Katalog zum Download - Öger Tours

Katalog zum Download - Öger Tours Katalog zum Download - Öger Tours

02.05.2014 Aufrufe

Nr. 2 Mai 2011 hallo www.oeger.de Das neue Insider Reisemagazin Zu Besuch bei | Meriem Sarah Uzerli Interview mit dem Film-Star Unterwegs | 3 Engel für Istanbul Mission Stadtreise Praktisch: Preisbeispiele für Ihre Reise Lebensart | Fotowettbewerb Ruhm für die besten Bilder Sport | Pumping Ercan Bodybuilder auf dem Weg zur WM Kulinarik | Horoskop für den Gaumen Sternzeichen zum Genießen Kultur | Kappadokien Leben in bizarrer Landschaft

Nr. 2<br />

Mai<br />

2011<br />

hallo<br />

www.oeger.de<br />

Das neue Insider Reisemagazin<br />

Zu Besuch bei |<br />

Meriem<br />

Sarah Uzerli<br />

Interview mit dem<br />

Film-Star<br />

Unterwegs |<br />

3 Engel für<br />

Istanbul<br />

Mission Stadtreise<br />

Praktisch:<br />

Preisbeispiele<br />

für Ihre Reise<br />

Lebensart |<br />

Fotowettbewerb<br />

Ruhm für die besten Bilder<br />

Sport |<br />

Pumping Ercan<br />

Bodybuilder auf dem Weg zur WM<br />

Kulinarik |<br />

Horoskop für den Gaumen<br />

Sternzeichen <strong>zum</strong> Genießen<br />

Kultur |<br />

Kappadokien<br />

Leben in bizarrer Landschaft


Kultur | Lebensart | Sport | Unterwegs | Kulinarik | Zu Besuch bei |<br />

Inhalt<br />

Impressum Editorial<br />

Urlaub in meiner<br />

Heimat 4<br />

Kappadokien -<br />

Leben in bizarrer<br />

Landschaft 20<br />

Zwischen<br />

Märchen und<br />

reiner Malerei 24<br />

Test: Bodrum<br />

Beach Clubs 6<br />

Fotowettbewerb:<br />

Ruhm für die<br />

besten Bilder 11<br />

Orientalisch<br />

Wohnen 32<br />

Pumping Ercan -<br />

Ein Bodybuilder<br />

auf dem Weg<br />

zur WM 8<br />

Urlaub<br />

in Dalyan 12<br />

3 Engel für<br />

Istanbul:<br />

Mission<br />

Stadtreise 16<br />

100 Jahre<br />

Airport<br />

Hamburg 28<br />

Ein Horoskop<br />

für den Gaumen:<br />

Sternzeichen<br />

<strong>zum</strong> Genießen 30<br />

Portrait eines<br />

türkischen<br />

Musikers:<br />

Zafer<br />

Yurtseven 14<br />

Interview mit<br />

Film-Star Meriem<br />

Sarah Uzerli 18<br />

Äpfel statt<br />

Flugtickets 22<br />

Interview mit<br />

Vural Öger 26<br />

Inside-Türkei, die schönste Jahreszeit ist die Urlaubzeit! Die Tage werden sonniger und wärmer und die Urlaubslust lässt<br />

uns nicht mehr los. Der Türkei-Sommer bei ÖGER TOURS startet durch. Die zweite Ausgabe von hallo Türkei ist wieder<br />

randvoll mit besonderen Geschichten, unseren Lieblingsorten und Insider Tipps von uns für Sie. In den farbigen Infokästchen<br />

mit dem ö-Symbol finden Sie passende Angebote zu unseren besonderen Reiseempfehlungenen. Weitere Angebote<br />

verrät Ihnen Ihr Reisebüro. Nach unserem Magazindebüt im November haben wir uns über viele tolle E-Mails von Türkei-<br />

Fans gefreut. Ihr Feedback, Ihr Lob, Ihre Kritik oder Ihre persönliche Türkei-Geschichte...schreiben Sie uns weiterhin an<br />

hallotuerkei@oeger.de.<br />

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen der neuen Insidergeschichten!<br />

Herzlichst,<br />

Vural Öger<br />

Unternehmensgründer<br />

Dr. Georg Welbers<br />

Geschäftsführer<br />

Finden Sie<br />

weitere<br />

Angebote<br />

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Sie bequem<br />

in Ihrem<br />

Reisebüro.<br />

ÖGER TOURS hallo Türkei | Nr. 2, Mai 2011 | Herausgeber: ÖGER TOURS GmbH, Marketing, Sportallee 4, 22335 Hamburg | Verantwortlich für Konzept<br />

und Inhalt: Cathrin Harbs | Redaktionsleitung: Cathrin Harbs, E-Mail: hallotuerkei@oeger.de | Redaktion: Martina Fronzek, Cathleen Richerts | redaktionelle<br />

Beiträge: Emel Elif Büber, Alexandra Petersen, Dierk Wünsche, Verena Schulz, Martina Fronzek, Bernd Hackstein, Deniz Öger, Okan Doganaslan, Christiane<br />

Opitz, Peter Künzel | Art Direction & Layout: franXraum - Art Work & Design, Frank Rieder, Hamburg, www.franxraum.de | Fotos: siehe Bildcredits | Druck:<br />

EVERS FRANK Druck- und Mediengruppe, 25704 Meldorf<br />

Hallo Türkei | 3


Urlaub im Land der Familie<br />

us<br />

Erholsamer Urlaub mit einem Stück Zuhause<br />

Geboren und aufgewachsen in Berlin. Mit einem in Deutschland geborenen Vater und einer<br />

aus der Türkei stammenden Mutter. Wie geht es der 14-jährigen Layla damit, wenn sie in<br />

den Ferien in die Türkei reist. Ist es Besuch? Urlaub? Heimat? Alexandra Petersen<br />

An ihre erste Reise in die Türkei kann sie sich nicht<br />

mehr erinnern. Oder nur aus den Erzählungen ihrer<br />

Mutter, die damals erstmals mit der kleinen Layla und<br />

ihrem Papa für einen Sonnenurlaub nach Antalya flog.<br />

Eine Mischung aus Besuch bei der türkischen Familie<br />

und einem Urlaubsaufenthalt an der herrlichen<br />

Mittelmeerküste. Da war Layla gerade ein Jahr alt.<br />

Bei ihrem nächsten Türkei-Aufenthalt lernte das kleine<br />

Mädchen nicht nur das Herkunftsland ihrer Mutter<br />

besser kennen – sie fand auch ihren Weg, mit der türkischen<br />

Sprache vertraut zu werden. „Layla konnte<br />

damals ein paar Brocken Türkisch, als wir mit meiner<br />

Familie nach Mersin reisten“, erzählt Laylas Mutter.<br />

Das war im Sommer 2000 und Layla war vier Jahre<br />

alt. Und wollte gern das Gelernte anwenden, wie die<br />

Schülerin berichtet: „Manchmal schickte Mama mich<br />

<strong>zum</strong> Einkaufen in einen kleinen Laden unten im Haus.<br />

Ich sollte ein, zwei Dinge holen, von denen ich beim<br />

Weggehen noch den türkischen Begriff im Kopf hatte.<br />

Aber verflixt, im Laden war er mir entfallen.“ Layla<br />

wusste sich zu helfen. „Ich bat um Zettel und Stift und<br />

malte das, was ich besorgen sollte, einfach auf“, verrät<br />

die Schülerin.<br />

Ein selbstverständliches Mitglied<br />

ihrer Familie<br />

Mit Mamas Familie sei die sprachliche Verständigung<br />

kein Problem gewesen, sagt Layla über den damaligen<br />

Urlaub und folgende Reisen nach Mersin, wo sie ungefähr<br />

alle zwei, drei Jahre hinfliegt. „Es ist ja meine<br />

Buchen Sie bequem in Ihrem Reisebüro<br />

Familie. Meine Uroma, Tanten und Onkels, Cousins, Cousinen.<br />

Sie haben mich herzlich aufgenommen“, so die Erfahrungen<br />

der Vierzehnjährigen. Fremd? Ein Gast? Nein. Das sei sie in der<br />

Familie ihrer Mutter nie gewesen. „Wenn ich in der Türkei bin,<br />

dann ist es für mich natürlich ein schöner erholsamer Urlaub<br />

– aber auch ein Stück Zuhause, wie Berlin Zuhause ist“, fasst<br />

Layla ihre Empfindungen in Worte. Ebenso begegnen ihr auch<br />

ihre Großeltern und andere Familienmitglieder in der Türkei:<br />

„Sie fragen das, was Erwachsene halt fragen. Wie es mir so<br />

geht, was die Schule macht“, erklärt Layla.<br />

Ganz in der Türkei leben – oder nicht?<br />

Nur einen Unterschied gebe es aus Laylas Sicht: „Meine<br />

Familie in der Türkei fragt öfter, ob ich denn bleiben möchte.“<br />

Die Antwort des Teenagers: Jein. Sie habe ja ihre Freundinnen<br />

und Freunde in Deutschland, ihre weitere Familie, Schule …<br />

Und auch Dinge, die sie schätze und in der Türkei vermissen<br />

würde. „Es gibt keine chinesischen oder italienischen<br />

Restaurants in der Region, in der meine türkische Familie lebt.<br />

Oder auch nicht meine Lieblingsgeschäfte, in denen ich, wie<br />

viele andere Mädels in meinem Alter, gerne shoppen gehe“,<br />

sagt Layla ehrlich. Und auch die Urlaube in den Sommerferien<br />

in Deutschland, die sie jedes Jahr mit der Familie ihres Vaters<br />

an der Ostsee macht, möchte Layla nicht missen. „Manches<br />

Jahr bin ich erst zwei Wochen in einem Ostseebad gewesen<br />

und dann noch zwei Wochen in der Türkei mit Strand- und<br />

Badeurlaub oder umgekehrt. Das ist dann Ferien und Erholung<br />

satt“, erzählt Layla.<br />

Weil das Wetter an der Ostsee und generell in Deutschland<br />

aber nicht immer so schön sonnig wie in der Türkei ist, hätte<br />

Layla gerne das herrliche türkische Wetter und das Meer dauerhaft<br />

um sich herum. Das fehlt ihr sehr. Genauso wie original<br />

türkische Lebensmittel, die es in Deutschland nicht gibt. Oder<br />

die Kochkünste ihrer türkischen Großmutter, deren Gerichte<br />

für Layla einfach so gut sind „wie kein türkisches Restaurant in<br />

ganz Deutschland sie zubereiten kann“.<br />

4 | Kultur


Bilder: © privat, fotolia © blechbox, © bashcorpo, © caminopalmero, © Babybird Stock, pixelio © Siegfried Baier, © Ingrid Kranz<br />

Immer etwas über das<br />

eigene Land lernen<br />

Wenn sie in Mersin oder woanders<br />

in der Türkei ist, genießt sie<br />

die türkische Küche. Ebenso wie<br />

das Beisammensein mit der großen<br />

Familie. „Auch mein Onkel,<br />

der sonst in Berlin lebt, hält sich oft<br />

zeitgleich mit uns in der Türkei auf.<br />

Wenn wir nicht am Strand sind, verbringen<br />

wir Zeit bei ihm. Oder wir<br />

machen Ausflüge in die Berge und<br />

besuchen türkische Basare“, erzählt<br />

Layla. Überhaupt sei es ihr wichtig,<br />

bei jedem Türkei-Aufenthalt neue<br />

Eindrücke des Landes mitzunehmen<br />

oder nicht nur die Familie zu<br />

besuchen. „Wenn ich wählen könnte,<br />

dann gäbe es irgendwo ein Land, das<br />

alles, was ich schätze, an einem Ort<br />

vereint“, sagt Layla. Das türkische<br />

Meer, das herrliche Wetter, das gute<br />

Essen, ihren Lieblingsitaliener und<br />

die Shops in Berlin, die sie so liebt.<br />

Es ist halt je nach Standort auch immer<br />

ein bisschen Fernweh: In der<br />

Türkei fehlt ihr Deutschland. Und in<br />

Deutschland fehlt ihr die Türkei.<br />

Der spezielle Reise-Tipp: Mersin<br />

Die Hauptstadt Mersin gilt als eine der schönsten Hafenstädte im östlichen<br />

Mittelmeerraum und ist eine moderne Universitätsstadt. Bis 2002 hieß der Ort,<br />

der heute um die 623.000 Einwohnen hat, İçel – genauso wie die gleichnamige<br />

Provinz Mersin, zu der die Stadt gehört (ca. 1.647.899 Einwohner auf einer<br />

Fläche von 15.737 km²). Aus der Antike sind ein eindrucksvolles Theater, ein<br />

