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September Von Franz Herz - Euroregion Elbe/Labe

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<strong>September</strong><br />

Radsternfahrt gegen Windpark bei Moldau<br />

<strong>Von</strong> <strong>Franz</strong> <strong>Herz</strong><br />

Der tschechische Botschafter in Deutschland hat Vertreter der Bürgerinitiative<br />

„Gegenwind“ in Berlin empfangen. „Das Gespräch war<br />

außerordentlich angenehm“, teilten die Bundestagsabgeordneten<br />

Heinz-Peter Haustein (FDP) und Veronika Bellmann (CDU) mit. Die<br />

Politiker hatten den Kontakt der Bürgerinitiative mit dem Vertreter<br />

der Tschechischen Republik, Rudolf Jindrák, hergestellt und informierten<br />

über das Gespräch.<br />

Zwei Firmen wollen auf dem Gebiet der Gemeinde Moldava (Moldau)<br />

gegenüber von Hermsdorf/Erzg. insgesamt 45 Windkraftwerke<br />

aufstellen, die eine Höhe von rund 130Metern erreichen. Dagegen<br />

Dienstag, 1. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

So könnte der Windpark bei Moldava<br />

aussehen, wenn er verwirklicht wird.<br />

Dagegen wehrt sich die Initiative „Gegenwind“.<br />

Fotomontage Archiv: Egbert Kamprath<br />

wendet sich die Bürgerinitiative „Gegenwind Holzhau“. Diese Bewegung ist aber im Begriff, sich zu<br />

erweitern zu „Gegenwind Erzgebirge“. Auch Gastronomen aus der Region Altenberg haben sich gegen<br />

die Windnutzungspläne auf dem tschechischen Erzgebirgskamm gewandt. Jan Kempe vom Gasthof<br />

Bärenfels befürchtet Nachteile für den Tourismus.<br />

Die Entscheidung über die Baupläne fällt in Tschechien. Deswegen fuhren Vertreter der Bürgerinitiative<br />

nach Berlin zum Botschafter. Rudolf Jindrak, der Vertreter Tschechiens, kam dabei schnell auf<br />

den Punkt. „Wir brauchen keine weiteren Probleme“, sagte er. In der Grenzregion seien eine Reihe<br />

von Punkten offen in Bereichen wie Verkehr, Umweltschutz, Industrie oder Tourismus. Beide Seiten<br />

waren sich einig, dass sie zu einer stärkeren Kommunikation untereinander kommen wollen.<br />

Bereits einmal gewarnt<br />

Jindrak informierte weiter, dass er seine Regierung bereits einmal vor den geplanten Windkraftanlagen<br />

gewarnt habe. Sie würden seiner Meinung nach die gute Zusammenarbeit gefährden. Er versicherte,<br />

dass er ein entsprechendes Schreiben der Bürgerinitiative nach Prag weiterleiten und die<br />

Regierung dort über das Gespräch informieren werde.<br />

Direkter Ansprechpartner auf tschechischer Seite ist die Hauptfrau des nordtschechischen Kreises in<br />

Usti nad <strong>Labe</strong>m (Aussig), Jana Vanhová. In ihre Zuständigkeit fällt auch das Raumordnungsverfahren<br />

für den geplanten Windpark bei Moldava. Der Botschafter riet zu Gesprächen auf regionaler Ebene.<br />

„Diese gilt es nun in Angriff zu nehmen“, sagt Haustein.<br />

Die Bürgerinitiative bleibt auf vielen Feldern aktiv. Im <strong>September</strong> ist eine Fahrrad-Sternfahrt aus dem<br />

gesamten Erzgebirge nach Prag geplant. <strong>Von</strong> verschiedenen Orten auf der ganzen Breite von Altenberg<br />

bis Oberwiesenthal werden Radsportler starten und nach Prag fahren.<br />

Wer sich das nicht zutraut, kann auch mit Autos oder einem Bus fahren und an der Aktion teilnehmen.<br />

Bis 9. <strong>September</strong> laufen noch die Anmeldungen für die Sternfahrt. Anmeldungen sind notwendig,<br />

damit der Rücktransport von Prag organisiert werden kann, informiert die Bürgerinitiative.


<strong>September</strong><br />

Dienstag, 1. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Internationaler Kletterwettkampf soll Bekanntheitsgrad erhöhen<br />

<strong>Von</strong> Lars Kühl<br />

Bei der Premiere des „Bouldercups“ messen sich die Teilnehmer im<br />

Elbsandsteingebirge.<br />

Der „Elbsandstein Bouldercup Labske Piskovce“ könnte in Bad Schandau die neue Attraktion für Kletterfreunde<br />

werden. Die Premiere startet am Freitag und geht bis Sonntag, dem 6.<strong>September</strong>. Der<br />

internationale Wettkampf soll der Nachfolger der Sportscheck-Outdoor-Testivals vergangener Jahre<br />

werden. „Boulder“ heißt Felsblock und gehört in die Sächsische genauso wie in die Böhmische<br />

Schweiz.<br />

Das Elbsandsteingebirge oder auf tschechisch „Labske Piskovce“ bildet für beide Landschaftszüge die<br />

geologische Einheit. In beiden Tourismushochburgen habe der Klettersport eine lange Tradition, stelle<br />

dabei ein Alleinstellungsmerkmal dar und werde seit Jahren unabhängig der Staatsgrenzen betrieben,<br />

erläutert Bad Schandaus Tourismuschefin Gundula Strohbach die Idee hinter dem Bouldercup.<br />

Weil Klettern als Volks- und Familiensport in Europa und der ganzen Welt immer populärer werden,<br />

soll das sächsisch-böhmische Kletterevent den Bekanntheitsgrad der Region fördern. Damit die Gäste<br />

wieder zufrieden nach Hause fahren, haben sich die Organisatoren für die drei Tage einiges einfallen<br />

lassen. Neben dem Bouldercup am Sonnabend und dem Mannschaftswettbewerb bzw. dem Kindercup<br />

am Sonntag, stehen beispielsweise ein Grillabend an der Beachbar der Toskana-Therme und ein<br />

anschließender Filmabend mit Bergsteiger-Koryphäe Frank Meutzner am Freitag, eine „Apres Bloc<br />

Party“ am Sonnabend sowie Halbtageskurse im Klettern, Biken und Wandern für die Zuschauer am<br />

Sonnabend und Sonntag auf dem Programm.<br />

Die Startgebühr für den Bouldercup beträgt fünf Euro je Teilnehmer und zwölf Euro pro Team für den<br />

Mannschaftscup. Eine Übernachtung im eigenen Zelt auf den Elbwiesen vor der Toskana-Therme ist<br />

möglich. Ab dem 9.<strong>September</strong> werden die Ergebnisse des Wettkampfes im Internet veröffentlicht.<br />

Dort stehen auch das Programm und die Startbedingungen.<br />

www.elbsandsteincup.eu<br />

Odyssee eines Sebnitzers nach einem Unfall<br />

<strong>Von</strong> Heike Sabel<br />

Mittwoch, 2. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Es gibt Tage, die verändern das ganze Leben. Doch diese Veränderung hätte nicht sein müssen, ist<br />

Christa Fritzsche überzeugt. Denn das, was ihrem Mann geschehen ist, hätte sie in Europa nicht für<br />

möglich gehalten.<br />

Günter Fritzsche war an diesem Nachmittag noch einmal mit dem Rad los. In Richtung Dolni Poustevna.<br />

Weit wollte er nicht. Als er gegen 22 Uhr noch nicht zurück war, rief Christa Fritzsche die Polizei<br />

an und fragte nach einem Unfall mit einem Fahrradfahrer. Es war nichts bekannt. Sie solle bis zum<br />

Morgen warten. Ist ihr Mann dann noch immer nicht da, solle sie eine Vermisstenanzeige aufgeben.<br />

Das tat sie dann auch nach einer schlaflosen Nacht. 24 Stunden nachdem Günter Fritzsche losgefahren<br />

war, klingelte ein Freund aus Dolni Poustevna, den Christa Fritzsche um Hilfe gebeten hatte, bei


<strong>September</strong><br />

ihr. Er hatte erforscht, dass Günter Fritzsche bereits operiert in einem Krankenhaus in Usti nad <strong>Labe</strong>m<br />

liegt.<br />

Zuvor war er vom tschechischen Rettungsdienst erst ins 35 Kilometer entfernte Rumburker Krankenhaus<br />

gebracht worden. Dort erkannte man, dass bei der Schädelverletzung nur ein Neurochirurg helfen<br />

kann. So wurde Günter Fritzsche noch einmal rund 50 Kilometer nach Usti gefahren. Das alles<br />

puzzelte sich Christa Fritzsche dann zusammen. Inzwischen ist ihr Mann zur Rehakur gefahren.<br />

Bei Christa Fritzsche mischen sich Leid, Wut und Zorn. „Meinem Mann hätte geholfen werden können,<br />

wenn er nach Sebnitz und von hier mit einem Rettungshubschrauber in die Uniklinik Dresden<br />

gebracht worden wäre.“ Doch bis das nach einem Unfall 50 Meter hinter der Grenze möglich ist, wird<br />

noch eine Weile vergehen. Denn nach wie vor gilt: Die Behandlung bei Unfällen erfolgt in dem Land,<br />

in dem sie passieren. Egal, wie weit oder nah die nächste Klinik ist. Denn es fehlt eine gesetzliche<br />

Grundlage, nach der die Rettungswagen in jedem Fall die nächstgelegene Klinik ansteuern können.<br />

Berlin und Prag sind am Zug<br />

Da die tschechischen Landkreise mit Deutschland keine Verträge schließen dürfen, müssen sich erst<br />

Berlin und Prag einigen. Deutschland und Tschechien müssen ein sogenanntes Rahmenabkommen<br />

schließen. Darüber werde ab Herbst weiter verhandelt, sagt ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums<br />

in Berlin auf Nachfrage. Erst nach dem Abkommen kann Sachsen nachziehen.<br />

Wann es das entsprechende Gesetz geben wird, will derzeit keiner sagen. Der tschechische Konsul in<br />

Dresden hat sein Gesundheitsministerium vom Schicksal Günter Fritzsches informiert. Es solle als<br />

praktische Erfahrung in die Verhandlungen einfließen, teilte er Christa Fritzsche mit.<br />

Unterstützung gibt es auch von der Sebnitzer Klinik. „Wir versuchen schon seit vielen Jahren, das<br />

Thema grenzüberschreitende Versorgung immer wieder auf die politische Agenda zu setzen und eine<br />

Lösung des Problems zu erreichen“, sagt Chefarzt Ernst-Udo Radke. In zahlreichen Gesprächen, unter<br />

anderem mit Botschaftern, Generalkonsul und sächsischen Ministern habe die Geschäftsführung das<br />

Thema immer wieder zu Sprache gebracht. „Wir verfügen über qualifizierte tschechische Fachärzte<br />

und wären sofort optimal für eine grenzüberschreitende Versorgung gerüstet“, sagt Radke. Der Fall<br />

von Herrn Fritzsche liege jetzt auch dem ehemaligen sächsischen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf<br />

vor, in der Hoffnung, dass er die Verhandlungen beschleunigt.<br />

Christa Fritzsche hofft, dass das Leid ihres Mannes wenigstens dazu beiträgt, es anderen Menschen<br />

zu ersparen. Günter Fritzsche muss nach seinem Fahrradsturz mit einer massiven Lähmung leben.<br />

Schnelle Hilfe über Grenzen hinweg<br />

Heike Sabel<br />

Mittwoch, 2. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Über den internationalen Rettungsdienst<br />

Was in vielen kleinen Dingen des Alltags schon klappt, versagt in einer ganz entscheidenden Frage.<br />

Die Zusammenarbeit in der Europäischen Union stößt an ihre nicht mehr vorhandenen Grenzen,<br />

wenn es um den Rettungsdienst geht. Der Sebnitzer Günter Fritzsche wurde ein Opfer der unterschiedlichen<br />

Gesetze in Deutschland und Tschechien. Weil der kleinere Landkreis in Tschechien nicht<br />

mit dem größeren sächsischen Freistaat Verträge abschließen darf, blieb ihm die schnellste medizinische<br />

Hilfe versagt.


<strong>September</strong><br />

Es geht dabei nicht um Unterschiede in der Behandlung, um besser oder schlechter. Sondern um den<br />

kürzesten Weg. Denn ein unnütz langer Weg kostet im Notfall die Minuten, die über die Zukunft eines<br />

Menschen entscheiden. Deshalb kann es jetzt in Berlin und Prag nicht schnell genug gehen, um<br />

die notwendigen Gesetze auf den Weg zu bringen. Schicksale wie das von Günter Fritzsche müssen<br />

nicht sein.<br />

Tschechen bauen, Deutsche planen noch<br />

Mittwoch, 2. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Bis Ende <strong>September</strong> soll in Dolni Poustevna der Gleisbau beendet sein. Auf Sebnitzer<br />

Seite könnte Anfang 2010 Beginn sein.<br />

Am Bahnhof in Dolni Poustevna und auf vielen Gleisabschnitten bis nach Rumburk wird auf Hochtouren<br />

gearbeitet. Bis Ende <strong>September</strong> sollen die Arbeiten zum Lückenschluss auf tschechischer Seite<br />

abgeschlossen sein. Auf deutscher Seite liegen die Planungen nun zur Genehmigung beim Eisenbahnbundesamt,<br />

sagt der Sebnitzer Oberbürgermeister Mike Ruckh (CDU) nach einem Gespräch mit<br />

seinem Amtskollegen aus Dolni Poustevna. Möglicher Baubeginn auf Sebnitzer Seite sei Anfang 2010.<br />

„Dass auf tschechischer Seite schon gebaut wird, während wir noch in der Genehmigungsphase sind,<br />

lässt tief auf die bundesdeutsche Bürokratie blicken“, sagt Ruckh.<br />

Doch das Bauen ist nur eine Voraussetzung. Wichtig sind jetzt vor allem auch die Abstimmungen zur<br />

künftigen Betreibung der Strecke. Hier müssen aus Sicht von Ruckh der Verkehrsverbund Oberelbe<br />

und der Bezirk Usti schnell an einen Tisch. Nur ein attraktiver Fahrplan führt dazu, dass viele Fahrgäste<br />

die künftige Strecke nutzen, sagt Ruckh. (SZ/sab)<br />

Mittwoch, 2. <strong>September</strong> 2009<br />

(Pirnaer Rundschau)


Katholiken fahren zum Papstbesuch<br />

<strong>September</strong><br />

Donnerstag, 3. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Sebnitz<br />

Die Katholische Kirchgemeinde Neustadt/Sebnitz/Stolpen fährt am 27. <strong>September</strong> ins tschechische<br />

Brno (Brünn), wo Papst BenediktXVI. zu Gast sein wird. Brünn gehört neben Prag und Stara Boleslav<br />

(Altbunzlau) zu einer Station seiner 13. Auslandsreise. „Bisher haben sich 30 Teilnehmer für die Fahrt<br />

angemeldet“, sagt Evelyn Teichmann vom Katholischen Pfarramt Neustadt. Fünf Plätze seien noch<br />

frei. (SZ/kal)<br />

Wandernder Konsul<br />

Donnerstag, 3. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Schmilka<br />

Der Tschechische Generalkonsul Tomas Podivinsky unterstützt dieses Jahr die Wanderung für den<br />

Titel „UNESCO-Weltnaturerbe Sächsisch-Böhmische Schweiz“, teilt Mitinitiator Klaus Fiedler mit.<br />

Start ist kommenden Sonntag, 9.30 Uhr, an der Schönaer Fähre. (mm)<br />

Der Sonderzug der Freiheit rollt durch Dresden<br />

Freitag, 4. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Eine Aktion erinnert an die Botschafts-Flüchtlinge aus der DDR, die 1989 von Prag<br />

nach Hof fuhren.<br />

Im Spätsommer 1989 sammelten sich Tausende ausreisewillige DDR-Bürger in der Prager Botschaft,<br />

nachdem bereits im Sommer Tausende über Ungarn in den Westen geflüchtet waren. Unter abenteuerlichen<br />

Umständen lebten bis zu 4000 Flüchtlinge zeitgleich auf dem Gelände der Botschaft in<br />

Prag, während über ihr Schicksal verhandelt wurde. Am 30. <strong>September</strong> 1989 verkündete der damalige<br />

Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher die Zustimmung der Regierung der DDR zur Ausreise.<br />

Mit Zügen wurden die Flüchtlinge ins bayerische Hof gebracht, sie mussten aus völkerrechtlicher<br />

Sicht der DDR-Führung noch einmal über das Territorium der DDR fahren. Entlang der Strecke Dresden<br />

– Freiberg – Karl-Marx-Stadt – Plauen lösten die Züge erste Demonstrationen aus. Öffentlicher<br />

Widerstand in der DDR wurde sichtbar, aber zumeist gewaltsam aufgelöst.<br />

Ein Sonderzug mit fünf historischen Wagen fährt nun am 1. Oktober entlang der damaligen Strecke<br />

der Züge mit den Botschafts-Flüchtlingen von Prag (Abfahrt 8 Uhr) über Dresden (Ankunft ca. 11<br />

Uhr), Freiberg, Chemnitz, Plauen nach Hof. Die einzelnen Waggons dienen dabei als Kunsträume, in<br />

denen Ausstellungen, Film, Performance und Musik geboten werden. Dabei sind unter anderem<br />

Sandow-Sänger Kai-Uwe Kohlschmidt und die Dresdner Sinfoniker.<br />

An den Haltepunkten gibt es jeweils ein kulturelles Programm, so spielen die Dresdner Sinfoniker<br />

gegen 11 Uhr live im Hauptbahnhof. Beim Finale mit Feuerwerk in Hof wird dann ein Wende-<br />

Denkmal eingeweiht. Zudem folgt am 2. Oktober ein Workshop der Künstler mit Jugendlichen in Hof.<br />

(SZ)


Altenberg will Grenzanlage nicht abreißen<br />

<strong>Von</strong> <strong>Franz</strong> <strong>Herz</strong><br />

<strong>September</strong><br />

Freitag, 4. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Die Parkplätze und einige Gebäude sollen bleiben. Der Zoll braucht sie nicht mehr, aber<br />

der Biathlonsport.<br />

Das Dresdner Ingenieurbüro Mund, Gille und Partner bekommt wieder Arbeit an der Grenzzollanlage<br />

Zinnwald. Einstimmig hat der Ausschuss Umwelt und Technik in Altenberg am Montag den Auftrag<br />

vergeben, für 30000Euro zu planen, wie ein Teil des Grenzübergangs erhalten werden kann.<br />

Mund, Gille und Partner haben von 1997 bis 2001 den Neubau der Zollanlage mit geplant. Seitdem<br />

steht in der Baugenehmigung, dass die Anlage wieder abgebaut werden muss, wenn sie nicht mehr<br />

nötig ist. Also müsste jetzt der Bund als Eigentümer die Grenzanlage mitsamt Parkplatz abreißen.<br />

Doch die Altenberger haben Gefallen an der Anlage gefunden. Sie ist eine ideale Ausgangsbasis für<br />

den Biathlonsport. Um den alten Beschluss zu ändern, ist aber das gleiche Verfahren wie damals mit<br />

einer ausgearbeiteten Planung erforderlich. Die kann nun beginnen. Die Kosten teilen sich Stadt,<br />

Landkreis und Bund, informiert Anke Wenzel vom Bauamt der Stadt.<br />

Stadtrat Bernd Greif (CDU) berichtete aus den Planungen der Arbeitsgruppe zur Modernisierung der<br />

Biathlonanlagen: „Die Grenzanlage ist eine wichtige Grundlage für jede Investition.“ Der stellvertretende<br />

Bürgermeister Eckhard Sommerschuh (Freie Wähler) ergänzte: „Die Grenzanlage ist auch für<br />

Breitensport und Erholung wichtig. Vom Parkplatz hat man den direkten Einstieg in die Loipe.“<br />

Freitag, 4. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Sebnitzer Firma baut in Tschechien eine Photovoltaikanlage<br />

Sebnitz/Dolni Poustevna<br />

Die Sebnitzer Wea Wärme- und Energieanlagenbau GmbH baut mit ihrer tschechischen Firmentochter<br />

in Horni Poustevna kurz hinter der Grenze einen Photovoltaikpark. Die Baugenehmigung soll noch<br />

im <strong>September</strong> vorliegen, sagt Wea-Geschäftsführer Henner Jordan. „Dann steht einem Anschluss<br />

noch in diesem Jahr nichts im Wege.“ Für den Park wird eine Fläche gemietet, bei deren Vermittlung<br />

die Stadt Dolni Poustevna half.<br />

Jordan freut sich über das Projekt. „Zum ersten Mal haben wir einen echten Standortvorteil“, sagt er.<br />

Er bestehe aus der Nähe zur Tschechischen Republik und den Erfahrungen seiner Firmen im Bau von<br />

Photovoltaikanlagen. Die Firma habe in Deutschland schon mehrere Windparks und Solarparks verkabelt.<br />

Hilfe bei der Suche der tschechischen Partner erhielt die Wea von Martina Böhme, die sich<br />

deutsch-tschechischen Dienstleistungen widmet. (SZ/sab)


Sebnitzer OB fordert mehr Polizisten für die Grenzregion<br />

<strong>September</strong><br />

Samstag, 5. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Mit seinen Amtskollegen von Neustadt, Kirnitzschtal, Bad Schandau und Stolpen will er<br />

in Dresden Druck machen.<br />

Der Sebnitzer Oberbürgermeister Mike Ruckh (CDU) fordert eine deutliche Aufstockung des vorhandenen<br />

Polizeipersonals. Er will sich nächste Woche über die Situation informieren und dann Konsequenzen<br />

ziehen. Grund sind die in den vergangenen Tagen gehäuften Einbrüche in Autos, Lauben<br />

und Garagen (SZ berichtete). Das beunruhige auch im Rathaus. Da die Bürger schließlich ein Recht<br />

auf Sicherheit haben, will Ruckh nun handeln. „An den vorhandenen Polizisten liegt es nicht, es sind<br />

aber einfach zu wenig“, sagt Ruckh.<br />

„Der Abzug der Polizeihundertschaft ist und bleibt ein Fehler, darüber können auch nicht irgendwelche<br />

Statistiken des Freistaates hinwegtäuschen“ sagt Ruckh. Er will das Thema deshalb auf Landesebene<br />

in Dresden noch einmal zur Sprache bringen. Dafür will er seine Amtskollegen von Neustadt,<br />

Kirnitzschtal, Bad Schandau und Stolpen gewinnen. Neben der Kriminalität würde sich der Personalmangel<br />

bei der Polizei auch im Straßenverkehr niederschlagen. „Wir brauchen mehr nächtliche Verkehrs-<br />

und Geschwindigkeitskontrollen außerhalb und innerhalb der Städte und Gemeinden. So wie<br />

jetzt, kann es jedenfalls nicht weitergehen.“ (SZ/sab)<br />

Der Zoo in Decin wird 60<br />

<strong>Von</strong> Steffen Neumann<br />

Der alte Schopfaffenvater war noch kein einziges Mal im neuen<br />

Freigehege. Er zieht es vor, im altbekannten Käfig zu bleiben, der<br />

immerhin auch saniert wurde. „Das neue Gehege ist ein Geschenk<br />

zu unserem 60. Geburtstag“, sagt Alena Houskova, die Sprecherin<br />

des Zoologischen Gartens in Decin (Tetschen).<br />

Dass davon gerade die Schopfaffen profitieren, ist kein Zufall. Wohl<br />

keine andere Tierart im Zoo erfreute sich in den letzten Jahren mehr<br />

Aufmerksamkeit. Vor allem der kleine Satu ist regelrecht zum Publi-<br />

Montag, 7. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Pflegerin Radka Krejcova füttert die<br />

Hirscheber Uta und Ulrich<br />

kumsliebling avanciert, denn er musste vor zweieinhalb Jahren von einem Pfleger aufgezogen werden,<br />

da ihn die Mutter zunächst ablehnte.<br />

Inzwischen hat Satu noch Schwestern bekommen, sodass der alte Käfig für die sieben Tiere sehr eng<br />

geworden war.<br />

Im Deciner Zoo lebt die größte Schopfaffenfamilie in Tschechien. Sie ist zugleich ein beeindruckendes<br />

