, Jugendlichen, Müttern mit Kindern,<br />

Durchreisenden usw. Rechnung getragen werden.<br />

Das Konzept zur Obdachlosenarbeit der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> wurde zwischenzeitlich<br />

von der Verwaltung erstellt und ist der Vorlage als Anlage beigefügt. Aus dem Konzept<br />

und dem zusammenfassenden Anhang wird deutlich, dass bei der Unterbringung der<br />

unterschiedlichen Personengruppen den jeweiligen Bedürfnissen und Notwendigkeiten<br />

inzwischen Rechnung getragen wird. Grundsätzlich sind die jeweiligen Obdachlosenunterkünfte<br />

nun den spezifischen Bewohnergruppen zugeordnet worden, d.h. es findet<br />

eine konzeptorientierte Belegung der Unterkünfte statt. Ferner haben Gespräche mit<br />

dem Jugendamt des Kreises Stormarn stattgefunden. Zu den näheren Einzelheiten wird<br />

auf die Konzeption verwiesen.<br />

Die Verwaltung wird die Obdachlosenarbeit auf Grundlage des Konzeptes fortführen<br />

und weiterentwickeln. Maßnahmen, die Gegenstand der Haushaltsberatungen 2012<br />

werden könnten, sind gegenwärtig noch nicht erkennbar und werden ggf. von der Verwaltung<br />

rechtzeitig eingebracht.<br />

2. Finanzielle Auswirkungen<br />

Zur Zeit keine.<br />

3. Leitwerte<br />

-<br />

4. Weiteres Vorgehen/Empfehlung<br />

Der Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss nimmt das Konzept zur Obdachlosenarbeit<br />

der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> zustimmend zur Kenntnis.<br />

Im Auftrag<br />

Thomas Sobczak<br />

Fachbereichsleiter


Konzept zur Obdachlosenarbeit der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong><br />

Die Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> verfügt über 59 Plätze zur Unterbringung von Obdachlosen.<br />

Die Vermeidung und Beseitigung von unfreiwilliger Obdachlosigkeit ist in erster Linie<br />

eine kommunale Pflichtaufgabe, da die unfreiwillige Obdachlosigkeit als eine Gefahr<br />

für die öffentliche Sicherheit und Ordnung angesehen wird. Zuständig ist das Ordnungsamt<br />

der Stadt als kommunale Ordnungsbehörde (§ 165 i.V.m § 174 Landesverwaltungsgesetz<br />

(LVwG)).<br />

Bedingt durch die Änderung der gesamtwirtschaftlichen Situation und der Gesetzgebung<br />

im Bereich des Sozialgesetzbuches II ist eine Verschärfung im Bereich der Obdachlosigkeit<br />

eingetreten. Die steigende Anzahl der Nutzer und eine längere Verweildauer<br />

im Zusammenhang mit einem fehlenden Konzept für die Unterbringung hat<br />

vielfältige Probleme innerhalb der Unterkünfte hervorgebracht. Durch eine konzeptionelle<br />

Belegung sollen Eskalationen unter den Nutzern verringert und die soziale Situation<br />

der Betroffenen verbessert werden.<br />

Waren bisher hauptsächlich Einzelpersonen von Obdachlosigkeit betroffen, fällt aktuell<br />

auf, dass zunehmend Familien mit Wohnungsverlust konfrontiert sind. Durch<br />

den vorhandenen Kapazitätsmangel ist es der Stadt zur Zeit nicht möglich, konzeptorientiert<br />

zu belegen. Einzelpersonen müssen auch in für Familien vorgesehene Notunterkünfte<br />

eingewiesen werden, da derzeit keine anderen Unterbringungsmöglichkeiten<br />

bestehen.<br />

Der Anteil an Durchreisenden ist seit Einführung des SGB II (Hartz IV) deutlich gesunken.<br />

1. Ursachen der Obdachlosigkeit<br />

Ursachen, sich in der Wohnungslosigkeit wiederzufinden, gibt es viele. Zu nennen<br />

wären hier Mietschulden und damit der Verlust der Wohnung durch Zwangsräumung,<br />

persönliche Krisen wie Trennung vom Partner, Arbeitslosigkeit, Krankheiten, Suchtverhalten,<br />

fehlende Resozialisierung von Strafgefangenen und psychische Störungen.<br />

Oft treffen mehrere Faktoren zusammen, aber die wesentlichen Gründe finden<br />

sich in den wirtschaftlichen und sozialpolitischen Entwicklungen der letzten Jahre in<br />

Deutschland. Zu nennen wären hier die Einkommensentwicklung, das Wohnverhalten,<br />

der Problemtransfer in Ballungsräume, zunehmender Verlust von Nischen und<br />

die Kumulation von Armut.<br />

Die Lebenshaltungskosten in allen Lebensbereichen sind in den vergangenen Jahren<br />

in unserem Land deutlich angestiegen. Von den damit einhergehenden negativen<br />

Folgen sind besonders die einkommensschwachen Schichten sowie Personen in<br />

besonders belasteten Lebenssituationen betroffen, bei denen sich ein erhöhtes Risiko<br />

von Verarmung und Überschuldung ergeben kann. Ein Wohnungsverlust kann<br />

eine mögliche Folge sein.<br />

Unsere Leistungsgesellschaft verdrängt zunehmend leistungsschwächere, sozial auffällige<br />

und psychisch instabile Menschen vom Arbeitsmarkt. Das Auffangsystem<br />

(Hartz IV, berufliche Eingliederungsmaßnahmen) reicht nicht aus, um die damit einhergehenden<br />

Begleiterscheinungen abzudecken.


2<br />

Besorgniserregend erscheint in diesem Zusammenhang die steigende Anzahl von<br />

wohnungslosen Jugendlichen und Heranwachsenden.<br />

Spezifisch für jugendliche und heranwachsende Obdachlose ist, bei aller Unterschiedlichkeit<br />

der individuellen Problemlagen, dass ihnen ein Elternhaus fehlt, welches<br />

den jungen Menschen die physische und psychische Integrität bietet, die sie für<br />

ihre Entwicklung benötigen. Unerträgliche Verhältnisse wie Vernachlässigung, Ausgrenzung,<br />

Überforderung der Eltern auf Grund eigener Probleme, fehlende materielle<br />

Ressourcen oder beengte Wohnverhältnisse und häufig langjährige Gewalt- und<br />

Missbrauchserfahrungen führen im Ergebnis zum Rausschmiss von Zuhause oder<br />

zur Flucht des Jugendlichen aus diesen Situationen. Bei vielen der betroffenen Jugendlichen<br />

scheiterten die Angebote der Jugendhilfe. Die Lage der wohnungslosen<br />

Jugendlichen ist besonders prekär, da sie in der Regel im Leistungsbezug des<br />

SGB II (Hartz IV) stehen. Die Erwartungen an die jugendlichen und heranwachsenden<br />

Leistungsempfänger sind gerade für diese Gruppe kaum zu erfüllen. Schwierige<br />

familiäre Bedingungen sorgten für eine schlechte Vorbereitung auf den beruflichen<br />

Einstieg. Dem Prinzip des Forderns und Förderns im SGB II sind sie oft nicht gewachsen,<br />

so dass sie immer wieder von den dreimonatigen Sanktionierungen durch<br />

das Jobcenter bei der Hilfe zum Lebensunterhalt betroffen sind.<br />

2. Risikogruppen<br />

Wohn- und Obdachlosenprobleme sind Abbild der wirtschaftlichen und sozialpolitischen<br />

Rahmenbedingungen und wie diese einem steten Wandel unterworfen. Entsprechend<br />

wechseln auch die von Obdachlosigkeit betroffenen und bedrohten Personengruppen.<br />

Zahlenmäßig eher rückläufig ist die Gruppe der „Durchreisenden“.<br />

Heute sind folgenden Risikogruppen entstanden:<br />

- Angehörige von stigmatisierten Bevölkerungsgruppen, z.B. Strafentlassene;<br />

- psychisch Kranke;<br />

- Suchtmittelabhängige;<br />

- Arbeitslose, Leute mit niedrigem Einkommen in Verbindung mit hohen Schulden;<br />

- in ihrer Erscheinung oder ihrem Verhalten auffällige und von der Norm abweichende<br />

Gruppen mit ungenügender Sozial- und Wohnkompetenz;<br />

- sozial Verwahrloste und Randständige;<br />

- jüngere, dissoziale Erwachsene, häufig mit sog. Mehrfachproblematik, die<br />

sehr skeptisch sind und Widerstand leisten gegenüber allen Formen der professionellen<br />

Hilfe und der Kontrolle, sie halten sich weder an Regeln noch an<br />

Strukturen und wollen autonom bleiben (sog. Drop-outs).<br />

Nicht selten treffen auf Bewohner unserer Notunterkünfte mehrere der vorgenannten<br />

Probleme zu.<br />

3. Wohnungsmarkt<br />

Für den Wohnungsmarkt gelten die Gesetzmäßigkeiten der Marktwirtschaft. Das<br />

heißt, Vermieter bemühen sich vorrangig um eine gesellschaftlich konforme Mieterschaft,<br />

wo davon auszugehen ist, dass Probleme im nachbarschaftlichen Zusammenleben<br />

vermieden werden und eine Wertminderung durch unübliche und zusätzli-


3<br />

che Abnutzung verhindert wird. Einkommensschwache, schlecht bzw. nicht integrierte<br />

oder anderweitig problembehaftete Menschen sind auf dem Wohnungsmarkt benachteiligt.<br />

Des Weiteren zeichnet sich in den letzten Jahren eine Verringerung der Haushaltsgröße<br />

ab. Die Anzahl von Klein- und Teilfamilien sowie Single-Haushalten nimmt zu.<br />

Diese Entwicklung führt zu einer größeren Nachfrage von kleineren Wohnungen, die<br />

jedoch in der Wohnungspolitik keine ausreichende Berücksichtigung fand. Die Folge<br />

ist eine Verknappung von günstigem Wohnraum, wovon wiederum in erster Linie die<br />

einkommensschwachen Haushalte betroffen sind.<br />

In diesem Zusammenhang ist auch zu erwähnen, dass der soziale Wohnungsbau in<br />

den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung verloren hat. Die Anzahl preisgebundener<br />

Wohnungen geht stetig zurück. Nach Ablauf der Förderfrist verbleiben die freigewordenen<br />

Bestände bei kommunalen Wohnungsunternehmen häufig nicht im unteren<br />

Preissegment. In der Wohnungspolitik zeigt sich weiterhin eine Tendenz zur<br />

Privatisierung des Wohnungsmarktes.<br />

3.1. Wohnungsmarkt in <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong><br />

Die Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt finden sich auch in <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> wieder,<br />

dringend benötigter Wohnraum im unteren Preissegment fehlt. Besonders betroffen<br />

davon sind 1- bis 2-Zimmerwohnungen. Wie auch in anderen Städten konzentrieren<br />

sich die günstigen Wohnungen auch in <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> auf bestimmte<br />

Stadtbereiche, so dass sich zum Teil eine Ghettoisierung entwickelt hat (Schanzenbarg,<br />

Hölk 2, Poggenbreeden 2). Neben einer Stigmatisierung der Bewohner sind<br />

auch andere negative Begleiterscheinungen dieser Tendenz, wie steigende Kriminalitätsrate,<br />

sichtbare Verwahrlosung der Gebäude und deren Umgebung, überproportional<br />

hoher Anteil an Bewohner mit Migrationshintergrund, nicht zu übersehen. Menschen,<br />

die über die notwendigen finanziellen Ressourcen verfügen, verlassen diese<br />

Stadtteile.<br />

Für Personen, die verschuldet sind, ist es besonders schwierig, eine Wohnung zu<br />

finden, selbst innerhalb dieser wenig beliebten Stadtbereiche.<br />

4. Städtische Strategie zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit<br />

Die Erfahrungen der Stadt im Bereich der Obdachlosenarbeit haben gezeigt, dass<br />

das alleinige Vorhalten von Notunterkünften für Betroffene nicht ausreicht, um dem<br />

Problem der Obdachlosigkeit zu begegnen. Vielmehr ist es notwendig, sowohl im<br />

Bereich der Vermeidung von Obdachlosigkeit aktiv zu werden, als auch unterstützend<br />

bei der Rückführung in den freien Wohnungsmarkt zu wirken. Daneben ist es<br />

unerlässlich, die jeweils individuelle Situation der Obdachlosen bei der Belegung zu<br />

berücksichtigen. So können Konflikte unter den Bewohnern vermieden und eine höhere<br />

soziale Akzeptanz in der Nachbarschaft geschaffen werden.<br />

Für die Stadt bedeutet das, dass sich die Obdachlosenarbeit in drei zentrale Bereiche<br />

gliedert:<br />

- Prävention<br />

- Konzeptorientierte Belegung der Notunterkünfte und<br />

- Unterstützung bei der Rückführung in den freien Wohnungsmarkt.<br />

Um dieser Herausforderung begegnen zu können, hat die Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> eine<br />

halbe Stelle für eine Sozialpädagogin geschaffen.


4<br />

4.1.Prävention<br />

Die Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> erhält durch das Amtsgericht Ahrensburg Kenntnis über jede<br />

Räumungsklage im Stadtgebiet. Des Weiteren informieren einige Wohnungsunternehmen<br />

bereits über die fristlose Kündigung einer Wohnung. Im Interesse der von<br />

Wohnungsverlust bedrohten Mieter ist beabsichtigt, möglichst viele Vermieter davon<br />

zu überzeugen, die Obdachlosenbehörde über fristlose Kündigungen zu informieren.<br />

Jede fristlose Kündigung und jede Räumungsklage bedeutet für die Betroffenen e-<br />

ventuell den Verlust der Wohnung.<br />

Um zu verhindern, dass eine Räumungsklage bis zur Zwangsräumung der Wohnung<br />

führt, bietet die Stadt, vertreten durch die Sozialpädagogin, ihre Unterstützung an.<br />

Folgende unterstützende Maßnahmen werden angeboten:<br />

- aufsuchende Sozialarbeit bei Kenntnis der Räumungsklagen<br />

- Beratung für gefährdete Menschen<br />

- Netzwerkarbeit mit anderen sozialen Diensten (Schuldnerberatung, Migrationsberatung,<br />

Ambulante Betreuungsvereine)<br />

- Kontaktaufnahme mit dem Jobcenter<br />

- Kontaktaufnahme mit den Vermietern<br />

- Aktivierung eigener Ressourcen der Betroffenen (Hilfe zur Selbsthilfe)<br />

- Hilfestellung bei der Geltendmachung von Sozialleistungen<br />

- Unterstützung bei der Wohnungssuche<br />

Ziel der Präventionsarbeit ist in erster Linie, den Verbleib in der Wohnung zu ermöglichen.<br />

Allerdings hat dies nicht in allen Fällen Aussicht auf Erfolg. Dann wird versucht,<br />

eine Einigung mit dem Vermieter zu erlangen, um eine Zwangsräumung zu<br />

vermeiden und schnellstmöglich eine neue Wohnung zu finden.<br />

Gelingt dies nicht und haben die Betroffenen keine Angehörigen oder Freunde, die<br />

sie aufnehmen können, bleibt nur eine Unterbringung in den Notunterkünften der<br />

Stadt.<br />

4.2. Konzeptorientierte Belegung der Notunterkünfte<br />

Bei der Belegung der städtischen Notunterkünfte, ohne Berücksichtigung der jeweiligen<br />

individuellen Problemlagen der Betroffenen, nur auf Grundlage freier Kapazitäten,<br />

haben sich in der Vergangenheit massive Probleme ergeben.<br />

Die dezentrale Belegung soll auf den Bedarf der Bewohner ausgerichtet sein und<br />

deren spezifische Problemlagen berücksichtigen.<br />

Familien mit Kindern soll eine Unterkunft zur Verfügung gestellt werden, in deren<br />

Umfeld es zu keiner Gefährdung durch subkulturelle schädliche Einflüsse kommt (Alkoholiker-<br />

und Drogenmilieu ). Selbstverständlich gilt für alle Notunterkünfte der<br />

Stadt, dass sie zwar schlicht gehalten sind, aber eine menschliche und baulich akzeptable<br />

Unterbringung gewährleisteten.


5<br />

Die Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> verfügt über folgende Notunterkünfte:<br />

Lübecker Straße 32:<br />

1.OG 1 Mehrzimmerwohnung mit 4 Zimmern<br />

2.OG 1 Mehrzimmerwohnung mit 3 Zimmern<br />

Segeberger Straße 12:<br />

1 Mehrzimmerwohnung<br />

Segeberger Straße 12 a-c:<br />

1 Mehrzimmerwohnung<br />

6 Einzelappartements<br />

Konrad-Adenauer-Ring 9:<br />

EG 2 Einzelappartements<br />

OG 1 Mehrzimmerwohnung<br />

Konrad-Adenauer-Ring 9a:<br />

2 Einzelappartements<br />

Königstraße 16a+b:<br />

2 Mehrzimmerwohnungen<br />

Das Gebäude könnte im Rahmen des Salinenwohnparks zukünftig wegfallen. Hierfür<br />

ist rechtzeitig adäquater Ersatz zur Verfügung zu stellen.<br />

Turmstraße 14b-h:<br />

7 Mehrzimmerwohnungen<br />

Poggensee 2:<br />

5 Einzelappartements<br />

Die konzeptionelle Belegung der Notunterkünfte ist dem Anhang zu entnehmen.<br />

Zwangsgemeinschaft, beengtes Wohnen und wenig soziale Kompetenzen der Bewohner<br />

führen häufig zu Konflikten untereinander. Um Eskalationen zu vermeiden, ist<br />

bei der Belegung der Notunterkünfte auf die Trennung bestimmter Gruppen zu achten.<br />

Neben einer konzeptorientierten Belegung der Notunterkünfte ist eine pädagogische<br />

Betreuung unerlässlich. Sie hilft Eskalationen untereinander und mit der Nachbarschaft<br />

zu verhindern und bietet u.a. auch Unterstützung bei Schwierigkeiten im<br />

Alltag an.<br />

Ein besonderes Augenmerk in unserer Arbeit liegt auf der Gruppe der Jugendlichen<br />

und Heranwachsenden unter 25 Jahren in unseren Unterkünften. Auf Grund ihrer<br />

Defizite in ihrer Sozialisation fehlt es ihnen an zahlreichen Lebensbewältigungsstrategien,<br />

die ihnen ein Zurechtkommen im Alltag erheblich erschweren. Sie besitzen<br />

Defizite im Umgang mit Geld, Tagesstruktur und Absprachefähigkeit. Es fällt ihnen<br />

schwer, zielstrebig und kontinuierlich an einer eigenen Lebensplanung zu arbeiten.<br />

Daher benötigen sie besondere Aufmerksamkeit und intensivere Betreuung. Da sich<br />

im Erdgeschoss der Lübecker Straße 32 das Büro der Sozialarbeiterin befindet, ist


6<br />

eine spezifische Betreuung der Jugendlichen und Heranwachsenden besser zu gewährleisten.<br />

Des Weiteren stellt diese Gruppe andere Anforderungen an den Wohnraum. Sie<br />

müssen die Möglichkeit erhalten, sich einen privaten Raum zu schaffen, der ein Mindestmaß<br />

an Wohnlichkeit ermöglicht. Er muss es ihnen „wert“ sein, sauber gehalten<br />

und gepflegt zu werden. Wo sollen gerade diese jungen Menschen lernen, sich ein<br />

„Zuhause“ zu schaffen? Dabei geht es nicht darum, ihnen alles vorzusetzen und abzunehmen,<br />

sondern vielmehr sie zu aktivieren, selbst tätig zu werden. Dafür benötigen<br />

sie aber Anleitung und Unterstützung. So könnte die Wohngruppe in der Lübecker<br />

Str. 32 unter professioneller Begleitung gemeinsam mit den Jugendlichen renoviert<br />

werden. Weiterhin wäre zu überlegen, ob Angebote im Bereich Hauswirtschaft<br />

zur Verfügung gestellt werden, um das Erlernen sozialer Kompetenzen zu fördern.<br />

Es wird daran gearbeitet, mit Trägern der Jugendhilfe und anderen sozialen Diensten<br />

zu kooperieren.<br />

4.3. Unterstützung bei der Rückführung in den freien Wohnungsmarkt<br />

Von den Bewohnern der Notunterkünfte wird grundsätzlich die kontinuierliche Suche<br />

nach einer eigenen Wohnung erwartet. Aber Wohnungsmarktlage, eine schlechte<br />

finanzielle Situation und diverse individuelle Problemlagen wie Sucht, psychische<br />

Erkrankung, ein äußeres Erscheinungsbild, das Rückschlüsse auf einen nicht normativen<br />

Lebenswandel zulässt und hohe Schulden erschweren die Wohnungssuche<br />

erheblich. Daneben ist allein die Tatsache, in einer Notunterkunft zu leben, schon ein<br />

Hemmnis bei der Suche von Wohnraum.<br />

Ein Teil der Problemlagen sind durch Unterstützung und Begleitung zu lösen oder<br />

wenigstens soweit zu mindern, so dass eine Rückführung in eine eigene Wohnung<br />

möglich wird.<br />

Die Unterstützungsangebote beinhalten u.a.<br />

- Kontaktaufnahme zu ortsansässigen Vermietern<br />

- Begleitung bei der Sicherstellung des Lebensunterhaltes<br />

- Vermittlung von unterstützenden Hilfen (Schuldnerberatung, Ambulante<br />

Betreuung, ASD, Migrationsberatung, Suchtberatung)<br />

Für einen Teil unseres Klientels ist ein längerfristiger Verbleib in den Notunterkünften<br />

nicht auszuschließen, da deren persönliche Defizite wie massive Suchtstrukturen,<br />

persönliche Verwahrlosungen u.ä. einer erfolgreichen Vermittlung auf dem Wohnungsmarkt<br />

entgegenstehen.<br />

Trotzdem ist Ziel unserer Arbeit, so vielen Obdachlosen wie möglich in eine eigene<br />

Wohnung zu verhelfen.<br />

Schlussbemerkungen<br />

Im Zusammenhang mit jugendlichen Obdachlosen, die über so wenig Wohn- und<br />

Sozialkompetenz verfügen, dass sie nicht einmal in einer städtischen Notunterkunft<br />

tragbar sind, fand ein Kooperationsgespräch mit der Leitung des hiesigen Jugendamtes<br />

statt. Um auch diesen Jugendlichen eine Option auf Übernachtungsmöglichkeit<br />

anzubieten, soll ein gemeinsames Konzept für eine so genannte Notschlafstätte erarbeitet<br />

werden.


