01.05.2014 Aufrufe

Bausteine zur Stadtentwicklung 1 - O-sp.de

Bausteine zur Stadtentwicklung 1 - O-sp.de

Bausteine zur Stadtentwicklung 1 - O-sp.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Bausteine</strong> <strong>zur</strong> <strong>Stadtentwicklung</strong> 1<br />

Gestaltungskonzept<br />

Innenstadt Werne<br />

Wettbewerbsdokumentation<br />

Stadt Werne<br />

Aufgabenbereich<br />

<strong>Stadtentwicklung</strong><br />

und Stadtplanung


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Stadt Werne<br />

Der Bürgermeister<br />

Aufgabenbereich <strong>Stadtentwicklung</strong>/Stadtplanung<br />

Konrad-A<strong>de</strong>nauer-Platz 1<br />

59368 Werne<br />

Tel. 0 23 89 - 71-610<br />

Koordination <strong>de</strong>s<br />

Wettbewerbsverfahrens:<br />

Norbert Post • Hartmut Welters<br />

Architekten BDA & Stadtplaner SRL<br />

Arndtstraße 37 Hachenburger Straße 20<br />

44135 Dortmund 51105 Köln<br />

Tel. 02 31 - 47 73 48 60 Tel. 02 21 - 9 83 34 31<br />

Fax 02 31 - 55 44 44 Fax 02 21 - 9 83 34 31<br />

post-welters@t-online.<strong>de</strong> post-welters-koeln@t-online.<strong>de</strong><br />

Redaktion und Gestaltung:<br />

Anke Thormählen<br />

Hartmut Welters<br />

Fotos:<br />

Archiv Post • Welters<br />

Herstellung:<br />

Giesen Rotationsdruck GmbH, Rheinberg<br />

Werne, im Mai 2002


Begrenzt offener Realisierungswettbewerb<br />

Gestaltungskonzept<br />

Innenstadt Werne<br />

Wettbewerbsdokumentation<br />

VORWORT<br />

ANLASS UND AUFGABENSTELLUNG<br />

5<br />

6<br />

WETTBEWERBSVERFAHREN<br />

7<br />

WETTBEWERBSGEBIET<br />

9<br />

WETTBEWERBSAUFGABE<br />

WETTBEWERBSERGEBNISSE<br />

Stadtraum - Pohl, Strey, Rogge, Münster/Düsseldorf: 1. Preis<br />

Pesch & Partner, Her<strong>de</strong>cke: 2. Preis<br />

Weitere Teilnehmer<br />

15<br />

19


4<br />

Das Wettbewerbsgebiet in <strong>de</strong>r Werner Innenstadt


Vorwort<br />

sommer 2001 entschlossen, einen<br />

Konzeptwettbewerb durchzuführen.<br />

Nach<strong>de</strong>m sich hierzu mehr als<br />

40 Architektur- und Planungsbüros<br />

nach einer bun<strong>de</strong>sweiten Ausschreibung<br />

beworben hatten, wur<strong>de</strong>n<br />

7 Büros ausgewählt bzw. ausgelost.<br />

Inhalt <strong>de</strong>s Wettbewerbs war<br />

es, <strong>de</strong>taillierte Entwurfsvorgaben<br />

für die Gestaltung <strong>de</strong>r Straßen und<br />

Plätze in <strong>de</strong>r Innenstadt zu erarbeiten.<br />

Allen Beteiligten sei an dieser Stelle<br />

ausdrücklich für das Gelingen<br />

<strong>de</strong>s Wettbewerbs gedankt. Damit<br />

verbun<strong>de</strong>n ist die feste Zuversicht,<br />

dass dieses Projekt durch einen<br />

nachhaltigen Städtebau und eine<br />

zeitgemäße Gestaltung zu einer<br />

<strong>de</strong>utlichen Attraktivitätssteigerung<br />

<strong>de</strong>r Werner Innenstadt beitragen<br />

wird.<br />

Unsere Innenstadt ist ein historisch<br />

gewachsenes Zentrum mit hohen<br />

städtebaulichen und architektonischen<br />

Qualitäten. Um diese Qualitäten<br />

zu sichern und das Zentrum<br />

als Einkaufsstandort aufzuwerten,<br />

ist eine Neugestaltung <strong>de</strong>r öffentlichen<br />

Straßen- und Platzräume erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Voraussetzung für ein<br />

attraktives Erscheinungsbild <strong>de</strong>s<br />

öffentlichen Raums ist ein einheitliches<br />

gestalterisches Prinzip für Pflasterung<br />

und Möblierung - eine Gestaltleitplanung,<br />

auf <strong>de</strong>ren Grundlage<br />

die einzelnen Bauabschnitte<br />

schrittweise realisiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Rat und Verwaltung <strong>de</strong>r Stadt Werne<br />

haben sich daher im Früh-<br />

Das Ergebnis <strong>de</strong>r eingereichten<br />

Arbeiten und die Diskussion hierüber<br />

im Preisgericht haben eindrucksvoll<br />

gezeigt, wie wichtig<br />

Wettbewerbe für eine ausgewogene<br />

Meinungsbildung aller Entscheidungsträger<br />

und für ein<br />

hochwertiges Ergebnis sind.<br />

Unter Würdigung aller relevanten<br />

A<strong>sp</strong>ekte kürte das Preisgericht in<br />

seiner Sitzung am 30. August 2001<br />

einstimmig <strong>de</strong>n Entwurf <strong>de</strong>s Büros<br />

»Stadtraum - Pohl, Strey, Rogge«<br />

aus Münster/Düsseldorf zum 1.<br />

Preisträger. Das klare und qualitätvolle<br />

Konzept für <strong>de</strong>n öffentlichen<br />

Raum soll nun abschnittsweise<br />

realisiert wer<strong>de</strong>n. Damit wird<br />

ein erster wichtiger Baustein <strong>de</strong>s<br />

<strong>Stadtentwicklung</strong><strong>sp</strong>rogramms<br />

umgesetzt.<br />

Meinhard Wichmann<br />

Bürgermeister <strong>de</strong>r Stadt Werne<br />

5


Anlass und<br />

Aufgabenstellung<br />

Luftaufnahme <strong>de</strong>r Innenstadt<br />

Innerhalb <strong>de</strong>r nächsten Jahre sollen<br />

die öffentlichen Straßen- und<br />

Platzräume <strong>de</strong>r Werner Innenstadt<br />

neu gestaltet wer<strong>de</strong>n. Bereits im<br />

Jahr 2002 soll die erste Maßnahme<br />

<strong>zur</strong> funktionalen und gestalterischen<br />

Verbesserung begonnen<br />

wer<strong>de</strong>n: Die Anlage eines Kreisverkehrs<br />

an <strong>de</strong>r Kreuzung Kurt-<br />

Schumacher-Straße/Steinstraße/<br />

Am Hagen und die Umgestaltung<br />

<strong>de</strong>r westlichen Steinstraße. Mittelfristig<br />

ist <strong>de</strong>r Umbau weiterer Straßen<br />

und Plätze geplant, insbeson<strong>de</strong>re<br />

östliche Steinstraße, Marktplatz<br />

und Kirchhof. Im Rahmen <strong>de</strong>s<br />

vorliegen<strong>de</strong>n Wettbewerbes wur<strong>de</strong>n<br />

<strong>zur</strong> Gestaltung <strong>de</strong>r öffentlichen<br />

Räume hochwertige und<br />

qualitätvolle Lösungen erwartet.<br />

Im engen Zusammenhang mit <strong>de</strong>r<br />

Gestaltleitplanung stehen einige<br />

Grundaussagen <strong>zur</strong> Ordnung <strong>de</strong>s<br />

ruhen<strong>de</strong>n Verkehrs in <strong>de</strong>r Innenstadt.<br />

Mit <strong>de</strong>m Wettbewerb sollten<br />

- neben Vorschlägen zum verkehrsberuhigten<br />

Ausbau einzelner<br />

Straßenzüge und <strong>de</strong>r Stadteingänge<br />

- Vorschläge für eine Konzentration<br />

<strong>de</strong>s Parkraumangebotes sowie<br />

eine Verbesserung <strong>de</strong>r Gestaltung<br />

<strong>de</strong>r Parkplätze erarbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />

Am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Innenstadt befin<strong>de</strong>n<br />

sich zu<strong>de</strong>m Brach- und min<strong>de</strong>rgenutzte<br />

Flächen. Für diese städtebaulichen<br />

Neuordnungsbereiche<br />

wur<strong>de</strong>n skizzenhafte Lösungsansätze<br />

für eine bauliche Nutzung<br />

und städtebauliche Integration in<br />

die umgeben<strong>de</strong>n Bebauungs- und<br />

Nutzungsstrukturen erwartet.