Badehaus und der Tempel von Pompeiopolis erhalten. Das heutige Bild der Stadt<br />

wird geprägt von palmengesäumten Straßen, einer großen schönen Parkanlage<br />

und modernen Hotels. In der Umgebung befinden sich herrliche Sandstrände,<br />

die sich über rund 108 Kilometer erstrecken.<br />

Kultur | 5


TEST<br />

SONNE, MEER & MUSIK<br />

BODRUM<br />

BEACH<br />

CLUBS<br />

Buchen Sie bequem in Ihrem Reisebüro<br />

Die jährlichen<br />

Betreiberwechsel machen<br />

eine Bewertung schwierig,<br />

denn ein Beach Club der<br />

dieses Jahr „in“ war, kann<br />

nächstes Jahr „out“ sein und<br />

umgekehrt. Wir möchten<br />

Ihnen dennoch einige Beach<br />

Clubs vorstellen. Denn eines<br />

ist sicher: Ein chilliger Tag<br />

am Meer gehört zu einem<br />

Bodrum-Urlaub einfach<br />

dazu. Deniz Öger<br />

Genau wie die Türkische Riviera<br />

punktet die Halbinsel Bodrum<br />

mit ihren erstklassigen Hotels und<br />

Clubanlagen. Aber eigentlich wird ein<br />

Urlaub in den All Inclusive-Anlagen<br />

der bunten Vielfalt Bodrums nicht<br />

ganz gerecht. Um so richtig ins tägliche<br />

Treiben und Nachtleben eintauchen<br />

zu können, bietet sich vielmehr<br />

ein Aufenthalt in einem der Hotels<br />

in Bodrum-Stadt an. Sonne, Meer<br />

und Strand müssen dennoch nicht<br />

zu kurz kommen. Neben den öffentlichen<br />

Stränden findet man auf der<br />

Halbinsel zahlreiche Beach Clubs, in<br />

denen man entweder die Seele baumeln<br />

lassen oder die Party der letzten<br />

Nacht von Neuem starten kann.<br />

Denn es kommt nicht selten vor, dass<br />

ein Beach- und ein Nachtclub von<br />

demselben Besitzer betrieben werden<br />

oder sich der Beach Club in den<br />

Abendstunden in einen angesagten<br />

Anlaufpunkt verwandelt. Besonders<br />

bei den einheimischen Urlaubern,<br />

die aus den türkischen Metropolen<br />

Istanbul oder Ankara anreisen, sind<br />

diese Clubs beliebt. Ausländische<br />

Touristen befinden sich hier in der<br />

Regel klar in der Minderheit. Ein<br />

entscheidender Grund dafür ist, dass<br />

die meisten Clubs unscheinbar wirken<br />

und versteckt liegen. Ob nun mit<br />

dem Taxi, einem Mietwagen oder<br />

dem türkischen Sammeltaxi, dem<br />

Dolmus: Schon der Hinweg ist ein<br />

kleines Abenteuer und das Finden<br />

der gesuchten Lokalität verursacht<br />

ein Hochgefühl. Nicht nur aus diesem<br />

Grund sollte man sich vor dem<br />

Besuch an der Hotelrezeption oder<br />

bei einem Ortsansässigen erkundigen.<br />

Denn oftmals wechseln die Betreiber<br />

mit den Jahren und mit ihnen der<br />

Name und das Konzept des Beach<br />

Clubs. Vom kostenlosen Vergnügen<br />

bis zu happigen Gebühren für Eintritt<br />

und Parkplätze ist alles möglich. Ein<br />

beliebtes Bezahlkonzept ist aber eine<br />

Eintrittspauschale pro Person, von der<br />

im Laufe des Tages bestellte Getränke<br />

und Speisen abgezogen werden. Am<br />

Ende wird nur noch der eventuell<br />

vorhandene Differenzbetrag gezahlt.<br />

Sonnenschirme und Liegen sind in<br />

der Regel im Preis enthalten, manchmal<br />

sogar ein Badehandtuch-Service.<br />

6 | Lebensart


Bilder: © ÖGER-Archiv<br />

The Marmara Beach Club<br />

Der Beach Club des Hotels<br />

The Marmara liegt versteckt<br />

in der Bucht von Torba.<br />

Musik von Dean Martin<br />

bis Café del Mar, ein angenehmes<br />

Publikum und sehr<br />

freundliche Servicekräfte<br />

sorgen für einen entspannten<br />

Tag am Meer.<br />

Insidertipp: Probieren Sie<br />

den frischen Melonensaft!<br />

Dodo Beach<br />

In einer einsamen Bucht am<br />

Rande des Ortes Yalikavak<br />

gelegen. Dodo Beach ist einer<br />

der ältesten Beach Clubs<br />

Bodrums, was man leider<br />

auch an der einen oder anderen<br />

Stelle merkt. Ein großes<br />

Plus sind allerdings seine<br />

idyllische Lage und das<br />

kristallklare Wasser.<br />

Insidertipp: Vergessen Sie<br />

Ihre Taucherbrille nicht!<br />

Sarnic Beach Club<br />

In der Bucht von Bitez.<br />

Auf einem Hügel angelegt,<br />

verteilen sich die verschieden<br />

Sonnenplattformen<br />

ter ras sen förmig in der grünen<br />

Anlage. Überall sind<br />

Liegen oder Loungekissen<br />

ausgelegt.<br />

Insidertipp: Die Bucht<br />

ist bekannt für ihr eiskaltes<br />

Wasser und an heißen<br />

Sommertagen eine wahre<br />

Wohltat.<br />

Beyaz Beach Club<br />

In Bitez. Der Beach Club<br />

besteht aus einer großen<br />

Sonnenplattform und wird von<br />

den Inhabern eines bekannten<br />

Bodrumer Nachtclubs betrieben.<br />

House-Musik-Liebhaber<br />

kommen hier definitiv auf<br />

ihre Kosten und werden auf<br />

das Nachtleben Bodrums<br />

eingestimmt.<br />

Insidertipp: Einige DJs bieten<br />

ihre eigenen Mix-CDs <strong>zum</strong><br />

Verkauf an.


Der sanfte Muskelmann<br />

Pumping<br />

Ercan<br />

Bodybuilder gelten als merkwürdige<br />

Freaks. Auf den ersten Blick<br />

stimmt das, auf den zweiten lässt<br />

sich aber weit mehr entdecken,<br />

wie die Geschichte von Ercan<br />

Demir zeigt. Wie aus einem<br />

anatolischen Bauernjungen ein<br />

Vizeweltmeister wird. Peter Künzel<br />

Peter Künzel und Michael Reitmeier haben das Leben des sanften<br />

Muskelmanns ein Jahr lang mit der Kamera begleitet. Seien Sie jetzt<br />

schon gespannt auf die bewegende Dokumentation, welche ab Oktober<br />

2011 erscheint! Näheres dazu erfahren Sie in der nächsten Ausgabe.<br />

8 | Sport


Er schnauft schwer, quält sich, die<br />

Adern pulsieren. Das große XXXL-<br />

Logo auf seiner Brust ist durchgeschwitzt.<br />

Auf der Beinpresse<br />

liegen 360 kg. Die grob geschweißte<br />

Maschine wirkt gnadenlos.<br />

Achtzehn schwere Scheiben, auf einem<br />

Schlitten, der steil nach oben<br />

gestemmt werden muss; darunter,<br />

am Boden liegend eingespannt:<br />

Ercan Demir.<br />

In dieser Maschine endete<br />

seine Karriere.<br />

Unter der extremen<br />

Last reißt im Juli 1996<br />

Ercans Ober armmuskel;<br />

zu groß war<br />

die Belastung, und<br />

sein Trainingspartner<br />

eine Sekunde zu spät,<br />

um noch zu helfen.<br />

Nach dieser schweren<br />

Verletzung und der folgenden<br />

Zwangspause<br />

kehrt er nicht mehr<br />

zurück, bis heute,<br />

zehn Jahre später, im<br />

Frühling 2010. Jetzt<br />

will es Ercan Demir<br />

noch einmal wissen. Sein Ziel: die<br />

Weltmeisterschaft im Amateur-<br />

Bodybuilding im Herbst in Antalya.<br />

Auf dem<br />

Weg zur<br />

B o d y<br />

building<br />

WM<br />

in der Türkei<br />

Ercans Heimat sind die Weiten<br />

Westanatoliens: eine sanfte Hügellandschaft.<br />

Hier ist Ercan aufgewachsen,<br />

in „seinem“ Dorf Alaca, gut zweihundert<br />

Kilometer südwestlich von<br />

Samsun und der Schwarzmeerküste<br />

entfernt. Als zweiter Sohn der<br />

Familie Demir ist er, der Nachzügler,<br />

1970 geboren.<br />

Vor großen Wettkämpfen,<br />

wie auch<br />

jetzt, kehrt Ercan immer<br />

ein paar Tage zurück<br />

in sein Dorf, weil<br />

ihn die Landschaft<br />

und die Ruhe an diese<br />

sehr glücklichen<br />

Jahre seiner frühen<br />

Kindheit erinnern.<br />

Hier, im Dorf, begann<br />

auch seine<br />

Leidenschaft für den<br />

Sport. Im Kleinen,<br />

draußen, auf der<br />

Straße, beim Spielen<br />

und Kicken mit seinen<br />

Freunden. Ercan<br />

hat Talent, merkt<br />

aber auch schnell,<br />

dass erst Einsatz und Wille dazu<br />

kommen müssen, um besser zu<br />

sein, als die anderen, und Respekt zu<br />

bekommen. Eine Erfahrung, die ihn<br />

prägt. Er ist nicht vom Ball zu trennen<br />

und spielt oft bis in die späten<br />

Abendstunden.<br />

Die Kindheit endet für ihn abrupt,<br />

als seine Eltern sich entschließen,<br />

ins Ausland zu gehen. Ins ferne<br />

Deutschland, um dort für die<br />

Familie Geld zu verdienen. Ercan<br />

bleibt allein mit der Schwester und<br />

dem Bruder bei der Großmutter im<br />

Dorf zurück. Er ist erst sechs, und<br />

muss jetzt neben der Schule in der<br />

kleinen Landwirtschaft mithelfen.<br />

Nachmittags hütet er die Ziegen der<br />

Familie auf den umliegenden Feldern<br />

und Hügeln. Für Fußball bleibt nur<br />

noch wenig Zeit.<br />

Als auch der große Bruder Ercans<br />

Eltern nach Deutschland folgt,<br />

kommen Ercan und seine große<br />

Schwester in die Hauptstadt Ankara,<br />

vom Dorf in die unübersichtliche<br />

Großstadt: Ein hartes Pflaster für<br />

ein Kind. Noch keine zehn Jahre alt,<br />

behauptet sich Ercan trotz des neuen<br />

und schwierigen Umfelds. Er<br />

spielt Fußball, in den Straßen und<br />

Hinterhöfen Ankaras. So gut, dass er<br />

sich durchsetzt, Respekt erfährt, und<br />

immer besser wird.<br />

weiter auf Seite 10 ...<br />

Bilder: © privat, © Wolfgang Gruber<br />

Bei Shows ist die Definition der Muskeln wichtig Pumpen im eigenen Fitness-Studio Mit Freundin Matina Theodorou<br />

Sport | 9


Vor seinem Studio in München<br />

Endlich, 1980, wird auch er von seinen<br />

Eltern nach München geholt.<br />

Wieder eine fremde Welt. Alles<br />

ist neu. Die Sprache, die Stadt, die<br />

Menschen. Ercan kommt in die<br />

Schule, alles wirkt fremd, bis zur ersten<br />

Sportstunde, und dem Moment,<br />

in dem er den Ball <strong>zum</strong> ersten Mal berührt.<br />

Seinem Lehrer ist sofort klar,<br />

dass Ercan ein Ausnahmetalent ist,<br />

und er empfiehlt ihm, in einen Verein<br />

zu gehen. Ercan ist ehrgeizig und begreift,<br />

das Sport seine große Chance<br />

ist. Er wird immer besser, kommt zu<br />

1860 München, und später, mit 15<br />

Jahren, wird er, der Straßenkicker<br />

aus Alaca, der neue Mittelfeld-Star<br />

des FC Bayern München.<br />

Mit seinen schwarzen Locken,<br />

schnell und wendig, führt er<br />

im Mittelfeld Regie, darf bei<br />

Werbespots vor der Kamera dribbeln<br />

und ist auf dem besten Weg<br />

eine der Nachwuchshoffnungen des<br />

FC Bayern zu werden. Für Ercan ist<br />

Fußball die Chance, erfolgreich und<br />

reich zu werden. So reich wie Dieter<br />

Hoeneß oder Rumenigge. Er will das<br />

nicht in erster Linie für sich, sondern<br />

auch, weil er hofft, so seine Eltern erlösen<br />

zu können: den Vater von der<br />

schweren Fabrikarbeit, die Mutter<br />

vom vielen Putzen, und ihnen vielleicht<br />

eines Tages die Rückkehr in ihr<br />

Dorf zu ermöglichen.<br />

Doch dann der Schock: Kreuz bandriss.<br />

Noch heute denkt er oft darüber<br />

nach, wie sich sein Leben<br />

entwickelt hätte, ohne diese fatale<br />

Körperdrehung, ohne dieses<br />

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plötzliche Ende; und was alles anders<br />