7<br />

Auf Grund der vorgenannten Ursachen steht die Stadt vor der Situation einer Vollbelegung<br />

der Notunterkünfte. Steigende Obdachlosenzahlen und längere Verweildauern<br />

sorgen trotz aktiver Bemühungen dafür, dass zur Zeit keine Unterbringungsmöglichkeiten<br />

gewährleistet sind.<br />

Auch wird es notwendig sein, neue Notunterkünfte zu schaffen. Aus der Erfahrung<br />

heraus ist langfristig zu empfehlen, Gemeinschaftsunterkünfte zu reduzieren und sich<br />

mehr um Einzelunterkünfte zu bemühen. Dies würde viel Konfliktpotential verringern<br />

und einer Stigmatisierung der Betroffenen entgegenwirken.<br />

Mit Blick auf die steigenden Unterbringungszahlen und Räumungsklagen sind die<br />

Personalkapazitäten ausgeschöpft.<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>, 24.05.2011<br />

Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong><br />

Fachbereich Bürgeramt<br />

Ordnungsamt


Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong><br />

Der Bürgermeister<br />

Schulen, Sport und Kindertagesstätten<br />

Drucksachen-Nr.<br />

1169/2008-2013<br />

Datum<br />

23.05.2011<br />

Aktenzeichen<br />

III.60.1 462.42; 462.332;<br />

023.144 0004<br />

<strong>Beschlussvorlage</strong><br />

öffentlich<br />

TOP<br />

Beratungsfolge<br />

Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss<br />

Sitzungsdatum<br />

08.06.2011<br />

vgl. Drucksachen-Nr. 0679/2008-2013 für den BSKA am 03.02.2010<br />

vgl. Drucksachen-Nr. 0763/2008-2013 für den BSKA am 05.05.2010<br />

vgl. Drucksachen-Nr. 0962/2008-2013 für den BSKA am 03.11.2010<br />

Ausbau der Kindertagesbetreuung für unter dreijährige Kinder<br />

DRK-Kindertagesstätte Wichtelhausen - Anbau an die bestehende Einrichtung zur<br />

Schaffung von zwei Krippengruppen<br />

1. Sachverhalt<br />

Im Rahmen der Beschlussfassung zum weiteren Ausbau der Kindertagesbetreuung für<br />

unter dreijährige Kinder in der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> hat der Bildungs-, Sozial- und<br />

Kulturausschuss in seiner Sitzung am 03.11.2010 beschlossen:<br />

1. Die Planungen zum Umbau am Kurbad sowie zur Erweiterung der KiTa St. Vicelin<br />

werden vorerst zurückgestellt.<br />

2. Die Planungen zur Erweiterung der KiTa Wichtelhausen werden weiterbetrieben.<br />

Zur BSKA-Sitzung im Juni 2011 sind hierfür Bedarf und Zuschussmöglichkeiten<br />

zu klären.<br />

3. Jeweils rechtzeitig vor den Haushaltsberatungen sind die Bedarfszahlen und ggf.<br />

daraus resultierende Planungen vorzulegen.<br />

1.1 Ausbaustand<br />

Der Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss hat bereits in der Sitzung am 05.05.2010<br />

beschlossen, die Schaffung von Krippenplätzen in der Ev.-Luth. Kindertageseinrichtung<br />

Ehmkenberg vordringlich in 2010 umzusetzen. In der Sitzung am 29.09.2010 wurde<br />

beschlossen hieran festzuhalten. In der Sitzung am 29.09.2010 wurde dem Neubau der<br />

Kindertageseinrichtung Brummkreisel mit zwei Krippengruppen am Konrad-Adenauer-<br />

Ring in <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> zugestimmt. Weiterhin erfolgte in der Sitzung am 03.11.2010 die<br />

Zustimmung zur Verlagerung der Kindertageseinrichtung Luftballon in die Klaus-Groth-


- 2 -<br />

Schule, mit der Einrichtung von zusätzlich 15 Betreuungsplätzen für unter dreijährige<br />

Kinder.<br />

Für die vorgenannten Maßnahmen wurden zeitnah die Anträge auf Investitionsförderung<br />

beim Kreis Stormarn gestellt. Wie bekannt, ist eine Bewilligung der Maßnahmen<br />

durch den Kreis Stormarn noch nicht erfolgt. Die erforderlichen Betriebs- und Investitionskostenzuschüsse<br />

für die vorgenannten Maßnahmen wurden in den Haushalt 2011<br />

der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> bzw. die Finanzplanung 2011 ff. eingestellt.<br />

Unter der Voraussetzung der Zustimmung des Kreises Stormarn zu den beantragten<br />

Investitionsförderungen ergibt sich für <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> folgende Zwischenbilanz an<br />

Betreuungsplätzen für unter dreijährige Kinder:<br />

Kindertagesstätte 2010/2011 2011/2012 2012/13<br />

Masurenweg 20 20 20<br />

Möhlenbecker Weg 5 5 5<br />

Moordamm 25 25 25<br />

Ehmkenberg 20 20<br />

Brummkreisel 20<br />

Luftballon 15<br />

Gesamtplätze 50 70 105<br />

Somit ist festzustellen, dass das zunächst erforderliche Mindestangebot von rund 100<br />

Plätzen in Kindertageseinrichtungen in <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> zum Zeitpunkt der Einführung des<br />

Rechtsanspruches auf Betreuung für Kinder vom vollendeten 1. bis zum 3. Lebensjahr<br />

zum 01.08.2013 erreicht wäre.<br />

1.2 Bedarf in der Altersgruppe 1 bis 3 Jahre<br />

Wie bereits in den vorangegangenen Ausschussberatungen dargestellt, sind in <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong><br />

bei einem Rechtsanspruch auf Betreuung für Kinder vom vollendeten 1. bis zum<br />

3. Lebensjahr und einem Versorgungsgrad von 35 % bis zum 01.08.2013 (ausgehend<br />

von rund 200 Geburten pro Jahrgang) nach dem Gesetz zum Ausbau der Kinderbetreuung<br />

insgesamt 140 Betreuungsplätze<br />

vorzuhalten, davon rund 100 Plätze (70 %) in Kindertageseinrichtungen und rund<br />

40 Plätze (30 %) in der Tagespflege.<br />

Der ab dem Kindergartenjahr 2013/2014 bestehende Rechtsanspruch für Kinder vom<br />

vollendeten 1. bis zum 3. Lebensjahr bedeutet, dass der tatsächliche Bedarf auch über<br />

die vorgegebene Versorgungsquote von 35 % hinausgehen kann. In jedem Fall sind<br />

bereits zum jetzigen Zeitpunkt bedarfsgerecht Plätze insbesondere bei nachgewiesener<br />

Berufstätigkeit der Eltern usw. vorzuhalten.<br />

Mit Stichtag vom 01.04.2011 wurden in nachfolgenden Kindertageseinrichtungen Kinder<br />

unter drei Jahren betreut:<br />

DRK-Kindertagesstätte Möhlenbecker Weg 13<br />

Ev.-luth. Kindergarten Masurenweg, Masurenweg 21<br />

Kindergarten Moordamm<br />

Gesamt<br />

5 Kinder<br />

20 Kinder<br />

23 Kinder<br />

48 Kinder


- 3 -<br />

Somit ist festzustellen, dass die in Kindertageseinrichtungen bereitstehenden Betreuungsplätze<br />

für unter dreijährige Kinder voll ausgelastet sind.<br />

Mit Stichtag 01.04.2011 wurden auch Kinder mit Hauptwohnsitz in <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> in<br />

Krippengruppen der nachfolgenden auswärtigen Gemeinden/Städte betreut:<br />

Gemeinde / Stadt<br />

Anzahl<br />

Hamburg 2<br />

<strong>Bad</strong> Segeberg 1<br />

Bargteheide 1<br />

gesamt 4<br />

Mit Stichtag vom 01.04.2011 hat die Verwaltung zur Überprüfung eines über das Mindestangebot<br />

von rund 105 Plätzen hinausgehenden Bedarfs an Betreuungsplätzen für<br />

unter dreijährige Kinder in <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> einen Abgleich der Wartelisten der Kindertageseinrichtungen<br />

Masurenweg, Moordamm, Möhlenbecker Weg und Ehmkenberg vorgenommen.<br />

Der Abgleich der Wartelisten hat ergeben, dass derzeit im Jahr 2011 insgesamt noch<br />

103 Kinder auf den Wartelisten stehen. Obwohl mit der Umbaumaßnahme in der Ev.-<br />

Luth. Kindertageseinrichtung Ehmkenberg noch nicht begonnen werden konnte, sind<br />

hier bereits 31 Kinder für die Betreuung in Krippengruppen angemeldet. Hier ist jedoch<br />

kein Anmeldezeitpunkt angegeben. Von den 103 angemeldeten Kindern sind 42 Kinder<br />

definitiv nur für die Einrichtung Möhlenbecker Weg angemeldet. 61 Kinder sind für einen<br />

Ganztagsplatz angemeldet sowie 11 Kinder für einen Halbtagsplatz.<br />

Auf der Warteliste der Kindertageseinrichtungen für das Jahr 2012 stehen zur Zeit<br />

44 Kinder. Hiervon wurden 20 Kinder für einen Ganztagsplatz sowie 18 Kinder für einen<br />

Halbtagsplatz angemeldet. Bei 6 Kindern ist der Betreuungszeitraum noch offen.<br />

Zu Bedenken ist, dass die Umsetzung der bereits beschlossenen Maßnahmen in den<br />

Einrichtungen Ehmkenberg, Brummkreisel und Luftballon mit zusätzlich 55 Betreuungsplätzen<br />

für unter dreijährige Kinder die Wartelisten entsprechend reduzieren würde. E-<br />

benfalls kann davon ausgegangen werden, dass nicht jedes angemeldete Kind auch<br />

tatsächlich einen Betreuungsplatz in Anspruch nimmt.<br />

Eine Beurteilung wird momentan dadurch erschwert, dass die beiden Krippengruppen in<br />

der Einrichtung Ehmkenberg nicht wie geplant zum Kindergartenjahr 2011/12 in Betrieb<br />

gehen werden.<br />

Ein erneuter Abgleich der Wartelisten im Krippenbereich erfolgt im Rahmen der jährlich<br />

fortzuschreibenden städtischen Bedarfsplanung mit Stichtag zum 01.09.2011.<br />

Wie sich der tatsächliche Bedarf bei Einführung des Rechtsanspruches für Kinder im<br />

Alter von 1 bis 3 Jahren zum Kindergartenjahr 2013/2014 darstellen wird, ist schwer<br />

einzuschätzen.<br />

Die Verwaltung und die Träger der Einrichtungen gehen jedoch davon aus, dass sich<br />

die Nachfrage nach Krippenplätzen deutlich erhöhen wird. Während zum jetzigen Zeitpunkt<br />

in der Regel Kinder aus Familien angemeldet werden, in denen beide Elternteile


- 4 -<br />

berufstätig sind, wird sich das Anmeldeverhalten bei Einführung des Rechtsanspruchs<br />

für jedes Kind im Alter von 1 bis 3 Jahren tendenziell deutlich verstärken.<br />

1.3 DRK-Kindertagesstätte Wichtelhausen; Anbau an die bestehende Einrichtungen<br />

zur Schaffung von zwei Krippengruppen<br />

Im Falle eines Bedarfs auch über die vorgeschriebenen 35 % hinaus, beabsichtigt die<br />

DRK-Kindertagesstätte Wichtelhausen in der Sehmsdorfer Straße 70 in <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong><br />

die Errichtung eines zweistöckigen Erweiterungsbaus an das bestehende städtische<br />

Gebäude zur Einrichtungen von zwei Krippengruppen. Die Vorplanungen wurden durch<br />

das Architekturbüro Tyrell durchgeführt und sind dem BSKA erstmalig in der Sitzung am<br />

03.02.2011 vorgestellt worden. Die beabsichtigten Betreuungszeiten für die Krippengruppen<br />

würden sich für die erste Gruppe auf 7.30 Uhr bis 15.00 Uhr (7,5 Std.) und für<br />

die zweite Gruppe auf 7.30 Uhr bis 17.00 Uhr (9,5 Std.) belaufen.<br />

1.4 Abwägung<br />

Nach Auffassung der Verwaltung ist der tatsächlich erforderliche Bedarf zum Zeitpunkt<br />

der Erfüllung des Rechtsanspruches zum Kindergartenjahr 2013/2014 für 35 % der Kinder<br />

im Alter von 1 bis 3 Jahren sehr schwer abzuschätzen. Es ist jedoch bereits jetzt<br />

deutlich zu erkennen, dass die Wartelisten ständig um Neuanmeldungen erweitert werden.<br />

Die Verwaltung schlägt daher vor, zur Sitzung des BSKA am 07.09.2011 eine aktualisierte<br />

Kostenplanung für den Anbau zur Schaffung von zwei Krippengruppen an die<br />

DRK-Kindertageseinrichtung Wichtelhausen durch das Architekturbüro Tyrell erstellen<br />

zu lassen und das weitere Vorgehen zur Umsetzung der Anbaumaßnahme in der DRK-<br />

Kindertageseinrichtung Wichtelhausen dem BSKA zur abschließenden Beschlussfassung<br />

vorzulegen.<br />

2. Finanzielle Auswirkungen<br />

2.1 Investitionskosten:<br />

Der Kreis Stormarn hat mit Schreiben vom 06.12.2010 mitgeteilt, dass aus dem Landesprogramm<br />

U3-Ausbau und dem Bundesinvestitionsprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung“<br />

dem Kreis Stormarn bis zum 30.06.2012 zusätzlich 4.389.000 EUR zur<br />

Verfügung gestellt wurden.<br />

Mittel in Höhe von 3.884.000 EUR stehen im Landeshaushalt 2011/2012 zur Verfügung.<br />

Eine Mittelvergabe durch den Kreis erfolgt in Reihenfolge des Eingangs von vollständigen<br />

Förderanträgen.<br />

Der Kreis Stormarn teilt in dem o.a. Schreiben weiter mit, dass, sollten die bereitgestellten<br />

Mittel nicht bis zum 30.06.2012 durch Bewilligungsbescheide gebunden sein, die<br />

dann nicht gebundenen Mitteln allen Kreisen und kreisfreien Städten zur Verfügung<br />

stehen. Ab dem 01.07.2012 erfolgt dann eine Verteilung der Restmittel durch das Ministerium<br />

für Bildung und Kultur.<br />

Rückwirkend zum 06.01.2011 ist eine Änderung der Richtlinie des Landes Schleswig-<br />

Holstein zur Umsetzung des Landesinvestitionsprogramms U 3 Ausbau und des Bundesinvestitionsprogramms<br />

„Kinderbetreuungsfinanzierung“ in Kraft getreten. Die


- 5 -<br />

Höchstbeträge der Förderung je neu geschaffenen Platz haben sich für Umbau- und<br />

Erweiterungsmaßnahmen von 13.000 EUR auf 14.000 EUR sowie bei Neubaumaßnahmen<br />

von 15.500 EUR auf 19.000 EUR erhöht. Die bisher nicht zu überschreitende<br />

Zuwendungshöhe von 66,66 % der tatsächlich zuwendungsfähigen Ausgaben nach<br />

DIN 276 (ohne Kostengruppe 100) hat sich auf 75 % erhöht.<br />

Fraglich ist, inwieweit bei bereits erreichter Versorgungsquote von 35 % eine Investitionskostenförderung<br />

auch für die Schaffung von darüber hinausgehenden Krippenplätzen<br />

bewilligt werden würde.<br />

2.2 Betriebskosten:<br />

Für die Kosten zum laufenden Betrieb gibt es seit dem Jahr 2009 eine gesonderte Förderung<br />

durch das Land Schleswig-Holstein. Diese Förderung erfolgt zusätzlich zu der<br />

Landes- und Kreisförderung der pädagogischen Personalkosten der Einrichtungen. Für<br />

das Jahr 2009 gibt es nur eine vorläufige Zuweisung der Mittel auf Basis der zur Verfügung<br />

gestellten Plätze kombiniert mit den wöchentlichen Öffnungszeiten zum Stichtag<br />

30.06.2009. Die endgültige Festsetzung der Fördermittel für das Jahr 2009 sollte nach<br />

Abfrage des Bestands der Betreuungsplätze sowie der jeweiligen Öffnungszeiten für<br />

Kinder unter drei Jahren mit Stichtag 31.12.2009 erfolgen. Dies wurde noch nicht umgesetzt.<br />

Somit liegen zum jetzigen Zeitpunkt seitens des Kreises Stormarn noch keine<br />

belastbaren Angaben zu den Förderbeträgen für die Jahre 2009 ff. vor. Die Zuweisung<br />

der Mittel für das Jahr 2010 ist erst mit Schreiben vom 18.01.2011 erfolgt.<br />

2.3 DRK- Kindertagesstätte Wichtelhausen: Anbau an die bestehende Einrichtung<br />

zur Schaffung von zwei Krippengruppen<br />

Das Architekturbüro Tyrell hat im Auftrage des Deutschen Roten Kreuzes auf der<br />

Grundlage der Vorplanung für den Erweiterungsbau eine Kostenschätzung mit Datum<br />

vom 17.09.2009 erstellt. Hier wurden zum damaligen Zeitpunkt Gesamtkosten von insgesamt<br />

595.000 EUR errechnet. Die Kosten für die Außenanlagen, Erschließungskosten,<br />

Baunebenkosten sowie Ausstattungskosten sind dort mit berücksichtigt. Da bisher<br />

kein Beschluss zur Umsetzung der Maßnahme erfolgt ist, ist eine fundierte Gegenprüfung<br />

der Kostenschätzung seitens der Verwaltung bisher nicht erfolgt.<br />

Der jährliche Betriebskostenzuschuss der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> für den Krippenbereich<br />

wurde analog der bisherigen Finanzierung der Kindertagesstätten vom Deutschen Roten<br />

Kreuz mit Datum vom 09.09.2010 in einer Höhe von rund 101.700 EUR veranschlagt,<br />

wobei die noch nicht feststehende Förderung aus Bundes- und Landesmitteln<br />

für den Krippenbereich gegen zurechnen ist.<br />

Unter Berücksichtigung der Änderungen in der U 3-Investitionsförderrichtlinie ergibt sich<br />

nach den vorliegenden Kostenberechnungen aus dem September 2009 nachfolgende<br />

Kostenplanung:<br />

Kostenplanung für das Krippenangebot Wichtelhausen (2 Gruppen)<br />

Investitionskosten für die Anbaumaßnahme<br />

545.000 EUR<br />

Ausstattungskosten<br />

50.000 EUR<br />

Gesamtinvestitionskosten<br />

595.000 EUR<br />

75 % aus Bundes- und Landesmitteln 446.250 EUR<br />

jedoch höchstens 14.000 EUR/Platz x 20 Plätze<br />

280.000 EUR<br />

Kreisförderung (511,29 EUR/Platz)<br />

10.225 EUR


- 6 -<br />

verbleibende Investitionskosten<br />

Jährlicher (zusätzlicher) Betriebskostenzuschuss Stadt<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> für den Krippenbereich (Förderung aus Bundes-<br />

und Landesmitteln ist noch gegen zurechnen)<br />

304.775 EUR<br />

101.700 EUR<br />

Sollte die Maßnahme zum Tragen kommen, werden die endgültigen Kosten abhängig<br />

vom Zeitpunkt der Ausführung und konjunkturbedingt von den Kosten der im September<br />

2009 erstellten Kostenschätzung voraussichtlich abweichen. In diesem Fall wäre eine<br />

aktualisierte Kostenschätzung seitens des Architekturbüros Tyrell zu erstellen. Da es<br />

sich um ein städtisches Gebäude handelt, geht die Verwaltung davon aus, dass die<br />

hierfür anfallenden Planungskosten in Höhe von rund 10.000 EUR aus städtischen<br />

Haushaltsmitteln zu tragen wären. Diese wären außerplanmäßig bereitzustellen.<br />

3. Leitwerte<br />

Die Umsetzung der Maßnahmen entspricht dem Bedarf der Erziehungsberechtigten und<br />

ermöglicht somit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Sie dient der Weiterentwicklung<br />

der Kinderbetreuung und entspricht damit dem Leitwert „<strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> – die familienfreundliche<br />

Stadt der Generationen mit Tradition“.<br />

4. Vorschlag zum Beschluss<br />

Der BSKA beschließt:<br />

1. Die Planungen zur Erweiterung der DRK-Kindertagesstätte Wichtelhausen um<br />

zwei Krippengruppen sind weiterzuverfolgen.<br />

2. Zur Sitzung des BSKA am 07.09.2011 sind die Berechnungen der Investitionskosten<br />

durch das Architekturbüro Tyrell noch einmal zu aktualisieren und von der<br />

Verwaltung zu prüfen. Von der Verwaltung ist eine abschließende<br />

<strong>Beschlussvorlage</strong> bezüglich des Anbaus an die bestehende DRK-<br />

Kindertageseinrichtung Wichtelhausen zur Einrichtung von zwei Krippengruppen<br />

zu erstellen.<br />

3. Dem Bürgermeister wird empfohlen, die anfallenden Planungskosten in Höhe von<br />

rund 10.000 EUR im Haushalt 2011 außerplanmäßig bereitzustellen.<br />

Im Auftrag<br />

Thomas Sobczak<br />

Fachbereichsleiter


Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong><br />

Der Bürgermeister<br />

Schulen, Sport und Kindertagesstätten<br />

Drucksachen-Nr.<br />

1159/2008-2013<br />

Datum<br />

12.05.2011<br />

Aktenzeichen<br />

III.60.2 462.48; 023.144;<br />

022.3 0015<br />

<strong>Beschlussvorlage</strong><br />

öffentlich<br />

TOP<br />

Beratungsfolge<br />

Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss<br />

Stadtverordnetenversammlung<br />

Sitzungsdatum<br />

08.06.2011<br />

27.06.2011<br />

Neuregelung der Beitragsordnungen der Kindertageseinrichtungen in <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong><br />

vgl. Drucksache 1133/2008-2013 für den BSKA am 04.05.2011<br />

1. Sachverhalt<br />

In der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 25.04.2005 wurde beschlossen,<br />

die Beitragsordnungen künftig sowohl im Bereich der Sozialstaffel als auch im Bereich<br />

der Regelstufen jährlich auf Grundlage der Betriebskostenabrechnungen des Vorjahres<br />

anzupassen. Die neuen Beitragsordnungen sollten jeweils zum Beginn des neuen Kindergartenjahres,<br />

also zum 01.08. eines Jahres angewandt werden.<br />

Die Verwaltung stellt jedoch vermehrt fest, dass es für die Träger der Kindertageseinrichtungen<br />

in den letzten Jahren deutlich schwieriger geworden ist, ihre Betriebskostenabrechnungen<br />

lt. den zwischen Stadt und Träger abgeschlossenen Finanzierungsverträgen<br />

zum 31.03 bzw. 30.04. eines Jahres bei der Stadt einzureichen.<br />

Insbesondere im laufenden Jahr ist die fristgerechte Abgabe der Betriebskostenabrechnungen<br />

für das Jahr 2010 nicht möglich, da seitens des Kreises Stormarn die Abrechnung<br />

der pädagogischen Personalkosten des Jahres 2009 erst Ende April 2011 erfolgt<br />

ist. In den dann vom Kreis zu erstellenden Bewilligungsbescheiden werden den Trägern<br />

der Kindertageseinrichtungen die Abschlagszahlungen für die Landes- und Kreiszuschüsse<br />

zu den pädagogischen Personalkosten für das Jahr 2010 mitgeteilt. Die Träger<br />

der Einrichtungen erhalten die Abschlagszahlungen grundsätzlich in zwei Raten in den<br />

Monaten Mai und Oktober eines Jahres.<br />

Aus diesem Grund war der Verwaltung die zur Neuberechnung der Beitragsordnungen<br />

erforderliche Prüfung der Betriebskostenabrechnungen bis zum Versand der Sitzungsunterlagen<br />

zur Junisitzung des Bildungs-, Sozial- und Kulturausschusses nicht möglich.<br />

Die Anwendung der neuen Beitragsordnungen zum neuen Kindergartenjahr (01.08.) ist<br />

aufgrund der vor Anwendung herbeizuführenden Zustimmung in den Elternbeiratssitzungen<br />

der Kindertageseinrichtungen ebenfalls nicht umsetzbar.


