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Optionen der Biomassenutzung in Fernwärmenetzen in Polen

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8. März 2005<br />

Institut für Energetik und Umwelt<br />

Institute for Energy and Environment<br />

INERCONSULT Dr. Reichel & Co. GmbH<br />

www.ie-leipzig.de<br />

Forschung, Entwicklung,<br />

Dienstleistung für<br />

- Energie<br />

- Wasser<br />

- Umwelt<br />

<strong>Optionen</strong> <strong>der</strong> <strong>Biomassenutzung</strong> <strong>in</strong> Fernwärmenetzen <strong>in</strong> <strong>Polen</strong><br />

Dr. Frank Scholw<strong>in</strong> 1 , Dr. Markus Reichel 2 ,<br />

Sven Schnei<strong>der</strong> 1 , Adrian Kandzia 1<br />

1<br />

Institut für Energetik und Umwelt gGmbH; Leipzig<br />

2<br />

INERCONSULT Dr. Reichel & Co. GmbH; Dresden<br />

Ergebnisse e<strong>in</strong>es durch die Deutsche Bundesstiftung<br />

Umwelt geför<strong>der</strong>ten Projektes<br />

Europäische Biomassekonferenz 26.-28.01.2005<br />

Institut für Energetik und Umwelt gGmbH, Torgauer Str. 116, D-04347 Leipzig, <strong>in</strong>fo@ie-leipzig.de


8. März 2005<br />

www.ie-leipzig.de<br />

Inhalt<br />

1. Kurzvorstellung Institut für Energetik und Umwelt<br />

2. E<strong>in</strong>führung<br />

3. Fernwärmeversorgung <strong>in</strong> <strong>Polen</strong><br />

4. Potenziale und Nutzung von Bioenergieträgern <strong>in</strong> <strong>Polen</strong><br />

5. Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für den Biomassee<strong>in</strong>satz zur<br />

Energieversorgung<br />

6. Wirtschaftlichkeit von Biomasseheizwerken <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Fernwärmewirtschaft<br />

7. Perspektiven des Bioenergiee<strong>in</strong>satzes<br />

8. Zusammenfassung<br />

2


8. März 2005<br />

Institut für Energetik und Umwelt<br />

geme<strong>in</strong>nützige GmbH<br />

www.ie-leipzig.de<br />

Ziele<br />

neutrale und wertfreie Beratung<br />

Beitrag zur Lösung von Problemstellungen <strong>in</strong> den<br />

Bereichen Energie, Umwelt und Wasser<br />

Entwicklung, Bewertung und Optimierung von<br />

technischen Prozessen, Verfahren und Systemen<br />

Information <strong>der</strong> (Fach-) Öffentlichkeit über aktuelle<br />

Entwicklungen im Energie, Umwelt- und<br />

Wasserbereich<br />

3


8. März 2005<br />

www.ie-leipzig.de<br />

Kompetenzfel<strong>der</strong><br />

• Energiesysteme und –konzepte e<strong>in</strong>schließlich regenerativer /<br />

konventioneller Energiesysteme und <strong>der</strong>en Bewertung<br />

• konventionelle Energietechnologien und -verfahren<br />

• biogene Festbrennstoffe<br />

(Verbrennung / Vergasung)<br />

• Biogas aus organischen Reststoffen<br />

und Energiepflanzen<br />

• Wasserre<strong>in</strong>igung und –aufbereitung<br />

• Verkehrskonzepte<br />

• alternative Kraftstoffe<br />

• Bioverfahrenstechnik<br />

• technische Hygiene<br />

4


8. März 2005<br />

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E<strong>in</strong>führung<br />

ca. 40 Mio E<strong>in</strong>wohner<br />

ländliche Prägung<br />

35 % <strong>der</strong> Bevölkerung wohnen im Ländlichen Raum<br />

25 % <strong>der</strong> Bevölkerung arbeiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />

Flächengröße entspricht etwa <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

60 % <strong>der</strong> Fläche werden landwirtschaftlich genutzt<br />

30 % <strong>der</strong> Fläche s<strong>in</strong>d bewaldet<br />

5


8. März 2005<br />

www.ie-leipzig.de<br />

Voraussetzungen zur Bioenergienutzung<br />

vorhandene Bioenergieträger und Anbauflächen<br />

-> hohe Potenziale<br />

Stroh- und Heu-Überschüsse<br />

hoher Wärmebedarf <strong>in</strong> Wärmenetzen<br />

<strong>Biomassenutzung</strong> hat lange Tradition - hohe Akzeptanz<br />

ländliche Räume sollen gestärkt werden<br />

Liberalisierung des Energiemarktes<br />

hohe Umweltsteuern<br />

politischer Wille vor Unterzeichnung Kyoto-Protokoll<br />

Forschung und Aktivität im Energiepflanzensektor<br />

6


8. März 2005<br />

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Fernwärmeversorgung <strong>in</strong> <strong>Polen</strong><br />

