Tox-Fibel - OFD Hannover

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Grundlagen der Human- und Ökotoxikologie Seite 27 von 40 Eine toxikologisch bedeutsame Komponente von Mineralölkohlenwasserstoffen, die als Kraftstoffe Verwendung finden, ist das Benzol bzw. Benzen (siehe Kap. 5.3). 5.2 Schwermetalle Metalle unterscheiden sich von anderen toxischen Stoffen, denen der Mensch ausgesetzt ist. Metalle sind auf der Erde prinzipiell allgegenwärtig. Einige der etwa 80 bekannten Metalle werden jedoch durch die Aktivitäten des Menschen in seiner Umwelt stark konzentriert. Sowohl die bei ihrer technischen Nutzung verwendeten und freigesetzten, als auch die in den Organismus gelangten Metalle werden nicht abgebaut. Die Art der Metallverbindung, die chemische Reaktivität oder die Anzahl der am Metall gebundenen Partner kann wechseln, aber die Grundwirkung bleibt oft gleich. Aufgrund ihrer besonderen Umwelt- und Arbeitsplatzrelevanz spielen bei der Betrachtung der Toxizität die Schwermetalle eine bedeutende Rolle. Schwermetalle sind solche Metalle, deren Dichte größer 5 g/cm³ ist. Ihre Einordnung in das Periodensystem der Elemente ist der Abbildung 7 zu entnehmen. Hauptgruppen I II III IV V VI VII VIII 1 H He 2 Li Be B C N O F Ne 3 Na Mg Al Si P S Cl Ar Nebengruppen III IV V VI VII VII I1 4 K Ca Sc Ti V Cr Mn Fe Co Ni Cu Zn Ga Ge As Se Br Kr 5 Rb Sr Y Zr Nb Mo Tc Ru Rh Pd Ag Cd In Sn Sb Te I Xe 6 Cs Ba La Ce -Lu 7 Fr Ra Ac Th -Lr Xy Symbol für chemisches Element VII I2 VII I3 I Hf Ta W Re Os Ir Pt Au Hg Tl Pb Bi Po At Rn Ku Bo 106 107 108 109 110 II Xy Xy Schwermetall Schwermetall, in Tabelle 12 näher beschrieben Abbildung 7: Einordnung der Schwermetalle in das Periodensystem der Elemente Schwermetalle besitzen sehr unterschiedliche, häufig organspezifische Wirkungen. Einheitliche Aussagen über die Toxizität und Wirkmechanismen lassen sich deshalb in dieser Schadstoffgruppe nicht treffen. Tabelle 12 gibt für die bedeutendsten Vertreter der Schwermetalle neben ihren Hauptanwendungsgebieten eine kurze toxikologische Charakteristik wieder. Mai 1998

Seite 28 von 40 Grundlagen der Human- und Ökotoxikologie Tabelle 12: Toxikologie ausgewählter Schwermetalle Schwermetall Häufige Verwendung • Begleiter in Zinn- und Kupfererzen Arsen • Legierungsbestandteil As • früher als Rattengift und Schädlingsbekämpfungsmittel • Ledergerberei Blei Pb Cadmium Cd Chrom Cr Quecksilber Hg • Bleiakkumulatoren • Rostschutzmittel und Farbanstriche • Antiklopfmittel im Kraftstoff • Blei-Wasserleitung • Nickel-Cadmium-Batterien • Korrosionsschutz für Eisen • Farben • PVC-Stabilisierung • Legierungsbestandteil • Galvanik (verchromen) • Gerbstoff • Farben • Ton- und Datenträger • Legierungsbestandteil • Gerbstoff • Farben • Ton- und Datenträger Toxikologie • Aufnahme über die Lunge , die Haut und den Magen möglich • wird zu ca. 50% im Urin ausgeschieden • Speicherung in Haaren, Nägeln und Haut • Zellgift • Anorganische Arsenverbindungen sind teratogen, mutagen und kanzerogen • Aufnahme über die Lunge, die Haut und mit der Nahrung • Ausscheidung zu 90% über den Stuhl • Speicherung in Leber, Nieren, Hirn und Knochen • Störung der Hämoglobinsynthese – Blutgift • verursacht Veränderungen des zentralen Nervensystems und Zerstörung anderer Nervenzellen • Aufnahme über Lunge und Magen • nahezu keine Ausscheidung • Speicherung in Nieren, Speichel- und Schilddrüse, Haaren, Haut • schweres Nierengift, Schädigung des Knochengerüstes • krebsverdächtig • Aufnahme über die Lunge, die Haut und den Magen • für den Menschen zur Aufrechterhaltung der normalen Schwankungsbreite des Zuckerspiegels erforderlich • bei Überangebot Speicherung in Lunge und Haaren • Ausscheidung 80% mit dem Urin • bekanntes Hautallergen • besitzt krebsauslösendes Potential • Aufnahme über die Lunge, die Haut und den Magen • Ausscheidung über den Urin, den Schweiß und die Muttermilch • Speicherung in Nieren, Leber, Gehirn • lokale Schädigungen am Aufnahmeorgan • chronisch Wirkung auf das Nervensystem Mai 1998