Zeugnis der Züchterpraxis des Zoos, denn die Schopfaffen gehören zu den stark gefährdeten Tierarten.<br />

„Wir haben uns in den letzten zwanzig Jahren vor allem auf Tierarten spezialisiert, die vom Aussterben<br />

bedroht sind“, skizziert die noch junge Direktorin Katerina Majerova die Strategie des Tierparks,<br />

die die 30-jährige 2007 vom langjährigen Direktor Lubomir Moudry übernommen hat. Ein weiteres<br />

Beispiel sind die Hirscheber mit ihren charakteristischen Hörnern. Vier Junge brachte die Mutter<br />

Uta zur Welt, obwohl sich die Hirscheber in Gefangenschaft gewöhnlich nicht fortpflanzen.<br />

Pirnaer Paten


<strong>September</strong><br />

Das sagt einiges über die guten Bedingungen im Zoo aus. „Wir bemühen uns ständig um Verbesserung“,<br />

bestätigt Sprecherin Houskova. „Als nächstes wird das Leopardengehege<br />

erneuert, das ist schon überfällig.“ Wie immer ist<br />

das natürlich vom Geld abhängig, das der städtische Zoo nur begrenzt<br />

zur Verfügung hat.<br />

Eine große Hilfe sind da die Patenschaften, die für Tiere übernommen<br />

werden können. Viele der Paten kommen dabei auch<br />

aus Sachsen – vor allem aus der Partnerstadt Pirna, wo die „Initia-<br />

Katerina Majerova vor der Grizzly-Anlage.<br />

Die Grizzlys in Decin sind die einzigen in<br />

ganz Tschechien.<br />

Fotos: Egbert Kamprath<br />

tive für den Zoo Decin“ die Geldsammlung organisiert. „Als wir vor<br />

18 Jahren damit begannen, gab es sogar mehr deutsche Adoptiveltern,<br />

als tschechische“, unterstreicht Houskova die beachtliche<br />

Hilfsbereitschaft.<br />

Einheimische Attraktionen<br />

Auch der Zoo Decin hat seine Attraktionen. Da sind das Grizzly-Paar, das einzige in ganz Tschechien,<br />

der Leopard oder der Orangehaubenkakadu. Exotik pur bieten außerdem die „Paradiesinseln“ im<br />

Stadtzentrum in der Teplicka-Straße mit Fischen, Spinnen und Leguanen. Jedoch ähnlich, wie bei dem<br />

Patenprogramm geht es dem Zoo darum, dass die Besucher eine Beziehung zu den Tieren aufbauen.<br />

So bildet die Exposition „Fauna der Böhmisch-Sächsischen Schweiz“ ein Viertel des gesamten Zoos.<br />

Manches Tier aus der Region wie Nerz, Wolf oder auch den Luchs werden viele Besucher hier zum<br />

ersten Mal sehen. Sie sind auch Ziel des Programms zur Rettung europäischer Raubtiere, an dem sich<br />

der Zoo beteiligt. Extra dafür soll bald ein neues Gehege für den Bärenmarder eingerichtet werden.<br />

Zoo für die Familie<br />

„Vor allem sind wir aber ein Zoo für die ganze Familie“, sagt Houskova. Davon zeugt nicht nur der<br />

Abenteuerspielplatz am Eingang, sondern auch ein Streichelzoo und Erklärungstafeln, an denen Kinder<br />

das Leben der Tiere nicht nur sehen, sondern auch ertasten können. Etwas Sorge bereitet dem<br />

Zoo noch, dass für Mütter mit Kindern der Aufstieg zum Zoo sehr beschwerlich ist. Große Hoffnungen<br />

ruhen auf der Stadt, die einen neuen Lift in der Schäferwand bauen will. Der alte funktioniert schon<br />

lange nicht mehr.<br />

Auch in seinem 60. Jahr zeigt sich der Zoo jung, was nicht nur an seiner Direktorin liegt. Diese hofft,<br />

dass in Zukunft die Beziehungen zu Zoos im benachbarten Sachsen wieder enger werden. „Vielleicht<br />

ähnlich eng, wie zu unserer Partnerstadt Pirna“, sagt sie.<br />

Ende der Abwrackprämie bedroht Skoda-Arbeitsplätze<br />

Montag, 7.<strong>September</strong> 2009<br />

(Financial Times Deutschland)<br />

Der tschechische Autobauer Skoda sieht im Zusammenhang mit dem Auslaufen der<br />

deutschen Abwrackprämie bis zu 2.500 Arbeitsplätze gefährdet. Die VW-Tochter gehe<br />

davon aus, in näherer Zukunft deutlich weniger Autos als zuletzt zu produzieren, sagte<br />

Skoda-Vorstandsmitglied Holger Kintscher der Prager Wirtschaftszeitung<br />

"Hospodarske noviny" (Montagausgabe).<br />

"Im ersten Halbjahr hat besonders die deutsche Abwrackprämie unseren Absatz gesteigert", sagte<br />

Kintscher: "Mit dem Ende der Abwrackprämien erwarten wir, dass die Nachfrage nach dem Fabia<br />

sinken wird." Er rechne damit, die Produktion des Massenmodells bis zu einem Drittel herunterfahren<br />

zu müssen. Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer ging in einer Studie zuletzt von rund 76.000<br />

durch die Umweltprämie zusätzlich verkauften Skodas in Deutschland aus.<br />

Verhandlungen mit den Gewerkschaften hätten bereits begonnen, sagte Kintscher. Ihm zufolge sollen<br />

zunächst befristete Verträge von Zeit- und Leiharbeitern nicht verlängert werden. Es stünden


<strong>September</strong><br />

aber auch 500 Stammarbeitsplätze auf der Kippe, sagte Gewerkschaftsführer Jaroslav Povsik. Skoda<br />

mit Hauptsitz im mittelböhmischen Mlada Boleslav beschäftigt derzeit rund 29.000 Menschen weltweit,<br />

das Gros davon in Tschechien.<br />

Drei Hochmoore im Erzgebirge werden gerettet<br />

Montag, 7. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Usti nad <strong>Labe</strong>m. Der Bezirk Usti lässt in den kommenden Jahren drei Hochmoore im Erzgebirge sanieren.<br />

„Das Ökosystem des Erzgebirges ist an vielen Stellen stark beschädigt“, konstatiert Jan Dusek<br />

vom Institut für angewandte Ökologie Daphne, das die Projektleitung übernommen hat. Für die Rettung<br />

wurden Moore gewählt, bei denen wahrscheinlich ist, dass sie ihre frühere Funktion im Ökosystem<br />

wieder übernehmen können.<br />

Dabei handelt es sich um das Moor am Zinnwalder Kamm, das „Moor am See“ an den Hängen des<br />

„Pramenac“ (Bornhauberg) südwestlich von Cinovec sowie das Große Birkhuhn-Balzgebiet im Quellgebiet<br />

der Flöha. Alle drei Gebiete befinden sich im Vogelschutzgebiet Osterzgebirge und bilden ein<br />

wichtiges Biotop für das stark vom Aussterben bedrohte Birkhuhn, das hier eines der letzten großen<br />

Vorkommen in Europa hat.<br />

Das Projekt soll voraussichtlich bis 2011 abgeschlossen sein. (stn)<br />

Dienstag, 8. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung<br />

Freigabe der A17 in Tschechien verzögert sich bis Ende 2011<br />

<strong>Von</strong> Steffen Neumann, Usti<br />

Nach Einsprüchen gegen Baugenehmigungen für das letzte Teilstück zieht Prag die<br />

Notbremse. Der Zeitplan ist nicht mehr zu halten.<br />

Usti nad <strong>Labe</strong>m - Die Fertigstellung des letzten Teilstücks der A17<br />

Dresden–Prag wird sich voraussichtlich um mindestens ein Jahr<br />

verzögern. Bisher war als Termin Ende 2010 geplant.<br />

Wegen fehlender Baugenehmigungen für den 16,5 Kilometer langen<br />

Abschnitt zwischen Rehlovice bei Usti nad <strong>Labe</strong>m und Lovosice<br />

veranlasste die tschechische Autobahndirektion RSD eine<br />

Überprüfung des Übergabetermins. Prognosen gehen nun von<br />

einer Übergabe nicht vor Ende 2011 aus.<br />

Mit dem Bau des letzten Teilstücks war im November 2007 begonnen<br />

worden. Klagen von tschechischen Umweltschutzverbänden<br />

hatten sich die Arbeiten immer wieder verzögert. Die Trasse<br />

Die Brücke übers Oparno-Tal bei Velemin<br />

wächst. Sie wird 50 Meter hoch und 258<br />

Meter lang. Foto: Robert Michael<br />

der Autobahn, die in Tschechien die Bezeichnung D8 trägt, verläuft mitten durch das Landschaftsschutzgebiet<br />

Böhmisches Mittelgebirge.


<strong>September</strong><br />

Der Widerstand der Umweltschützer konzentriert sich auf den Bau des Autobahntunnels Radejcin.<br />

Sie befürchten, dass in dem Gebiet geschützte Tiere und Pflanzen<br />

gefährdet werden. Das Prager Verkehrsministerium hatte die<br />

Baugenehmigung im April erteilt.<br />

Sie muss nach mehreren Einsprüchen überarbeitet werden. Dies<br />

könnte den Bau noch länger verzögern. Umweltschützer rechnen<br />

mit der Fertigstellung erst 2013.<br />

Wegen des noch fehlenden Teilstücks bleibt das Elbtal zwischen<br />

Usti und Lovosicve ein Nadelöhr.<br />

Autofahrer müssen weiterhin<br />

Umwege über Land-<br />

Auch bei Dobkovice ist ein langer Einschnitt<br />

zu überwinden<br />

straßen und längere Fahrzeiten<br />

in Kauf nehmen.<br />

Auf deutscher Seite war die A17 von Dresden bis zur Grenze im<br />

Dezember 2006 fertiggestellt worden.<br />

Jugendliche bereiten im Kulturtreff ein Festmahl vor<br />

Bei internationalem Projekt arbeiten Schüler aus drei Ländern zusammen.<br />

Im Johannstädter Kulturtreff ist derzeit das internationale Jugendprojekt<br />

„Dreiklang“ zu Gast. 20 junge Menschen aus der Ukraine,<br />

Tschechien und Deutschland bereiten dort ein aufwendiges<br />

Festmahl für das kommende Wochenende vor. Der Dresdner Verein,<br />

das Kulturzentrum Rehlovice aus Tschechien und die Gesellschaft<br />

für Entwicklung (GfE) aus Odessa in der Ukraine organisieren<br />

diese kulturelle Begegnung. Eine Finanzspritze von der Stadt<br />

Dresden und der Europäischen Union helfen dabei.<br />

Die Gruppe hatte sich schon im Juni in der Ukraine das erste Mal<br />

getroffen. Gemeinsam entwarfen sie ein ukrainisch-deutschtschechisches<br />

Menü. „Es gab überhaupt keine Sprachbarrieren,<br />

Der Tunnel Prackovice ist durchstochen<br />

Dienstag, 8. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Stolz zeigt Mascha aus der Ukraine ihre<br />

selbst entworfene Fischplatte. Bei einem<br />

Festmahl in Tschechien kommt diese dann<br />

zum Einsatz.<br />

Foto: Steffen Unger<br />

und die Jugendlichen haben in Windeseile Freundschaften geschlossen“, erklärt Annett Morgner,<br />

Leiterin des Kulturtreffs. Hilfreich war dabei, dass viele Jugendliche aus der Ukraine, aber auch aus<br />

Tschechien über Deutschkenntnisse verfügen wie die 19-jährige Mascha aus der Ukraine. „Hier hilft<br />

jeder jedem“, versichert sie und verziert weiter eine Fischplatte.<br />

Denn nun töpfern die Jugendlichen gemeinsam passendes Geschirr für das abschließende Festmahl.<br />

In einem alten Rittergut im tschechischen Rehlovice wird dieses dann gefeiert. Inspiriert von der Zeit<br />

in der Ukraine, entwerfen sie kunstvoll verzierte Platten, kreative Häppchen-Halter oder auch einen<br />

Schichtpudding-„Altar“.<br />

„Ich bin begeistert, wie schnell die Jugendlichen das Töpfern lernen“, sagt die 46-jährige Morgner.<br />

„Alle sind so motiviert und kreativ.“ Das Ziel, Menschen einander näherzubringen und ihnen gleichzeitig<br />

künstlerische und kulturelle Erfahrungen zu vermitteln, scheint schon erreicht. Thomas Düll


<strong>September</strong><br />

Dienstag, 8. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Heidenauer spenden über 3000 Euro für Hochwasseropfer<br />

Heidenau/Benesov<br />

Über 3000Euro haben Heidenauer Bürger für die Hochwasseropfer im tschechischen Benesov gespendet.<br />

„Die Hälfte der Summe wurde bereits überwiesen, in dieser Woche wollen wir den Rest der<br />

Stadtverwaltung in Benesov zukommen lassen“, sagt Heidenaus Vizebürgermeister Jürgen Opitz<br />

(CDU). Die tschechische Stadtverwaltung leitet das Geld den betroffenen Familien zu. Benötigt wurden<br />

auch Elektrogeräte. Die Heidenauer spendeten auch Kühlschränke, Waschmaschinen, Geschirr<br />

und Textilien. Die Stadt Heidenau hatte zu der Aktion aufgerufen. Anfang Juli wurde Benesov infolge<br />

starker Regenfälle überschwemmt. Die dortige Stadtverwaltung informierte, dass 26 Familien ihre<br />

Habe verloren. Eine 40-jährige Frau ist bei dem Versuch, eine Rollstuhlfahrerin zu evakuieren, ums<br />

Leben gekommen. „Die Heidenauer haben sehr große Solidarität gezeigt. So lebt Partnerschaft“, resümiert<br />

Opitz. (hui)<br />

Über 100 wandern fürs Weltnaturerbe<br />

<strong>Von</strong> Jana Klameth<br />

Ein Jahr lang hat man nichts mehr gehört von dem Projekt, die<br />

Sächsisch-Böhmische Schweiz in die Weltnaturerbe-Liste der Unesco<br />

aufzunehmen. Doch am Wochenende hatte der Pirnaer Klaus<br />

Fiedler zur 4. Wanderung fürs Weltnaturerbe aufgerufen – und<br />

über 100 Frauen und Männer aus Tschechien und Deutschland<br />

waren gekommen.<br />

„Das lässt hoffen, dass das Interesse an diesem Titel nicht nachgelassen<br />

hat“, sagte Landrat Michael Geisler (CDU), der auch in diesem<br />

Jahr wieder mitgewandert war.<br />

Ministerium ist skeptisch<br />

Im Gespräch ist die Idee bereits seit über fünf Jahren. Im <strong>September</strong><br />

2004 fasste der damalige Kreistag in Pirna dazu einen Grund-<br />

Dienstag, 8. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Der Pirnaer Klaus Fiedler bläst zum Sammeln,<br />

um wichtige Informationen an alle<br />

loszuwerden. Königsteins Bürgermeister<br />

Frieder Haase (r.) und Radek <strong>Von</strong>ka, Bezirksrat<br />

in Usti, sind hier als erste zur Stelle.<br />

Foto: SZ/Jana Klameth<br />

satzbeschluss. Ein Jahr später war sogar eine Expertenkommission, die lange Erfahrungen mit Unesco-Bewerbungsverfahren<br />

hat, in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz unterwegs. Die Fachleute attestierten<br />

der Region durchaus gute Chancen. Und auch in Tschechien gibt es starke Befürworter der<br />

Idee. Die Bezirksregierung in Usti nad <strong>Labe</strong>m (Aussig) hat sich zu dem Antrag bekannt.<br />

Doch während sich die regionalen Verantwortlichen beidseits der Grenze für das Projekt engagieren,<br />

reagierte das Sächsische Umweltministerium von Anfang an äußerst skeptisch. Bis heute ist man dort<br />

der Meinung, dass der Schutzstatus mit dem Nationalpark hoch genug ist und man den Unesco-Titel<br />

nicht brauche. Verwiesen wird in dem Zusammenhang immer wieder auf die Pleite, die Dresden wegen<br />

der Waldschlösschenbrücke mit dem Unesco-Titel erlitten hat.<br />

Vor Ort sieht man das anders. „Es wäre für die Region und vor allem für den Tourismus unheimlich<br />

wichtig, wenn unsere Nationalparks den Titel erringen könnten“, sagte der tschechische Natur- und<br />

Landschaftsschützer Werner Hentschel. Und der Bezirksrat für Bezirksentwicklung und Tourismus in<br />

Usti, Radek <strong>Von</strong>ka, fügte hinzu: „Wir wissen das längst, jetzt müssen wir noch unsere Regierungen


<strong>September</strong><br />

überzeugen.“ Das werde ein schmerzhafter Weg, allerdings, so fügte Radek hinzu, „für die, die von<br />

uns überzeugt werden müssen“.<br />

Insgesamt ist die tschechische Seite derzeit aber aktiver als die deutsche. Darauf wies Landrat Geisler<br />

hin. Immerhin wurde dort ein Gutachten über Sinn und Folgen des Welterbetitels für die Sächsisch-<br />

Böhmische Schweiz erstellt. Noch in diesem Jahr will das Umweltministerium in Prag dazu eine Stellungnahme<br />

abgeben.<br />

Hoffentlich passiert das bald, sagten gleich mehrere Wander-Teilnehmer. Schließlich könnte in<br />

Tschechien im Oktober ein neues Parlament gewählt werden. Und danach könnte wieder alles ganz<br />

anders werden…<br />

Hoffnung ruht auf Tschechien<br />

Nichtsdestotrotz setzt der Landrat seine Hoffnung auf die Tschechen. „Wenn von dort ein starkes<br />

Signal pro Weltnaturerbe kommt, können wir ganz anders Druck machen“, sagte er. Und Bundestagsabgeordneter<br />

Klaus Brähmig (CDU) versprach, auch in Berlin für das Projekt werben zu wollen.<br />

Und schließlich wird Wander-Organisator Klaus Fiedler dem Sächsischen Umweltministerium eine<br />

Resolution mit Unterschriften pro Weltnaturerbe übergeben.<br />

Dienstag, 8. <strong>September</strong> 2009<br />

(Bezirk Ústí – online)<br />

Na podporu zápisu Českosaského Švýcarska do seznamu UNESCO<br />

Asi nejvíce se v této letní době mluví mezi turisty v naší zemi o excelentní turistické<br />

destinaci České Švýcarsko, o postupu Pravčické brány do seminifinále celosvětové<br />

ankety Sedm nových divů světa a také o snaze celého Českosaského Švýcarska o zapsání<br />

na seznam přírodních památek UNESCO<br />

Tisková zpráva ze dne 8. září 2009<br />

Na podporu zápisu Českosaského Švýcarska do seznamu UNESCO<br />

První zářijová neděle na sklonku léta patřila již čtvrtému ročníku<br />

výletu do Českosaského Švýcarska. Cíl měl jednoznačný: podpořit<br />

kandidaturu tohoto regionu na seznam UNESCO. Společné putování<br />

téměř sto lidí z obou stran hranice na Grosser Winterberg,<br />

druhý nejvyšší vrchol Národního parku Saské Švýcarsko, vyvrcholilo<br />

rezolucí saské vládě, v níž účastníci požádali o urychlené jednání<br />

ve prospěch zápisu.<br />

Na vyhlídce jsou zleva Klaus Brähmig, Klaus<br />

Fiedler a Radek <strong>Von</strong>ka<br />

Českosaský pochod na podporu UNESCO tradičně organizují<br />

nestoři přeshraniční spolupráce Werner Hentschel za Správu CHKO Labské pískovce (letos zastoupený<br />

nově jmenovaným vedoucím Správy Vladislavem Kopeckým) a Klaus Fiedler za <strong>Euroregion</strong> <strong>Labe</strong>.<br />

Ve slunečném počasí dokázali letos zmobilizovat nejen významné osobnosti Českosaského Švýcarska,<br />

ale také běžné výletníky, kteří byli odměněni fascinujícími rozhledy na stolové hory a do kaňonu <strong>Labe</strong>.<br />

„Věřím, že při jubilejním pátém ročníku této akce v roce 2010 již zde budeme zápis na seznam UNE-<br />

SCO vyhlašovat,“ řekl ve svém krátkém proslovu na vyhlídce Kipphorn poslanec německého parlamentu<br />

Klaus Brähmig, který je rovněž předsedou Turistického svazu Saské Švýcarsko.<br />

Radek <strong>Von</strong>ka, člen rady Ústeckého kraje a předseda správní rady společnosti České Švýcarsko ktomu<br />

dodal: „O unikátních hodnotách Českosaského Švýcarska jsme bytostně přesvědčeni a svědčí o tom<br />

také fakt, že Zastupitelstvo Ústeckého kraje spolu s mnoha obcemi regionu zápis schválilo. Nyní<br />

musíme konečně přesvědčit centrální orgány, aby náš hlas vyslyšely a nominační přihlášku podaly. O<br />

zápis do seznamu zmíněné světové instituce se snažíme už několik let, musí to být ale zápis celého<br />

Českosaského Švýcarska. Přinese to do kraje a do této nádherné části našeho regionu další kvalitní


investice a další nové návštěvníky dodržující zásady šetrné turistiky.<br />

Jsem rád, že v panu poslanci Brähmingovi a v zemském radovi<br />

Geislerovi máme ty pravé partnery.“ Tolik krajský radní Radek<br />

<strong>Von</strong>ka, do jehož kompetence patří právě rozvoj cestovního ruchu<br />

tady u nás, na severu Čech.<br />

Pochod byl zakončen výstupem na nedávno rekonstruovanou<br />

rozhlednu horského hotelu Grosser Winterberg, který si nenechali<br />

ujít další vzácní hosté – generální konzul České republiky v<br />

Drážďanech Tomáš Podivínský nebo zemský rada Michael Geisler.<br />

Oddělení tiskových informací<br />

Odboru kanceláře hejtmanky Ústeckého kraje<br />

a Dana Štefáčková<br />

snímky archiv o. p. s. České Švýcarsko<br />

Zodpovídá: Mgr. Zbyněk Šebesta<br />

ytvořeno/změněno: 8.9.2009/8.9.2009 | Schváleno/Zrušeno: 8.9.2009/7.10.2009<br />

Erfreulich viele wanderten auf den Großen Winterberg<br />

Schmilka. Am vergangenen Sonntag, einem Tag mit vielen Höhepunkten<br />

in Gemeinden und Städten im Landkreis Sächsische<br />

Schweiz-Osterzgebirge fand ein weiteres bedeutsames Ereignisstatt.<br />

Die Wanderung für den Titel „Weltnaturerbe Sächsisch-<br />

Böhmische Schweiz“. Über 100 Teilnehmer kamen aus dem Landkreis<br />

und aus dem Kreis Decin nach Schmilka, um für dieses erstrebenswerte<br />

Ziel zu wandern. <strong>Von</strong> den eingeladenen Bürgermeistern<br />

der Region rettete der Bürgermeister von Königstein<br />

Frieder Haase die Ehre dieser Gilde und wanderte an der Spitze<br />

dem Gipfel zu. SPD-Koordinator Klaus Fiedler konnte als Mitinitiator<br />

bei strahlendem Sonnenschein viel Prominenz aus Tschechien<br />

und dem Landkreis begrüßen: den Generalkonsul Tomas Podivinsky<br />

mit Familie, den Bezirksrat Radek <strong>Von</strong>ka aus Aussig und aus<br />

Pirnas Partnerstadt Decin den stellv. Oberbürgermeister Ivan Ve-<br />

<strong>September</strong><br />

Dienstag, 9. <strong>September</strong> 2009<br />

(Pirnaer Rundschau)<br />

prek Zwei Bundestagsabgeordnete - Marlies Volkmer (SPD) und Klaus Brähmig (CDU) - wanderten<br />

gemeinsam mit Dagmar Neukirch, Landtagsabgeordnete (SPD), Landrat Michael Geisler (CDU), mit<br />