- 2 -<br />

Die Verwaltung hat daher aus den vorgenannten Gründen, nach vorheriger Beratung im<br />

BSKA am 04.05.2011 (vgl. Drucksache 1133/2008-2013), dem im November 2010 gegründeten<br />

„Arbeitskreises zur Erarbeitung einer neuen Beitragsordnung“, bestehend<br />

aus Vertretern der Politik, der Kindergartenträger sowie der Verwaltung, am 10.05.2011<br />

vorgeschlagen, den Termin zur Anwendung der neuen Beitragsordnungen künftig auf<br />

den 01.01. eines Jahres zu legen, beginnend mit dem 01.01.2012. Auf Nachfrage in<br />

anderen Kommunen des Kreisgebietes wird dies zum Teil ebenfalls so praktiziert.<br />

In der Sitzung des Arbeitskreises am 10.05.2011 bestanden hiergegen von den anwesenden<br />

Vertretern der Politik und der Kindergartenträger keine Einwände.<br />

2. Finanzielle Auswirkungen<br />

Die finanziellen Auswirkungen bei Anwendung der neuen Beitragsordnung künftig zum<br />

01.01. eines Jahres sind erst nach erfolgter Prüfung der Betriebskostenabrechnungen<br />

des Jahres 2010 der <strong>Oldesloe</strong>r Kindertageseinrichtungen darstellbar.<br />

Der Arbeitskreis muss seine Beratungen zur Erarbeitung einer neuen Betragsordnung<br />

nach der Sommerpause fortsetzen. Mittlerweile konzentrieren sich die Überlegungen<br />

auf zwei alternative Modelle. Nach den vorläufigen Berechnungen der Verwaltung ist<br />

jedoch erkennbar, dass eine Verschiebung des Inkrafttretens neuer Beitragsordnungen<br />

vom 01.08. auf den 01.01. eines Jahres zu keinen Einnahmeeinbußen bei den Trägern,<br />

d.h. im Umkehrschluss zu keinen höheren Betriebskostenzuschüssen der Stadt <strong>Bad</strong><br />

<strong>Oldesloe</strong> führen wird.<br />

3. Leitwerte<br />

Die jährliche Neuberechnung der Beitragsordnungen für die Kindertagesstätten der<br />

Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> dient der Weiterentwicklung der Kinderbetreuung und entspricht<br />

damit dem Leitwert „<strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> – die familienfreundliche Stadt der Generationen mit<br />

Tradition“.<br />

4. Vorschlag zum Beschluss<br />

Der Bildungs- Sozial- und Kulturausschuss empfiehlt der Stadtverordnetenversammlung<br />

/ Die Stadtverordnetenversammlung beschließt:<br />

Die von den Verwaltung jährlich neu zu erarbeitenden Beitragsordnungen für die Kindertagesstätten<br />

in <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> sollen zukünftig zum 01.01. einen Jahres angewandt<br />

werden, beginnend mit dem 01.01.2012.<br />

Die neuen Beitragsordnungen für das Jahr 2012 sind dem Bildungs- Sozial- und Kulturausschuss<br />

im vierten Quartal 2011 zu vorbereitenden Beschlussfassung für die Stadtverordnetenversammlung<br />

vorzulegen.<br />

Im Auftrag<br />

Thomas Sobczak<br />

Fachbereichsleiter


Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong><br />

Der Bürgermeister<br />

Fachbereich Hauptamt<br />

Datum<br />

24.05.2011<br />

Aktenzeichen<br />

I 023.144; 333.5; 022.3<br />

VdM<br />

<strong>Beschlussvorlage</strong><br />

öffentlich<br />

Drucksachen-Nr.<br />

1174/2008-2013<br />

TOP<br />

Beratungsfolge<br />

Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss<br />

Stadtverordnetenversammlung<br />

Sitzungsdatum<br />

08.06.2011<br />

27.06.2011<br />

Erhöhung des Barzuschusses für die <strong>Oldesloe</strong>r Musikschule für Stadt und Land<br />

e.V. ab 01.01.2012<br />

hier: Antrag der <strong>Oldesloe</strong>r Musikschule für Stadt und Land e.V.<br />

1. Sachverhalt<br />

Mit Antrag vom 23.05.2011 hat die <strong>Oldesloe</strong>r Musikschule für Stadt und Land e.V.<br />

anliegenden Antrag auf Erhöhung der jährlichen finanziellen Förderung gestellt.<br />

2. Finanzielle Auswirkungen<br />

Der jährliche Zuschuss der Stadt ist zurzeit lt. Beschluss der<br />

Stadtverordnetenversammlung vom 28.04.2010 ab 2011 auf maximal 25.000 €<br />

begrenzt.<br />

Ferner wird auf den Jahresbericht 2010 verwiesen. Die damit in die Sitzung des BSKA<br />

am 30.03.2011eingebrachte Drucksache Nr. 1098/2008-2013 beinhaltet auch die<br />

periodengerechte finanzielle Abrechnung der Bezuschussung der letzten Jahre.<br />

3. Leitwerte<br />

Die Mitgliedschaft im Verein <strong>Oldesloe</strong>r Musikschule für Stadt und Land e.V. und die<br />

damit verbundene kostenmäßige Beteiligung entspricht dem Leitwert der Bildungsstadt<br />

mit kultureller Identität. Damit wird dazu beigetragen, als Bildungsstandort in Stormarn<br />

anerkannt zu werden.<br />

4. Vorschlag zum Beschluss<br />

Der Wortlaut des Antrags, den die Leitung der <strong>Oldesloe</strong>r Musikschule für Stadt und<br />

Land e.V. (musikpädagogische Leitung und kaufm. Geschäftsführung) im<br />

Einvernehmen mit dem Vorstand des Trägervereins (Delegierte der Mitglieder Stadt<br />

1 von 2


- 2 -<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>, Stadtjugendring, Jugendförderverein Sülfeld, Stadt Reinfeld) stellt, lautet<br />

wie folgt:<br />

Die Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> gewährt der <strong>Oldesloe</strong>r Musikschule für Stadt und Land e.V. ab<br />

dem Jahr 2012 und für die folgenden Jahre einen Barzuschuss von 42.000,00 €.<br />

Die <strong>Oldesloe</strong>r Musikschule für Stadt und Land e.V. wird aufgefordert, die an der<br />

Finanzierung beteiligten Gemeinden von der Anhebung des Barzuschusses zu<br />

überzeugen und eine Verteilungsgerechtigkeit herzustellen.<br />

Im Sinne der Gerechtigkeit beim Ausgleichen der Deckungslücke ist die<br />

Verwaltungspauschale für Teilnehmer aus nicht an der Finanzierung beteiligten<br />

Gemeinden anzupassen. Die Verwaltungspauschale wird als notwendiger<br />

Finanzierungsanteil betrachtet.<br />

Im Auftrag<br />

Malte Schaarmann<br />

C:\Dokumente und Einstellungen\000.2\Desktop\PM_AB_SITZUNGEN_PDF_Archiv\Produktion\11_Erhoehun.doc 27.05.2011


Antrag der <strong>Oldesloe</strong>r Musikschule für Stadt und Land e.V.<br />

an den BSKA der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> am 08. Juni 2011.<br />

Sehr geehrte Mitglieder des<br />

Bildungs‐, Sozial‐ und Kulturausschusses der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>,<br />

auf den folgenden Seiten stellt die <strong>Oldesloe</strong>r Musikschule für Stadt und Land e.V. einen Antrag<br />

auf Erhöhung der jährlichen finanziellen Förderung. Vorausschickend möchten wir Ihnen an<br />

dieser Stelle unsere Gedanken für Ihre Entscheidungsfindung kurz darstellen:<br />

1. Die <strong>Oldesloe</strong>r Musikschule leistet kulturelle und musikalische Basis‐Bildungsarbeit.<br />

Alle kulturellen und musikalischen Einrichtungen und letztendliche die Gemeinschaft der<br />

Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt, profitieren von dieser Basis‐Arbeit: die Chöre der<br />

evangelischen Kirche, der reguläre Musikunterricht und die Ensembles aller allgemein<br />

bildenden Schulen, die kulturelle Integrationsarbeit, die Jugendpflege, die Spielmannszüge<br />

und nicht zuletzt die Familien in denen musiziert wird.<br />

2. Die <strong>Oldesloe</strong>r Musikschule ist ein Standortfaktor für <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> und Nordstormarn.<br />

3. Das Land Schleswig‐Holstein fördert die Arbeit der Musikschulen mit rund 650.000,00 €.<br />

Kreise und Kommunen fördern Musikschulen mit rd. 2,3 und 2,6 Millionen Euro. Das ist<br />

eine prozentuale Förderung der Gesamtkosten der Musikschulen aller Kreise von 11,6%<br />

und 12,8% der Kommunen und Gemeinden (zusammen 24,4%), (Quelle: Musikschulen in<br />

Schleswig‐Holstein, Dokumentation 2009, VdM‐SH). Der öffentliche BAR‐Zuschuss, ohne<br />

Raumkostenerstattungen, beträgt immer noch 21%. Die <strong>Oldesloe</strong>r Musikschule wird (ohne<br />

Raumkosten) mit 6,25% von der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> gefördert.<br />

4. Wie kann die <strong>Oldesloe</strong>r Musikschule von der Landesförderung profitieren?<br />

Das Land Schleswig‐Holstein fördert Musikschulen mit einem Gesamtbeitrag. Die Verteilung<br />

dieses Gesamtbetrages hat die Landesregierung an den Verband deutscher Musikschulen<br />

abgegeben. Die Festlegung der Kriterien für eine qualitativ hochwertige, professionelle, der<br />

Bildungsgerechtigkeit verpflichteten und damit förderfähigen Musikschularbeit hat der<br />

Verband deutscher Musikschulen (VdM) übernommen und tut dieses im Vertrauen der<br />

Landesregierung. Nur eine VdM‐Musikschule erhält einen Zuschuss aus Landesmitteln.<br />

5. Welche Auswirkungen hat es, wenn die Landesförderung in <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> ankommt?<br />

a. Die Kommunen ermöglichen es der Musikschule einen bestimmten Qualitätsstandard<br />

zu erreichen (Erläuterung weiter unten) = Qualitätsstufe 1<br />

b. Sind die Rahmenbedingungen für Qualitätsstufe 1 erreicht, ermöglicht die Förderung<br />

des Landes Qualitätsstufe 2<br />

Qualitätsstufe 0 = eine Musikschule, die sich so nennt ohne überprüfbare Qualitätsmaßstäbe<br />

Qualitätsstufe 1 = Die Qualitätsmaßstäbe des Landes Schleswig‐Holstein und der<br />

Bundesrepublik für Musikschulen = Herstellung der Förderfähigkeit<br />

Qualitätsstufe 2 = Die Qualität, die zusätzlich durch die Förderung aus Landesmitteln<br />

erreicht werden kann<br />

C:\Dokumente und Einstellungen\000.2\Desktop\PM_AB_SITZUNGEN_PDF_Archiv\Produktion\11_1_110515An.doc 1


Sachverhalt<br />

Die <strong>Oldesloe</strong>r Musikschule für Stadt und Land e.V. befindet sich seit 2008 im qualifizierenden<br />

Aufnahmeverfahren für die Mitgliedschaft im Verband deutscher Musikschulen.<br />

Die Vertreter der politischen Fraktionen von CDU, SPD, FDP und Grünen in <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> sprachen<br />

mit dem Bundesverbandsvorsitzenden Winfried Richter und dem Landesverbandsvorsitzenden<br />

Richard Ferret, dem Vorstandsvorsitzenden der <strong>Oldesloe</strong>r Musikschule sowie der<br />

Musikschulleitung, am 09. November 2010 über die Erreichung der noch nicht erfüllten Kriterien<br />

zur Aufnahme in den VdM. Die politischen Vertreter hatten die Gelegenheit, Informationen zu<br />

erhalten und Fragen bezüglich der Kriterien und der Mitgliedschaft zu stellen.<br />

Der VdM versteht die Mitglieds‐Musikschulen als kommunale Bildungseinrichtungen, die, egal in<br />

welcher Organisationsform tätig (gGmbH, Eigenbetrieb, Verein, Stiftung, kommunal), von den<br />

Kommunen finanziell gesichert sind und den Bildungsauftrag der Kommunen übernehmen. Die<br />

Herstellung der vom Land Schleswig‐Holstein erwarteten und vom VdM vertretenen Qualität ist<br />

somit das, für die Mitgliedschaft, notwendige Bekenntnis der Kommunen zur Bildungseinrichtung<br />

MUSIKSCHULE.<br />

In der Satzung des Trägervereins der <strong>Oldesloe</strong>r Musikschule für Stadt und Land e.V. sind die<br />

Qualitätsanforderungen des VdM als Maßstab für die <strong>Oldesloe</strong>r Musikschularbeit verankert, ebenso<br />

wie die Übernahme des kommunalen Bildungsauftrages im Kooperationsvertrag mit der Stadt <strong>Bad</strong><br />

<strong>Oldesloe</strong> dokumentiert ist. Damit ist ein deutlicher Hinweis gegeben worden, dass eine<br />

qualitätsvolle, gerechte und professionelle musikalische Bildungsarbeit in <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> und für die<br />

Umgebung gewollt ist.<br />

Nach acht Jahren als e.V.‐Musikschule mit einer kommunalen Förderung, die den kommunalen<br />

Sparzwängen genüge geleistet hat, (bitte beachten Sie Anlage 1) gilt es nun einen Qualitätsstandard<br />

zu erreichen, der die Mitgliedschaft im VdM und damit die Unterstützung mit Landesmittel,<br />

ermöglicht.<br />

Um diese Qualität zu erreichen, sollten folgende Entwicklungen in der <strong>Oldesloe</strong>r Musikschule<br />

von Seiten der Kommunen unterstützt und ermöglicht werden:<br />

1. zwei zusätzliche, fest angestellte pädagogische Mitarbeiter/innen in Vollzeit, die Aufgaben<br />

von Fachbereichsleitungen übernehmen.<br />

2. Aufwertung und Intensivierung des gemeinsamen Musizierens und damit Förderung des<br />

Ensemblebereichs (Orchesterarbeit für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Kooperationen)<br />

C:\Dokumente und Einstellungen\000.2\Desktop\PM_AB_SITZUNGEN_PDF_Archiv\Produktion\11_1_110515An.doc 2


Darstellung der finanziellen Auswirkungen bei Festanstellung von zwei pädagogischen<br />

Mitarbeiter/innen mit Fachbereichsverantwortung:<br />

Gehalt (38 Std./W) AGA 23% Gesamt<br />

Kosten für ein/e pädagogische/n<br />

Mitarbeiter/in 32.604,00 € 7.498,92 € 40.102,92 €<br />

Entgelte aus Unterricht ca. 32.000,00 €<br />

Deckungslücke ‐8.102,92 €<br />

AGA= Arbeitgeberanteil<br />

Wird ein Musikpädagoge fest angestellt, müssen Unterrichtszeiten von freiberuflichen<br />

Musikpädagogen auf diesen Mitarbeiter verteilt werden, da zusätzliche Schüler/innen nicht spontan<br />

zur Verfügung stehen (Notwendigkeit der Auslastung des fest angestellten Musikpädagogen).<br />

Der Kostendeckungsbeitrag, der durch die freiberufliche Tätigkeit erzielt wird, fällt weg und muss<br />

in der Kalkulation für die Kosten einer Festanstellung berücksichtig werden.<br />

Honorar* KSK 3,9% Gesamt<br />

Kosten für eine/n freiberufliche/n<br />

Instrumentalpädagogen/in 26.613,36 € 1.037,92 € 27.651,28 €<br />

Entgelte aus Unterricht ca. 32.000,00 €<br />

Deckungsbeitrag 4.348,72 €<br />

*Das Honorar ist äquivalent zum Stundenumfang einer Lehrkraft mit 38 Std./W berechnet.<br />

KSK= Künstlersozialkasse<br />

Zwei fest angestellte Musikpädagogen belasten die<br />

die Musikschule mit 16.200,00 €<br />

Der Kostendeckungsbeitrag, der der Musikschule fehlt<br />

beträgt 8.700,00 €<br />

Es entsteht eine zusätzliche Deckungslücke von 24.900,00 €<br />

Die Festanstellung von Musikpädagogen hat positive Auswirkung auf die Qualität der<br />

musikalischen Bildungsarbeit der <strong>Oldesloe</strong>r Musikschule (Qualitätsstufe 1):<br />

Intensivierung der Eltern‐ und Schülerarbeit in pädagogischen Gesprächen<br />

Verstärkung der Kooperationen mit allgemein bildenden Schulen<br />

(Konzeptentwicklung und Umsetzung) fördert die musikpädagogische Basisarbeit<br />

Organisation von regelmäßigen musikalischen Wettbewerben (Qualitätssteigerung, ‐<br />

überprüfung, ‐sicherung)<br />

Verbesserung der musikalischen Bildung in allen Altersgruppen<br />

Sicherung der Kontinuität des Unterrichtes in den Fachbereichen<br />

Kontinuierliche Ensemblearbeit in den Fachbereichen kann aufgebaut werden<br />

Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit<br />

Intensivierung der musikalischen Veranstaltungen in Stadt und Land<br />

C:\Dokumente und Einstellungen\000.2\Desktop\PM_AB_SITZUNGEN_PDF_Archiv\Produktion\11_1_110515An.doc 3


Ensemblearbeit<br />

Ziel ist es, für die Fachbereiche Streicher, Holzbläser, Blechbläser, Zupfinstrumente je ein<br />

eigenes Ensemble aufzubauen, sowie ein Musikschulorchester für Kinder und eins für<br />

Jugendliche und Erwachsene.<br />

Jede/r Schüler/in der <strong>Oldesloe</strong>r Musikschule sollte die Möglichkeit erhalten in einem<br />

Ensemble ihres/seines Instrumentes zu musizieren und sich im Orchester zu beteiligen. Für<br />

diese Ergänzungsfächer sollte nur ein geringes Teilnahmeentgelt gezahlt werden. Wenn<br />

kein Einzel‐ oder Gruppenunterricht genommen wird, erhöht sich das Teilnehmerentgelt<br />

entsprechend.<br />

Diese Arbeit kann von den zusätzlich fest angestellten Musikpädagogen geleistet werden.<br />

Konsequenzen aus der, durch die Anhebung der kommunalen Förderung erreichten<br />

Qualitätsstufe 1:<br />

1. Die <strong>Oldesloe</strong>r Musikschule wird Mitglied im VdM und erhält jährlich ca. 20.000,00 € aus<br />

dem Topf der schleswig‐holsteinischen Landesförderung für Musikschulen. Dieser<br />

Zuschuss kann zur Optimierung der musikalischen Bildungsarbeit an der Basis in<br />

Zusammenarbeit mit den allgemein bildenden Schulen (Ganztagsschulangebote) und<br />

den Kindergärten (musikalische Früherziehung) eingesetzt werden.<br />

Die Qualitätsstufe 2 wird erreicht.<br />

2. Die <strong>Oldesloe</strong>r Musikschule erhält jährlich einen Anteil am „Musikschultaler“ (bereits<br />

2010 und 2011 erhielt die Musikschule einen Anteil aus dem Musikschultaler von je rd.<br />

3.200,00 Euro, als Zeichen der Anerkennung für gute Musikschularbeit). Diese<br />

Förderung soll für Projekte der musikalischen Bildung verwendet werden, die außerhalb<br />

der regulären Musikschulfinanzierung stattfinden. Es handelt sich also um zusätzliche,<br />

attraktive, jedoch schwer finanzierbare Angebote für die Schüler/innen.<br />

3. Als Kreisstadt und Mittelzentrum bietet <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> ihren Bewohnerinnen und<br />

Bewohner und denen der umliegenden Gemeinden, eine von Seiten des Landes<br />

Schleswig‐Holstein in Qualität der Arbeit und Professionalität anerkannte kulturelle<br />

Bildungseinrichtung, und entspricht damit ihrem Anspruch eine „Bildungsstadt mit<br />

kultureller Identität“ zu sein.<br />

C:\Dokumente und Einstellungen\000.2\Desktop\PM_AB_SITZUNGEN_PDF_Archiv\Produktion\11_1_110515An.doc 4


Konsequenz der dargestellten Deckungslücke:<br />

Die Deckungslücke der <strong>Oldesloe</strong>r Musikschule, ohne Berücksichtigung der eingenommen<br />

Verwaltungspauschale von Teilnehmern aus Gemeinden, die nicht an der Finanzierung<br />

beteiligt sind, betrug in 2010 rund 39.000,00 Euro.<br />

Die zusätzliche Deckungslücke, die durch die Festanstellung von zwei Musikpädagogen für<br />

die Fachbereichsleitung, Ensemblearbeit und Verbesserung der Kooperationen mit<br />

allgemein bildenden Schulen und Kindergärten entsteht, beträgt rund 25.000,00.<br />

Für die finanzierenden Kommunen und die Teilnehmer aus nicht finanzierenden<br />

Gemeinden werden die Erhöhung des jährlichen Barzuschusses und eine Anpassung der<br />

Verwaltungspauschale notwendig.<br />

Wie wird die Deckungslücke von 64.000,00 Euro gerecht verteilt:<br />

Anzahl Zuschuss notwendige Anhebung des<br />

Zuschussberechnung SOLL der TN 2010/2011 Zuschusses ab 2012 um:<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> 42.000,00 € 752 25.000,00 € 17.000,00 €<br />

Amt <strong>Oldesloe</strong> Land 6.000,00 € 108 3.600,00 € 2.400,00 €<br />

Reinfeld 5.600,00 € 100 1.700,00 € 3.900,00 €<br />

TN anderer Gemeinden<br />

(Verwaltungspauschale) 10.400,00 € 186 6.000,00 € 4.500,00 €<br />

64.000,00 € 1146 36.600,00 €<br />

Die Leitung der <strong>Oldesloe</strong>r Musikschule für Stadt und Land e.V. (musikpädagogische<br />

Leitung und kaufm. Geschäftsführung) stellt, im Einvernehmen mit dem Vorstand des<br />

Trägervereins (Delegierte der Mitglieder Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>, Stadtjugendring,<br />

Jugendförderverein Sülfeld, Stadt Reinfeld), folgenden Antrag:<br />

Die Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> gewährt der <strong>Oldesloe</strong>r Musikschule für Stadt und Land e.V. ab dem<br />

Jahr 2012 und für die folgenden Jahre einen Barzuschuss von 42.000,00 €.<br />

Die <strong>Oldesloe</strong>r Musikschule für Stadt und Land e.V. wird aufgefordert, die an der<br />

Finanzierung beteiligten Gemeinden von der Anhebung des Barzuschusses zu überzeugen<br />

und eine Verteilungsgerechtigkeit herzustellen.<br />

Im Sinne der Gerechtigkeit beim Ausgleichen der Deckungslücke ist die<br />

Verwaltungspauschale für Teilnehmer aus nicht an der Finanzierung beteiligten Gemeinden<br />

anzupassen. Die Verwaltungspauschale wird als notwendiger Finanzierungsanteil<br />

betrachtet.<br />

C:\Dokumente und Einstellungen\000.2\Desktop\PM_AB_SITZUNGEN_PDF_Archiv\Produktion\11_1_110515An.doc 5


ANLAGE 1<br />

Vergleich von Wirtschaftlichkeit und Effizienz der Musikschule in kommunaler<br />

Trägerschaft und der <strong>Oldesloe</strong>r Musikschule für Stadt und Land e.V.<br />

Es sind Einsparungen von rund 390.000,00 € in den vergangenen 8 Jahren darstellbar, die<br />

durch die Ausgliederung der <strong>Oldesloe</strong>r Musikschule aus der kommunalen Trägerschaft in<br />

eine Vereinsträgerschaft im Jahr 2003 für die Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> möglich wurden. Darin<br />

nicht enthalten sind die vielen ehrenamtlich geleisteten Arbeits‐ und Überstunden für die<br />

<strong>Oldesloe</strong>r Musikschule, z.B. ehrenamtliche Musikschulleitung im Jahr 2002.<br />

Zusätzlich wurde die Qualität der Musikschularbeit in allen Bereichen der Pädagogik, der<br />

Öffentlichkeitsarbeit und der Einbindung in das kulturelle Leben von Stadt und Land,<br />

erheblich gesteigert. Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler ist seit dem Jahr 2000 um<br />

114% gestiegen.<br />

BAB VHS (Musik) JA Musikschule<br />

2000 2010<br />

Anzahl der Teilnehmer 536 1146<br />

Einnahmen aus Unterricht 193.743,00 € 338.889,00 €<br />

Kosten freiberufliche<br />

Dozenten 169.929,00 € 292.400,00 €<br />

Deckungsbeitrag 23.814,00 € 46.489,00 €<br />

114,01% 115,90%<br />

andere Einnahmen 16.000,00 €<br />

(u.a. Verwaltungspauschale)<br />

Kosten<br />

Räume ohne Angabe 80.000,00 €<br />

Leitung 31.573,00 € 32.500,00 €<br />

Verwaltung 26.026,00 € 25.100,00 €<br />

Hausmeister 13.997,00 €<br />

Geschäftskosten 4.717,00 € 21.600,00 €<br />

Umlage VHS Leitung auf<br />

die VHS Fachbereiche 15.497,00 €<br />

Arbeitgeberkosten 17.000,00 €<br />

Gesamt 91.810,00 € 96.200,00 €<br />

E/A Deckungslücke ‐68.000,00 € ‐34.000,00 €<br />

Ausgleich der<br />

Deckungslücke durch die<br />

Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> 68.000,00 € 25.000,00 €<br />