gelaufen wäre, wenn damals<br />

sein Kreuzband nicht so kompliziert<br />

gerissen wäre. Es sind nur Momente,<br />

die ihn kurz abschweifen und träumen<br />

lassen. Dann ist er wieder ganz<br />

im Hier und Jetzt, 24 Jahre später,<br />

bei der Vorbereitung auf sein letztes<br />

großes Ziel als Sportler. Wenn<br />

alles klappt mit der WM, wird er es<br />

danach etwas ruhiger angehen lassen,<br />

und vielleicht in ein paar Jahren<br />

zurück in die Türkei irgendwo ans<br />

Meer ziehen. Bis dahin ist der Weg<br />

aber noch weit.<br />

Sommer 2010: Ercan ist mitten in<br />

der Vorbereitung. 6 Monate bis zur<br />

WM. Er wiegt 125 Kilogramm bei<br />

1,70 m. Er wirkt wie ein Bär, einzig<br />

sein Gesicht erinnert an den<br />

Zehnjährigen. Die sanften Augen,<br />

die vorsichtige Art. Nur die Locken<br />

fehlen, sein Kopf ist heute kahl rasiert.<br />

Er trägt weite Sportkleidung,<br />

XXXL. Er isst 6000 Kalorien am<br />

Tag, vor allem Proteine und komplexe<br />

Kohlenhydrate. Kein Fett,<br />

kein Zucker, alles streng nach Plan.<br />

Die Massephase dient dem gezielten<br />

Gewichts- und Muskelaufbau.<br />

Dann folgen drei harte Monate Diät,<br />

um bis zur WM von 125 kg auf 95<br />

kg abzunehmen, und sich möglichst<br />

„ausdefiniert“ zu präsentieren. Eine<br />

Tortur, die härteste Disziplin verlangt,<br />

und ihn völlig auszehren wird.<br />

Ein merkwürdiges Paradoxon dieses<br />

Sports, dass die Sportler am Tag des<br />

Wettkampfes, wenn sie am stärksten<br />

aussehen, am schwächsten sind, und<br />

ihnen vor Hunger fast schwarz vor<br />

Augen wird.<br />

Nach dem Kreuzbandriss hat Ercan<br />

sofort wieder angegriffen und weiter<br />

gekämpft. Als Sportler hatte Ercan<br />

gute Voraussetzungen, entscheidend<br />

war aber sein Biss. Er trainierte<br />

ohne Kompromisse. Und wieder<br />

wurde er entdeckt: Auf seiner ersten<br />

Münchner Meisterschaft, die<br />

er auf Anhieb gewann. Der Begin<br />

von Ercans zweiter<br />

Karriere.<br />

Nach mehreren türkischen<br />

Meister -<br />

schaften in Folge<br />

und dem Gewinn der Jugend welt -<br />

meister schaft, übernahm Ercan ein<br />

Studio im Münchner Dreimühlenviertel.<br />

Die vielen Pokale hinter<br />

dem Tresen und die Fotos an<br />

den Wänden erzählen von seinen<br />

Erfolgen. Sportler aus aller Herren<br />

Länder und unterschiedlichsten<br />

Kulturen trainieren hier. Er hat für<br />

alle immer ein offenes Ohr. Für ihn<br />

ist es nicht entscheidend, woher jemand<br />

kommt, woran er glaubt, oder<br />

welche Hautfarbe er hat. Ercan weiß<br />

aus eigener Erfahrung, dass ein guter<br />

Charakter und Toleranz entscheidender<br />

sind, und jeder eine Chance<br />

verdient hat.<br />

Jetzt konzentriert er sich ganz auf<br />

die WM. Je näher der Wettkampf<br />

rückt, desto schwächer fühlt er sich.<br />

Der Körper hat fast alles an Fett und<br />

Wassereinlagerungen verloren. Er<br />

wiegt jetzt 98 kg. Er wirkt kantig und<br />

die Konturen der Muskeln werden<br />

immer schärfer. Er ist jetzt, nur zehn<br />

Tage vor der WM, schon sehr gut in<br />

Form.<br />

Am 12. Dezember 2010 ist es soweit:<br />

Ercan Demir steht auf der Bühne. In<br />

Top-Form, zu Hause, in der Türkei,<br />

nahe Antalya. Die Mutter ist extra<br />

aus dem Dorf gekommen, mit seinen<br />

Geschwistern, seiner Freundin<br />

und Freunden. Von hunderten Fans<br />

wird er gefeiert. Er hat die Form seines<br />

Lebens.<br />

Nur Ercan selbst wirkt jetzt inmitten<br />

des Lärms ganz ruhig, und bei<br />

sich. Zufrieden und ausgeglichen, in<br />

Gedanken zu Hause im Dorf, bei seinem<br />

verstorbenen Vater, der auf einem<br />

der weiten Hügel, wo Ercan<br />

als Kind die Ziegen gehütet hat,<br />

an erhabener Stelle begraben liegt.<br />

Und es ist ganz so, als wäre Ercan<br />

jetzt in Gedanken an diesem Ort,<br />

im Abendrot seiner anatolischen<br />

Heimat, und mit seinem letzten großen<br />

Auftritt endlich am Ziel seines<br />

weiten Weges und wieder zu Hause<br />

angekommen.<br />

Dass er auch sportlich triumphiert,<br />

und in einem Feld härtester<br />

Konkurrenten Vizeweltmeister wird,<br />

erscheint jetzt fast nebensächlich.<br />

10 | Sport


Fotowettbewerb<br />

Sie sehen hier eine Auswahl der Sieger des letzten Jahres<br />

ÖGER TOURS – Urlauber und Fotografen aufgepasst<br />

Ihr schönstes Türkeibild kommt bei uns zu Wort!<br />

Der ÖGER-Fotokalender 2012.<br />

Mitmachen ist ganz einfach: Schicken Sie uns Ihr schönstes Bild aus Ihrem Türkei-Urlaub.<br />

Unter www.oeger.de/fotowettbewerb finden Sie alle Teilnahmebedingungen.<br />

Hier können Sie auch ganz einfach Ihr Foto hochladen.<br />

Machen Sie mit und schicken Sie uns Ihre<br />

schönsten, interessantesten, lustigsten und<br />

aufregendsten Türkeibilder. Ob Sie Ihren<br />

Türkei-Urlaub schon erlebt haben oder Sie<br />

die Vorfreude auf den wohlverdienten Urlaub<br />

noch genießen.<br />

Die besten zwölf Bilder werden im ÖGER-<br />

Fotokalender 2012 präsentiert und prämiert,<br />

der <strong>zum</strong> Jahresende erscheint.<br />

Wir freuen uns über Ihr Wort <strong>zum</strong> Bild.<br />

Ein lustiges Urlaubserlebnis, ein wertvoller<br />

Urlaubstipp für unsere Leser oder ein lieber<br />

Urlausgruß für Familie oder Freunde.<br />

Schreiben Sie uns an hallotuerkei@oeger.de!<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

www.oeger.de/fotowettbewerb.<br />

Die Gewinnerbilder und dazu Ihre<br />

Erzählungen, Tipps oder Grüße werden<br />

in der November Ausgabe hallo türkei<br />

veröffentlicht.<br />

1.<br />

Preis:<br />

Urlaub + Titelbild<br />

1 Woche Urlaub an der Türkischen Riviera im 5-Sterne<br />

Hotel SENTIDO Perissia in Side, All Inclusive, inkl. Flug<br />

für 2 Personen.<br />

Für unseren Hauptgewinner wird automatisch das Titelbild<br />

des Kalenders reserviert.<br />

2.-4. Preis:<br />

5.-12.<br />

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Spiele<br />

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in Form einer tollen<br />

Geschenkpackung inklusive einer<br />

Raki Flasche von Yeni Raki.


Bilder: © ÖGER-Archiv, © Frank Rieder, fotolia © cphoto, © .m.i.g.u.e.l., © Djiny, © Valeriya Shmidt<br />

