Vortragsfile: - OFZ Uni Erlangen
Vortragsfile: - OFZ Uni Erlangen
Vortragsfile: - OFZ Uni Erlangen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Infoveranstaltung RUSH/VR-Bank<br />
Laktatleistungsdiagnostik und<br />
Ihre Umsetzung in die Trainingspraxis<br />
Wolfgang Kemmler<br />
Institut für Medizinische Physik<br />
<strong>Uni</strong>versität <strong>Erlangen</strong>-Nürnberg<br />
www.imp.uni-erlangen.de
Prinzip:<br />
Laktat-Leistungsdiagnostik<br />
• Die sogenannte anaerobe Schwelle stellt den Grenzwert dar,<br />
ab dem das Laktat bei weiterer Erhöhung der Belastung steil<br />
ansteigt.<br />
• Unterhalb dieser Schwelle besteht ein Gleichgewicht zwischen<br />
Laktatproduktion und -abbau (sog. steady state) das heißt die<br />
Leistung kann vergleichsweise lange aufrecht erhalten<br />
werden.<br />
• Oberhalb der Schwelle kommt es zu einer zunehmenden<br />
Akkumulation von Laktat (Übersäuerung) der schließlich zum<br />
Belastungsabbruch fehlt. Erfassung über periphere<br />
Blutentnahme.
Laktatbestimmung /-auswertung
Erstellung der Testdaten
Schwellenkonzepte<br />
Praktisch alle Konzepte verwenden das Protokoll des<br />
Stufentests bis zur Ausbelastung.<br />
Parameter:<br />
Belastungsdauer/Stufe<br />
(Bsp.: 2, 3 oder 5 min)<br />
Belastungssteigerung<br />
(Bsp.: 0.5, 1, 2 km/h)<br />
Tip:<br />
Ausbelastung nach<br />
7-9 Belastungsstufen<br />
(hier 10 km/h =<br />
Ruhewerte)
Schwellenkonzepte<br />
Schwellenkonzept nach Mader:<br />
4 mmol/l als anaerobe Schwelle. („fixes“ Konzept)<br />
Voraussetzung:<br />
Belastungsdauer ><br />
5 min/Stufe
Schwellenkonzepte<br />
nach Keul: „kritische“ Steigung 51.34° (!)<br />
Voraussetzung:<br />
x und y- Koordinatensystem<br />
gleich<br />
groß. Veränderung<br />
der Achsen verändert<br />
Ergebnis (!)<br />
3 min Stufen,<br />
1km/h Steigerung
Schwellenkonzepte<br />
nach Stegmann: Zeitpunkt des Gleichgewichts<br />
zwischen maximaler Eliminationsrate und Diffusionsrate<br />
des Laktats.<br />
Konzept mit<br />
Nachbelastungswerten.<br />
Vergleichsweise<br />
kompliziert.<br />
In der Praxis unpopulär<br />
(sehr<br />
viele Entnahmen<br />
nötig->teuer)<br />
Stegmann: Dt Z. Sportmed 42 (1981): 213
Schwellenkonzepte<br />
Dichhuth: Min Laktat + 0.5 mmol/l (aerobe Schwelle)<br />
bzw. Minimum Laktat + 1.5 mmol/l (anaerobe Schwelle)<br />
Zusätzliche Bestimmung<br />
der „aeroben“<br />
Schwelle<br />
Vergleichsweise individuelles<br />
Konzept<br />
Sehr leicht zu analysieren<br />
„Erstaunlich“ treffsicher
Schwellenkonzepte<br />
Umsetzung der Diagnostik in Trainingsvorgaben:<br />
Paralle Erfassung<br />
der Herzfrequenz,<br />
Steuerung der Belastung<br />
über die<br />
korrespondierende<br />
Herzfrequenz
Umsetzung im Training<br />
Vor einer Umsetzung der erfassten Daten in die Trainingsplanung<br />