In den vergangenen 8 Jahren in Vereinsträgerschaft konnte die <strong>Oldesloe</strong>r Musikschule rund<br />

50.000,00 € an zweckgebundenen Spenden akquirieren, die im Jahresabschluss gesondert<br />

dargestellt werden und in dem Vergleich oben nicht berücksichtig sind. Diese 50.000,00 €<br />

sind für Instrumente und Büroausstattung verwendet worden.<br />

C:\Dokumente und Einstellungen\000.2\Desktop\PM_AB_SITZUNGEN_PDF_Archiv\Produktion\11_1_110515An.doc 6


Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong><br />

Der Bürgermeister<br />

Volkshochschule<br />

Datum<br />

25.05.2011<br />

Aktenzeichen<br />

I.40.10 023.144<br />

Berichtsvorlage<br />

öffentlich<br />

Drucksachen-Nr.<br />

1177/2008-2013<br />

TOP<br />

Beratungsfolge<br />

Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss<br />

Sitzungsdatum<br />

08.06.2011<br />

Akademie für berufliche Weiterbildung an der VHS <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>: Entwicklungsstand<br />

und Perspektiven<br />

1. Sachverhalt<br />

Nach der Eröffnung der Akademie für berufliche Weiterbildung im Herbst 2010 wurden<br />

in der Folgezeit, von Oktober 2010 bis April 2011, verschiedene Maßnahmen zur Entwicklung<br />

der Akademie ergriffen, mit dem Ziel Firmen und deren Mitarbeiter/innen auf<br />

das Angebot der Akademie aufmerksam zu machen. Folgende Maßnahmen wurden<br />

umgesetzt:<br />

Gespräche mit Personalverantwortlichen ortsansässiger Firmen (darunter Hako Werke,<br />

Minimax, Aspen, Feige Filling, Asklepios, Borowski & Hopp u.a.m.)<br />

Informationsabende zur Vorstellung des Akademieprogramms und zur Beratung über<br />

Förderprogramme (1x/Monat)<br />

Angebot von Strategieworkshops als Kompaktseminar für KMU (4)<br />

Akademiedozentenversammlung<br />

Entwicklung eines Corporate Identity mit Logo und Slogan<br />

Herausgabe eines Programmfaltblattes 2011<br />

Aufbau eines Firmenverteilers (bisher rd. 450 Adressen) und Bewerbung der Akademie<br />

über diesen Verteiler<br />

Sukzessiver Aufbau, Aktualisierung und Pflege der Internetseite www.akademiebadoldesloe.de<br />

Bereitstellung der Programmdaten in verschiedenen externen Kursdatenbanken für<br />

berufliche Weiterbildung<br />

Mittlerweile sind einige positive Ergebnisse aus den o.g. Maßnahmen zu verzeichnen:<br />

a) im zweiten Quartal 2011 wurden Rahmenverträge mit zwei großen Firmen vor Ort<br />

abgeschlossen, aus denen die Akademie zunächst zeitlich unbefristet, bzw. bis zur<br />

Vertragserneuerung nach 2 Jahren, als Schulungspartner für Wirtschaftsenglisch<br />

hervorgeht. Hieraus resultieren 21 fortlaufende Kurse mit 102 TN, die von der<br />

Akademie an der VHS koordiniert werden (finanzielle Auswirkungen siehe Punkt 2.)<br />

1 von 3


- 2 -<br />

b) Aus dem Seminarprogramm der Akademie wurden aus den Themenbereichen Informationstechnologie<br />

und Kommunikation bisher fünf zeitlich befristete Schulungen<br />

durchgeführt.<br />

c) Die VHS wurde im April 2011 als Kooperationspartnerin für die Umsetzung der<br />

inklusiven Weiterbildung „Persönliche Zukunftsplanung innerhalb des Projektes<br />

„Neue Wege zur Inklusion“ angefragt (weitere Informationen siehe auch Anlagen<br />

2, 2.1, 2.2).<br />

d) Des Weiteren wurde die VHS <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> im Mai 2011 von der Geschäftsführung<br />

der Feige Filling GmbH als Kooperationspartnerin für die Umsetzung von berufsbegleitenden<br />

Studiengängen vor Ort angefragt, insbesondere in der Fachrichtung<br />

Betriebswirtschaft, später ggf. auch für Mechanik und Elektronik. Die Konzepte für<br />

die Studiengänge sind bereits entwickelt und praxiserprobt (über die hauseigene<br />

Haver & Boecker Akademie in NRW in Kooperation mit der Fachhochschule Meschede<br />

und der Siemens AG als Träger). Darüber sind Inhalt, Umfang, Abschluss<br />

(Bachelor, bzw. Master) und Kosten definiert und die Dozenten sind vorhanden. Die<br />

Studiengänge laufen bereits erfolgreich in NRW und in den neuen Bundesländern<br />

mit aktuell rund 140 Studierenden (weitere Informationen siehe auch im Internet unter<br />

http://www.haver-academy.de/de/studium.html).<br />

Auch wenn die Seminare aus dem offenen Programm der Akademie bis dato noch nicht<br />

so stark wie gehofft nachgefragt werden, ist als erfolgreiche Zwischenbilanz festzuhalten,<br />

dass die Akademie für berufliche Weiterbildung am Bildungsmarkt sehr positiv<br />

wahrgenommen wird und Betriebe vor Ort auf den Träger als Kooperationspartner für<br />

die Umsetzung von beruflichen Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen zugehen.<br />

Die VHS <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> erachtet ihre Rolle als Kooperationspartner als wichtigen und<br />

richtigen Schritt für die zukünftige Organisationsentwicklung, weil die Zusammenarbeit<br />

in Verbünden wie den oben beschriebenen, die VHS als Einrichtung insgesamt stärkt.<br />

Die VHS kann sich mit ihrer Akademie für berufliche Weiterbildung als attraktiver Weiterbildungspartner<br />

in der Region positionieren und verankern.<br />

Die verstärkte Nachfragesituation im Bereich der beruflichen Weiterbildung in Form von<br />

Firmenschulungen und Kooperationsprojekten, die die VHS aktuell erfährt, spricht für<br />

eine möglichst baldige Erhöhung des Stundenvolumens, denn die VHS verfügt mit den<br />

vorhandenen Personalkapazitäten nicht über die nötigen personellen Ressourcen, die<br />

erforderlich sind, um die Aufgaben zukünftig erfolgreich abzuwickeln und von den Erfolgen<br />

partizipieren zu können.<br />

Es wäre denkbar, die vorhandene Stelle einer pädagogischen Mitarbeiterin um 10 bis<br />

15 Stunden aufzustocken oder eine neue 0,5 Stelle einzurichten. Die Aufstockung der<br />

internen Stelle könnte deswegen etwas schlanker ausfallen, weil die Stelleninhaberin<br />

mit sämtlichen Arbeitsvorgängen und Fachanwendungen bereits bestens vertraut ist.<br />

Ein Externer hingegen müsste in das komplexe Aufgabengebiet komplett neu eingearbeitet<br />

werden, sodass der zu erwartende zeitliche Reibungsverlust über einen entsprechend<br />

höheren Stundenansatz zu kompensieren wäre.<br />

Mit Beschluss des GSKA am 25.06.2003 wurde der VHS schon einmal eine halbe Stelle<br />

für wettbewerbsorientiertes Marketing zugesagt. Die Einrichtung dieser Stelle sollte dazu<br />

dienen, einen Beitrag zur Steigerung des Gesamtkostendeckungsgrades zu leisten.<br />

Die VHS hat diese Stelle seinerzeit aufgrund gegenläufiger Entwicklungen auf dem Bildungsmarkt<br />

nicht in Anspruch genommen.<br />

- 3 -


- 3 -<br />

2. Finanzielle Auswirkungen<br />

Aus den o.g. fortlaufenden Firmenschulungen und Projekten sind im Zeitraum eines<br />

Jahres folgende Deckungsbeiträge nach Abzug der fixen Kosten zu erwarten:<br />

Firmenschulungen Wirtschaftsenglisch: 25.000,00 €<br />

Inklusive Weiterbildung 5.000,00 €<br />

Berufsbegleitender Studiengang 2.000,00 €<br />

Summe: 32.000,00 €<br />

Die Kosten für die Aufstockung von Stunden auf der vorhandenen Stelle in der VHS<br />

bzw. die Einrichtung einer neuen halben Stelle können über den Firmenschulungsbetrieb<br />

und die Projekte refinanziert werden.<br />

Die zu erwartende vermehrte Buchung von Akademieseminaren und/oder andere Folgeaufträge<br />

sind in dieser Aufstellung noch nicht berücksichtigt.<br />

3. Leitwerte<br />

Die Akademie für berufliche Weiterbildung an der VHS <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> leistet einen Beitrag<br />

für die Entwicklung und Sicherung der Stadt als Wirtschaftsstandort gemäß der<br />

Leitwerte:<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> – die lebendige und mobile Stadt mit hoher Wirtschaftskraft<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> - die Bildungsstadt mit kultureller Identität<br />

4. Weiteres Vorgehen/Empfehlung<br />

Der Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss unterstützt die Organisationsentwicklung<br />

der VHS <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> als Kooperationspartnerin für Firmenschulungen Wirtschaftsenglisch,<br />

Inklusive Weiterbildung, berufsbegleitende Studiengänge und ggf. weitere Kooperationen<br />

im Bereich der beruflichen Bildung.<br />

Für die Beschlussfassung über eine für zunächst auf 2 Jahre befristete Stundenaufstockung<br />

bzw. über die auf 2 Jahre befristete Einrichtung einer halben Stelle für wettbewerbsorientiertes<br />

Bildungsmarketing an der VHS <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>, beauftragt der BSKA<br />

die Verwaltung mit der Erstellung einer <strong>Beschlussvorlage</strong> für die nächste Sitzung des<br />

BSKA im August 2011.<br />

Alternativ<br />

Der BSKA unterstützt die Organisationsentwicklung der VHS <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> als Kooperationspartnerin<br />

für Firmenschulungen Wirtschaftsenglisch, Inklusive Weiterbildung, berufsbegleitende<br />

Studiengänge und ggf. weitere Kooperationen im Bereich der beruflichen<br />

Bildung nicht.<br />

Im Auftrage<br />

Malte Schaarmann<br />

Fachbereichsleiter<br />

Anlagen<br />

1. Programmfaltblatt 2011 der Akademie für berufliche Weiterbildung<br />

an der VHS <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong><br />

2. Inklusive Weiterbildung „Persönliche Zukunftsplanung“ - Bericht<br />

2.1 Kurskonzept<br />

2.2 Projektbericht


Aktenvermerk<br />

Anlage 2<br />

Sachbearbeiter/Sachbearbeiterin: Frau Linnemann Datum: 25.05.2011<br />

Organisationseinheit:<br />

Volkshochschule<br />

Aktenzeichen: I.40.10 023.144 -<br />

Neue Entwicklung in der VHS-Arbeit<br />

hier: Inklusive Weiterbildung 'Persönliche Zukunftsplanung'<br />

Ende April 2011 wurde die Akademie für berufliche Weiterbildung an der VHS <strong>Bad</strong><br />

<strong>Oldesloe</strong> von dem Ausbildungsleiter der Stormarner Werkstätten und einem Lehrer<br />

der Fachhochschule für Sozialpädagogik in Lensahn als Kooperationspartner für die<br />

Umsetzung der inklusiven Weiterbildung „Persönliche Zukunftsplanung“ im Rahmen<br />

des Projektes „Neue Wege zur Inklusion – Zukunftsplanung in Stormarn“ angefragt.<br />

Diese Weiterbildung ist für Menschen mit und ohne Behinderungen konzipiert, die<br />

Zukunftsplanung machen und begleiten wollen (25% Menschen mit Behinderungen,<br />

40% Fachkräfte und 10% Führungskräfte aus Organisationen, die Menschen mit Behinderungen<br />

begleiten, 10% Eltern, die als Multiplikatoren arbeiten wollen, 15% TN,<br />

die im Sinne eines Innovationstransfers Erfahrungen in das Projekt einbringen).<br />

Inhaltlich bietet die inklusive Weiterbildung eine praktische Einführung in die Methode<br />

der Persönlichen Zukunftsplanung und die Moderation von Unterstützungskreisen.<br />

Jede/-r wird im Laufe der Weiterbildung mindestens an einer Zukunftsplanung aktiv<br />

teilnehmen. Die TN werden sich über die Erfahrungen mit der Zukunftsplanung austauschen<br />

und sich gegenseitig bei der Umsetzung unterstützen.<br />

Die Weiterbildung umfasst 6 Module à 2 Tage und ein Abschlusskolloquium.<br />

Es gibt eine Reihe von Argumenten, die für das Projekt und das inklusive Weiterbildungsangebot<br />

sprechen, z.B.:<br />

Die Inklusion und gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen in einer Stadt und<br />

einer Region ist durch die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen<br />

zu einem rechtlich verbindlichen politischen Leitziel geworden.<br />

Persönliche Zukunftsplanung unterstützt die persönliche Teilhabe von Menschen<br />

mit Behinderung in ihnen wichtigen Bereichen der Gesellschaft.<br />

Persönliche Zukunftsplanung unterstützt, dass Dienstleister für Menschen mit<br />

Behinderungen ihre Dienstleistungen personenzentrierter, flexibel und inklusiv<br />

ausrichten. Das Projekt bietet einen Rahmen, in dem veränderungsbereite Organisationen<br />

aus der Region trägerübergreifend an der Weiterentwicklung ihrer<br />

Dienstleistungen in Richtung Personenzentrierung und Inklusion zusammenarbeiten<br />

können und Mitarbeiter geschult werden.<br />

Persönliche Zukunftsplanung ist eine Methode, die für verschiedene Zielgruppen<br />

von Menschen mit und ohne Behinderung sinnvoll sein kann, um Veränderungen<br />

im Leben zu planen.


- 2 -<br />

<br />

<br />

Die Weiterbildung ist inklusiv angelegt, so dass Menschen mit und ohne Behinderung<br />

gemeinsam lernen. Dies führt zu einer Weiterentwicklung eines inklusiven<br />

Kursangebots und einer neuen Lernkultur.<br />

Die Stadt ist der Ort, an dem sich die Teilhabe von Menschen verwirklicht. Eine<br />

Stadt, die für alle Bürger offen ist, ist eine Stadt, in der alle gerne leben.<br />

Die Ziele und Inhalte der inklusiven Weiterbildung gehen einher mit den Aufgaben<br />

der VHS <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>, die in § 2 der Satzung formuliert sind:<br />

Die Volkshochschule hat die satzungsgemäße Aufgabe, Erwachsenen und Heranwachsenden<br />

diejenigen Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln, die erforderlich sind, um sich unter den<br />

gegenwärtigen und für die Zukunft zu erwartenden Lebensbedingungen in allen Bereichen einer<br />

freiheitlich rechtsstaatlich geordneten Gesellschaft zurechtfinden zu können. Dazu bietet die<br />

Volkshochschule Hilfen für das Lernen, für die Orientierung und Urteilsbildung und für die Eigentätigkeit.<br />

(Auszug aus der Satzung der Volkshochschule <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> vom 03.08.1998, S.1, §2<br />

Aufgaben.)<br />

Die Weiterbildung steht ebenso im Einklang mit dem Leitbild, dass die VHS im Rahmen<br />

des Qualitätsmanagementprozesses verfasst hat:<br />

Das Programmangebot der Volkshochschule <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> richtet sich grundsätzlich an Alle, die<br />

sich für Lebenslanges Lernen interessieren, unabhängig von gesellschaftlicher Stellung oder<br />

Herkunft und umfasst das gesamte Spektrum der Bildungsarbeit.<br />

Die Bildungsangebote sind für alle Alters- und Zielgruppen zugänglich und werden von Kindern<br />

und Jugendlichen, Berufstätigen bis hin zu Menschen im hohen Lebensalter wahrgenommen.<br />

Die Volkshochschule achtet auf die kontinuierliche Aktualisierung des Kursangebotes. Die Ergebnisse<br />

aus der Evaluation und persönliche Anregungen von Lernenden werden in der Programmplanung<br />

berücksichtigt. Für Menschen mit einem besonderen Bildungsbedarf werden<br />

spezielle Zielgruppenangebote geschaffen. (Auszug aus dem Leitbild der Volkshochschule <strong>Bad</strong><br />

<strong>Oldesloe</strong>, Stand 22.10.2010, Version 1.1, veröffentlicht auf der Homepage: www.vhsbadoldesloe.de).<br />

Aktuell hat die VHS spezielle Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche (inklusive<br />

Förderzentrum für Legasthenie und Dyskalkulie), sowie für die Zielgruppen Frauen,<br />

Senior/innen, Migrant/innen und Analphabet/innen im offenen Kursangebot.<br />

Spezielle Kursangebote für die Zielgruppe der Menschen mit Behinderungen gab es<br />

bisher nur vereinzelt: Seit 2008 führt die VHS <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> für die Stormarner Werkstätten<br />

den Kurs „Erste Schritte am PC“ als Auftragsmaßnahme, also in Form einer<br />

geschlossenen/exklusiven Veranstaltung regelmäßig durch. Seit dem Herbstsemester<br />

2010 beteiligt sich die VHS <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> an einer kreisweiten Veranstaltungsreihe<br />

der Volkshochschulen im Kreis Stormarn, im Rahmen derer, in Kooperation mit<br />

verschiedenen Trägern der Behindertenhilfe, Kursangebote für Menschen mit Lernschwierigkeiten<br />

offen im VHS-Programmheft ausgeschrieben werden: Menschen mit<br />

Behinderungen und Benachteiligungen können durch das offene Kurskonzept zusammen<br />

mit weiteren Interessierten miteinander und voneinander lernen.<br />

Aufgrund der Übereinstimmung mit den Zielen, Inhalten und der Aufgabe der VHS-<br />

Arbeit, möchte die VHS sich an dem Projekt „Neue Wege zur Inklusion“ als Bildungsträger<br />

beteiligen und ab 2012 die inklusive Weiterbildung trägerübergreifend für die<br />

Region Stormarn anbieten. Das Konzept für die inklusive Weiterbildung liegt vor (siehe<br />

Anlage 1: Weiterbildung in Persönlicher Zukunftsplanung 2011, PowerPoint-<br />

Präsentation, Verfasser Dr. Stefan Doose) und ist bereits in der Praxis erprobt (siehe<br />

Anlage 2, Neue Wege zur Inklusion, Projektbericht 2009-2010). Die Weiterbildung<br />

umfasst sechs 2-tägige Weiterbildungsmodule, individuelles Einzelcoaching der Teilnehmer/innen<br />

sowie ein Abschlusskolloquium und ist über eine Laufzeit von 12 Monaten<br />

angelegt.


- 3 -<br />

Das Curriculum mitsamt dem Referententeam ist bereits vorhanden ist, daher muss<br />

die VHS weder Konzeptionsarbeit leisten noch Dozentenakquisition betreiben. Die<br />

Aufgabe der VHS zur Durchführung des Projektes ist im Wesentlichen in der Sicherstellung<br />

der organisatorischen und koordinativen Rahmenbedingungen mit folgenden<br />

Zusammenhangstätigkeiten zu sehen:<br />

Kursverwaltung: Bereitstellung von Seminarräumen inklusive Unterrichtsmedien<br />

Dozenten- und Teilnehmerverwaltung: An- und Abmeldungen, Abrechnung<br />

der TN-Entgelte und Honorare<br />

Organisation der Seminarverpflegung<br />

Beratung der Teilnehmer/innen für die Auswahl und Beantragung geeigneter<br />

Förderprogramme<br />

Recherche und Antragstellung geeigneter Förderprogramme für die Weiterbildung<br />

Finanzielle Auswirkungen<br />

Für einen Weiterbildungsdurchlauf fallen folgende Kosten an:<br />

Seminare Referenten (600 €/Tag) * 13 7.200,00 €<br />

Kursbegleitung inkl. Vor- und Nachbereitung 7.200,00 €<br />

Reisekosten Referenten und Kursbegleitung 1.800,00 €<br />

Seminarmaterialien 1.000,00 €<br />

Coaching in der Umsetzung der Zukunftspläne 200 €/TN 4.000,00 €<br />

Seminarverpflegung (10 €/Tag/TN * 13 * 20) 2.600,00 €<br />

Zwischensumme: 23.800,00 €<br />

Raummiete VHS (110 €/Tag) * 13 1.430,00 €<br />

Personalkosten VHS (Koordination, Beratung, Verwaltung (15% der Zwischensumme)<br />

3.570,00 €*<br />

Gesamtsumme: 28.800,00 €<br />

Demgegenüber stehen gesamtkostendeckende Einnahmen aus TN-Entgelten:<br />

(Staffelbeiträge, abhängig von der Anzahl der TN)<br />

Gesamtkosten: 28.800,00 € / 16 TN = 1.800,00 €/TN<br />

Gesamtkosten: 28.800,00 € / 18 TN = 1.600,00 €/TN<br />

Gesamtkosten: 28.800,00 € / 20 TN = 1.440,00 €/TN<br />

*Die Umsetzung der inklusiven Weiterbildung bedarf zusätzlicher personeller Kapazitäten,<br />

die in der Drucksache 1177/2008-2013 dargestellt sind.<br />

Weitere Informationen zur inklusiven Weiterbildung<br />

Anlage 2.1: Kurskonzept, Weiterbildung in Persönlicher Zukunftsplanung 2011,<br />

PowerPoint-Präsentation, Verfasser Dr. Stefan Doose<br />

Anlage 2.2: Projektbericht 2009-2010, Neue Wege zur Inklusion<br />

Linnemann


Neue Wege zur Inklusion<br />

Inklusive Weiterbildung in<br />

Persönlicher Zukunftsplanung<br />

in <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> 2012<br />

Dr. Stefan Doose / Sabine Klein


Inklusion<br />

Gleiche Rechte für<br />

Menschen, die verschieden sind.<br />

Niemand wird ausgegrenzt,<br />

weil er anders ist.<br />

Vielfalt ist<br />

willkommen und wertgeschätzt.


