Filmsymposium der ARGE Religion-Politik-Gewalt

FILME
TRIUMPH DES WILLENS
(Deutschland 1935, Regie: Leni
Riefenstahl)
Dokumentarfilm über den 6. Reichsparteitag
der NSDAP 1934 in Nürnberg. Es gibt in
der Filmgeschichte kaum einen Film, der in
seiner Rezeption so kontrovers beurteilt wird
wie TRIUMPH DES WILLENS. Einerseits gilt er
als Meisterwerk filmsprachlicher Innovation,
andererseits ist er bis heute einer der wirkungsvollsten
und problematischsten Propaganda-Filme.
Noch heute sind Verkauf und
Aufführung des Films in Deutschland nur zu
wissenschaftlichen Zwecken oder Lehrvorführungen
erlaubt.
DER NEUNTE TAG (Deutschland
2004, Regie: Volker Schlöndorff )
Urlaub vom KZ, das gibt es nicht – und doch
widerfährt dieses Unglaubliche dem Luxemburger
Priester Henri Kremer (Ulrich Matthes).
Es scheint, als entkomme er diesem Ort,„an
dem es keinen Gott gibt“, doch um welchen
Preis? Eine Kampf auf Leben und Tod enstpinnt
sich – Auge in Auge mit dem Luxemburger
GESTAPO-Chef (August Diehl), der
ihn auf geschickte Weise auf seine Seite ziehen
will. Neun Tage, die Abbé Kremer in seinen
Grundfesten erschüttern, die nicht nur
über sein Schicksal, sondern auch über das
seiner Freunde und seiner Familie entscheiden
werden. Am neunten Tag muss er
bekennen, auf welcher Seite er steht.
FILME
PARADISE NOW (Palästina 2005,
Regie: Hany Abu-Assad)
Was geht im Kopf eines Selbstmordattentäters
vor? Wie groß muss das Ausmaß seiner
Verzweiflung oder seines Fanatismus sein, um
ihn zu einer dermaßen radikalen Handlung zu
veranlassen? Was ist er für ein Mensch? Gibt
es den typischen Selbstmordattentäter? Hany
Abu-Assads Film setzt bei diesen Fragen an
und erzählt die Geschichte zweier junger
Palästinenser, die auf den Weg nach Tel Aviv
geschickt werden, um sich dort in die Luft zu
sprengen – und dabei so viele Israelis wie
möglich in den Tod mitzureißen.
PROMISES (Israel/Palästina 2001,
Regie: J. Shapiro/B.Z. Goldberg/C.
Bolado)
Der Film begleitet Dokumentarfilmer B.Z.
Goldberg auf seiner Reise in Palästinensische
Flüchtlingslager, in Israelische Siedlungen in
der West Bank und nach West- und Ost-
Jerusalem, wo er sieben Palästinensische und
Israelische Kinder zwischen 1995 und 2000
immer wieder trifft.Sie erzählen ihm ihre Sicht
der religiösen und nationalen Konflikte, die
seit Jahren ihren Alltag bestimmen und wie
sie versuchen damit umzugehen. Obwohl die
Kinder nur 20 Minuten voneinander getrennt
wohnen, leben sie in komplett verschiedenen
Welten. Als einige der Kinder zum ersten Mal
direkt aufeinander treffen, nimmt die Geschichte
eine überraschende Wendung.
PARADISE NOW!?
Politik-Religion-Gewalt
im Spiegel des Films
8.-11. Juni 2006
in Seefeld /Tirol
SOPHIE SCHOLL: DIE LETZTEN
TAGE (Deutschland 2005, Regie:
Marc Rothemund)
Februar 1943: Bei einer Flugblatt-Aktion
gegen die Nazi-Diktatur wird die junge
Studentin Sophie Scholl zusammen mit
ihrem Bruder Hans in der Münchner Universität
verhaftet.Tagelange Verhöre bei der Gestapo
entwickeln sich zu Psycho-Duellen
zwischen der Widerstandskämpferin und
dem Vernehmungsbeamten Robert Mohr.
Sophie kämpft zunächst um ihre Freiheit
und um die ihres Bruders, stellt sich schließlich
durch ihr Geständnis schützend vor die
anderen Mitglieder der „Weißen Rose“ und
schwört ihren religiösen und politischen
Überzeugungen auch dann nicht ab, als sie
dadurch ihr Leben retten könnte.
MY TERRORIST / MEIN TERRORIST
(Israel 2002, Regie:Yulie Cohen
Gerstel)
Fahad Mihyi, ein Mitglied der Volksfront zur
Befreiung Palästinas, und Yulie Cohen, Israelin
der 6. Generation, treffen zum ersten mal im
August 1978 aufeinander, als Mihyi bei einem
Terroranschlag seine Maschinenpistole auf
Crewmitglieder einer El-Al-Maschine richtet.
