bioethanol
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BIOETHANOL – DER ÖSTERREICHISCHE WEG<br />
09.10.2008|1 MA-mai<br />
Johann Marihart, CEO AGRANA Beteiligungs-AG
Agenda<br />
• WARUM BIOTREIBSTOFFE?<br />
• BIOETHANOL AUS ÖSTERREICH<br />
o Pischelsdorf<br />
o THG-Bilanz<br />
o Energiebilanz<br />
• WELCHEN EINFLUSS HAT BIOETHANOL AUF DIE<br />
ENTWICKLUNG AGRARISCHER ROHSTOFFPREISE?<br />
• FLÄCHENVERFÜGBARKEIT UND LANDWIRTSCHAFTLICHE<br />
POTENZIALE<br />
• 1. VS. 2. GENERATION<br />
09.10.2008|2 MA-mai
Vorräte Fossiler Energien<br />
Erdöl<br />
konventionell<br />
Konv./ nicht konventionell<br />
Erdgas<br />
konventionell<br />
Konv. / nicht konventionell<br />
2000 2050 2100 2150 2200<br />
Jahr<br />
… erschlossene Lagerstätten<br />
… unerschlossene Lagerstätten<br />
Steinkohle<br />
Braunkohle<br />
Uran<br />
0 50 100 150 200 > 500 > 1000<br />
Zeit (a)<br />
09.10.2008|3 MA-mai<br />
Quelle: Federal Institute of Geosciences and Natural Recourses, Hannover
Emissionen im Verkehrssektor<br />
Treibhausgasemissionen in Österreich nach Sektoren von 1990 - 2006<br />
Quelle: Umweltbundesamt 2008<br />
► Verkehr ist der am stärksten ansteigende Verursacher<br />
von CO 2 -Emissionen in Österreich.<br />
09.10.2008|4 MA-mai<br />
Quelle: Umweltbundesamt, 2008
Warum Bioethanol in den Tank?<br />
• Bioethanol reduziert signifikant die Treibhausgasemissonen.<br />
• Fossile Rohstoffe sind …<br />
o Hauptverursacher des Klimawandels.<br />
o endlich und werden zusehends teurer.<br />
o müssen importiert werden.<br />
• Technologie für die Herstellung ist Stand der Technik.<br />
• Bioethanol kann aus heimischen Rohstoffen hergestellt werden.<br />
09.10.2008|5 MA-mai
• BIOETHANOL AUS ÖSTERREICH<br />
09.10.2008|6 MA-mai
Bioethanolanlage in Pischelsdorf<br />
• Technologie – State of the Art:<br />
o Investition 125 Mio. €, 70 Arbeitsplätze<br />
o Logistik: Bahn und Schiff!<br />
o Energieversorgung: Verbund mit kalorischem Kraftwerk<br />
• Verarbeitung von 600.000 Tonnen Getreide jährlich<br />
–> Österreichs Überschussmengen finden eine<br />
sinnvolle Verwertung<br />
• Bioethanol-Kapazität von 240.000 m³ (= 200.000 Tonnen) jährlich<br />
–> substituiert 10 % des österr. Benzinbedarfs<br />
• „DDGS“ (Eiweißfuttermittel) von 190.000 Tonnen jährlich<br />
–> substituiert 1/3 der österr. Soja-Eiweißfuttermittelimporte<br />
09.10.2008|7 MA-mai
Ökologische Vorteile von Bioethanol aus<br />
Österreich<br />
CO 2 -Äquivalente<br />
Lebenszyklus THG-Emissionen<br />
~ 50 % Einsparung<br />
► Bioethanol leistet einen nachhaltigen Beitrag zur<br />
Treibhausgas-Reduktion in Österreich.<br />
09.10.2008|8 MA-mai<br />
Quelle: Joanneum Research, 2008
Positive Energiebilanz der<br />
Bioethanolanlage Pischelsdorf<br />
Dampf<br />
Strom<br />
ROHSTOFFE<br />
ETHANOL<br />