Auslober<br />

Der Realisierungswettbewerb wur<strong>de</strong><br />

ausgelobt von <strong>de</strong>r Stadt Werne,<br />

vertreten durch <strong>de</strong>n Aufgabenbereich<br />

<strong>Stadtentwicklung</strong>/Stadtplanung.<br />

Die Betreuung und Koordination<br />

<strong>de</strong>s Verfahrens erfolgte<br />

durch Norbert Post und Hartmut<br />

Welters, Architekten BDA & Stadtplaner<br />

SRL, Dortmund/Köln.<br />

Wettbewerbsart<br />

und Teilnehmer/innen<br />

Der städtebauliche Realisierungswettbewerb<br />

wur<strong>de</strong> als begrenzt<br />

offenes Verfahren mit insgesamt 7<br />

Büros durchgeführt. 5 Büros wur<strong>de</strong>n<br />

nach einer bun<strong>de</strong>sweiten Ausschreibung<br />

aus mehr als 40 Bewerbungen<br />

durch ein unabhängiges<br />

Gremium nach fachlichen Kriterien<br />

ausgewählt, zwei Büros wur<strong>de</strong>n<br />

ausgelost. Beauftragt wur<strong>de</strong>n die<br />

folgen<strong>de</strong>n sieben Büros:<br />

• BSV - Reinhold Baier, Aachen<br />

• Boris Enning, Köln<br />

• Kreikenbaum/Heinemann, Bremen<br />

• Pesch & Partner, Her<strong>de</strong>cke<br />

• Schamp + Schmalöer, Dortmund<br />

• Stadtraum - Pohl, Strey, Rogge,<br />

Münster/Düsseldorf<br />

• Heiner Wortmann, Lüdinghausen<br />

Preisgericht<br />

Zur Beurteilung <strong>de</strong>r Arbeiten wur<strong>de</strong><br />

ein unabhängiges Preisgericht<br />

eingesetzt, das am 30. August<br />

2001 tagte. Es bestand aus:<br />

Fachpreisrichter/innen:<br />

• Prof. Christel Drey, Architektin<br />

und Stadtplanerin, Köln/Kassel<br />

• Prof. Christa Reicher, Architektin<br />

und Stadtplanerin, Aachen/Bochum<br />

• Rita Schulze Böing, Technische<br />

Beigeordnete <strong>de</strong>r Stadt Werne<br />

Stellvertreten<strong>de</strong> Fachpreisrichter/<br />

innen:<br />

• Benedikt Stahl, Architekt und<br />

Stadtplaner, Düsseldorf<br />

• Ulrike Beuter, Landschaftsarchitektin,<br />

Oberhausen<br />

• Karl-Heinz Schäfer, Leiter Aufgabenbereich<br />

<strong>Stadtentwicklung</strong>/<br />

Stadtplanung <strong>de</strong>r Stadt Werne<br />

Sachpreisrichter/innen:<br />

• Michael Zurhorst, CDU-Fraktion<br />

• Karl-Friedrich Ostholt, SPD-Fraktion<br />

Stellvertreten<strong>de</strong> Sachpreisrichter/<br />

innen:<br />

• Jürgen Grunewald, CDU-Fraktion<br />

• Irmgard Elsagir, SPD-Fraktion<br />

Wettbewerbsverfahren<br />

7


8<br />

Sachverständige (ohne Stimmrecht):<br />

• Meinhard Wichmann, Bürgermeister<br />

<strong>de</strong>r Stadt Werne<br />

• Wolfgang Lünig, Fraktion UWW<br />

• Reiner Wald, Fraktion Bündnis<br />

90/Die Grünen<br />

• Carl Reckers, Mittelstandsvereinigung<br />

• Wilhelm Weischer, Einzelhan<strong>de</strong>l<br />

(Aktionsgemeinschaft)<br />

• Jürgen Zimmermann, Einzelhan<strong>de</strong>l<br />

• Michael Jardin, Kirchenvorstand<br />

St. Christophorus<br />

• Heinrich-Theodor Küper, Stadtmarketing<br />

• Sylke Schwarz, IVV Aachen (Verkehr<strong>sp</strong>lanung)<br />

• Gabriele Stolbrink, Aufgabenbereich<br />

<strong>Stadtentwicklung</strong>/Stadtplanung<br />

• Ralf Bülte, Aufgabenbereich<br />

<strong>Stadtentwicklung</strong>/Stadtplanung<br />

• Dr. Ralf Wagner, Leiter Aufgabenbereich<br />

Umwelt und Verkehr<br />

• Gisbert Bensch, Aufgabenbereich<br />

Umwelt und Verkehr<br />

Die Vorprüfung erfolgte durch:<br />

• Frank Hennecke, Dipl.-Ing. (Post<br />

und Welters), Dortmund<br />

• Hartmut Welters, Architekt &<br />

Stadtplaner, Dortmund<br />

Beurteilungskriterien<br />

Zur Beurteilung diente folgen<strong>de</strong>r<br />

Bewertungsrahmen:<br />

Städtebaulich-räumliches Konzept<br />

• Leitbild und entwurfsbestimmen<strong>de</strong><br />

Grundi<strong>de</strong>e<br />

• Einbindung von Ergänzungsbauten<br />

in <strong>de</strong>n Bestand<br />

• Verteilung <strong>de</strong>r Baumassen und<br />

Maßstäblichkeit<br />

• Glie<strong>de</strong>rung, Orientierbarkeit und<br />

Übersichtlichkeit<br />

Gestaltungsqualität und funktionale<br />

Qualität<br />

• Leitbild und entwurfsbestimmen<strong>de</strong><br />

Grundi<strong>de</strong>e<br />

• Erschließung und Unterbringung<br />

<strong>de</strong>s ruhen<strong>de</strong>n Verkehrs<br />

• Gestaltqualität <strong>de</strong>r öffentlichen<br />

Räume<br />

• Gebrauchs- und Nutzungsqualitäten<br />

Realisierbarkeit<br />

• Möglichkeit <strong>zur</strong> abschnittsweisen<br />

Realisierung<br />

• Wirtschaftlichkeit<br />

• Unterhaltungs- und Betriebsaufwand<br />

Ablauf<br />

Die Teilnehmer/innen erhielten<br />

En<strong>de</strong> Juni 2001 die Planunterlagen.<br />

Am 5. Juli 2001 fand das Einführungskolloquium<br />

statt. Die Arbeiten<br />

mussten bis zum 20. August<br />

2001 eingereicht wer<strong>de</strong>n.