22 Jahre später, besucht Gerstel „ihren“ Attentäter
im Londoner Gefängnis und setzt sich
nach hartem persönlichen Ringen schließlich
für seine Freilassung ein. Der Film zeigt anschaulich
die Sackgassen einer macht- und
gewaltorientierten Politik auf und ergreift entschieden
Partei für Schritte zur Versöhnung
zwischen Palästinensern und Israelis.
Internationales Filmsymposium der
Forschungsgruppe „Film und Theologie“
und der ARGE „Politik – Religion – Gewalt“

PARADISE NOW!? PROGRAMM PROGRAMM
Mit den Ereignissen des 11. Septembers 2001 ist die
Religion als bedeutender politischer Faktor wieder ins
öffentliche Bewusstsein gerückt. Nicht nur selbst ernannte
Führerfiguren, wie Osama Bin Laden und seine Mitstreiter,
berufen sich für ihre terroristischen Gewaltakte gerne auf
Gott, auch die Gegenseite, vornehmlich in Gestalt des
gegenwärtigen amerikanischen Präsidenten, schickte
gerne (ihren) Gott in den Ring, wenn es galt, mit
(Gegen)Gewalt gegen tatsächliche oder vermeintliche
Schurken und Bösewichte vorzugehen. Ein flüchtiger Blick
auf die Terroranschläge des World Trade Centers und die
politischen Ereignisse, die diesem Akt gefolgt sind, bestätigt
daher für viele Menschen die Ansicht, dass Religion grundsätzlich
oder wesentlich zur Erzeugung und Verstärkung
von Fanatismus, Hass und Gewalt beitrage und daher die
Religion aus der politischen Sphäre so weit wie möglich
zurück zu drängen sei.
Gleichzeitig lässt sich beobachten, dass vielfach religiöse
Gruppierungen und ihre Führer sich intensiv für einen
gewaltfreien Dialog zwischen verfeindeten Gruppen, für
Frieden und gegenseitige Versöhnung einsetzen und auch
hartnäckig eine neue, gerechtere Weltordnung als Basis für
einen dauerhaften Frieden einfordern. Woher kommt diese
paradoxale Rolle der Religion(en), einerseits als eine die
Gewalt und andererseits als eine den Frieden fördernde
Kraft?
Die Auseinandersetzung mit exemplarischen, in Filmen oft
sehr hautnah erzählten Menschenschicksalen kann helfen,
die komplexen und wechselvollen Zusammenhänge von
Religion, Politik und Gewalt tiefer verstehen zu lernen.
Anspruchsvolle filmische Erzählungen und Berichte zeigen
zudem sehr anschaulich, dass eine einfache Scheidung in
Opfer und Täter, in Gut und Böse problematisch, ja häufig
sogar unmöglich ist.
Im Symposium werden folgende Dokumentar- und
Spielfilme in den Blick genommen: Drei Filme aus
Deutschland, die sich mit dem Nationalsozialismus und seinem
ganz spezifischen Amalgam aus Politik und Religion –
sowohl affirmiered als auch kritisch – auseinandersetzen;
und 3 Filme über den Israel-Palästina-Konflikt. Im Blick auf
fiktive und authentische Lebensschicksale in krisenhaften
und abgründigen Lebenssituationen soll insbesondere der
Frage nachgegangen werden, wie und unter welchen
Bedingungen Religionen einen Beitrag zu Frieden und
Versöhnung leisten (können) und wo sie stattdessen
Feindschaft, Hass und Gewalt entfesseln oder verstärken.
