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Jackie Chan Der große Sprung<br />
Jackie Chans Weg zum Action-<br />
Star war lang und dornenreich.<br />
Berichte über die Kindheit und<br />
Jugend klingen wie Auszüge aus<br />
einem Drama.<br />
Am 07.04.1954 in der nordchinesischen<br />
Provinz Shan Dong<br />
als Chan Kong-Sang geboren,<br />
verließen seine Eltern schon bald<br />
ihre ärmliche Heimat und emigrierten<br />
nach Australien. Der<br />
Vater, ein Koch, und die Mutter,<br />
eine Putzfrau, versuchten vor ihrer<br />
Abreise den Arzt der Familie<br />
zu überreden, den Jungen in sei-<br />
Bildquelle: Warner<br />
ne Obhut zu nehmen. Vergeblich.<br />
Im Alter von sieben Jahren wurde<br />
Chan zur Hongkonger „China<br />
Drama Academy“ geschickt. Als<br />
Gegenleistung für Unterkunft,<br />
Verpflegung und eine klassische<br />
Ausbildung in der Kunst der chinesischen<br />
Oper musste der Junge<br />
an den Aufführungen der Schule<br />
teilnehmen. In den nächsten Jahren<br />
standen 19 Stunden täglichen<br />
Trainings in den Fächern Gesang<br />
und Tanz, Akrobatik, Kampfsport<br />
und Schauspielerei <strong>auf</strong><br />
dem Stundenplan. Als Kino und<br />
Fernsehen die Peking-Oper in<br />
ihrer Bedeutung verdrängten,<br />
suchten die Schüler der<br />
Akademie Jobs in den<br />
<strong>neu</strong>en Medien. Eine Flut<br />
von Kung-Fu-Filmen<br />
überschwemmte Leinwände<br />
und Bildschirme.<br />
Schnell hatte das Genre<br />
einen <strong>neu</strong>en Star: Bruce<br />
Lee. Aus dem damals 17<br />
Jahre alten Chan Kong-<br />
Sang wurde Cheng Long,<br />
aus dem Theatermann, der<br />
Hauptdarsteller des Action-<br />
Krachers „Masters With The<br />
Cracked Fingers“ (1971). Der Er-<br />
folg blieb aus. Erst ab 1976, als<br />
der junge Mann schon <strong>auf</strong>geben<br />
wollte, führte ihn der Jung-Regisseur<br />
Yuen Wo mit „Die Unbesiegbaren<br />
der Shaolin“ und „Ein Hallelujah<br />
für zwei Schlitzohren“ zu<br />
internationalen Erfolgen. Ein<br />
<strong>neu</strong>er, anderer Star, der sich fortan<br />
Jackie Chan nannte, hatte das<br />
Terrain des Actionfilms betreten.<br />
Zu einem sich lausbübisch, bescheiden,<br />
manchmal sogar etwas<br />
trottlig gebenden Wesen, gesellte<br />
sich artistische Körperbeherrschung.<br />
Unmöglichste Requisiten<br />
wie Skier, Flipperautomaten<br />
und Kühlschränke wurden in die<br />
Choreographie einbezogen. Als<br />
die Hongkong-Action an Glanz<br />
verlor, gelang es Jackie Chan<br />
Mitte der 1990er Jahre sich in<br />
den USA durchzusetzen. Inspiriert<br />
von Buster Keaton wandte<br />
sich der gebürtige Chinese der<br />
klassischen Actionkomödie zu.<br />
Oberstes Gebot der Chan-Filme:<br />
„Ich mache alles selbst.“ So dokumentieren<br />
legendär gewordene<br />
Outtakes am Schluss der Streifen<br />
mehr oder minder schmerzhafte<br />
Unfälle. Chan selbst gründete<br />
neben einer Gewerkschaft<br />
für Stuntmen auch Firmen, die<br />
Filmequipment herstellen.<br />
bruno MarteLLi<br />
porträt<br />
Filmografie (auswahl)<br />
1981 Auf dem Highway<br />
ist die Hölle los<br />
1985 Police Story<br />
1987 Action Hunter<br />
1991 The Prisoner<br />
1994 Rumble In The Bronx<br />
1998 Rush Hour<br />
2000 Shanghai Noon<br />
2001 Rush Hour 2<br />
2003 Shanghai Knights<br />
2003 In 80 Tagen<br />
um die Welt<br />
2007 Rush Hour 3