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Grundlagen der Human- und Ökotoxikologie<br />

Tabelle 12: <strong>Tox</strong>ikologie ausgewählter Schwermetalle<br />

Schwermetall Häufige Verwendung<br />

• Begleiter in Zinn- und Kupfererzen<br />

Arsen<br />

• Legierungsbestandteil<br />

As<br />

• früher als Rattengift und Schädlingsbekämpfungsmittel<br />

• Ledergerberei<br />

Blei<br />

Pb<br />

Cadmium<br />

Cd<br />

Chrom<br />

Cr<br />

Quecksilber<br />

Hg<br />

• Bleiakkumulatoren<br />

• Rostschutzmittel und Farbanstriche<br />

• Antiklopfmittel im Kraftstoff<br />

• Blei-Wasserleitung<br />

• Nickel-Cadmium-Batterien<br />

• Korrosionsschutz für Eisen<br />

• Farben<br />

• PVC-Stabilisierung<br />

• Legierungsbestandteil<br />

• Galvanik (verchromen)<br />

• Gerbstoff<br />

• Farben<br />

• Ton- und Datenträger<br />

• Legierungsbestandteil<br />

• Gerbstoff<br />

• Farben<br />

• Ton- und Datenträger<br />

<strong>Tox</strong>ikologie<br />

• Aufnahme über die Lunge , die Haut und den Magen möglich<br />

• wird zu ca. 50% im Urin ausgeschieden<br />

• Speicherung in Haaren, Nägeln und Haut<br />

• Zellgift<br />

• Anorganische Arsenverbindungen sind teratogen, mutagen und<br />

kanzerogen<br />

• Aufnahme über die Lunge, die Haut und mit der Nahrung<br />

• Ausscheidung zu 90% über den Stuhl<br />

• Speicherung in Leber, Nieren, Hirn und Knochen<br />

• Störung der Hämoglobinsynthese – Blutgift<br />

• verursacht Veränderungen des zentralen Nervensystems und<br />

Zerstörung anderer Nervenzellen<br />

• Aufnahme über Lunge und Magen<br />

• nahezu keine Ausscheidung<br />

• Speicherung in Nieren, Speichel- und Schilddrüse, Haaren, Haut<br />

• schweres Nierengift, Schädigung des Knochengerüstes<br />

• krebsverdächtig<br />

• Aufnahme über die Lunge, die Haut und den Magen<br />

• für den Menschen zur Aufrechterhaltung der normalen Schwankungsbreite<br />

des Zuckerspiegels erforderlich<br />

• bei Überangebot Speicherung in Lunge und Haaren<br />

• Ausscheidung 80% mit dem Urin<br />

• bekanntes Hautallergen<br />

• besitzt krebsauslösendes Potential<br />

• Aufnahme über die Lunge, die Haut und den Magen<br />

• Ausscheidung über den Urin, den Schweiß und die Muttermilch<br />

• Speicherung in Nieren, Leber, Gehirn<br />

• lokale Schädigungen am Aufnahmeorgan<br />

• chronisch Wirkung auf das Nervensystem<br />

Mai 1998

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