Ferien<br />

mit<br />

Schild<br />

kröte<br />

Der Strand ist fast 5 km lang und<br />

besteht aus feinem, goldfarbenem<br />

Sand, der sanft ins Wasser abfällt. An<br />

diesem Nachmittag im Mai ist es hier<br />

ruhig, nur eine Handvoll Badegäste<br />

sind, im tuckernden Motorboot mit<br />

uns angekommen. Vor uns das Meer,<br />

hinter uns eine stille Lagune und ein<br />

Wald von Schilf, das sich in der Brise<br />

wiegt.<br />

Kein Hotel, keine Strandbar<br />

mit Discomusik, keine<br />

Motorboote und Jetskis –<br />

ein Idyll.<br />

Wäre es nach dem Willen internationaler<br />

Hoteliers gegangen, stünden<br />

an diesem Traumstrand jetzt mehrere<br />

Ferienanlagen. Die erste, mit<br />

1800 Betten, war Ende der 1980er<br />

Jahre geplant, die Fundamente<br />

schon gegossen. Dass es nicht so<br />

gekommen ist, aber Dalyan dennoch<br />

zu Bekanntheit und bescheidenem<br />

Wohlstand gelangte, ist einer<br />

Schildkröte zu verdanken.<br />

Die Schildkröte heißt Unechte<br />

Karettschildkröte (Caretta caretta),<br />

wird bis zu 1,20 m lang und bis zu<br />

110 kg schwer und lebt in tropischen<br />

und subtropischen Gewässern.<br />

Ihr Bestand ist gefährdet, denn sie<br />

legt ihre Eier nur genau dort ab,<br />

wo sie selbst aus dem Ei geschlüpft<br />

ist, und dabei kommen ihrer Brut<br />

nicht nur natürliche Fressfeinde<br />

wie Füchse, wilde Hunde, große<br />

Krebse und Fische in die Quere,<br />

sondern auch der Mensch. Die kleinen<br />

Schildkröten schlüpfen nachts<br />

und bewegen sich zielstrebig auf die<br />

stärkste Lichtquelle zu, normalerweise<br />

das Mondlicht oder die aufgehende<br />

Sonne über dem Meer, heute<br />

leider auch die vielen Lichter unserer<br />

Zivilisation. Der Bau der Hotelanlage<br />

hätte für die Karettschildkröten<br />

am Istuzu-Strand das Ende bedeutet.<br />

Verhindert wurde dies von<br />

der Engländerin June Haimhoff,<br />

die gemeinsam mit dem WWF erreichte,<br />

dass der Istuzu-Strand, das<br />

Schilfgebiet, das antike Kaunos und<br />

Dalyan <strong>zum</strong> Naturschutzgebiet erklärt<br />

wurden.<br />

Der Istuzu-Strand ist in der<br />

Eiablagezeit von Mai bis September<br />

nun von 8 Uhr abends bis 8 Uhr<br />

morgens für Besucher gesperrt,<br />

eine Patrouille sorgt für den Schutz<br />

der Gelege und für das Einsammeln<br />

des Mülls, die Zahl der hölzernen<br />

Liegen ist auf 850 begrenzt und es<br />

gibt nur drei Cafés, einige Duschen<br />

und Umkleiden. Die Gelege werden<br />

mit Drahtkörben geschützt und man<br />

hat eine kleine Auffangstation gebaut<br />

für Schlüpflinge, die es nicht bis ins<br />

Meer geschafft haben.<br />

Fischreusen (türkisch Dalyan) werden<br />

auch heute noch aufgestellt.<br />

Die meisten der ehemaligen Fischer<br />

haben sich jedoch zur Dalyan-<br />

Bootskooperative zusammengeschlossen<br />

und leben davon, die<br />

Urlauber zu den Sehenswürdigkeiten<br />

der Umgebung zu fahren. Das Boot<br />

ist nämlich das Hauptverkehrsmittel<br />

in dieser einst von der Malaria geplagten<br />

Flusslandschaft.<br />

Leise tuckernd bewegt<br />

sich unser Boot auf dem<br />

Rückweg durch das Flussdelta<br />

- Schilf, soweit das<br />

Auge reicht.<br />

Wir gleiten an den Felsengräbern der<br />

Könige des antiken Kaunos vorbei.<br />

In Dalyan blicken wir vom Flüsschen<br />

aus auf Restaurant-Terrassen<br />

und in lauschige Hotelgärten. Ein<br />

12 | Unterwegs


Urlaub<br />

in<br />

Dalyan<br />

Stadtentwicklungsplan begrenzt die<br />

Bebauungsdichte und die Höhe der<br />

Gebäude auf zwei Stockwerke. Es<br />

gibt eine nicht geringe Anzahl von<br />

Cafés, Restaurants, Bars und Musik-<br />

Clubs, aber der Charme Dalyans hat<br />

sich trotzdem bewahrt, die Hotels<br />

sind klein und haben fast alle familiären<br />

Charakter. Für das Abendessen<br />

finden wir ein Plätzchen direkt am<br />

Fluss und bummeln anschließend<br />

noch durch den Ort. Ferien sind<br />

hier eher ruhig und beschaulich,<br />

die Stille des Wassers überträgt sich<br />

aufs Gemüt. Wem Dalyan schon zu<br />

hektisch und überlaufen sein sollte,<br />

der fährt einfach weiter flussaufwärts<br />

nach Köycegiz am gleichnamigen<br />

See, wo nur der jeden Montag<br />

stattfindende (und besuchenswerte)<br />

Wochenmarkt für Abwechslung<br />

sorgt.<br />

Das antike Kaunos ist nur per Boot<br />

zu erreichen (am besten startet man<br />

frühmorgens), lag einst am Meer und<br />

besaß einen florierenden Hafen, von<br />

dem aus Salz, Salzfisch, das Harz des<br />

Amberbaums und Feigen exportiert<br />

wurden. Die Legende erzählt von der<br />

Liebe der karischen Königstochter<br />

Byblis zu ihrem Bruder Kaunos,<br />

der vom Vater dieser verbotenen<br />

Leidenschaft wegen verbannt wurde.<br />

Die untröstliche Byblis<br />

weinte daraufhin so viele<br />

Tränen, dass aus ihnen ein<br />

Fluss entstand - der Dalyan.<br />

Akropolis, Theater für 5000<br />

Zuschauer, römisches Bad, Palestra,<br />

Brunnengebäude, Tempel und<br />

Felsengräber zeugen noch heute vom<br />

einstigen Wohlstand der Stadt, deren<br />

Lage dennoch nicht günstig gewählt<br />

war: Ihre Bewohner litten ständig an<br />

Malaria und der Hafen verlandete.<br />

Der Geruch nach Schwefelwasserstoff<br />

behagt nicht jedem, aber nach etwas<br />

Überwindung macht es Spaß,<br />

bis <strong>zum</strong> Hals in den weichen, warmen<br />

Schlamm zu tauchen. Schöner<br />

soll er machen und 10 Jahre jünger.<br />

Während er trocknet, ist Zeit für eine<br />

lustige Foto-Session. Abwaschen<br />

lässt sich die Körperpackung in<br />

einem Becken mit 39°C heißem,<br />

schwefelhaltigem und leicht radioaktivem<br />

Thermalwasser. Dieses natürliche<br />

Wellness-Center liegt nur<br />

4 km flussaufwärts. Frühmorgens<br />

oder am späten Nachmittag, wenn<br />

die Tagesausflügler aus Marmaris<br />

oder Fethiye schon wieder auf<br />

der Heimreise sind, kann man die<br />

Schlammzeremonie mit etwas Glück<br />

auch ziemlich allein genießen. Noch<br />

weiter nördlich, in Sultaniye am<br />

Westufer des Köycegiz-Sees entspringen<br />

schwefelhaltige Quellen.<br />

Urlaub in in Dalyan muss aber nicht<br />

nur heißen, „die Seele baumeln zu<br />

lassen“: In der Umgebung ist auch<br />

Mountainbiking, Wandern, Reiten,<br />

Canyoning und Rafting auf dem<br />

Dalaman-Fluss möglich.<br />

Egal, womit man seine Ferien<br />

verbracht hat, am Ende fällt der<br />

Abschied schwer. Martina Fronzek<br />

Buchbar in Ihrem Reisebüro<br />

Unterwegs | 13


Zafer Yurtseven – Portrait<br />

eines türkischen Künstlers<br />

Romantische Lieder. Aber<br />

auch nachdenkliche Texte,<br />

die seinen Blick auf das<br />

Leben reflektieren. Zafer<br />

Yurtseven vereint viele<br />

musikalische Strömungen<br />

– sowie zwei Nationen:<br />

Als Künstler arbeitet er in<br />

Deutschland und seiner<br />

Heimat Türkei. Und geht<br />

neue Wege. Alexandra Petersen<br />

Informationen über Zafer<br />

Yurtseven, seine CD’s, aktuelle<br />

Projekte und Termine unter<br />

www.dataproduktion.de<br />

www.zaferyurtseven.com<br />

14 | Zu Besuch bei


Eine Widmung an seinen verstorbenen<br />

Vater – mit seinem aktuellen<br />

Album „Kecé – Daglar“ hat Zafer<br />

Yurtseven diese persönliche Geste<br />

ausgedrückt. Denn für den 1974<br />

in Istanbul geborenen Musiker ist<br />

Sah Ismail Yurtseven mehr als ein<br />

Vater. „Ohne ihn wäre ich sicher nie<br />

so sehr mit Musik in Berührung gekommen,<br />

dass sie heute Beruf und<br />

meine Berufung ist“, vermutet Zafer<br />

Yurtseven. Aus einer Musikerfamilie<br />

stammt der in Okmeydanin, einem<br />

Bezirk von Istanbul, kommende<br />

Yurtseven nicht. Jedoch hat Musik<br />

ihn geprägt: „Einige meiner Onkels,<br />

mein Großvater, alle haben musiziert.<br />

Und mein Vater hat immer gesungen,<br />

den ganzen Tag. Er hatte eine schöne<br />

Stimme“, erzählt Yurtseven. So wie<br />

der junge Türke selber. So sei ihm<br />

sein beruflicher Weg früh bewusst<br />

gewesen: Ein Leben als Musiker, der<br />

von der Kunst leben könne. Vor allem<br />

erste Kontakte mit türkischen<br />

Musikern und Sängern in Bars und<br />

Cafés in Istanbul, in denen Zafer als<br />

junger Mann arbeitete, hätten dieses<br />

Ziel unterstützt. „Des Öfteren bin ich<br />

dort auch auf die Bühne gegangen<br />

und habe <strong>zum</strong> Publikum gesungen“,<br />

erzählt der 37-jährige. Bereits damals<br />

waren es auch eigene Texte und<br />

Melodien, die Yurtseven präsentierte.<br />

Kreatives Interesse an Deutschland<br />

Fortan konzentrierte sich der passionierte<br />

Musiker auf sein berufliches<br />

Ziel: Erst in einem Bildungszentrum<br />

seiner Heimatstadt, in dem er mit<br />

17 Jahren mit türkischen Volkstanz<br />

in Berührung kam. Dann selber als<br />

Tanzlehrer, der mit gerade 20 Jahren in<br />

Istanbul eine eigene Folklore-Musik-<br />

Schule eröffnete. „Ungefähr zur selben<br />

Zeit bin ich mit anderen Musikern<br />

viel in Europa herum gereist und auch<br />

nach Deutschland gekommen“, erzählt<br />

Zafer. Das Land habe ihn schon<br />

länger interessiert, da er viel Gutes gehört<br />

habe: „Einer meiner Cousins hat<br />

mir oft von Berlin vorgeschwärmt. Es<br />

sei eine große Stadt, jedoch auch eine<br />

sehr saubere und ordentliche. Und es<br />

gäbe dort viele Restaurants und Bars“.<br />

Inspirationen, die aus dem Leben<br />

kommen Zafer Yurtseven ging 2001<br />

nach Berlin – ohne ein Wort Deutsch<br />

und nur mit einem in der Stadt lebenden<br />

Onkel als einzige ihm bekannte<br />

Person. Von diesen ersten Wochen<br />

in der ihm damals fremden Stadt erzählt<br />

er bei seinen Auftritten gern<br />

– wie auch von den Dingen, die um<br />

ihn herum passieren und die er genau<br />

beobachtet. „Her türkü bir hayattir.<br />

Her hayat bir dünyadir“, heißt es in<br />

seinem aktuellen Album. Frei übersetzt:<br />

„Jedes Lied ist wie ein Leben,<br />

jedes Leben ist wie eine Welt!“ Überall<br />

findet Yurtseven diese Inspirationen:<br />

Im Rückblick auf seine eigene unbeschwerte<br />

Kindheit in Istanbul,<br />

die er auf seiner neuen CD in einem<br />

Gedicht thematisiert hat. In einer<br />

musikalischen Geschichte über seine<br />

Tochter. Oder in den Literaten und<br />

Dichtern der Türkei, wie Pir Sultan<br />

Abdal und Asik Veysel, die sich vor<br />

tausend oder zweitausend Jahren<br />

bereits sehr frei und offen in ihren<br />

Gedanken geäußert haben. So wie es<br />

auch Zafer Yurtseven macht, der sich<br />

als einen weltoffenen und auch seinem<br />

Heimatland kritisch gegenüber<br />

stehenden Menschen sieht. Das was<br />

er in der Türkei wie in Deutschland<br />

erlebt, möchte er in seinen Liedern<br />

ausdrücken. Interesse an Rockmusik<br />

und türkischem Theater Und dann ist<br />

da der andere Zafer, der Rockmusik<br />

hört und mit anderen Rockmusikern<br />

<strong>zum</strong> Besten gibt. Und auf die Frage<br />

nach künstlerischen Vorbildern sagt:<br />

„Michal Jackson!“ So vielseitig, so<br />

perfekt in seiner Gesamtheit aus<br />

Musik, Tanz, Choreografie sei kein<br />

anderer. Vielleicht ein Grund warum<br />

Yurtseven bis heute alles gern in<br />

eigener Regie macht und sein Texter,<br />

Komponist, Produzent und Designer<br />

seiner CD’s ist. Und seit Kurzem<br />

auch als Organisator eines aus der<br />

Türkei kommenden Theaterstücks<br />

in Deutschland agiert – mit der<br />

Schauspielerin Günay Karacaoglu<br />

als Protagonistin, die in Yurtsevens<br />

Heimat längst ein Star ist. Mit ihr<br />

und ihrem Ensemble plant er weitere<br />

Auftritte in deutschen Städten,<br />

<strong>zum</strong> Beispiel in Hamburg oder Köln.<br />

Wieder in seinem Sinne: „Jedes Stück<br />

ist eine Welt“.<br />

Bilder: © dataproduktion<br />

Zu Besuch bei | 15


3<br />

EMEL<br />

Spezialgebiet:<br />

Shopping-Insiderin.<br />

Schuhverkauf ab Werk,<br />

Klamottenschnäppchen,<br />

günstige Taschenreparatur,<br />

süße Spezialitäten „to go“ –<br />

die guten Tipps kennt sie alle.<br />

Ein Organisationstalent ist sie<br />

dazu.<br />

Engelsweisheit: Es gibt keinen<br />

besseren Jungbrunnen als ein<br />

Freundinnen-Wochenende.<br />

CATHRIN<br />

Spezialgebiet: Witz,<br />

Charme und Esprit. Mit ihr<br />

an der Seite ist man immer<br />

in exzellenter Gesellschaft<br />

und fühlt sich bestens<br />

unterhalten.<br />

Engelsweisheit: Schlafen<br />

kannst Du später noch.<br />

VERENA<br />

Spezialgebiet:<br />

Spontaneität und<br />

Kreation. Einen neuen<br />

<br />

Geschichten erzählen,<br />

verrückte Aktionen starten<br />

und Details entdecken, die<br />

sonst keiner sieht – das ist<br />

ihr Ding.<br />

Engelsweisheit: Irgendwie<br />

kriegt man den Koffer dann<br />

doch immer wieder zu…


„Du sollst nie einen Mann losschicken für einen<br />

Frauenjob.“ Was für eine treffende Erkenntnis aus dem<br />

Actionfilm „3 Engel für Charlie“ mit Drew Barrymore<br />

und ihren reizenden Schauspielerkolleginnen Lucy<br />

Liu und Cameron Diaz! – Sie kennen den Streifen<br />

sicherlich. Der Job lautete diesmal „Amüsiert euch<br />

prächtig in Istanbul, kleidet euch neu ein, bringt<br />

Geschenke und Impressionen mit und investiert<br />

in eine neue Frisur und strahlende Haut!“ Die drei<br />

Engel waren diesmal meine Mädels und ich. Cathrin,<br />

Emel und Verena – 3 Engel für Istanbul. Da gibt es<br />

einiges zu erzählen! Verena Schulz<br />

Bilder: © ÖGER-Archiv, fotolia © Felix Pergande, © Visual Concepts<br />

Kurz vor Weihnachten, im Dezember letzten Jahres<br />

verbrachten wir spontan ein verlängertes Mädels-<br />

Wochenende in Istanbul. Schon auf dem Hinflug<br />

hatten wir jede Menge Spaß beim Pläneschmieden<br />

für den Städtetrip, dem Erstellen der Shoppingliste und<br />

dem Promi- und Lifestyle-Update aus „Gala“ und „Schöner<br />

