Erdöl - ETH Zürich
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Wie kann man die Oktanzahl erhöhen?<br />
Leitprogramm »<strong>Erdöl</strong>«<br />
Eine erste Möglichkeit ist das sogenannte Reformieren des Benzins. Die aus der Normaldruck-Destillation<br />
und dem Crack-Prozess stammenden Benzine sind nur wenig klopffest<br />
und können den Anforderungen leistungsstarker Motoren nicht genügen. Deshalb muss<br />
die Qualität des Benzins verbessert werden. Dies geschieht in der Raffinerie beim katalytischen<br />
Reformieren. Reformare kommt aus dem Latein und bedeutet umformen.<br />
Als Katalysator wird meist fein verteiltes Platin verwendet. Dieses Verfahren wird deshalb<br />
auch platforming genannt, abgeleitet vom englischen Fachausdruck "platinum reforming".<br />
Bei 500 °C und einem hohen Druck von bis zu 3 MPa laufen folgende Umwandlungen ab:<br />
Isomerisierung Lineare Alkane werden in verzweigte Isomere umgewandelt.<br />
z.B.<br />
Cyclisierung Lineare Alkane werden zu cyclischen Alkanen umgewandelt:<br />
z.B.<br />
Aromatisierung Lineare Alkane werden zu aromatischen Kohlenwasserstoffen<br />
umgewandelt:<br />
z.B.<br />
Heptan 2,3,3-Trimethylbutan<br />
Pentan Cyclopentan<br />
Hexan Benzol<br />
+ H 2<br />
+ 4 H<br />
2<br />
Benzine mit verzweigten, cyclischen und aromatischen Kohlenwasserstoffen sind wesentlich<br />
klopffester. Allerdings kann der hohe Gehalt an aromatischen Verbindungen beim Einatmen<br />
von Benzindämpfen zu schweren Gesundheitsschäden führen.<br />
3 Treibstoffe und Heizöle 29