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Neues aus der Epileptologie - Österreichische Gesellschaft für ...

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GESELLSCHAFTS-<br />

NACHRICHTEN<br />

SCHWERPUNKT<br />

NEUROLOGIE IN<br />

ÖSTERREICH<br />

KONGRESS-<br />

HIGHLIGHTS<br />

FÜR DIE PRAXIS<br />

Abb. 1: Gamma-Knife-Radiochirurgie bei mesialen Temporallappenepilepsien<br />

_<br />

7<br />

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6<br />

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5<br />

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4<br />

3<br />

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2 _<br />

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0 _<br />

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0 1<br />

6 12 18 24<br />

Zeit (Monate)<br />

Präoperative Evaluation (0 Monate),<br />

FU-I (1 Monat), FU-II (6 Monate), FU-III (12 Monate),<br />

FU-IV (18 Monate), und FU-V (24 Monate)<br />

Quelle Regis J et al., Epilepsia 2004; 45(5):504–515<br />

Das Outcome nach Radiochirurgie reicht von<br />

78%iger Anfallskontrolle bis zu fehlendem<br />

Effekt 11, 12 .<br />

Radiotherapie<br />

Medianplot <strong>der</strong> Gesamtzahl <strong>der</strong> Anfälle (21 PatientInnen)<br />

_<br />

Im Tierexperiment stellte Barcia Salorio 1 bei<br />

niedriger Bestrahlungsdosis ohne Radionekrose,<br />

jedoch mit Reafferenzierung durch<br />

Zunahme <strong>der</strong> Dendritenfortsätze einen Behandlungseffekt<br />

fest. Ebenfalls mit subnekrotischen<br />

Dosen wurde eine Anfallskontrolle<br />

im Rattenversuch erzielt 13 .<br />

Dies führte zum Einsatz <strong>der</strong> niedrig dosierten,<br />

fraktionierten fokalen Bestrahlungstherapie.<br />

Diese wurde bei erwachsenen PatientInnen mit<br />

pharmakoresistenten fokalen Epilepsien durchgeführt,<br />

die entwe<strong>der</strong> bereits erfolglos epilepsiechirurgisch<br />

mit und ohne zusätzliches Stimulationsverfahren<br />

vorbehandelt o<strong>der</strong> inoperabel<br />

waren und wegen <strong>der</strong> Anfälle einen hohen<br />

Leidensdruck aufwiesen. Im Falle schwerkranker<br />

PatientInnen mit z. B. internistischer Komorbidität<br />

(dialysepflichtige Niereninsuffizienz,<br />

Leberfunktionsstörung und Antikoagulation)<br />

_<br />

_<br />

wurde die präoperative Diagnostik von Lokalisation<br />

fokaler epileptischer Aktivität und funktionellem<br />

Kortex in <strong>der</strong> Zentralregion nichtinvasiv<br />

unter Einsatz <strong>der</strong> magnetischen Quellenlokalisation<br />

von Magnetenzephalographie<br />

(MEG) und Magnetresonanztomographie (MRT)<br />

als MSI (magne tic source imaging) durchgeführt<br />

14 (Abb. 2). Eine Verlaufsuntersuchung mit<br />

11 PatientInnen im Median über 10 Jahre<br />

zeigte bei diesem Vorgehen keine nennenswerten<br />

neurologischen Komplikationen und<br />

MRT-Läsionen 15 . Neuropsychologische Untersuchungen<br />

stehen noch <strong>aus</strong>.<br />

Weitere Radiound<br />

Laserverfahren<br />

_<br />

Weitere neue Ansätze <strong>der</strong> „Radio-Beam-<br />

Chirurgie“ stellen die stereotaktische Radiofrequenzhyperthermie<br />

und Laserchirurgie<br />

dar. Die stereotaktische Radiofrequenzthermoablation<br />

wurde sowohl bei extratemporalen<br />

als auch mesialen Temporallappenepilepsien<br />

durchgeführt. Über einen 56 Jahre alten<br />

Patienten mit Radiofrequenzablation einer<br />

solitären periventrikulären nodulären Heterotopie<br />

berichten Schmitt et al. 16 . Insgesamt<br />

wurden 20 teilweise überlappende Koagulationen<br />

unter Benutzung von 8 Trajektorien<br />

eingesetzt. Dies wurde über ein einziges<br />

Bohrloch durchgeführt. Der Zustand des<br />

Patienten war postoperativ erheblich gebessert,<br />

er wies jedoch vereinzelt auch Auren<br />

auf. Zur Behandlung <strong>der</strong> Temporallappenepilepsie<br />

benutzten Malikova et al. 17 ein „Leksell<br />

stereotaktisches System ® “ mit einer<br />

Eingangspforte in <strong>der</strong> Okzipitalregion und<br />

einer einzigen Trajektorie. Die Thermokoagulation<br />

des amygdalo-hippokampalen Komplexes<br />

wurde über eine Elektrode durchgeführt<br />

mit 30 Läsionen unter Benutzung des Neuro-<br />

N-50-(Fischer-Leibinger-)Systems entlang des<br />

amygdalo-hippokampalen Komplexes durchgeführt.<br />

Die Temperatur betrug 75–88° C.<br />

Eine Verlaufsuntersuchung nach 1 Jahr zeigte<br />

eine Engel-Klasse-I-Kontrolle bei 77 % <strong>der</strong><br />

35 behandelten PatientInnen und eine Engel-<br />

Klasse II bei 14 % <strong>der</strong> Patienten.<br />

Ergänzend zur Anfallskontrolle wurde eine<br />

Verbesserung des Verbalgedächtnisses<br />

(p = 0,039) und des semantischen Langzeitgedächtnisses<br />

(p = 0,003) berichtet.<br />

Die MR-geführte Laserablation wurde als<br />

minimalinvasives Verfahren kombiniert mit<br />

nichtinvasiver MEG-(MSI)-Technik durchgeführt.<br />

Eine 4-mm-Inzision und 3,2 mm<br />

großes Bohrloch wurden benutzt, um den<br />

Laserapplikator einzuführen. Die Applikation<br />

ist nebenwirkungsarm. Die meisten PatientInnen<br />

befanden sich nur 1 Nacht zur<br />

Überwachung auf <strong>der</strong> Station. Die Transitionszonen<br />

zwischen gesundem und abladiertem<br />

Gewebe kann unter 1 mm liegen und<br />

ist somit vergleichbar mit an<strong>der</strong>en Methoden<br />

18 . Bestimmte Hirnregionen werden als<br />

„no fly zone“ bezeichnet, wie z. B. die inferior<br />

frontale Hirnregion, die superior tem-<br />

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