Dietmar Regensburger
Gerhard Larcher
DONNERSTAG, 8. JUNI 2006:
Ab 15.00: Konferenzregistrierung im Foyer des
Kongresszentrums Seefeld
18.00 Uhr: Abendessen
19.30 Uhr: Eröffnung und Begrüßung
Wolfgang Palaver (ARGE„Politik-Religion-
Gewalt)
Joachim Valentin (Forschungsgruppe„Film und
Theologie“)
Helmut Kopp (Freundeskreis der Friedenglocke
des Alpenraumes)
Dietmar Zingl (LEO-Kino Innsbruck)
Gerhard Larcher/Dietmar Regensburger
(Tagungsleitung)
19.45 Uhr: Christian WESSELY (Graz):
Einführung in den Film von Leni Riefenstahl
20.15 Uhr: Filmvorführung TRIUMPH DES WILLENS
(114’)
FREITAG, 9. JUNI 2006:
9.00 Uhr: Rainer BUCHER (Graz):
Die Theologie Hitlers
9.45 Uhr: Claus BÄRSCH (Duisburg):
Die politische Religion Adolf Hitlers
Moderation: Gerhard Larcher
10.30 Uhr: Kaffepause
11.00 Uhr: DISKUSSION mit Claus Bärsch, Rainer Bucher
und Christian Wessely
Moderation: Gilbert Weiss
12.30 Uhr Mittagessen
14.15 Uhr: Filmvorführung PROMISES (106’)
16.00 Uhr: Kaffepause
16.30 Uhr: FILMGESPRÄCHE in moderierten
Kleingruppen
Gesprächsleiter: Stefanie Knauss (Graz), Charles
Martig (Zürich), Daria Pezzoli-Olgiati (Zürich),
Joachim Valentin (Frankfurt), Ulrike Vollmer
(Wales; Gesprächsgruppe in Englisch)
18.15 Uhr: Abendessen
19.30 Uhr: Filmvorführung MY TERRORIST (60’)
20.45 Uhr: Filmvorführung PARADISE NOW (90’)
SAMSTAG, 10. JUNI 2006:
9.00 Uhr: Yulie COHEN GERSTEL (Tel Aviv):
»Instead of Being Afraid, We Hate«:
Discussion with the Director of MY TERRORIST
about her Film and the Situation in Israel
Moderator: Wolfgang Palaver (Innsbruck)
10.00 Uhr: Kaffepause
10.30 Uhr: Rabbi Yehoshua ENGELMAN (Jerusalem):
Interreligious Dialogue – About Forgiveness
and Reconciliation from a Biblical
Perspective
11.15 Uhr: Gerda RIEDL (Augsburg):
Interreligious Dialogue – Competent
Response of Powerlessness to the
Escalation of Power
Moderator: Wolfgang Palaver (Innsbruck)
12.30 Uhr Mittagessen
14.00 Uhr: Filmvorführung SOPHIE SCHOLL: DIE LETZ-
TEN TAGE (117’)
16.00 Uhr: Kaffepause
16.30 Uhr: Fred BREINERSDORFER (Berlin):
Werkstattgespräch mit dem Drehbuchautor
zu SOPHIE SCHOLL: DIE LETZTEN TAGE
Gesprächsleitung: Peter Hasenberg (Bonn)
18.15 Uhr: Abendessen
19.30 Uhr: Interreligiöses Gebet für den Frieden
bei der Friedensglocke des Alpenraumes
20.45 Uhr: Filmvorführung DER NEUNTE TAG (93’)
SONNTAG, 11. JUNI 2006:
9.00 Uhr: Roman SIEBENROCK (Innsbruck):
Martyrium: Sterben für Gott? Theologische
Archäologie eines verschütteten Ideals
Moderation: Gerhard Larcher (Graz)
10.00 Uhr: Kaffepause
10.30 Uhr: Volker SCHLÖNDORFF (Berlin):
Filmgespräch mit dem Regisseur zu der
DER NEUNTE TAG
Gesprächspartner: Józef NIEWIADOMSKI
(Innsbruck) und Reinhold ZWICK (Münster)
Moderation: Dietmar Regensburger (Innsbruck)
13.00 Uhr: abschließendes Mittagessen

REFERENTEN/VERANST.