Kreis -und Stadträten, mit Mitgliedern aus Vereinen und Bürgern auf den Großen Winterberg. In der<br />

„Winterberg-Resolution“, die die deutschen und tschechischen Teilnehmer der Wanderung unterzeichneten,<br />

erwarten sie von der Sächsischen Landesregierung, der Bundesregierung und der Tschechischen<br />

Regierung konkrete Maßnahmen einzuleiten mit dem Ziel, den Antrag auf den Titel „UNE-<br />

SCO-Weltnaturerbe Sächsisch-Böhmische Schweiz“ in absehbarer Zeit bei der zuständigen Stelle der<br />

UNESCO einzureichen.<br />

Klaus Fiedler<br />

Pohled z vyhlídky Kipphornu na kaňon <strong>Labe</strong><br />

ve Hřensku v Českém Švýcarsku<br />

Schnappschuss bei der Wanderung Kipphornaussicht.<br />

v.l.n.r. Chef des Tourismusvereins<br />

Sächsische Schweiz MdB Klaus<br />

Brähmig (CDU), SPD-Koordinator Klaus<br />

Fiedler und Bezirksrat Radek <strong>Von</strong>ka, Aussiger<br />

Bezirksregierung für Bezirksentwicklung<br />

/Tourismus<br />

Foto: Müller


Bergwiesenfest in Königstein-Ebenheit<br />

<strong>September</strong><br />

Dienstag, 9. <strong>September</strong> 2009<br />

(Landkreisbote Sächsische Schweiz-Osterzgebirge)<br />

Am Sonntag, dem 20.09.2009 von 10 - 18 Uhr findet das bereits 6. Bergwiesenfest<br />

unterhalb des Liliensteins statt.<br />

Organisiert wurde der grenzüberschreitende Wettbewerb, bei dem Besitzer und Bewirtschafter von<br />

Wiesenflächen die Möglichkeit haben, diese zu präsentieren und eine Anerkennung zu erhalten, vom<br />

Landschaftspflegeverband Sächsische Schweiz Osterzgebirge e.V., die Kommunalgemeinschaft <strong>Euroregion</strong><br />

Oberes Elbtal/Osterzgebirge e.V., das Nationalparkzentrum Sächsische Schweiz sowie der<br />

Verein „Die Liliensteiner“ e.V. Die 3 tschechischen und die 3 deutschen Wettbewerbsgewinner werden<br />

am Sonntag, dem 20. <strong>September</strong> 2009, ab 14:00 Uhr in der Auszeichnungsveranstaltung gekürt.<br />

Rund um das Bergwiesenfest erwarten die Besucher viele attraktive Programmpunkte, wie interessante<br />

Infos rund um die Wiese und die Imkerei, dem Landschaftspflegeverband Sächsische Schweiz-<br />

Osterzgebirge e.V. und den Nationalpark Sächsische Schweiz.<br />

Kontakt:<br />

Landschaftspflegeverband Sächsische<br />

Schweiz-Osterzgebirge e.V., Am Landgut 1,<br />

01809 Dohna OT Röhrsdorf, Tel. 0351 272066-0<br />

Poststraßenfest auf Röhrsdorfer Bauernmarkt<br />

Mittwoch, 9. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Über 1000 Gäste werden zur Veranstaltung am 12.<strong>September</strong> erwartet.<br />

Alles über die sächsische Postgeschichte erfahren die Besucher des Sächsisch-Böhmischen Bauernmarkts<br />

in Röhrsdorf am 12.<strong>September</strong>. An dem Sonnabend lädt der Verein Landschaf(f)t Zukunft zum<br />

bereits 7. Poststraßenfest ein. Das Fest mit einem vielseitigen Programm wird um 10 Uhr eröffnet.<br />

Eine Stunde später referiert ein Fachmann zum Thema „Die Postkutschenentwicklung in Sachsen“.<br />

„Das Museum mobil führt vor, wie Adam Friedrich Zürner im 18. Jahrhundert mit seinem Messwagen<br />

als Geograph und Landvermesser tätig war“, sagt Geschäftsführerin Ines Thume, die mit bis zu 1000<br />

Besuchern rechnet. Jeweils um 13 und 15 Uhr gibt eine Pferdetherapeutin Tipps. Außerdem erklingen<br />

alte Posthornsignale, dargeboten von der Bläsergruppe Pretzschendorf.<br />

Auf dem Plan stehen auch Postkutschenrundfahrten sowie eine Wanderausstellung zu Poststraßen.<br />

Kammerzofe und Postillione wandeln in historischen Gewändern über das Gelände, auf dem auch<br />

Markttreiben herrscht. (SZ)<br />

www.poststraßen-erleben.de


Mittwoch, 9. <strong>September</strong> 2009<br />

(Pirnaer Anzieger)<br />

Mittwoch, 9. <strong>September</strong> 2009<br />

(Wochenkurier)<br />

<strong>September</strong><br />

Mittwoch, 9. <strong>September</strong> 2009<br />

(Wochenkurier)<br />

Mittwoch, 9. <strong>September</strong> 2009<br />

(Wochenkurier)


<strong>September</strong><br />

Mittwoch, 9. <strong>September</strong> 2009<br />

(Pirnaer Anzeiger)<br />

Mittwoch, 9. <strong>September</strong> 2009<br />

(Wochenkurier)


<strong>September</strong><br />

Mittwoch, 9. <strong>September</strong> 2009<br />

(Wochenkurier)


<strong>September</strong><br />

Donnerstag, 10. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Zwischen Sebnitz und Dolni Poustevna fehlen 600 Meter Gleise –<br />

jetzt geht es voran<br />

<strong>Von</strong> Marius Zippe<br />

Auf tschechischer Seite wird am Lückenschluss gebaut. Auf deutscher Seite ist man<br />

nicht so schnell.<br />

Eigentlich geht es nur um 600 Meter Gleis. Doch die Distanz zwischen<br />

den Bahnhöfen im deutschen Sebnitz und im tschechischen<br />

Dolni Poustevna (Niedereinsiedel) ist kaum zu überwinden. Seit<br />

fast zwei Jahrzehnten sollen die Orte wieder per Eisenbahn-<br />

Übergang verbunden werden.<br />

Im nächsten Jahr soll es nun endlich so weit sein. Einen alten, zum<br />

Teil zugewucherten Bahndamm gibt es bereits. Auf ihm rollten die<br />

Züge von 1905 bis 1945. Schon mehrfach schien der Wiederaufbau<br />

festzustehen. Aber immer wieder verhedderte sich das fünf Millionen<br />

Euro teure Projekt im bürokratischen Wust von Behörden,<br />

wechselnden Ansprechpartnern und Finanzfragen.<br />

In Dolni Poustevna auf böhmischer Seite<br />

wird bereits an der alten Bahnstrecke<br />

gebaut.<br />

Foto: ddp/Millauer<br />

Für den Sebnitzer Oberbürgermeister Mike Ruckh (CDU) ist die Lücke ein einziges Ärgernis. Das Zusammenwachsen<br />

von EU-Grenzregionen werde oft in großen Worten beschworen. „Doch im Detail<br />

ist dann alles sehr kompliziert.“ Für die Region am Rande des Elbsandsteingebirges wäre der Zusammenschluss<br />

der Schienennetze eine große Erleichterung. Deutsche Wanderer könnten viel besser in<br />

den Nationalpark Böhmische Schweiz gelangen. Die Tschechen aus dem abgelegenen Zipfel um Sluknov<br />

(Schluckenau) würden auf deutscher Seite deutlich schneller nach Decin (Tetschen) kommen.<br />

Dass der Übergang bislang nicht zustande kam, versteht kaum jemand, zumal es in der Öffentlichkeit<br />

nur Befürworter gibt. Landrat, Kreistag, Wirtschaftsministerium, Verkehrsverbund Oberelbe (VVO)<br />

und die tschechischen Behörden unterstützen die Pläne. Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU)<br />

äußerte sich in einem Brief an Landrat Michael Geisler (CDU) Ende Juli zuversichtlich, dass die Bauarbeiten<br />

2010 starten können. Auch die Finanzierung der Infrastrukturmaßnahme sei gesichert.<br />

Des Bürgermeisters Sorge<br />

In der Tat deutet einiges darauf hin, dass es derzeit vorangeht. Das Planfeststellungsverfahren könnte<br />

noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Nach Auskunft des Wirtschaftsministeriums soll das<br />

Geld für den Bau komplett vom Bund kommen. Scheitere die Finanzierung, etwa weil weniger als 800<br />

Passagiere pro Tag vorhergesagt werden, sei auch eine sächsische Förderung möglich.<br />

Als Hauptproblem gilt aber die Bezahlung des Zugverkehrs. Der VVO schätzt die Kosten auf 1,3 Millionen<br />

Euro pro Jahr. Er plant nicht nur einen kurzen Pendelverkehr zwischen Sebnitz und Dolni<br />

Poustevna, sondern eine regelmäßige Verbindung aus dem äußersten Nordböhmen ins Elbtal.<br />

Trotz aller Unwägbarkeiten haben die Sebnitzer Hoffnung, dass der Bau endlich in Gang kommt. „Wir<br />

waren finanziell und organisatorisch noch nie so weit wie jetzt“, sagt Kreisrat Rainer Böhme (Linke).<br />

Er verweist darauf, dass die Tschechen seit diesem Monat auf ihrer Seite die Gleise erneuern. Oberbürgermeister<br />

Ruckh befürchtet nun eine peinliche Situation: „Die Tschechen stehen an der Grenze,<br />

und wir sind nicht mal mit dem Planverfahren fertig.“ (ddp)


Tillich fährt mit „Zug der Freiheit“<br />

<strong>September</strong><br />

Donnerstag, 10. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Dresden - Wenn der „Zug der Freiheit“ am 1. Oktober noch einmal auf die Reise von Prag nach Hof<br />

geht, ist auch Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) an Bord.<br />

Zwischen Prag und dem Zwischenstopp Dresden will Tillich sowohl mit damaligen DDR- Flüchtlingen<br />

als auch mit Jugendlichen aus Deutschland und Osteuropa ins Gespräch kommen, teilte die Staatskanzlei<br />

am Donnerstag mit. Im Herbst 1989 waren tausende DDR-Bürger mit Zügen aus Prag nach Hof<br />

(Bayern) gebracht worden, nachdem ihnen zuvor die Ausreise genehmigt worden war. Die Fahrt mit<br />

dem „Zug der Freiheit“ erinnert an das historische Ereignis. (dpa)<br />

Donnerstag, 10. <strong>September</strong> 2009<br />

(LK SSW/OE)<br />

Nach Sommerpause weitere EU-Fördermittel für sächsischtschechische<br />

Kooperationsprojekte bewilligt<br />

Lokaler Lenkungsausschuss der <strong>Euroregion</strong> <strong>Elbe</strong> / <strong>Labe</strong> bestätigte rund 38.500 Euro für<br />

sächsisch-tschechische Vorhaben<br />

Pressemitteilung der EUROREGION ELBE/LABE<br />

Auf der Sitzung des Lokalen Lenkungsausschusses der <strong>Euroregion</strong> <strong>Elbe</strong> / <strong>Labe</strong> am 4. <strong>September</strong><br />

2009 im Stadthaus der Stadtverwaltung Pirna wurde über weitere grenzübergreifende Kleinprojekte<br />

im Rahmen des ZIEL 3 - Programms entschieden. Die Mitglieder des deutsch-tschechisch besetzten<br />

Gremiums bestätigten für die tschechische Seite drei Projekte mit einer Förderung von circa<br />

38.500 Euro.<br />

Gefördert wird unter anderem das tschechische Vorhaben "Der Grenzgänger". Der Träger des Projektes,<br />

die Bürgervereinigung Sonnenblume (Slunecnice o.s.) in Decín, arbeitet mit dem sächsischen<br />

Diakonischem Werk der Ev. -Luth. Landeskirche Sachsen im Kirchenbezirk Pirna e. V., am Projekt zusammen.<br />

Das Kennenlernen von unterschiedlichen Zielgruppen (Sozialarbeiter, Freiwillige Arbeiter<br />

und Menschen mit Behinderung) aus den Regionen Decín und Pirna ist das Hauptanliegen des Projektes.<br />

Unabhängig von ihrer Nationalität haben alle Beteiligten bereits Erfahrungen von Ausgrenzung<br />

machen müssen. Jedoch auch Menschen mit Behinderung grenzen andere Menschen aus. Mehrere<br />

Aktionen im Projektzeitraum sollen den Teilnehmern die Möglichkeiten geben, eigene Grenzen zu<br />

erkennen und zu lernen, mit Ausgrenzung umzugehen. In diesem Zusammenhang werden sich alle<br />

Beteiligten mit der Geschichte und der Kultur der Heimat- und der Gastländer auseinandersetzen.<br />

Die Ergebnisse des Vorhabens werden der Öffentlichkeit im Rahmen von Ausstellungen und kleinen<br />

Festivals präsentiert.<br />

Im Bereich der Kooperation und Entwicklung grenzübergreifender Strukturen im Tourismus erhält<br />

das tschechische Projekt "Josephinische Feste Theresienstadt 2009" der Stadt Terezín eine finanzielle<br />

Unterstützung. Der sächsische Projektpartner ist der Heimatverein Maxen e.V. Es geht um die Belebung<br />

der historischen Militärsehenswürdigkeit, der in ganz Europa einzigartigen Barockfestung. Dieses<br />

Baudenkmal steht auf der Kandidatenliste des UNESCO Weltkulturerbes. Das Programm soll die<br />

Besucher unterschiedlichen Alters nicht nur amüsieren, sondern auch belehren. Darüber hinaus trägt<br />

der internationale Charakter dieser Feierlichkeit zum besseren Verständnis innerhalb Europas bei.<br />

Am 9. und 10. Oktober werden militärgeschichtliche Vereine, historische Marktschreier und Handwerker<br />

vertreten sein. Das Programm bietet unter anderem eine Schlacht und Eroberung der Festung


<strong>September</strong><br />

aus Zeiten des Siebenjährigen Krieges und des Ersten Weltkrieges an. Auch ein historischer Jahrmarkt<br />

mit alten Handwerken, wobei eigene Geschicklichkeit auch Zuschauer probieren können, wird aufgebaut.<br />

Vorgesehen ist auch ein Auftritt der örtlichen Schulen.<br />

Projekte aus dem ZIEL 3 - Kleinprojektfonds werden aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale<br />

Entwicklung der EU gefördert. Sie sind ausgerichtet auf eine lokale grenzübergreifende Zusammenarbeit<br />

von Schulen, Vereinen, Verbänden, Kirchen, Verwaltungen und Unternehmen. Die Höhe<br />

der Förderung beträgt in der Regel 85 Prozent der zuschussfähigen Gesamtausgaben, höchstens jedoch<br />

bis zu 22.500 Euro bei gemeinsam finanzierten Kleinprojekten.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.euroregion-elbe-labe.eu<br />

www.ziel3-cil3.eu<br />

Grenzanlagen bald für Sportler umgebaut<br />

Freitag, 11. <strong>September</strong> 2009<br />

(Wochenkurier)<br />

Zinnwald. Die Parkplätze und einige Gebäude an der ehemaligen Grenzanlage sollen erhalten bleiben.<br />

Sie werden künftig von den Biathlonsportfreunden genutzt. Der Auftrag für den Umbau ging an<br />

das Dresdner Ingenieurbüro Mund, Gille und Partner. 30.000 Euro stehen für Planungen zur Verfügung.<br />

Das Unternehmen hatte von 1997 bis 2001 den Neubau der Zollanlage mit geplant. In der Baugenehmigung<br />

ist festgelegt, dass die Anlage wieder abgebaut werden soll.<br />

Laufen für die Natur<br />

Freitag, 11. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Bad Schandau<br />

Der National-„Parkmarathon“ von Bad Schandau nach Krasna Lipa startet am Sonnabend 10Uhr auf<br />

dem Marktplatz Bad Schandau. Der Wettkampf ist der Höhepunkt des Tages der Böhmischen<br />

Schweiz, der am 12.<strong>September</strong> gefeiert wird. Das Haus der Böhmischen Schweiz öffnet von 9 bis<br />

18Uhr. Der Eintritt ist frei. Familien können sich beim Lauf durch Krasna Lipa an verschiedenen Stationen<br />

messen. (SZ/lk)


<strong>September</strong><br />

Samstag, 12. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Neuer Lehrpfad erinnert an das verschwundene Vorderzinnwald<br />

Geising/Zinnwald<br />

Buntes Treiben herrschte gestern im sonst eher abgeschiedenen<br />

Grenzgebiet zwischen dem tschechischen Cinovec und Vojtovice.<br />

Ein Projekt der Mittelschule Geising und der Partnerschule in<br />

Krupka wurde zum Abschluss gebracht. Ein Jahr lang hatten sich<br />

jeweils zwölf Schüler mit dem verschwundenen Ort Vorderzinnwald<br />

beschäftigt. Das Dorf mit rund 250 Einwohnern und 50 Häusern<br />

lag etwa zwei Kilometer vor Cinovec, den Älteren auch als<br />

Hinterzinnwald geläufig.<br />

Nach Kriegsende waren die Häuser verlassen und wurden in den<br />

1950er-Jahren komplett dem Erdboden gleich gemacht. Mit ihrem<br />

Projekt, das von tschechischer Seite zuerst angeschoben wurde,<br />

wollen die Schüler an Vorderzinnwald erinnern. Dazu gestalteten<br />

sie einen Lehrpfad zu dem neun Tafeln gehören, auf denen neben<br />

Erklärungen historische Fotos und Bilder von heute an der gleichen Stelle zu sehen sind. Doch das<br />

Projekt ist weiter gefasst, als nur die Erinnerung an ein abgerissenes Dorf. Durch die gemeinsame<br />

Beschäftigung mit der Heimatgeschichte soll es Deutsche und Tschechen näher zusammenbringen<br />

Auf den Tafeln wird auch das harte Leben auf dem Kamm des Erzgebirges gezeigt, mit harten klimatischen<br />

Bedingungen und kargen Bodenverhältnissen. Vorderzinnwald hatte bis 1945 keinen Strom.<br />

Auch die Natur findet Beachtung, wie sie in den vergangenen Jahrzehnten das Areal wieder in Besitz<br />

genommen hat. (ek)<br />

Polizei vertieft Zusammenarbeit über Ländergrenze<br />

Anni Hantschel (vorn) und Christa Knauthe<br />

(M.) lebten früher in Vorderzinnwald. An<br />

einer der Infotafeln am früheren Standort<br />

der Kirche erzählen sie den Schülern aus<br />

Geising und Krupka sowie den Lehrern<br />

Martin Rak und Ute Burock, die das Projekt<br />

betreuten, wie es früher hier aussah.<br />

Foto: Egbert Kamprath<br />

Samstag, 12. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Pirna/Petrovice<br />

Die tschechische und die sächsische Polizei bilden künftig gemeinsame Ermittlungsgruppen. Außerdem<br />

soll wesentlich enger zusammengearbeitet werden. Das vereinbarten Landespolizeipräsident<br />

Bernd Merbitz und der Chef der tschechischen Polizei Brigadegeneral Martinu im „Gemeinsamen<br />

Zentrum“ in Petrovice. An dem Gespräch nahm auch der Leiter der Bundespolizeidirektion Pirna,<br />

Präsident Wieland Mozdzynski, teil.<br />

Gleichzeitig wurde eine länderübergreifende Experten-Arbeitsgruppe eingesetzt. Das Team soll in der<br />

Ermittlung gegen organisierte Kriminalität wirksam werden. Ziel des Treffens am Freitag ist die bessere<br />

grenzüberschreitende Zusammenarbeit von sächsischer und tschechischer Polizei. (SZ)


Welterbe-Resolution geht an Ministerien<br />

<strong>September</strong><br />

Samstag, 12. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Schmilka<br />

Die Resolution, die deutsche und tschechische Teilnehmer der Wanderung für den Titel „Weltnaturerbe<br />

Sächsisch-Böhmische Schweiz“ unterzeichneten, ist abgeschickt. Darüber informiert Klaus Fiedler,<br />

SPD-Koordinator <strong>Euroregion</strong> <strong>Elbe</strong>-<strong>Labe</strong>. Das Bundes- und das sächsische Umweltministerium sowie<br />

der Tschechische Umweltminister Ladislav Miko und die Bezirksregierung in Usi erhalten in den<br />

nächsten Tagen Post aus Pirna. Fiedler: „Ich bin gespannt auf die Reaktionen der Ministerien“. Der<br />

Bezirk Usti befürwortet den Antrag auf den Unesco-Titel. Auf der Homepage der Bezirksregierung ist<br />

ein Bericht über die Aktion auf dem „Großen Winterberg“ zu sehen. (fie)<br />

Hotelschule Teplice bedient den Papst<br />

Samstag, 12. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Teplice. Mit dem Satz „Ich habe den englischen König bedient“ beeindruckt im gleichnamigen Buch<br />

von Bohumil Hrabal der Chef des Restaurants den aufstrebenden Kellner und Helden des Buches Jan<br />

Dite. Mit dem Satz „Ich habe den Papst bedient“ könnten bald die Schüler der Hotelfachschule Teplice<br />

Karriere machen. Denn wenn sich der Heilige Vater am 26. <strong>September</strong> auf der Prager Burg (Hradschin)<br />

mit dem Präsidentenpaar und danach mit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens trifft, stellen<br />

die Schüler das Personal. (stn)<br />

Geführte Wanderung durchs Erzgebirge<br />

Samstag, 12. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Moldava. „Erlebbare“ Geschichte und „sagenhafte“ Geschichten verspricht die geführte Rundwanderung<br />

der Sektion Kammweg im Erzgebirgsverein am 26./27. <strong>September</strong> von und nach Moldava (Moldau)<br />

über den Bournak (Stürmer) und mit Übernachtung im neu eröffneten Gasthaus „Tremfriedel“<br />

in Dlouha Louka (Langewiese). Anmeldung ist erforderlich und bei Wanderführer Thomas L. Koppe<br />

möglich: 0177/ 2903209. (stn)<br />

Thomas.Koppe@boehmisches-erzgebirge.cz.<br />

Mehr Informationen unter:<br />

www.boemisches-erzgebirge.cz


Verborgene Denkmäler öffnen Türen<br />

<strong>September</strong><br />

Samstag, 12. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Usti nad <strong>Labe</strong>m. Die „Tage des europäischen Erbes“ (in Deutschland als „Tage des offenen Denkmals“<br />

bekannt), finden in diesem Jahr in Tschechien vom 12. bis 20. <strong>September</strong> statt. Unter dem Motto<br />

„Denkmäler im Lauf der Zeit“ öffnen auch Gebäude ihre Türen, die sonst für die Öffentlichkeit selten<br />

oder gar nicht zugänglich sind. Dazu gehören u.a. auch die Industriellenvillen in Usti nad <strong>Labe</strong>m (Aussig)<br />

und Liberec (Reichenberg), aber auch viele Kirchen, deren Zustand eine Besichtigung sonst nicht<br />

erlaubt. Aber auch der Weg in die ganzjährig geöffneten Baudenkmäler lohnt sich, denn dort wird vor<br />

allem an den beiden Wochenenden Eintritt frei sein.<br />

Informationen zu den Bauwerken, Öffnungszeiten und Kontaktdaten finden sich auf Englisch auf den<br />

Internetseiten www.shscms.cz/ehd/en/. Links über „online catalogue“ gehen, dann in den Filter Ustecky<br />

kraj (Bezirk Usti), Liberecky kraj (Bezirk Liberec) oder einen weiteren gewünschten Bezirk eingeben.<br />

(stn)<br />

Samstag, 12. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Denkmal erinnert in Osek an Bergwerksunglück mit 144 Toten<br />

