Steinobstanbau in der Schweiz Betriebsvorstellung - Obstbau
Steinobstanbau in der Schweiz Betriebsvorstellung - Obstbau
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<strong>Ste<strong>in</strong>obstanbau</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
<strong>Betriebsvorstellung</strong><br />
Paul Kramer, Chriesihof, Schlatt/<strong>Schweiz</strong><br />
<strong>Ste<strong>in</strong>obstanbau</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>:<br />
Nordwestschweiz, größtes Anbaugebiet von Kirschen und Zwetschgen<br />
Zentralschweiz, dank Hans Jung viele neue Flächen an überdachten Kirschen und<br />
zum Teil auch Zwetschgen<br />
Bodenseeregion, neues, <strong>in</strong>novatives Kirschen- und Aprikosen Anbaugebiet<br />
Wallis, kle<strong>in</strong>es Südtirol, Hauptanbaugebiet von Aprikosen, kle<strong>in</strong>ere Flächen<br />
mo<strong>der</strong>nes Ste<strong>in</strong>obst<br />
Lage des Betriebes<br />
Betrieb liegt auf 430 m ü NN , Obstflächen 330 430 m ü NN<br />
Böden sandiger Lehm pH 6.4 7.4<br />
Nie<strong>der</strong>schläge 1000 mm/Jahr<br />
Gehört seit mehreren Generationen unserer Familie<br />
Landregulierung <strong>in</strong> den dreißiger Jahren, 1938 Antritt <strong>der</strong> neuen Flächen und<br />
Beg<strong>in</strong>n des Kirschenanbaus mit Erweiterungen <strong>in</strong> den sechziger Jahren<br />
Betrieb<br />
1992 Hofübernahme<br />
Der Hof umfasste ca. 14 ha Nutzfläche, dazu gehörten rund 100 Stück Vieh,<br />
hauptsächlich Mastbullen<br />
Kirschen 0.8 ha, Kernobst 0.2 ha<br />
1994 erste Kirschenpflanzung auf Unterlagen G-5, Edabriz, GM 61<br />
1996 99 1.5 ha Tafelkirschen und 1 ha Zwetschgen<br />
1996 .2000 1.8 ha Dolleseppler<br />
1998 Entscheid für <strong>Obstbau</strong> und Abbau <strong>der</strong> Viehhaltung<br />
Stand Heute<br />
Betriebsfläche<br />
Kirschen<br />
Zwetschgen<br />
Zuckerrüben<br />
Kartoffeln<br />
Getreide<br />
Ökofläche<br />
Wald<br />
Tafelkirschen 3.6 ha<br />
Industriekirschen 1.3 ha<br />
4.7 ha<br />
1,0 ha<br />
1,0 ha<br />
2,0 ha<br />
1.3 ha<br />
4,0 ha<br />
18.8 ha<br />
4.8 a<br />
Tropfbewässerung mit Fertigation 6.5 ha<br />
Überdachung 2.6 ha
2007 wird ganze Tafelkirschenfläche abgedeckt<br />
Vermarktung<br />
Direktverkauf ist nur <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>em Umfang möglich, mangels größerer Stadt <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Nähe<br />
Über 50 Jahre liefern wir an e<strong>in</strong>en privaten Vermarkter<br />
Mit ihm und zusammen mit e<strong>in</strong>er Produzenten Gruppe haben wir vor 9 Jahren erste<br />
Gespräche über die Premiumkirschen Vermarktung geführt<br />
Seit 5 Jahren vermarkten wir 26 + Kirschen<br />
Zwetschgen liefern wir an 2 Händler<br />
Zwetschgen<br />
Unterlagen: Jaspi Fereley, Ishtara, Waxwa, Wavit<br />
Pflanzabstand 4 m * 1.5m<br />
Sorten: Tegera, Cacaks Schöne, Fels<strong>in</strong>a, Hanita, Fellenberg, Tophit, Elena,<br />
Presenta<br />
Am Markt werden m<strong>in</strong>. 33 mm verlangt, kle<strong>in</strong>ere Früchte lassen sich über den<br />
Großhandel nicht vermarkten<br />
Preis ca. 0.9 1.4 Euro<br />
Ernte <strong>in</strong> Pflückkörbe<br />
Kopfbereich <strong>der</strong> Bäume ab Arbeitsbühne<br />
Sortierung <strong>in</strong> Verkaufsgeb<strong>in</strong>de <strong>in</strong>kl. Wägen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anlage<br />
Bereitstellung am Feldrand<br />
Abholung abends per LKW<br />
Industriekirschen<br />
Pflanzabstand: 6 mal 4 m<br />
Unterlage: Maxma 14 echte Dolleseppler Colt: falsche Dolleseppler<br />
Befruchter: Wölfliste<strong>in</strong>er<br />
Probleme: Maxma 14 zu schwach und zu ertragreich für echte Dolleseppler,<br />
deshalb kle<strong>in</strong>e Früchte<br />
Falsche Dolleseppler zu kle<strong>in</strong>, zu weich und schlecht schüttelbar<br />
Tafelkirschen<br />
Seit e<strong>in</strong>igen Jahren gab es Diskussionen über Kirschenüberdachung<br />
Überdachung <strong>der</strong> alten Halbstammbäume kam nicht <strong>in</strong> Frage, weil sich we<strong>der</strong><br />
Sorten noch Bäume dafür eigneten<br />
Erste Pflanzung 1994 musste im 2. Standjahr gerodet werden, da unsere<br />
<strong>Schweiz</strong>er Edelreiser verseucht waren<br />
Von 1996 99 pflanzten wir 1.5 ha auf den Unterlagen Weirot 154, 158, G-5 und<br />
Edabriz<br />
