03 | 2010 - Mercedes-Benz Offroad

MBO-Archiv
ALLES GUT
Winterreifen im
Überblick.
Wer zu lange wartet, den bestraft das Leben: In den vergangenen
Jahren wurden Winter-Reifen wegen der großen
Nachfrage schnell zur Mangelware und vor allem größere
Dimensionen waren nicht mehr oder erst nach langen Wartezeiten
– wenn die Reifenhersteller nachproduziert hatten – wieder
zu bekommen. Deswegen: Möglichst rechtzeitig bestellen
und auch montieren.
In Österreich besteht zum Beispiel bereits ab dem 1. November
bis 15. April eine Winterreifen-Pflicht für Pkw. Außerdem
ist hier gesetzlich vorgeschrieben, dass ein Winterreifen mindestens
vier Millimeter Profiltiefe haben muss. Wie
auch in der Schweiz können Autofahrer zudem ihren
Versicherungsschutz verlieren, wenn ihr Fahrzeug
nicht angemessen bereift ist.
Das heißt: Sich nicht darauf verlassen, dass die
Pneus vom vergangenen Winter noch tauglich sind,
sondern rechtzeitig das Profil prüfen und im Zweifelsfall
neue Reifen ordern. Und auch wer nicht in die
Alpenrepublik zu reisen gedenkt: Die in Deutschland
als Mindestprofiltiefe vorgeschriebenen 1,6 Millimeter
sind für Schnee und Eis zu wenig. Auch hierzulande
sollten vier Millimeter das Maß der persönlichen
Sicherheit sein.
Denn letztlich hängt das eigene Leben davon ab, dass gute
Pneus auch bei widrigen Straßenverhältnissen zuverlässig alle
fahrdynamischen Kräfte auf die Fahrbahn übertragen – beim
Anfahren, Bremsen sowie in Kurven. Niedrige Temperaturen
wirken sich sofort aus: Dann verhärtet die Gummimischung und
das verschlechtert den Grip auf der Fahrbahn drastisch. Zumin -
dest bei Sommer- und auch den sogenannten Allwetter-Reifen,
die zwar vom Profil besser geeignet sind, aber zu Gunsten des
Verschleißes in der warmen Jahreszeit keine sonderlich kältetaugliche
Gummimischung aufweisen.
Richtige Winterreifen dagegen schon. Bei ihnen sorgen ein
hoher Silicat- oder Naturkautschuk-Anteil auch auf trockener
Fahrbahn bei Temperaturen unter sieben Grad Celsius für besseren
Grip. Und auf verschneiten Strecken bewirkt das ausgeprägte
Winterprofil einen Verzahnungseffekt mit hoher Scherwirkung.
Auf vereister Fahrbahn erhöhen die zahlreichen
Lamellen in den Profilblöcken zudem die wirksame Querkantenlänge
und verbessern so die Haftung.
Ein mit Sommerreifen bestückter Pkw benötigt denn bei kalter
Witterung selbst auf trockener Fahrbahn einen deutlich längeren
Bremsweg als ein Fahrzeug auf Winterreifen.
Dem Trugschluss, dass All- oder Mudterrain-Offroadreifen
für den Winter taugen, sollte übrigens kein Geländewagenfahrer
unterliegen. Weder Gummimischung noch das Profil mit
hohem Negativanteil sind für Eis und festgefahrenen Schnee
geeignet. Einzige Ausnahme: Wer als Jäger tief verschneite
Waldwege befahren muss, kommt mit einem großen MT-Reifen
verhältnismäßig weit.
ECHTE WINTERREIFEN
SIND AN DEN LAMELLEN
IM PROFIL UND DEM
SCHNEEFLOCKEN-SYMBOL
AUF DER FLANKE ZU
ERKENNEN.
Und auch nur bei diesem speziellen Einsatzzweck sind die früher
für den Winter propagierten schmaleren Pneus von Vorteil.
Für die Straße bleiben Breitreifen in der auch sonst gefah ren -
en Dimension wegen der höheren Anzahl an Lamellen (Gripkanten)
stets die bessere Wahl.
Zu erkennen sind echte Winterreifen an dem Schneeflockensymbol
auf der Flanke, das nach definierten Kriterien vergeben
wird.
Die M&S-Kennung auf einigen Allseason- oder Geländepneus
sagt dagegen leider nichts über die wirklichen Wintereigenschaften
aus, sondern wird von Herstellern mehr oder weniger
willkürlich verwendet. Eine Übersicht der gängigsten Winterreifen
und Dimensionen findet sich auf der kommenden Seite.
Wer demnächst Reifen benötigt, die im Winter greifen: Niederlassungen
und Partner von Mercedes-Benz bieten für die G-, GL,-
M- und GLK-Klasse erprobte Reifen oder Komplett-Winterräder
an und lagern auf Wunsch auch die Sommer-Räder ein. Und das
zu günstigen Konditionen.
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Tabelle siehe Seite 32
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