Wohnen“. Strahlende Sonne empfing uns am Atatürk-<br />

Flughafen. Mit dem Taxi setzten wir bequem von der Altstadt<br />

auf die europäische Neustadtseite über. Mitten im Herzen<br />

des Stadtteils Beyoğlu, in unmittelbarer Nähe zur berühmten<br />

Einkaufsstraße İstiklal Caddesi und dem Taksim-Platz, bezogen<br />

wir unser 4-Tages-Quartier, das 3-Sterne Hotel Residence.<br />

Natürlich gönnten wir uns erst einmal einen Willkommens-<br />

Prosecco in unserem 2-Raum-Appartment (einfach eingerichtet,<br />

aber sauber und gemütlich). In der Trendmetropole<br />

braucht man eine Trendfrisur. Also machten wir uns auf<br />

<strong>zum</strong> Frisörsalon „Picasso“ in Bakirköy. Waschen, Tönen,<br />

Schneiden, Fönen – ein sehr großer Spaß! Und wo wir schon<br />

mal da waren, buchten wir auch eine Gesichtsbehandlung.<br />

All Inclusive - die Reisekasse schonende 70 Euro alles zusammen.<br />

Vier Stunden Beautyprogramm später waren wir<br />

begehrenswert schön und bereit für die erste Nacht in der<br />

City. Unseren Mitternachtssnack nahmen wir im angesagten<br />

Restaurant „Nature & Peace“ ein und passten gerade richtig<br />

die Verwandlung des Restaurants in eine angesagte Disco-<br />

Bar ab. Hier blieben wir und lernten sogar ein paar türkische<br />

Serienstars kennen. Der Tag stand ganz im Zeichen des<br />

Shoppings. Deshalb starteten wir bei einem ausgedehnten und<br />

sehr schmackhaften Frühstück im stylishen „The House Café“<br />

in der İstiklal Caddesi. Ich weiß nicht, wie viele Kilometer wir<br />

an diesem Tag zurückgelegt haben, aber wir waren gefühlt<br />

in jedem Geschäft und in jeder Passage der Einkaufszone.<br />

Die Shoppingbilanz konnte sich sehen lassen: Viele ausgefallenen<br />

Teile <strong>zum</strong> günstigen Preis – Smart Shopping kann<br />

so einfach sein! Meine Highlights waren das traditionsreiche<br />

Einrichtungshaus „Paşabahçe“, der riesige „Mango“-<br />

Outlet-Store und die vielen Süßwaren-Läden mit exquisiten<br />

Köstlichkeiten. Nach einem kleinen Power-<br />

Schläfchen im Hotel spazierten wir durchs Viertel <strong>zum</strong><br />

Lokal „Canım Cigerim“ in Beyoglu/Asmalimescit.<br />

Dort wurde aufgetischt was nur Platz fand: Frisches<br />

Gemüse, Kräuter, Pasten, Cremes und Fladenbrot,<br />

dazu bestellten wir Leberspieße und frischen Ayran.<br />

Den Abend ließen wir bei einem Kaffee im sehr feinen<br />

„Leb-i derya“-Restaurant im obersten Stockwerk<br />

des Hotels „Richmond“ mit atemberaubendem<br />

Panoramablick über Istanbul ausklingen. Den nächsten<br />

Tag verbrachten wir mit „Ergänzungsshopping“,<br />

was wahlweise bedeutete, die Lücken auf der<br />

Shoppingliste zu füllen, Mitbringsel zu organisieren<br />

oder einfach das restliche Budget zu verprassen.<br />

Unser letzter Abend in Istanbul sollte besonders werden.<br />

Also fuhren wir dann mit der roten nostalgischen<br />

Straßenbahn vom Taksim-Platz durch die İstiklal-<br />

Straße bis zur Endstation „Tünel“. Von dort nahmen<br />

wir die unterirdische Standseilbahn nach Karaköy und<br />

genossen die magische Atmosphäre der Metropole auf<br />

einer Fährfahrt vom Wasser aus. Unser Ziel war das<br />

Studentenviertel Ortaköy. Nach einem Bummel durch<br />

die Straßen und ein, zwei Rotwein in einer netten Bar<br />

fuhren wir zurück <strong>zum</strong> Taksim-Platz und machten die<br />

Nacht bis <strong>zum</strong> frühen Abflug am nächsten Morgen in<br />

einem Straßencafé durch – in dem Wissen, dass wir<br />

unseren Job erfolgreich erfüllt hatten.<br />

Buchen Sie bequem in Ihrem Reisebüro<br />

Unterwegs | 17


Meriem<br />

& Sultan Süleyman<br />

Eine deutsch-türkische<br />

Schauspielerin wird der<br />

Lieblingsstar des türkischen<br />

Fernsehpublikums und dreht<br />

in Istanbul „Das prächtige<br />

Jahrhundert“ – eine Fernsehserie<br />

über den osmanischen Sultan<br />

Süleyman. Die Rolle in dem<br />

Historiendrama ist für Meryem<br />

aber auch eine Annäherung an<br />

das Heimatland ihres Vaters.<br />

Emel Elif Büber und Martina Fronzek<br />

Mittwochabends um 20.00 Uhr sitzt die halbe Türkei<br />

vor dem Fernseher und auch viele in Deutschland lebenden<br />

Türken verpassen keine Folge. Die im Januar<br />

2011 angelaufene Fernsehserie „Muhtesem Yüzyil“<br />

(„Das prächtige Jahrhundert“) des Privatsenders<br />

Show TV, ein Historiendrama im Seifenoperformat<br />

über Sultan Süleymans den Prächtigen, erreicht<br />

traumhafte 50% Einschaltquoten. Aber die Serie hat<br />

nicht nur begeisterte Anhänger, sondern schon vor<br />

der Ausstrahlung der ersten Folge auch empörte<br />

Reaktionen, Demonstrationen und Beschwerden bei<br />

der Aufsichtsbehörde für Film und Fernsehen (RTÜK)<br />

ausgelöst, die mit dem Verbot der Sendung drohte.<br />

Die Schauspielerin und Wahl-Berlinerin Meriem<br />

Sarah Uzerli spielt die weibliche Hauptrolle, die<br />

Sklavin Roxelana aus der Ukraine, die an den Hof<br />

Süleymans des Prächtigen gelangt, dort zu seiner<br />

Lieblingsfrau (Hürrem Sultan) aufsteigt und die<br />

Politik des osmanischen Reichs mit beeinflusst – eine<br />

Emanzipationsgeschichte aus dem 16. Jahrhundert.<br />

Für die junge Schauspielerin mit deutscher Mutter<br />

und türkischem Vater ist diese Rolle auch eine Reise in<br />

die Welt ihres Vaters, die sie bislang nur aus Besuchen<br />

bei Verwandten kannte. Wie sie sich in Istanbul<br />

fühlt? Sie fühlt sich türkisch. Sie fühlt sich deutsch.<br />

Sie fühlt sich wie Meriem, die momentan zwischen<br />

zwei Welten lebt und dabei ist, zu lernen, sich in beiden<br />

zu Hause zu fühlen. Lernen muss sie auch nach<br />

Drehschluss: türkische Vokabeln und Grammatik und<br />

natürlich ihren Text für den nächsten Drehtag. Viel<br />

Zeit für Privatleben bleibt da nicht.<br />

Im deutschen Fernsehen war Meriem bereits gut im<br />

Geschäft, wenn auch kein Star, als die Einladung <strong>zum</strong><br />

Casting für „Das prächtige Jahrhundert“ kam. Meriem<br />

hat den Sprung ins kalte Wasser gewagt und lebt nun<br />

seit 6 Monaten in dem Land, das sie zwar „zur Hälfte<br />

in sich trägt“, aber nur aus Urlauben kannte. Die Liebe<br />

zu ihrem Beruf und das Interesse an der Figur, die sie<br />

spielt, machten die Entscheidung leichter.<br />

Anders als zuvor in Deutschland, ist sie in Istanbul nun<br />

ein Promi und wird auf der Straße erkannt und angesprochen,<br />

manchmal sogar umarmt. Sie genießt dieses<br />

öffentliche Interesse, das zu einem Teil ihrer Persönlichkeit als<br />

Schauspielerin, <strong>zum</strong> Teil aber sicherlich auch ihrer Rolle der<br />

Hürrem gilt. Die negativen Reaktionen auf die umstrittene<br />

Serie haben ihr aber auch Angst gemacht. Sie war überrascht<br />

über Richtung und Ausmaß des Protests und sah sich schon<br />

im Flugzeug zurück nach Berlin sitzen. Die Drehbuchautorin<br />

Meral Okay zeigt Sultan Süleyman nicht nur als politische<br />

Persönlichkeit, die staatsmännische Entscheidungen trifft,<br />

sondern – ganz im Sinne der Unterhaltungsserie - auch als lebensfrohen<br />

Menschen im Hamam und im Harem, das hat bei<br />

einigen ihrer Landsleute einen empfindlichen Nerv getroffen,<br />

ist aber gleichzeitig auch der Grund für den immensen Erfolg<br />

bei den türkischen Fernsehzuschauern.<br />

Am Set fühlt Meriem sich wohl, denn der Umgang miteinander<br />

ist herzlich, humorvoll und hilfsbereit, auch wenn die Drehtage<br />

meistens sehr lang sind; einen grundsätzlichen Unterschied<br />

zwischen deutschen und türkischen Produktionen kann sie<br />

nicht erkennen, vielmehr sei die Atmosphäre von Set zu Set<br />

unterschiedlich.<br />

Viel Zeit hat sie nicht, um nebenbei noch etwas von der Stadt<br />

ihres Vaters zu erleben, aber mehr und mehr fühlt sie sich als<br />

ein Teil von ihr. „Riesig und voller Menschen“ hat sie Istanbul<br />

während der Urlaube bei ihrer Familie immer empfunden.<br />

Die Menschenmassen sieht sie natürlich immer noch, aber<br />

seit sie ein wenig mehr „hinter den Vorhang schauen“ kann,<br />

erlebt sie Istanbul als einen Ort der Melancholie, aber auch der<br />

Zuversicht, als eine Mischung aus Wärme und Kälte, Chaos<br />

und Liebe – eben europäisch und orientalisch zugleich – deren<br />

Rezept jedoch immer ein Geheimnis bleibt und die Stadt<br />

unverwechselbar macht. „Ich bin gerne überall da, wo das<br />

Wasser ist. Ich liebe es dort zu sitzen, spazieren zu gehen, Kraft<br />

zu tanken... In Istanbul gibt es so viele Orte an denen man einfach<br />

sein Herz auffüllen kann“. Meriems Lieblingsausflüge, die<br />

sie jedem Istanbul-Besucher ans Herz legen würde, sind daher<br />

eine Bosporusfahrt, ein Abstecher auf die Prinzeninseln mit<br />

Kutschfahrt und natürlich der Besuch des Topkapi-Palastes.<br />

Über weitere Filmprojekte hat die junge Schauspielerin noch<br />

nicht nachgedacht: „Ich versuche mich auf das zu konzentrieren<br />

was jetzt geschieht und dem all meine Energie und Kraft<br />

zu geben. Ich hoffe einfach, dass ich im Anschluss an dieses<br />

Projekt wieder eine lohnende Aufgabe bekomme – ich bin mir<br />

jetzt sicher, dass ich jede Herausforderung meistern kann.“<br />

Bild: © TIMS Productions, © Muhsin Akgün<br />

18 | Zu Besuch bei


Meriem Sarah Uzerli<br />

wird am 12. August 1983 in<br />

Kassel geboren. Ihre Mutter ist<br />

Deutsche, ihr Vater Türke.<br />

Ihr erster Name schreibt sich im<br />

Türkischen „Meryem“ und bedeutet<br />

Maria.<br />

Am Schauspielstudio Frese<br />

in Hamburg absolviert sie ihre<br />

Ausbildung zur Schauspielerin.<br />

<br />

und deutschen Fernsehserien<br />

(u.a. „Der Staatsanwalt“,<br />

„Notruf Hafenkante“, „Ein Fall<br />

für zwei“)<br />

2010 erhält sie den Spezialpreis<br />

der Jury des 47. Internationalen<br />

Filmfestivals „Altin Portakal -<br />

Goldene Orange“ in Antalya für<br />

ihre Rolle in „Eine Reise ohne<br />

Rückkehr“.<br />

Seit 2011 spielt sie die Hürrem<br />

in der türkischen TV-Serie<br />

„Muhtesem Yüzyil“ .<br />

Zu Besuch bei | 19


Zwischen Zipfelmützen und Pilzen<br />

Kappadokien,<br />

die bizarrste<br />

Landschaft der<br />

Türkei<br />

Die Geschäfte laufen gut für Ahmet. Er ist Eisverkäufer<br />

im „Open Air Museum“ von Göreme in Kappadokien.<br />

Zwischen Steinkegeln und aus dem Felsen geschlagenen<br />

Höhlenkirchen hat er seinen Stand unter einem<br />

Schatten spendenden Baum aufgeschlagen. Mit einer<br />

langen Metallstange schabt Ahmet Eisklumpen aus<br />

Bottichen, um sie zu einem dicken Kegel zu formen,<br />

der sich dann auf einer Waffel türmt. Nun hält er die<br />

Eistüte, die den umgebenden Tuffsteingebilden ähnelt,<br />

dem Kunden hin. Dieser greift zu und ins Leere. Denn<br />

blitzschnell hat Ahmet die Waffel mit einer Bewegung<br />

des Handgelenks nach unten gedreht. Geschickt<br />

schwenkt er dann die Waffel wieder nach oben, um<br />

sie dem erstaunten Kunden mit einem vorwurfsvollen<br />

Blick, der sich zu einem breiten Lächeln wandelt,<br />

nochmals anzubieten. Eine Show, ganz ohne Worte.<br />

Nur Gestik und Mimik wird variiert, je nach Alter,<br />

Spaßbereitschaft und Nationalität seines Gegenübers.<br />

Denn seine Kundschaft ist international: Koreaner,<br />

Japaner, Chinesen, Amerikaner, Franzosen, Briten,<br />

Schweden, Deutsche, Russen. Aus aller Welt kommen<br />

mittlerweile die Gäste nach Kappadokien, um sich<br />

von den bizarren Tuffsteinformationen, Hunderten<br />

von Kirchen, Klosteranlagen und den unterirdischen<br />

Siedlungen in den Bann ziehen zu lassen.<br />

Das Land der schönen Pferde<br />

Die Orte Nevsehir, Göreme und Ürgüp sind die touristischen<br />

Zentren der Region in Zentralanatolien,<br />

die bereits seit 1985 <strong>zum</strong> UNESCO-Weltkulturerbe<br />

gehören. Doch erst in den neunziger Jahren wurden<br />

einheimische und ausländische Besucher auf die<br />

Naturschönheiten und ihre verborgenen, kulturellen Schätze<br />

aufmerksam. Der Flughafen Kayseri, rund eine Autostunde<br />

von Göreme entfernt, mit direkten Verbindungen von den<br />

Drehkreuzen Istanbul und Izmir, ist für viele Gäste die ideale<br />

Anreisemöglichkeit. Aber auch von den touristischen<br />

Hochburgen rund um Antalya gibt es mittlerweile bequeme<br />

Schnellbusverbindungen nach Kappadokien. Kein Problem ist<br />

auch die Anreise per Pkw, denn die Region bietet sich für das<br />

Entdecken auf eigene Faust an. Insbesondere Wanderer und<br />

Mountainbiker kommen in der teilweise unberührten Natur<br />

voll auf ihre Kosten. Von der Pension mit Familienanschluss<br />

über „Höhlen“ mit unterschiedlicher Komfortausstattung<br />

bis hin <strong>zum</strong> „Super-Luxus-Wellness-Sterne-Hotel“ mit<br />

Tuffsteinambiente, bei dem schon mal für die Suite bis zu<br />

1000 US-Dollar pro Nacht zu berappen sind, ist für jeden<br />

Geldbeutel die passende Unterkunft zu finden. Damit hat sich<br />

Kappadokien zu einem weiteren touristischen Höhepunkt der<br />

Türkei, abseits der Küstenregionen, entwickelt.<br />

Wenn die Feenkamine leuchten<br />

Denn dem Zauber der Landschaft im Land der schönen Pferde,<br />

wie Kappadokien im Persischen heißt, kann sich kaum jemand<br />

entziehen. Ein Märchenwald von zipfelmützigen Kegeln,<br />

Türmen und Pilzen. Je nach Tageszeit und Lichteinfall ändert<br />

die Landschaft ihre Farbe. Dann leuchtet die Erde mal grau, rot,<br />

gelb, grün, ocker bis hin zu grellem Violett. Es lohnt sich daher,<br />

unbedingt den Wecker zu stellen und das farbige Schauspiel des<br />

Sonnenaufgangs vor der Tür zu genießen! Ein weiteres Muss:<br />

eine Heißluftballonfahrt in den Morgen- oder Abendstunden.<br />

Nur so erhält man einen Überblick über die Vielzahl der so<br />

genannten „Feenkamine“, wie die Tuffsteinkegel hier genannt<br />

werden. Und im Hintergrund ragen die „Verursacher“ all<br />

20 | Kultur


Bilder: © Nadine Keul, © Türk. Fremdenverkehrsamt, © Dierk Wünsche, © ÖGER-Archiv<br />