ReferentInnen:
Volker SCHLÖNDORFF (Regisseur, Berlin)
Yulie COHEN GERSTEL (Regisseurin, Tel Aviv)
Fred BREINERSDORFER (Drehbuchautor, Berlin)
Claus BÄRSCH (Prof. für Religionspolitologie, Univ. Duisburg)
Rainer BUCHER (Prof. für Praktische Theologie, Univ. Graz)
Rabbi Yehoshua ENGELMANN (Havruta Beit Midrash, Hebrew
Univ. Jerusalem)
Józef NIEWIADOMSKI (Prof. für Dogmatik, Univ. Innsbruck)
Gerda RIEDL (Prof. für Dogmatik, Univ. Augsburg)
Roman SIEBENROCK (Prof. für Fundamentaltheologie und
Dogmatik, Univ. Innsbruck)
Reinhold ZWICK (Prof. für Biblische Theologie und ihre
Didaktik, Univ. Münster)
Veranstalter:
ARGE „Politik–Religion–Gewalt“ der Österreichischen
Forschungsgemeinschaft / Internationale Forschungsgruppe
„Film und Theologie“ / Forschungsprogramm „Religion –
Gewalt–Kommunikation–Weltordnung“, Theologische Fakultät
der Univ. Innsbruck / Forschungsprojekt „Theomedia“, Institut
für Fundamentaltheologie der Univ. Graz
Kooperationspartner:
Friedensforum Seefeld-Mösern-Telfs-Stams / Freundeskreis
der Friedensglocke des Alpenraumes / LEO-Kino Innsbruck /
Olympia-Kino Seefeld / Katholische Akademie Schwerte /
SIGNIS Europa (Katholischer Medienverband Europa)
Tagungsleitung:
Dietmar Regensburger, Institut für Systematische Theologie,
Univ. Innsbruck, Gerhard Larcher/Christian Wessely, Institut für
Fundamentaltheologie, Univ. Graz
Tagungsort:
Kongresszentrum, Seefeld/Tirol mit integriertem Kino
Diese Veranstaltung wird unterstützt durch:
ORGANISATORISCHES
Tagungssekretariat:
Maria Hahnen, Institut für Systematische Theologie,
Karl-Rahner-Platz 1, A-6020 Innsbruck/Österreich
Tel.: + 43(0)512/507-8581; Fax: + 43(0)512/507-9839;
E-mail: maria.hahnen@uibk.ac.at
Tagungsbüro:
Theresa Pietsch, Alexander Dablander, Marco Russo
Unterbringung:
Die Unterbringung erfolgt im Zentrum von Seefeld. Zur Wahl
stehen Einzel- und Doppelzimmer in Frühstückspension, Dreiund
Viersterne-Hotels (gestaffelte Tarife).
Tagungskosten:
Tagungsgebühr mit Unterkunft/Frühstück incl.Verpflegung:
Unterbringung in Frühstückspension:
DZ: 205 EUR (135 EUR) EZ: 225 EUR (155 EUR)
Unterbringung im Drei-Sterne-Hotel:
DZ: 230 EUR
EZ: 260 EUR
Unterbringung im Vier-Sterne-Hotel:
DZ: 260 EUR
EZ: 290 EUR
Tagungsgebühr ohne Unterkunft/Frühstück incl.
Verpflegung: 140 EUR (80 EUR)
Tagungsgebühr: 80 EUR (40 EUR)
Ermäßigte Tarife (Studenten/Schüler) jeweils in Klammer.
Anmeldung:
mittels beiliegendem Vordruck
Anmeldeschluss: 20. Mai 2006 (begrenzte Teilnehmerzahl!)
Zahlungsmodalitäten:
Wahlweise per Banküberweisung oder mit Einzugsermächtigung.
Nähere Details enthält Ihre Anmeldebestätigung.
Ausfallkosten: Bei Rücktritt bis zum 20. Mai 2006 keine; bei
Rücktritt vom 20. Mai – 7. Juni 2006 50%; bei Rücktritt/Nichtteilnahme
am 8. Juni 2006 100% der Tagungsgebühr.
Anreise:
AUTO: von Osten Autobahn A12/Ausfahrt Zirl Ost + 12 km
von Norden mautfrei über Garmisch Partenkirchen + 35 km
von Westen Autobahn A12/Ausfahrt Telfs Ost + 12 km
BAHN:„Karwendelbahn“ Innsbruck - Garmisch
FLUGZEUG: Innsbruck 21 km; München 138 km; Zürich 300 km
Weitere Infos und Links zur Tagung finden Sie unter:
http://www.film-und-theologie.de/

Ich melde mich hiermit zum Filmsymposium „Politik – Religion – Gewalt“ an.
Ich wünsche eine:
Tagungsteilnahme mit Unterkunft und Verpflegung mit Unterbringung in
Einzelzimmer Doppelzimmer
Frühstückspension 3-Sterne-Hotel 4-Sterne-Hotel
Tagungsteilnahme ohne Unterkunft mit Verpflegung
Tagungsteilnahme
Ich bin StudentIn/SchülerIn und erhalte den ermäßigten Tarif .
Die Koferenzgebühr bezahle ich per:
Banküberweisung Einzugsermächtigung
Datum:
Unterschrift:
Anmeldung zum Filmsymposium „Politik – Religion – Gewalt“, 8.-11. Juni 2006 in Seefeld:
Name: .....................................................................................................................
Vorname: .....................................................................................................................
Institution: .....................................................................................................................
Strasse: .....................................................................................................................
PLZ/Wohnort: .....................................................................................................................
Land: .....................................................................................................................
E-Mail: .....................................................................................................................
Fax: .....................................................................................................................
Telefon: .....................................................................................................................
An das
Institut für Systematische Theologie
c/o Maria Hahnen
Karl Rahner Platz 1
A-6020 Innsbruck
Österreich