Betriebsgrößenstruktur<br />

16%<br />

3%<br />

13%<br />

do 10 MW<br />

10-30 MW<br />

30-50 MW<br />

50-100 MW<br />

100-200 MW<br />

pow 200 MW<br />

21%<br />

27%<br />

20%<br />

Quelle: Polnische Fernwärmekammer 2004<br />

7


8. März 2005<br />

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Fernwärmeversorgung <strong>in</strong> <strong>Polen</strong><br />

Technischer Zustand <strong>der</strong> Erzeugungsanlagen<br />

Sehr gut Gut Befriedigend Schlecht<br />

29,9% 43,7% 19,0% 7,5%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Quelle: Umfrage unter 240 Unternehmen 2004<br />

8


8. März 2005<br />

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Fernwärmeversorgung <strong>in</strong> <strong>Polen</strong><br />

Brennstoffe<strong>in</strong>satz<br />

Erdgas<br />

17%<br />

Heizöl<br />

2%<br />

Erdgas und Heizöl<br />

9%<br />

Sonstige<br />

1%<br />

Ste<strong>in</strong>kohle und<br />

Sonstige<br />

6%<br />

Ste<strong>in</strong>kohle und<br />

Biomasse<br />

6%<br />

Ste<strong>in</strong>kohle<br />

59%<br />

Quelle: Umfrage unter 240 Unternehmen 2004<br />

9


8. März 2005<br />

Fernwärmeversorgung <strong>in</strong> <strong>Polen</strong><br />

Perspektivischer Brennstoffe<strong>in</strong>satz<br />

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Ste<strong>in</strong>kohle und<br />

Biomasse<br />

14%<br />

Erdgas<br />

18%<br />

Biomasse<br />

14%<br />

Erdgas o<strong>der</strong><br />

Biomasse<br />

3%<br />

Ste<strong>in</strong>kohle<br />

51%<br />

Quelle: Umfrage unter 240 Unternehmen 2004<br />

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8. März 2005<br />

Potenziale und Nutzung von<br />

Bioenergieträgern<br />

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Energiepflanzen<br />

Landschaftspflegeholz<br />

Obstbauholz<br />

Nutzung 2002/2003<br />

Potenzial<br />

Gebrauchtholz<br />

Industrierestholz<br />

Waldholz<br />

Heu<br />

Stroh<br />

0 50 100 150 200<br />

Potenzial <strong>in</strong> PJ/a<br />

Nutzung gesamt: 25 %<br />

Potenziale: eigene Berechnungen, Nutzung: IEA 2003, EC BREC 2002<br />

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8. März 2005<br />

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Nutzung von Bioenergieträgern<br />

Dynamik<br />

Art <strong>der</strong> Anlage<br />

Leistung<br />

<strong>in</strong> MW<br />

(1999)<br />

Leistung<br />

<strong>in</strong> MW<br />

(2002)<br />

Leistungsanstieg<br />

<strong>in</strong> MW<br />

Dynamik<br />

<strong>in</strong> %/Jahr<br />

Holz-Heizwerke 350 450 100 8,7<br />

Stroh-Heizwerke 13 92 79 92<br />

Strohkessel 7 23 16 48,7<br />

Kommunale Biogasanlagen 38,9 61,5 22,6 16,5<br />

ohne Haushalte, Holz- und Papier<strong>in</strong>dustrie<br />

Deponiegas-Biogasanlagen 9 15,4 6,4 19,6<br />

Quelle: Wi_niewski 2004<br />

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8. März 2005<br />

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Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für den<br />

Biomassee<strong>in</strong>satz<br />

± Verordnung zum Energiegesetz 05/2003:<br />

Verpflichtung für Wärmeunternehmen, Wärme aus<br />

nichtkonventionellen Quellen bed<strong>in</strong>gungslos zu kaufen<br />

± Anschluss muss vorhanden se<strong>in</strong><br />

± Endverbraucherpreis darf nicht unzumutbar steigen<br />

ke<strong>in</strong>e Obergrenze für EE def<strong>in</strong>iert<br />

Höhe und Laufzeit <strong>der</strong> Verträge s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>zelvertraglich zu<br />

regeln<br />

Preise s<strong>in</strong>d durch Regulierungsbehörde zu genehmigen<br />

Für Altanlagen nur Anerkennung <strong>der</strong> letztjährigen Preise +<br />

RPI<br />

Für Neuanlagen Anerkennung von Preisen, die e<strong>in</strong>e<br />

Ref<strong>in</strong>anzierung <strong>in</strong>nerhalb nicht weniger als 6 Jahren<br />

ermöglichen, bei begrenzten Preissteigerungen<br />

Ke<strong>in</strong>e Aussagen zu den anerkannten Kapitalkosten<br />

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8. März 2005<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für die Kraft-<br />

Wärme-Kopplung mit Biomasse<br />

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± Quotenmodell seit 2000:<br />