Geschichtliche Entwicklung<br />

834 wur<strong>de</strong> Werne erstmals urkundlich<br />

als kleiner Ort um eine<br />

Kapelle erwähnt. Im Jahr 1362<br />

wur<strong>de</strong>n Werne die Marktrechte<br />

verliehen. Kurze Zeit <strong>sp</strong>äter nannte<br />

sich Werne Stadt und wies eine<br />

Stadtbefestigung auf. Händler und<br />

Handwerker verkauften ihre Waren<br />

auf <strong>de</strong>m Marktplatz - die Bauern<br />

<strong>de</strong>r Umgebung boten ihre Produkte<br />

auf <strong>de</strong>m heute noch existieren<strong>de</strong>n<br />

Roggenmarkt an.<br />

1873 wur<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r Suche nach<br />

Kohlevorkommen eine Thermalquelle<br />

ent<strong>de</strong>ckt und ein Thermalbad<br />

errichtet. Der Betrieb wur<strong>de</strong><br />

zwischen 1905 und 1935 infolge<br />

<strong>de</strong>r Abteufung <strong>de</strong>r 1899 gegrün<strong>de</strong>ten<br />

Zeche Werne eingestellt.<br />

Das Thermalbad befin<strong>de</strong>t sich heute<br />

südlich <strong>de</strong>r Innenstadt.<br />

über die früher durch die Festungsanlagen<br />

markierten Stadtgrenzen<br />

nach sich. Die Stilllegung<br />

<strong>de</strong>r Zeche am 1. Januar 1975 führte<br />

zu einem Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Wirtschaftsstruktur<br />

hin zu einer Mischung<br />

von klein- bis mittelständischen<br />

Betrieben.<br />

Wettbewerbsgebiet<br />

Die Kernstadt von Werne wur<strong>de</strong><br />

während <strong>de</strong>r Kriegsjahre nicht in<br />

Mitlei<strong>de</strong>nschaft gezogen und bewahrte<br />

so seine mittelalterlichen<br />

Strukturen. In <strong>de</strong>n 60er und 70er<br />

Jahren führten Sanierungsmaß- Urkataster aus <strong>de</strong>m Jahr 1822<br />

9<br />

Von <strong>de</strong>r Industrialisierung<strong>sp</strong>hase<br />

im ausgehen<strong>de</strong>n 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

wur<strong>de</strong> Werne nur zögerlich erfasst.<br />

Erst 1928 erhielt Werne im Zusammenhang<br />

mit <strong>de</strong>r Zeche Anschluss<br />

an das Eisenbahnnetz (Nebenstrecke<br />

Dortmund - Münster). Die<br />

Zeche Werne mit zeitweise über<br />

4.000 Beschäftigten zog einen<br />

schnellen Anstieg <strong>de</strong>r Einwohnerzahlen<br />

und ein bauliches Ausufern


10<br />

Steinstraße (oben)<br />

und<br />

Moormannplatz (unten)<br />

nahmen (u.a. Verkehrsentlastung<br />

<strong>de</strong>r Innenstadt, Auslagerung <strong>de</strong>r<br />

Hefe- und Spiritusfabrik Moormann)<br />

zu Neuordnungen in Teilbereichen<br />

<strong>de</strong>r Innenstadt.<br />

Nutzungsstruktur<br />

Das historisch gewachsene Zentrum<br />

Werne weist eine hohe und<br />

vielfältige nutzungsstrukturelle<br />

Dichte auf. So befin<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>r<br />

Innenstadt:<br />

• zentrale öffentliche Einrichtungen<br />

wie Stadthaus, Polizei, Feuerwehr,<br />

Museum, Volkshochschule<br />

und Stadtbücherei sowie<br />

am südlichen Randbereich das<br />

Natur-Solebad;<br />

• kirchliche Einrichtungen und das<br />

Kapuzinerkloster;<br />

• Kultur- und Freizeiteinrichtungen<br />

wie Kolpinghaus, Altes Rathaus<br />

und Kino;<br />

• gastronomische Einrichtungen<br />

und Hotels.<br />

Ergänzt wird dies durch zahlreiche<br />

Kin<strong>de</strong>rgärten, Schulen, Jugendzentrum<br />

und Altenwohnheim, die<br />

sich direkt in <strong>de</strong>r Innenstadt o<strong>de</strong>r<br />

am unmittelbaren Rand <strong>de</strong>r Innenstadt<br />

befin<strong>de</strong>n.<br />

Im Zusammenwirken mit <strong>de</strong>r städtebaulichen<br />

Unverwechselbarkeit<br />

<strong>de</strong>s historischen Stadtkerns bietet<br />

die Werner Innenstadt ein hohes<br />

Maß an Versorgungs- und Lebensqualität.<br />

Einzelhan<strong>de</strong>lsstruktur<br />

Die Einzelhan<strong>de</strong>lsstruktur in <strong>de</strong>r Innenstadt<br />

ist durch eine funktionsfähige<br />

Mischung aus inhabergeführten<br />

und filialgestützten Fachgeschäften<br />

geprägt. Die Einzelhan<strong>de</strong>lsausstattung<br />

ist unter quantitativen Gesicht<strong>sp</strong>unkten<br />

insgesamt als bedarfsgerecht<br />

zu bewerten.<br />

Das Kaufkraftpotenzial ent<strong>sp</strong>richt<br />

<strong>de</strong>n regionalen Durchschnittswerten<br />

- die Kaufkraftbindung ist jedoch<br />

mit lediglich 59 % steigerungsfähig.<br />

Der innerstädtische Hauptgeschäftsbereich<br />

innerhalb <strong>de</strong>s historischen<br />

Stadtkerns besteht aus<br />

Steinstraße, Markt, Moormannplatz,<br />

Konrad-A<strong>de</strong>nauer-Straße<br />

und Bonenstraße. Als Geschäftsnebenlagen<br />

fungieren die unmittelbar<br />

angrenzen<strong>de</strong>n Straßenzüge<br />

Magdalenenstraße, Kirchhof, Am<br />

Griesetorn, Südmauer, Burgstraße,<br />

Kleine Burgstraße, Bült, Klosterstraße,<br />

Roggenmarkt, Am Neutor<br />

und Am Steinhaus.<br />

Die Innenstadt verfügt über eine<br />

hohe Ausstrahlungskraft auf das<br />

Umland, unter an<strong>de</strong>rem drückt<br />

sich dies in einem hohen Stammkun<strong>de</strong>nanteil<br />

aus. Ein Einzelhan<strong>de</strong>lsgutachten<br />

aus <strong>de</strong>m Jahr 2000<br />

kommt daher zu <strong>de</strong>m Ergebnis,<br />

dass Werne günstige Rahmenbe-


dingungen <strong>zur</strong> Erhaltung und Weiterentwicklung<br />

<strong>de</strong>r Einkaufssituation<br />

bietet. Voraussetzungen hierfür<br />

sind neben baulichen Weiterentwicklungen<br />

und marketingbezogenen<br />

Maßnahmen auch flankierend<br />

Verbesserungen <strong>de</strong>r städtebaulichen,<br />

stadtgestalterischen<br />

und verkehrlichen A<strong>sp</strong>ekte.<br />

Verkehr<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Siedlungsstruktur<br />

und <strong>de</strong>r eher monozentrischen<br />

Versorgungsstruktur<br />

<strong>de</strong>r Stadt Werne wird <strong>de</strong>m Individualverkehr<br />

auch zukünftig eine<br />

wichtige Be<strong>de</strong>utung zukommen.<br />

Infolge klassifizierter Umgehungsund<br />

Entlastungsstraßen ist die Innenstadt<br />

vom Durchgangsverkehr<br />

weitgehend befreit. Durch Fertigstellung<br />

<strong>de</strong>r Nordwestumgehung<br />

(L 518n) ist zusätzlich eine <strong>de</strong>utliche<br />

Reduzierung <strong>de</strong>s Verkehrs auf<br />

<strong>de</strong>r Münsterstraße zu erwarten.<br />

Trotz<strong>de</strong>m ist die Innenstadt - auch<br />

in <strong>de</strong>r Meinung <strong>de</strong>r Konsumenten<br />

- verkehrlich gut erschlossen. Folgen<strong>de</strong><br />

verkehrsberuhigen<strong>de</strong> und<br />

verkehrslenken<strong>de</strong> Maßnahmen<br />

sind vorgesehen:<br />

• Anlage von Kreisverkehren als Eingang<br />

<strong>zur</strong> Stadt, u. a. an <strong>de</strong>r Kreuzung<br />

Kurt-Schumacher-Straße/<br />

Steinstraße/Am Hagen und Am<br />

Neutor/Kurt-Schumacher-Straße;<br />

• Verkehrsberuhigter Ausbau von<br />

westlicher Steinstraße, Konrad-<br />

A<strong>de</strong>nauer-Straße, Am Neutor/<br />

Bült und Konrad-A<strong>de</strong>nauer-Platz.<br />

Obwohl das Parkplatzangebot <strong>de</strong>rzeit<br />

als ausreichend bezeichnet<br />

wer<strong>de</strong>n kann, weist die Innenstadt<br />

Werne im Meinungsbild <strong>de</strong>r Konsumenten<br />

ein schlechtes Parkplatzimage<br />

auf. Dies ist - neben <strong>de</strong>r<br />

bun<strong>de</strong>sweit geführten Diskussion<br />

um die (teilweise) Abschaffung <strong>de</strong>r<br />

Parkgebühren - vor allem auf die<br />

starke Zer<strong>sp</strong>litterung <strong>de</strong>r Parkplatzanlagen<br />