dessen empor: die erloschenen Vulkane Eriyas Dagi (3.916<br />

Meter) und Hasan Dagi (3.253 Meter). Ihre schneebedeckten<br />

Profile beherrschen ganz Kappadokien. Angesichts der isländischen<br />

Aschewolke sind Vulkane und ihre Macht nun wieder<br />

mehr ins Bewusstsein der Menschen getreten. Tuffstein unterschiedlicher<br />

Härte bildet die Basis für diese wilde Landschaft.<br />

Wind und Wasser formten dann im Laufe mehrerer Millionen<br />

Jahre die skurrilen Gebilde heraus, die man heute sieht. Aber<br />

die Erosion kennt keine Gnade und auch die Menschen tragen<br />

ihren Teil zur Zerstörung bei. Schon in einigen Jahrhunderten<br />

wird hier vielleicht alles platt geschliffen sein. Dierk Wünsche<br />

Den kompletten Artikel finden Sie auf www.airportzentrale.de<br />

unter der Rubrik „DW Reiseberichte“. Veröffentlicht wurde der<br />

Bericht dort am 17. Dezember 2010.<br />

Buchen Sie bequem in Ihrem Reisebüro<br />

Kultur | 21


Bilder: © Bernd Hackstein<br />

Deutsch-türkische Touristikmanagerin wird Obstbäuerin<br />

Äpfel statt<br />

Flugtickets<br />

Aysen Yesilyurt kam mit ihrer Familie einer besseren<br />

Zukunft wegen nach Deutschland und wurde<br />

Unternehmerin. Jetzt ist sie in ihr Heimatdorf<br />

zurückgekehrt und kümmert sich dort um die<br />

Apfelplantagen ihrer Familie.<br />

Bernd Hackstein und<br />

Martina Fronzek<br />

„Dolu, boş!“ – „Der Eimer ist voll,<br />

einen leeren schnell!“ schallt es alle<br />

vier Minuten über die Apfelplantage<br />

der Yesilyurts in Afşar. Es ist Ende<br />

September in der fruchtbaren<br />

Ebene in der Nähe des Egirdir-Sees,<br />

etwa 150 Kilometer nördlich von<br />

Antalya. Rund 20 Erntehelfer sind<br />

damit beschäftigt, Eimer zu füllen,<br />

Apfelkisten zu packen, LKW<br />

zu beladen. Eigentlich in dieser<br />

Jahreszeit ein ganz normales Bild in<br />

der ländlichen Türkei. Nicht normal<br />

allerdings ist, dass einer der<br />

Helfer ein deutscher Bankmanager<br />

ist und der Chef der Erntekolonne<br />

und Besitzer der Plantage eine Frau:<br />

Aysen Hackstein-Yesilyurt, ehemalige<br />

Touristikmanagerin und<br />

Geschäftsfrau aus Düsseldorf, ist<br />

erfolgreich in eine traditionelle<br />

Männerdomäne eingebrochen.<br />

22 | Zu Besuch bei


Gemeinsam mit Eltern und<br />

Verwandten kommt sie in den<br />

1970er Jahren ins Ruhrgebiet. Ende<br />

der 1980er Jahre kehrt Aysen, wie<br />

viele Deutschtürken damals, zurück<br />

in die Türkei und macht in<br />

Antalya erste Erfahrungen in der<br />

Touristikbranche. In Düsseldorf<br />

gründet sie ein paar Jahre später ihr<br />

eigenes Touristikunternehmen, das<br />

bereits frühzeitig Reisen auch über<br />

Teletext verkauft. Hier lernt sie den<br />

Bankmanager Bernd Hackstein kennen,<br />

die beiden heiraten im Jahr<br />

2000. Das Unternehmen mit dem<br />

zukunftsträchtigen Konzept ist erfolgreich,<br />

Aysens kränkelnder Sohn<br />

erfordert aber ihre Aufmerksamkeit.<br />

Sie verkauft ihr Geschäft und widmet<br />

sich der Pflege ihres Kindes. Als<br />

eine intensive Betreuung nicht mehr<br />

nötig ist, steigt Aysen Hackstein-<br />

Yesilyurt als Führungskraft in einem<br />

Facility-Management-Unternehmen<br />

mit mehreren hundert Mitarbeitern<br />

erneut ins Berufsleben ein.<br />

Bernd Hackstein, ihr Ehemann, seit<br />

mehr als 30 Jahren begeistert von<br />

Landschaft, Menschen und Kultur<br />

der Türkei, hat das Land schon bereist,<br />

bevor er Aysen kennenlernte.<br />

Sein Erspartes investierte er in eine<br />

Eigentumswohnung in Antalya,<br />

inzwischen das zweite Domizil<br />

des deutsch-türkischen Ehepaars.<br />

„Genau wie Düsseldorf ist Antalya<br />

eine sehr schöne Stadt, die leider oft<br />

verkannt wird. Die Menschen sind offen,<br />

Antalya ist eine der modernsten<br />

und modischsten Städte der Türkei.<br />

Neben der liebevoll restaurierten<br />

Altstadt gibt es tolle Strände, Museen<br />

voller Kulturschätze und eine eindrucksvolle<br />

Gebirgslandschaft in der<br />

Umgebung“, schwärmt der gebürtige<br />

Rheinländer Hackstein.<br />

2009 möchte Aysens Vater sich<br />

zur Ruhe setzen und sucht einen<br />

Nachfolger für seine mehr als<br />

fünf Hektar große Apfelplantage.<br />

Kurz entschlossen übernimmt<br />

Aysen die Verantwortung für den<br />

Familienbetrieb. Als erstes investierte<br />

sie in mehr Land. Das zahlte<br />

sich aus: 2010 können bereits<br />

weit über 250 Tonnen grüne, rote<br />

und gelbe Granny Smith, Golden<br />

Delicious und traditionelle Eğirdir-<br />

Äpfel geernet werden, die direkt<br />

an Großmärkte in Antalya und ins<br />

Ausland geliefert werden. Mit den<br />

Großhändlern verhandelt Aysen<br />

selbst. Deren anfängliches Erstaunen<br />

wandelt sich zu Respekt vor ihrem<br />

selbstbewussten Auftreten in dieser<br />

traditionell geprägten Männerwelt.<br />

Typisch deutsche Tugenden wie<br />

Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und<br />

Organisationsfähigkeit, die sie als<br />

Kind in Deutschland erlernt hat,<br />

bringt Aysen erfolgreich in die Arbeit<br />

auf der Plantage ein. Aber auch ihr<br />

Ehemann, daheim verantwortlich<br />

für das Qualitätsmanagement einer<br />

Bank, wird von den Bauern skeptisch<br />

betrachtet. Ob ein Banker wohl weiß,<br />

wie Äpfel gepflückt werden? Kann<br />

der wohl mehr als zehn Kilogramm<br />

heben? Er konnte<br />

beides.<br />

„Heute ist das<br />

ganze Dorf neugierig<br />

und schaut<br />

gespannt auf<br />

uns, bringen wir<br />

doch neue Ideen<br />

und Ansehen in<br />

dieses Dörfchen<br />

am nördlichen<br />

Egirdir-See, das<br />

teilweise noch lebt wie im 19.<br />

Jahrhundert“, sagt die neue Herrin<br />

über die Apfelplantagen. Eine dieser<br />

neumodischen Ideen ist der Plan<br />

vom Bioanbau. „Die Nachfrage nach<br />

Ökoobst wächst auch in der Türkei,<br />

nicht zuletzt eine Folge des gestiegenen<br />

Ernährungsbewusstseins der<br />

jungen türkischen Bevölkerung“,<br />

so Aysen Yesilyurt. Außerdem<br />

will sie weitere Obstsorten anbauen,<br />

um der Monokultur entgegenzuwirken.<br />

Qualitätsmanager<br />

Hackstein, der dreimal im Jahr<br />

in die Türkei fliegt, denkt derweil<br />

über eine Verbesserung der<br />

Arbeitsorganisation auf der Plantage,<br />

neue Märkte und Absatzsteigerung<br />

durch Marketingmaßnahmen nach.<br />

Am liebsten träumen die beiden<br />

gemeinsam am naturbelassenen<br />

Yakamoz-Strand von Antalya. Dort<br />

Mit den Großhändlern verhandelt<br />

Aysen selbst. Deren<br />

anfängliches Erstaunen<br />

wandelt sich zu Respekt<br />

vor ihrem selbstbewussten<br />

Auftreten in dieser traditionell<br />

geprägten Männerwelt.<br />

entwickeln sie auch ihre nächste<br />

Vision: Es soll ein Hotel auf Yeşil<br />

Ada werden. Die Halbinsel gehört<br />

zu Egirdir im gleichnamigen See,<br />

war bis 1923 griechisch<br />

besiedelt<br />

und ist das beliebteste<br />

Touristenziel<br />

des Städtchens.<br />

„Neben einer schönen<br />

Landschaft<br />

gibt es historische<br />

Bauwerke<br />

wie die Aya-<br />

Stefanos-Kirche,<br />

außerdem viele<br />

Fischrestaurants,<br />

auf deren Speisekarten besonders<br />

schmackhaft zubereitete Fische und<br />

Krebse aus dem See zu finden sind“,<br />

schwärmt Bernd Hackstein.<br />

Wenn die Hacksteins mit diesem<br />

Projekt genauso erfolgreich sind<br />

wie mit ihrer Apfelplantage, dann<br />

werden die noch nicht sehr zahlreichen<br />

Besucher der sehenswerten<br />

Landschaft des „türkischen Lake<br />

District“ bald in einem modernen<br />

und komfortablen Hotel übernachten<br />

können. Wir wünschen Aysen<br />

und Bernd Hackstein dafür alles<br />

Gute!<br />

Buchbar in Ihrem Reisebüro<br />

Zu Besuch bei | 23


Zwischen<br />

Märchen<br />

und reiner<br />

Malerei<br />

Der Kunstverein<br />

G l ü c k s t a d t<br />

p r ä s e n t i e r t<br />

im Sommer 2011<br />

die symbolhaftenWerke<br />

der Istanbuler Malerin<br />

Yesim Akdeniz-Graf<br />

Veranstaltungstipp!<br />

A u s s t e l l u n g<br />

1 2 . 0 6 . - 0 7 . 0 8 . 2 0 1 1<br />

D o - S o , 1 3 - 1 7 U h r<br />

i m P a l a i s f ü r<br />

a k t u e l l e K u n s t<br />

i m R a h m e n d e s<br />

K u l t u r s o m m e r s<br />

Schleswig-Holstein<br />

P A K . A m H a f e n 4 6<br />

2 5 3 4 8 G l ü c k s t a d t<br />

WeitereInfosunter:<br />

www.pak-glueckstadt.de<br />

Ein einsames Haus auf einer Klippe, eine junge Frau mit<br />

roter Kappe, ein Elefant, der auf Flaschen balanciert. Die<br />

großformatigen Acryl- und Ölgemälde der Künstlerin<br />

Yesim Akdeniz-Graf mit ihren klar konturierten, flächig<br />

gemalten Motiven bedienen sich einer rätselhaften<br />

und verschlüsselten Bildsprache. Dennoch (oder gerade<br />

deshalb) rufen Sie eine Faszination hervor, der sich der<br />

Betrachter nur schwer entziehen kann. In den Arbeiten<br />

der 1978 im türkischen Izmir geborenen Malerin finden<br />

sich zahlreiche Zeichen und Zitate wieder, die sich sowohl<br />

auf die Klassische Moderne beziehen, als auch aus<br />

dem popkulturellen Bildfundus schöpfen. Diese Verweise<br />

platziert sie in üppige Landschaften, am Meer oder in<br />

Interieurs und schafft so eine märchenhafte Welt, die<br />

dennoch fest im aktuellen Hier und Jetzt verankert ist.<br />

So ist „Magritte, Me and my Murder“ (2010) angelehnt<br />

an den Bildaufbau von René Magrittes Werk „Les<br />

Valeurs Personnelles“ aus dem Jahr 1952. Allerdings<br />

ersetzte Akdeniz-Graf die überproportional großen<br />

Alltagsgegenstände auf dem Original durch Elemente,<br />

die eher ihrer Bildsprache entsprechen: einer Tasche, einen<br />

Mann mit Schnurbart, einem Fenster. Durch dieses<br />

blickt der Betrachter nach draußen, auf einen der brennenden<br />

Twintower - ein Bild aus den Medien, das sich<br />

in die Gedächtnisse so vieler Menschen eingebrannt hat,<br />

wie wohl kein anderes.<br />

Düster geht es auch in der Malerei „Perfect Love“ zu<br />

(2010). Eine Frau, die optisch an die Malerin selbst erinnert,<br />

kauert in abwehrender Pose vor einem Angreifer<br />

mit Waffe. Hier war es ein Gedicht von Edgar Allen<br />

Poe, das die Künstlerin zu dieser dramatischen Szene<br />

inspirierte. Auch die Disziplinen Architektur und Film<br />

tauchen in den Werken auf. So zeigte Akdeniz-Graf vor<br />

einigen Jahren in Amsterdam ein nicht gegenständliches<br />

Werk mit mehreren konzentrischen Kreisen. Sie<br />

verwiesen auf ein Motiv aus dem Horrorfilm „The Ring“<br />

(2002). In diesem amerikanischen Remake des japanischen<br />

Kinoklassikers „Ringu“ aus dem Jahre 1998 geht<br />

es um mediale Bilder auf einem Video, die jedem, der<br />

sie ansieht, den Tod bringen. Mit dieser Idee spielte<br />

die Künstlerin, indem sie im Rahmen der Ausstellung<br />

so genannte „Störbilder“ dazu einsetzte um Irritation<br />

zu erzeugen und die Aufmerksamkeit des Besuchers<br />

auf andere Arbeiten der Schau zu richten. Ein Versuch,<br />

durch die Positionierung von Ausstellungsarbeiten<br />

Rezeptionsverhalten gezielt zu steuern.<br />