bietet sich an die Schwellenwert(e) zu überprüfen:<br />
Anaerobe Schwelle:<br />
Proband sollte an der anaeroben Schwelle 40 Minuten laufen<br />
können (Radfahren ca. 1 h) ohne zu „übersäuern“.<br />
Aerobe Schwelle:<br />
Proband sollte keine (metabolischen) Probleme haben mit der<br />
vorgegebenen HF im „Stundenbereich“ zu arbeiten.<br />
Nach Belastungsende: idealerweise Laktatbestimmung
Umsetzung im Training<br />
Anhand der im Leistungstest erfassten Kennzahlen (HF-<br />
Schwellenwerte) können mehrere Trainingsbereiche<br />
angesteuert werden.<br />
- regeneratives Training (HF während der ersten Stufen)<br />
- Grundlagentraining Dauermethode (bei Minimum + 0.5)<br />
- Entwicklungsbereich<br />
- extensiv (Min +0.5 bis Min +1.5, unterer Bereich)<br />
- intensiv (Min +0.5 bis Min +1.5, oberer Bereich)<br />
- Schwellenbelastung (direkt an der Schwelle)<br />
- extensive Intervallarbeit/Fahrtspiel (oberer Bereich bis<br />
knapp über Schwelle (kurze Abschnitte))
SWB<br />
GA II<br />
GA I<br />
Reg<br />
Fettstoffwechsel<br />
Int<br />
KH-stoffwechsel
Grundlagen-AD-Training GA1<br />
Methode: Kontinuierliche DM bzw. Fahrtspiel<br />
Parameter: Laktat ≈2,0-2,5 / HF ≈ 75-85% der<br />
aerob-anaeroben Schwellen-HF (AnS) bzw.<br />
an der aeroben Schwellen-HF; Dauer<br />
60-360 min.<br />
Fokus: Fettstoffwechsel<br />
Ziel: Ökonomisierung des Stoffwechsels,<br />
Verbesserung der Kapillarisierung, H-K-<br />
Regulation, Erhöhung der aeroben Kapazität.
Entwicklungsbereich-<br />
Training GA2<br />
Methode: Kontinuierliche DM bzw.<br />
Fahrtspiel (intensiv)<br />
Parameter: Laktat ≈ 3-4 / HF ≈ 85-95% AnS /<br />
Dauer 50-75 min<br />
Fokus: gemischt Kohlenhydrat-/Fettstoffwechsel<br />
Ziel: Erhöhung der O2-Aufnahme,<br />
Verbesserung der Wettkampfstabilität,<br />
Verbesserung der Bewegungsstruktur<br />
„Verbesserung der funktionellen Grössen“
Schwellenbelastung<br />
Methode: Kontinuierliche DM<br />
Parameter: Laktat ≈ 4 / HF ≈ 100 ± 3% AnS /<br />
Dauer 45-50 min<br />
Fokus: Kohlenhydrat-Stoffwechsel<br />
Ziel: Erhöhung der O2-Aufnahme, Glykogenspeicher↑,<br />
Verbesserung Muskelstoffwech.<br />
Verbesserung der Wettkampfstabilität,<br />
Verbesserung der Bewegungsstruktur<br />
„Verbesserung der funktionellen Grössen“
Kraft-AD-Training/ext.<br />
Intervalltraining<br />
Methode: Wiederholungen<br />
Parameter: Laktat 3,5-7 / HF 100-110% AnS,<br />
Dauer variabel (Pause unvollständig):<br />
Bsp. (Lauf): 5x1000 m; 2 min Trabpause<br />
Fokus: Kohlenhydrat-Stoffwechsel, Laktattoleranz<br />
Ziel: Erhöhung der O2-Aufnahme, Glykogenspeicher↑,<br />
Verbesserung Muskelstoffwech.<br />
Verbesserung der Bewegungsstruktur.<br />
„Verbesserung der funktionellen Grössen“
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!