und un<strong>zur</strong>eichen<strong>de</strong> Wegweisungen<br />

<strong>zur</strong>ückzuführen. Die<br />

Folge ist unter an<strong>de</strong>rem ein hoher<br />

Parksuchverkehr. Als Verbesserung<br />

ist die Konzentration <strong>de</strong>s Parkraumangebotes<br />

auf wenige, gut<br />

erreichbare Standorte vorgesehen.<br />

Stadtbild und baulich-räumliche<br />

Struktur <strong>de</strong>r Innenstadt<br />

Im Hinblick auf die Stadtbildqualität<br />

verfügt die Innenstadt Werne aufgrund<br />

<strong>de</strong>r unverwechselbaren, historisch<br />

gewachsenen Baustruktur<br />

und <strong>de</strong>r verkehrsberuhigten Umgestaltung<br />

<strong>de</strong>s Hauptgeschäftsbereiches<br />

über ein hohes Gestaltpotenzial.<br />

Durch die Sanierungsmaßnahmen<br />

<strong>de</strong>r 1960er und 1970er<br />

Jahre ist das Erscheinungsbild aber<br />

teilweise stark beeinträchtigt.<br />

Überdimensionierte Verkehrsflächen<br />

am Neutor (oben) und<br />

wenig attraktive Tiefgaragenzufahrt<br />

am Roggenmarkt (unten)<br />

11


12<br />

Attraktive Straßen- und Platzräume:<br />

Kirchhof (oben)<br />

Roggenmarkt (mitte)<br />

und Südmauer (unten)<br />

Raumstruktur<br />

Wie bereits erwähnt, weist <strong>de</strong>r historische<br />

Stadtkern hohe stadträumliche<br />

Qualitäten auf. Interessante<br />

Raumfolgen und <strong>de</strong>r Wechsel<br />

von Straßen- und Platzräumen<br />

schaffen eine <strong>sp</strong>ezifische Atmo<strong>sp</strong>häre.<br />

Folgen<strong>de</strong> einzelne Elemente<br />

sind beson<strong>de</strong>rs hervorzuheben:<br />

• Marktplatz als zentraler Veranstaltungsort,<br />

Standort für Wochenmarkt<br />

und kulturelle Bühnenveranstaltungen;<br />

• Kirchhof und Roggenmarkt mit<br />

fast geschlossener Randbebauung;<br />

• Moormannplatz;<br />

• weitere kleinere Plätze und Strassenaufweitungen,<br />

bei<strong>sp</strong>ielsweise<br />

Bonenstraße, Südmauer, Markt/<br />

Klosterstraße, Ostmauer/Bült;<br />

• attraktive Gässchen, zum Bei<strong>sp</strong>iel<br />

Westmauer/Südmauer/Ostmauer,<br />

Auf <strong>de</strong>m Berg/Am Stadtgraben,<br />

Magdalenenstraße, Domhof,<br />

Kirchhof, Borg.<br />

Diesen stadträumlichen Qualitäten<br />

stehen gestalterische Defizite und<br />

Mängel gegenüber, die im Rahmen<br />

<strong>de</strong>s beabsichtigten Entwicklungskonzeptes<br />

behoben wer<strong>de</strong>n<br />

sollen. Unter an<strong>de</strong>rem sind dies:<br />

• uneinheitliche und erneuerungsbedürftige<br />

Bo<strong>de</strong>nmaterialien;<br />

• unangemessene Möblierungen;<br />

• fehlen<strong>de</strong> Ablesbarkeit <strong>de</strong>r Eingänge<br />

<strong>zur</strong> Innenstadt, zum Bei<strong>sp</strong>iel<br />

Steintor, Neutor, Burgstrasse,<br />

Am Griesetorn.<br />

Baustruktur<br />

Der historische Stadtkern weist<br />

vielfach noch ein geschlossenes Erscheinungsbild<br />

ohne größere Maßstabsbrüche<br />

auf. Viele Gebäu<strong>de</strong><br />

sind stadtbildprägend, alleine 60<br />

Bau<strong>de</strong>nkmäler befin<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>r<br />

Innenstadt.<br />

Gleichwohl sind auch Mängel und<br />

Defizite festzustellen. So kann<br />

nicht verhehlt wer<strong>de</strong>n, dass einige<br />

unmaßstäbliche Neubauten <strong>de</strong>r<br />

letzten Jahrzehnte das Stadtbild<br />

beeinträchtigen. Zu<strong>de</strong>m sind auch<br />

in Werne typische Probleme von<br />

Innenstädten anzutreffen, die angesichts<br />

<strong>de</strong>s qualitätvollen Stadtbilds<br />

um so stärker negativ auffallen:<br />

• stören<strong>de</strong> Nutzungen im Hauptgeschäftsbereich<br />

wie Spielhallen,<br />

Vi<strong>de</strong>otheken, Sonnenstudios<br />

usw.;<br />

• Verunstaltungen <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong><br />

durch mangelhafte Schaufenstergestaltung,<br />

Gestaltung <strong>de</strong>r<br />

Erdgeschosszonen und Vordächer<br />

sowie Werbeanlagen;<br />

• negative Fassa<strong>de</strong>nerscheinung<br />

durch Materialienmix o<strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r historischen Gebäu<strong>de</strong>gestaltung.