Auf den aktuellen Bildern der 33-Jährigen kommt noch<br />

eine weitere symbolische Ebene hinzu. Auf „Cassandra“,<br />

„The Elephant in my Heart“ oder „Anatomy of Hell“ alle<br />

im letzten Jahr entstanden, bevölkern Elefanten und<br />

Tiger die Leinwand. Hier nutzt die Künstlerin vor allem<br />

die symbolische Bedeutung und geheimnisvolle Aura<br />

dieser exotischen und kraftvollen Tiere, um die sich<br />

bekanntlich zahlreiche Mythen und Märchen ranken.<br />

Christiane Opitz, Künstlerische Leitung, Palais für aktuelle<br />

Kunst, Glückstadt<br />

24 | Kultur


Cassandra, 2010,<br />

ôl auf Leinwand,<br />

150 x 190 cm, courtesy<br />

Galerie Fons Welters<br />

Magritte, Me, And My<br />

Murder, 2010,<br />

ôl auf Leinwand,<br />

190 x 250 cm<br />

Perfect Love, 2010,<br />

ôl auf Leinwand,<br />

200 x 280 , courtesy<br />

Galerie Fons Welters


Interview mit Vural Öger<br />

Einwanderer<br />

N°31<br />

Vom Bosporus<br />

an die Elbe – eine<br />

türkisch-deutsche<br />

Erfolgsstory<br />

Martina Fronzek u.<br />

Okan Doganaslan<br />

Bilder: © ÖGER-Archiv<br />

Auf dem Bosporus<br />

Alles begann mit der Gründung<br />

des Reisebüros „Istanbul“ 1969,<br />

das Direktflüge von Hamburg nach<br />

Istanbul anbot. Der Erfolg dieser<br />

Idee führte 1973 zur Gründung<br />

der Öger Türk Tur GmbH und des<br />

Pauschalreiseveranstalters ÖGER<br />

TOURS 1982. Daneben engagiert sich<br />

Vural Öger für die deutsch-türkische<br />

Verständigung, ist Mitbegründer<br />

der Deutsch-Türkischen Stiftung,<br />

von 2004 bis 2009 Abgeordneter<br />

im Europa-Parlament, Träger des<br />

Bundesverdienstkreuzes, und diverser<br />

Auszeichnungen des türkischen<br />

Staates.<br />

Sie leben in Deutschland und in der<br />

Türkei. Wo halten Sie sich derzeit<br />

häufiger auf und wo würden Sie am<br />

liebsten am häufigsten sein?<br />

Ich bin ungefähr die Hälfte eines<br />

Monats in der Türkei und die andere<br />

Hälfte in Deutschland. Beide Länder<br />

sind meine Heimat und ich fühle<br />

mich in beiden zu Hause. Oder anders<br />

gesagt: Wenn ich in der Türkei<br />

bin, vermisse ich Deutschland, wenn<br />

ich in Deutschland bin, vermisse ich<br />

die Türkei.<br />

Als Sie damals, 1960, <strong>zum</strong> Studium<br />

nach Deutschland aufbrachen,<br />

was haben Ihnen Ihre Eltern an<br />

Ratschlägen und Hinweisen mit auf<br />

den Weg gegeben?<br />

Mich auf mein Studium zu konzentrieren,<br />

immer darauf zu achten, nicht<br />

vom richtigen Weg abzukommen<br />

und nach dem Abschluss sofort in<br />

die Türkei zurückzukehren.<br />

Sie haben sich mit sozialen Projekten<br />

in der Türkei engagiert, eine Grundschule<br />

in Manavgat gegründet<br />

und nach dem Erdbeben von 1999<br />

ein Waisenhaus in Gölcük am<br />

Marmarameer. Werden Sie Ihr soziales<br />

Engagement in der Zukunft<br />

ausweiten?<br />

1998 habe ich die Deutsch-Türkische<br />

Stiftung gegründet, zu dem Zweck,<br />

zwischen den beiden Kulturen zu<br />

vermitteln, Vorurteile abzubauen<br />

und ein besseres Verständnis zwischen<br />

den Menschen aus beiden<br />

Ländern zu fördern. Diese Arbeit<br />

werde ich fortsetzen.<br />

Gerade die Integrationsdebatte in<br />

jüngster Zeit hat ja gezeigt, dass<br />

da weiterhin Handlungsbedarf<br />

besteht. Herr Öger, Sie haben als<br />

Geschäftsmann und Politiker viele<br />

Persönlichkeiten des öffentlichen<br />

Lebens getroffen. Gab es jemanden,<br />

der Sie besonders fasziniert hat?<br />

26 | Zu Besuch bei


Gerhard Schröder hat mich immer<br />

fasziniert mit seiner witzigen,<br />

klugen und kumpelhaften Art. Er<br />

ist immer als erstes Mensch und<br />

dann Politiker. Für Otto Schily (den<br />

Vural Öger schon 1967 kennenlernte<br />

– Anm. d. Red.) empfinde ich<br />

eine große Hochachtung, er ist der<br />

Aristokrat unter vielen unscheinbaren<br />

Politikern.<br />

Olaf Henkel, mit ihm war ich über<br />

ein Jahr lang in Frau Süssmuths<br />

Zuwanderungskommission aktiv.<br />

Er hat für mich Vorbildcharakter.<br />

Ich habe sein Wissen, seine<br />

Geradlinigkeit und Offenheit sehr<br />

geschätzt. Und nicht zuletzt mein<br />

Freund Theo Sommer , langjähriger<br />

Chefredakteur der Wochenschrift<br />

„Die Zeit“. Er ist ein wunderbarer<br />

Weltbürger .Es macht mir jedes Mal<br />

Reisebüro „Istanbul“ in Hamburg 1969<br />

Als Model für „Constanze” Mit Otto Schily bei der Buchvorstellung 2002<br />

großen Spaß, mit ihm in einem gutem<br />

Restaurant über Gott und die<br />

Welt zu plaudern.<br />

Wenn Vural Öger nicht der erfolgreichste<br />

deutsch-türkische<br />

Tourismus-Unternehmer geworden<br />

wäre, was würde er dann wohl heute<br />

sein oder was möchte er gerne sein?<br />

Er wäre sicher in einer Branche, die<br />

ihm liegt und an der er Freude hat,<br />

auch irgendwie erfolgreich geworden.<br />

Ich bin ein vielseitiger Mensch<br />

und kann mir vorstellen, dass ich<br />

in der Politik oder in einem anderen<br />

Beruf mit gesellschaftlichem<br />

Engagement ebenfalls Erfolg gehabt<br />

hätte.<br />

Und wenn wir nicht den Touristiker,<br />

sondern den Privatmann Vural Öger<br />

fragen: Welches Land würden Sie<br />

gern noch kennenlernen?<br />

Vural Öger kommt 1960<br />

mit wenig Gepäck als<br />

Einwanderer Nr. 31<br />

nach Deutschland, wird<br />

Student an der TU Berlin,<br />

macht sein Diplom als<br />

Ingenieur. 50 Jahre später<br />

gilt er als Pionier des<br />

Türkei-Tourismus und<br />

verkauft sein erfolgreiches<br />

Unternehmen an die<br />

Thomas Cook AG.<br />

Ich habe bis jetzt Südamerika noch<br />

nicht bereist. Ich würde gerne<br />

Argentinien und besonders Buenos<br />

Aires kennenlernen.<br />

Sie haben in Ihrer Studentenzeit<br />

als Model gejobbt, für viele ein<br />

Traumberuf, und sind auch heute<br />

noch zu jedem Anlass perfekt gekleidet.<br />

Gehen Sie allein einkaufen oder<br />

nehmen Sie Ihre Frau <strong>zum</strong> Einkaufen<br />

mit?<br />

Ich mag gerne gute Kleidung und<br />

habe immer Freude daran, mich<br />

stilvoll anzuziehen. Niemals hat für<br />

mich eine Frau eingekauft, das habe<br />

ich immer allein getan. Die Freude<br />

am Einkaufen kann ich mit einer<br />

Frau teilen, aber aussuchen tue ich<br />

selber.<br />

Zu Besuch bei | 27


Deutschlands dienstältester Flughafen feiert im gesamten Jahr 2011<br />

100Hamburg<br />

Jahre Airport<br />

Am 10. Januar 2011 ist der<br />

Hamburger Flughafen 100 Jahre alt<br />

geworden. Damit ist er einer der ältesten<br />

Verkehrsflughäfen weltweit<br />

und der dienstälteste Flughafen in<br />

Deutschland. Das Besondere: Er befindet<br />

sich noch immer an seinem<br />

Gründungsstandort.<br />

Wo vor 100 Jahren eine Zeppelinhalle<br />

stand, befinden sich heute zwei<br />

hochmoderne Terminals. Wo vor<br />

100 Jahren Schafe weideten, treten<br />

heute rund 35.600 Passagiere pro<br />

Tag ihre Reise an. Hamburg Airport<br />

– einst vor den Toren der Stadt gebaut<br />

– ist heute Norddeutschlands<br />

größter internationaler Flughafen,<br />

Wirtschaftsmotor und wichtiger<br />

Arbeitgeber.<br />

Eigene Website <strong>zum</strong> Jubiläum<br />

Mehr über den Hamburger Flughafen<br />

und seine aufregende Vergangenheit<br />

sind auf einer eigenen Jubiläums-<br />

Website zu finden: www.100-jahrehamburg-airport.de.<br />

Auf der Website<br />

können die Nutzer ihre Geschichten<br />

<strong>zum</strong> Hamburger Flughafen online<br />

stellen und Bildmaterial hochladen.<br />

Der Flughafen freut sich auf viele<br />

persönliche Airport-Storys. Auch<br />

eine ausführliche Broschüre mit dem<br />

Titel „100 Jahre Hamburg Airport<br />

– Geschichte und Geschichten“, die<br />

reich bebildert ist und in der viele<br />

Zeitzeugen zu Wort kommen,<br />

ist auf der Website zu finden. Die<br />

Homepage bietet zudem ausführliche<br />

Informationen über die 100-jährige<br />

Geschichte, Fotostrecken, einen<br />

Film aus den 1950er Jahren sowie<br />

Details zu den Veranstaltungen im<br />

Jubiläumsjahr.<br />

1970 - Die erste Landung einer B 747 in Hamburg<br />

Was veranstaltet Hamburg Airport zu<br />

seinem runden Geburtstag?<br />

Wer den Klang historischer und<br />

hochmoderner Flugzeugmotoren<br />

live erleben, wer Reisen, Flüge oder<br />

Shoppinggutscheine gewinnen, wer<br />

ein erstklassiges Konzert mitten auf<br />

dem Vorfeld bestaunen möchte – der<br />

ist 2011 bei den Feierlichkeiten von<br />

Hamburg Airport genau richtig. Ein<br />

ganzes Jahr lang wird der Flughafen<br />

sein Jubiläum mit Groß und Klein<br />

feiern. Zu den Höhepunkten zählen:<br />

Gesamtjahr 2011: Gewinnspielnewsletter<br />

15. Juli: Airport Funk & Soul Night<br />

24. & 25. Sept.: Flughafengeburtstag<br />

Lesen Sie mehr auf der nächsten Seite<br />

Das offizielle Logo <strong>zum</strong> 100. Geburtstag Besucher und Terminal beim Flugtag im Jahre 1929<br />

28 | Unterwegs


Bilder auf dieser Seite: © Michael Penner<br />

Hamburg Airport - Das Tor zur Welt heute<br />

Gesamtjahr 2011:<br />

Gewinnspielnewsletter<br />

Unter dem Motto „Wir haben<br />

Geburtstag – Sie bekommen die<br />

Geschenke!“ hat der Flughafen<br />

Hamburg einen Gewinnspiel-<br />

Newsletter gestartet. Der Newsletter<br />

wird im gesamten Jubiläumsjahr<br />

an alle Interessenten wöchentlich<br />

verschickt. Hochwertige Preise wie<br />

Flugreisen, Musicaltickets oder<br />

Shoppinggutscheine warten auf die<br />

Gewinner. Jeder kann sich anmelden<br />

unter:<br />

www.100-jahre-hamburg-airport.de.<br />

15. Juli: Airport<br />

Funk & Soul Night<br />

Wenn die Temperaturen in die Höhe<br />

klettern, wird es am 15. Juli ein<br />

Open-Air-Konzert im Rahmen des<br />

Schleswig-Holstein-Musikfestivals<br />

mitten auf dem Vorfeld geben.<br />

Mit Flugzeugen als Kulisse wird<br />

das Konzert im Sommer 2011 zu<br />

einem Highlight im Hamburger<br />

Veranstaltungskalender.<br />

Die Gäste können sich auf das besondere<br />

Ambiente eines internationalen<br />

Airports und die aufregende<br />

Nähe zu startenden und<br />

landenden Flugzeugen gepaart mit<br />

den Rhythmen und dem Gesang<br />

von Stars aus der Funk & Soul-Szene<br />

freuen. Als Künstler dabei sind: The<br />

Nils Landgren Funk Unit, Maceo<br />

Parker und Tower of Power.<br />

Informationen und Tickets:<br />

www.shmf.de<br />

24. & 25. September:<br />

Flughafengeburtstag<br />

Flughafengeburtstag – das ist ein<br />

Insgesamt 60 Fluglinien nutzen den Hamburg Airport<br />

Wochenende voller historischer und<br />

moderner Flugzeuge, die es hautnah<br />

auf dem Vorfeld zu sehen gibt, ein<br />

großes Fest in den Terminals und der<br />

Airport Plaza, das unter anderem<br />

Bühnenprogramm, Gewinnspiele<br />

und Kinderaktionen bietet, und<br />

eine Veranstaltung für alle, die<br />

einen Blick hinter die Kulissen<br />

von Deutschlands fünftgrößtem<br />

Flughafen werfen möchten. Am 24.<br />

und 25. September 2011 können<br />

sich die Besucher ebenfalls auf eine<br />

Jobbörse, Reisemesse und Rundflüge<br />

freuen. Informationen:<br />

www.100-jahre-hamburg-airport.de.


