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Tox-Fibel - OFD Hannover

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Grundlagen der Human- und Ökotoxikologie Seite 15 von 40<br />

eine Risikoabschätzung für definierte chemische Verbindungen vornehmen zu können,<br />

werden biologische Vorversuche im Labor durchgeführt. Diese können darin bestehen, daß<br />

an Mikroorganismen, Pflanzen oder isolierten tierischen bzw. menschlichen Zellen gezielte<br />

und erprobte „in-vitro“-Versuche (im Reagenzglas) durchgeführt werden. Diese Tests sollen<br />

z.B. über zellschädigende, energiehaushaltbeeinträchtigende und andere zerstörende<br />

Effekte Aufschluß geben. Mit derartigen Testverfahren lassen sich auch Anhaltspunkte für<br />

potentielle mutagene und carcinogene Wirkungen gewinnen. Andererseits muß jedoch auch<br />

unter definierten Bedingungen auf das Tierexperiment zurückgegriffen werden.<br />

Eine zusammenfassende Übersicht über zur Verfügung stehende Methoden zur Untersuchung<br />

verschiedener Schadwirkungen gibt Tabelle 5.<br />

Tabelle 5: Untersuchungsmethoden der Humantoxikologie in Abhängigkeit von der zu<br />

betrachtenden Schadwirkung<br />

Schadwirkung Methode Erklärung<br />

Akute <strong>Tox</strong>izität<br />

Reizung der Haut<br />

Sensibilisierung<br />

der Haut<br />

Systemische<br />

(ganzheitliche)<br />

Verträglichkeit<br />

orale, inhalative<br />

oder dermale<br />

Exposition an<br />

Tieren (weiße<br />

Labor-Ratte)<br />

Tierversuch mit<br />

Albinokaninchen<br />

Tierversuch an<br />

der Haut des<br />

Meerschweinchens<br />

subakute<br />

subchronische<br />

chronische<br />

<strong>Tox</strong>izität<br />

• Erfassung möglicher Schädigungen bei einmaliger<br />

Gabe an Tiere erlaubt Abschätzung des Risikos,<br />

das bei einmaliger Überexposition des Menschen<br />

auftreten kann (Unfälle, Vergiftungen)<br />

• Maß für die Einstufung in Giftklassen nach<br />

ChemG<br />

• Applikation von Dosen/Konzentrationen, die sich<br />

durch einen konstanten Faktor unterscheiden<br />

• Registrierung von Sterblichkeit, Vergiftungssymptomen,<br />

Gewichtsentwicklung und Futtermittelverbrauch<br />

• Einwirkung der Substanz 3 min bis 24 Std. auf<br />

die geschorene Rückenhaut<br />

• Beurteilung von Hautschädigungen nach 3-7<br />

Tagen (positive Reaktionen können sein:<br />

Rötung, Schwellung, Schorfbildung)<br />

• Hervorrufen der Reaktion mit nicht hautreizenden<br />

Schadstoffkonzentrationen (unterhalb der Wirkungsschwelle)<br />

• 10-14 Tage Ruhephase<br />

• erneute Substanzbehandlung zur Auslösung<br />

möglicher Hautveränderungen<br />

• Mehrere Tiergruppen bekommen Schadstoff<br />

verabreicht (oral, dermal oder inhalativ)<br />

• Üblich sind drei verschiedene Dosisgruppen<br />

(niedrig = Tiere zeigen keine Wirkungen, mittel =<br />

Verträglichkeitsgrenze, erste Unverträglichkeiten<br />

sind nachweisbar, hoch = toxische Effekte eindeutig<br />

feststellbar) und eine Kontrollgruppe ohne<br />

Exposition<br />

• Tägliche Beobachtung der Tiere, klinische Untersuchungen<br />

(Parameter analog Humanmedizin)<br />

• Am Versuchsende makroskopische und histologische<br />

Organuntersuchungen<br />

• Statistische Auswertung der Befunde<br />

Mai 1998

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