Umkehrgebot<br />

UN-Konvention<br />

z.B. Artikel 19<br />

• Einrichtungen müssen sich<br />

verändern, öffnen, weiterentwickeln,<br />

neu aufstellen<br />

• Agentur für unerbrachte<br />

Dienstleistungen zur Inklusion<br />

• Wohnen wo, wie und wem ich will.<br />

• Persönliche Assistenz<br />

• Gemeindenahe Dienstleistungen<br />

– unterstütztes Wohnen<br />

– Unterstützte Beschäftigung<br />

– Freizeitassistenz<br />

– Bildungsassistenz<br />

• Normale Einrichtungen und Dienste<br />

müssen auch für Menschen mit<br />

Behinderung zugänglich sein.<br />

• Unabhängig von Art und Schwere der<br />

Behinderung


Die Ausgangsfrage


Persönliche Zukunftsplanung<br />

„Persönliche Zukunftsplanung bezieht sich auf eine<br />

Familie von methodischen Planungsansätzen um<br />

gemeinsam mit Menschen mit einer Behinderung, ihren<br />

Familien und Freunden positive Veränderungsprozesse<br />

auf der Ebene<br />

– der Person,<br />

– der Organisation<br />

– sowie des Gemeinwesens<br />

zu gestalten und umzusetzen.“<br />

(Übersetzung nach John O`Brien 1996)


Persönliche Zukunftsplanung<br />

„Der Prozess der Persönlichen Zukunftsplanung<br />

schlägt eine Reihe von Aufgaben vor und hält verschiedene Methoden bereit,<br />

die uns helfen einen Prozess mit Menschen zu beginnen,<br />

um ihre Fähigkeiten aufzudecken, Möglichkeiten vor Ort zu entdecken und<br />

neue Dienstleistungen zu erfinden, die mehr helfen als im Weg stehen“<br />

Beth Mount


Neue Wege zur Inklusion<br />

inklusive Weiterbildung Persönliche<br />

Zukunftsplanung in Flensburg<br />

• Weiterbildung in Persönlicher Zukunftsplanung mit Menschen mit und<br />

ohne Behinderung<br />

• Weiterbildung 6 Seminare a 2 Tage - 2012 / 2013 – 20 TeilnehmerInnen<br />

• Aufbaukurs für MultiplikatorInnen (ggf. gemeinsam mit Flensburg und<br />

Hamburg) 4 Seminare a 2 Tage - 2013 – 20 TeilnehmerInnen<br />

• Mit veränderungsbereiten Organisationen, die ihre Dienstleistungen<br />

personenzentriert ausrichten wollen<br />

• <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>, Kreis Storman<br />

• mit einigen Botschaftern von guten Ideen von außerhalb<br />

• Regionale Plattform – Netzwerk der Kooperationspartner<br />

• Bildungsträger vor Ort, durchgehende Kursbegleitung, ReferentInnen aus<br />

dem Netzwerk Persönliche Zukunftsplanung, Projektbegleitung<br />

• Persönliche Zukunftsplanungen und Unterstützungskreise


Kosten der Weiterbildung<br />

• Seminare Referenten (600 €/Tag ) * 13 7.200,00 €<br />

• Reisekosten Referenten und Kursbegleitung 1.800,00 €<br />

• Kursbegleitung inkl. Vor- und Nachbereitung 7.200,00 €<br />

• Seminarmaterialien 1.000,00 €<br />

• Coaching in der Umsetzung der Zukunftspläne 200 €/TN 4.000,00 €<br />

• Seminarverpflegung (Getränke, Kekse, Mittagessen) 2.600,00 €<br />

– 10 €/Tag/TN * 13 * 20<br />

• Raummiete (?)<br />

• Verwaltungsumlage VHS (?)<br />

• Gesamtkosten 24.000 – 30.000 € / 20 TN 1.400 – 1.500 € /TN


Fördermöglichkeiten<br />

• Bildungsprämie<br />

(bis zu einem versteuernden Jahreseinkommen 25.600 €/ 51.200 €)<br />

50% der Seminarkosten max. 500 Euro - muss vor Anmeldung über den<br />

Weiterbildungsverbund Flensburg beantragt werden<br />

• Weiterbildungsbonus S.-H für kleinere und mittlere<br />

Unternehmen<br />

max. 45% der Weiterbildungskosten (Seminarkosten [max 12 Eutro/ Stunde]<br />

plus pauschalierte Kosten der Freistellung) muss vor Anmeldung über die<br />

Investitionsbank Schleswig-Holstein beantragt werden<br />

• Stiftungen<br />

• Persönliches Budget?<br />

• AktivRegion?


Mögliche<br />

Termine, Themen, Trainer<br />

Modul 1 Grundlagen der Persönlichen Zukunftsplanung – Kennen lernen<br />

Januar 2012 Dr. Stefan Doose und Sabine Klein<br />

Modul 2 Methoden Personenzentrierten Denkens<br />

März 2012 Wiebke Kühl und Sabine Klein<br />

Modul 3 Unterstützungskreise<br />

Mai 2012<br />

Susanne Göbel und Sabine Klein<br />

Modul 4 Personenzentrierte Planung und Persönliche Lagebesprechung<br />

Juni 2012 Ulla Sievers und Sabine Klein<br />

Modul 5 MAPS und PATH im Unterstützungskreis<br />

August 2012 Wiebke Kühl und Sabine Klein<br />

Modul 6 Sozialräume gestalten und Organisationen verändern<br />

Oktober 2012 Dr. Stefan Doose und Sabine Klein<br />

Abschlusskolloquium<br />

Dezember 2012 Dr. Stefan Doose und Sabine Klein


Modul 1:<br />

Grundlagen der Persönlichen<br />

Zukunftsplanung - kennen lernen


Ziele<br />

Kennen lernen<br />

• der Grundlagen Persönlicher Zukunftsplanung<br />

• der Weiterbildungsgruppe<br />

• der Struktur der Weiterbildung


Inhalte<br />

• Inklusion als Ziel<br />

• Einführung in die Grundlagen Persönlicher Zukunftsplanung –<br />

Überblick über den Prozess<br />

• Grundhaltung (John O’Brien: Augen, Ohren, Mund)<br />

• Was ist gute Unterstützung?<br />

• Struktur der Weiterbildung<br />

• Wer benötigt welche Unterstützung, um erfolgreich an der<br />

Weiterbildung teilzunehmen<br />

• Überblick über die existierenden Materialien zu Persönlicher<br />

Zukunftsplanung


Methoden<br />

• Visuelle Darstellung des Wegs persönlicher<br />

Zukunftsplanung mit (Playmobil-) Figuren<br />

• Kartensets* (Lebensstilkarten, Hutkarten, Traum-Karten)<br />

• Persönliche Profilposter*<br />

• Erfolgsplakat


Prozess<br />

• Elemente der Weiterbildung<br />

• Unterschiedliche Anforderungen für die<br />

verschiedenen Zertifikatsstufen<br />

• Einander kennenlernen<br />

• Gruppenbildung<br />

• Bis zum nächsten Seminar: erste Überlegungen<br />

wer mit wem planen möchte


Modul 2: Methoden<br />

Personen-zentrierten Denkens


Ziel<br />

• Methoden und Hilfsmittel des<br />

Personenzentrierten Denkens kennenlernen,<br />

ausprobieren und einsetzen können


Inhalt<br />

• Methoden, um Menschen kennen zu lernen<br />

• Den Hintergrund Personen-zentrierten Denkens,<br />

Planens und Handelns erfahren<br />

• Mit Hilfe von Geschichten die wichtigsten<br />

Methoden und Hilfsmittel kennenlernen<br />

• Informationen sammeln um eine “Eine Seite über<br />

mich” – zu erstellen


Methoden<br />

• Eigene Geschichten und Fälle einbringen<br />

• Übungen und ausprobieren<br />

• Was macht einen Tag gut / was schlecht<br />

• Negative Zuschreibungen umdeuten<br />

• Kommunikationspläne<br />

• Kreative Methoden um Informationen zu sammeln<br />

• Das eigene Profil “Eine Seite über mich” zusammenstellen<br />

– in 2er Teams<br />

• Geschichten, Gruppendiskussionen


Prozess<br />

• Informationen für das Persönliche Profil sammeln<br />

Bis zum nächstenSeminar:<br />

• Die kennengelernten Methoden für sich selbst und<br />

im Arbeitsumfeld ausprobieren<br />

• Die „eine Seite über mich“ fertigstellen<br />

• Über Unterstützungskreise nachdenken


Modul 3:<br />

Unterstützungskreise<br />

und Menschen verbinden


Ziele<br />

• Das Konzept von Unterstützungskreisen<br />

verstehen und in der Lage sein einen<br />

Unterstützungskreis zu starten.<br />

• In der Lage sein Kräfte und Menschen im<br />

Umfeld der Person zu erkennen, zu<br />

mobilisieren und einzuspannen


Inhalt<br />

• Netzwerke<br />

• Menschen im Gemeinwesen verbinden<br />

• Unterstützungskreise aufbauen<br />

• Moderation und Begleitung von<br />

Unterstützungskreisen<br />

• Einführung in das grafische Gestalten


Methoden<br />

• Freundeskreis<br />

• Beispiele für Unterstützungskreise<br />

• Bericht einer Person über ihren Unterstützungskreis<br />

• Mit Killerphrasen umgehen<br />

• Familienschatzkarten entwerfen<br />

• Verschiedene Hüte als Beispiel für Rollen ausprobieren*<br />

• Verschiedene Brillen als Beispiel für Perspektiven<br />

ausprobieren*<br />

• Der Turm der Kraft – als Symbol für Unterstützungskreise<br />

und Teamentwicklung*


• Wer plant mit wem<br />

• Kollegiale Beratung<br />

Bis zum nächsten Block:<br />

Prozess<br />

• Das Gelernte für sich selbst und im Arbeitsumfeld<br />

erproben<br />

• Konkrete Überlegungen über Planungsprozesse<br />

anstellen<br />

• Den ersten Unterstützungskreis vorbereiten


Modul 4:<br />

Personenzentrierte Planung und<br />

Persönliche Lagebesprechung


Ziel<br />

• Das einseitige Profil zu einem detaillierten<br />

Plan weiterentwickeln können


Inhalt<br />

• Vom Profil zur Planung<br />

• Moderations- Fähigkeiten trainieren<br />

• Entwicklung eines personenzentrierten Plans<br />

• Wie läuft eine Persönliche Lagebesprechung ab?<br />

• Eine Persönliche Lagebesprechung erproben<br />

• Persönliche Zukunftsplanung und individuelle<br />

Teilhabeplanung


Methoden<br />

• Vorstellung von konkreten Fällen<br />

• Rollenspiele<br />

• Barrierren in der Umsetzung erkunden –<br />

Gruppenübungen – Diskussionen<br />

• Neue und mehr Methoden Personen Zentrierten<br />

Denkens kennenlernen und ausprobieren –<br />

(Alleine und in 2er Teams)


Prozess<br />

• Aus dem Profil eine Planung entwickeln<br />

• Unterstützung durch die Trainer <<br />

– Reflexion der Planungsprozesse<br />

• Kollegiale Beratung<br />

Bis zum nächsten Seminar:<br />

• Weiterplanen


Modul 5:<br />

MAPS und PATH<br />

in Unterstützungskreisen


Ziele<br />

• Die Methoden MAPS und PATH kennen<br />

lernen und in verschienden Arrangements<br />

umsetzen und moderieren können.


Inhalt<br />

• Der MAPS Prozess<br />

• Der PATH Prozess<br />

• Das Potential von MAPS und PATH und<br />

Möglichkeiten diese zu verbinden<br />

• Moderation<br />

• Einbeziehung von Menschen, die sich nicht<br />

lautsprachlich ausdrücken können


Methoden<br />

• Geschichten<br />

• Kleine Gruppenübungen zum selber Planen<br />

• Video Ausschnitte ansehen<br />

• Think Tanks üben<br />

• Kraft Felder (Vision, +, - )


Prozess<br />

• Neue Methoden kennen lernen<br />

• Moderation und Begleitung von<br />

Planungsprozessen<br />

• Kollegiale Beratung<br />

• Reflexion der Planungsprozesse<br />

• Bis zum nächsten Block: weiterplanen


Modul 6:<br />

Sozialräume gestalten und<br />

Organisationen verändern


Ziele<br />

• In der Lage sein Barrieren und Möglichkeiten für<br />

erfolgreiche Übergänge und Veränderungen von<br />

Organisatiionen zu erkennen.<br />

• Auf Basis inidividueller Planungen Schritte und<br />

konkrete Handlungen für weiterführende<br />

Veränderungen ableiten können.


Inhalt<br />

• Barrieren für Übergänge und Veränderung von<br />

Organisationen<br />

• Unterstützende Faktoren für erfolgreiche Übergänge und<br />

Veränderung von Organisationen<br />

• Die gelernten Methoden für unterschiedliche Zielgruppen<br />

und Übergangssituation einsetzen<br />

• Elemente einer personenzentrierten, lernenden<br />

Organisation<br />

• Die Rollen und Aufgaben der einzelnen Beteiligten in<br />

einem Veränderungsprozess<br />

• Strategien für Veränderung auf Ebene der Organisation<br />

und der Region entwickeln


Methoden<br />

• Was wurde gelernt auf der Ebene der Person,<br />

Organisation, Region<br />

• Erfolgsgeschichten teilen<br />

• Eine Zukunftswerkstatt moderieren<br />

• Ressourcen im Sozialraum erschließen<br />

• Prozess von individueller zu strategischer<br />

Veränderung<br />

• Pläne für weitere Schritte entwickeln


Prozess<br />

• Aktionpläne erstellen<br />

• Einigung über Projekte<br />

• Planungsgeschichten dokumentieren<br />

• Das Portfolio fertigstellen<br />

• Wer macht beim MultiplikatorInnen-Kurs<br />

mit?


Anforderungen<br />

Basiszertifikat<br />

• Teilnahme an allen Treffen<br />

(max. 2,5 Tage dürfen versäumt werden)<br />

• Methoden der Zukunftsplanung für sich selbst<br />

erprobt haben<br />

• Aktiv an mind. einem Planungsprozess<br />

teilgenommen haben (egal in welcher Rolle)


Anforderungen<br />

qualifiziertes Zertifikat für ModeratorInnen<br />

• Mindestens drei Planungsprozesse in<br />

unterschiedlichen Rollen<br />

(mind. eine ko-moderiert)<br />

• Inkl. eine Planung für sich selbst<br />

• Die Planungsprozesse und gelernten Methoden<br />

reflektieren<br />

• ein Portfolio abgeben


Anforderungen<br />

qualifiziertes Zertifikat für MultiplikatorInnen<br />

• Teilnahme an der MultiplikatorInnen-<br />

Schulung (September 2012-März 2013)<br />

• Mind. einen Workshop, Seminar zum<br />

Thema Persönliche Zukunftsplanung<br />

(mit-)gestaltet und ausgewertet haben<br />

• Ein kleines Projekt zum Thema Persönliche<br />

Zukunftsplanung machen, dokumentieren<br />

und reflektieren


Portfolio<br />

• Selbst gestalteter Sammel-Ordner mit Beiträgen<br />

aus der Weiterbildung zum Thema Persönliche<br />

Zukunftsplanung<br />

• Zeigen, dass man aktiv in der Weiterbildung und einer<br />

Persönlichen Zukunftsplanung dabei war<br />

• Z.B. ausgefüllte Arbeitsblätter, Berichte von Planungen,<br />

Geschichten, Gedanken, Zeichnungen, Fotos, Videos,<br />

Sprüche zum Thema Zukunftsplanung,<br />

Projektergebnisse…


Inhalte Portfolio<br />

• Selbst gestalteter Sammel-Ordner zum Thema Persönliche<br />

Zukunftsplanung<br />

• Einleitung (liebe Leser)<br />

• Übersicht der Inhalte der Weiterbildung (Programme)<br />

• Ich-Seiten<br />

• Berichte von Planungen<br />

• Abschlussreflexion – was habe ich gelernt?<br />

• Weiteres zum Thema (Gedanken, Projekte, Seminare,<br />

Veranstaltungen)


Verfasser<br />

Dr. Stefan Doose<br />

Steinrader Hauptstr. 16<br />

D-23556 Lübeck<br />

Tel. 0451 8804777<br />

Fax 0451 8804744<br />

E-Mail stefan.doose@t-online.de


Projektbericht 2009‐2010<br />

Neue Wege zur Inklusion – Zukunftsplanung im Kreis Ostholstein<br />

Entwicklung einer inklusiven Weiterbildung in Persönlicher Zukunftsplanung<br />

Das Projekt „Neue Wege zur Inklusion – Zukunftsplanung im Kreis Ostholstein“ startete<br />

am 1.2.2009 und lief bis zum 31.12.2010. Das Projekt wird um wichtige europäische<br />

Elemente erweitert durch das europäische Leonardoprojekt „New Paths to<br />

Inclusion“, das vom 1.10.2009 bis 30.9.2011 läuft. Durch das Landesprojekt konnte<br />

auch die für das europäische Projekt erforderliche Kofinanzierung sichergestellt<br />

werden. Deshalb läuft die inhaltliche Arbeit des Projekts im Rahmen des Leonardo-<br />

Projekts „New Path to Inclusion“ weiter, obwohl das Landesinklusionsprojekt bereits<br />

Ende 2010 endete. Der Bericht umfasst den inhaltlichen Bericht für das<br />

Landesinklusionsprojekt und das europäische Projekt mit Stand Ende März 2011 und<br />

den finanziellen Verwendungsnachweis für 2010.<br />

Die Projektorganisation<br />

Die Projektabwicklung erfolgte über die Ostholsteiner Behindertenhilfe GmbH, die als<br />

Antragsteller und Projektträger gegenüber dem Ministerium auftrat, die Mittel<br />

verwaltete und über Kooperationsverträge die entsprechenden Arbeitsaufträge<br />

gemäß des Projektplans erteilte.<br />

Die inhaltliche Projektkoordination lag in der Hand von Dr. Stefan Doose von der<br />

Fachschule für Sozialpädagogik in Lensahn. Die Steuerung der operativen Aufgaben<br />

des Projektes erfolgte durch ein Projektteam, in dem Reinhard E. Sohns und Monika<br />

Imhäuser von der Ostholsteiner Behindertenhilfe GmbH, Angela Ulrich von der<br />

integra gGmbH, Brigritte Kröger vom Landesverband der Lebenshilfe und Dr. Stefan<br />

Doose von der Fachschule für Sozialpädagogik vertreten waren. Das Projektteam traf<br />

sich im Laufe des Inklusionsprojektes zehn Mal.<br />

Das Projekt „Neue Wege zur Inklusion – Zukunftsplanung in Ostholstein“ wurde durch<br />

ein großes Netz von Projektpartnern auf regionaler, Landes- und Bundesebene<br />

unterstützt. Die Projektpartner waren:<br />

o Ostholsteiner Behindertenhilfe (veränderungsbereite Organisation)<br />

o Integra (veränderungsbereite Organisation)<br />

o Fachschule für Sozialpädagogik Lensahn (Bildungsträger)<br />

o Prof. Dr. Andreas Hinz / Ines Boban, Martin-Luther-Universität Halle<br />

(Begleitforschung)<br />

o Kreis Ostholstein, KoSoz, Sozialministerium (Leistungsträger)<br />

o Mixed Pickles, Mensch zuerst (Selbstvertretung)


Projektbericht „Neue Wege zur Inklusion – Zukunftsplanung in Ostholstein“ 2009-2010<br />

o Förderzentrum Kastanienhof, Förderzentrum Papenmoor (Schule)<br />

o CareNetz gGmbH (Persönliches Budget, Übergang Schule-<br />

Erwachsenenleben)<br />

o Mittendrin e.V. Lübeck (Wohnen)<br />

o Inklusionsbüro - Landesverband Lebenshilfe und der Paritätische<br />

(Multiplikatoren auf Landesebene)<br />

o Hamburger Arbeitsassistenz, BAG UB (Arbeitsbegleitung und Qualifizierung)<br />

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Projektbericht „Neue Wege zur Inklusion – Zukunftsplanung in Ostholstein“ 2009-2010<br />

Die inklusive Weiterbildung Persönliche Zukunftsplanung<br />

Kernstück des Projektes war die Entwicklung und Durchführung einer inklusiven<br />

Weiterbildung in Persönlicher Zukunftsplanung.<br />

Kursentwicklung<br />

Zur Entwicklung der Weiterbildung wurde ein Kursentwicklerteam aus den<br />

TrainerInnen gebildet, dem neben Dr. Stefan Doose mit Ines Boban, Carolin Emrich,<br />

Susanne Göbel, Oliver Koenig die führenden ExpertInnen im deutschsprachigen<br />

Raum angehören. Prof. Dr. Andreas Hinz nahm für die Begleitforschung an den<br />

Treffen teil. Außerdem waren Mitglieder des Projektteams tageweise bei<br />

Kursentwicklertreffen präsent. Die Kursentwicklertreffen fanden vom 13.-15.3.2009 und<br />

vom 1.-2.8.2009 in den Räumen von mixed pickles e.V. in Lübeck sowie vom 22.-23.<br />

Januar 2011 in Eutin bei der OHBH statt.<br />

Dabei konnte das Curriculum für den Basiskurs und den Aufbaukurs entwickelt<br />

werden. Seit Ende 2009 wurde die Kursentwicklung mit den europäischen Partnern im<br />

Rahmen des europäischen Projektes weitergeführt und ausgebaut. So fanden<br />

insgesamt 4 Treffen der um Julie Lunt von Helen Sanderson Associates aus<br />

Großbritannien und Milena Johnova von QUIP aus der Tschechischen Republik<br />

erweiterten europäischen Curriculumsentwicklungsgruppe in Wien, Manchester, Prag<br />

und Lübeck statt. Es liegt jetzt auch das weiterentwickelte europäische Curriculum<br />

der Weiterbildung Persönliche Zukunftsplanung vor.<br />

Die Weiterbildung gliederte sich zunächst in zwei Basiskurse mit je vier Modulen à<br />

zwei Tagen und einen Aufbaukurs für MultiplikatorInnen mit ebenfalls vier Modulen à<br />

zwei Tagen mit TeilnehmerInnen mit und ohne Behinderung. Die Weiterbildung stand<br />

prinzipiell allen Interessierten im Kreis Ostholstein offen und war für die<br />

TeilnehmerInnen kostenlos.<br />

Die TeilnehmerInnen der Kurse sollten sich nach einem definierten Schlüssel wie folgt<br />

zusammensetzen:<br />

25 % Menschen mit Behinderungen, welche in Selbstvertretungsstrukturen<br />

arbeiten oder sich eine derartige Tätigkeit vorstellen können<br />

40% Fachkräfte aus Organisationen, die Menschen mit Behinderung begleiten<br />

und unterrichten<br />

10% Führungskräfte aus Organisationen<br />

10% Eltern, die als MultiplikatorInnen und Peer-Support für andere Eltern arbeiten<br />

bzw. arbeiten wollen<br />

15% TeilnehmerInnen außerhalb des Kreises Ostholstein, die im Sinne eines<br />

Innovationstransfers bestimmte Erfahrungen für das Projekt mitbringen (z. B. die<br />

Hamburger Arbeitsassistenz, die BAG UB für den Bereich berufliche Integration,<br />

der Landesverband Lebenshilfe, Mixed Pickles für den Bereich der<br />

Selbstvertretung behinderter Mädchen und Frauen, carenetz für das Persönliche<br />

Budget)<br />

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Projektbericht „Neue Wege zur Inklusion – Zukunftsplanung in Ostholstein“ 2009-2010<br />

Die TeilnehmerInnen des Aufbaukurses rekrutierten sich nach Interesse und Eignung<br />

für die MultiplikatorInnentätigkeit aus jeweils zwei Basiskursen.<br />

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Projektbericht „Neue Wege zur Inklusion – Zukunftsplanung in Ostholstein“ 2009-2010<br />

Der Basiskurs Persönliche Zukunftsplanung<br />

Der Basiskurs soll zur aktiven Unterstützung und Moderation eines Persönlichen<br />

Zukunftsplanungsprozesses befähigen. Der Aufbaukurs für MultiplikatorInnen soll zur<br />

Weiterverbreitung der Idee und Methode von Persönlicher Zukunftsplanung<br />

befähigen.<br />

Eine begonnene Fortbildung zum Thema Persönliche Zukunftsplanung in der<br />

Ostholsteiner Behindertenhilfe wurde wie geplant mit zwei zusätzlichen Modulen mit<br />

Susanne Göbel und Ines Boban auf das Niveau eines Basiskurses angehoben. Der<br />

erste Basiskurs mit 17 TeilnehmerInnen mit und ohne Behinderung endete somit<br />

bereits im März 2009.<br />

Der neue Basiskurs Persönliche Zukunftsplanung 2009 begann wie geplant mit 20<br />

TeilnehmerInnen im April 2009 und lief bis September 2009. Von den 20<br />

TeilnehmerInnen waren:<br />

6 TeilnehmerInnen mit einer Behinderung (30%)<br />

8 Fachkräfte aus Organisationen, die Menschen mit Behinderung begleiten und<br />

unterrichten (40%)<br />

2 Führungskräfte aus Organisationen (10%)<br />

3 ExpertInnen von Kooperationspartnern außerhalb des Kreises im Rahmen des<br />

Innovationstransfers (15%)<br />

1 Studentische Mitarbeiterin der Begleitforschung der Universität Halle als<br />

teilnehmende Beobachtung (5%)<br />

Die TeilnehmerInnen kamen aus 10 verschiedenen Organisationen. Neben der<br />

Ostholsteiner Behindertenhilfe und Integra als veränderungsbereite Organisationen<br />

im Kreis waren u.a. mixed pickles, mittendrin Lübeck, die Lebenshilfe, CareNetz<br />

Service, Job B, die Hamburger Arbeitsassistenz und eine Hilfeplanerin des Kreises<br />

