Neues aus der Epileptologie - Ãsterreichische Gesellschaft für ...
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GESELLSCHAFTS-<br />
NACHRICHTEN<br />
SCHWERPUNKT<br />
NEUROLOGIE IN<br />
ÖSTERREICH<br />
KONGRESS-<br />
HIGHLIGHTS<br />
FÜR DIE PRAXIS<br />
Abb. 1: MRT-Postprocessing („junction und extension feature maps“)<br />
zeigt eine Läsion links präzentral bei einer Patientin mit pharmakoresistenter<br />
Frontallappenepilepsie<br />
Die konventionelle MRT wurde als „unauffällig“ beurteilt. Die nochmalige Beurteilung <strong>der</strong> ursprünglichen Bil<strong>der</strong><br />
(nach Durchführung des Postprocessings) bestätigt den Verdacht auf fokale kortikale Dysplasie.<br />
mation gewonnen werden kann, insbeson<strong>der</strong>e<br />
in Hinsicht von dezenten Pathologien.<br />
Magnetstärke und Oberflächenspulen:<br />
25 PatientInnen mit therapieresistenten Epilepsien<br />
wurden einer prächirurgischen Abklärung<br />
mittels 3-T-MRT unterzogen 54 . Diese<br />
PatientInnen wurden entwe<strong>der</strong> als MRT-negativ<br />
(n = 15) o<strong>der</strong> mit unklaren Befunden<br />
(n = 10) bei vorhergehen<strong>der</strong> MRT mit 1,0<br />
bis 1,5 T eingestuft. Zusätzlich wurde eine<br />
Oberflächenspule über <strong>der</strong> verdächtigen epileptogenen<br />
Zone angewandt, insbeson<strong>der</strong>e<br />
bei MRT-negativen PatientInnen, die anhand<br />
<strong>der</strong> klinischen Anfallssemiologie, des extrakraniellen<br />
Video-EEG und – in einzelnen<br />
Fällen – Subtraktions-SPECT koregistriert mit<br />
MRT und PET, definiert wurden. Dabei konnte<br />
gezeigt werden, dass die Oberflächenspule<br />
die Visualisierung <strong>der</strong> kortikalen Läsionen<br />
mit besserer Demarkierung <strong>der</strong> Details erlaubt,<br />
was allerdings nicht signifikant unterschiedlich<br />
von vordiagnostizierten Läsionen<br />
ist und somit keine zusätzliche Information<br />
in Bezug auf die Art <strong>der</strong> Läsion ergibt. Eine<br />
epileptogene Läsion wurde bei 12/25 (48 %)<br />
<strong>der</strong> PatientInnen suspiziert, die mittels 3-T-<br />
MRT untersucht wurden. Keine zusätzlichen<br />
Abnormalitäten wurde bei 13/25 (52 %) <strong>der</strong><br />
PatientInnen gefunden. Bei 5/25 (20 %) <strong>der</strong><br />
PatientInnen bot das 3-T-MRT eine neue o<strong>der</strong><br />
zusätzliche Information im Vergleich zum<br />
früheren MRT mit 1,0–1,5 T. Die hochauflösende<br />
MRT kann für die Detektion <strong>der</strong> Läsionen<br />
(kortikale Malformationen) behilflich<br />
sein, allerdings mit einem limitierten zusätzlichen<br />
Beitrag <strong>der</strong> ergänzenden Oberflächenspule<br />
im 3 T-MRT im Vergleich zum 1,5 T-<br />
MRT 54 .<br />
Volumetrie: Dies ist eine einfache, aber<br />
verlässliche Methode zur Erfassung <strong>der</strong> Asymmetrie<br />
<strong>der</strong> Hippocampi. Sie kann in fast allen<br />
Zentren mit einem minimalen zusätzlichen<br />
Aufwand <strong>der</strong> Imagebearbeitung o<strong>der</strong> technischer<br />
Erfahrung durchgeführt werden. Der<br />
Verlust des Volumens ist ein sensitiver und<br />
spezifischer Indikator <strong>der</strong> HS im klinischen<br />
Kontext <strong>der</strong> <strong>Epileptologie</strong> 54–61 . Mesiale temporale<br />
Atrophie ipsilateral zur Anfallsursprungszone<br />
scheint für Temporallappenepilepsie<br />
spezifisch zu sein 62 .<br />
T2-Relaxometrie: Die Entwicklung <strong>der</strong> T2-<br />
Relaxometrie für MRT bei Epilepsien entwickelte<br />
sich durch die Beobachtung <strong>der</strong> Signalerhöhung<br />
in T2-gewichteten Aufnahmen des<br />
Hippocampus bei PatientInnen mit HS und<br />
durch den Wunsch, eine quantitative und<br />
schnelle Untersuchungsmethode <strong>der</strong> Messung<br />
<strong>der</strong> Abnormitäten im Hippocampus zu finden,<br />
die objektivierbar mit Standardisierungsmöglichkeiten<br />
zwischen den verschiedenen Zentren<br />
wäre. Die T2-Relaxometrie wurde 1993<br />
als quantitative Methode zur Messung <strong>der</strong><br />
grauen Substanz des Hippocampus zum<br />
ersten Mal eingesetzt 63 . Diese quantitative<br />
Messung ist eine robuste und verlässliche<br />
objektive Methode für die Bestimmung <strong>der</strong><br />
minimalen, bilateralen und progressiven Pathologien<br />
des Hippocampus und somit ein<br />
weiteres Hilfsmittel bei <strong>der</strong> Beurteilung des<br />
Hippocampus mittels visueller Interpretation<br />
<strong>der</strong> optimierten Aufnahmen 64–66 .<br />
Automatisierte FLAIR-Analyse: Die regionale<br />
quantitative FLAIR-Analyse des Hippocampus<br />
ist ein sehr vielversprechendes Werkzeug<br />
für die Erkennung minimaler Signalalterationen.<br />
In <strong>der</strong> Studie, die diese Methode<br />
validierte, wurden die FLAIR-Signale von 103<br />
PatientInnen mit HS mit den MRT von 131<br />
gesunden Kontrollen verglichen. Die Sensitivität<br />
<strong>der</strong> Methode erreichte 97,1 %. Beson<strong>der</strong>s<br />
verlässlich waren die Ergebnisse bei<br />
PatientInnen mit histologisch bestätigter HS.<br />
Diese Methode kann sogar eine bilaterale HS<br />
von den Verän<strong>der</strong>ungen nach einem Status<br />
epilepticus unterscheiden 67 .<br />
Postprocessing: In den letzten Jahren wurden<br />
mehrere Methoden des Image-Postprocessing<br />
zur Verbesserung <strong>der</strong> Diagnostik <strong>der</strong><br />
FCD im MRT entwickelt 48, 55, 68 . Großteils<br />
wird selbst entwickelte Software verwendet,<br />
was die verbreitete Anwendung sehr einschränkt.<br />
Die voxelbasierte morphometrische<br />
MRT-Analyse wird mittels „statistical parametric<br />
mapping software“ (SPM5; Wellcome<br />
Department of Imaging Neuroscience Group;<br />
http://www.fil.ion.ucl.ac.uk/spm) verwendet.<br />
Diese Methode wurde von Huppertz HJ und<br />
seiner Arbeitsgruppe entwickelt und hat eine<br />
weite Anwendung in vielen europäischen<br />
Epilepsiezentren gefunden 49 . Die Methode<br />
hebt die Hirnareale mit unscharf abgegrenzten<br />
Arealen grauer bzw. weißer Substanz<br />
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