Ausflugstipp<br />

Nach Beendigung der Klosterführung können wir uns in der Touristinformation<br />

einen Stadtplan und andere deutschsprachige<br />

Literatur besorgen. Die Stadt Ossegg bietet sowohl einen Stadtrundgang<br />

als auch einen Naturlehrpfad an. Wir wollen jedoch nur<br />

drei Ziele ansteuern, die uns Deutsche besonders berühren.<br />

Wenn wir vom Parkplatz aus die Duxer Straße (Obrancu miru)<br />

hinunter laufen und rechts in die Husova-Straße einbiegen, kommen<br />

wir zur St.-Peter-und-Paul-Kirche. In dem aufgelassenen<br />

Friedhof befindet sich ganz in der Ecke an der Straße eine im Empirestil<br />

gestaltete Pyramide des sächsischen Hofbildhauers J.F.<br />

Petrich. Aus der lateinischen Inschrift ist zu erfahren, dass der<br />

sächsische Prinz Josef de Saxe auf seinem Weg zu den Teplitzer<br />

Heilquellen 1802 in Ossegg verstarb. Doch die Wirklichkeit sah<br />

etwas anders aus. Der sächsische Prinz war nämlich Oberst der<br />

Garde von Katharina der Großen. Wegen Streitigkeiten mit Günstlingen<br />

wurde er aus Russland verwiesen. Doch der Konflikt holte<br />

ihn in Teplitz wieder ein. Es kam zu einem Duell mit dem russischen<br />

Fürsten Scerbatov im Riesenburger Wald. In dessen Folge<br />

verstarb er in den Armen seines Sekundanten und Freundes, des Prinzen de Ligne.<br />

Der Architekt Grus und der Bildhauer<br />

Pokorny schufen das Denkmal für das<br />

tragische Bergwerksunglück 1934.<br />

Foto: Heinz Strohbach<br />

Der nächste Weg führt uns auf der Straße nach Litvinov (Nelsonska) an den Ossegger Stadtwaldrand.<br />

Unmittelbar hinter dem unbeschrankten Bahnübergang finden wir ein Denkmal in Form einer Skulpturengruppe<br />

zweier alter Leute. Es erinnert an die tragische Bergwerkskatastrophe im Nelson-<br />

Schacht. Am 3. Januar 1934 gab es nachmittags in der Ossegger Gegend eine schwere Erderschütterung.<br />

Aus der Grube Nelson III stieg eine mächtige Flamme empor, der schwarzer Rauch nachfolgte.<br />

Ursache war, dass sich der durch ein neues Rüttelverfahren vermehrt anfallende Kohlenstaub entzündet<br />

und die Grube in ein Flammenmeer verwandelt hatte. Nur vier Bergleute konnten sich durch<br />

einen Luftschacht retten. Um das Feuer zu ersticken, mussten alle Zugänge zugemauert werden. Als


<strong>September</strong><br />

man am 28 . Juni die Grube wieder öffnete, starben bei einer Gasexplosion nochmals zwei Menschen.<br />

Insgesamt brachte damit das Unglück 144 Bergleuten den Tod. Erst nach fünf Jahren konnte<br />

man die letzten Überreste der Toten bergen.<br />

<strong>Von</strong> diesem Punkt laufen wir jetzt auf dem Naturlehrpfad (Grüner Schrägstrich) in den Ortsteil Hrad<br />

Osek. Dahinter befindet sich im Ossegger Bachgrund auf einem Bergsporn die Riesenburg. Es handelt<br />

sich um die älteste gotische Burg des Erzgebirges, heute Ruine, die der Hrabschitzer Bohuslav I. in<br />

den Jahren 1241 bis 1250 im Einverständnis mit König Vaclav I. zu bauen begann. Sein Sohn Bores II.<br />

beendete das Vorhaben.<br />

Besuch auf der Riesenburg<br />

Die Ryzmburk (Riesenburg) hat auf dem Bergsporn eine Ausdehnung von 250 Metern Länge und bis<br />

zu 95 Metern Breite. Die an allen Ecken durch Türme geschützte Anlage besaß eine Vorburg, in der<br />

sich auch die Burgkapelle befand. Die Befestigung, die zum Schutz des Handelsweges nach Sachsen<br />

angelegt worden war, wurde bis ins 15. Jahrhundert bewohnt. Das Hrabschitzer Geschlecht verarmte<br />

jedoch und verkaufte die Burg mit den Herrschaften Dux und Brüx 1398 an Wilhelm, den Markgrafen<br />

von Meißen. Erst 1459 gelang es König Jiri z. Podebrad durch Vertrag, dieses Territorium wieder den<br />

böhmischen Ländern anzuschließen. Aus dem Dornröschenschlaf wurde die Ruine im 19. Jahrhundert<br />

gerissen, in dem die Waldsteins einen Weg von Dux zur Ruine anlegen ließen und einen Turm zur<br />

Aussichtswarte erkoren. Leider verfiel die Anlage in der kommunistischen Zeit wieder. Deshalb beim<br />

Begehen der Ruine bitte vorsichtig sein.<br />

„Die verkaufte Braut“ besucht die Oper Usti<br />

<strong>Von</strong> Steffen Neumann<br />

Samstag, 12. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Nur noch wenige Tage verbleiben bis zur Premiere. An Bedrich<br />

Smetanas beliebter Volksoper „Die verkaufte Braut“ wird in<br />

den Proben der letzte Schliff angelegt. „Wir führen die ursprüngliche<br />

Version auf. Das heißt, eigentlich ist es damit eine<br />

Operette“, verrät Tomas Simerda, Direktor des Nordböhmischen<br />

Opern- und Balletttheaters in Usti nad <strong>Labe</strong>m (Aussig).<br />

Mit der Aufführung der beliebten Oper starten die Feierlichkeiten<br />

zum 100-jährigen Bestehen des Theaters. Denn am 21.<br />

<strong>September</strong> 1909 hob sich erstmals der Vorhang. Gespielt wurde<br />

<strong>Franz</strong> Grillparzers „Sappho“. Das damals noch mehrheitlich<br />

deutsch besiedelte Aussig hatte sich dank der Chemie- und Kohleindustrie binnen kurzer Zeit von<br />

einem verschlafenen Städtchen zu einer aufstrebenden Industriestadt entwickelt. Allein dem prosperierenden<br />

Bürgertum fehlte die Möglichkeit, das neu gewonnene Renommee auch zu zeigen. Jede<br />

Stadt, die etwas auf sich hielt, hatte ein Theater.<br />

Theater für alle<br />

In Aussig waren es der Bankier Ignaz Petschek und die Unternehmerfamilie Schicht, die sich für den<br />

Bau der Oper einsetzten und an der Finanzierung von Bau und später Betrieb beteiligten. Für den Bau<br />

wurde der Wiener Architekt Alexander Graf ausgewählt. Das Ergebnis war Gebäude im Neubarock<br />

und Jugendstil, das die Wünsche der Zeit aufnahm. „Wir haben einen großen Rang. Da sind mehr<br />

Sitzplätze, als im Parkett und den Logen zusammen“, weist Simerda auf eine Besonderheit hin. Das<br />

Theater in Aussig wurde für ein breites Publikum gebaut.<br />

Glücklicherweise ist das Haus bei der Bombardierung der Stadt im April 1945 verschont geblieben, so<br />

dass vieles noch im Original zu bewundern ist. Lediglich auf den Umbau Ende der 1960er Jahre ist


<strong>September</strong><br />

Direktor Simerda nicht gut zu sprechen. Zwar erhielt das Theater moderne Beleuchtungstechnik.<br />

„Aber die Kabine für den Beleuchter passt gar nicht hierher“; ärgert sich Simerda noch heute.<br />

Anders als vor 100 Jahren bedient das Theater heute nicht mehr alle Sparten. Es konzentriert sich auf<br />

Oper, Operette, Musical, Tanztheater und Ballett, um das Schauspiel kümmern sich Gastspiele anderer<br />

Häuser. Auch die eigene Konzerttätigkeit ist minimal. „Dafür gibt es im nahen Teplice (Teplitz) ein<br />

Symphonieorchester. Wir geben in der Regel nur drei Konzerte im Jahr, zu Allerheiligen ein Requiem,<br />

zu Ostern ‚Stabat mater‘ von Dvorak und zu Weihnachten die Weihnachtsmesse von Jakub Jan Ryba“,<br />

zählt Tomas Simerda auf.<br />

Internationale Stars<br />

Überhaupt setzt das Theater auf Überregionalität. So wird regelmäßig im Ausland gastiert. Das Programm<br />

ist anspruchsvoll. „Sicher, mit der Semperoper können wir nicht mithalten, dafür sind wir zu<br />

klein. Aber unser ‚Fliegender Holländer‘ gehört zu den besten in Tschechien“, wirbt Simerda nicht<br />

ohne Selbstbewusstsein für sein Theater. Dafür ist es gelungen, international anerkannte Stars zu<br />

gewinnen, wie die Tschechen Jan Vacik und Richard Haan oder die in Deutschland lebende Tunesierin<br />

Maida Hundeling. Neben den tschechischen Klassikern Dvorak und Martinu stehen Puccini, Verdi,<br />

Bizet, Prokofjew, Mozart und Tschaikowski im Repertoire. Das Tanztheater setzt eigene Akzente. So<br />

begeistert das von Shakespeares „Romeo und Julia“ inspirierte Stück „Zigeunergewu(e)rzeln“ über<br />

die unmögliche Liebe eines Roma mit einer Tschechin auch mit der beliebten Musik von Goran<br />

Bregovic.<br />

Das Tanztheater ist es auch, das für eine Reminiszenz an 100 Jahre Theater in Usti sorgt. Das auf „Le<br />

Bal“ basierende Stück „Café Aussig“ wurde extra neu geschrieben und lässt die Geschichte Revue<br />

passieren. Nur eben nicht in Paris, sondern in einem Café in Aussig. Der Start in die Jubiläumssaison<br />

ist aber der tschechischsten aller Opern vorbehalten – „Der verkauften Braut“ von Smetana.<br />

Neues Hotel auf Ferdinandshöhe soll entstehen<br />

Samstag, 12. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Usti nad <strong>Labe</strong>m. Das Restaurant im beliebten Ausflugsziel Vetruse (Ferdinandshöhe) eröffnet gerade<br />

erst am Montag, da plant die Stadt Usti nad <strong>Labe</strong>m (Aussig) schon weiter. Neben der romantischen<br />

Villa soll ein Hotelneubau entstehen. Dafür wird bereits offiziell nach einem Investor gesucht.<br />

Laut der Wochenzeitung „Nase adresa“ soll es mindestens über zwei Sterne verfügen. Der bisherige<br />

Betrieb von Aussichtsturm und Restaurant soll nicht beeinträchtigt werden. Bei einer ersten Ausschreibung<br />

im letzten Jahr hatte sich kein Investor gefunden.<br />

Seilbahnbau rückt näher<br />

Weiter aktuell ist auch der Plan, zur Vetruse eine Seilbahn zu errichten. Die Stadt hat 61 Millionen<br />

Kronen EU-Mittel beantragt. Der Baubeginn ist laut der Wochenzeitung „Nase adresa“ für den 15.<br />

Oktober geplant. Bis Ende Juni nächsten Jahres soll die Seilbahn fertig sein. (stn)


Nachrichten<br />

<strong>September</strong><br />

Samstag, 12. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Für Hopfen ist gesorgt<br />

Zatec. Auf den Feldern rund um die Stadt Zatec (Saaz) hat die Hopfenernte begonnen. Die Bauern<br />

erwarten in diesem Jahr aufgrund der starken Hitze der letzten Wochen etwas geringere Erträge als<br />

2008, berichtet der Radiosender „Cesky rozhlas“. Im vergangenen Jahr wurden 1,2Tonnen je Hektar<br />

geerntet. Da jedoch noch Vorräte aus der Vorsaison eingelagert sind, wird mit einem leichten Preisrückgang<br />

gerechnet. (stn)<br />

Rund um den Garten<br />

Litomerice. Vom 18. bis 26. <strong>September</strong> findet in Litomerice (Leitmeritz) der 33. Jahrgang der Garten-<br />

Messe „Zahrada Cech“ statt. Geöffnet ist täglich von 9-18 Uhr, am letzten Tag nur bis 17 Uhr. Der<br />

Eintritt kostet 80 Kronen, Rentner und Studenten zahlen 50 Kronen, Kinder bis 15 Jahre 30 Kronen.<br />

(stn)<br />

www.zahrada.cech.cz<br />

Keiner blitzt so oft wie Dubi<br />

Dubi. Autofahrer sind gewarnt. In Dubi (Eichwald) wird fast jeden Tag geblitzt. „Wir rotieren regelmäßig<br />

zwischen 15 Standorten“, sagte Polizeichef Tomas Pykal der Wochenzeitung „Nase adresa“.<br />

Die harte Gangart habe sich bewährt. Sobald ein Schild mit dem Radarsymbol auftaucht, gehen die<br />

Fahrer auf die Bremse. Denn sie wissen: Während das Schild woanders nur eine Attrappe ist, stehen<br />

in Dubi wirklich Blitzer. (stn)<br />

Neonazis sind Vorbild für die tschechische Szene<br />

Strategie-Export im kleinen Grenzverkehr - Austausch nimmt spürbar zu<br />

Dresden/ddp. Die Strategien sächsischer Neonazis zum Ausbau<br />

ihrer Basis in der Gesellschaft sind zunehmend Vorbild für tschechische<br />

Rechtsradikale. Zu diesem Ergebnis kommt ein Rechercheprojekt<br />

deutscher und tschechischer Experten aus Nichtregierungsorganisationen,<br />

Wissenschaft und Polizei. Ihre Studie «Gefährliche<br />

Liebschaften - Rechtsextremismus im kleinen Grenzverkehr»<br />

im Auftrag der Heinrich-Böll-Stiftung, die am Montag (14.<br />

<strong>September</strong>) in Dresden öffentlich vorgestellt werden soll, liefert<br />

erstmals einen fundierten Lagebericht.<br />

Samstag, 12. <strong>September</strong> 2009<br />

(Mitteldeutsche Zeitung)<br />

Neonazis bei einem NPD-Aufmarsch (Archivfoto).<br />

(FOTO: DPA)<br />

Das Vorgehen der zahlenmäßig größeren deutschen rechten Szene<br />

ist demnach für Gesinnungsgenossen im Nachbarland seit einigen Jahren interessant, weil sie es geschafft<br />

hat, sich institutionell zu verankern. Bei der Landtagswahl schaffte es die rechtsextreme NPD<br />

zum zweiten Mal in Folge, in das Landesparlament einzuziehen. Diese Strategie wollen die tschechischen<br />

Neonazis kopieren.


<strong>September</strong><br />

Trotz völkisch-rassischer Ideologien gebe es bereits seit längerem einen regen Austausch zwischen<br />

den Szenen insbesondere bei Konzerten und Demonstrationen, erläutert Friedemann Bringt vom<br />

Kulturbüro Sachsen, einer der Autoren. Dieser gehe aber eher von den Tschechen aus. «Die deutschen<br />

Neonazis schätzen das günstige Preisniveau und den vergleichsweise weniger strengen Umgang<br />

der tschechischen Polizei mit Nazi-Symbolen und -Parolen», sagt er. Die tschechischen Kameraden<br />

holen sich auf deutschen Großveranstaltungen wie dem «Pressefest der Deutschen Stimme»<br />

oder den zahlreichen «Gedenkmärschen» Anregungen für ihre Aktivitäten.<br />

Die Folgen dieser grenzüberschreitenden Zusammenarbeit musste der tschechische Fotograf Stanislav<br />

Krupar unlängst am eigenen Leib erfahren. Im Juni vergangenen Jahres wurde der Journalist des<br />

überregionalen tschechischen Wochenmagazins «Reflex» in Dresden von 15 deutschen und tschechischen<br />

Neonazis brutal zusammengeschlagen. Krupar hatte eine Spontandemonstration in Dresden<br />

fotografiert, nachdem der «Sachsentag» der Jugendorganisation der rechtsextremen NPD abgesagt<br />

worden war. «Ich merkte, dass ein paar Nazis Tschechisch sprachen und plötzlich auf mich zeigten.<br />

Sie hatten mich von ähnlichen Veranstaltungen in Tschechien wieder erkannt», schildert der auf die<br />

Szene spezialisierte Fotograf heute die Begegnung.<br />

Gegen zwei der Schläger laufen derzeit Prozesse in Dresden. «Der Angriff auf mich war eindeutig<br />

abgesprochen», sagt Krupar. Er ist überzeugt, dass die Szenen Informationen über ihre «ideologischen<br />

Gegner» austauschen. Entsprechendes bestätigt der nun veröffentlichte Expertenbericht.<br />

Zudem registriert das Landesamt für Verfassungsschutz Sachsen einen zunehmenden institutionellen<br />

Austausch: «Es bestehen enge Verbindungen von sächsischen NPD-Mitgliedern zum tschechischen<br />

rechtsextremistischen 'Nationalen Widerstand' sowie zur tschechischen rechtsextremistischen 'Arbeiterpartei'<br />

(DS)», erklärte ein Sprecher des Verfassungsschutzes auf ddp-Anfrage. Eine Intensivierung<br />

wirtschaftlicher Kontakte sei aber nicht erkennbar.<br />

Laut Verfassungsschutz hat es im Februar 2008 ein Treffen von Nazis aus dem Umfeld des «Nationalen<br />

Widerstands» auf Einladung der NPD im sächsischen Landtag gegeben. Dabei erörterten NPD-<br />

Funktionäre die künftige «Zusammenarbeit und Unterstützung». Am 16. August 2008 wurde einem<br />

Bericht des NPD-Kreisverbandes Chemnitz zufolge bei einem weiteren Treffen in Tschechien der<br />

«Grundstein für ein deutsch-tschechisches Seminar gelegt, welches abwechselnd in beiden Ländern<br />

und zweisprachig durchgeführt werden soll». Auch wurde eine engere Zusammenarbeit zwischen<br />

NPD und DS vereinbart.<br />

«Was die tschechischen Neonazis von den hiesigen lernen, ist, auf Themen zu setzen, die gesellschaftlich<br />

relevant und mehrheitsfähig sind», erläutert Bringt. Diese Strategie sei von den tschechischen<br />

Braunen mittlerweile erfolgreich kopiert worden: «Anstatt auf Themen wie Juden, Drittes<br />

Reich oder Hitler setzen sie nun vor allem auf die Nicht-Integration von Roma. Damit sprechen sie in<br />

Tschechien auch größere Teile in der Bevölkerung an, die sich nicht unbedingt mit dem Nationalsozialismus<br />

identifizieren», erläutert Bringt. So kam es im vergangenen Herbst im nordböhmischen<br />

Litvinov zu pogromartigen Hetzjagden von etwa 600 Rechtsradikalen durch einen von Roma bewohnten<br />

Vorort, unterstützt von zahlreichen Anwohnern.<br />

In Tschechien gibt es den Experten zufolge noch wenige, die sich mit dem Thema auseinandersetzen.<br />

In Verwaltung, Ordnungsbehörden und Zivilgesellschaft fehle es an Kenntnis und Sensibilität für das<br />

Thema. Ein Nachfolgeprojekt solle die Aufmerksamkeit auf die Opfer von «Hass-Verbrechen» in<br />

Tschechien lenken.<br />

Karoline von Graevenitz


Teplice empfängt Kängurus<br />

<strong>September</strong><br />

Samstag, 12. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Fußball<br />

Teplice/Usti nad <strong>Labe</strong>m. Der FK Teplice tröstet sich über das frühe Aus in der Europaliga mit einer<br />

Siegesserie in der heimischen Liga. Ungeschlagen steht das Team derzeit auf dem zweiten Platz. Und<br />

den will es auch nach dem nächsten Heimspiel am 20. <strong>September</strong>, 17 Uhr, gegen Bohemians 1905,<br />

die Mannschaft mit dem Känguru im Clubemblem, halten. Indes macht in der zweiten Liga FK Usti<br />

nad <strong>Labe</strong>m von sich reden. Nach sechs Spieltagen hat der Club noch eine reine Weste. Das nächste<br />

Heimspiel wird am 17. <strong>September</strong>, 16.30 Uhr, gegen Tescoma Zlin bestritten. (stn)<br />

Montag, 14. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Heimatverein Maxen feiert gemeinsam mit der Stadt Terezin<br />

Drei sächsisch-böhmische Vorhaben bekommen EU-Fördermittel.<br />

Die Stadt Terezin in Tschechien und der Heimatverein Maxen kooperieren, um die Josephinische<br />

Barockfestung Theresienstadt zu beleben. Die historische Militärsehenswürdigkeit ist ein Kandidat<br />

für das Unesco-Weltkulturerbe. Um die Menschen beiderseits der Grenze darauf aufmerksam zu<br />

machen, wird dort am 9. und 10. Oktober gefeiert – mit der Nachstellung einer Schlacht aus dem<br />

Siebenjährigen Krieg. Militärgeschichtliche Vereine, historische Marktschreier und Handwerker werden<br />

dabei sein. Für die Kooperation und das Fest hat die <strong>Euroregion</strong> <strong>Elbe</strong>/<strong>Labe</strong> jetzt Fördermittel<br />

bewilligt, teilt der Lenkungssausschuss mit. Genauso wie für das tschechische Vorhaben „Grenzgänger“.<br />

Der Träger des Projektes, die Bürgervereinigung „Sonnenblume“ in Decin, arbeitet mit dem<br />

Diakonischen Werk Sachsen im Kirchenbezirk Pirna zusammen. Das Kennenlernen von Sozialarbeitern,<br />

freiwilligen Helfern und Menschen mit Behinderungen aus den Regionen Decin und Pirna ist<br />

deren Hauptanliegen. Aktionen im Projektzeitraum sollen den Teilnehmern Möglichkeiten bieten,<br />

eigene Grenzen zu erkennen, aber auch mit Ausgrenzung umzugehen. Die Ergebnisse des Projekts<br />

werden in Ausstellungen und kleinen Festivals öffentlich präsentiert.<br />

Für die genannten Vorhaben hat die <strong>Euroregion</strong> insgesamt 38500 Euro Fördergelder aus dem EU-<br />

Programm Ziel3 vergeben. (SZ/kö)<br />

Verein berät morgen zu Förderungen im ländlichen Raum<br />

Montag, 14. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Dippoldiswalde<br />

Bürgern, Vereinen und kleineren Unternehmen bietet der Verein Landschaf(f)t Zukunft morgen in<br />

Dippoldiswalde Beratung zu Fördermöglichkeiten aus dem ILE- sowie anderen Förderprogrammen<br />

an. Wie der Verein mitteilt, geht es dabei um Projekte für das Förderjahr bzw. das Budget für 2010.<br />

Zusätzlich besteht morgen die Möglichkeit, sich auch über das grenzüberschreitende Förderprogramm<br />

Ziel 3 zu informieren. Gefördert werden hier unter anderem Maßnahmen der Infrastruk-


<strong>September</strong><br />

turentwicklung, Raumplanung, Kultur, Bildung oder Jugendarbeit. Eine Vertreterin der <strong>Euroregion</strong><br />

<strong>Elbe</strong>/<strong>Labe</strong> wird von 10 bis 18 Uhr vor Ort sein und Fragen beantworten. (SZ)<br />

Beratung, 15. <strong>September</strong>, ab 10 Uhr, Dr.- Külz-Straße 1, Dippoldiswalde, Anmeldungen über Landschaf(f)t<br />

Zukunft 03731/692698<br />

oder <strong>Euroregion</strong> 03501/520013<br />

Montag, 14. <strong>September</strong> 2009<br />

(Tschechien Online)<br />

Abwrackprämien in Europa bringen Schonfrist für Tschechiens Autohersteller<br />

Neue Gesetze begünstigen Verjüngung des Kfz-Bestandes / <strong>Von</strong> Miriam Neubert (gtai)<br />

Prag - Die hochgradig exportabhängige Tschechische Republik leidet schwer unter dem Nachfragerückgang<br />

nach Kraftfahrzeugen, Komponenten, Maschinen und Anlagen. 2009 wird ein Rezessionsjahr.<br />

Entscheidend bleibt die Entwicklung in Deutschland, dem wichtigsten Handelspartner.<br />

Als Kraftfahrzeugstandort profitiert Tschechien von Investitionen, die über die Wirtschaftskrise hinausweisen.<br />