Ostholstein vertreten. Trotz Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe ist es uns nicht<br />

gelungen in diesen Basiskurs Eltern mit einzubeziehen.<br />

Es fanden folgende Seminare statt:<br />

Modul 1: Grundlagen der Persönlichen Zukunftsplanung – Kennen lernen mit Susanne<br />

Göbel und Stefan Doose vom 24.-25.April 2009 in der Fachschule für Sozialpädagogik<br />

in Lensahn.<br />

Modul 2: Wege gehen – Prozesse der Persönlichen Zukunftsplanung kennen lernen<br />

mit Carolin Emrich und Stefan Doose vom 12.-13. Juni 2009 in der Fachschule für<br />

Sozialpädagogik in Lensahn.<br />

Modul 3: Mit dem Unterstützerkreis arbeiten – Netze knüpfen und Knoten lösen mit<br />

Ines Boban und Stefan Doose vom 10.-11.Juli 2009 in der Ostholsteiner<br />

Behindertenhilfe in Eutin.<br />

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Projektbericht „Neue Wege zur Inklusion – Zukunftsplanung in Ostholstein“ 2009-2010<br />

Modul 4: Konsequenzen von Persönlicher Zukunftsplanung – dranbleiben und<br />

verändern mit Oliver Koenig und Stefan Doose vom 11.-12.September 2009 in der<br />

Ostholsteiner Behindertenhilfe in Eutin.<br />

Die Inhalte des Basiskurses umfassten:<br />

· Menschenbild und Philosophie Persönlicher Zukunftsplanung<br />

· Erstellung eines Persönlichen Profils, verschiedene Planungsmethoden<br />

· Erkunden von Stärken und Fähigkeiten, Träumen und Zielen<br />

· Zukunftsplanungstreffen gestalten, Moderation von Unterstützungskreisen<br />

· Planungsergebnisse zeichnerisch festhalten<br />

· Einführung in die Planungsverfahren MAPS und PATH<br />

· Übergänge planen und begleiten, z.B. Schule –Erwachsenenleben<br />

· Unterstützerkreise für Menschen mit schweren Behinderungen<br />

· Sozialraumorientierung – Erschließung von Möglichkeiten vor Ort<br />

· Personenbezogene Dienstleistungen – passende Unterstützung organisieren<br />

Im Rahmen der Weiterbildung wurden auf der individuellen Ebene konkret<br />

persönliche Zukunftsplanungen durchgeführt und persönliche Veränderungsprozesse<br />

begleitet. Jede/r TeilnehmerIn des Basiskurses musste mindestens an einem<br />

Zukunftsplanungsprozess aktiv beteiligt sein, oft waren es wesentlich mehr.<br />

Bei der methodisch-didaktischen Gestaltung der inklusiven Weiterbildung wurde<br />

darauf geachtet, durch vielfältige methodische Zugänge, Visualisierungen,<br />

Geschichten, Praxisbeispiele und direkter Anwendung der Methoden Persönlicher<br />

Zukunftsplanung eine lebendige Lernatmosphäre zu schaffen. Die TeilnehmerInnen<br />

erhielten sehr umfangreiches Seminarmaterial und Materialien zur Persönlichen<br />

Zukunftsplanung. Wichtig ist, dass die Methoden direkt in der Weiterbildung<br />

ausprobiert und zwischen den Seminaren angewandt werden konnten. Die<br />

Begleitung und Reflexion der Umsetzungsprozesse über einen längeren Zeitraum in<br />

einer unterstützenden, kollegialen Gruppe erscheint ein wichtiges Erfolgsmoment<br />

dieser Weiterbildungen.<br />

Die heterogene Zusammensetzung der Lerngruppe war dabei eine stete<br />

Herausforderung für die Seminargestaltung, bot aber anderseits auch vielfältige<br />

Lernanlässe im Seminar. Die methodische Ausgestaltung einer inklusiven<br />

Weiterbildung mit Menschen mit Lernschwierigkeiten bleibt eine<br />

Entwicklungsaufgabe. Juliane Töpfer, die an der Europäischen Weiterbildung im<br />

Rahmen der wissenschaftlichen Begleitforschung teilgenommen hat, schreibt ihre<br />

Abschlussarbeit über dieses Thema an der Universität Halle. Wir erhoffen uns dadurch<br />

wertvolle Hinweise zur Weiterentwicklung einer inklusiven Erwachsenenbildung in<br />

diesem Bereich. Insgesamt hat sich die heterogene Zusammensetzung der<br />

Lerngruppe mit Menschen mit und ohne Behinderung, von unterschiedlichen Trägern<br />

in einer Region bewährt. Es hat sich gezeigt, dass so zwischen den in der Region<br />

tätigen Personen neue Netzwerke und eine intensivere, trägerübergreifende<br />

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Projektbericht „Neue Wege zur Inklusion – Zukunftsplanung in Ostholstein“ 2009-2010<br />

Zusammenarbeit entstehen. Der gezielte Einbezug von Leitungskräften in die<br />

Weiterbildung erwies sich ebenfalls als wichtig, um neue Handlungsweisen<br />

strategisch in die alltägliche Arbeit einzubauen. Bewährt hat sich auch, zusätzlich zu<br />

den Trägern einer Region innovative Träger von außerhalb einzuladen, um neue<br />

Impulse in die Region zu bringen und gute Praxis weiterzutragen.<br />

Die Doppelbesetzung der Seminare mit einer kontinuierlichen Seminarbegleitung und<br />

wechselnden ReferentInnen als ImpulsgeberInnen wurde von den TeilnehmerInnen<br />

als sehr bereichernd erlebt.<br />

Die Basisseminare wurden hinsichtlich ihrer Gestaltung insgesamt sehr positiv<br />

bewertet. Für viele TeilnehmerInnen war eine veränderte Sichtweise und konkrete<br />

Methoden für eine individuelle Zukunftsplanung wichtige Ergebnisse der<br />

Weiterbildung. Bei vielen TeilnehmerInnen zeigte sich jedoch eine Unsicherheit in der<br />

Moderation von Unterstützungskreisen, so dass dieses Thema eines der<br />

Schwerpunktthemen im Aufbaukurs wurde.<br />

Der Aufbaukurs Persönliche Zukunftsplanung<br />

Aus den beiden Basiskursen wurde dann mit interessierten und geeigneten<br />

TeilnehmerInnen der Aufbaukurs Persönliche Zukunftsplanung gebildet, der mit 20<br />

TeilnehmerInnen im November 2009 startete und bis September 2010 lief. Von den 20<br />

TeilnehmerInnen waren:<br />

5 TeilnehmerInnen mit einer Behinderung (25%)<br />

8 Fachkräfte aus Organisationen, die Menschen mit Behinderung begleiten und<br />

unterrichten (40%)<br />

2 Führungskräfte aus Organisationen (10%)<br />

4 ExpertInnen von Kooperationspartnern außerhalb des Kreises im Rahmen des<br />

Innovationstransfers (20%)<br />

1 Studentische Mitarbeiterin der Begleitforschung der Universität Halle als<br />

teilnehmende Beobachtung (5%)<br />

Die TeilnehmerInnen kamen aus 10 verschiedenen Organisationen. Neben der<br />

Ostholsteiner Behindertenhilfe und Integra als veränderungsbereite Organisationen<br />

im Kreis waren u.a. mixed pickles, mittendrin Lübeck, die Brücke Schleswig-Holstein,<br />

CareNetz Service, die Hamburger Arbeitsassistenz, die BAG UB und eine Hilfeplanerin<br />

des Kreises Ostholstein vertreten.<br />

Es fanden folgende Seminare statt:<br />

Modul 5: Sich neu orientieren – wohin will wer? mit Susanne Göbel und Stefan Doose<br />

vom 20.-21.November 2009 in der Ostholsteiner Behindertenhilfe in Eutin.<br />

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Projektbericht „Neue Wege zur Inklusion – Zukunftsplanung in Ostholstein“ 2009-2010<br />

Modul 6: Organisieren von personen-zentrierter Praxis – wie denn eigentlich? mit<br />

Oliver Koenig und Stefan Doose vom 29.-30. Januar 2010 in der Ostholsteiner<br />

Behindertenhilfe in Eutin.<br />

Modul 7: Reflektieren von personen-zentrierter Praxis – warum nochmal? mit Ines<br />

Boban und Stefan Doose vom 5.-6.März 2010 in der Ostholsteiner Behindertenhilfe in<br />

Eutin.<br />

Modul 8 Zu Ende bringen, damit Neues entsteht mit Carolin Emrich und Stefan Doose<br />

vom 23.-24.April 2010 in der Ostholsteiner Behindertenhilfe in Eutin.<br />

Abschlusstreffen mit Projektpräsentation und Zertifikatsübergabe am 17.9.2010 in der<br />

Ostholsteiner Behindertenhilfe in Eutin.<br />

Im Rahmen des Aufbaukurses mussten von den TeilnehmerInnen mindestens drei<br />

Persönliche Zukunftsplanungen begleitet worden sein. Außerdem sollte ein Projekt<br />

zur Weiterentwicklung von Persönlicher Zukunftsplanung entwickelt werden. Es<br />

haben sich in der Weiterbildung u.a. Projektgruppen zum Thema Persönliche<br />

Zukunftsplanung für Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung, zur<br />

Seminargestaltung und zur Materialentwicklung gebildet.<br />

Im Aufbaukurs standen neben inhaltlichen Impulsen durch die ReferentInnen vor<br />

allem die kollegiale Beratung und Reflexion der Planungsprozesse sowie die<br />

eigenständige Arbeit in Projekten im Vordergrund.<br />

Das Erreichen der Anforderungen der Weiterbildung dokumentierten die<br />

TeilnehmerInnen mit einem Portfolio, in dem sie sich selbst mit Methoden der<br />

persönlichen Zukunftsplanung vorstellen, die begleiteten Planungen und das Projekt<br />

dokumentieren und reflektieren.<br />

Für den Aufbaukurs konnte erstmalig die Internet-Lernplattform moodle bei bidok<br />

genutzt werden. Sie ermöglicht einen Austausch der Teilnehmer zwischen den<br />

Seminaren im Internet und den Austausch von Materialien, Dateien und Links zum<br />

Thema.<br />

Es war erfreulich und erstaunlich zu sehen, auf wie vielen verschiedenen Ebenen die<br />

Weiterbildung Veränderungsprozesse bewirkt und zu neuen Handlungsroutinen in der<br />

Praxis geführt hat. Die persönlichen Veränderungsprozesse reichten von dem Finden<br />

eines Außenarbeitsplatzes, der Bewilligung eines Persönlichen Budgets, dem<br />

Arbeitsplatzwechsel bis hin zum persönlichen Traumurlaub. Einige Beispiele auf der<br />

Ebene der Organisationen sollen im Folgenden geschildert werden:<br />

Eine Zielsetzung der Aufbauschulung und der europäischen Weiterbildung ist es,<br />

MultiplikatorInnen zum Thema Persönliche Zukunftsplanung zu gewinnen. Es zeichnet<br />

sich ab, dass dies gelingt. So wurden über 10 Seminare von TeilnehmerInnen zum<br />

Thema Persönliche Zukunftsplanung im Lande durchgeführt. Die MultiplikatorInnen<br />

sind mittlerweile auch von Organisationen aus anderen Bundesländern angefragt<br />

und haben dort weitere Seminare und Veranstaltungen durchgeführt.<br />

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Projektbericht „Neue Wege zur Inklusion – Zukunftsplanung in Ostholstein“ 2009-2010<br />

Aus allen Weiterbildungen wurde ein Netzwerk Persönliche Zukunftsplanung<br />

Ostholstein gegründet, dass sich zu sogenannten Studien- und Netzwerktagen<br />

vierteljährlich in Eutin bei der Ostholsteiner Behindertenhilfe trifft. Das erste Treffen<br />

fand am 4.2.2011 statt, weitere Treffen sind für den 27.5. und 23.9.2011 geplant. Für<br />

das Netzwerk wurde eine Internetaustauschplattform auf moodle eingerichtet.<br />

Die Rolle der veränderungsbereiten Organisationen<br />

Die Ostholsteiner Behindertenhilfe GmbH (OHBH) als großer Anbieter von Wohn- und<br />

Werkstätten, ambulant betreutem Wohnen und ab dem 1.1.2009 einer virtuellen<br />

Werkstatt sowie die integra gGmbH als regionaler Integrationsfachdienst (IFD) und<br />

Anbieter beruflicher Integrationsmaßnahmen sehen sich als veränderungsbereite<br />

Organisationen und wollen für Menschen mit Behinderungen Möglichkeiten zur<br />

Entwicklung einer Persönliche Zukunftsplanung anbieten und ihr<br />

Dienstleistungsangebot in Richtung Inklusion weiterentwickeln.<br />

Veränderungsprozesse im Sinne einer Persönlichen Zukunftsplanung und Inklusion<br />

stoßen an Systemgrenzen, wenn sie nicht auch als<br />

Organisationsentwicklungsprozesse gesehen werden. Insofern erwies sich der<br />

Grundansatz des Projektes, die Weiterbildung zum Thema Persönliche<br />

Zukunftsplanung gezielt mit veränderungsbereiten Organisationen in einer Region<br />

anzubieten, als sinnvoll. Durch das Engagement der Geschäftsführungen konnte<br />

Persönliche Zukunftsplanung als ein Element in der Weiterentwicklung des<br />

Dienstleistungsangebots für Menschen mit Behinderung verankert werden. So fand<br />

beispielsweise nach dem ersten Basiskurs eine halbtägige Fortbildung für alle<br />

Leitungskräfte der Ostholsteiner Behindertenhilfe zum Thema Persönliche<br />

Zukunftsplanung statt, um die Methode stärker im Bewusstsein aller Beteiligten zu<br />

verankern, Persönliche Zukunftsplanung ist seitdem regelmäßig Thema der<br />

Leitungsbesprechungen gewesen. Die Teilnahme von drei Leitungskräften aus dem<br />

Bereich Berufliche Bildung, Berufliche Integration und Wohnen der Ostholsteiner<br />

Behindertenhilfe hat dazu geführt, dass Elemente Persönlicher Zukunftsplanung zu<br />

einem festen Bestandteil in diesen Arbeitsbereichen geworden sind. Das Minibuch<br />

Personenzentriertes Denken, das im Rahmen des europäischen Projekts übersetzt<br />

worden ist, wurde den MitarbeiterInnen in Dienstbesprechungen vorgestellt und an<br />

alle MitarbeiterInnen verteilt. Die Methoden der Persönlichen Zukunftsplanung<br />

werden z.B. beim Bildungstag im Berufsbildungsbereich, bei der Berufsfindung in der<br />

Beruflichen Integration und im ambulant begleiteten Wohnen eingesetzt. Es fanden<br />

mehrere persönliche Zukunftsplanungsprozesse mit Unterstützerkreisen statt. Im<br />

stationären Wohnen sollen die Methoden nach und nach eingeführt werden. In<br />

jeder Wohnstätte wird dazu ein Ansprechpartner für Persönliche Zukunftsplanung<br />

benannt, außerdem sind Teamtage zu dem Thema geplant. Mit dem neuen<br />

Instrumentarium „Persönliches Zukunftsgespräch“ soll für die Bereiche Arbeit und<br />

Wohnen ein einheitliches Instrumentarium auf der Basis der Methoden der<br />

Persönlichen Zukunftsplanung entwickelt werden. Im Frühjahr 2011 wird eine<br />

viertägige Einführungs-Fortbildung mit 24 TeilnehmerInnen zum Thema<br />

Personenzentriertes Denken und Persönliche Zukunftsplanung in der Ostholsteiner<br />

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Projektbericht „Neue Wege zur Inklusion – Zukunftsplanung in Ostholstein“ 2009-2010<br />

Behindertenhilfe in Eutin von den im Rahmen der Weiterbildung ausgebildeten<br />

internen MultiplikatorInnen Ulf Baumann und Bernd Jungnickel-Strauß durchgeführt.<br />

Bei integra wird Persönliche Zukunftsplanung regelmäßig in der neuen Maßnahme<br />

Unterstützte Beschäftigung und im Übergang Schule-Beruf genutzt. Im November<br />

2011 fand ein Klausurtag statt, auf dem mit Methoden der Zukunftsplanung<br />

(Lagebesprechung und PATH) die Weiterentwicklung des Dienstes geplant wurde.<br />

CareNetz hat das Thema in einer Lehrerfortbildung beim IQSH zum Übergang Schule<br />

– Beruf aufgegriffen. Die beiden ehemaligen MitarbeiterInnen von CareNetz Sabine<br />

Klein und Wiebke Kühl, die beide den MultiplikatorInnenkurs in Persönlicher<br />

Zukunftsplanung absolvieren, wollen zukünftig freiberuflich in der<br />

CareNetzBeratergruppe im Land u.a. Seminare und die Moderation von Persönliche<br />

Zukunftsplanung anbieten. Jeweils eine von ihnen wird auch die geplanten<br />

umfassenden inklusiven Weiterbildungen Persönliche Zukunftsplanung in Flensburg<br />

und Storman begleiten.<br />

Das Thema Persönliche Zukunftsplanung wurde sowohl im Frühjahr 2009 als auch 2010<br />

als Wahlpflichtkurs Persönliche Zukunftsplanung in der Oberstufe der grundständigen<br />

Ausbildung von ErzieherInnen an der Fachschule für Sozialpädagogik in Lensahn<br />

angeboten. Das Thema Inklusion wurde als Querschnittsthema in der<br />

Erzieherausbildung verankert. Am 8.-9. April 2011 wird an der Fachschule für<br />

Sozialpädagogik ein Seminar zum Thema „Personenzentriertes Denken und<br />

Persönliche Zukunftsplanung in Kindertageseinrichtungen“ angeboten.<br />

Mixed Pickles und mittendrin in Lübeck haben Persönliche Zukunftsplanung in einem<br />

Modellprojekt in Lübeck im Übergang von der Familie zum eigenständigen Wohnen<br />

genutzt. Mittendrin veranstaltete mit BewohnerInnen, professionellen<br />

UnterstützerInnen, Eltern und Vorstand einen gemeinsamen Planungstag im<br />

Dezember 2010, auf dem mit Methoden der Persönliche Zukunftsplanung die<br />

Weiterentwicklung der Wohnprojekte und des Vereins geplant wurde. Mittendrin wird<br />

am 10.Mai 2011 einen öffentlichen Informationsabend zum Thema Persönliche<br />

Zukunftsplanung im Ägidienhof in Lübeck durchführen. Mixed Pickles hat ab 2011 ein<br />

neues Landesinklusionsprojekt bewilligt bekommen, indem die Methode der<br />

Persönliche Zukunftsplanung für den Übergang in die nachberufliche Zeit genutzt<br />

werden soll.<br />

Insgesamt zeigt sich, dass es sinnvoll ist, mehrere NutzerInnen von Dienstleistungen,<br />

professionelle Unterstützungspersonen und Leitungskräfte einer Organisation<br />

weiterzubilden, um neue Handlungsroutinen in den beteiligten Organisationen<br />

herauszubilden.<br />

Das Projekt „Neue Wege zur Inklusion – Zukunftsplanung im Kreis Ostholstein“<br />

ergänzte dabei gut die anderen Projekte und Vorhaben im Kreis, so z.B. das<br />

Landesprojekt Übergang Schule/ Beruf/ IFD, das Bundesprojekt JobBudget, die<br />

Entwicklung einer virtuellen Werkstatt durch die OHBH oder die Weiterentwicklung<br />

der Teilhabeplanung durch den Kreis, indem es mit dem Konzept der Persönlichen<br />

Zukunftsplanung ein ressourcenorientiertes und schnittstellenübergreifendes<br />

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Projektbericht „Neue Wege zur Inklusion – Zukunftsplanung in Ostholstein“ 2009-2010<br />

Planungsinstrumentarium einführt. Die Tatsache, dass TeilnehmerInnen von<br />

unterschiedlichen Trägern einer Region an der Weiterbildung teilnahmen, führt zu<br />

neuen Formen der Zusammenarbeit und Vernetzung auf der Basis eines geteilten<br />

methodischen Ansatzes und der gemeinsamen Zielsetzung der Inklusion.<br />

Nicht gelungen ist die direkte Einbeziehung der Schulen in die Weiterbildung. Obwohl<br />

die beiden Förderzentren Papenmoor und Kastanienhof grundsätzlich Interesse<br />

bekundeten, sahen sie sich u.a. durch die intensive Zusammenarbeit im Inklusions-<br />

Projekt Schule-Beruf nicht in der Lage an der Weiterbildung teilzunehmen. Durch den<br />

an der Weiterbildung beteiligten Integrationsfachdienst integra, die OHBH und<br />

CareNetz wird die Methode der Persönliche Zukunftsplanung aber auch in das<br />

Projekt zum Übergang von der Schule in den Beruf hineingetragen. Dazu trägt auch<br />

die bereits erwähnte Weiterbildung von CareNetz im Rahmen des IQSH bei. In der<br />

dritten Weiterbildung Persönliche Zukunftsplanung nahm eine Lehrerin aus dem<br />

Bereich der Integration teil.<br />

Die regionale Plattform<br />

Durch das Netzwerk der regionalen Partner soll das Projekt begleitet, der fachliche<br />

Austausch gestärkt und flexiblere gemeindenahe Dienstleistungsangebote<br />

entwickelt sowie eine politische Teilhabeplanung für den Kreis Ostholstein<br />

angestoßen werden. Selbstvertretungsstrukturen im Kreis Ostholstein sollen gestärkt<br />

und ausgebaut werden. Als aktiver Partner ist neben den beteiligten Organisationen<br />

auch der Kreis Ostholstein mit einbezogen, um eine Verzahnung mit der<br />

Teilhabeplanung und der Neuausrichtung der Eingliederungshilfe zu erreichen. Dabei<br />

ist eine Zusammenarbeit durch die regionalen Partner mit dem AK Integration und<br />

anderen bestehenden Netzwerken im Kreis vorgesehen. Das Netzwerk der<br />

regionalen Partner hat sich bisher acht Mal getroffen. Unter der Moderation von Prof.<br />

Dr. Andreas Hinz wurde unter anderem mit der Methode PATH eine Zielvorstellung für<br />

die Entwicklung in der Region bis zum Ende des Projekts entworfen und die<br />

Ausgangssituation gemeinsam festgehalten.<br />

Der AK Integration konnte nach jahrelangem Bemühen im Frühjahr 2010 die<br />

Gründung eines Beirats für Menschen mit Behinderungen im Kreis Ostholstein<br />

erreichen. Im AK Integration wurde ein Zukunftspapier für Menschen mit Behinderung<br />

im Kreis Ostholstein entwickelt. Der Beirat für Menschen mit Behinderungen hat sich<br />

im Juli 2010 konstituiert und seitdem viermal getroffen. Im Beirat sind auch zwei<br />

Menschen mit Lernschwierigkeiten aus den Werkstätten der OHBH, von denen einer<br />

die Weiterbildung zur Persönlichen Zukunftsplanung mitgemacht hat. Die OHBH ist mit<br />

Frau Imhäuser auch aktiv im Beirat vertreten.<br />

Um dem Gedanken der Inklusion und den Anforderungen der UN-Konvention<br />

Rechnung zu tragen wird in den nächsten Jahren eine bereichsübergreifende<br />

politische Strategieplanung notwendig sein. Aus der AktivRegion Wagrien heraus hat<br />

sich seit Oktober 2010 eine Arbeitsgruppe zum Thema Inklusion und Barrierefreiheit<br />

gebildet, die ein Projekt „Ostholstein, erlebbar für alle“ entwickeln will. In der<br />

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Projektbericht „Neue Wege zur Inklusion – Zukunftsplanung in Ostholstein“ 2009-2010<br />

Arbeitsgruppe sind Menschen mit Behinderungen, Personen aus den Bereichen der<br />

regionalen Planung des Kreises, Tourismus, Wohlfahrtsverbänden und der Agentur für<br />

Arbeit beteiligt. Bisher tagte die Arbeitsgruppe in unterschiedlichen Rathäusern des<br />

