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Hitchcocks gelehriger Schüler Die Claude Chabrol Classic Edition 2 ist da Frau Wormser liegt gerne nackt im Garten ihres Luxushauses in St. Tropez. In der Nachbarschaft lässt schon mal ein junger Mann, von dem es heißt, er sei Schriftsteller, seinen Drachen steigen, der dann gelegentlich auch auf dem Luxuskörper Frau Wormsers niedergeht. Was diese nicht davon abhält, noch vor Eintreffen des ältlichen und versoffenen Ehemannes dem Schriftsteller weitere Dienste zu offerieren. So fangen Filme von Claude Chabrol an, in diesem Fall der Romy-Schneider-Klassiker „Die Unschuldigen mit den schmutzigen Händen“. Chabrol, das ist einer, den man nur bewundern kann, einer wie Woody Allen, einer, der es schafft, jedes Jahr einen Film zu drehen (es sind inzwischen über 50), und vor allem es schafft, immer wieder die gleiche Geschichte zu erzählen, nämlich dass hinter den Masken des (überwiegend französischen) Großbürgertums Fratzen lauern und Abgründe aus Intrige und Hass. Prototypisch dafür ist der Film von 1975 mit dem berühmten Titel, wie viele Chabrol-Werke die Verfilmung eines Kriminalromans. In der Folge der gewagten Drachenlandung kommt es zu einem Komplott, vor allem weil Herr Wormser unbedingt das Mutterland in Richtung Antillen verlassen will. Sie hingegen will vor allem sein Geld. Also gibt sie ihm, als er wieder einmal berauscht ruht, eins über den Schädel, und der inzwischen zum Hausfreund avancierte Drachenfreund transportiert dann des Nachts den beinahe leblosen Körper ab. So will es jedenfalls der Plan, und die Polizei, die den Verschwundenen sucht, vermutet rasch, dass Gattin und Schreiber nicht nur unter einer Decke stecken, was das Sexuelle angeht. Jedoch ist die Beweislage ungünstig, es gibt keine Leiche und scheinbar kein Motiv, denn der Gatte hatte kurz vor seinem Verschwinden nicht nur sein Konto abgeräumt, sondern auch das Haus zum Verkauf ausgeschrieben, sprich: Der Ehefrau bleibt nichts. Einem wahren Winkeladvokaten gelingt es, die Verdächtige freizubekommen, als sie jedoch nach Hause kommt, steht da – der Ehemann. Und es wird noch komplizierter, nicht nur, weil er, der vermeintlich Herzkranke und vermeintlich Impotente, nun seine Frau für ihre intimen Dienstleistungen bezahlt. Gelogen wird hier, typisch für Chabrol, dass sich die Balken biegen, und dass Pläne einem Mit neuen Specials! Jeder Film mit vielfältigem Bonusmaterial wie Audiokommentare der Darsteller, zahlreiche Dokumentationen und Interviews. zum Verhängnis werden können, das zeigt sich exemplarisch. Alle hier sind unschuldige Schuldige. Damit ist dieses Werk, das scheinbar frivol ist, eine zutiefst moralische Parabel über die Verkommenheit des modernen Menschen, ein Thema, das dem französischen Regisseur, der zumeist auch sein eigener Drehbuchautor ist, offensichtlich sehr am Herzen liegt. Vielleicht bezeichnet er sich deshalb als Anhänger Maos. Das geht natürlich auch, wenn man etwas auf der hohen Kante hat, und damit war Chabrol schon früh reich gesegnet, glaubt man seinen eigenen Worten. Die Familie stellte sich ihn schon als Apotheker vor, er aber schaute lieber US-amerikanisches Genrekino und schrieb für die legendären „Cahiers du cinéma“. Zusammen mit einem gewissen Jean-Marie Maurice Schérer, der sich den AB 7. DEZEMBER AUF DVD, HD DVD UND BLU-RAY DISC ERHÄLTLICH Auch in hochwertiger Sonderverpackung erhältlich – nur solange der Vorrat reicht!

