03 | 2010 - Mercedes-Benz Offroad
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MBO-Archiv<br />
| REISE |<br />
BERGSTRÄSSCHEN UND<br />
UN TERKÜNFTE VOM<br />
FEINS TEN. DAZU GEHÖR-<br />
TEN EIN KOCHKURS AUF<br />
DEM BAUERN HOF UND EIN<br />
WEINSEMINAR IN DER<br />
VILLA LE PIAZZOLE IN<br />
FLO RENZ ZUM ACHT -<br />
TÄGIGEN PROGRAMM.<br />
| REISE-INFORMATIONEN |<br />
■ Die beste Reisezeit für die Toskana sind Mai und<br />
Juni. Im Sommer steigen die Temperaturen auf 35-<br />
40 Grad Celsius an, angenehm wird es wieder im September<br />
bis oft weit in den Oktober. Autofahrer sollten<br />
beachten, dass in Italien auf Autobahnen und<br />
außerhalb von Ortschaften eine Lichtpflicht auch am<br />
Tag gilt. Außerdem müssen Warnwesten mitgeführt<br />
und von jedem getragen werden, der nach einer Panne<br />
das Fahrzeug verlässt. Die erlaubten Höchstgeschwindigkeiten<br />
betragen auf der Landstraße 90<br />
km/h, auf Schnellstraßen 110 km/h und auf Autobahnen<br />
130 km/h.<br />
Auf einigen dreispurigen Autobahnen gilt 150 km/h,<br />
falls die Beschilderung dies ausdrücklich erlaubt. Bei<br />
wetterbedingten Beeinträchtigungen wie Regen<br />
muss die Höchstgeschwindigkeit auf der Autostrada<br />
allerdings auf 110 km/h und auf Schnell straßen auf<br />
90 km/h (bei Nebel 50 km/h) reduziert werden.<br />
Siebter Tag. Die letzte Etappe führt zum Reiseziel Pisa. Statio -<br />
nen sind Vinci, San Marcello und der toskanische Appennin.<br />
Am Nachmittag bleibt noch Zeit für eine Stadtführung und einen<br />
Bummel durch Pisa. Wer im „Relais dell´Orologio” übernachtet,<br />
darf im Zentrum parken und hat abends und morgens<br />
den ansonsten vom Touristenmassen umlagerten Schiefen<br />
Turm fast für sich allein.<br />
Achter Tag. Rückfahrt über die Autobahn gen Deutschland.<br />
Zugegeben – das Programm hat etwas von den berüchtigten Europe<br />
in 14 days-Trips der Japaner an sich. Aber es vermittelt einem<br />
so viel über diesen Teil von Italien, dass man mit etwas<br />
mehr Zeit ziemlich genau weiß, wo man Tage statt Stunden verbringen<br />
möchte.<br />
„Allein in Florenz brauchen Sie Wochen, nein, Monate, um alles<br />
zu sehen.” Bevor wir uns mit dem eigens für die kleine Gruppe<br />
engagierten Stadtführer noch auf Jahre einigten, drängte die<br />
Mehrzahl weiter. Das Schicksal von Touristen mit dem Wunsch<br />
nach einer deutschsprachigen Stadtführung scheint zu sein,<br />
dass alle in Frage kommenden Guides einst Kunstgeschichte<br />
studiert haben. Und sich berufen fühlen, den kompletten<br />
Stammbaum des Malers oder Bildhauers aufzuführen, ergänzt<br />
durch Verweise auf Ehefrauen, Söhne, Töchter und alle Enkel.<br />
Will man nicht als Kultur-Banause gelten, bleibt nur eines:<br />
Den Fremdenführer zum Essen einladen. In dem Fall sticht bei<br />
jedem echten Italiener der Ober den Unter.<br />
Lediglich die junge Dame in Pisa, die sich unserer annahm,<br />
hatte Verständnis für ein sich auf das Wesentliche beschränkendes<br />
Kulturinteresse. „Aber die Piazza di Miracoli ist Pflicht”,<br />
meinte sie. Und erzählte Details, die der gedruckte Reiseführer<br />
verschweigt. Zum Beispiel, dass sich der Baumeister des im Jahr<br />
1173 begonnene Campanile mit unbekann tem Ziel verdrückte,<br />
als sein Turm schräg geriet. Erst Jahre später getraute sich ein<br />
Nachfolger, den 57 Meter hohen Turm zu vollenden – mit einem<br />
Gegenknick zum Ausgleich im dritten Stockwerk. o<br />
<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>Offroad</strong> | 23