Auch sind seine Kleinwagen durch die Abwrackprämien in anderen Ländern gefragt. Dank<br />

eines dritten Autowerkes könnte es 2009 gelingen, erstmals eine Million Pkw herzustellen.<br />

Die positive Nachfrage nach Pkw 2008 ist von den wirtschaftlichen<br />

Realitäten 2009 eingeholt worden. Im 1. Halbjahr 2009 ging<br />

der Verkauf neuer Pkw und leichter Nutzfahrzeuge (LUV) in der<br />

Tschechischen Republik um 12,4% oder 31.000 Einheiten auf<br />

92.100 zurück. Das teilte der Verband der Autoimporteure (SDA)<br />

im Juli mit. Dabei nahmen die Verkäufe neuer Pkw um 7,9% auf<br />

79.228 zu; bei den LUV gab es einen Einbruch um 59,4% auf<br />

12.872 Fahrzeuge.<br />

Hinter diesen Zahlen stehen auch steuerliche Veränderungen. Ursprünglich waren nur die LUV-Käufe<br />

von Firmen von der Mehrwertsteuer befreit, weswegen viele Pkw mit einer Gitterabtrennung versehen<br />

wurden, um in diese Kategorie fallen zu können. Seit April 2009 kann bei allen Pkw-Käufen von<br />

Firmen die Mehrwertsteuer abgesetzt werden, so dass diese Konstruktion nicht mehr nötig ist. Durch<br />

große Preisnachlässe haben zugleich auch viele Bürger neue Autos gekauft.<br />

Dramatisch ging die Nachfrage nach Nutz- und Lastfahrzeugen mit -55% auf 2.544 zurück. Der Transport-<br />

und Speditionssektor, von der Krise schwer angeschlagen, hat seine Investitionen stark zurückgefahren,<br />

und die Bauwirtschaft steckt im Konjunkturtief. Marktführer sind Mercedes Benz, MAN<br />

und Iveco. Auch die im Vorjahr positive Nachfrage nach neuen Bussen gab um 45% auf 291 nach<br />

(Irisbus-Iveco, SOR Libchavy, Mercedes Benz). Mit 11.768 Motorrädern wurde ein Fünftel weniger<br />

abgesetzt. Am gefragtesten waren Honda, Yamaha und Suzuki.<br />

Mehrere gesetzliche Entscheidungen führen dazu, dass der Autobestand jünger wird und der Anteil<br />

von Pkw über 15 Jahre zurückgeht. 2009 wurde eine Ökoabgabe bei der Registrierung von Autos, die<br />

nicht mindestens der Abgasnorm Euro 3 entsprechen, eingeführt, und es gibt Sanktionen bei fehlender<br />

Haftpflicht. Die Reaktionen folgten prompt: Im 1. Halbjahr wurden über 150.000 Pkw abgemeldet,<br />

drei Mal mehr als im 1. Halbjahr 2008. Die Hälfte dieser Fahrzeuge waren Skodas, gefolgt von<br />

Fords und Fiats. Zugleich ist die Einfuhr gebrauchter Fahrzeuge unattraktiv geworden. Sie nahm 2009


<strong>September</strong><br />

um 41% oder 51.000 Wagen auf 71.411 ab - bedingt auch durch die vorübergehend gegenüber dem<br />

Euro abgewertete Krone und das preisgünstige Neuwagenangebot.<br />

* ) Veränderung 1. Halbjahr 2009 gegenüber 1. Halbjahr 2008 in %<br />

Quelle: Tschechischer Verband der Automobilindustrie<br />

Absatz von Pkw nach Herstellern im 1. Halbjahr 2009 (in Einheiten)<br />

1 ) erstregistrierte neue Pkw,<br />

2 ) Veränderung zum Vorjahreszeitraum in %,<br />

3 ) neuverkaufte Pkw bei offiziellen Händlern<br />

Quelle: Tschechischer Verband der Automobilindustrie<br />

Ersatzbedarf ist grundsätzlich gegeben. Zwar sank zum 30.6.09 das Durchschnittsalter der über 4,4<br />

Mio. registrierten Pkw leicht auf 13,7 Jahre. Es liegt damit aber noch sehr hoch. Fast 60% sind älter<br />

als 10 Jahre, 31% über 15 Jahre alt. Bei dem gesamten Kfz-Bestand von fast 7,1 Mio. Straßenfahrzeugen<br />

ist das Durchschnittsalter mit 16,9 Jahren noch höher. Die Erneuerungsquote fällt mit 3% sehr<br />

niedrig aus.<br />

Unterstützend werden Maßnahmen wirken, die im Rahmen des Antikrisenprogramms zugunsten des<br />

Kfz-Sektors ergriffen wurden. Seit dem 1. April können Firmen bei Kauf oder Leasing eines neuen<br />

oder gebrauchten Pkw die Umsatzsteuer (19%) abziehen, unabhängig von der Höhe des Wertes. Das<br />

schlug sich positiv in den Absatzzahlen nieder. Hinzu kommt eine beschleunigte Abschreibung für<br />

Firmenwagen von fünf auf zwei Jahre. Auch eine Abwrackprämie bei privaten Autokäufen steht ins<br />

Haus. Sie soll bei Verschrottung eines mindestens zehn Jahre alten Wagens gelten. Ihre Höhe beträgt<br />

30.000 Kc bei Kauf eines Benzin- oder Dieselautos im Wert von maximal 500.000 Kc und 60.000 Kc<br />

bei Kauf eines alternativen Antriebs (Hybrid, Elektromotor oder CNG-Betrieb), wo die Grenze bei<br />

700.000 Kc liegt. Das Parlament hat die Abwrackprämie verabschiedet, doch wurde sie vom Staatspräsidenten<br />

im Juli mit einem Veto belegt. Sollte das Abgeordnetenhaus Präsident Vaclav Klaus überstimmen,<br />

könnte sie noch 2009 in Kraft treten. Maximal 2,5 Mrd. Kc will der Staat dafür einsetzen.<br />

Der Anteil des im Verband der Automobilindustrie vereinten Kfz-Unternehmen (90% der Branche) an<br />

den Industrieumsätzen ist seit 1994 fast jährlich gewachsen und erreichte 2007 den Rekordwert von<br />

20%. Durch die wirtschaftliche Rezession ging dieser Wert 2008 auf 19% zurück: Genauso hoch war


<strong>September</strong><br />

der Anteil an den tschechischen Exporten, wobei die Kfz-Industrie entscheidend zu der seit 2005 positiven<br />

Handelsbilanz des Landes beiträgt. In der Krise zieht sie die Kennziffern jedoch mit sich nach<br />

unten. Auf Vorjahresbasis ist der Produktionsindex der Kraftfahrzeug- und Kfz-Teile-Industrie im 1.<br />

Quartal 2009 um 31% zurückgegangen. Nach Schätzungen des Verbandes der Automobilindustrie<br />

dürften in der Branche zwischen Juni 2008 und Juni 2009 etwa 19.000 Mitarbeiter entlassen worden<br />

sein, etwa 13% der im Sektor Beschäftigten.<br />

Trotz der widrigen Umstände könnte Tschechien 2009 zum ersten Mal eine Million Pkw produzieren -<br />

sofern das neu angelaufene Autowerk von Hyundai die sinkenden Zahlen bei Skoda Auto wettmachen<br />

kann. 2008 waren 971.000 Pkw vom Band gelaufen. "Wir haben einige schwierige Jahre vor uns,<br />

aber das ist keine Tragödie", sagte Martin Jahn, Präsident des Tschechischen Automobilverbandes,<br />

gegenüber der Wirtschaftszeitung Hospodarske Noviny. Die Jahre der hohen Zuwächse seien vorbei,<br />

doch bleibe die Autoproduktion ein herausragendes Segment der tschechischen Industrie.<br />

Mit ihrem hohen Anteil an Kleinwagen profitiert die tschechische Automobilproduktion sehr von den<br />

Abwrackprämien in anderen Ländern. Toyota Peugeot Citroen Automotive (TPCA) gelang es sogar, im<br />

1. Halbjahr mit 174.949 Pkw seine Produktion um 0,6% leicht zu steigern. Das seit Februar 2005 in<br />

Tschechien produzierende japanisch-französische Joint Venture erwartet dank gesicherter Aufträge<br />

auch für das Gesamtjahr 2009 einen leichten Zuwachs auf 330.000 Pkw. Die zu Beginn des Jahres<br />

eingestellte Personalsuche ist im Mai wieder aufgenommen worden. 2008 hat TPCA über 324.000<br />

Pkw der Kleinwagen-Modelle Toyota Aygo, Peugeot 107 und Citroen C1 produziert.<br />

Auch bei Skoda Auto hat sich die zu Beginn des Jahres auf vier Tage verkürzte Produktion im Zuge der<br />

wachsenden Nachfrage wieder normalisiert. Aufgrund des großen Interesses an Kompaktfahrzeugen<br />

mit kleineren Antrieben ist die Produktion im Aggregatebau angestiegen, da dessen Getriebe auf<br />

kleinere Motoren spezialisiert sind. Ende Juni 2009 hat das Unternehmen in seinem Motoren- und<br />

Getriebewerk in Mlada Boleslav die Produktion des Dreizylinder-Benzinmotors 1.2 HTP gestartet, der<br />

sparsamer und emissionsärmer geworden ist. Während der großen Ferien soll die Getriebe- und Motorenfertigung<br />

ununterbrochen laufen. Auch kündigte das Unternehmen für den Monat August drei<br />

außerordentliche Schichten an, um die Lieferzeiten der gefragtesten Modelle Fabia und Octavia zu<br />

verkürzen. Im Mai liefen die ersten Geländewagen des Modells Skoda Yeti vom Band, womit das Unternehmen<br />

das SUV-Segment betritt. Zum Jahresende soll der modernisierte Superb Kombi folgen.<br />

Doch drückt der weltweite Nachfragerückgang nach Autos auch die Produktion der Traditionsmarke:<br />

Die Statistik des Tschechischen Verbandes der Automobilindustrie (SAP) zeigte, dass im 1. Halbjahr<br />

die Skoda-Produktion gegenüber dem sehr starken Vorjahreszeitraum um fast 109.000 Autos auf<br />

245.714 gesunken ist. Der Autohersteller meldete für den Zeitraum einen Reingewinn von 2,7 Mrd.<br />

Kc, was einem Rückgang von 61,7% entsprach. Die Umsätze fielen um 19,7% auf 89,7 Mrd. Kc. Es<br />

wurde 329.641 Pkw und leichte Nutzfahrzeuge verkauft, 10,1% weniger als im 1. Halbjahr 2008. Damit<br />

stand Skoda Auto deutlich besser da als der Durchschnitt. Dem Unternehmen zufolge ist der globale<br />

Automarkt im gleichen Zeitraum um 17,7% eingebrochen.<br />

Dadurch, dass HMMC, das jüngste Autowerk in Tschechien, 2009 mit der regulären Produktion begonnen<br />

hat, ist der Rückgang bei Skoda Auto nicht voll auf die nationale Statistik durchgeschlagen. Im<br />

1. Halbjahr meldete HMMC die Montage von 50.000 Pkw und 100.000 Getrieben. Im Gesamtjahr<br />

sollen rund 160.000 Pkw produziert werden, was etwa 14% weniger sind als ursprünglich geplant.<br />

HMMC stellt die Modelle i30 und i30 cw her, seit April auch mit einem neuen Dieselmotor. Im letzten<br />

Quartal 2009 soll die Herstellung des Familienwagens Kia 3 hinzukommen. Gegenwärtig beschäftigt<br />

das Werk in Nosovice 2.000 Mitarbeiter. Im Jahr 2011 sollen es 3.400 sein.<br />

Lkw-Hersteller Tatra hat 2008 einen Verlust von 712 Mio. Kc gemacht und muss seine Belegschaft um<br />

450 Beschäftigte auf 2.300 reduzieren. Avia Ashok Leyland Motors (Avia) wiederum konnte dank<br />

neuer Aufträge auf die 5-Tage-Woche gehen und will 2009 rund 800 Lkw herstellen. Der Lkw-Bauer


<strong>September</strong><br />

plant darüber hinaus zusammen mit dem Karosseriefertiger Kars kleine Autobusse (30 bis 45 Passagiere)<br />

zu produzieren.<br />

Kfz-Produktion in der Tschechischen Republik (Einheiten)<br />

* ) Veränderung gegenüber Vorjahr in %<br />

Quelle: Verband der Autoindustrie (SAP)<br />

Weitaus stärker betroffen als die Endfertiger sind die in die weltweite Kfz-Produktion eingebundenen<br />

Komponentenhersteller. Sie erzielten 2008 mit 56% über die Hälfte der Umsätze der Kfz-Branche, die<br />

SAP mit 604,1 Mrd. Kc (24,2 Mrd. Euro) angab und die gegenüber dem Vorjahr mit -5,7% rückläufig<br />

waren. Bei allen Firmen sind Anfang 2009 die Umsätze zurückgegangen, zum Teil um bis zu 50%. <strong>Von</strong><br />

etwa 200 Unternehmen sollen bis zur Jahresmitte mindestens vier in die Insolvenz geraten sein, darunter<br />

Magneton Kromeriz, SVA Holysov und Automotive Components Czech.<br />

Durch Verkäufe der insolventen ausländischen Mütter kommen in deren tschechischen Töchtern<br />

neue Besitzer ans Ruder. So kaufte die italienische Gruppe Tiberina Solutions im Juni die Tochter der<br />

britischen Wagon Automotive, einen Hersteller von Schlössern und Metallteilen, der neu Tiberina<br />

Automotive Bela heißt. Die amerikanische International Automotive Components Group (IACG) hat<br />

das tschechische Werk des insolventen deutschen Autozulieferers Stankiewicz/Gimotive übernommen.<br />

Die Gesellschaft Magna konnte nach der Billigung durch die EU-Kommission das Werk von Cadence<br />

Innovation übernehmen. Auch unterstützt die Krise den Trend zur Verlagerung der Kabelbaumproduktion.<br />

AEES (früher Alcoa Fujikura Czech) verlagert bis Jahresende seine Produktion nach<br />

Rumänien und hat bereits die meisten Beschäftigten entlassen. Gesucht wird für die erst 2001 gebaute<br />

Halle ein neuer Investor.<br />

Auf die erste Welle der Krise hatten die meisten Unternehmen mit Entlassungen und verkürzten<br />

Schichten reagiert. Zur Jahresmitte zeichnete sich eine neue Dynamik ab. Während der Hersteller von<br />

Dieseleinspritzsystemen Bosch Diesel in Jihlava ankündigte, die Vier-Tage-Woche bis März 2010 zu<br />

verlängern, spürten andere Unternehmen eine Auftragsbelebung und reagierten entsprechend. So<br />

hat Autotextilteilehersteller Borgers CS dank neuer Aufträge im Juli wieder Mitarbeiter eingestellt.<br />

Toyota Gosei Czech (Lenkräder und Airbags) will die Produktion in Klasterec nad Ohri wieder erhöhen<br />

und arbeitet nach fünf Monaten erneut an fünf Tagen in der Woche. Der zur deutschen Saar Gummi<br />

gehörende Saar Gummi Czech (Gummidichtungen) gelang es dank neuer Aufträge des VW Konzerns<br />

ihre zurückgefahrene Werkskapazität auf 90% zu steigern. Laut Nachrichtenagentur CTK rechnet das<br />

Unternehmen mit Umsätzen im Höhe von 1,2 Mrd. Kc, ein Zehntel weniger als 2008. Es investierte<br />

zur Jahresmitte in die Fertigung von Thermoplast-Dichtungen.<br />

Davon, dass der Kfz-Standort Tschechien den ersten Schock überwunden hat, künden Werkseröffnungen<br />

und Investitionsmeldungen. Die umfangreichsten Projekte meldeten Hyundai und Skoda<br />

Auto. Beide Werke wollen ihre Getriebeproduktion erheblich ausweiten. Eine neue Halle für Kunststoffteile<br />

zur Innenausstattung hat die EuWe Eugen Wexler im Mai in Rokycany eröffnet. Je nach<br />

Marktlage könnten bis 2010 weitere 100 Mio. Kc in Anlagen investiert werden. Trelleborg Fluid Solutions<br />

Czech Republic erweitert die Erzeugung von Gummidichtungen für Autoheizung und -kühlung<br />

und will 60 neue Mitarbeiter einstellen. Denso Manufacuring Czech musste zwar im abgelaufenen<br />

Finanzjahr einen Verlust hinnehmen, will aber im neuen 1,1 Mio. Klimaanlagen produzieren und die<br />

roten Krisenzahlen hinter sich lassen. Geplant sind Investitionen in Produktionsanlagen für neue Projekte.<br />

Donghee Czech möchte in Cesky Tesin die Produktion von Fahrgestellteilen und Bezintanks<br />

ausbauen.


<strong>September</strong><br />

Interessante Projekte gibt es bei alternativen Antrieben. Pionier auf dem tschechischen Markt für<br />

Elektroautos ist der Stromkonzern CEZ. Bis 2012 will das Unternehmen 50 bis 100 Elektroautos kaufen<br />

und in den Städten Prag und Ostrava testend einsetzen. Bis Mitte 2010 soll bereits ein Dutzend<br />

Elektroautos an gemeinnützige Organisationen entliehen sein. Das erste im Rahmen einer Pressekonferenz<br />

übergebene Fahrzeug war ein Fiorino Qubo der italienischen Firma Micro-Vett. In das Future<br />

Motion genannte Projekt sollen etwa 500 Mio. Kc investiert werden, einschließlich F&E sowie des<br />

Aufbaus eines Netzes von Auflade-Stationen für die Batterien.<br />

Auf grüne Technologien setzt auch die Maschinenbau-Holding Vitkovice Machinery Group und will<br />

unter anderem 2 bis 3 Mrd. Kc in den Ausbau des tschechischen CNG-Tankstellen-Netzes investieren.<br />

Ihre Zahl soll von gegenwärtig etwa 30 auf etwa 200 steigen. Seit einigen Jahren keimt dank staatlicher<br />

Flankierung der Markt für CNG-betriebene Personen- und Nutzfahrzeuge. Gebremst wird die<br />

Entwicklung wegen mangelnder Tankstellen. An dem Markt hat der Vitkovice-Konzern auch angesichts<br />

seines Unternehmens Vitkovice Cylinders, das nahtlose Druckbehälter für komprimierte und<br />

verflüssigte Gase herstellt, besonderes Interesse. Dieses hat erst jüngst 1,2 Mrd. Kc in eine neue<br />

Pressanlage für Stahlflaschen investiert.<br />

Verschiedene Investitionsprojekte der tschechischen Kfz-Industrie<br />

* ) Wechselkurs Durchschnitt 1. Halbjahr 2009: 1 Euro = 27,142 Kc<br />

Quellen: Nachrichtenagenturen CTK, CIA, Unternehmensmeldungen<br />

<strong>Von</strong> Januar bis Mai 2009 spiegelte der Außenhandel mit Kfz- und Kfz-Teilen das ganze Ausmaß der<br />

Krise wider: Die Kfz-Exporte (SITC 78) gingen auf Eurobasis um -27,5% auf 5,3 Mrd. Euro zurück. Der<br />

Rückgang betraf alle Segmente. Am vergleichsweise geringsten sank mit einem Fünftel der Ausfuhrwert<br />

von Pkw, leichten Nutzfahrzeuge (auf 2,9 Mrd. Euro) sowie Bussen (auf 181,5 Mio. Euro). Am<br />

stärksten war der Einbruch bei Lkw mit -73% auf 36,2 Mio. Euro. Die Ausfuhr von Kfz-Teilen und -<br />

Zubehör (SITC 784) schrumpfte um 34% auf 2,0 Mrd. Euro, die Einfuhr um 27% auf 1,3 Mrd. Euro.<br />

Trotz der Probleme brachte der Außenhandel mit Kfz und Kfz-Teilen ein Plus von 3,0 Mrd. Euro (mit<br />

Deutschland ein Plus von 1,2 Mrd. Euro). Er trug damit entscheidend zur positiven Bilanz des gesamten<br />

Außenhandels von 2,2 Mrd. Euro (mit Deutschland 2,9 Mrd. Euro) bei.


<strong>September</strong><br />

* ) zum Vorjahreszeitraum in %; durch die starke Aufwertung der Krone liegen die Werte auf Kronenbasis deut-<br />

lich niedriger<br />

Quelle: Tschechisches Statistikamt<br />

*) zum Vorjahreszeitraum in %<br />

Quelle: Tschechisches Statistikamt<br />

Tschechien Online, 14.9.2009. © Germany Trade and Invest 2009. Screenshot: Skodaauto.cz/Tschechien<br />

Online


Polizisten aus Tschechien zu Gast<br />

<strong>September</strong><br />

Dienstag, 15. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Prohlis<br />

An der monatlichen Schulung von Verkehrsteilnehmern nehmen morgen um 18 Uhr im Bürgersaal<br />

des Ortsamts, Prohliser Allee 10, Polizisten aus Tschechien teil. Sie informieren über das Verkehrsrecht<br />

in dem Nachbarland. (SZ)<br />

Rechtsextreme formieren sich grenzüberschreitend<br />

Dresden. Sächsische Neonazis vernetzen sich zunehmend mit tschechischen<br />

Rechtsextremisten. So gibt es regelmäßig Treffen zwischen<br />

Führungskräften, Vertreter der tschechischen Gruppierung „Narodní<br />

odpur“ (Nationaler Widerstand) haben auf Einladung der NPD den<br />

sächsischen Landtag besucht. Das berichtete Friedemann Bringt<br />

vom Verein Kulturbüro Sachsen, der sich mit Abwehrstrategien gegen<br />

Rechtsextremismus befasst. Das Kulturbüro stellte dazu gestern<br />

in Dresden eine zweisprachige Publikation vor, die gemeinsam mit<br />

der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung erstellt wurde. „Es gibt<br />

einen Know-How-Transfer“, erklärte Bringt. <strong>Von</strong> Sachsen aus würden<br />

„rechtsextreme Strukturen in die europäischen Nachbarländer<br />

exportiert“.<br />

7000 Neonazis in Tschechien<br />

Dienstag, 15. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Mit diesem Plakat brachten die Grünen<br />

im Kreis Meißen zur Landtagswahl ihren<br />

Protest gegen Rechtsextremisten zum<br />

Ausdruck.<br />

Nach Angaben des sächsischen Verfassungsschutzes unterhalten NPD-Mitglieder auch Beziehungen<br />

zur „Arbeiterpartei“ in Tschechien. Der Behörde liegen zudem Informationen vor, dass ein „deutschtschechisches<br />

Seminar“ abwechselnd in beiden Ländern und zweisprachig durchgeführt werden soll,<br />

sagte ein Sprecher. Die Kooperation zeige sich auch in gegenseitiger Teilnahme an Demonstrationen<br />

und in Auftritten deutscher Rechtsextremisten als Redner auf Szene-Veranstaltungen in Tschechien.<br />

In Tschechien gab es nach einer Erhebung des Prager Innenministeriums 2002 rund 7000 Rechtsextremisten,<br />

wie der tschechische Projektpartner Ondrej Cakl sagte. Inzwischen hätten die Aktivitäten<br />

der Szene aber zugenommen. Allein 2008 habe es 45 Demonstrationen und 20 Konzerte gegeben.<br />

Angesichts der rechtsextremistischen Aktivitäten sieht das Kulturbüro den Freistaat in der Pflicht,<br />

grenzüberschreitende Gegenstrategien kontinuierlich zu unterstützen. Die Initiativen dürften nicht<br />

immer nur als Modellvorhaben eingestuft werden.<br />

Finanzielle Aufstockung<br />

Der Landesgeschäftsführer der Heinrich-Böll-Stiftung, Stefan Schönfelder, forderte eine Weiterentwicklung<br />

und finanzielle Aufstockung des Landesprogramms „Weltoffenes Sachsen für Demokratie<br />

und Toleranz“. Besonders wichtig sei die Weiterbildung von Lehrern und Sozialpädagogen sowie die<br />

Opferberatung und mobile Beratung in den Kommunen. Zwar seien jährlich zwei Millionen Euro im<br />

