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03 | 2010 - Mercedes-Benz Offroad

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| REISE |<br />

MBO-Archiv<br />

40 Cent. Diesel ist noch günstiger, allerdings<br />

nicht an allen Tankstellen erhältlich,<br />

da es außer Lastkraftwagen kaum<br />

Dieselfahrzeuge gibt.“<br />

Wir schwitzten derweil in den gemäß<br />

Reiseliteratur angezogenen langärmeligen<br />

Hemden und langen Hosen, während<br />

die meisten der jungen Iraner um uns T-<br />

Shirts trugen. „Kurzärmelige Hemden sind<br />

völlig in Ordnung. Und auch Frauen müssen<br />

keinen Schleier tragen, sondern nur<br />

ein Kopftuch und eine Jacke be zie hungs -<br />

wei se ein Kleidungsstück, das hüftlang ist“.<br />

Tage später, in einer Wasserpfeifen-verrauchten<br />

Kneipe in Isfahan, präzisiert<br />

der junge Mann, der neben uns pafft:<br />

„Nach der Revolution musste es ein knö -<br />

chellan ger Mantel sein. Seither wurde<br />

das Kleidungsstück jedes Jahr zwei Zentimeter<br />

kürzer und das Kopftuch rutschte<br />

jährlich um zwei Zentimeter nach hinten.<br />

Heute reicht eine über der Hose oder<br />

dem Rock getragene längere Bluse und<br />

ein Kopftuch, das irgendwo locker einen<br />

Teil der Haare bedeckt.“<br />

In den größeren Hotels hatten wir zwar<br />

stets eine Internetverbindung, aber Seiten<br />

wie Facebook waren gesperrt. „Ihr<br />

könnt von meinem USB-Stick das Anti-<br />

Filterprogramm kopieren, das hier jeder<br />

Student hat. Das hebelt die staatliche<br />

Zensur aus,“ meinte er dazu.<br />

Ansonsten mieden wir Themen wie das<br />

Atomprogramm, die Scharia oder das aktuelle<br />

Regime. Dass Isfahan das Zentrum<br />

der iranischen Kernforschung ist und<br />

sich dort auch eine Anlage zur Umwandlung<br />

von Uran in das gasförmige Uranhexafluorid<br />

befindet, kann man bei Wikipedia<br />

nachlesen. Uns interessierten auf<br />

dieser Persien-Reise die Bauwerke aus der<br />

Safawidenzeit mit den Prachtmoscheen<br />

aus dem 16. und 17. Jahrhundert, der<br />

Imam- Platz, der Bazar und der Vierzig-<br />

Säulen-Palast.<br />

Aber der Blauen Moschee in Tabriz,<br />

dem zum Weltkulturerbe zählenden Dorf<br />

Masuleh, den Fin-Gärten in Kaschan, Persepolis,<br />

dem Zinatolmolk-Herrenhaus<br />

und anderen Monumentalbauten sollte<br />

nach der Kultur auch die Natur folgen.<br />

An den folgenden Tagen pendelte die G-<br />

Klasse JoJo-gleich zwischen 1.500 Metern<br />

und Pässen mit gut 3.000 Metern Höhe<br />

auf und ab. Mächtige Berge, durch die<br />

Reisfelder tiefgrüne Täler – aber wenig<br />

GRABMAL VON KÖNIG KYROS IM RUND 2.500<br />

JAHRE ALTEN PASARGADAI, DER VERMUTLICH SEIT<br />

7.000 JAHREN BESTEHENDE FIN-GARTEN UND DIE<br />

ALTPERSISCHE RESIDENZSTADT PERSEPOLIS.<br />

14 | <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>Offroad</strong>

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