+ Eiweiß-<br />
Futtermittel<br />
bis zu 190.000 t<br />
INPUT<br />
OUTPUT<br />
~ 7 Megajoule / 1 Liter Ethanol ~ 21 Megajoule / 1 Liter Ethanol<br />
► Verhältnis Energie-Input zu Energie-Output 1 : 3<br />
09.10.2008|9 MA-mai<br />
Quelle: AGRANA Berechnung
• WELCHEN EINFLUSS HAT BIOETHANOL AUF DIE<br />
ENTWICKLUNG AGRARISCHER ROHSTOFFPREISE?<br />
09.10.2008|10 MA-mai
Getreideverbrauch in der EU-27<br />
Sonstiges 0,8 %<br />
Nahrungsmittel 23 %<br />
Saatgut 4 %<br />
Futtermittel 63,2%<br />
Industrie 8 %<br />
Ethanol 1 %<br />
09.10.2008|11 MA-mai<br />
Quelle: FO Licht (Hochrechnung EU-Getreideverbrauch 2007|08)
Aktuelle Situation auf den Rohstoffmärkten<br />
Daily QEMAc1, QBL2c1<br />
Price<br />
EUR<br />
T<br />
285<br />
280<br />
275<br />
270<br />
265<br />
260<br />
255<br />
250<br />
245<br />
240<br />
235<br />
230<br />
225<br />
220<br />
215<br />
210<br />
205<br />
200<br />
195<br />
190<br />
Line, QEMAc1, Last Trade(Last)<br />
06/10/2008, 128<br />
Line, QBL2c1, Last Trade(Last)<br />
06/10/2008, 155.25<br />
Weizen MATIF<br />
02/01/2007 - 15/10/2008 (PAR)<br />
Price<br />
EUR<br />
T<br />
285<br />
280<br />
275<br />
270<br />
265<br />
260<br />
255<br />
250<br />
245<br />
240<br />
235<br />
230<br />
225<br />
220<br />
215<br />
210<br />
205<br />
200<br />
195<br />
190<br />
185<br />
180<br />
175<br />
170<br />
165<br />
160<br />
155<br />
150<br />
145<br />
140<br />
135<br />
Mais MATIF<br />
185<br />
180<br />
175<br />
170<br />
165<br />
160<br />
155<br />
150<br />
145<br />
140<br />
135<br />
130<br />
125<br />
.12<br />
02 16 01 16 01 16 02 16 02 16 01 18 02 16 01 16 03 17 01 16 01 16 03 17 02 16 01 18 03 17 01 16 02 16 02 16 01 16 01 18 01 16 01<br />
Q1 2007 Q2 2007 Q3 2007 Q4 2007 Q1 2008 Q2 2008 Q3 2008<br />
130<br />
125<br />
.12<br />
09.10.2008|12 MA-mai<br />
Quelle: REUTERS, 6. Okt. 2008
Öl versus Weizen, Energieäquivalentspreis<br />
Ölpreis<br />
140 $/bl<br />
140 $/bl<br />
100<br />
100<br />
$/bl<br />
$/bl<br />
75 $/bl<br />
30 $/bl<br />
30 $/bl<br />
43 €/t 107 €/t 143 €/t 200€/t<br />
…Energieäquivalentspreis Weizen/Öl<br />
Annahmen:<br />
• Öl: 9200 kcal/m 3<br />
• Weizen: 3130 kcal/t<br />
• USD/EUR: 1,5<br />
Weizen/<br />
Energieäquivalentspreis<br />
09.10.2008|13 MA-mai
Korrelation Erdöl- und Getreidepreis<br />
Getreide korreliert mit Ölpreis<br />
Index (03.01.2006) = 100<br />
Ethanol korreliert überschussbedingt<br />
zeitlich befristet mit Zuckerpreis<br />
► Getreidepreis wird (bezogen auf Energieinhalt)<br />
nicht unter den Erdölpreis sinken.<br />
09.10.2008|14 MA-mai<br />
Weißzucker London Ethanol Rdam ICIS Benzin Rdam Platts Mais Paris
• FLÄCHENVERFÜGBARKEIT UND LANDWIRTSCHAFTLICHE<br />
POTENZIALE<br />
09.10.2008|15 MA-mai
Flächenverfügbarkeit – Beimischungsziel<br />