Haushalt 2009/2010 vorgesehen, fügte Schönfelder hinzu. Doch ist das Überleben vieler Projekte<br />

gefährdet, da sich der Bund schrittweise aus der Finanzierung zurückziehe. (dpa/ddp)


<strong>September</strong><br />

Dienstag, 15. <strong>September</strong> 2009<br />

(Chemnitzer Morgenpost)<br />

Fürs Schlacht-Fest in Maxen: Husaren rüsten zur Attacke!<br />

Maxen - Lautes Kanonendonnern und bunte Uniformen verwandeln<br />

den Ort Maxen vom 2. bis zum 4. Oktober in ein Schlachtfeld.<br />

Für das große Spektakel zum 250. Jubiläum der „Schlacht von Maxen“<br />

probten Reiter schon jetzt in ihren roten Uniformen die Angriffsformation<br />

der Husaren.<br />

Über 35 Traditionsvereine aus Deutschland, Polen und Tschechien<br />

sind beteiligt, wenn nach 250 Jahren die „Schlacht von Maxen“<br />

nachgestellt wird. Etwa 300 Damen und Herren, Offiziere, Soldaten,<br />

Husaren, Hand-werker und Bauern in historischen Gewändern<br />

erwartet der Heimatverein Maxen, wenn das sogenannte<br />

„Finckenfangen“ bei Maxen nachgestellt wird. „Alle Beteiligten<br />

leben am Festwochenende in einem großen Biwak an der Naturbühne<br />

Maxen und empfinden das Leben zur Zeit des Siebenjährigen Kriegs nach“, so Mitorganisator der<br />

Schlacht, Andreas Rietzschel.<br />

Während des Siebenjährigen Kriegs (1756-1763) trafen am 20. November 1759 in Maxen rund 15000<br />

Preußen und 32000 Österreicher aufeinander, lieferten sich eine erbitterte Schlacht, bei der die<br />

Preußen unter General von Finck verloren. „Auch einige wenige sächsische Soldaten, die für die<br />

preußische Armee zwangsrekrutiert wurden, kämpften mit“, so Rietzschel. (lsc)<br />

Nachrichten<br />

Hoch zu Ross: In historischen Uniformen<br />

probten Reiter wie Jörn Krimmling die<br />

Formationen der Husaren bei der „Schlacht<br />

von Maxen“.<br />

Foto: Matthias Rietschel<br />

Mittwoch, 16. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

„Gegenwind“ in Prag<br />

Altenberg/Holzhau. Die Bürgerinitiative Gegenwind startet am Sonnabend zu einer Radtour nach<br />

Prag. Dort sollen dort rund 700 Karten aus der Protestkartenaktion übergeben werden. Die Bürgerinitiative<br />

wehrt sich gegen eine Windkraftanlage auf dem Erzgebrigskamm. (SZ/schl)<br />

19. <strong>September</strong>, 7 Uhr, Teichhaus Holzhau, Rückfahrt im Bus (20 Euro), 037327/833 66


In 47 Stunden durch alle Klettergebiete<br />

<strong>Von</strong> Hartmut Landgraf<br />

<strong>September</strong><br />

Mittwoch, 16. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Sechs Bergsteiger haben auf einer Riesentour durch die Sächsisch-Böhmische Schweiz<br />

29Gipfel bestiegen.<br />

Die Idee geisterte André Petrich schon lange durch den Kopf. „Sie funktionierte aber vor der Grenzöffnung<br />

nicht“, sagt der Kleingießhübler (41). Gemeinsam mit fünf anderen Bergfreunden vom SV<br />

Einheit Krippen hat Petrich unlängst alle 29 Klettergebiete der Sächsisch-Böhmischen Schweiz<br />

durchwandert – in einem Ritt und 47 Stunden. Um ihr Ziel zu schaffen, mussten die Sechs mehrfach<br />

über die Grenze wechseln. Insgesamt legten sie 110 Kilometer zurück und überwanden 4000 Höhenmeter.<br />

Angefangen am Steinernen Tisch an der Bastei über Bad Schandau zum Großen Winterberg, dann<br />

weiter ins Kirnitzschtal, Hinterdittersbach (Böhmen), Decin, Bielatal, Tissa – mit etlichen Seitenabstechern<br />

und Kehrtwenden. Damit nicht genug, musste auch noch unterwegs stilecht in jedem Klettergebiet<br />

ein Gipfel bestiegen werden – u.a. die Steinschleuder in Rathen oder die Breite-Kluft-Wand in<br />

Schmilka (nachts mit Stirnlampe). Geschlafen wurde unterwegs nur ein paar Stunden im Gras. Der<br />

älteste der sechs Bergsteiger ist 70 Jahre.<br />

Die ganze Tour: www.hopivo.de<br />

Mittwoch, 16. <strong>September</strong> 2009<br />

(Dippolds Bote)<br />

Befragung in Dippoldiswalde zum Thema grenzüberschreitende<br />

Beziehungen<br />

Im Zeitraum von Mitte <strong>September</strong> bis Mitte Oktober 2009 werden Studenten der Technischen Universität<br />

Dresden im Rahmen eines von der Europäischen Union geförderten studentischen Projekts<br />

eine Befragung in Dippoldiswalde durchführen. In den letzten 20 Jahren ist es im deutschtschechischen<br />

Grenzgebiet zu Veränderungen in den grenzüberschreitenden Beziehungen gekommen. Die<br />

Grenze öffnete sich in mehreren Schritten (Beitritt Tschechiens zur EU und zum Schengen-<br />

Abkommen). Damit ergaben sich neue Möglichkeiten für die Bevölkerung und für die Wirtschaft; es<br />

traten aber auch Probleme auf. Es ist für die weitere Ausgestaltung der grenzüberschreitenden Beziehungen<br />

wichtig zu wissen, welche Meinungen die hier wohnenden Menschen haben und welche<br />

Erfahrungen sie in den letzten Jahren gesammelt haben. Die Anonymität bleibt bei dieser Befragung<br />

voll gewahrt. Wir bitten Sie um Verständnis und um Unterstützung bei dieser Befragung.<br />

Sandra Heger<br />

Bürgerbüro


<strong>September</strong>


<strong>September</strong>


Grüne Liga hilft tschechischen Naturschützern<br />

<strong>September</strong><br />

Donnerstag, 17. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Altenberg<br />

Mitglieder der Grünen Liga Osterzgebirge brechen am Freitag zu einem Naturschutzeinsatz im tschechischen<br />

Mittelgebirge auf, wie Jens Weber von dem Umweltverband informiert. Sie werden am<br />

Sonnabend Trockenrasenflächen mähen und von Büschen befreien. „In der Gegend gedeihen seltene<br />

Pflanzen und drohen unter Gebüsch und Grasfilz zu ersticken“, sagt Weber. Nach dem Arbeitseinsatz<br />

ist am Sonntag eine naturkundliche Wanderung geplant.<br />

Die Teilnehmer aus Deutschland brechen am Freitag vom Bahnhof Altenberg in Fahrgemeinschaften<br />

auf. Die Rückkehr ist für Sonntagnachmittag geplant. (SZ/fh)<br />

Information und Anmeldung unter 035054/ 28649 oder jens.grueneliga@web.de.<br />

Verein sucht engagierte Naturschützer<br />

Donnerstag, 17. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Die Mitglieder der Grünen Liga Osterzgebirge suchen noch Helfer, die sich am Wochenende für den<br />

Naturschutz im tschechischen Nachbarland engagieren wollen. Los geht es am Freitagnachmittag in<br />

Altenberg zum Lipska hora auf der Südseite des Böhmischen Mittelgebirges. „Dort wollen wir am<br />

Sonnabend tschechische Naturschützer bei der Entbuschung von Trockenrasen unterstützen“, erklärt<br />

Jens Weber vom Verein.<br />

Am Sonntag ist eine naturkundliche Wanderung geplant, bevor es wieder zurück nach Altenberg<br />

geht. Anmeldungen für die Tour können noch bis heute abgegeben werden. (vw)<br />

Informationen und Anmeldung bei Jens Weber unter 035054/28649 oder per E-Mail<br />

jens.grueneliga@web.de<br />

Bahnaktivisten machen weiter<br />

Donnerstag, 17. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Sebnitz<br />

Der Kampf für den Gleislückenschluss zwischen Dolni Poustevna und Sebnitz geht weiter. Da die<br />

Bahn noch nicht fährt und nur auf tschechischer Seite gebaut wird, wollen die Initiatoren der Demo<br />

vom Juni sich weiter engagieren. Rainer Böhme kündigt für Oktober eine Veranstaltung an. Dazu soll<br />

ein Film gezeigt und ein Gesprächspartner eingeladen werden. Böhme hat zudem auf seiner Internetseite<br />

ein Kapitel zum Thema eingerichtet. Bisher ist aber nur ein Beitrag von ihm selbst zu lesen.<br />

(SZ/sab)<br />

Die Seite ist im Internet zu finden unter: www.tschechischpartner.homepage.t-online.de


Mit dem Fahrrad durchs Böhmische<br />

<strong>Von</strong> Steffen Neumann<br />

Es ist nicht einfach, Gemeinden in Tschechien vom Sinn eines Radwegs<br />

zu überzeugen. „Den Menschen sind die sanierte Kanalisierung und geflickte<br />

Straßen erst mal wichtiger“, erzählt Ondrej Fabera. Dafür hat es<br />

der Koordinator für den <strong>Elbe</strong>-Radweg aber schon weit gebracht. Im<br />

Rahmen der Stiftung „Partnerstvi“ engagiert er sich seit Jahren für einen<br />

durchgehenden Radweg von der <strong>Elbe</strong>quelle bis zur sächsischtschechischen<br />

Staatsgrenze. Zwar ist dieses Ziel immer noch in weiter<br />

Ferne, denn Fabera geht inzwischen von einer Fertigstellung im Jahr<br />

2020 aus. Aber gerade in Sachsens Nachbarbezirk Usti ist schon über die<br />

Hälfte des Weges komplett.<br />

„Der Bezirk Usti ist am weitesten“, bestätigt Fabera. Anders als in den<br />

anderen Regionen hat hier die Bezirksverwaltung die Verantwortung für<br />

den Radweg übernommen. Das hat den Vorteil, dass der Fertigbau bis<br />

zur Bezirksgrenze bei Steti (Wegstädtl) zu einer konzertierten Aktion<br />

wird. „Bisher wurden die Wege aus Mitteln des EU-Fonds PHARE oder<br />

des staatlichen Infrastrukturfonds gezahlt“, berichtet der verantwortliche<br />

Ingenieur Petr Urban. Aber das reichte immer nur für kleine Stre-<br />

<strong>September</strong><br />

Samstag, 19. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

cken. Sogar Mittel aus der Hochwasserhilfe konnten für den Weg verwendet werden. Doch der Zauber<br />

des Weges, der in Deutschland schon mehrfach zum beliebtesten Fernwanderradweg gekürt<br />

wurde, liegt gerade in seiner Gänze. Und da hinkt die tschechische Seite noch hinterher.<br />

Bis 2013 nach Prag<br />

Immer mehr Radler nutzen den<br />

<strong>Elbe</strong>radweg – hier an der deutschtschechische<br />

Grenze bei Schöna.<br />

Foto: SZ/Thomas Lehmann<br />

Insofern versprechen die Millionen, die sich der Bezirk Usti nun aus EU-Fonds sichern konnte, schon<br />

bald greifbare Ergebnisse. „Jetzt gibt es eigentlich nur noch Probleme beim Grundstückserwerb. Aber<br />

das sind nur kleine Flächen, die kann man notfalls erstmal umfahren“, ist Urban überzeugt. Und Vorreiter<br />

Fabera stimmt ihm zu. „In spätestens vier Jahren könnte zumindest die Strecke bis Melnik fertig<br />

sein. Da das größte Interesse sowieso an Prag besteht, wäre es sinnvoll, bis dahin auch die Strecke<br />

an der Moldau auszubauen.“ Auch hierfür ist bereits Geld aus Brüssel zugesagt.<br />

Radfahren ist aber auch unter Tschechen sehr beliebt. Ergebnis ist ein stetig wachsendes Radwegenetz,<br />

dessen Ausbau inzwischen vom Bezirk Usti gezielt gefördert wird. „Wir haben vier Fernstrecken<br />

bestimmt, die das Rückgrat bilden“, sagt Vladimir Budinsky, der für den Bezirk den Ausbau des<br />

Wegenetzes konzipiert.<br />

Neben dem <strong>Elbe</strong>radweg gehören zwei weitere entlang von Flüssen dazu: Die Radwege an Ploucnice<br />

(Polzen) und Ohre (Eger). Dazu kommt die Erzgebirgsmagistrale, die sich besonderer Beliebtheit erfreut.<br />

Neben diesen Fernwegen will der Bezirk aber auch kleinere Strecken ausbauen, vor allem in<br />

Gegenden, die bisher nur wenig erschlossen sind. Dazu gehört auch der Schluckenauer Zipfel.<br />

Rad per Seilbahn<br />

Während das zusammenhängende Wegenetz vor allem Fernwanderer aus Deutschland locken soll,<br />

ist für einheimische Touristen wichtig, dass es zugleich Tagestouren ermöglicht, dessen Anfangs- und<br />

Endpunkt gut erreichbar ist. Hier setzt der Bezirk zunehmend auf den öffentlichen Regionalverkehr


<strong>September</strong><br />

als Alternative zum Auto. So gehören die Zeiten, als Fahrräder an der Zugtür abgelehnt wurden, langsam<br />

der Vergangenheit an.<br />

Zu den beliebtesten Strecken zählt die Moldau-Bahn von Most (Brüx) über Dubi (Eichwald) nach<br />

Moldava (Moldau).<br />

Spektakulär, aber nicht ganz billig, ist der Transport des Drahtesels mit der Seilbahn aufs Mückentürmchen<br />

(Komari vizka). Ähnlich wie in Sachsen setzen die Verkehrsbetriebe zudem zunehmend<br />

Fahrradbusse ein, die in der Saison markante Punkt im Erzgebirge anfahren. An einer dieser Linien,<br />

im Felsenort Tisa (Tissa) treffen sogar Linien aus Usti nad <strong>Labe</strong>m (Aussig) und Pirna aufeinander<br />

Jirkov rettet prächtigsten Bau der Stadt<br />

<strong>Von</strong> Steffen Neumann<br />

Samstag, 19. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Im alten Hotel „Zum weißen Ross“ sollen wieder Bälle stattfinden.<br />

Jirkov. Einst wurden in dem Jugendstilhotel „Zum weißen Ross“ in Görkau opulente Bälle gegeben.<br />

Die Stadt am Fuße des Erzgebirges, die heute Jirkov heißt, will diese Zeiten nun zurückholen. Für umgerechnet<br />

1,7 Millionen Euro hat die Stadtverwaltung das Gebäude, das zwischenzeitlich „Hotel<br />

Prag“ hieß und in dem zuletzt die Diskothek „Beltin“ untergebracht war, erworben und plant den<br />

Umbau zum Kulturhaus. Das jetzige Kulturhaus im sozialistischen Neubaustil ist sanierungsbedürftig.<br />

Die Stadt will das Geld aber lieber in das frühere Hotel investieren.<br />

Damit wären zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Eins der prächtigsten Gebäude der Stadt wäre<br />

gerettet, und zugleich hätte man ein neues Kulturhaus.<br />

Jedoch wird die Sanierung nun doch teurer als die anfangs veranschlagten rund 200000 Euro. Wie<br />

der „Chomutovsky denik“ schreibt, kosten die Schalldämpfung, neue Beleuchtung einschließlich<br />

Kronleuchter, die Vergrößerung der Tanzfläche sowie die Schaffung einer Verbindung zum benachbarten<br />

Restaurant noch einmal so viel Geld. Die Stadtverwaltung ist aber fest entschlossen. Noch<br />

steht jedoch nicht fest, woher das Geld im Einzelnen kommt.<br />

Bälle in Tschechien beliebt<br />

Was auch noch nicht feststeht, ist der Name des neuen Hauses. Hier hat die Stadt die Bevölkerung<br />

aufgerufen, einen passenden Namen vorzuschlagen. So könnte das Haus wieder einen seiner bisherigen<br />

Namen erhalten. Unter den Vorschlägen sind aber auch völlig neue wie beispielsweise „Pantheon“<br />

oder „Muza“ (Muse).<br />

Was jedoch schon vorliegt, ist ein erstes Konzept, wie das Haus nach der Neueröffnung, die voraussichtlich<br />

im kommenden Jahr stattfindet, genutzt wird. Demnach setzt die Stadt vor allem auf Vermietung<br />

an Firmen, Schulen, Agenturen und Vereine.<br />

Geplant sind dabei Konzerte, bunte Abende oder Theatervorstellungen. Vor allem aber werden die<br />

Mieter das Haus für das nutzen, wofür es einmal berühmt war: Für Bälle, die in Tschechien äußerst<br />

beliebt sind.<br />

Samstag, 19. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)


Staat verärgert Kämpfer gegen Glücksspiel<br />

<strong>September</strong><br />

Chomutov. Die Stadtverwaltung von Chomutov (Komotau) hat laut „Mlada fronta Dnes“ das Finanzministerium<br />

in Prag beim Verwaltungsgericht und beim Verfassungsgericht verklagt. Grund ist, dass<br />

das Ministerium bis Ende letzten Jahres gegen den Willen der Stadt die Aufstellung von fast 800<br />

Spielautomaten bewilligt hat.<br />

Die Stadt kämpft schon seit Jahren für die Eindämmung des Glücksspiels, um daraus resultierende<br />

Folgen wie Spielabhängigkeit, Verschuldung und Kriminalität zu verhindern. Dabei ist es ihr sogar<br />

gelungen, die Zahl der Automaten von 481 auf 91 zu senken. Und das, obwohl die Stadt einen Teil<br />

des Gewinns aus dem Automatenbetrieb erhält.<br />

Nun sind aber neue Automaten auf dem Markt, die nur vom Finanzministerium bewilligt werden, und<br />

dieses schert sich wenig um die Pläne der Stadt. Äußerlich identisch erlauben die Automaten unbegrenzt<br />

viel Geld zu setzen, da sie an ein Computernetzwerk angeschlossen sind. Ein Teil des Gewinns<br />

der Betreiber fließt direkt in die Staatskasse. Der Stadt bleiben nur die negativen Folgen.<br />

Chomutov ist nicht die einzige Kommune, die nun gegen das grassierende Glücksspielfieber vorgeht.<br />

Aber in keiner Stadt ist die Spielsucht so verbreitet. Dabei gilt häufig: je ärmer die Spieler, desto höher<br />

der Einsatz. 2008 wurden in Tschechien 5,1 Milliarden Euro im Glücksspiel gesetzt, so viel wie<br />

noch nie zuvor. Rund 80 Prozent davon fließen in Spielautomaten.(stn)<br />

Restaurant Ferdinandshöhe wieder geöffnet<br />

Samstag, 19. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Usti nad <strong>Labe</strong>m. Das Ausflugsrestaurant „Vetruse“ (Ferdinandshöhe), das auf einem Felsen über der<br />

Stadt Usti nad <strong>Labe</strong>m (Aussig) thront, hat endlich wieder geöffnet. Nach fast zwei Jahren Schließzeit,<br />

wurden die ersten Gäste empfangen. „Die ersten Tage sind für uns wie Probebetrieb“, sagte Betreiber<br />

Jan Vrba im „Ustecky denik“. Die offizielle Eröffnung ist für den 11. Oktober geplant.<br />

Das romantische Gebäude mit Jugendstildekoration wurde 1897 feierlich eingeweiht. Nach der politischen<br />

Wende 1989 gehörte das Haus verschiedenen Eigentümern und verfiel. Anfang des Jahrtausends<br />

konnte die Stadt die Villa zurückerwerben, um sie aufwendig zu sanieren. Die Stadt mehr als<br />

anderthalb Jahre auf der Suche nach einem neuen Betreiber. (stn)<br />

Das Restaurant ist täglich von 8-22 Uhr geöffnet, Freitag und Samstag bis 24 Uhr. An Wochenenden<br />

öffnet es erst 10 Uhr.<br />

www.vetruse.cz


Ebenheit feiert die schönste Bergwiese<br />

<strong>September</strong><br />

Samstag, 19. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Königstein-Ebenheit<br />

Der grenzübergreifende Wettbewerb um besonders bunte, artenreiche und gepflegte Bergwiesen in<br />

der Region und dem Nachbarland Tschechien ist entschieden. Am Sonntag werden im Rahmen des<br />

sechsten Bergwiesenfests unterhalb des Liliensteins in Königstein-Ebenheit die Gewinner bekannt<br />

gegeben. Die noch ungemähten Wiesen wurden im Juni von einer fachkundigen Jury in Augenschein<br />

genommen. Honoriert wurden dabei Kriterien wie Artenreichtum, Farbenvielfalt, Nährstoffgehalt<br />

und naturverträgliche Bewirtschaftung der Wiesen.<br />

Zum Bergwiesenfest haben die Organisatoren wie schon in den Vorjahren einen Naturmarkt mit regionalen<br />

Spezialitäten und Handwerkserzeugnissen organisiert. Auf die Besucher wartet ein vielfältiges<br />

Rahmenprogramm für Groß und Klein – vom Milchkannenweitwurf übers Sensedengeln bis zum<br />

Papierschöpfen und Spinnen. Es gibt kulturhistorische Führungen um und über den Lilienstein,<br />

Kutschfahrten und guten Irish-Folk. Organisiert wird das Fest vom Landschaftspflegeverband Sächsische<br />

Schweiz-Osterzgebirge, dem Nationalparkzentrum und dem Verein „Liliensteiner“. (SZ/hla)<br />

6. Bergwiesenfest in Königstein-Ebenheit, 20.<strong>September</strong>, 10 bis 18 Uhr<br />

Tschechische Polizei gibt Prohlisern Nachhilfe<br />

Samstag, 19. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

In Zusammenarbeit mit deutschen Polizisten klären Beamte des Nachbarlandes<br />

Dresdner über tschechisches Verkehrsrecht auf.<br />

Die Prohliser Bürgerinitiative hatte Interessierte zu einer Verkehrsschulung<br />

besonderer Art ins Ortsamt an der Prohliser Allee<br />

eingeladen. Mit Polizeihauptmeister Steffen Wündrich waren<br />

auch zwei tschechische Polizistinnen zu der Veranstaltung gekommen.<br />

Über eine Dolmetscherin klärten sie rund 70 Bürger<br />

über das Verkehrsrecht in ihrem Heimatland auf.<br />

Auch tagsüber mit Licht fahren<br />

Dabei war das Punktesystem für die meisten Dresdner sicherlich<br />

am interessantesten. Denn auch Ausländer bekommen in der<br />

Tschechischen Republik bei Verkehrsvergehen das berüchtigte Konto.<br />

Gabriela Brabcova (l.), Steffen Wündrich<br />

und Petra Janurova beraten sich und beantworten<br />

Fragen der Prohliser.<br />

Foto: Steffen Unger<br />

„Die Punkte werden zwar nicht in Flensburg erfasst, aber im Tatland selbst“, sagte Steffen Wündrich.<br />

Dabei kann die Verkehrssünderkartei schnell wachsen. „Wer zum Beispiel Fußgängern am Zebrastreifen<br />

den Vortritt nimmt, kassiert vier Punkte“, so die tschechische Beamtin Gabriela Brabcova. „Ab<br />

zwölf Punkten ist der Führerschein dann weg. Allerdings nur im Staatsgebiet des Tatlandes.“<br />

Außerdem sei wichtig, dass man bei unseren Nachbarn auch tagsüber mit Licht fahre. „Da reicht auch<br />

kein Standlicht. Es muss das volle Licht angeschaltet sein“, sagte Brabcova. Des Weiteren herrscht in<br />

Tschechien am Steuer absolutes Alkoholverbot. „Bei uns sind nur 0,00 Promille erlaubt.“


<strong>September</strong><br />

Steffen Wündrich hofft auf eine Fortsetzung der Partnerschaft der Polizisten aus beiden Ländern:<br />