Grünstruktur<br />

Freiräumliche Strukturen bieten<br />

sich vor allem durch <strong>de</strong>n Grüngürtel<br />

entlang <strong>de</strong>r historischen Stadtbefestigungsanlage.<br />

Erlebbar ist<br />

dieser Grünzug jedoch nur noch<br />

im Sü<strong>de</strong>n und Westen (Horne-<br />

Grünzug). Die Nutzbarkeit ist<br />

durch die <strong>de</strong>rzeit noch stark belastete<br />

Münsterstraße eingeschränkt<br />

und soll daher langfristig verbessert<br />

wer<strong>de</strong>n. Weitere Defizite bestehen<br />

durch<br />

• unterbrochene Freiraumverbindungen<br />

innerhalb <strong>de</strong>s Grüngürtels,<br />

• un<strong>zur</strong>eichen<strong>de</strong> Gestaltung und<br />

mangeln<strong>de</strong> Aufenthaltsqualität<br />

<strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Grünzone sowie<br />

die fehlen<strong>de</strong> Erlebbarkeit <strong>de</strong>r<br />

Horne.<br />

Stadtgestaltung und Bo<strong>de</strong>nmaterialien<br />

Der historische Stadtkern weist<br />

kein einheitliches Gestaltungsbild<br />

auf. Bo<strong>de</strong>nbeläge sind aus unterschiedlichen<br />

Materialien (Naturstein,<br />

Betonstein), in verschie<strong>de</strong>nen<br />

Formaten verlegt und erneuerungsbedürftig.<br />

Insgesamt sind 4<br />

Lampentypen und zwei Arten von<br />

Pollern im Fußgängerbereich vorzufin<strong>de</strong>n.<br />

Grünzug Horne (unten links)<br />

Unterschiedliche Lampentypen ...<br />

13<br />

... und unterschiedliche<br />

Bo<strong>de</strong>nmaterialien in <strong>de</strong>r Innenstadt


14<br />

Städtebauliche Neuordnungsbereiche:<br />

Stadteingang Neutor (unten links) und<br />

Busbahnhof/Konrad-A<strong>de</strong>nauer-Platz<br />

(oben links und unten rechts)<br />

Städtebauliche Problembereiche<br />

Die Innenstadt weist <strong>de</strong>rzeit mehrere<br />

stadtstrukturelle Problembereiche<br />

auf, die einer Neuordnung<br />

bedürfen:<br />

• Nördlicher Innenstadtrand mit<br />

Busbahnhof und Zufahrt Tiefgarage,<br />

Bereich Schlot, Konrad-A<strong>de</strong>nauer-Platz<br />

(Parkplatz Stadthaus)/Post:<br />

Der Busbahnhof wird<br />

in seiner gegenwärtigen Funktion<br />

und Größe nicht mehr benötigt.<br />

Zwei unbefestigte Flächen<br />

gegenüber <strong>de</strong>m Stadthaus, die als<br />

Parkplätze genutzt wer<strong>de</strong>n, weisen<br />

keine stadtgestalterischen<br />

Qualitäten auf. Ein mangeln<strong>de</strong>s<br />

Erscheinungsbild besitzt zu<strong>de</strong>m<br />

die Tiefgaragenzufahrt am Museum.<br />

Der Bereich zwischen Schlot<br />

und Konrad-A<strong>de</strong>nauer-Platz wird<br />

nur durch Lager- und Garagenbauten<br />

genutzt und liegt brach.<br />

• Kurt-Schumacher-Straße/Am Griesetorn:<br />

An <strong>de</strong>r Einmündung <strong>zur</strong><br />

Kurt-Schumacher-Straße befin<strong>de</strong>n<br />

sich beidseitig <strong>de</strong>r Straße<br />

Am Griesetorn zwei Freiflächen.<br />

Diese als Parkplatz bzw. als Grünfläche<br />

genutzten Areale stellen,<br />

gemessen an ihrer Lagegunst, einen<br />

min<strong>de</strong>rgenutzten Bereich<br />

dar und sind nur un<strong>zur</strong>eichend<br />

in das innerstädtische Gefüge<br />

eingebun<strong>de</strong>n.<br />

• Bereich Neutor: Das Eckgrundstück<br />

wird <strong>de</strong>rzeit als Parkplatz<br />

genutzt. Dadurch ergibt sich eine<br />

äußerst unattraktive Eingangssituation<br />

in die Stadt.


Die Innenstadt von Werne ist ein<br />

historisch gewachsenes Zentrum<br />

mit hohen stadträumlichen Qualitäten.<br />

Um diese Qualitäten zu sichern<br />

und das Zentrum als Einkaufsstandort<br />

weiter zu attraktivieren,<br />

ist eine Neugestaltung <strong>de</strong>r öffentlichen<br />

Straßen- und Platzräume<br />

erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Die erste Maßnahme <strong>zur</strong> funktionalen<br />

und gestalterischen Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r Innenstadt soll Möglichst<br />

noch im Jahr 2002 begonnen<br />

wer<strong>de</strong>n: Die Anlage eines<br />

Kreisverkehrs an <strong>de</strong>r Kreuzung<br />

Kurt-Schumacher-Straße/Steinstraße/Am<br />

Hagen und die Umgestaltung<br />

<strong>de</strong>r westlichen Steinstraße.<br />

Mittelfristig ist <strong>de</strong>r Umbau<br />

weiterer Straßen und Plätze geplant,<br />

insbeson<strong>de</strong>re östliche Steinstraße,<br />

Marktplatz und Kirchhof.<br />

Voraussetzung für ein attraktives<br />

Erscheinungsbild <strong>de</strong>s öffentlichen<br />

Raumes ist ein einheitliches gestalterisches<br />

Prinzip für Pflasterung<br />

und Möblierung - eine Gestaltleitplanung,<br />

auf <strong>de</strong>ren Grundlage die<br />

einzelnen Bauabschnitte schrittweise<br />

realisiert wer<strong>de</strong>n können. Im<br />

Rahmen <strong>de</strong>s vorliegen<strong>de</strong>n Wettbewerbes<br />

wur<strong>de</strong>n hierzu hochwertige<br />

und qualitätvolle Lösungen erwartet.<br />

Im engen Zusammenhang mit <strong>de</strong>r<br />

Gestaltleitplanung stan<strong>de</strong>n einige<br />

Grundaussagen <strong>zur</strong> Ordnung <strong>de</strong>s<br />

ruhen<strong>de</strong>n Verkehrs in <strong>de</strong>r Innenstadt.<br />

Mit <strong>de</strong>m Wettbewerb sollten<br />

- neben Vorschlägen zum verkehrsberuhigten<br />

Ausbau einzelner<br />

Straßenzüge und <strong>de</strong>r Gestaltung<br />

<strong>de</strong>r Stadteingänge - Vorschläge für<br />

eine Konzentration <strong>de</strong>s Parkraumangebotes<br />

sowie eine Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r Gestaltung <strong>de</strong>r Stellplatzanlagen<br />

erarbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />

Am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Innenstadt befin<strong>de</strong>n<br />

sich Brach- und min<strong>de</strong>rgenutzte<br />

Flächen. Für diese städtebaulichen<br />

Neuordnungsbereiche wur<strong>de</strong>n<br />

skizzenhafte Lösungsansätze für<br />

eine bauliche Nutzung und städtebauliche<br />

Integration in die umgeben<strong>de</strong>n<br />

Bebauungs- und Nutzungsstrukturen<br />

(Bauvolumen,<br />

Bauflucht usw) erwartet.<br />

Auf dieser Grundlage sollen weitere<br />

Schritte (Investorenwettbewerb,<br />

Bauleitplanverfahren u. a.)<br />

zielgerichtet eingeleitet wer<strong>de</strong>n.<br />

Wettbewerbsaufgabe<br />

15


16<br />

Gestaltleitplanung<br />

Die skizzenhafte Gestaltleitplanung<br />

für die öffentlichen Räume<br />

<strong>de</strong>r Innenstadt soll die Grundlage<br />

für die Realisierung <strong>de</strong>r einzelnen<br />

Bauabschnitte sein. Die <strong>de</strong>rzeitige<br />

Gestaltung <strong>de</strong>r öffentlichen Räume<br />

stammt aus <strong>de</strong>n 1970er und<br />

1980er Jahren im Rahmen <strong>de</strong>r Innenstadtsanierung.<br />

Viele Flächen<br />

sind erneuerungsbedürftig bzw.<br />

nicht mehr zeitgemäß. Ein übergeordnetes<br />

gestalterisches Leitbild<br />

lag <strong>de</strong>r Umgestaltung bisher nicht<br />

zugrun<strong>de</strong> - Bo<strong>de</strong>nmaterialien und<br />

Möblierung <strong>sp</strong>iegeln daher die unterschiedlichen<br />

Gestaltungsvorstellungen<br />

<strong>de</strong>r letzten 30 Jahre<br />

wie<strong>de</strong>r.<br />

Die Flächen unterliegen noch <strong>de</strong>n<br />

För<strong>de</strong>rbindungen, das heißt, eine<br />

Umgestaltung ist im Regelfall erst<br />

nach Ablauf bestimmter Fristen<br />

möglich. Die ersten Flächen stehen<br />

aber kurz- und mittelfristig <strong>zur</strong><br />

Umgestaltung an. Folgen<strong>de</strong> Prioritäten<br />

wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeit seitens <strong>de</strong>r<br />

