Neues aus der Epileptologie - Ãsterreichische Gesellschaft für ...
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GESELLSCHAFTS-<br />
NACHRICHTEN<br />
SCHWERPUNKT<br />
NEUROLOGIE IN<br />
ÖSTERREICH<br />
KONGRESS-<br />
HIGHLIGHTS<br />
FÜR DIE PRAXIS<br />
Hippocampussklerose (HS): Diese ist die<br />
häufigste Ursache <strong>der</strong> Temporallappenepilepsie<br />
(TLE). Die typischen Merkmale <strong>der</strong> HS im<br />
MRT sind Atrophie, Hyperintensität auf den<br />
T2-gewichteten Aufnahmen und Hypointensität<br />
auf den T1-gewichteten Aufnahmen<br />
sowie Verlust <strong>der</strong> inneren Struktur.<br />
Die verlässlichsten und sensitivsten Sequenzen<br />
für die HS-Diagnostik sind die T2-gewichteten<br />
und FLAIR-Sequenzen 5–9 . Die Oriu<br />
In <strong>der</strong> Diagnostik von Epilepsien ist die Magnetresonanztomografie eine wichtige Untersuchungsmethode,<br />
die insbeson<strong>der</strong>e für den postoperativen Outcome bei PatientInnen mit therapieresistenter<br />
Epilepsie eine entscheidende Bedeutung hat.<br />
u Im vorliegenden Artikel wird <strong>der</strong> Beitrag <strong>der</strong> MRT für die genaue Diagnose beispielsweise <strong>der</strong><br />
Hippocampussklerose und von Malformationen <strong>der</strong> kortikalen Entwicklung dargestellt.<br />
u Beschrieben werden auch spezielle und quantitative MRT-Verfahren, wie z. B. Magnetstärke und<br />
Oberflächenspule, automatisierte FLAIR-Analyse o<strong>der</strong> Post-Processing sowie funktionelle<br />
MRT-Methoden wie präoperatives Mapping des sensomotorischen Kortex,<br />
<strong>der</strong> Sprachfunktion o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gedächtnisfunktion.<br />
Magnetresonanztomografie:<br />
State of the Art in <strong>der</strong> <strong>Epileptologie</strong><br />
DDie Entwicklung <strong>der</strong> Magnetresonanztomografie<br />
(MRT) eröffnete eine neue Ära für<br />
<strong>Epileptologie</strong>. Heutzutage ist die MRT eine<br />
wichtige Untersuchungsmethode in <strong>der</strong> Epilepsiediagnostik,<br />
die eine entscheidende Rolle<br />
für den postoperativen Outcome bei PatientInnen<br />
mit therapieresistenten Epilepsien<br />
spielt.<br />
Die Kommission für Neuroimaging <strong>der</strong> Internationalen<br />
Liga gegen Epilepsie (ILAE) 1, 2<br />
empfiehlt in nichtakuten Situationen eine<br />
strukturelle Bildgebung mittels <strong>der</strong> Schädel-<br />
MRT bei allen PatientInnen mit Epilepsien,<br />
außer bei jenen mit eindeutiger elektroklinischer<br />
Diagnose einer generalisierten o<strong>der</strong><br />
fokalen idiopathischen Epilepsie.<br />
Es wird empfohlen, mindestens beide T1- und<br />
T2-gewichteten Sequenzen und dreidimensionale<br />
Volumenaufnahmen durchzuführen,<br />
wobei die koronare und axiale Schichtaufnahme<br />
bzw. -rekonstruktion gewährleistet<br />
werden sollte. Die konventionelle MRT-Untersuchung<br />
ist nicht <strong>aus</strong>reichend und inadäquat<br />
für Epilepsiediagnostik, da viele Verän<strong>der</strong>ungen<br />
nicht erfasst werden können.<br />
Das Epilepsieprotokoll <strong>der</strong> MR-Bildgebung inkludiert<br />
das ganze Gehirn vom Nasion bis zum<br />
Inion und T1-gewichtete MPRAGE- o<strong>der</strong> SPGR-<br />
Aufnahmen mit minimaler Schichtdicke (bis<br />
0,9 mm) ohne Abstand zwischen den Schichten.<br />
Diese Abbildungen werden als 3-D-Volumen<br />
aufgenommen und erlauben somit die<br />
Ausrichtungsfehler <strong>der</strong> Aufnahmen zu korrigieren<br />
sowie die Umformatierung<br />
<strong>der</strong> Ansicht in<br />
mehreren Ebenen, um<br />
die subtile Malformation<br />
<strong>der</strong> kortikalen Entwicklung<br />
zu erfassen.<br />
Das Epilepsieprotokoll<br />
<strong>der</strong> MRT inkludiert<br />
auch koronare und axiale<br />
FLAIR-Sequenzen<br />
Dr. Giorgi<br />
Kuchukhidze 1, 2<br />
(„fluid-attenuated inversion recovery sequences“)<br />
mit 2–3 mm Schichtdicke und<br />
einem Abstand von 0–1 mm zwischen den<br />
Schichten. Die dünnen Schichten (2–3 mm)<br />
<strong>der</strong> T2-gewichteten axialen und koronaren<br />
Sequenzen werden ebenfalls mit aufgenommen.<br />
Die Gadoliniumgabe ist nicht notwendig,<br />
außer ein Tumor o<strong>der</strong> eine vaskuläre<br />
Malformation wird vermutet o<strong>der</strong> bei manchen<br />
neurokutanen Syndromen wie dem<br />
Sturge-Weber-Syndrom. Die Anwendung<br />
des speziellen Epilepsieprotokolls an den<br />
Epilepsiezentren kann die Entdeckung von<br />
epileptogenen Läsionen mit größerer Sensitivität<br />
und Spezifität ermöglichen 3, 4 .<br />
Die Erfahrung von Radiologen/Radiologinnen<br />
in <strong>der</strong> Bildgebung von Epilepsie-PatientInnen<br />
ist entscheidend für die Erstellung<br />
hochqualifizierter MRT-Befunde. In einer<br />
Studie wurden MRT-Befunde von „Nicht-<br />
Experten/Nicht-Expertinnen“ mit „Experten/<br />
Expertinnen“-Befunden bei 123 konsekutiven<br />
PatientInnen, die zwischen 1996 und<br />
Univ.-Prof. Dr. Dr. Mark McCoy 4<br />
Ekaterina Pataraia 3<br />
1 Universitätsklinik für Neurologie, Paracelsus Medizinische<br />
Privatuniversität Salzburg<br />
2 Universitätsklinik für Neurologie, Medizinische Universität Innsbruck<br />
3 Universitätsklinik für Neurologie, Medizinische Universität Wien<br />
4 Division für Neuroradiologie, Universitätsinstitut für Radiologie,<br />
Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg<br />
1999 einer Epilepsiechirurgie unterzogen<br />
wurden, verglichen. Dabei konnte gezeigt<br />
werden, dass die „Nicht-Experten/Nicht-Expertinnen“<br />
in 39 % <strong>der</strong> Fälle eine fokale<br />
Läsion identifizieren konnten, im Vergleich<br />
zu „Experten/Expertinnen“, die eine 50%ige<br />
Sensitivität zeigten; allerdings konnten Radiologen/Radiologinnen,<br />
die sich mit Epilepsie<br />
beschäftigten, in 91 % die epileptogene<br />
Läsion feststellen 4 .<br />
Epileptogene Läsionen<br />
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