„Wir sind ein Europa. Da ist Zusammenarbeit auf allen Gebieten sehr wichtig. Das war heute ein guter<br />

Anfang“, sagte er.<br />

Die nächste Verkehrsschulung im Stadtteil findet am 21. Oktober um 18 Uhr im Bürgersaal des Ortsamtes<br />

Prohlis statt. Dann aber erst mal ohne tschechische Gäste.<br />

Juliane Bauch<br />

Initiative „Gegenwind“ fährt mit dem Rad bis Prag<br />

<strong>Von</strong> Steffen Neumann<br />

50 Radfahrer waren am Sonnabend frühmorgens im Erzgebirge am Start.<br />

Am Sonnabend, 15.45 Uhr, war es so weit. 14 Pedalritter kämpften<br />

sich die letzten Meter über das Prager Kopfsteinpflaster zur deutschen<br />

Botschaft hinauf. Zu dem Zeitpunkt hatten sie 125 Kilometer<br />

durch bergiges Gelände in den Beinen. Mit der Radtour protestierten<br />

sie gegen den geplanten Bau von 45 Windkraftanlagen auf dem<br />

Erzgebirgskamm in Moldava (Moldau) direkt an der Grenze zu<br />

Sachsen.<br />

Gemeinsam mit weiteren Mitgliedern der Bürgerinitiative „Gegenwind<br />

Erzgebirge“ übergaben sie dem Botschaftsrat für Wirtschaft,<br />

Stefan Keil, 864 Postkarten, auf denen sich die Absender gegen den<br />

Bau der Anlagen mitten in einem europäischen Vogelschutzgebiet<br />

Montag, 21. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Am Sonnabend, 15.45 Uhr, nahmen die<br />

14 Radfahrer die letzten Meter über das<br />

Kopfsteinpflaster zur deutschen Botschaft<br />

in Prag.<br />

Foto: Steffen Neumann<br />

aussprechen. „Geschützte Gebiete sollen erhalten bleiben und nicht durch Windparks zerstört werden.“,<br />

sagte Michael Eilenberger von „Gegenwind Erzgebirge“ gegenüber dem Botschaftsrat, der<br />

prompt versicherte: „Das Thema ist nun bei uns auf der Tagesordnung.“<br />

Die Postkarten werden am Montag dem tschechischen Umweltministerium übergeben, das derzeit<br />

eine Umweltverträglichkeitsstudie zu den Windparks erstellt. Zuvor waren dort bereits über 4000<br />

Protestkarten eingegangen. Außerdem liegen Stellungnahmen der betroffenen Landratsämter,<br />

Kommunen, von Heimatverbänden, Tourismusfirmen und Privatpersonen vor.<br />

Ausgestattet mit dem neuen blau-gelben Logo der Initiative hatten die fünf Frauen und neun Männer<br />

die Strecke von Holzhau nach Prag in lediglich acht Stunden zurückgelegt. Weitere 50 Radfahrer hatten<br />

im Morgengrauen bis nach Moldava Starthilfe gegeben. Dem Protest schließen sich immer mehr<br />

Menschen aus dem ganzen Erzgebirge an. So waren in Prag auch Radfahrer aus Oberfrauendorf, Sayda<br />

und Lauterbach dabei. „Wir sind um 5 Uhr aufgestanden“, sagt Sabine Nitsche aus Marienberg,<br />

die es bis nach Prag geschafft hat.<br />

Viele der Protestkarten kommen auch aus Tschechien. „Wir werden den Dialog in Tschechien intensivieren.<br />

Weitere Aktionen sind geplant“, kündigte Michael Eilenberger an, der sich dies verstärkt auch<br />

von der Landesregierung wünscht. Die Initiative hatte sich mithilfe der Bundestagsabgeordneten<br />

Veronika Bellmann (CDU) und Heinz-Peter Haustein (FDP) zuletzt an den tschechischen Botschafter in<br />

Berlin sowie nach Brüssel gewandt.


Tschechische Kinder im Waldschulheim<br />

<strong>September</strong><br />

Montag, 21. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Wahlsmühle/Schmiedeberg<br />

<strong>Von</strong> heute an lernen 30 tschechische Schüler im Waldschulheim Wahlsmühle bei Schmiedeberg, informierte<br />

Kristina Dunger vom Forstbezirk Bärenfels. Der Forstbezirk ist Träger des Waldschulheims.<br />

Die tschechischen Schüler sind 12 und 13 Jahre alt.<br />

Die Kinder werden diese Woche Wanderungen unternehmen, basteln und experimentieren. „Dabei<br />

sollen sie viel über den Wald, seine Bewirtschaftung und seine Bewohner erfahren“, sagt Kristina<br />

Dunger. Der Besuch geht auf die Partnerschaft der Bärenfelser Förster mit der Forstdirektion in Teplice<br />

zurück. (SZ/fh)<br />

Gelungenes Fest am Schiller-Gymnasium<br />

Leserbrief<br />

Silke Pahlitzsch vom Schiller-Gymnasium berichtet über das Schulfest:<br />

Zur Einweihung des Außengeländes des Schillergymnasiums fand<br />

ein großes Schulfest statt, das mit seinem Motto „Schillern(d)es<br />

Mosaik“ an den bevorstehenden 250. Geburtstag des Dichters<br />

Friedrich Schiller erinnerte. Aus diesem doppelten Anlass empfingen<br />

die über 700 SchülerInnen und über 100 LehrerInnen des Gymnasiums<br />

zahlreiche Eltern sowie ehemalige KollegInnen und SchülerInnen,<br />

Gäste aus der Region und aus Tschechien. Alle zusammen<br />

erlebten sie ein buntes Bühnenprogramm mit Musical, Tanz und<br />

Gesang sowie einer Modenschau. Eine Vielzahl von Ständen lud die<br />

Teilnehmer des Festes ein zum Mitmachen, ob am Gamestand,<br />

beim Schminken, beim Gestalten von T-Shirts, am Glücksrad mit<br />

Quiz über unser Nachbarland, beim Erraten von Märchen, beim<br />

Quiz über Schiller, … Man konnte etwas am Trödelstand kaufen,<br />

sich an den Ständen verschiedener Institutionen informieren und<br />

den ehemaligen Karzer besichtigen. Wer dabei hungrig oder durstig<br />

Montag, 21. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Anlässlich des Schulfestes im Schiller-<br />

Gymnasium gab es sogar einen echten<br />

„Catwalk“.<br />

Foto: privat<br />

wurde, fand mit Sicherheit das Geeignete für seinen Geschmack - von süßer Zuckerwatte und selbst<br />

gebackenem Kuchen über Obstsalat, Milchshakes, Hot Dogs und Fettbemmchen bis hin zu Gegrilltem<br />

und Gekochtem. Vor allem für die älteren Schülerinnen, Schüler und Gäste gab es am Abend Live-<br />

Musik und für alle zum Abschluss ein Feuerwerk.<br />

Die gute Stimmung und das große öffentliche Interesse waren für die OrganisatorInnen vom Schülerrat<br />

sowie für alle an der Vorbereitung und Durchführung des Festes beteiligten SchülerInnen, LehrerInnen<br />

und Eltern die schönste Anerkennung ihrer Arbeit.


Gehören Tissaer Wände bald zum Nationalpark?<br />

<strong>September</strong><br />

Montag, 21. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Tisa. Die Tissaer Wände haben gute Chancen, Teil des Nationalparks „Böhmische Schweiz“ zu werden.<br />

Das Bezirksamt in Usti nad <strong>Labe</strong>m (Aussig) hat sich wie die umliegenden Orte bereits dafür ausgesprochen.<br />

Allerdings fehlen noch die Hauptakteure, die Einwohner des Ortes Tisa (Tissa) selbst.<br />

Wie der „Decinsky denik“ berichtet, wird eine Entscheidung frühestens auf der nächsten Sitzung der<br />

Abgeordneten im Oktober fallen.<br />

Vor einem Jahr reagierten die Tissaer noch skeptisch. Inzwischen hat das Projekt jedoch konkrete<br />

Ausmaße angenommen. So soll das geschützte Gebiet erst außerhalb bebauter Flächen des Dorfes<br />

beginnen. Auch das beliebte Pilzsammlergebiet um Rajce bleibt frei zugänglich.<br />

Wichtig ist aber, dass die Felsenstadt weiter Klettergebiet bleibt. Denn die Bergsteiger sind für Tissa<br />

ein nicht zu unterschätzender wirtschaftlicher Faktor. Aber auch hier soll es keine Probleme geben.<br />

Wie auch auf dem jetzigen Nationalparkgebiet werden die Regeln des Bergsteigerverbandes gelten.<br />

(stn)<br />

Die Tschechen machen mehr "Druck"<br />

Schmilka.<br />

Schmilka. Es ist schon irgendwie seltsam. Ob beim Lückenschluss<br />

der Eisenbahnstrecke Sebnitz-Dolni-Poustevna oder beim Bestreben,<br />

die Sächsisch-Böhmische Schweiz in die Liste des UNESCO-<br />

Weltnaturerbes aufzunehmen - die Tschechen sind dabei Vorreiter.<br />

Neben vielen Festen fand an diesem Sonntag ein weiteres bedeutsames<br />

Ereignis statt: die Wanderung für den Titel „Weltnaturerbe<br />

Sächsisch-Böhmische Schweiz“.<br />

„Über 100 Bürger aus dem Landkreis, auch von weiterher und natürlich<br />

aus Tschechien kamen nach Schmilka, um für das erstrebenswerte<br />

Ziel zu wandern“, freut sich Mitorganisator Klaus Fiedler.<br />

Montag, 21. <strong>September</strong> 2009<br />

(Wochekurier)<br />

Die „Weltnaturerbe-Wanderer“ auf dem<br />

Weg auf den Großen Winterberg. Es war<br />

bereits die 4. Wanderung.<br />

Foto: privat<br />

<strong>Von</strong> den eingeladenen Bürgermeistern der Region rettete Frieder Haase aus Königstein die Ehre<br />

dieser Gilde und wanderte an der Spitze dem Gipfel zu.<br />

SPD-Koordinator Klaus Fiedler konnte bei strahlendem Sonnenschein viel Prominenz begrüßen: den<br />

Generalkonsul Tomas Podivinsky mit Familie, den Bezirksrat Radek <strong>Von</strong>ka aus Usti und aus Pirnas<br />

Partnerstadt Decin den stellv. Oberbürgermeister Ivan Veprek. Zwei Bundestagsabgeordnete - Marlies<br />

Volkmer (SPD) und Klaus Brähmig (CDU) - wanderten gemeinsam mit Dagmar Neukirch, (MdL)<br />

(SPD), Landrat Michael Geisler (CDU), mit Kreis -und Stadträten, mit Mitgliedern aus Vereinen und<br />

Bürgern auf den Großen Winterberg. In der „Winterberg-Resolution“ die die deutschen und tschechischen<br />

Teilnehmer der Wanderung unterzeichneten und die schon an die Adressaten unterwegs ist,<br />

erwarten sie von der Sächsischen Landesregierung, der Bundesregierung und der Tschechischen Regierung<br />

konkrete Maßnahmen, mit dem Ziel, den Antrag auf den Titel „UNESCO-Weltnaturerbe<br />

Sächsisch-Böhmische Schweiz“ in absehbarer Zeit bei der zuständigen Stelle der UNESCO einzu-


<strong>September</strong><br />

reichen. Dabei muss man sagen, dass die tschechische Seite viel aktiver ist, so z. B. schon ein Gutachten<br />

in Auftrag gab.<br />

„Für die weltweite Tourismuswerbung wäre der Titel für die Region ein großer Gewinn“, bekräftigt<br />

Klaus Brähmig, der sich auch in Berlin dafür einsetzen will. (caw/fi)<br />

Brüssel kommt nach Pirna<br />

Dienstag, 22. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

EU-Abgeordneter Peter Jahr (CDU) hat gestern in der Kreisstadt ein Büro eröffnet.<br />

Gestern hat der EU-Abgeordnete Peter Jahr (CDU) ein Wahlkampfversprechen<br />

eingelöst: Er eröffnete ein Kontaktbüro in Pirna.<br />

Er teilt sich die Räume mit dem Bundestagsabgeordneten Klaus<br />

Brähmig (CDU). „Mein Ziel ist, ein Stück Brüssel nach Pirna zu holen“,<br />

sagte Jahr. Mindestens einmal im Quartal will er hier zu einer<br />

Sprechstunde einladen. Wenn Bedarf besteht, „gern auch öfter“.<br />

Außerdem will er gemeinsam mit Brähmig und den Landtagsabgeordneten<br />

Themen aufgreifen, die den Leuten vor Ort auf den Nägeln<br />

brennen, und dazu Veranstaltungen anbieten. Als Beispiele<br />

nennt er grenzüberschreitende Projekte und wie man dafür erfolg-<br />

versprechend EU-Fördermittel beantragt sowie den Verbraucherschutz. Jahr, der im Juni erstmals in<br />

das EU-Parlament gewählt worden war, kümmert sich zum einen um Agrarpolitik und ist zum anderen<br />

Mitglied im Petitionsausschuss. „Wer Sorgen hat – ich betätige mich auch gern als Briefträger“,<br />

bietet er an. (SZ/jk)<br />

Büro des Bundestagsabgeordneten Klaus Brähmig und EU-Abgeordneten Peter Jahr, Maxim-Gorki-<br />

Straße 1 in Pirna; 05501/ 446475<br />

Delegation fährt nach Lovosice<br />

EU-Parlamentarier Peter Jahr (rechts) und<br />

Bundestagsabgeordneter Klaus Brähmig<br />

teilen sich seit gestern in Pirna auf der<br />

Maxim-Gorki-Straße ein Büro.<br />

Foto: D. Försteri<br />

Mittwoch, 23. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Coswig<br />

Am Wochenende wird in Coswigs tschechischer Partnerstadt Lovosice Stadtfest gefeiert. Es wird jedes<br />

Jahr aus Anlass des Nationalfeiertages und gleichzeitig Kirchweihfestes zu Ehren des Hl. Wenzels<br />

am 28. <strong>September</strong> begangen.<br />

Oberbürgermeister Frank Neupold und Vertreter des Stadtrates und der Verwaltung werden mit den<br />

Partnern aus Lovosice am Sonnabendvormittag in einem Workshop über die weitere Zusammenarbeit<br />

beraten und konkrete Projekte diskutieren.<br />

Am Sonntag tritt die Tanzgruppe Magnetic Steps vom Tanzkeller Arriba des Kinderzentrums Coswig<br />

e.V. auf dem Festgelände auf, und am Sonntagnachmittag nimmt eine Jungen-Handballmannschaft<br />

des TuS Coswig 1920 e.V. an einem Turnier mit tschechischen und ungarischen Mannschaften teil.


<strong>September</strong><br />

Das gemeinsame Stadtfest wird aus dem Ziel-III-Programm der Europäischen Union zur Förderung<br />

der grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen<br />

Republik unterstützt.<br />

Besuch bei Partnern<br />

Mittwoch, 23. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Coswig<br />

Eine Delegation aus Coswig wird am Wochenende am Stadtfest in der tschechischen Partnerstadt<br />

Lovosice teilnehmen. Es wird aus Anlass des Nationalfeiertages und Kirchweihfestes zu Ehren des Hl.<br />

Wenzels begangen. (SZ)<br />

Wirtschaftsbeziehung: Zwei Länder, eine Region<br />

Mittwoch, 23. <strong>September</strong> 2009<br />

(Prager Zeitung Online)<br />

Die sächsisch-tschechischen Wirtschaftsbeziehungen kommen gut voran<br />

Tschechien ist mit Abstand der wichtigste Importpartner Sachsens. Im Jahr 2008 erreichten die Lieferungen<br />

nach Sachsen eine Summe von 2,7 Milliarden Euro, gegenüber 2007 ist das ein Plus von fast<br />

200 Millionen Euro. Das entspricht fast zehn Prozent des gesamten Importvolumens Tschechiens<br />

nach Deutschland. Tschechien ist nach wie vor uneingeschränkt das Importland Nummer 1 für den<br />

Freistaat. Auf den weiteren Plätzen folgen Russland, Polen und Frankreich. Wie stark der Außenhandel<br />

in den letzten acht Jahren zugenommen hat, zeigt die Statistik. Im Jahr 2000 wurden Waren im<br />

Wert von noch lediglich 785 Millionen Euro nach Sachsen importiert.<br />

Auch bei den Exporten gibt es eine kontinuierliche Aufwärtsentwicklung. So lagen die Exporte nach<br />

Tschechien 2008 bei 1,2 Milliarden Euro, fast so viel wie im Vorjahr. Dies entspricht Platz 7 unter den<br />

wichtigsten sächsischen Exportpartnern. Auch im Export gab es in den jüngsten Jahren enorme Zuwächse.<br />

Im Jahr 2000 wurden Waren und Dienstleistungen im Wert von „nur“ 462 Millionen Euro<br />

nach Tschechien geliefert.<br />

Zu den wichtigsten Erzeugnissen, die sowohl importiert als auch exportiert werden, zählen Erzeugnisse<br />

des Kraftfahrzeugbaus, des Maschinenbaus und elektrotechnische Erzeugnisse. Uhren aus Glashütte,<br />

Schienenfahrzeuge aus Görlitz, Mikroelektronik aus Dresden.<br />

Obwohl beide Länder wirtschaftlich gesehen in den vergangenen Jahren sehr stark aufgeholt haben,<br />

wird es auch weiterhin Unterstützung von Seiten der EU geben. Mit dem „Ziel 3-Programm“, das das<br />

Programm der EU-Gemeinschaftsinitiative Interreg III A ablöst, sind bis zum Jahre 2013 Fördergelder<br />

gesichert. Unterstützt werden grenzübergreifende Projekte aus unterschiedlichsten Bereichen des<br />

wirtschaftlichen und sozialen Lebens, wie Energieeffizienz und erneuerbare Energien, Forschung und<br />

Innovation, Infrastruktur, Regionalförderung, Umwelt- und Naturschutz sowie Unternehmensfinanzierung.<br />

Auch der Bereich Tourismus kann mit weiteren Geldern rechnen. Im Fördergebiet, das sich entlang<br />

der sächsisch-tschechischen Grenze erstreckt, können bis 2013 rund 200 Millionen Euro in grenzübergreifende<br />

Projekte investiert werden. Im Vergleich zum bisherigen Interreg III A-Programm 2000<br />

– 2006 werden jedoch höhere Anforderungen an die Projektpartnerschaft gestellt: Künftig werden<br />

nur noch Vorhaben gefördert, in die sich Partner beiderseits der Grenze gemeinsam einbringen. So


<strong>September</strong><br />

müssen die Projekte kooperativ geplant, finanziert oder realisiert werden. Auch sollen gemeinsame<br />

Mitarbeiter eingesetzt werden. Zwei dieser vier Kriterien müssen mindestens erfüllt sein, damit das<br />

Projekt gefördert werden kann. Zudem übernimmt ein Kooperationspartner als so genannter Lead<br />

Partner Verantwortung für die Umsetzung des gemeinsamen Projektes.<br />

Das von der Europäischen Union erklärte Ziel der Förderung besteht darin, eine ausgeglichene wirtschaftliche,<br />

soziale und ökologische Entwicklung im sächsisch-tschechischen Fördergebiet zu unterstützen<br />

und somit den Zusammenhalt in der Region zu stärken.<br />

Einen weiteren Schwerpunkt der Zusammenarbeit bilden Konferenzen wie zum Beispiel das Tschechisch-Sächsische<br />

Wirtschaftsforum, das am 29. <strong>September</strong> bereits zum zehnten Mal in Prag stattfindet.<br />

Die Veranstaltung organisiert die Deutsch-Tschechische Industrie- und Handelskammer in Zusammenarbeit<br />

mit Partnern aus dem Freistaat Sachsen. Angemeldet haben sich zu dem Forum, in<br />

dem die Photovoltaik eine wichtige Rolle spielt, unter anderem der Minister für regionale Entwicklung<br />

der Tschechischen Republik, Rostislav <strong>Von</strong>druška und der sächsische Ministerpräsident Stanislaw<br />

Tillich.<br />

Gedenken an Schlacht bei Maxen<br />

Leserbrief<br />

Alexander Querengässer berichtet:<br />

Donnerstag, 24. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Am Sonnabend begannen die Gedenkfeierlichkeiten in Maxen mit einem wissenschaftlichen Vortragsabend.<br />

In der Stallgalerie in Schmorsdorf versuchten Dr.Marcus von Salisch aus Potsdam und<br />

Alexander Querengässer aus Kautzsch einem leider überschaubaren Publikum die Welt des<br />

18.Jahrhunderts und die Ereignisse um Maxen näher zu bringen.