Bildquelle: Galileo etwas leichter zu merkenden Namen Eric Rohmer gab, schrieb er „Hitchcock“ (1957 veröffentlicht), ein bis heute gültiges Buch, das den beleibten Krimiregisseur in die Ruhmeshalle der Filmkünstler hob. Nahe lag da, selber einen Film zu inszenieren, und weil seine Frau nicht wusste, wie sie ihr Geld ausgeben sollte (so wird es kolportiert), realisierte Chabrol „Die Enttäuschten“, (noch) kein Krimi, dafür aber ein Film, der sofort einen Preis beim Festival von Locarno gewann. Und „Die zweigeteilte Frau“ (Kinostart bei uns am 10. Januar 2008) ist wohl nicht sein letzter Film. Galileo Medien hat nun eine weitere Box mit fünf Chabrol- Filmen veröffentlicht, welche auch einzeln erhältlich sind. Neben den „Unschuldigen mit den schmutzigen Händen“ sind das „Die Straße von Korinth“, eine Spionagesatire mit Jean Seberg, „Blutige Hochzeit“ mit Michel Piccoli, die Geschichte eines Mörderpaares, welches von der Obrigkeit gedeckt wird (die seinerzeit, 1973, in Frankreich Mächtigen fanden das gar nicht komisch und verboten die Herausbringung vorübergehend), „Vor Einbruch der Nacht“, auch eine Mord(s)geschichte mit Chabrols damaliger Gattin Stéphane Audran und „Der zehnte Tag“ mit Orson Welles, der seinen Filmadoptivsohn Anthony Perkins in den Tod treibt. Alle Filme sind in deutscher und französischer Fassung verfügbar, jeweils mit deutschen Untertiteln. a.o.F. Thriller ab 22.11.2007 Claude Chabrol Classic Edition 2 F 1967-1975 | ca. 500 Min. | ab 16 Regie: Claude Chabrol Vertrieb: Galileo Sprache: dt./fra. Untertitel: dt. Bild: 16:9 Ton: Dolby Digital 2.0 Extras: Dokumentation u.a. Die Box enthält: Die Straße von Korinth (1967) mit Jean Seberg, Maurice Ronet Vor Einbruch der Nacht (1971) mit Stéphane Audran, Michel Bouquet Der zehnte Tag (1971) mit Anthony Perkins, Michel Piccoli Blutige Hochzeit (1973) mit Stéphane Audran, Michel Piccoli Die Unschuldigen mit den schmutzigen Händen (1975) mit Romy Schneider, Rod Steiger Filmlegenden 192 Seiten über 150 Abbildungen € [D] 32,– € [A] 32,90 ISBN 978-3-89487-582-4 »Die Sammlung unveröffentlichter Fotos bringt die Persönlichkeit hinter dem Klischee herausragend anders zum Vorschein.« Stern Audrey Hepburn 352 Seiten, über 700 Fotos € [D] 19,90 € [A] 20,50 ISBN 978-3-89487-264-9 Zeitdokumente, autobiografische Aussagen, Briefe und Berichte ihrer Filmpartner und Regisseure sowie faszinierendes, seltenes Bildmaterial geben Aufschluss über Romys Schicksal. Marilyn Monroe 192 Seiten über 150 Abbildungen € [D] 32,– € [A] 32,90 ISBN 978-3-89487-581-7 »Die schönste Frau aller Zeiten« (New Woman) wird in diesem Buch in teilweise unveröffentlichten Fotos auf charmante Weise wieder lebendig. Romy Schneider »Die beste Erinnerung an eine Unvergessene.« Bild + Funk Preisstand: 15.11. 2007 H E N S C H E L www.henschel-verlag.de

