Tox-Fibel - OFD Hannover
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Grundlagen der Human- und Ökotoxikologie<br />
LCKW-Verbindung Strukturformel <strong>Tox</strong>ikologie<br />
Tetrachlorethen<br />
Cl<br />
Cl<br />
Akute <strong>Tox</strong>izität:<br />
• Unspezifisch wie z.B. Kopfschmerz,<br />
Übelkeit<br />
(Per)<br />
C C<br />
Chronisch <strong>Tox</strong>izität:<br />
Cl<br />
Cl • Leber- und Nierenschäden<br />
• Begründeter Verdacht auf krebserzeugendes<br />
Potential<br />
Akute <strong>Tox</strong>izität:<br />
• Schleimhautreizungen<br />
H<br />
Cl<br />
• Narkotische Wirkung und<br />
Herzrhythmusstörungen<br />
Vinylchlorid<br />
Chronische <strong>Tox</strong>izität:<br />
C C<br />
(VC)<br />
• Leberfunktionsstörungen<br />
H<br />
H • Wirkung auf das Zentralnervensystem<br />
• Hautveränderungen<br />
• Krebserzeugend beim Menschen<br />
Als leichtflüchtige halogenierte Verbindungen haben weiterhin die gemischt halogenierten<br />
Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) Bedeutung. Sie werden als Treib- oder Kühlmittel<br />
gebraucht. Die vollhalogenierten Verbindungen (z.B. Trichlorfluormethan = CF 3 Cl, Tetrachlordifluorethan<br />
= C 2 F 4 Cl 2 ) sind sehr stabil und haben im allgemeinen eine geringe akute<br />
und chronische <strong>Tox</strong>izität für Planzen, Tiere und Menschen. Sie besitzen aber ein ozonzerstörendes<br />
Potential in der Stratosphäre. Sie können wegen ihrer hohen Stabilität bis dorthin<br />
gelangen und werden erst durch die UV-Strahlung zerstört. Die freigesetzten Halogene<br />
reagieren mit dem Ozon und führen zum Abbau dieser Verbindung.<br />
Teilhalogenierte FCKW sind weniger stabil und können ein toxisches Wirkpotential besitzen,<br />
das dem der in Tabelle 15 genannten Lösungsmitteln entspricht. Chlorfluormethan (CH 2 FCl)<br />
besitzt krebserzeugende Eigenschaften.<br />
5.6 Polychlorierte aromatische Kohlenwasserstoffe<br />
Mehrfach chlorierte aromatische Kohlenwasserstoffe sind persistente Verbindungen, die<br />
aufgrund ihres ubiquitären (allgegenwärtigen) Vorkommens eine wichtige Gruppe der<br />
Umweltchemikalien bilden. Zu diesen Stoffen zählen chlorierte Benzole und Phenole<br />
genauso wie die Polychlorierten Biphenyle und Dioxine. Wegen der deutlichen strukturellen<br />
Abweichungen und <strong>Tox</strong>izitätsabstufung sollen diese drei genannten Hauptverbindungsklassen<br />
hier getrennt betrachtet werden:<br />
a) Chlorierte Monoaromaten<br />
Monoaromatische Chlorverbindungen wurden wegen ihrer insektiziden, fungiziden und<br />
bakteriziden Eigenschaften weltweit gegen Schadorganismen eingesetzt. Als bekannteste<br />
Vertreter sollen Hexachlorbenzol (neu: Hexachlorbenzen) und Pentachlorphenol in Tabelle<br />
16 näher betrachtet werden.<br />
Mai 1998