Tox-Fibel - OFD Hannover
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Grundlagen der Human- und Ökotoxikologie Seite 29 von 40<br />
5.3 Aromatische Kohlenwasserstoffe<br />
Bei dieser Stoffgruppe handelt es sich um toxikologisch relevante Verbindungen, die auf das<br />
chemische Grundgerüst des Benzols zurückzuführen sind. Diese Schadstoffe sind auch<br />
unter dem Summenparameter BTEX bekannt. Es handelt sich dabei um die vier wichtigsten<br />
Vertreter der Aromaten – Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylole (nach neuer Nomenklatur<br />
Benzen, Toluen, Ethylbenzen und Xylene). Wesentliche toxikologische Merkmale sind in<br />
Tabelle 13 zusammengefaßt.<br />
Tabelle 13: <strong>Tox</strong>ikologie ausgewählter aromatischer Kohlenwasserstoffe<br />
Schadstoff<br />
Benzol<br />
(= Benzen)<br />
Toluol<br />
(= Toluen)<br />
Ethylbenzol<br />
(= Ethylbenzen)<br />
Xylole<br />
(= Xylene)<br />
Strukturformel<br />
CH 3<br />
z.B. m-Xylol<br />
(= m-Xylen)<br />
Eigenschaften/<br />
Verwendung<br />
• Zusatz zu Motorkraftstoffen<br />
• Lösungs- und<br />
Extraktionsmittel<br />
• hohe Mobilität<br />
aufgrund hoher<br />
Flüchtigkeit und<br />
Wasserlöslichkeit<br />
CH 3<br />
(z.B. TNT)<br />
• Ausgangsstoff zur<br />
Herstellung zahlreicher<br />
Verbindungen<br />
• Lösungsmittel<br />
• hohe Mobilität<br />
aufgrund hoher<br />
Flüchtigkeit und<br />
Wasserlöslichkeit<br />
CH 2<br />
CH 3<br />
• Lösungsmittel<br />
• zur Herstellung von<br />
Styrol<br />
• gute Mobilität<br />
aufgrund von Wasserlöslichkeit<br />
und<br />
Flüchtigkeit<br />
CH 3<br />
• Lösungsmittel<br />
• Kraftstoffzusatz zur<br />
Erhöhung der<br />
Octanzahl<br />
• hohe Mobilität<br />
<strong>Tox</strong>ikologie<br />
• Hauptaufnahmeweg durch<br />
Einatmen und über die Haut<br />
• schnelle Resorption<br />
• akut erst bei Aufnahme<br />
hoher Dosen toxisch<br />
• langfristige Exposition<br />
verursacht Schädigung des<br />
Knochenmarks und des blutbildenden<br />
Systems<br />
• krebserzeugend beim<br />
Menschen<br />
• reizt Augen, Atmungsorgane<br />
und Magen<br />
• in hohen Dampfkonzentrationen<br />
narkotische Wirkung<br />
• keine Blutbildveränderungen<br />
wie bei Benzol<br />
• chronische Leberschäden<br />
möglich<br />
• mäßig toxischer Reizstoff<br />
• Einatmen hoher Dampfkonzentrationen<br />
verursacht<br />
Benommenheit<br />
• keine spezifische Schädigung<br />
des Knochenmarks<br />
wie bei Benzol<br />
• reizt lokal die Schleimhäute<br />
• Hautresorption ist möglich<br />
• Einatmen hoher Dampfkonzentrationen<br />
verursacht<br />
Verwirrtheit und Halluzinationen<br />
• Gewöhnung an niedrigere<br />
Konzentrationen und Abhängigkeit<br />
bis zur "Schnüffelsucht“sind<br />
möglich<br />
Mai 1998