<strong>September</strong><br />

Herr Querengässer eröffnete die Gedenkfeierlichkeiten mit einem Vortrag über die politischen und<br />

militärischen Ereignisse um den Siebenjährigen Krieg. Dabei spannte er den Bogen von der Rolle<br />

Sachsens in den Konflikten bis hin zu den globalen Auseinandersetzungen der Großmächte.<br />

In der Pause fand eine Exerziervorführung der Musketiere des Heimatvereins statt, wobei den Zuschauern<br />

das Aussehen und das Vorgehen preußischer Soldaten dieser Zeit veranschaulicht wurde.<br />

Im zweiten Teil gedachte Dr. von Salisch noch einmal der Kapitulation der sächsischen Armee bei<br />

Pirna zu Beginn des Siebenjährigen Krieges, um dann in einem Vergleich mit Maxen die Bedeutung<br />

des Waffenstreckens in der Kriegsführung der absolutistischen Ära zu veranschaulichen.<br />

Mit kraftvoller Rhetorik und gut platzierten, humorvollen historischen Anekdoten schaffte er es eine<br />

Stunde lang, seine Zuschauer zu fesseln. Zwar wünschte man sich vonseite des Veranstalters eine<br />

etwas größere Resonanz, hatte Dr.von Salisch doch den weiten Weg von Potsdam auf sich genommen,<br />

doch das allgemeine Fazit fiel positiv aus. Mit diesem Vortragsabend und der parallel laufenden,<br />

ebenfalls erfolgreichen Premiere des Theaterstücks „Schlacht bei Maxen“ beginnen in diesen<br />

Spätsommertagen die Gedenkfeierlichkeiten zum 250. Jahrestag der Schlacht bei Maxen.<br />

Deutsche und tschechische Polizisten üben gemeinsam<br />

Freitag, 25. <strong>September</strong> 2009<br />

(Bild)<br />

Chemnitz (dpa/sn) - Die Chemnitzer Polizei will künftig noch enger mit ihren tschechischen Kollegen<br />

zusammenarbeiten. So nahmen zwei deutsche Verkehrspolizisten kürzlich an einem Intensivlehrgang<br />

an der Polizeischule in Prag teil. Die Fortbildung sei Bestandteil eines gemeinsamen, von der EU geförderten<br />

Projektes der Polizeidirektion Chemnitz-Erzgebirge und der Bezirksdirektion des nordböhmischen<br />

Kreises Usti nad <strong>Labe</strong>m, teilte die Polizei in Chemnitz am Donnerstag mit.<br />

Ex-Krankenhaus weicht Uni-Kampus<br />

Samstag, 26. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Usti nad <strong>Labe</strong>m. Die Jan-Evangelista-Purkyne-Universität in Usti nad <strong>Labe</strong>m (Aussig) erhält einen eigenen<br />

Kampus. Er entsteht auf dem Gelände des früheren Masaryk-Krankenhauses, wo die ersten<br />

Abrissarbeiten begonnen haben. Der Abriss soll innerhalb von zwei Monaten abgeschlossen sein.<br />

Danach beginnt der Bau des zentralen Informations- und Bildungszentrums. Zusammen mit der neuen<br />

Bibliothek soll dieser Teil des Kampus bis November 2011 fertig sein, heißt es in der Wochenzeitung<br />

„Nase adresa“. Den Großteil der anfallenden Kosten in Höhe von fast 17 Millionen Kronen deckt<br />

der Staatshaushalt. Im letzten Jahr wurden auf dem Kampus bereits erste Gebäude eröffnet. Für den<br />

weiteren Ausbau des Kampus fehlt noch das Geld. Derzeit ist die Universität über die gesamte Stadt<br />

verteilt. (stn)


Helfer für Apfelernte in Osek gesucht<br />

<strong>September</strong><br />

Samstag, 26. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Bärenstein/Osek. Wer ein <strong>Herz</strong> für Streuobstwiesen und das malerische Barockkloster in Osek<br />

(Ossegg) hat, den lädt die Grüne Liga Osterzgebirge am 3. Oktober in den Klostergarten zum Arbeitseinsatz<br />

ein. „Ab 10 Uhr wollen wir mit Motorsensen Gras und Gebüsch unter den Bäumen zu Leibe<br />

rücken und nebenbei auch noch Äpfel sammeln“, kündigt Jens Weber von der Grünen Liga an. „In der<br />

mobilen Mosterei im Bielatal bei Bärenstein werden dann alle Äpfel zu leckerem Streuobstapfelsaft<br />

vermostet. Das alljährliche Apfel-Wochenende ist einer von vielen Naturschutzeinsätzen mit freiwilligen<br />

Helfern“, so Weber weiter. Abfahrt nach Osek ist mit Pkws 8.30 Uhr von der Biotoppflegebasis<br />

Bielatal. (stn)<br />

Nachfragen bei Jens Weber unter 035054/28649, jens.grueneliga@web.de<br />

Industriepark bei Kninice wird gebaut<br />

<strong>Von</strong> Steffen Neumann<br />

Samstag, 26. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Ein deutscher Investor plant ein Outlet-Zentrum auf dem umstrittenen Gelände.<br />

Libouchec. In Kninice (Kninitz), nahe der Autobahn D8, entsteht auf 14 Hektar ein Industriegebiet.<br />

Laut „Ustecky denik“ sprach sich eine Mehrheit der Abgeordneten von Libouchec (Königswald), zu<br />

dem Kninice gehört, für eine Änderung des Flächennutzungsplans aus. Und das, obwohl das Projekt<br />

unter Einwohnern umstritten ist. Rund 300 Einsprüche waren beim Rathaus eingegangen. Die Einwohner<br />

befürchten vor allem einen erhöhten Autoverkehr sowie die Zerstörung weiterer Natur, in<br />

der seltene Pflanzen wachsen. Unterstützt wird der Protest von der Organisation „Pratel prirody“<br />

(Naturfreunde) aus Usti nad <strong>Labe</strong>m (Aussig).<br />

Nach der Zustimmung der Abgeordneten, kann jetzt das Genehmigungsverfahren beginnen, zu dem<br />

u.a. auch die Erstellung einer Umweltverträglichkeitsstudie gehört. Aufgrund der Proteste wurde die<br />

Fläche des geplanten Industriegebiets bereits verkleinert. Ein deutscher Investor will hier eines der<br />

größten Outlet-Zentren Tschechiens bauen. In solchen Zentren wird Modeware zu Fabrikpreisen<br />

angeboten. Außerdem sollen eine Tankstelle, Restaurants, Cafés und ein Parkplatz für 2000 Autos<br />

entstehen. Die vermietbare Fläche wird mit 45000 Quadratmetern angegeben. In Libouchec entsteht<br />

bereits ein 53 Hektar großes Logistikzentrum, gegen dessen Bau es ebenfalls heftige Proteste gab<br />

„Decin“ kreuzt nach Bad Schandau und zurück<br />

Samstag, 26. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Decin. Auf der <strong>Elbe</strong> kreuzt ein neues Ausflugsschiff. Getauft auf den Namen „Decin“, ist es zwischen<br />

Decin (Tetschen), Hrensko (Herrnskretschen) und Bad Schandau unterwegs. Es hat einen geringeren<br />

Tiefgang und kann damit auch bei Niedrigwasser fahren, berichtet der „Decinsky denik“. Das Schiff ist<br />

für bis zu 180 Personen ausgelegt. Das Schiff „Poseidon“, das bisher auf dieser Strecke unterwegs


<strong>September</strong><br />

war, wird in Zukunft unter neuem Namen zwischen Decin, Usti nad <strong>Labe</strong>m (Aussig), Litomerice (Leitmeritz)<br />

und Roudnice (Raudnitz) fahren. Der neue Name des Schiffes steht aber noch nicht fest. (stn)<br />

Wanderung über den Erzgebirgskamm<br />

Samstag, 26. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Rehefeld<br />

Die SG Rehefeld lädt am morgigen Sonntag zu einer geführten Wanderung über den Erzgebirgskamm<br />

ein. Wie der Verein informiert, führt die Tour nach Deutschneudorf und dann ins Tschechische zum<br />

Eduardstein, zum Bernstein und zurück nach Deutschneudorf. Die Route ist etwa 19Kilometer lang.<br />

Die Teilnahme kostet zwei Euro. Kinder bis 16Jahre können gratis mit wandern. Um Voranmeldung<br />

wird gebeten. Treff ist 9Uhr am Parkplatz in Rehefeld bzw. 9.15Uhr in Neuhermsdorf oder 10Uhr in<br />

Deutschneudorf, direkt am Grenzübergang nach Nove Ves v. Horach. (SZ/ks)<br />

Kontakt: 035057/54731<br />

Burg Kokorin – ein Tipp für Romantiker<br />

Samstag, 26. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Imposante Anlage auf einem Sandsteinfelsen: Burg Kokorin.Foto: Bretschneider<br />

Nordböhmen. Wie wär’s mit einem Spätsommerausflug zur Burg Kokorin? Die imposante Anlage<br />

steht auf einem Sandsteinfelsen über dem gleichnamigen Tal im Kreis Melnik. Die Burg wurde wahrscheinlich<br />

um das Jahr 1320 errichtet. Ihre Renaissance erlebte sie, als die europäischen Romantiker<br />

sie für sich entdeckten. Viele Bilder, Gedichte und Erzählungen sind über sie entstanden. Als tschechischsprachiger<br />

Dichter hatte sich Karel-Hynek Macha verdient gemacht. Nach ihm ist heute der<br />

Macha-See bei Doksy (Hirschberg) benannt. Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert erwarb<br />

dann der reiche Prager Unternehmer Vaclav Spacek das gesamte Burgareal und ließ es vor und während<br />

des ersten Weltkrieges im Stile der Spätromantik neu errichten. Heute ist Kokorin Staatseigentum.<br />

Geöffnet ist die Burg im <strong>September</strong>, außer Montag, 9 bis 12 und 13 bis 15 Uhr, im Oktober nur<br />

am Wochenende und Feiertagen. Sehr empfehlenswert ist auch eine Wanderung durch das romantische<br />

Kokorin-tal am Fuße der Burganlage. (brt)<br />

600 Autos verschwinden pro Jahr in Liberec<br />

<strong>Von</strong> Katja Zimmermann<br />

Samstag, 26. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Jörg Ulbrich staunte vor Kurzem nicht schlecht, als er nach einem Zoobesuch in Liberec (Reichenberg)<br />

seinen Kleinbus mit eingeschlagener Scheibe vorfand. Vor dem Aussteigen hatte der Löbauer DRK-<br />

Mitarbeiter seine Gruppe Senioren zum Glück darauf hingewiesen, nichts sichtbar im Auto liegen zu<br />

lassen. So verschwand nur eine Sonnenbrille.<br />

Am meisten jedoch wurmt ihn, dass die Polizei über eine Stunde auf sich warten ließ, allerdings<br />

mehrmals ein Streifenwagen ohne anzuhalten vorbeifuhr. Die kleine Reisegruppe musste unverrich-


<strong>September</strong><br />

teter Dinge aufbrechen: „Einige meiner Fahrgäste sind auf ihre pünktlichen Insulin-Spritzen angewiesen“,<br />

erklärt der 43-Jährige.<br />

Niedrige Aufklärungsrate<br />

Die Erfahrung der DRK-Reisegruppe ist kein Einzelfall. Nach wie vor kommt es in und um Liberec immer<br />

wieder zu Fahrzeug-Einbrüchen und -Diebstählen. Im Liberecer Bezirk wurden im vorigen Jahr<br />

1544 Fahrzeuge gestohlen, von Januar bis Juni 2009 bereits 710. Die Liberecer Polizei konnte lediglich<br />

339 Fahrzeuge wiederfinden. Wie die Pressesprecherin der Polizei-Kreisdirektion Liberec, Vlasta<br />

Suchankova, erklärte, handelte es sich bei den gestohlenen Autos vor allem um VW, Audi und Skoda<br />

Oktavia. Dass die Aufklärungsrate so niedrig ist, hänge mit dem professionellen Vorgehen der Diebe<br />

zusammen. Außerdem registrierte die Polizei im Kreis Liberec im Jahr 2008 1196 Fahrzeug-Einbrüche,<br />

aufgeklärt werden konnte immerhin jeder fünfte. <strong>Von</strong> den 690 Fällen, die sich von Januar bis Juni<br />

2009 ereigneten, sind 81Fälle aufgeklärt. „Zu dem Diebesgut gehörten vor allem Autoradios, Navigationssysteme,<br />

Airbags, Dokumente und Dinge, die sichtbar im Auto zurückgelassen wurden, also Fotoapparate,<br />

Laptops, Handtaschen und persönliche Sachen“, gibt Vlasta Suchankova einen Überblick.<br />

Laut Liberecer Polizei ereignen sich die Diebstähle tagsüber vor allem auf den Parkplätzen der Einkaufszentren<br />

und Ausflugsziele, nachts vor allem in den Siedlungen. 90 Prozent der Geschädigten<br />

seien Tschechen. Jedes Jahr würden allein in der Stadt Liberec zwischen 500 und 600 Fahrzeuge gestohlen.<br />

Über Maßnahmen der Polizei will Suchankova aus „ermittlungstaktischen Gründen“ öffentlich<br />

keine Auskunft geben.<br />

Die Rückkehr des Erzgebirges<br />

<strong>Von</strong> Steffen Neumann<br />

Das Erzgebirge scheint ein klassisches Grenzgebirge. Hüben<br />

deutsch, drüben tschechisch. Dass es so nicht immer war, zeigt das<br />

zweisprachige Buch „Gesichter des Erzgebirges“ des Prager Kulturwissenschaftlers<br />

Petr Miksicek, das uns den südlichen Teil des Gebirges<br />

in seiner ganzen Zerrissenheit, aber auch wiedergewonnenen<br />

Schönheit nahe bringt.<br />

Samstag, 26. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Miksiceks Buch ist sein Bemühen, „das Gesicht des Erzgebirges<br />

kennenzulernen und festzuhalten“. Ganz konsequent setzt er dabei<br />

auf zwei Pfeiler: Gespräche mit<br />

Menschen und vergleichende<br />

Fotoaufnahmen, die Orte vor<br />

1945 und heute zeigen. Die erste<br />

Zeitmarke ist dabei keine Wertung, wer an der dann folgenden<br />

Vertreibung der angestammten deutschsprachigen Bevölkerung<br />

schuld war. Der Vergleich mit den früheren Aufnahmen steht viel-<br />

Während das Westerzgebirge dicht<br />

bewaldet ist, kann man im Osterzgebirge<br />

noch die ursprünglich im ganzen Erzgebirge<br />

verbreitete Bewirtschaftung erkennen:<br />

Kuhherde vorm Panorama des<br />

Mückentürmchens.<br />

mehr für den Versuch, bei der Suche nach der Identität des Erzgebirges<br />

an eine Zeit anzuknüpfen, als das Gebiet noch von Tradition<br />

und Verwurzelung geprägt war. Dass aber nicht nur das böhmische<br />

Erzgebirge einem tiefgreifenden Wandel unterworfen ist, dokumentieren<br />

übrigens treffend die wenigen Aufnahmen aus dem<br />

sächsischen Erzgebirge. Der Fotovergleich spricht bereits für sich und das Wirken des Menschen.


Helden des Alltags<br />

<strong>September</strong><br />

Die inhaltliche Tiefe steuern Gespräche bei.<br />

Die Auswahl der Menschen ist zufällig und gezielt zu gleich. „Sie müssen sich halt durchfragen“, antwortete<br />

Miksicek lapidar auf die Frage, wie es zur Auswahl gekommen ist. Dabei muss man wissen,<br />

dass Miksicek mit seinen Mitstreitern noch viel mehr Gespräche geführt hat als im Buch erscheinen,<br />

die nach und nach auf der Internetseite www.znkr.cz auch auf Deutsch zugänglich gemacht werden.<br />

Dort wird besonders augenfällig, dass es Miksicek gerade um die<br />

Helden des Alltags geht, die eben auch das Gesicht des Gebirges<br />

mitprägen. Dieses Ansinnen setzt sich im Buch fort, wo teils sehr<br />

alltägliche und persönliche Begebenheiten und Gedanken geschildert<br />

werden. Das ist dem Umstand zu danken, dass die Interviewer<br />

zu ihren Gegenübern eine große Nähe finden konnten.<br />

Zugleich zeigen die Menschen, die den Weg in das Buch gefunden<br />

haben, die Vielfalt und den Kontrastreichtum des heutigen böhmischen<br />

Erzgebirges. Diese Gespräche lesen sich wie spannende Kurzromane,<br />

in denen Glück und Tragik nebeneinander liegen. Die Dramatik<br />

des Lebens scheint sich nicht zufällig in der Mitte des Gesprächsteils<br />

in den Personen Otto Kreissl, Vaclav Postolka und Jür-<br />

gen Schmidt zu ballen. Wie der unerwartet im April dieses Jahres gestorbene Wissenschaftler Postolka<br />

sich auf sein Leben in der Nähe seines geliebten Erzgebirges gefreut hat, wird keinen Leser unberührt<br />

lassen. Vor allem stehen die Gesprächspartner für eine Wiederbelebung der Region, wie es<br />

Antonin <strong>Herz</strong>an treffend ausdrückt: „Wenn es mit dem Erzgebirge wieder bergauf gehen soll, braucht<br />

es Lokalpatrioten, Menschen, die zu ihm eine enge Beziehung haben.“<br />

Industrie und Braunkohle veränderten in<br />

nur drei Jahrzehnten das Bild von Erzgebirge<br />

und Böhmischem Becken fast bis zur<br />

Unkenntlichkeit. Das alte Most (Brüx) ist<br />

fast gänzlich verschwunden, das Erzgebirge<br />

war durch die Industrieemissionen<br />

fast tot. Jetzt lebt das Gebiet wieder auf<br />

und besinnt sich auf seine Wurzeln. Der<br />

Burgberg Hnevin (Landeswarte) über<br />

Most und vor dem mächtigen Kamm des<br />

Erzgebirges.<br />

Lust auf mehr<br />

Schon immer war das Schicksal von<br />

Erzgebirgsvorland und Erzgebirge eng<br />

verbunden. Beide sind bis heute vom<br />

Bergbau geprägt. Blick vom Erzgebirgskamm<br />

auf den Stürmer und das Böhmische<br />

Becken.<br />

Fotos: Egbert Kamprath<br />

Miksiceks Buch ist eine Publikation auf dem Weg. Die Gespräche<br />

sind beliebig fortführbar. Sowohl mit weiteren Personen, als auch<br />

die Gespräche selbst. Denn die Geschichten gehen weiter. Die Leser<br />

verfolgen neugierig das Bemühen Antonin <strong>Herz</strong>ans, den Ort Ladung<br />

(heute Lesna) wieder erstehen zu lassen, wollen wissen, ob es gelingt,<br />

das Erzgebirge gemeinsam mit Sachsen auf die Liste des Weltkulturerbes<br />

zu setzen, bleiben gespannt, ob Natur und Tourismus<br />

von großen Windparks unbehelligt bleiben, und wie die Geschichte<br />

der Versöhnung zwischen Tschechen und ihren ehemaligen deutschen<br />

Landsleuten weitergeht.<br />

Das schöne ist, dass Petr Miksicek uns diese Geschichten auf ebenso<br />

liebevolle Weise weitererzählen wird. Denn der 32-Jährige steht<br />

schon mit zwei neuen Büchern bereit. Es bleibt Miksicek nur viel<br />

Kraft für seine bienenfleißige Dokumentation zu wünschen. Das Gesicht des Erzgebirges wird sich aus<br />

diesen ganzen Puzzleteilen am Ende von selbst zusammensetzen.


Grenze in Neurehefeld jetzt für Busse offen<br />

<strong>Von</strong> <strong>Franz</strong> <strong>Herz</strong><br />

<strong>September</strong><br />

Montag, 28. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Die Einschränkung am Grenzübergang fällt weg. Für Lkw bleibt die Sperrung aber weiter bestehen.<br />

Seit diesem Wochenende dürfen zwischen Neurehefeld und Moldava (Moldau) auch Reisebusse über<br />

die Grenze fahren. Ein Bus der Firma Schelle aus dem benachbarten Hermsdorf hat die Premierenfahrt<br />

am Freitag gemacht, informierte Gunter Fichte vom Gästeführerverein Silbernes Erzgebirge.<br />

Der Gästeführerverein hatte die Öffnung dieses Grenzübergangs angeregt, um hier neue touristische<br />

Angebote zu schaffen. „Denkbar wäre zum Beispiel, das Stück, das auf der Eisenbahnstrecke Freiberg-Most<br />

zwischen Moldava und Holzhau fehlt, mit einer Buslinie zu überbrücken. Damit könnte<br />

diese Bahnstrecke wieder aufgewertet werden“, sagt Fichte.<br />

Die Öffnung für die Busse hat erst im zweiten Anlauf geklappt. Ein erster Antrag stieß im Landratsamt<br />

auf Ablehnung. Nach einem Vor-Ort-Termin im Frühjahr 2009 fand sich dann doch ein Weg. „Eine<br />

zusätzliche Ausweichstelle für die Busse wurde in der Zwischenzeit geschaffen“, berichtet Fichte.<br />

Jetzt ist die Tonnagebegrenzung aufgehoben worden. Die Grenze in Neurehefeld bleibt aber weiterhin<br />

für Lkw gesperrt.<br />

Loipenkarte mit Böhmen geplant<br />

Dienstag, 29. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Dippoldiswalde<br />

Die Tourismusgemeinschaft Silbernes Erzgebirge plant, im nächsten Jahr eine Loipenkarte herauszubringen.<br />

Das kündigte Geschäftsführer Karsten Gräning an. Die Karte soll alle Skilanglaufstrecken<br />

erfassen von Olbernhau bis Geising, auch auf der böhmischen Seite des Erzgebirges. Der Bedarf sei<br />

da, schätzt Gräning ein. (SZ/ks)<br />

Helfer für Biwakaufbau in Maxen gesucht<br />

Mittwoch, 30. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Maxen<br />

Anlässlich der Gedenkfeierlichkeiten „250 Jahre Schlacht bei Maxen“ wird ab heute ein historisches<br />

Biwak an der Naturbühne Maxen aufgebaut. Dafür sucht der Heimatverein Maxen noch Helfer. Die<br />

Gedenkveranstaltung findet vom 2. bis zum 4. Oktober in Maxen statt. Verschiedene militärhistorische<br />

Traditionsgruppen reisen aus Deutschland, Österreich, Polen und Tschechien an, um die<br />

Schlacht am 3. Oktober, um 14Uhr, nachzustellen. (hui)<br />

Nähere Informationen von Andreas Rietzschel unter 035027/62540.


Coswiger feiern mit in der Partnerstadt<br />

<strong>September</strong><br />

Mittwoch, 30. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Während eines Besuchs im tschechischen Lovosice unterzeichneten die Stadtchefs eine<br />

Dokument über die Zusammenarbeit.<br />

Am Staatsfeiertag zu Ehren des Heiligen Wenzels fand am 28. <strong>September</strong><br />

in Coswigs Partnerstadt Lovosice das Stadtfest statt. Diesmal<br />

wurde drei Tage lang sowohl gearbeitet als auch gefeiert: Am<br />

Sonnabend und Sonntag wurde ein von der Europäischen Union<br />

gefördertes Arbeitstreffen zwischen den Vertretern der Städte Lovosice<br />

und Coswig veranstaltet.<br />

Für den Sonnabend hatten die Gastgeber den zentralen Workshop<br />

an Bord des <strong>Elbe</strong>schiffes Porta Bohemica organisiert. Beide Städte<br />

präsentierten ihren Partnern ihre Geschichte, Verwaltungsstruktur<br />

und Arbeitsschwerpunkte sowie ausgewählte Einrichtungen. Das<br />

wichtigste Projekt ist ein Investitionsprojekt in Lovosice, wo gemeinsam ein tschechisch-deutsches<br />

Begegnungszentrum für die gesamte Region entstehen soll. Außerdem wird sich Coswig an der Wiederherstellung<br />

des deutschen Friedhofs in Lovosice beteiligen.<br />

Am Rande wurde zwischen dem Fachgebiet Schulen, Kitas und Jugend Coswig und der Grundschule<br />

(1. bis 9. Klasse) von Lovosice eine Zusammenarbeit besprochen. Am Ende der Schifffahrt unterzeichneten<br />

Bürgermeister Jan Kulhánek und Oberbürgermeister Frank Neupold ein Memorandum über<br />

ihre beidseitige Zusammenarbeit.<br />

Am Sonntag trat die Tanzgruppe Magnetic Steps vom Tanzkeller Arriba des Kinderzentrums Coswig<br />

e.V. auf, am Nachmittag nahm eine Jungen-Handballmannschaft des TuS Coswig 1920 e.V. an einem<br />

Turnier mit zwei tschechischen Mannschaften teil und konnte mit einem knappen Sieg und einer<br />

genauso knappen Niederlage ein ordentliches Ergebnis einfahren. (SZ)<br />

Bahnaktivisten planen weitere Aktionen<br />

<strong>Von</strong> Heike Sabel<br />

Coswigs OB Frank Neupold und sein<br />

Kollege Jan Kulhanek.<br />

Foto: SV Coswig<br />

Mittwoch, 30. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Während auf tschechischer Seite schon gebaut wird, planen die Deutschen noch immer.<br />

Ein Baubeginn hier steht noch nicht fest.<br />

Die Initiatoren der Sebnitzer Bürgeraktion für den Lückenschluss zwischen Dolni Poustevna und Sebnitz<br />

wollen weitere Aktionen starten. Denn während auf tschechischer Seite bereits gebaut wird,<br />

planen die Deutschen noch immer. Hier läuft nach wie vor das sogenannte Planrechtsverfahren.<br />

Wann mit der Baugenehmigung des Eisenbahnbundesamtes zu rechnen ist und damit der Bau beginnt,<br />

ist nach wie vor offen, teilt der Verkehrsverbund Oberelbe auf Nachfrage mit. Für die Sebnitzer<br />

Initiatoren ein untragbarer Zustand.<br />

Sie treffen sich morgen am Bahnhof in Dolni Poustevna. Dort wollen sie sich ab 17 Uhr ein Bild über<br />

den Fortgang der Arbeiten auf tschechischer Seite machen. Anschließend wird im „Narodni dum“ von


<strong>September</strong><br />

Dolni Poustevna über die weiteren Aktionen beraten, kündigt Rainer Böhme von den Initiatoren an.<br />

Sie hatten im Juni bereits eine große Demonstration mit über 400 Teilnehmern organisiert.<br />

Hohnstein knüpft Puppenspiel-Kontakt<br />

Mittwoch, 30. <strong>September</strong> 2009<br />

(Sächsische Zeitung)<br />

Hohnstein<br />

Hohnstein will enger mit tschechischen Puppenspielern zusammenarbeiten. Aus diesem Grund besuchte<br />

Bürgermeister Daniel Brade (SPD) das Puppenspielfestival in Dolni Poustevna. Am Rande des<br />

Festes traf er sich mit Bürgermeister Miroslav Jemelka. Dabei sprachen sie über die Zusammenarbeit<br />

bei künftigen Puppenspielfesten, da auch in Hohnstein jährlich ein solches Fest stattfindet. Außerdem<br />

ging es um eine gemeinsame Arbeit tschechischer Puppenspieler mit dem Traditionsverein<br />

Hohnsteiner Kasper. Die Stadt erhofft sich für das Gemeinschaftsprojekt Fördermittel von der EU.<br />

(SZ/aw)


<strong>September</strong>

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