Pflanzabstand 3 m mal 5 m, Pflanzung zum Teil auf Dämmen, zum Teil auf dem<br />
Boden und dann angehäuft<br />
Als Baumform wählte ich die Hohlkrone, die ich <strong>in</strong> Südfrankreich gesehen hatte.<br />
Dabei erreicht man e<strong>in</strong>e gute Belichtung bei sehr großem Kronenvolumen je Hektar<br />
Ertrag, Fruchtgröße und vor allem die Pflückleistung überzeugen mich bei dieser<br />
Baumform
Nachteile s<strong>in</strong>d,<br />
1. die Montage <strong>der</strong> Folie ist sehr mühsam, da diese Bäume oben am breitesten<br />
s<strong>in</strong>d<br />
2. Die Folienfläche ist mit 2 x 2.5 m pro Reihe zu groß<br />
3. Der obere Kronenbereich lässt sich nicht von unserer Hebebühne aus ernten<br />
Weitere Pflanzungen machten wir deshalb im Abstand von 1.5 m * 4 m mit<br />
Sp<strong>in</strong>delerziehung<br />
Die Überdachung wird dabei etwas teurer, aber auch stabiler, die Folienmontage ist<br />
e<strong>in</strong>facher und schneller, da wir mit e<strong>in</strong>er Arbeitsbühne arbeiten können<br />
Die neueren Pflanzungen stehen alle auf G-5<br />
Da wir möglichst lange Ernten wollen und als recht frühe Lage auch Frühsorten gut<br />
absetzen können, beg<strong>in</strong>nen wir mit Earlise,<br />
Sorten: Earlise, Burlat, Coralise, Bigalise, Georgia, Techlovan, Grace Star, Summit,<br />
Oktavia, Kordia, Kar<strong>in</strong>a und Reg<strong>in</strong>a<br />
Überdachung<br />
Gerüst aus Holzpfählen<br />
Firststück <strong>in</strong> S- Form<br />
Querverspannung im First, 3.8 m hoch<br />
2 Folienbahnen je Reihe<br />
Seil für Längsverspannung ist am Folienrand montiert<br />
Traufseil wird bei Erstmontage e<strong>in</strong>geknüpft und zu e<strong>in</strong>em Kreuz abgespannt<br />
Kosten je ha ca. 25 000 Euro<br />
Ernte<br />
Pflücke von Frühsorten <strong>in</strong> drei Durchgängen<br />
Mittlere und späte Sorten 1 2 Durchgänge<br />
Pflücken <strong>in</strong> Kunststoffeimer<br />
Vorteile: ke<strong>in</strong>e Druckstellen vom Korb ke<strong>in</strong> Umleeren <strong>in</strong> Transportgeb<strong>in</strong>de<br />
Kühlung funktioniert besser als erwartet<br />
Kopfbereich wird mit Haushaltleitern gepflückt<br />
Sortieren<br />
Sortierung erfolgt seit 10 Jahren auf dem Hof<br />
Sortierband funktionierte sehr gut<br />
Wenn mehr als 2 Kaliber, dann sehr langsam<br />
Im Internet fand ich 2002 die Firma Facheaux<br />
Erste Offerte, mit e<strong>in</strong>er Leistung von 500 kg/h lautete auf 43.000 Euro<br />
Zur Ernte 05 konnten wir dann die Masch<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Betrieb nehmen<br />
Durch zusätzliche Wünsche lag <strong>der</strong> Preis nun bei 72.000 Euro<br />
Je nach Abschreibungsdauer ergeben sich Kosten von 0,2 0,3 Euro je kg sortierte<br />
Kirschen<br />
Personalkosten bei 7 Personen und 500 kg/h Leistung, 0.2 Euro<br />
Vergleich Sortierband, 100 200 kg/h 6 Pers. ergibt Kosten je kg von 0.45 0.75<br />
Euro<br />
Vergleich: 3.6 ha á 12.000 kg/ha = 43.200 kg Kirschen Stundenansatz 14 Euro<br />
500 kg/h Kalibrierung, 100 und 200 kg/h Sortierband
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
500kg/h<br />
200kg/h<br />
100kg/h<br />
40000<br />
35000<br />
30000<br />
25000<br />
20000<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
Sort. H Arb. H Mehr H<br />
15000<br />
10000<br />
5000<br />
0<br />
Masch. Kost Arb. Kosten Gesamt<br />
Lei<strong>der</strong> gibt es auch Probleme<br />
1. Techlovan platzt im Wasser<br />
2. Oktavia und Kar<strong>in</strong>a machten 2005 nach größeren Nie<strong>der</strong>schlägen Probleme<br />
Lösung wäre evtl. Trocknung vor dem Abpacken<br />
Bedenken muss man auch den Platzbedarf <strong>der</strong> Masch<strong>in</strong>e von 6 m* 8 m<br />
Schnitt<br />
Anfang Mai schneiden wir Elena und Presenta<br />
Bis zum Beg<strong>in</strong>n Kirschenernte p<strong>in</strong>cieren wir Kirschbäume<br />
Bis zur Tegera Ernte werden die Tafelkirschen geschnitten<br />
An erntefreien Tagen im August und September schneiden wir abgeerntete<br />
Zwetschgen<br />
Während <strong>der</strong> Vegetationsruhe werden nur zu schwach wachsende Bäume<br />
geschnitten<br />
Mitarbeiter<br />
Von April bis September arbeiten bis 6 Ostpraktikanten bei uns<br />
E<strong>in</strong> Praktikum dauert 4 Monate<br />
Problem: Immer neue Leute<br />
Dazu kommen Asylbewerber während <strong>der</strong> Ernte, sowie Verwandte und Bekannte