± Das Funktionieren e<strong>in</strong>es<br />

Quotenmodells hängt von <strong>der</strong><br />

Zuverlässigkeit <strong>der</strong> Pönalisierung ab<br />

± Pönalisierung bislang nicht zw<strong>in</strong>gend, son<strong>der</strong>n im Ermessen<br />

des URE (EnG Art. 56 I1a / III / V)<br />

± Bis zu 15% <strong>der</strong> im letzten Steuerjahr erzielten E<strong>in</strong>nahmen<br />

(EnG Art. 56 Abs. 3)<br />

± Persönliche Geschäftsführersanktionierung bis zu 300% des<br />

Monatse<strong>in</strong>kommens (EnG Art. 56 Abs. 5)<br />

± Än<strong>der</strong>ung mit jüngster Novellierung des Energierechts (04/2004)<br />

Prozent<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

Jahr<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

14


8. März 2005<br />

Wirtschaftlichkeit von<br />

Biomasseheizwerken<br />

www.ie-leipzig.de<br />

Spezifische Kosten von<br />

Biomasseheizwerken,<br />

eigene Erhebungen und<br />

Berechnungen<br />

spezifische Kosten<br />

900 €/kW<br />

800 €/kW<br />

700 €/kW<br />

600 €/kW<br />

500 €/kW<br />

400 €/kW<br />

300 €/kW<br />

200 €/kW<br />

y = 405,27x -0,444<br />

R 2 = 0,8161<br />

100 €/kW<br />

0 €/kW<br />

Brennstoffbereitstellungspreise<br />

frei Anlage<br />

0,00<br />

MW<br />

2,00<br />

MW<br />

4,00<br />

MW<br />

6,00<br />

MW<br />

8,00<br />

MW<br />

10,00<br />

MW<br />

thermische Leisungsklassen<br />

12,00<br />

MW<br />

14,00<br />

MW<br />

Brennstoff<br />

Preis<br />

Waldholzhackschnitzel<br />

im Mittel: 50 €/Srm<br />

Sägewerkshackschnitzel<br />

20 - 34 €/Srm (im Mittel 25 €/Srm)<br />

Kurzumtriebsplantagenhackschnitzel 45 - 60 €/Srm (GFA 2004)<br />

Stroh 27 - 34 €/t (im Mittel 29 €/t) bei 20 %<br />

Feuchte<br />

15


8. März 2005<br />

Wirtschaftlichkeit von<br />

Biomasseheizwerken<br />

www.ie-leipzig.de<br />

40<br />

Wärmegestehungskosten <strong>in</strong> €/MWh<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

33<br />

27<br />

24<br />

23<br />

-<br />

0,5 MWth 2,0 MWth 5,0 MWth 10,0 MWth<br />

maximale Wärmevergütung<br />

m<strong>in</strong>imale Wärmevergütung<br />

Wärmegestehungskosten neu errichteter Heizwerke auf <strong>der</strong> Basis von Holzhackschnitzeln im<br />

Vergleich zu den aktuellen m<strong>in</strong>imalen und maximalen Wärmevergütungen<br />

16


8. März 2005<br />

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Hemmnisse für die Bioenergienutzung<br />

s<strong>in</strong>d:<br />

± <strong>der</strong> aufwändige Genehmigungsprozess<br />

± die Praxis <strong>der</strong> Marktregulierung und Preisgenehmigung<br />

± die Tradition <strong>der</strong> Kohlenutzung und die damit verbundene starke<br />

Lobby<br />

± die Möglichkeit <strong>der</strong> Mitverbrennung von Biomasse<br />

± langfristige Energielieferverträge im konventionellen Sektor<br />

± konventionelle Überkapazitäten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Energieversorgung<br />

± die Inkonsistenz <strong>der</strong> politischen Instrumente<br />

± das Quotensystem ohne Zertifikate und Technologieb<strong>in</strong>dung<br />

± kurzfristige Lieferverträge für erneuerbare Energien (nicht mehr als<br />

3 Jahre)<br />

± Sprachbarrieren<br />

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8. März 2005<br />

www.ie-leipzig.de<br />

Perspektiven<br />

± positive Randbed<strong>in</strong>gungen<br />

± För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> ländlichen Entwicklung<br />

± Vorrang von Bioenergie unter den EE<br />

± EU-För<strong>der</strong>ung für Energiepflanzenanbau<br />

± Teilnahme am Emissionszertifikatehandel<br />

± Quotenregelung erfor<strong>der</strong>t Erzeugung von erneuerbarer<br />

Elektroenergie<br />

± F<strong>in</strong>anzielle För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Anlagenerrichtung ist möglich<br />

Ausbau <strong>der</strong> Bioenergienutzung ist zu erwarten<br />

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8. März 2005<br />

www.ie-leipzig.de<br />

Vielen Dank für Ihre<br />

Aufmerksamkeit.<br />

Dr.-Ing. Frank Scholw<strong>in</strong><br />

Institut für Energetik und Umwelt gGmbH Leipzig<br />

Tel: +49-(0)341 / 2434 – 438<br />

eMail: Frank.Scholw<strong>in</strong>@ie-leipzig.de<br />

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