Stadt Werne gesehen:<br />

• kurzfristig (Baubeginn im Jahr<br />

2002) Kreuzung Kurt-Schumacher-Straße/Steinstraße/Am<br />

Hagen<br />

und westliche Steinstraße;<br />

• in <strong>de</strong>n nächsten drei Jahren unter<br />

an<strong>de</strong>rem östliche Steinstraße,<br />

Marktplatz, Kirchhof und Konrad-A<strong>de</strong>nauer-Platz;<br />

• Am Neutor/Bült, Am Griesetorn.<br />

Eine an<strong>de</strong>re zeitliche Abfolge, insbeson<strong>de</strong>re<br />

im Zusammenhang mit<br />

städtebaulichen Neuordnung<strong>sp</strong>rojekten,<br />

sowie die Umgestaltung<br />

weiterer Flächen in <strong>de</strong>r Innenstadt<br />

ist jedoch möglich.<br />

Erwartet wur<strong>de</strong>n skizzenhafte konzeptionelle<br />

Aussagen (Bo<strong>de</strong>nbelag,<br />

Möblierung, Bepflanzung<br />

usw.) <strong>zur</strong> Gestaltung <strong>de</strong>r öffentlichen<br />

Räume in <strong>de</strong>r gesamten Innenstadt,<br />

wobei die <strong>zur</strong> Neugestaltung<br />

in <strong>de</strong>n nächsten Jahren anstehen<strong>de</strong>n<br />

Straßen und Platzräume<br />

vorrangig zu bearbeiten waren.<br />

Städtebau<br />

Neuordnungsbereiche<br />

Nördlicher Innenstadtrand<br />

Der nördliche Innenstadtrand<br />

weist mehrere min<strong>de</strong>rgenutzte<br />

Grundstücke auf, die einer Neuordnung<br />

zugeführt wer<strong>de</strong>n sollen.<br />

Im Einzelnen sind dies<br />

• Busbahnhof und Zufahrt Tiefgarage,<br />

• Bereich Schlot (südlich <strong>de</strong>s Konrad-A<strong>de</strong>nauer-Platzes),


• Konrad-A<strong>de</strong>nauer-Platz (Parkplatz<br />

Stadthaus)/Post.<br />

Seitens <strong>de</strong>r Stadt Werne ist hier ein<br />

großflächiges Einkaufszentrum beabsichtigt,<br />

um an einem städtebaulich<br />

integrierten Standort eine<br />

sinnvolle Komplettierung und Verdichtung<br />

<strong>de</strong>s Geschäftsbesatzes zu<br />

erreichen und die Zentrumsfunktion<br />

<strong>de</strong>r Innenstadt insgesamt zu<br />

stärken. Unter städtebaulichen A<strong>sp</strong>ekten<br />

erscheint hier seitens <strong>de</strong>s<br />

Auslobers eine mehrgeschossige,<br />

geglie<strong>de</strong>rte Bauweise in direkter<br />

Nachbarschaft <strong>zur</strong> historischen<br />

Bausubstanz wünschenswert.<br />

Der ca. 15.000 qm große Busbahnhof<br />

(mit Zufahrt zu einer Tiefgarage)<br />

befin<strong>de</strong>t sich nordwestlich<br />

<strong>de</strong>s Zentrums in verkehrsgünstiger<br />

Lage an <strong>de</strong>r Münsterstraße und<br />

<strong>de</strong>m Konrad-A<strong>de</strong>nauer-Platz. Der<br />

Busbahnhof wird in seiner gegenwärtigen<br />

Funktion und Größe nicht<br />

mehr benötigt. Zukünftig sind noch<br />

max. 6 Standplätze für Busse vorzusehen<br />

- diese konnten auch in einer<br />

umzugestalten<strong>de</strong>n Straßenverkehrsfläche<br />

angeordnet wer<strong>de</strong>n.<br />

Östlich <strong>de</strong>s Busbahnhofes befin<strong>de</strong>t<br />

sich südlich <strong>de</strong>s Konrad-A<strong>de</strong>nauer-Platzes<br />

in exponierter Lage eine<br />

private Grundstücksfläche (ca.<br />

2.600 qm), die hinsichtlich <strong>de</strong>r<br />

Nutzung und <strong>de</strong>r städtebaulichen<br />

Wirkung stark verbesserungsbedürftig<br />

ist. Sinnvoll erscheint hier<br />

eine Mischung aus Wohnen,<br />

Dienstleistungen/Büros und Einzelhan<strong>de</strong>l.<br />

Mit einer Neubebauung<br />

könnte langfristig <strong>de</strong>r Straßenraum<br />

Konrad-A<strong>de</strong>nauer-Platz erheblich<br />

aufgewertet wer<strong>de</strong>n.<br />

Nördlich <strong>de</strong>s Konrad-A<strong>de</strong>nauer-<br />

Platzes liegen zwei städtische Parkplätze<br />

sowie das Grundstück <strong>de</strong>r<br />

Post. Bei einer möglichen Aufgabe<br />

<strong>de</strong>r Postnutzung erscheint es<br />

sinnvoll, eine abgestimmte städtebauliche<br />

Konzeption unter Einbeziehung<br />

<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n öffentlichen<br />

Parkplätze zu entwickeln (insgesamt<br />

ca. 3.000 qm). Für die ca. 70<br />

Parkplätze war auf <strong>de</strong>m Areal o<strong>de</strong>r<br />

in unmittelbarer Umgebung ein<br />

adäquater Ersatz vorzuschlagen.<br />

Kurt-Schumacher-Straße/Am Griesetorn<br />

Im Sü<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s historischen Zentrums<br />

befin<strong>de</strong>n sich nördlich <strong>de</strong>r Kurt-<br />

Schumacher-Straße beidseitig <strong>de</strong>r<br />

Straße Am Griesetorn eine ca. 4.300<br />

qm große und als Parkplatz (71<br />

Stellplätze) genutzte Grundstücksfläche<br />

sowie eine ca. 1.000 qm große<br />

Grünfläche. Die günstige Verkehrslage<br />

und <strong>de</strong>r Standort bieten<br />

sich für hochwertige innenstadttypische<br />

Nutzungen an.<br />

Von <strong>de</strong>n Teilnehmern <strong>de</strong>s Wettbewerbes<br />

wur<strong>de</strong>n Aussagen erwartet,<br />

ob eine Aufgabe bzw. Verlagerung<br />

<strong>de</strong>r Parkplatznutzung sinnvoll<br />

ist und wenn ja, wie eine städtebaulich<br />

wünschenswerte Bebaubarkeit<br />

aussehen könnte.<br />

Bereich Neutor<br />

Das ca. 700 qm große private<br />

Grundstück nördlich <strong>de</strong>r Kreuzung<br />

Am Neutor/Am Friedstein stellt<br />

eine unbebaute Fläche dar. Aufgrund<br />

<strong>de</strong>r exponierten Lage ist aus<br />

städtebaulicher Sicht eine Bebauung<br />

wünschenswert. Hierfür sollten<br />

skizzenhafte Grundaussagen -<br />

unter Berücksichtigung eines geplanten<br />

Kreisverkehrs an dieser<br />

Stelle - getroffen wer<strong>de</strong>n.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>s Wettbewerbes<br />

wur<strong>de</strong>n für die genannten Neuordnungsbereiche<br />

skizzenhafte<br />

Aussagen zu einer standortangemessenen<br />

Erschließung, Nutzung<br />

und Bebauung (Baufluchten und<br />

Bauvolumen) <strong>de</strong>s Areals erwartet.<br />

17


18<br />

Im Zusammenhang mit einer Neuplanung<br />

<strong>de</strong>r o.g. Bereiche war zu<br />

berücksichtigen, dass diese Flächen<br />

während <strong>de</strong>s jährlich stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Volksfestes Sim-Jü (ca.<br />