Ein Horoskop für den Gaumen<br />

Teil 1: Zwilling bis Skorpion<br />

Noch nie hat Astrologie so gut<br />

geschmeckt und noch nie verrät<br />

uns ein Cocktail so viel über uns.<br />

Alle Cocktail-Rezepte finden Sie auf unserer<br />

Website unter www.oeger.de<br />

Auf Basis des türkischen Nationalgetränks,<br />

Yeni Rakı, wurden Cocktail Rezepte zu allen<br />

zwölf Sternzeichen kreiert. Rezepte, die die<br />

Eigenschaften und Wesenszüge der jeweiligen<br />

Tierkreiszeichen geschmacklich aufgreifen und<br />

in eine trinkbare Erfrischung umwandeln.<br />

Ob willenstarker Steinbock, oder unberechenbarer<br />

Wassermann, ob nachdenkliche Jungfrau<br />

oder lebhafter Schütze, die Yeni Rakı-Cocktails<br />

treffen immer den richtigen Geschmacksnerv.<br />

Mal herb und würzig ganz im Sinne des mutigen<br />

Widders, dann wieder süß und fruchtig,<br />

passend <strong>zum</strong> humorvollen Zwilling.<br />

Selbst die Farbe der Cocktails leitet sich ab aus<br />

den Elementen Feuer, Wasser, Luft und Erde, die<br />

den jeweiligen Sternzeichen zugeordnet sind. Das einzigartige<br />

Anis-Aroma von Yeni Rakı gibt den Kreationen<br />

dabei eine unverkennbare Note und bildet eine Art geschmacklichen<br />

Zusammenhalt.<br />

Die leckeren Yeni Rakı-Cocktails sind genau das richtige,<br />

um in geselliger Atmosphäre mit Freunden auf die ersten<br />

Sonnenstrahlen des Jahres anzustoßen. Gemeinsam genießen<br />

und einander Schluck für Schluck noch besser kennen lernen.<br />

Dazu darf die Jungfrau auch schon mal am Steinbock-Cocktail<br />

nippen. Das weckt die Lebensgeister und es weckt die eine oder<br />

andere Erinnerung an den letzten Türkeiurlaub. So schmeckt<br />

türkische Lebensfreude. Ob unter dem Sternen-Himmel der türkischen<br />

Riviera, oder an der Bar der benachbarten Szenekneipe.<br />

Ihr Sternzeichen ist nicht mit dabei? Lesen Sie<br />

in der November-Ausgabe hallo türkei unsere<br />

Cocktailempfehlungen für die Stern zeichen Schütze,<br />

Steinbock, Wassermann, Fische, Widder und Stier.<br />

Bild: shutterstock © Yuri Arcurs<br />

30 | Kulinarik


Turkish<br />

Coffee<br />

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Antalya<br />

Nights<br />

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Deep<br />

Water<br />

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Raki Martini<br />

2cl Yeni Raki<br />

1cl Vermouth<br />

Dry<br />

4cl Melisse<br />

Ingwer Tea<br />

Alle Zutaten<br />

mit Eiswürfel in<br />

einem Rührglas<br />

rühren. Danach<br />

den Inhalt in eine<br />

Cocktailschale<br />

abseihen.<br />

<br />

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Turkish<br />

Lagoon<br />

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<br />

Justicia<br />

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<br />

Kulinarik | 31


Goldene Ornamente. Üppig drapierte Kissen. Oder Lichtspiele mit warmen Farben. Wer den<br />

Wohnstil des Orients entdeckt hat, der möchte auch zu Hause leben wie im Urlaub. Bereits<br />

mit wenigen Accessoires lässt sich eine orientalische Wohnwelt kreieren. Alexandra Petersen<br />

Das ist Entspannung vom Feinsten: Am Ende eines<br />

hektischen Tages lassen wir uns einfach in ein<br />

Kissenmeer sinken und betrachten von dort die warmen<br />

Lichtstrahlen der Deckenlampe mit ihren vielen<br />

kleinen funkelnden Glaselementen. Schon umgibt uns<br />

in den eigenen vier Wänden das Gefühl, als seien wir<br />

im Urlaub. „Die Accessoires des Lebens im Orient<br />

können auch mitteleuropäischen Wohnräumen ein besonderes<br />

Flair verleihen“, sagen Einrichtungsexperten<br />

wie die Innenarchitektin Anja Bartkowiak.<br />

Ein Wohnstil wie ein orientalisches Menü<br />

Safran, Curry, Paprika oder Zimt – das ist farblich die<br />

Palette, die im Look des Orients eine tragende Rolle<br />

spielt. Und diese Farbtöne kommen, wie Gewürze<br />

in einem schmackhaften Menü, am besten dann zur<br />

Geltung, wenn sie miteinander kombiniert werden.<br />

Ein ganzes Sofa voller Kissen in kräftigen Farben<br />

wie Orange, Rot, Bordeaux oder Brombeertöne und<br />

dazu ein oder zwei locker über die Armlehne gelegte<br />

Decken in goldenen Nuancen – schon schaffen wir<br />

uns zu Hause eine Atmosphäre wie in Aladins Palast.<br />

Genießen kann der Orientliebhaber diesen neuen<br />

Wohnstil am besten auf gemütlichen Sitzmöbeln<br />

oder Sitzlandschaften. Sessel oder Sofas orientalisch geprägter<br />

Designer haben dabei deutlich tiefere Sitzflächen als<br />

europäische Modelle, denn sie sollen sehr viel mehr <strong>zum</strong> entspannten<br />

Sich-hingleiten-lassen einladen als <strong>zum</strong> bloßen<br />

Sitzen. Passend dazu eignen sich Möbelstücke aus dunklen<br />

oder dunkel gebeizten Hölzern, die in der Erscheinung<br />

ein eher schweres und in sich ruhendes Bild erzeugen.<br />

Materialien wie robustes Sattelleder, Hanf oder Leinen, kleine<br />

Beistellmöbel aus dunklem und geschmiedetem Gusseisen,<br />

Tische in Bruchmosaik-Dekor und einzelne Teppiche im typischen<br />

Persermuster runden den Stil ab.<br />

Böden und Wände in warmen Farbnuancen<br />

Wer als Bodenbelag jedoch nicht so gerne Teppichboden mag,<br />

der bringt seinen persönlichen Orient-Look auch mit stark<br />

gemusterten Fliesen, Terracotta-Böden oder dunkel gebeizten<br />

Hölzern für den Fussboden zur Geltung. Ebenfalls können<br />

auch Wände in den Orient-Look integriert werden. „Tapeten<br />

mit Glanzelementen oder verschnörkelte Wandsticker passen<br />

sehr gut in einen orientalisch eingerichteten Raum“, sagt die<br />

Stilberaterin Jana Jung. Anstelle einer die gesamte Wand füllenden<br />

Tapete rät sie gerade Einsteigern in das orientalische<br />

Wohnen dazu, die Wände mit Ornamenten in Goldfarbe zu<br />

bemalen. „Bei der Arbeit mit Schablonen muss allerdings sehr<br />

Bilder: pixelio © Martin Badenbender, © Anja Reimann, © Rainer Sturm, © JMG<br />

32 | Lebensart


Anbieter für<br />

Orient-Wohnen:<br />

www.mink-living.de<br />

www.albena-shop.de<br />

www.maghreb-art.de<br />

www.moebel.ladenzeile.de<br />

www.ambiente-mediterran.de<br />

sorgfältig gemalt werden, denn sonst sieht es hinterher nicht<br />

schön aus“, sagt Jung. Und empfiehlt die Umsetzung durch einen<br />

professionellen Raumgestalter.<br />

Eine tragende Rolle für die heimelige Orient-Atmosphäre spielt<br />

auch das Licht, das immer diffus wirken sollte. Erreichen kann<br />

der Interessierte das <strong>zum</strong> Beispiel dadurch, dass er die Fenster<br />

mit leichten Organza-Stoffen verhüllt. „Auch Holzlamellen-<br />

Elemente werfen ein spannendes Streulicht in den Raum”, sagt<br />

Wohnexpertin Bartkowiak. Mehrere kleinere Lichtquellen,<br />

wie <strong>zum</strong> Beispiel Lampions, Stehleuchten und Kerzen, tragen<br />

dabei zu einer entspannten und gemütlichen Atmosphäre<br />

bei. Um diesen Urlaubseffekt noch etwas zu verstärken, rät<br />

Bartkowiak auch in Sachen Raumduft zu einem typischen<br />

1001-Aroma: „Dazu stellt man einfach ein paar Schälchen mit<br />

Gewürzpulver im Raum auf. Anis, Kurkuma oder auch Zimt<br />

verbreiten einen herrlich intensiven Duft.“<br />

Ein paar Accessoires schaffen Orient-Feeling<br />

Vor allem für diejenigen, die einen arabisch-orientalischen<br />

Einrichtungsstil erst einmal ausprobieren möchten, empfehlen<br />

Raumgestalter, den neuen Look am Anfang nur sehr sparsam<br />

einzusetzen und mit anderen Elementen zu kombinieren.<br />

„Dieser Einrichtungsstil ist optisch durchaus sehr üppig und<br />

verspielt. Dadurch kann es passieren, dass wir uns dann schnell<br />

daran sattsehent”, erklärt Stilberaterin Jana Jung. Ein<br />

Stilmix aus Opulenz und Schlichtheit – das ist es, was<br />

die Expertin einem daher nahelegt.<br />

Zu schlichten, modernen oder ländlichen Möbeln<br />

lassen sich dann arabische Figuren oder verzierte<br />

Dekorationsobjekte, verschnörkelte Schnitzereien,<br />

feine Ornamente, geflochtene Körbe, opulente Stoffe<br />

und Decken, Teegläser mit Golddekor oder flammende<br />

Windlichter kombinieren. Ebenso eignen sich die<br />

arabische Lampen und Teekannen, Wasserpfeifen oder<br />

bestickte Kissen. Internationale Möbelhersteller, wie<br />

etwa die dänische Designfirma Broste Copenhagen,<br />

verwenden beispielsweise feine Ornamentierungen<br />

als Ergänzung westlicher Wohneinrichtung. Und<br />

aus dem Hause Chivasso gibt es opulente Stoffe und<br />

Wandschmuck mit orientalischer Anmutung, die jedem<br />

Raum original Palast-Flair aus 1001 Nacht<br />

verleihen.<br />

Ob als tragende Stilrichtung oder nur sparsam<br />

akzentuiert – der Einrichtungsstil des Orients<br />

verbreitet Wärme und Lebendigkeit und bringt<br />

Urlaubsatmosphäre in das eigene Zuhause.<br />

Tipps!<br />

Die tragenden<br />

Farben des Orient-<br />

Looks sind Töne<br />

wie Curry, Safran,<br />

Zimt sowie strahlendes<br />

Orange und<br />

Rotnuancen.<br />

<br />

Sesseln und Sofas<br />

passen am besten<br />

Tische und anderer<br />

Möbel in dunklen<br />

Hölzern oder aus<br />

Gusseisen.<br />

Anstatt<br />

Teppichböden<br />

eignen sich auch<br />

gemusterte Fliesen,<br />

Terracotta-Böden<br />

oder dunkel gebeizte<br />

Holzdielen.<br />

Goldfarbe und<br />

Glanzschnörkel<br />

– das sind die<br />

Hingucker<br />

in Sachen<br />

Wandgestaltung.<br />

Licht zaubert<br />

eine besondere<br />

Atmosphäre, z.<br />

B. mit Kerzen und<br />

kleinen Lampen.<br />

Als Einstieg in den<br />

Orient Stil empfehlen<br />

sich Accessoires<br />

wie arabische<br />

Figuren, Kissen,<br />

Teegläser.


8<br />

26<br />

30<br />

Der Vizeweltweister<br />

„Pumping Ercan“<br />

Bodybuilder gelten als merkwürdige<br />

Freaks. Auf den ersten Blick stimmt das,<br />

auf den zweiten lässt sich aber weit mehr<br />

entdecken, wie die Geschichte von Ercan<br />

Demir zeigt.<br />

Eine türkischdeutsche<br />

Erfolgsstory<br />

hallo Türkei<br />

Gespräch<br />

Vural Öger<br />

im<br />

mit<br />

„Löwenmilch“<br />

mal anders<br />

Yeni Raki hat das<br />

türkische Nationalgetränk<br />

neu interpretiert<br />

– für jedes<br />

Sternzeichen ein<br />

eigener Cocktail!<br />

Schon fertig ?<br />

Lesetipps Zurückblättern lohnt sich!<br />

Für Sie zusammengefasst:<br />

kurz<br />

12<br />

Nachlese<br />

Themen<br />

Im Schilfparadies<br />

Strände, die nicht überlaufen sind, ohne Lärm und<br />

Beachbars, gibt es die noch an der türkischen Küste?<br />

Dalyan liegt am Fluss, abseits der großen Badeorte<br />

in der antiken Region Karien und ist die Medizin<br />

gegen Stress: Sein Strand gehört den Schildkröten<br />

und nur wenigen Badegästen.<br />

Lesen Sie noch<br />

mal nach!<br />

Zitate<br />

18<br />

Meriem<br />

Sarah<br />

Uzerli<br />

spricht über<br />

Istanbul,<br />

Dreharbeiten<br />

und ihre<br />

Gefühle - Ein<br />

Blick hinter<br />

die Kulissen<br />

des Film-Stars.<br />

4<br />

20<br />

Fremde Heimat „Es gibt keine chinesischen oder italienischen Restaurants,<br />

in der Region in der meine türkische Familie lebt. Oder auch nicht meine<br />

Lieblingsgeschäfte…“ Layla kommt aus Berlin. Trotzdem ist Mersin in der<br />

Südosttürkei zu einem Stück Heimat geworden.<br />

Das Land der<br />

schönen Pferde<br />

Ahmet lebt in einer Landschaft<br />

wie aus dem Märchen: zwischen<br />

Zipfelmützen und<br />

Pilzen aus Tuff. Kappadokiens<br />

Landschaft zieht alle Besucher<br />

in ihren Bann.<br />

16<br />

Schlaflos am Bosporus<br />

Drei Engel, Emel, Cathrin und Verena,<br />

verbringen ein aufregendes und schlafloses<br />

Wochenende in der Trendmetropole<br />

Istanbul. Wach bleiben in einer Stadt, die<br />

niemals schläft!<br />

14<br />

Vielseitig und<br />

weltoffen:<br />

der türkische<br />

Sänger Zafer<br />

Yurtseven<br />

„Jedes Lied ist wie<br />

ein Leben, jedes<br />

Leben ist wie eine<br />

Welt.“<br />

32<br />

Wohnen wie in 1001 Nacht<br />

Filigrane Ornamente und Gewürzfarben – der Orient lässt<br />

sich nach Hause holen. Die neuesten Trends für orientalisches<br />

Wohnen und wo Sie sie kaufen können, zeigen wir ihnen<br />

hier.<br />

22<br />

An apple a day „Heute ist das<br />

ganze Dorf neugierig und schaut<br />

gespannt auf uns, bringen wir doch<br />

neue Ideen und Ansehen in dieses<br />

Dörfchen am nördlichen Egirdir-<br />

See, das teilweise noch lebt wie im<br />

19. Jahrhundert“.<br />

34 | Lebensart

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