Kreises, wobei dann auch die jeweiligen Bürgermeister hinzustießen. Die<br />

Arbeitsgruppe hat sich unter aktiver Mitwirkung von Dr. Stefan Doose bisher viermal<br />

getroffen und eine Projektskizze erarbeitet. Es ist geplant eine Förderung im Rahmen<br />

der Förderinitiative AktivRegionen mit Mitteln der Europäischen Union und des neuen<br />

Förderprogramms Inklusion der Aktion Mensch zu beantragen. Es fehlt allerdings<br />

noch die jeweils notwendige Kofinanzierung. Das Projekt soll in der zweiten<br />

Jahreshälfte 2011 starten und die inklusive Entwicklung im Kreis Ostholstein auf<br />

anderen Ebenen weiterführen.<br />

Die Evaluation des Projektes<br />

Die Evaluation des Projektes erfolgte durch Prof. Dr. Andreas Hinz von der Universität<br />

Halle und umfasst die prozessbezogene Evaluation der Weiterbildung, die<br />

exemplarische Dokumentation und Analyse von Persönlichen<br />

Zukunftsplanungsprozessen und von Veränderungsprozessen auf der individuellen<br />

Ebene, in den beteiligten Organisationen und im Kreis Ostholstein. Die<br />

Weiterbildungen wurden sowohl durch teilnehmende Beobachtungen als auch<br />

durch Interviews, Gruppendiskussionen und Fragebögen ausgewertet. Außerdem<br />

wurden Interviews mit ausgewählten Kooperationspartnern durch Prof. Dr. Andreas<br />

Hinz durchgeführt.<br />

Die Ergebnisse des Projektes und die Evaluation werden in einer Broschüre vorgestellt,<br />

die bereits erstellt ist und im Frühjahr 2011 gedruckt vorliegen wird.<br />

Die Verbreitung der Projektergebnisse - Dissemination<br />

Die Verbreitung der Projektergebnisse wird durch die aktive Mitarbeit des<br />

Inklusionsbüros des Landesverbandes der Lebenshilfe und der Beratungsstelle<br />

Inklusion des Paritätischen Schleswig- Holstein sowie die Einbeziehung der<br />

Koordinierungsstelle soziale Hilfen der schleswig-holsteinischen Kreise (KoSoz) und des<br />

Sozialministeriums strukturell abgesichert. Das Projekt ist Teil der Initiative „alle<br />

inklusive“ und eines der Referenzprojekte des Paritätischen zum Thema Inklusion<br />

gewesen und hat sich auch bereits in diesem Rahmen präsentiert. Diese Verzahnung<br />

des Projektes soll es ermöglichen, innovative Impulse von der Landesebene in das<br />

Projekt aufzunehmen und anderseits Impulse für die landesweite Weiterentwicklung<br />

in Richtung Inklusion zu geben. So ist es erfreulich, dass Persönliche Zukunftsplanung<br />

explizit als eine wichtige Methode im neuen Landesprojekt der<br />

Integrationsfachdienste und Schulen zum Übergang von der Schule in den Beruf<br />

verankert ist.<br />

Insgesamt waren die ProjektteilnehmerInnen bisher an über 20 Veranstaltungen<br />

beteiligt, indem das Projekt bzw. die Methode der Persönlichen Zukunftsplanung<br />

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Projektbericht „Neue Wege zur Inklusion – Zukunftsplanung in Ostholstein“ 2009-2010<br />

vorgestellt wurde. Durch die ReferentInnen und die MultiplikatorInnen den<br />

Weiterbildungen wurden über zwölf Seminare zu Persönlicher Zukunftsplanung im<br />

Lande angeboten. Neben diesen einzelnen Seminaren ist es ein Ziel, in anderen<br />

Regionen Schleswig-Holsteins mit veränderungsbereiten Organisationen die<br />

entwickelte inklusive Weiterbildung zum Thema Persönliche Zukunftsplanung<br />

durchzuführen, um vor Ort Veränderungsprozesse in Richtung Inklusion zu<br />

unterstützen. In Flensburg, Storman und Hamburg sind ab Herbst 2011/ Frühjahr 2012<br />

neue Durchgänge der im Projekt entwickelten, inklusiven Weiterbildung Persönliche<br />

Zukunftsplanung mit 6 Modulen geplant. Ein gemeinsamer Aufbaukurs für<br />

MultiplikatorInnen aus diesen drei Kursen ist ab Herbst 2012 denkbar. In Flensburg soll<br />

dies in Kooperation der Fachschule für Heilpädagogik, dem Integrationsfachdienst<br />

BIB, den Mürwikern, der Lebenshilfe und Adelby II geschehen, in Storman geht die<br />

Initiative von den Stormaner Werkstätten und dem Integrationsfachdienst der AWO<br />

aus. Insgesamt haben in den Regionen bisher jeweils 3-4 Vorbereitungstreffen<br />

stattgefunden. Momentan wird intensiv nach Finanzierungsmöglichkeiten für die<br />

Weiterbildungen gesucht. Eine Herausforderung stellt dabei insbesondere die<br />

gewollte Einbeziehung von LehrerInnen, HilfeplanerInnen aus der öffentlichen<br />

Verwaltung und Menschen mit Behinderungen dar, da sie aus der klassischen<br />

Weiterbildungsförderung, z.B. für kleinere und mittelständische Unternehmen<br />

herausfallen. In den geplanten Weiterbildungen werden die in der Weiterbildung<br />

ausgebildeten MultiplikatorInnen jeweils die Kursbegleitung übernehmen, die<br />

ReferentInnen der Weiterbildung werden an den Kursen weiter mitwirken. In der<br />

Schweiz ist eine Durchführung der hier entwickelten Weiterbildung in 2011/12<br />

ebenfalls geplant. Die Universität Halle hat, inspiriert durch dieses Projekt, gemeinsam<br />

mit dem Bundesverband für Körper- und Mehrfachbehinderte einen bundesweiten<br />

Zertifikatslehrgang Persönliche Zukunftsplanung eingerichtet, der 2011 erfolgreich zu<br />

Ende geführt wird und im Herbst 2011 erneut angeboten werden soll.<br />

Auf eine sehr gute Resonanz stieß der landesweite Fachtag zum Thema „Neue Wege<br />

zur Inklusion – Persönliche Zukunftsplanung, personenbezogene Dienstleistungen und<br />

Sozialraumorientierung“ des Projekts am 30.9.2010 an der Fachschule für<br />

Sozialpädagogik in Lensahn mit 350 TeilnehmerInnen, der allen Interessierten offen<br />

stand. Die TeilnehmerInnen und ReferentInnen der Weiterbildung Persönliche<br />

Zukunftsplanung erzählten von Ihren Erfahrungen mit der Persönlichen<br />

Zukunftsplanung im Plenum und in 14 Arbeitsgruppen. Staatssekretärin Dr. Bettina<br />

Bonde machte deutlich, wie gut das Projekt in die politische Zielsetzung der Inklusion<br />

passt. Dr. Stefan Doose führte in das Thema und das Projekt ein. Prof. Dr. Andreas Hinz<br />

von der Universität Halle zog ein erstes Zwischenfazit der Begleitforschung. Dr. Helen<br />

Sanderson von Helen Sanderson Associates und Dr. Sam Bennett vom Department of<br />

Health in Großbritannien erläuterten eindrucksvoll wie in dem Programm "Working<br />

together for change" die Informationen aus personenzentrierten Planungen für<br />

strategische Veränderungen genutzt werden. Am Ende wurden die Konsequenzen<br />

von Persönlicher Zukunftsplanung für die Inklusion in der Region mit Vertretern der<br />

Leistungsträger und Wohlfahrtsverbände diskutiert.<br />

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Projektbericht „Neue Wege zur Inklusion – Zukunftsplanung in Ostholstein“ 2009-2010<br />

In Folge des Fachtags soll am 23.September 2011 im Rahmen der regionalen<br />

Plattform ein Strategietages an der Fachschule für Sozialpädagogik in Lensahn zum<br />

Abschluss des europäischen Projekts durchgeführt werden. Dort sollen mit<br />

Betroffenen aus den beteiligten Organisationen die persönlichen<br />

Zukunftsplanungsprozesse ausgewertet und auf ihre Konsequenzen für die<br />

Organisationen und die Region untersucht werden. Ziel ist es, die Verbindung<br />

zwischen individuellen Planungen und strategischer Planung für die Organisationen<br />

und die Region im Hinblick auf die Weiterentwicklung der<br />

Unterstützungsdienstleistungen für Inklusion herzustellen. So zeigte sich beispielsweise<br />

in einer Reihe von Planungsprozessen die Bedeutung von Eltern / gesetzlichen<br />

Betreuern für das Gelingen von persönlichen Zukunftsplanungsprozessen und<br />

Inklusion. In Übergangsprozessen sollten die Eltern einbezogen und z.B. mit gezielter<br />

Information, Peer-Support durch andere Eltern und Seminarangeboten für Eltern im<br />

Ablösungsprozess unterstützt werden. Wichtig ist, dass sie Zutrauen in ein<br />

selbstbestimmtes Leben ihrer Kinder in der Gesellschaft entwickeln, anderenfalls<br />

drohen eine Reihe von Verselbständigungsprozesse an ihrem Widerstand zu<br />

scheitern.<br />

Weiterhin wurden durch Presseberichte (LN, Ostholsteiner Anzeiger),<br />

Veröffentlichungen in Fachzeitschriften (Kerbe, impulse, parität, FLEK Info),<br />

Zeitschriften für Menschen mit Lernschwierigkeiten (HERO) sowie die Broschüre und<br />

die Internetplattformen www.persoenliche-zukunftsplanung.de bei Mensch zuerst –<br />

Netzwerk People First Deutschland und www.alle-inklusive.de vom Landesverband<br />

der Lebenshilfe die Ergebnisse des Projekts einer breiteren (Fach-) Öffentlichkeit<br />

bekannt gemacht, da dieses Projekt über den Kreis Ostholstein eine Pilotfunktion für<br />

das Land Schleswig-Holstein, Deutschland und den gesamten deutschsprachigen<br />

Raum haben kann. Die Aufbereitung der Ergebnisse und Materialien für das Internet<br />

und die Verbreitung der Ergebnisse wird ein Arbeitsschwerpunkt bis zum Projektende<br />

sein. So soll die Seite www.persoenliche-zukunftsplanung.de neu gestaltet werden.<br />

Vom 7.-8. Oktober 2011 ist zum Abschluss der europäischen Projekts „New Paths to<br />

Inclusion“ unter der Schirmherrschaft des Beauftragten der Bundesregierung für die<br />

Belange behinderter Menschen Hubert Hübbe gemeinsam mit dem Bundesverband<br />

für Körper- und Mehrfachbehinderte, Mensch zuerst und der Universität Halle eine<br />

große deutschsprachige Tagung zum Thema „Zukunftsplanung – eine Idee für alle?“<br />

in Berlin geplant, auf der im Plenum und in zahlreichen Workshops verschiedene<br />

Aspekte der Persönlichen Zukunftsplanung vorgestellt und diskutiert werden sollen.<br />

Dort sollen von den TeilnehmerInnen der Weiterbildung, den ReferentInnen und der<br />

Begleitforschung auch die Ergebnisse des Ostholsteiner Projektes vorgestellt werden.<br />

John O`Brien, einer der Begründer der Persönlicher Zukunftsplanung aus den USA, hat<br />

seine Mitwirkung an der Tagung zugesagt. Als Ergebnis der Tagung soll ein<br />

deutschsprachiges Netzwerk zum Thema Zukunftsplanung gegründet werden.<br />

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Projektbericht „Neue Wege zur Inklusion – Zukunftsplanung in Ostholstein“ 2009-2010<br />

Das Leonardo-Projekt „New Paths to Inclusion“<br />

Die Idee zu dem Landesinklusions- Projekt „Neue Wege zur Inklusion –<br />

Zukunftsplanung in Ostholstein“ ist gemeinsam mit Partnern aus Österreich, England<br />

und Tschechien im Rahmen der Vorbereitung eines europäischen Leonardo-Projekts<br />

„New Paths to Inclusion“ entwickelt worden. Nach der Nichtbewilligung eines ersten<br />

Projektantrags im Sommer 2008 wurde im Frühjahr 2009 ein neuer, modifizierter<br />

Antrag gestellt, der auf dieses Projekt aufbaut. Dieser erneute europäische Antrag<br />

wurde im Sommer 2009 bewilligt, so dass das Projekt „Neue Wege zur Inklusion –<br />

Zukunftsplanung in Ostholstein“ ab 1.10.2009 durch wertvolle europäische Elemente<br />

ergänzt und bis zum 30.9.2011 ausgeweitet werden konnte. Dies bedeutet neben<br />

dem europäischen Austausch u.a. die Einbeziehung europäischer ExpertInnen in die<br />

Kursentwicklung, die Entwicklung von Blended Learning Kursmaterialien im Internet<br />

und die Durchführung einer weiteren Weiterbildung 2010 und eines europäischen<br />

MultiplikatorInnenkurses im Frühjahr 2011. Die Mittel aus dem Landesinklusions-Projekt<br />

werden als nationale Kofinanzierung verwendet und sind so ein wichtiger Baustein zu<br />

einem umfassenderen europäischen Projekt. Der Kreis Ostholstein ist neben Wien<br />

(Österreich) und Prag und Umgebung (Tschechien) eine der drei europäischen<br />

Modellregionen.<br />

Das Projekt „New Paths to Inclusion“ wurde von der Lebenshilfe Österreich im<br />

Rahmen des Leonardo da Vinci Programmes im Projektbereich Lebenslanges Lernen<br />

der Europäischen Union eingereicht. Operative Projektpartner sind:<br />

o Kreis Ostholstein - Deutschland<br />

- Fachschule für Sozialpädagogik Lensahn (Bildungsträger)<br />

- OHBH (veränderungsbereite Organisation)<br />

- Martin-Luther-Universität Halle (Begleitforschung für das gesamte Projekt)<br />

- die übrigen Projektpartner des Landesinklusionsprojektes sind als<br />

strategische Partner des Leonardo-Projektes eingebunden.<br />

o Wien - Österreich<br />

- Lebenshilfe Österreich (Antragsteller, Bildungsträger)<br />

- Balance (veränderungsbereite Organisation)<br />

- Bidok (Internet-Lernplattform)<br />

- Querraum (europäische Projektkoordination)<br />

o Prag - Tschechische Republik<br />

- QUIP – Association for change (Bildungsträger)<br />

- Rytmus (veränderungsbereite Organisation)<br />

o Europa<br />

- Inclusion Europe (europäische Dissemination)<br />

o Beobachter:<br />

- Luxemburg: Foundation A.P.E.M.H.<br />

- Südtirol: Lebenshilfe Südtirol<br />

- Slowakei: Social Work Advisory Board<br />

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Projektbericht „Neue Wege zur Inklusion – Zukunftsplanung in Ostholstein“ 2009-2010<br />

Der europäische Austausch<br />

Das Projekt beinhaltet einen europäischen Austausch der operativen Partner mit zwei<br />

Projekttreffen pro Jahr. Bisher haben bereits drei Projekttreffen stattgefunden: das<br />

Kick-off Meeting in Wien vom 29.-31.10.09 sowie die Projekttreffen in Prag vom 18.-<br />

20.2.10 und in Lübeck vom 11.-12.11.10 in den Räumen von mixed pickles. Neben<br />

dem Kennenlernen der Partner und der Organisation des Projekts stand die<br />

inhaltliche Ausarbeitung des Curriculums und die Durchführung der Weiterbildungen<br />

im Vordergrund.<br />

Es wurde eine Curriculums-Entwicklungsgruppe gegründet, in der als nationale<br />

KurskoordinatorInnen Oliver Koenig aus Österreich, Milena Johnova aus der<br />

Tschechischen Republik, Dr. Stefan Doose aus Deutschland, sowie als Transfer-<br />

Expertin Julie Lunt von Helen Sanderson Associates aus Großbritannien sowie Ines<br />

Boban und Prof. Dr. Andreas Hinz von der Universität Halle vertreten sind.<br />

Für die europäische Curriculumsentwicklung sehr hilfreich war die Vorarbeit aus dem<br />

Inklusions-Projekt in Schleswig-Holstein. Einen wesentlichen neuen Impuls bekam die<br />

Kursentwicklung durch einen so genannten Transfer-Workshop vom 21.-23.1.10 in<br />

Manchester von Julie Allen und Julie Lunt von Helen Sanderson Associates. In<br />

Großbritannien wurde auf der Basis einer neuen politischen Strategie „valuing<br />

people“ zur Inklusion von Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung Anstrengungen<br />

unternommen, das Hilfesystem personenzentrierter und inklusiver zu gestalten.<br />

Personenzentriertes Denken, Planen und Handeln hat dabei eine Schlüsselrolle bei<br />

der Umgestaltung. Helen Sanderson Associates haben als Beratungs- und<br />

Trainingsorganisation die Regierung und Organisationen vor Ort beraten,<br />

weitergebildet und vielfältige Materialen entwickelt. Bei dem Transfer Workshop, an<br />

dem auch die anderen beiden deutschen Referentinnen Carolin Emrich und<br />

Susanne Göbel teilnahmen, wurden die vielfältigen Materialien und Methoden<br />

vorgestellt. Im Rahmen des Projektes sind einige dieser Materialien, wie das Minibuch<br />

Personenzentriertes Denken und zahlreiche Arbeitsblätter ins Deutsche übersetzt<br />

worden. Weitere sollen bis zum Projektende folgen. Außerdem gab es in der neuen<br />

Weiterbildung Persönliche Zukunftsplanung 2010 zwei zusätzliche englische Module<br />

mit Julie Lunt. Sie gestaltet auch die beiden Seminare für MultiplikatorInnen im<br />

Februar und April 2011 in Bratislava und Prag, an denen 6 TeilnehmerInnen aus den<br />

Weiterbildungen in Ostholstein teilnehmen.<br />

Die europäische Curriculumsgruppe hat mittlerweile das Curriculum für die<br />

europäische Weiterbildung in Persönlicher Zukunftsplanung fertig gestellt. Sie besteht<br />

aus 6 Modulen a 2-3 Tagen. Die Weiterbildung lief von März 2010 bis Januar 2011<br />

parallel mit je einer TeilnehmerInnengruppe in Eutin, Wien und Prag. Die Module<br />

werden jeweils von einem Referenten / einer Referentin in allen drei Ländern<br />

unterrichtet. Zusätzlich wurden zwei Module für MultiplikatorInnen entwickelt, die von<br />

Julie Lunt von Helen Sanderson Associates gestaltet und mit TeilnehmerInnen aus<br />

allen beteiligten Ländern im Frühjahr 2011 erprobt wurden.<br />

Das letzte Projekttreffen wird vom 28.-30.April 2011 Wien stattfinden. Jetzt steht die<br />

Erarbeitung von Trainingsmaterialien und einer Publikation im Vordergrund.<br />

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Projektbericht „Neue Wege zur Inklusion – Zukunftsplanung in Ostholstein“ 2009-2010<br />

Die europäische Weiterbildung Persönliche Zukunftsplanung 2010<br />

Die dritte Weiterbildung in Persönlicher Zukunftsplanung im Rahmen des Projektes<br />

startete Ende März 2010. Sie wurde durch das europäische Projekt, wie bereits<br />

geschildert, um zwei zusätzliche englischsprachige Seminare erweitert. Außerdem<br />

wurde das Curriculum gemeinsam mit den anderen europäischen ExpertInnen auf<br />

der Basis der Erfahrungen der beiden vorherigen Basiskurse und des Aufbaukurses<br />

weiter entwickelt. Die englischsprachigen Seminare stehen auch den<br />

TeilnehmerInnen der Aufbauschulung und Führungskräften der Kooperationspartner<br />

offen.<br />

Die Weiterbildung Persönliche Zukunftsplanung hatte mit 20 TeilnehmerInnen mit und<br />

ohne Behinderung Ende März 2010 begonnen. Hinzu kamen zwei Teilnehmer als<br />

Beobachter aus Luxemburg und der Schweiz, die dort in Zukunft eine neue<br />

Weiterbildung zum Thema Persönliche Zukunftsplanung starten wollen.<br />

Von den 20 (22) TeilnehmerInnen sind:<br />

6 TeilnehmerInnen mit einer Behinderung (30%)<br />

8 Fachkräfte aus Organisationen, die Menschen mit Behinderung begleiten und<br />

unterrichten (40%)<br />

2 Führungskräfte aus Organisationen (10%)<br />

2 Elternteile, die ein behindertes Kind haben, aber auch als Lehrerin in der Integration<br />

bzw. professionelle Unterstützerin in diesem Bereich arbeiten (10%)<br />

1 (+2) ExpertInnen von Kooperationspartnern außerhalb des Kreises im Rahmen des<br />

Innovationstransfers (5%)<br />

1 Studentische Mitarbeiterin der Begleitforschung der Universität Halle als<br />

teilnehmende Beobachtung (5%)<br />

Es wurden folgende Seminare durchgeführt:<br />

Modul 1 Grundlagen der Persönlichen Zukunftsplanung – Kennen lernen<br />

Fr. 26.3. – Sa. 27.3.2010 Carolin Emrich und Dr. Stefan Doose<br />

Modul 2 Person Centered Thinking – Personenzentriertes Denken<br />

(engl. mit Übersetzung durch Susanne Göbel und Dr. Stefan Doose)<br />

Do. 06.5. – Sa. 08.5.2010 Julie Lunt und Dr. Stefan Doose<br />

Modul 3 Wege gehen – Prozesse der Persönlichen Zukunftsplanung<br />

Fr. 04.6 – Sa. 05.6.2010 Susanne Göbel und Dr. Stefan Doose<br />

Modul 4 Essential Lifestyle Planning – Lebensstilplanung (engl. mit Übersetzung)<br />

Do. 01.7. – Sa. 03.7.2010 Julie Lunt und Dr. Stefan Doose<br />

Modul 5 Arbeiten im Unterstützerkreis - MAPS und PATH<br />

Fr. 27.8 – Sa. 28.8.2010 Ines Boban und Dr. Stefan Doose<br />

Modul 6 Konsequenzen von Persönlicher Zukunftsplanung – dranbleiben und<br />

verändern<br />

Fr. 1.10. – Sa. 2.10.2010 Oliver Koenig und Dr. Stefan Doose<br />

Abschlusstreffen mit Zertifikatsübergabe mit Dr. Stefan Doose<br />

Fr. 21.1.2011<br />

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Projektbericht „Neue Wege zur Inklusion – Zukunftsplanung in Ostholstein“ 2009-2010<br />

Den TeilnehmerInnen der Weiterbildung stand von Anfang an die Lernplattform im<br />

Internet bei bidok zur Verfügung. Es gibt drei verschiedene Stufen des<br />

Abschlusszertifikates, die jeweils mit unterschiedlichen Anforderungen verbunden<br />

sind:<br />

A) Das Basiszertifikat der Weiterbildung Persönliche Zukunftsplanung bescheinigt,<br />

dass die Person an der Weiterbildung Persönliche Zukunftsplanung teilgenommen<br />

und vielfältige Methoden der Persönlichen Zukunftsplanung kennengelernt und<br />

erprobt hat. Um dieses Zertifikat zu erhalten, muss man<br />

die sechs Seminare der Weiterbildung Persönliche Zukunftsplanung besucht<br />

und aktiv mitgearbeitet haben<br />

nicht mehr als 2 ½ Seminartage gefehlt haben<br />

verschiedene Methoden der persönlichen Zukunftsplanung für sich erprobt<br />

haben (Eine Seite über mich, ….)<br />

aktiv an mindestens einem Planungsprozess teilgenommen haben (entweder<br />

als planende Person, ModeratorIn, AufzeichnerIn, UnterstützerIn)<br />

ein Portfolio abgeben, in dem unter anderem „eine Seite über mich“, eine<br />

Planungsgeschichte , eine Planung (ELP) und eine Reflektion der<br />

Weiterbildung enthalten sind.<br />

B) Das qualifizierte Zertifikat in Persönlicher Zukunftsplanung für ModeratorInnen<br />

bescheinigt, dass die Person an der Weiterbildung Persönliche Zukunftsplanung<br />

teilgenommen und vielfältige Methoden der Persönlichen Zukunftsplanung erprobt<br />

hat und Planungstreffen moderieren kann. Wer dieses Zertifikat erwerben möchte<br />

muss die Anforderungen des Basiszertifikates der Weiterbildung erfüllt haben<br />

mindestens an drei Planungsprozessen in unterschiedlichen Rollen<br />

teilgenommen haben (davon mindestens eine als ModeratorIn)<br />

davon eine Planung für sich selbst gemacht haben<br />

die Planungsprozesse und die benutzten Methoden dokumentieren und<br />

reflektieren, dies kann auch in Form einer Geschichte sein<br />

ein kleines Projekt zum Thema Persönliche Zukunftsplanung gemacht,<br />

dokumentiert und reflektiert haben<br />

die gesamte Weiterbildung und das Lernen reflektieren<br />

dies alles in einem Portfolio zusammengestellt haben<br />

C) Das qualifizierte Zertifikat in Persönlicher Zukunftsplanung für MultiplikatorInnen ist<br />

für Personen, die als TrainerInnen im Bereich Persönlicher Zukunftsplanung arbeiten<br />

wollen. Für dieses Zertifikat<br />

muss die Anforderungen für das qualifizierte Zertifikat in Persönlicher<br />

Zukunftsplanung für ModeratorInnen erfüllen<br />

an beiden europäischen Multiplikatoren-Seminaren vom 17.-18.2.2011 in<br />

Bratislava und vom 1.-2.April in Prag mit jeweils 5 TeilnehmerInnen aus den<br />

