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Tox-Fibel - OFD Hannover

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Seite 36 von 40<br />

Grundlagen der Human- und Ökotoxikologie<br />

Lungengewebe weniger wirksam. Künstliche Fasern brechen nur quer und erzeugen daher<br />

keine gefährlichen Bruchstücke. Allerdings wirken auch einige künstliche Fasern im Tierexperiment<br />

kanzerogen.<br />

Tabelle 19: Übersicht zur <strong>Tox</strong>ikologie ausgewählter Mineralfasern<br />

Faserart Mineralfaser <strong>Tox</strong>ikologie<br />

Natürlich<br />

Künstlich<br />

Asbest<br />

Chrysotil<br />

Krokydolith<br />

Gips<br />

Glasfaser<br />

Keramikfaser<br />

Schlackenwolle<br />

Steinwolle<br />

Inhalation von Asbeststaub kann hervorrufen:<br />

• Asbestose = Reaktion des Lungengewebes mit<br />

Funktionsbeeinträchtigung<br />

• Lungenkrebs kritische Faserabmessungen<br />

Länge >5µm + Durchmesser 3:1<br />

• Tumorerkrankungen des Brust- und Bauchfells<br />

(Mesotheliome)<br />

toxikologisch nicht relevant<br />

krebsauslösend im Tierexperiment<br />

krebsauslösend im Tierexperiment<br />

toxikologisch nicht relevant<br />

krebsauslösend im Tierexperiment<br />

5.8 Explosiv- und Kampfstoffe<br />

Vor allem im Bereich der militärischen und Rüstungsaltlasten haben die Explosiv- und<br />

Kampfstoffe gegenwärtig eine große Bedeutung. Ihre mögliche oder nachgewiesene<br />

Existenz auf Flächen der ehemaligen Rüstungsproduktion veranlaßt dazu, über toxikologische<br />

Probleme im Zusammenhang mit diesen Stoffen nachzudenken. Da beide Stoffgruppen<br />

die unterschiedlichsten Verbindungstypen in sich vereinigen, ergibt sich erwartungsgemäß<br />

kein einheitliches toxikologisches Profil. An verschiedenen Beispielen sollen grundlegende<br />

Erkenntnisse verdeutlicht werden.<br />

5.8.1 Explosivstoffe<br />

Obwohl alle Vertreter dieser Stoffgruppe vornehmlich dazu erzeugt und eingesetzt wurden,<br />

durch ihre Sprengkraft, die durch plötzliches Herbeiführen von starken Zersetzungsreaktionen<br />

bedingt ist, mechanische Zerstörungen herbeizuführen, ist bei verschiedenen Vertretern<br />

das toxische Potential durchaus von Bedeutung.<br />

In besonderem Maße spielen hierbei die sogenannten Nitroaromaten eine Rolle. Dabei<br />

handelt es sich im wesentlichen um Ausgangsstoffe und Abbauprodukte, die bei der Produktion<br />

bzw. Metabolisierung des weit verbreiteten Sprengstoffes Trinitrotoluol (TNT) auftreten.<br />

Ähnlich wie bei den PCDD/PCDF wurden zur vergleichenden Betrachtung der toxischen<br />

Wirkungen vieler dieser Nitroaromaten <strong>Tox</strong>izitätsäquivalente eingeführt.<br />

Tabelle 20 faßt die toxikologischen Betrachtungen zu den wichtigsten Vertretern der Explosivstoffe<br />

zusammen. Sie enthält auch zwei Vertreter, deren Struktur nicht auf TNT-Basis<br />

beruht.<br />

Mai 1998

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