von 10 % für Ottokraftstoff<br />
EU- Benzinverbrauch<br />
10 %<br />
18 Mio. t<br />
Eiweißfutter<br />
180 Mio. m 3<br />
Benzin<br />
18 Mio.<br />
m 3<br />
EU- agrarische Nutzfläche<br />
3 t/ha<br />
180 Mio. ha<br />
6 Mio. ha<br />
10 t/ha<br />
6 Mio. ha<br />
Sojaanbaufläche<br />
09.10.2008|16 MA-mai<br />
Netto-Flächenbedarf<br />
= 0
EU Getreideexporte -<br />
Eiweißfuttermittelimporte 2008<br />
35 Mio. t Soja-Importe (~schrot und ~bohnen; ca. 80-90%<br />
davon GMO Soja)<br />
1 ha<br />
Soja=3 t<br />
1 ha<br />
Mais=10 t<br />
09.10.2008|17 MA-mai<br />
für 2008 werden Exporte von<br />
rund 27 Mio. t prognostiziert
Der österreichische Weg<br />
1 ha<br />
Soja=3 t<br />
Pischelsdorf<br />
1 ha<br />
Mais=10 t<br />
4000 l<br />
Ethanol<br />
4000 kg<br />
DDGS<br />
Flächenbilanz:<br />
in A/EU + 1 ha Mais<br />
in Br/Arg - 1 ha Soja<br />
Nettofläche ± 0<br />
3000 kg<br />
Sojaäquivalent<br />
09.10.2008|18 MA-mai
Potenzial der EU-Getreideernte 2008/09<br />
EU-27<br />
Getreideernte<br />
> 300 Mio. t<br />
45 Mio. t<br />
= 15 %<br />
18<br />
Mio. m3<br />
Ethanol<br />
10 %<br />
Benzinsubstitution<br />
18 Mio.<br />
t<br />
DDGS<br />
50 % Soja-<br />
Importsubstitution<br />
09.10.2008|19 MA-mai
• 1. VS. 2. GENERATION<br />
09.10.2008|20 MA-mai
Biotreibstoffpotential 1. vs. 2. Generation<br />
Nahrungsbedarf<br />
in %<br />
200<br />
agrarische<br />
Produktion<br />
in %<br />
150<br />
150<br />
100<br />
Überschußenergetische<br />
Verwendung<br />
agrar. Produktion<br />
Biotreibstoffe 1. Generation<br />
Nahrungsbedarf<br />
100<br />
50<br />
50<br />
Biotreibstoffe 2. Generation<br />
0<br />
2008<br />
6,5 Mrd.<br />
Menschen<br />
0<br />
2050<br />
> 9 Mrd.<br />
Menschen<br />
09.10.2008|21 MA-mai
Biokraftstoffe: 1. + 2. Generation<br />
• 1. Generation:<br />
o bereits industriell erprobt<br />
o kommerziell verfügbar<br />
• 2. Generation:<br />
o Ganzpflanzenverwertung –> höherer Nährstoffentzug = mehr<br />
Düngung<br />
o enzymatische Prozesse –> Cellulosehydrolyse, Lignocellulose<br />
o Nachhaltigkeitskriterien?<br />
o Kosten? Lignocellulosehydrolyse vs. Verfeuerung<br />
► Konsequenz: ohne erfolgreiche<br />
Marktdurchdringung der 1. keine 2. Generation<br />
09.10.2008|22 MA-mai
Zusammenfassung<br />
• Bioethanol für 10 %-Ziel ist in Österreich zur Gänze aus<br />
heimischen Rohstoffen produzierbar.<br />
• Bioethanol leistet einen erheblichen Beitrag bei der<br />
Einsparung von Treibhausgasen.<br />
• Österreich bekommt eine Verwertungsschiene für<br />
Überschussmengen und sichert Agrarproduktion nachhaltig.<br />
• Bioethanol aus Österreich verringert die Abhängigkeit von<br />
Soja-Importen und spart Millionen an Feed-Miles.<br />
09.10.2008|23 MA-mai
09.10.2008|24 MA-mai<br />
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!