Modellregionen Prag, Wien und Ostholstein teilgenommen haben. Diese<br />

Seminare werden in Englisch gehalten.<br />

mindestens einen Workshop/ ein Seminar zum Thema Persönliche<br />

Zukunftsplanung mitgestaltet und ausgewertet haben<br />

Das Erreichen der Anforderungen der Weiterbildung dokumentierten die<br />

TeilnehmerInnen wieder mit einem Portfolio.<br />

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Projektbericht „Neue Wege zur Inklusion – Zukunftsplanung in Ostholstein“ 2009-2010<br />

Die Evaluation des Projektes<br />

Im Rahmen der Begleitforschung wird nicht nur der Kursverlauf in allen drei<br />

Modellregionen ausgewertet werden, sondern auch eine europaweite Umfrage zur<br />

Verbreitung von Persönlicher Zukunftsplanung durchgeführt werden. Der<br />

Fragebogen ist bereits entwickelt worden.<br />

Die Evaluation des gesamten europäischen Projektes wird von Prof. Dr. Andreas Hinz<br />

von der Universität Halle durchgeführt.<br />

Die Verbreitung der Projektergebnisse - Dissemination<br />

Über das europäische Projekt wird dreimal in einem Newsletter berichtet werden, der<br />

über Inclusion Europe europaweit verteilt wird. Auf der Internetseite<br />

www.personcentredplanning.eu wird das Projekt vorgestellt und dort sollen die<br />

Projektergebnisse zum Ende des Projektes dokumentiert werden.<br />

Das Projekt wurde in einer Arbeitsgruppe auf dem Weltkongress von Inclusion<br />

International im Juni 2010 in Berlin vorgestellt. Die Ergebnisse des Projektes werden<br />

auch auf der Tagung von Inclusion Europe im Mai 2011 auf Zypern präsentiert.<br />

Als Endprodukt wird eine moodle Lernplattform und ein sogenanntes Training Pack<br />

mit allen Trainingsmaterialien für weitere MultiplikatorInnen im Internet in Englisch,<br />

Deutsch und Tschechisch zur Verfügung gestellt werden.<br />

Außerdem wird ein Buch mit dem Titel „European Perspectives on Person Centred<br />

Planning“ in Englisch die Erfahrungen des Projektes, verschiedene Geschichten von<br />

Zukunftsplanungen und die Ergebnisse der Begleitforschung zusammen fassen.<br />

Die Erarbeitung dieser Produkte und die Dissemination der Projektergebnisse stellen<br />

einen Schwerpunkt der letzten Projektphase dar.<br />

Anlagen<br />

1. Projektzeitplan<br />

2. Ausschreibungen Weiterbildungen<br />

3. Curriculum und Kursstruktur der europäischen Weiterbildung<br />

4. Verwendungsnachweis der Mittel 2010<br />

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Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong><br />

Der Bürgermeister<br />

Volkshochschule<br />

Datum<br />

25.05.2011<br />

Aktenzeichen<br />

I.40.10 023.144<br />

Berichtsvorlage<br />

öffentlich<br />

Drucksachen-Nr.<br />

1178/2008-2013<br />

TOP<br />

Beratungsfolge<br />

Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss<br />

Sitzungsdatum<br />

08.06.2011<br />

Vorstellung des Projekts: Personalentwicklung als Zukunftssicherung für KMU in<br />

ländlichen Räumen<br />

1. Sachverhalt<br />

Vor dem Hintergrund zweier aktueller gesellschaftlicher und betrieblicher Entwicklungen:<br />

dem demografischen Wandel, der einhergeht mit dem Mangel an Fach- und Führungskräften,<br />

sowie der Zurückhaltung insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen<br />

(KMU) bei der Planung und Durchführung ihrer Weiterbildung, die wiederum<br />

Voraussetzung für den Markterfolg ist, schlägt die VHS die Umsetzung eines Forschungsprojektes<br />

vor: Personalentwicklung als Zukunftssicherung für KMU in ländlichen<br />

Räumen (nähere Erläuterung siehe Projektskizze anbei). Träger dieses Forschungsprojektes<br />

könnte die Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> oder der Kreis als öffentlicher Projektträger in Kooperation<br />

mit dem Privatunternehmen Brain4u sein.<br />

Die Idee zur Durchführung dieses Forschungsprojektes stammt von Stefan Krol,<br />

Brain4u, der die Akademie für berufliche Weiterbildung an der VHS <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> von<br />

Ihren Anfängen bis heute ehrenamtlich begleitet und zu ihrer Entwicklung maßgeblich<br />

beigetragen hat.<br />

Inhalt des Projektes ist eine Bestandsaufnahme des Weiterbildungs- und Beratungsbedarfs<br />

aus Sicht von KMU im ländlichen Raum in der Beispielregion Stormarn (ggf. plus<br />

Lauenburg und Segeberg).<br />

Orientiert an der langfristigen Zielsetzung, die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit<br />

von KMU durch praxisorientierte Unterstützungsangebote zur Personalentwicklung zu<br />

stärken, sollen bisherige Ansätze untersucht werden und Entwicklungsstrategien zur<br />

Arbeitsplatzsicherung und Erhalt von Mitarbeiterkompetenzen erarbeitet werden.<br />

Grundlage hierfür sind die zentralen Zielvorstellungen, zu denen die Personalentwicklung<br />

einen wichtigen Beitrag leisten kann:<br />

die Förderung des Lebensbegleitenden Lernens,<br />

die Erhöhung der Weiterbildungsbeteiligung von Beschäftigten sowie<br />

die Förderung systematischer Weiterbildungsplanung in KMU und nicht zuletzt<br />

die Vernetzung von KMU zu Verbünden, die voneinander und miteinander lernen.<br />

1 von 4


- 2 -<br />

Erst die genaue Kenntnis betrieblicher Beratungs- und Bildungsbedürfnisse ermöglicht<br />

auch die Entwicklung und Bereitstellung kompetenter Mitarbeiter/innen, die den aktuellen<br />

Anforderungen gerecht werden und somit ihr Unternehmen wirksam unterstützen<br />

können. Das Projekt leistet daher sowohl einen Beitrag zur Modernisierung und Strukturverbesserung<br />

der Weiterbildungslandschaft in der Region als auch zur Verbesserung<br />

des Informationstransfers zwischen betrieblichen Weiterbildungsnachfragern und Ausund<br />

Weiterbildungsanbietern.<br />

Die Frage, wie Personalentwicklung in KMU aussehen sollte, um den zukünftigen Herausforderungen<br />

(demographische Entwicklung, Veränderung der gewünschten Kompetenzen,<br />

Werte, neue Arbeitsumstände, etc.) bestmöglich gewachsen zu sein, dürfte für<br />

viele öffentliche wie private Beteiligte im Kreis Stormarn von Interesse und von Nutzen<br />

sein. Insofern sollte auch die Finanzierung des Projektes auf mehrere Schultern verteilt<br />

und sowohl aus öffentlichen und privaten Geldern getragen werden.<br />

Mögliche Projekt- und Finanzierungspartner:<br />

□ Kreis Stormarn<br />

□ Kommunen im Kreis Stormarn<br />

□ Industrie- und Handelskammer<br />

□ Handwerkskammer<br />

□ Wirtschaftsförderungen der Kreise<br />

□ Weiterbildungsverbünde<br />

□ Universität(en): Studien-Masterarbeiten<br />

□ Bundesagentur für Arbeit, Jobcenter<br />

Mögliche Förderprogramme:<br />

□ Zukunftsprogramm Wirtschaft des Landes Schleswig-Holstein<br />

□ Zukunftsprogramm Arbeit des Landes Schleswig-Holstein<br />

□ Aktivregionen Holstein Herz und Alsterland<br />

Mögliche Projektträger und -leitung:<br />

□ Träger (öffentlich): Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> (VHS/Akademie) oder Kreis Stormarn<br />

□ Projektleitung (privat): Brain4u<br />

Den Projektträger bei der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> anzusiedeln, könnte zu einem nachhaltigen,<br />

überregionalen Imagegewinn der Stadt selbst beitragen.<br />

Die Umsetzung des Projektes hätte positive Effekte für alle beteiligten Projektpartner,<br />

da sie von der Stärkung der Unternehmen profitieren (z.B. durch Steuereinnahmen, ggf.<br />

Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze, Steigerung der Wirtschaftskraft).<br />

Personell müsste der Projektträger für die Laufzeit des Projektes mit einer 1,0 Stelle<br />

gehobene Sachbearbeitung und 0,25 Stelle für Projektregie ausgestattet werden. Durch<br />

die Anbindung der Stellen an die VHS würden sich Synergien ergeben, die sich auf die<br />

Entwicklung der beruflichen Weiterbildungsarbeit sehr positiv auswirken könnten.<br />

Für die Realisierung des Projektes müssten in den kommenden Monaten die Projektpartner<br />

gewonnen und die Fördermittel akquiriert werden. Das Projekt sollte auch beim<br />

Kreis vorgestellt werden, mit der Frage nach inhaltlichen, personellen und finanziellen<br />

Beteiligungsmöglichkeiten seitens des Kreises. Des Weiteren sollten die Kommunen im<br />

Kreis und weitere Projektpartner nach ihren Beteiligungsmöglichkeiten befragt werden.<br />

- 3 -


- 3 -<br />

2. Finanzielle Auswirkungen<br />

Finanzplanung (Entwurf)<br />

Neben einer Zuschussfinanzierung durch das Land über das Programm ZPA/ZPW ist<br />

die finanzielle Beteiligung weiterer Projektpartner geplant (in diesem Planungsstadium<br />

in noch nicht bezifferter Höhe).<br />

ZPA /<br />

ZPW<br />

Kreis<br />

Bezeichnung Bemerkung Gesamtkosten<br />

Personalkosten<br />

Sachbearbeitung 1,0 Stelle,<br />

96.000 €<br />

24 Monate á 4T€<br />

Regie, Koordination<br />

0,25 Stelle, 24.000 €<br />

24 Monate, á 1T€<br />

Verwaltung 5% der<br />

9.000 €<br />

Gesamtkosten<br />

Sachkosten<br />

Begleit-<br />

12 * 500 6.000 €<br />

Veranstaltungen<br />

Fachreferenten 6 * 500 3.000 €<br />

Raumkosten / Büro 400 € / Monat 9.600 €<br />

Erstellung und 3T€<br />

5.400 €<br />

Pflege Homepage 100 € / Monat<br />

Reisekosten, Spesen<br />

200 € / Monat 4.800 €<br />

Büromaterial 150 € / Monat 3.600 €<br />

Fremdkosten<br />

Marktstudie 5-8 Masterarbeiten 24.000 €<br />

Inkl. Betreuung á 3T€<br />

Werbung<br />

Infomaterial 6.000 €<br />

3T€/Jahr<br />

Adressdaten / Aufbau einer Netzdatenbank<br />

3.000 €<br />

Verteiler<br />

Sonstige Kosten 5% der Gesamtkosten<br />

9.000 €<br />

Summe 203.400 €<br />

Kommunen<br />

WAS N.N. N.N.<br />

3. Leitwerte<br />

Das Projekt „Personalentwicklung als Zukunftssicherung für KMU in ländlichen Räumen“<br />

leistet einen Beitrag für die Entwicklung und Sicherung der Stadt als Wirtschaftsstandort<br />

gemäß der Leitwerte:<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> – die lebendige und mobile Stadt mit hoher Wirtschaftskraft<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> - die Bildungsstadt mit kultureller Identität<br />

4. Weiteres Vorgehen/Empfehlung<br />

Der Bildungs-, Sozial- und Kulturausschuss befürwortet die Realisierung des Projektes<br />

„Personalentwicklung als Zukunftssicherung für KMU in ländlichen Räumen“.<br />

Der BSKA empfiehlt, das Projekt den potentiellen Projektpartnern vorzustellen. Konzeption,<br />

Koordination und Gesprächsführung hierfür wird durch Stefan Krol, Brain4u, abgewickelt.<br />

Über die Frage nach einer finanziellen oder personellen Beteiligungsmöglichkeit<br />

und/oder Projektträgerschaft der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> soll nach Vorlage eines aussage-<br />

- 4 -


- 4 -<br />

kräftigen Projekt-Finanzplanes beschieden werden. Der BSKA erwartet die Einreichung<br />

einer entsprechenden <strong>Beschlussvorlage</strong>.<br />

Alternativ<br />

Der BSKA empfiehlt keine weiteren Schritte zur Realisierung des Projektes „Personalentwicklung<br />

als Zukunftssicherung für KMU in ländlichen Räumen“ zu unternehmen.<br />

Im Auftrage<br />

Malte Schaarmann<br />

Fachbereichsleiter<br />

Anlage (1)<br />

Projektskizze: Personalentwicklung als Zukunftssicherung für KMU in ländlichen<br />

Räumen<br />

C:\Dokumente und Einstellungen\000.2\Desktop\PM_AB_SITZUNGEN_PDF_Archiv\Produktion\13_Vorstell.DOC 27.05.2011


Personalentwicklung als Zukunftssicherung<br />

für KMU in ländlichen Räumen<br />

Durchführung eines Forschungsprojektes in der Beispielregion Stormarn<br />

(ggf. auch Lauenburg und/oder Segeberg<br />

Projektskizze<br />

Rev. 1.0 | 2011


Karin Linnemann | VHS <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong><br />

Stefan Krol | brain4u<br />

Projektskizze: Personalentwicklung in KMU<br />

Rev. 1.0-Vorfassung | Seite 2<br />

Projektmotivation<br />

Mit der Installierung der Akademie für berufliche Weiterbildung an der VHS <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> hat<br />

sich gezeigt, dass KMU (kleinen und mittleren Unternehmen) kaum bis gar nicht in den Bereich<br />

Personal investieren.<br />

Eine mögliche Begründung liegt in einem jahrelangen „Überangebot“ an Arbeitssuchenden.<br />

Dieser Arbeitgebermarkt hatte zur Folge, dass sowohl ältere Arbeitnehmer ausgegliedert als<br />

auch wenige Maßnahmen zur Personalentwicklung eingesetzt wurden.<br />

Diese Situation hat sich in den letzten Jahren geändert. Aktuell besteht ein erheblicher Mangel<br />

an Fach- und Führungskräften. Qualifizierte und motivierte Mitarbeiter sind nur noch in<br />

begrenzter Anzahl vorhanden. Als Konsequenz suchen sich inzwischen die qualifizierten<br />

Mitarbeiter ihren Arbeitgeber aus, und dies oft unter Aspekten der persönlichen<br />

Entwicklungsmöglichkeiten und Motivation im Unternehmen. Anerkanntermaßen zählt dazu nur<br />

nachrangig das Gehalt.<br />

Während mittlere und große Unternehmen inzwischen aktiv versuchen hier entgegenzuwirken,<br />

erkennen kleine und kleinste Unternehmen mit < 50 MA (in Stormarn ca. 98% aller Firmen 1 ) die<br />

Notwendigkeiten nicht bzw. sind nicht in der Lage geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Es<br />

herrscht eine weitgehende Entwicklungsresistenz und Personalentwicklung findet fast<br />

ausschließlich durch selbstmotivierte Mitarbeiter in Eigenregie statt. Staatliche Förderungen<br />

werden nur begrenzt genutzt (z.B. Zukunftsprogramm Arbeit: über die A2 Potenzialberatung<br />

wurden bis 31.12.2009 insgesamt nur 400 von 133.000 KMU in Schleswig-Holstein gefördert 2 )<br />

Die demografische Entwicklung wird in den kommenden Jahren die Situation weiter verschärfen.<br />

Die Gründe zu analysieren, Aufklärungsarbeit zu leisten und die Ergebnisse in zielgerichtete<br />

Angebote zur Personalentwicklung für KMU umzusetzen, soll in diesem Projekt realisiert werden<br />

und ist vermutlich landesweit das erste dieser Art. Damit sind die Ergebnisse auch landesweit<br />

von Bedeutung.<br />

Kontakt<br />

Akademie für berufliche Weiterbildung an der VHS <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong><br />

Karin Linnemann | Leiterin der VHS <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> | karin.linnemann@badoldesloe.de<br />

Stefan Krol | Brain4u & Projektleiter Akademie | mail@brain4u.de<br />

Anmerkung: Für eine leichtere Lesbarkeit wurde auf die weibliche Form verzichtet. Wir bitten um Verständnis.<br />

1 Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder<br />

2 Quelle: Verzeichnis der Begünstigten für die Region Schleswig-Holstein (DE), ib-sh.de


Karin Linnemann | VHS <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong><br />

Stefan Krol | brain4u<br />

Projektskizze: Personalentwicklung in KMU<br />

Rev. 1.0-Vorfassung | Seite 3<br />

Projekttitel<br />

Personalentwicklung als Zukunftssicherung für KMU in ländlichen Räumen<br />

Ziele<br />

<br />

<br />

Wettbewerbssicherung von KMU (speziell 1000 Firmen), 6-8<br />

Monate, ca. 5-8 Masterarbeiten, Befragung: face-to-face | Online | Telefon<br />

□ Informationsveranstaltungen: PE, Förderungen<br />

□ Etablierung eines Netzwerkes zur gegenseitigen Unterstützung im Bereich PE<br />

□ Zielgerichtetes Angebot zur PE speziell für KMU erstellen<br />

Beschränkungen<br />

□ Finanzieller Rahmen und Personalkapazitäten der VHS/Akademie<br />

□ Personelle und finanzielle Kapazitäten der KMU für PE


Karin Linnemann | VHS <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong><br />

Stefan Krol | brain4u<br />

Projektskizze: Personalentwicklung in KMU<br />

Rev. 1.0-Vorfassung | Seite 4<br />

Träger / Beteiligte / Mögliche Projektpartner<br />

□ Kreisverwaltungen<br />

□ Kommunen<br />

□ Projektträger: Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> (VHS)<br />

□ Projektleitung: Brain4u<br />

□ Universität(en): Studien-Masterarbeiten<br />

□ IHK, HK<br />

□ Wirtschaftsförderungen der Kreise<br />

□ Weiterbildungsverbünde<br />

□ Bundesagentur für Arbeit, Jobcenter<br />

Projektergebnisse<br />

Was geliefert wird:<br />

□ Informationsveranstaltungen und -medien (u.a. Homepage als Infoplattform)<br />

□ Vernetzung von KMU zur PE (ggf. Übergang zu einem Folgeprojekt)<br />

□ Genaue Anforderungen zur beruflichen Weiterbildung und PE für KMU<br />

□ Anforderungen von den KMU an staatliche Förderungen (z.B. ZPA)<br />

□ Rückschlüsse über messbare Auswirkungen von beruflicher Weiterbildung/PE bei KMU<br />

□ Weiteres kann definiert werden (mit Hinblick auf Partner der Studie)<br />

Was nicht geliefert wird:<br />

□ Personalvermittlung oder andere (kostenlose) Dienstleistungen für KMU<br />

□ Finanzielle Hilfen für KMU<br />

Zeitliche Projektplanung<br />

Die Gesamtprojektdauer wird für 2 Jahre angesetzt. Optional ist eine Verlängerung oder ein<br />

Folgeprojekt bei der Etablierung eines konkreten PE-Hilfe-Netzwerkes denkbar.<br />

Zeitliche Projektplanung<br />

Aufgabe 1. Q 2. Q 3. Q 4. Q 5. Q 6. Q 7. Q 8. Q<br />

Projektdetailplanung<br />

Analyse KMU<br />

Maßnahmenentwicklung<br />

Informieren / Aufklären<br />

Maßnahmenumsetzung<br />

Evaluierung<br />

Projektabschluss


Karin Linnemann | VHS <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong><br />

Stefan Krol | brain4u<br />

Projektskizze: Personalentwicklung in KMU<br />

Rev. 1.0-Vorfassung | Seite 5<br />

Finanzplanung (Vorfassung)<br />

Anmerkung: Neben einer Zuschussfinanzierung durch das Land über das Programm ZPA/ZPW beteiligen<br />

sich finanziell die Projektpartner (in diesem Planungsstadium in noch nicht bezifferter Höhe).<br />

Bezeichnung Bemerkung Gesamtkosten<br />

Personalkosten<br />

ZPA /<br />

ZPW<br />

Kreis<br />

Komm<br />

unen<br />

WAS N.N. N.N.<br />

Sachbearbeitung 1,0 Stelle,<br />

24 Monate á 4T€<br />

Regie, Koordination 0,25 Stelle,<br />

24 Monate, á 1T€<br />

Verwaltung 5% der<br />

Gesamtkosten<br />

Sachkosten<br />

96.000 €<br />

24.000 €<br />

9.000 €<br />

Begleit-<br />

12 * 500 6.000 €<br />

Veranstaltungen<br />

Fachreferenten 6 * 500 3.000 €<br />

Raumkosten / Büro 400 € / Monat 9.600 €<br />

Erstellung und 3T€<br />

5.400 €<br />

Pflege Homepage 100 € / Monat<br />

Reisekosten, 200 € / Monat 4.800 €<br />

Spesen<br />

Büromaterial 150 € / Monat 3.600 €<br />

Fremdkosten<br />

Marktstudie<br />

Inkl. Betreuung<br />

Werbung<br />

Adressdaten /<br />

Verteiler<br />

Sonstige Kosten<br />

5-8 Masterarbeiten á<br />

3T€<br />

Infomaterial<br />

3T€/Jahr<br />

Aufbau einer<br />

Netzdatenbank<br />

5% der<br />

Gesamtkosten<br />

24.000 €<br />

6.000 €<br />

3.000 €<br />

9.000 €<br />

Summe 203.400 €<br />

Ausblick<br />

Wettbewerbsorientierte Unternehmen mit qualifizierten Fachkräften, Weiterbildungs- und<br />

Ausbildungsangeboten sind die Erfolgsfaktoren für den Erhalt oder gar der Steigerung der<br />

regionalen Wirtschaftskraft.<br />

Konzepte für nachhaltige Zukunftssicherung unter dem Gesichtspunkt des demografischen<br />

Wandels speziell bei KMU, dem Rückgrat der deutschen Wirtschaft, fehlen weitgehend.<br />

In diesem Modellprojekt kann deshalb nicht nur bei der Kernaufgabe, einer Zustands- und<br />

Bedarfsanalyse, ein übertragbares Ergebnis erzielt werden, vielmehr wird gleichzeitig in den<br />

betrachteten Regionen aufgeklärt und damit der Grundstein als Hilfe zur Selbsthilfe gelegt. Dies<br />

ist ein aktiver Beitrag zur Zukunftssicherung von KMU, der derzeit von keiner Institution im<br />

Norden Deutschlands einem ganzheitlichen Ansatz geleistet wird.

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