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Tox-Fibel - OFD Hannover

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Grundlagen der Human- und Ökotoxikologie Seite 31 von 40<br />

5.5 Leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe<br />

In dieser Stoffgruppe (LHKW) werden Verbindungen zusammengefaßt, die aufgrund der<br />

enthaltenen Fluor-, Chlor- und/oder Bromatome besonders reaktionsfreudig sind. Insbesondere<br />

die Chlorverbindungen haben besondere Bedeutung erlangt. Die leichtflüchtigen Chlorkohlenwasserstoffe<br />

(LCKW) dienen in der chemischen Industrie als reaktionsfähige Ausgangs-<br />

und Zwischenprodukte, werden weit verbreitet als Lösungsmittel, Fettlöser und<br />

Reinigungsmittel eingesetzt.<br />

Aufgrund des hohen Dampfdruckes der Verbindungen wird die Aufnahme maßgeblich durch<br />

ihre Inhalation bestimmt. Er führt auch dazu, daß rasch Luftkonzentrationen erreicht werden,<br />

die in der akuten Wirkung zu narkotischen Zuständen führen können. Im Vordergrund der<br />

<strong>Tox</strong>izität stehen bei den chlorierten Verbindungen die akuten und chronischen Wirkungen<br />

auf Körperorgane. Trotz der engen chemischen Verwandschaft ist der Um- und Abbau der<br />

einzelnen Verbindungen im Körper sehr unterschiedlich. Erst die Stoffwechselreaktionen und<br />

deren Produkte entscheiden speziell über Art und Umfang der toxischen Wirkungen einzelner<br />

Stoffe. Ein besonderes Problem ist die gentoxische und kanzerogene Wirkung bestimmter<br />

Stoffwechselprodukte. Hauptvertreter der LCKW werden in Tabelle 15 kurz dargestellt.<br />

Tabelle 15: <strong>Tox</strong>ikologie ausgewählter Leichtflüchtiger Chlorierter Kohlenwasserstoffe<br />

(LCKW)<br />

LCKW-Verbindung Strukturformel <strong>Tox</strong>ikologie<br />

Akute <strong>Tox</strong>izität:<br />

• Narkotische Wirkung, Bewußtlosigkeit,<br />

Cl<br />

Atemlähmung<br />

Trichlormethan<br />

• <strong>Tox</strong>ische Leberentzündung<br />

Cl C H<br />

Chronische <strong>Tox</strong>izität:<br />

(Chloroform)<br />

• Leber- und Nierenschädigung<br />

Cl<br />

• Gentoxisch im Tierversuch<br />

• Begründeter Verdacht auf krebserzeugendes<br />

Potential<br />

Akute <strong>Tox</strong>izität:<br />

• Wirkung auf das Zentralnervensystem,<br />

Rauschzustand<br />

Cl<br />

• Leber- und Nierenschädigung<br />

Tetrachlormethan<br />

Chronische <strong>Tox</strong>izität:<br />

Cl C Cl<br />

(Tetra)<br />

• Zentralnervöse Störungen,<br />

Cl<br />

Schwindel<br />

• Mißempfindungen der Haut<br />

• Begründeter Verdacht auf krebserzeugendes<br />

Potential<br />

Akute <strong>Tox</strong>izität:<br />

Cl<br />

Cl • Euphorisierende und narkotische<br />

Trichlorethen<br />

Wirkung<br />

C C<br />

(Tri)<br />

Chronische <strong>Tox</strong>izität:<br />

Cl<br />

H<br />

• Leberschäden<br />

• Krebserzeugend beim Menschen<br />

Mai 1998

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