500.000 Besucher) für Schaustellerwagen,<br />

Fahrgeschäfte etc. genutzt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Verkehr<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>s Wettbewerbes sollten<br />

von <strong>de</strong>n teilnehmen<strong>de</strong>n Büros<br />

drei Themenkomplexe untersucht<br />

wer<strong>de</strong>n:<br />

• Neuordnung bzw. Aufgabe einzelner<br />

Parkierungsanlagen, gera<strong>de</strong><br />

im Zusammenhang mit <strong>de</strong>n<br />

städtebaulichen Neuordnungsbereichen,<br />

aber auch für städtebaulich<br />

exponierte Flächen wie<br />

<strong>de</strong>n Platz Am Griesetorn/Südmauer;<br />

• Verkehrsberuhigung und Umgestaltung<br />

<strong>de</strong>s Straßenzuges »Am<br />

Neutor, Bült, Konrad-A<strong>de</strong>nauer-<br />

Platz«, <strong>de</strong>r vom Durchgangsverkehr<br />

befreit und nur noch von<br />

Bussen und Taxen, Anwohnern<br />

und Lieferverkehr genutzt wer<strong>de</strong>n<br />

soll;<br />

• Prüfung, ob neben <strong>de</strong>n geplanten<br />

Kreisverkehren Kurt-Schumacher-Straße/Steinstraße/Am<br />

Hagen und am Neutor weitere<br />

Kreisverkehr<strong>sp</strong>lätze (insbeson<strong>de</strong>re<br />

am Konrad-A<strong>de</strong>nauer-Platz)<br />

angelegt wer<strong>de</strong>n sollen.<br />

Sim-Jü-Volksfest<br />

in <strong>de</strong>r Werner Innenstadt


Die Preisträger<br />

In seiner Sitzung am 30. August<br />

2001 wählte das Preisgericht aus<br />

<strong>de</strong>n 7 eingereichten Arbeiten folgen<strong>de</strong><br />

zwei Preisträger aus:<br />

1. Preis (14.500 DM):<br />

Stadtraum - Prof. Wolfgang Pohl,<br />

Bernd Strey, Martin Rogge, Münster/Düsseldorf<br />

Mitarbeiter: Hei<strong>de</strong> Schnickmann,<br />

Nora Schöffmann<br />

Verkehr<strong>sp</strong>laner: Planungsgesellschaft<br />

Hoppe + Co., Köln<br />

2. Preis (11.500 DM):<br />

Pesch & Partner, Her<strong>de</strong>cke<br />

Horst Schönweitz, Gerold Kalkowski<br />

Mitarbeiter: Jochen Kral, Sabine<br />

Isenberg, Stefan Rütten<br />

Verkehr<strong>sp</strong>laner: Kühnert, Bergkamen<br />

Weitere Teilnehmer:<br />

• BSV - Reinhold Baier, Aachen<br />

Mitarbeiter: Stephanie Esch, Andre<br />

Frie<strong>de</strong>l, Hannes Uhlig<br />

• Boris Enning, Köln<br />

Mitarbeiter: Susanne Hageböke,<br />

Dirk Berhausen<br />

Landschaftsarchitekt: Lill + Sparla,<br />

Köln<br />

Verkehr<strong>sp</strong>laner: IGH - Höpfner,<br />

Köln<br />

• Hartmut Kreikenbaum/Georg<br />

Heinemann, Bremen<br />

Mitarbeiter: Jan Demey, Andreas<br />

Wegmann-Klose, Gisela Proll<br />

Architekt: Burkard Bruns<br />

• Susanne Schamp + Richard<br />

Schmalöer, Dortmund<br />

Mitarbeiter: Sibylle Urbach, Niels<br />

Frie<strong>de</strong>rich, Brenda Marzinzek, Hil<strong>de</strong>gard<br />

Brandl, Katrin Eckhardt<br />

Landschaftsarchitekt: Thomas<br />

Mielke in LP+B, Kamen<br />

Verkehr<strong>sp</strong>laner: Dr. Lessmann,<br />

Dortmund<br />

• Heiner Wortmann, Lüdinghausen<br />

Mitarbeiter: Nikola Nikolovski,<br />

Claudia Lohmann, Kurt Berg<br />

Architekt: Helmut Mohr, Münster<br />

Empfehlungen <strong>de</strong>s<br />

Preisgerichts<br />

Das Preisgericht empfahl <strong>de</strong>m Auslober<br />

einstimmig, die Arbeit <strong>de</strong>s 1.<br />

Preises <strong>de</strong>r weiteren Planung für<br />

die öffentlichen Räume zugrun<strong>de</strong>zulegen<br />

und die Verfasser/innen<br />

mit weiteren Leistungen zu beauftragen.<br />

Dabei sind neben <strong>de</strong>n im<br />

Bewertungstext erwähnten Kritikpunkten<br />

folgen<strong>de</strong> Empfehlungen<br />

zu berücksichtigen:<br />

• Überprüfung <strong>de</strong>r Lage und Vergrößerung<br />

<strong>de</strong>s Kaufhauses unter<br />

Beibehaltung <strong>de</strong>r Grünverbindung<br />

zum Kirchplatz;<br />

Wettbewerbsergebnisse<br />

• Überprüfung <strong>de</strong>s Busbahnhofes<br />

und Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r nicht möglichen<br />

Busführung über <strong>de</strong>n Roggenmarkt;<br />

• Überprüfung <strong>de</strong>r Lichtstelen und<br />

Baumstandorte auf <strong>de</strong>m Marktplatz;<br />

• Ergänzung durch beschei<strong>de</strong>ne<br />

Wasser<strong>sp</strong>iele auf <strong>de</strong>m Marktplatz;<br />

• Überprüfung von Dimensionierung<br />

und Möblierung <strong>de</strong>r »Leit<strong>sp</strong>ur«<br />

im Sinne einer Vereinfachung<br />

und Vereinheitlichung.<br />

19


1. Preis<br />

20<br />

1. Preis:<br />

Stadtraum<br />

Pohl, Strey, Rogge<br />

Münster/Düsseldorf<br />

Aus <strong>de</strong>m Juryprotokoll<br />

Dem Entwurf liegt ein klares städtebauliches<br />

Konzept zugrun<strong>de</strong>,<br />

das auf <strong>de</strong>m Gedanken basiert,<br />

<strong>de</strong>n historischen Stadtgrundriss<br />

baulich zu arrondieren, mit <strong>de</strong>m<br />

geplanten Einkaufszentrum im Dialog<br />

mit <strong>de</strong>m Stadthaus einen neuen<br />

Stadteingang zu formulieren<br />

und <strong>de</strong>n Grünzug am Hornebach<br />

und Moormannteich mit <strong>de</strong>r gebauten<br />

Stadtstruktur zu verbin<strong>de</strong>n.<br />

Auch im Bereich <strong>de</strong>s südlichen Anschlusses<br />

- Griesetorn und Am<br />

Neutor - wer<strong>de</strong>n schlüssige bauliche<br />

Antworten gegeben, die <strong>de</strong>n<br />

funktionalen Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />

Parkplatz- und Festplatznutzungen<br />

ent<strong>sp</strong>rechen. Durch das städtebauliche<br />

Konzept entsteht in Nord-<br />

Süd-Richtung eine zusammenhängen<strong>de</strong><br />

Abfolge von Plätzen bzw.<br />

Stadträumen mit unterschiedlicher<br />

Aufenthaltsqualität und Gestaltung.<br />

Das Gestaltungskonzept für <strong>de</strong>n<br />

öffentlichen Raum basiert auf <strong>de</strong>r<br />

I<strong>de</strong>e, zwischen <strong>de</strong>r Gestaltung <strong>de</strong>r<br />

linearen Räume und <strong>de</strong>r Plätze<br />

<strong>de</strong>utlich zu differenzieren. Während<br />

in die linearen Straßenräume<br />

sogenannte »Leit<strong>sp</strong>uren« als Ordnungslinien<br />

<strong>zur</strong> Anordnung von<br />

notwendigen Möblierungselementen<br />

eingefügt wer<strong>de</strong>n, wer<strong>de</strong>n die<br />

Plätze gestalterisch als einheitlich<br />

strukturierte Flächen behan<strong>de</strong>lt.<br />

Das Gestaltungskonzept überzeugt<br />

in seiner übergeordneten<br />

I<strong>de</strong>e und in seinem sensiblen Umgang<br />

mit <strong>de</strong>n einzelnen Stadträumen<br />

(Berücksichtigung <strong>de</strong>s Baumbestan<strong>de</strong>s,<br />

Reaktion auf <strong>de</strong>n asymmetrischen<br />

Standort <strong>de</strong>s Rathauses),<br />

wobei die <strong>de</strong>taillierte Ausformulierung<br />

auch Kritik herausfor<strong>de</strong>rt:<br />

• Die Leit<strong>sp</strong>ur erscheint mit Möblierungselementen<br />

etwas überfrachtet.<br />

• Die historische Pflasterung <strong>de</strong>s<br />

Marktplatzes fällt aus <strong>de</strong>m übrigen<br />

Gestaltkanon heraus.<br />

• Die geplanten Lichtstelen und<br />

Lichthocker im Randbereich <strong>de</strong>s<br />

Marktplatzes überzeugen wenig<br />

hinsichtlich Proportion und Gestaltung.<br />

Das Verkehrskonzept, auf <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r<br />

Entwurf basiert, erscheint schlüssig,<br />

wobei die vorgeschlagene Busumfahrt<br />

mit <strong>de</strong>n Haltezonen für<br />

die Busse problematisch gesehen<br />

wird - aufgrund <strong>de</strong>s vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Straßenquerschnittes am Roggenmarkt<br />

als auch wegen <strong>de</strong>r Barrierewirkung<br />

im Übergang zum Einkaufszentrum.<br />

Insgesamt stellt <strong>de</strong>r Entwurf sowohl<br />

von seinem städtebaulichen<br />

Konzept als auch hinsichtlich <strong>de</strong>r<br />

gestalterischen I<strong>de</strong>en einen wertvollen<br />

Beitrag <strong>zur</strong> gestellten Aufgabe<br />

dar.