Hitchcocks gelehriger Schüler<br />

Die Claude Chabrol Classic Edition 2 ist da<br />

Frau Wormser liegt gerne<br />

nackt im Garten ihres Luxushauses<br />

in St. Tropez. In der Nachbarschaft<br />

lässt schon mal ein<br />

junger Mann, von dem es heißt,<br />

er sei Schriftsteller, seinen Drachen<br />

steigen, der dann gelegentlich<br />

auch <strong>auf</strong> dem Luxuskörper<br />

Frau Wormsers niedergeht. Was<br />

diese nicht davon abhält, noch<br />

vor Eintreffen des ältlichen und<br />

versoffenen Ehemannes dem<br />

Schriftsteller weitere Dienste zu<br />

offerieren.<br />

So fangen Filme von Claude<br />

Chabrol an, in diesem Fall der<br />

Romy-Schneider-Klassiker „Die<br />

Unschuldigen mit den schmutzigen<br />

Händen“. Chabrol, das ist<br />

einer, den man nur bewundern<br />

kann, einer wie Woody Allen,<br />

einer, der es schafft, jedes Jahr<br />

einen Film zu drehen (es sind inzwischen<br />

über 50), und vor allem<br />

es schafft, immer wieder die<br />

gleiche Geschichte zu erzählen,<br />

nämlich dass hinter den Masken<br />

des (überwiegend französischen)<br />

Großbürgertums Fratzen lauern<br />

und Abgründe aus Intrige und<br />

Hass.<br />

Prototypisch dafür ist der Film<br />

von 1975 mit dem berühmten Titel,<br />

wie viele Chabrol-Werke die<br />

Verfilmung eines Kriminalromans.<br />

In der Folge der gewagten<br />

Drachenlandung kommt es zu<br />

einem Komplott, vor allem weil<br />

Herr Wormser unbedingt das<br />

Mutterland in Richtung Antillen<br />

verlassen will. Sie hingegen<br />

will vor allem sein Geld. Also<br />

gibt sie ihm, als er wieder einmal<br />

berauscht ruht, eins über<br />

den Schädel, und der inzwischen<br />

zum Hausfreund avancierte Drachenfreund<br />

transportiert dann<br />

des Nachts den beinahe leblosen<br />

Körper ab. So will es jedenfalls<br />

der Plan, und die Polizei, die den<br />

Verschwundenen sucht, vermutet<br />

rasch, dass Gattin und Schreiber<br />

nicht nur unter einer Decke<br />

stecken, was das Sexuelle angeht.<br />

Jedoch ist die Beweislage ungünstig,<br />

es gibt keine Leiche und<br />

scheinbar kein Motiv, denn der<br />

Gatte hatte kurz vor seinem Verschwinden<br />

nicht nur sein Konto<br />

abgeräumt, sondern auch das<br />

Haus zum Verk<strong>auf</strong> ausgeschrieben,<br />

sprich: Der Ehefrau bleibt<br />

nichts. Einem wahren Winkeladvokaten<br />

gelingt es, die Verdächtige<br />

freizubekommen, als sie jedoch<br />

nach Hause kommt, steht<br />

da – der Ehemann. Und es wird<br />

noch komplizierter, nicht nur,<br />

weil er, der vermeintlich Herzkranke<br />

und vermeintlich Impotente,<br />

nun seine Frau für ihre intimen<br />

Dienstleistungen bezahlt.<br />

Gelogen wird hier, typisch für<br />

Chabrol, dass sich die Balken<br />

biegen, und dass Pläne einem<br />

Mit <strong>neu</strong>en Specials!<br />

Jeder Film mit vielfältigem Bonusmaterial wie Audiokommentare<br />

der Darsteller, zahlreiche Dokumentationen und Interviews.<br />

zum Verhängnis werden können,<br />

das zeigt sich exemplarisch. Alle<br />

hier sind unschuldige Schuldige.<br />

Damit ist dieses Werk, das<br />

scheinbar frivol ist, eine zutiefst<br />

moralische Parabel über die Verkommenheit<br />

des modernen Menschen,<br />

ein Thema, das dem französischen<br />

Regisseur, der zumeist<br />

auch sein eigener Drehbuchautor<br />

ist, offensichtlich sehr am Herzen<br />

liegt. Vielleicht bezeichnet er<br />

sich deshalb als Anhänger Maos.<br />

Das geht natürlich auch, wenn<br />

man etwas <strong>auf</strong> der hohen Kante<br />

hat, und damit war Chabrol<br />

schon früh reich gesegnet, glaubt<br />

man seinen eigenen Worten. Die<br />

Familie stellte sich ihn schon als<br />

Apotheker vor, er aber schaute lieber<br />

US-amerikanisches Genrekino<br />

und schrieb für die legendären<br />

„Cahiers du cinéma“. Zusammen<br />

mit einem gewissen Jean-Marie<br />

Maurice Schérer, der sich den<br />

AB 7. DEZEMBER AUF DVD, HD DVD UND BLU-RAY DISC ERHÄLTLICH<br />

Auch in hochwertiger<br />

Sonderverpackung erhältlich –<br />

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