1. Preis<br />

21<br />

Lageplan<br />

Gut erkennbar ist die Komplettierung<br />

<strong>de</strong>s historischen<br />

Stadtgrundrisses - das neue<br />

Einkaufszentrum und das<br />

Stadthaus wer<strong>de</strong>n als Solitäre<br />

aufgefasst. Baumpflanzungen<br />

konzentrieren sich auf Grünund<br />

Platzflächen.


1. Preis<br />

22<br />

Umgestaltung Steinstraße<br />

Gestaltprägend ist die »Leit<strong>sp</strong>ur«, die als<br />

Plattenband <strong>de</strong>n Straßenraum<br />

zusammenfasst und alle erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Möblierungselemente integriert. Als<br />

Material wer<strong>de</strong>n dunkelgrau geschliffene<br />

Granitplatten in verschie<strong>de</strong>nen Formaten<br />

vorgeschlagen.


1. Preis<br />

23<br />

Umgestaltung Marktplatz<br />

Wesentliche Merkmale <strong>de</strong>s Vorschlags <strong>zur</strong><br />

Umgestaltung <strong>de</strong>s Marktplatzes sind die -<br />

asymmetrisch im Osten angeordnete -<br />

doppelte Baumreihe und die Licht- und<br />

Hocker-Cubes am westlichen Platzrand. Als<br />

Material soll in Bögen verlegtes Naturstein-<br />

Kleinpflaster (Granit) verwandt wer<strong>de</strong>n.


2. Preis<br />

24<br />

2. Preis:<br />

Pesch & Partner<br />

Her<strong>de</strong>cke<br />

Lageplan (rechte Seite)<br />

Deutlich erkennbar wird die Neubebauung<br />

Am Stadthaus und am<br />

Griesetorn. Durch die Anlage einer neuen<br />

Straße am Moormannteich entsteht eine<br />

neue Abrundung <strong>de</strong>r Innenstadt.<br />

Aus <strong>de</strong>m Juryprotokoll<br />

Die Arbeit besticht zunächst durch<br />

die städtebauliche Arrondierung<br />

im nordwestlichen Bereich. Vor allem<br />

<strong>de</strong>r Durchstich <strong>zur</strong> Burgstraße<br />

leistet hierzu einen entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Beitrag. Jedoch wird <strong>de</strong>r<br />

Nutzen <strong>de</strong>s Durchstichs bezweifelt,<br />

wenn man ihn in Relation zum<br />

Moormannteich setzt. Der Stadtgrundriss<br />

wird abgerun<strong>de</strong>t und die<br />

Innenstadt über die Konrad-A<strong>de</strong>nauer-Straße<br />

in überzeugen<strong>de</strong>r<br />

Weise mit <strong>de</strong>m neuen Kaufhausstandort<br />

verknüpft. Der Hornegrünzug<br />

wird durch die Neugestaltung<br />

aufgewertet.<br />

Der Busbahnhof erhält zwar einen<br />

hervorgehobenen Standort, erscheint<br />

aber an dieser prominenten<br />

Stelle unangemessen. Aus verkehrstechnischer<br />

Sicht sowie bei<br />

Beachtung <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s<br />

ÖPNV zeigt <strong>de</strong>r Standort jedoch<br />

auch unbestrittene Qualitäten.<br />

Das neue Gebäu<strong>de</strong> am Neutor<br />

markiert <strong>de</strong>n Stadtzugang an dieser<br />

Stelle, <strong>de</strong>r dahinterliegen<strong>de</strong><br />

»Pocketpark« erscheint jedoch beliebig<br />

und <strong>de</strong>m Ort nicht angemessen.<br />

Der Verzicht auf <strong>de</strong>n Kreisverkehr<br />

ist zwar logisch, aber nicht<br />

konsequent durchdacht, da im Bereich<br />

Steintor bei gleicher Problemlage<br />

<strong>de</strong>r Kreisverkehr beibehalten<br />

wird.<br />

Bei <strong>de</strong>n Stellplätzen am Griesetorn<br />

wird die Begrünungsmaßnahme<br />

mit Rasenpflaster o<strong>de</strong>r wassergebun<strong>de</strong>ner<br />

Decke als sehr positiv,<br />

die mit <strong>de</strong>r Ergänzung <strong>de</strong>s Baumbestan<strong>de</strong>s<br />

verbun<strong>de</strong>ne Nutzungseinschränkung<br />

als Kirme<strong>sp</strong>latz jedoch<br />

negativ bewertet.<br />

Die angedachte Koppelung <strong>de</strong>r<br />

vorhan<strong>de</strong>nen mit <strong>de</strong>r neuen Tiefgarage<br />

wird positiv gesehen, ist jedoch<br />

in <strong>de</strong>r Plandarstellung nicht<br />

nachzuvollziehen. Die Freitreppe<br />

als Verbindung zwischen Moormannteich<br />

und Kirchplatz könnte<br />

»großzügiger« sein. Der Rückbau<br />

<strong>de</strong>r B 54 wird positiv bewertet.<br />

Bei <strong>de</strong>r Gestaltung wird eine Typologie<br />

für die Straßen und Plätze<br />

mit einem einheitlichen Materialkanon<br />

entwickelt. Dabei wird unterschie<strong>de</strong>n<br />

zwischen Fußgängerstraßen,<br />

Gassen, Straßen für Pkw´s<br />

und Straßen mit Bussen. Wenige<br />

Materialien (Grauwacke und Betonstein<br />

in verschie<strong>de</strong>nen Formaten)<br />

ziehen sich durch die gesamte<br />

Innenstadt. Insgesamt wird die<br />

Glie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nflächen, insbeson<strong>de</strong>re<br />

in <strong>de</strong>n schmalen Gas-


25<br />

2. Preis


Umgestaltung Steinstraße,<br />

Marktplatz und Kirchhof<br />

Prägend für die Steinstraße ist ein breites,<br />

asymmetrisch angeordnetes Band aus<br />

Naturstein, das alle Möblierungselemente<br />

aufnimmt. Glie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Pflasterbän<strong>de</strong>r<br />

führen zu einem streng orthogonalen<br />

Verlegemuster. Der Marktplatz weist quer<br />

verlaufen<strong>de</strong> Pflasterbän<strong>de</strong>r auf und wird<br />

beiseitig durch Baumreihen eingefasst.<br />

Der Kirchhof wird nur im Randbereich<br />

gepflastert.<br />

2. Preis<br />

26


sen, vom Preisgericht als sehr unruhig<br />

angesehen.<br />

Der Marktplatz wird wohltuend<br />

<strong>sp</strong>arsam möbliert - nur zwei Baumreihen<br />

und ein kleines Wasser<strong>sp</strong>iel<br />

glie<strong>de</strong>rn die Fläche. Der einheitliche<br />

Platz wird mit großformatigem<br />

Naturstein in Platten belegt. Die<br />

glie<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Bän<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n in<br />

Kleinpflaster ausgeführt.<br />

Der Kirchplatz wird bewusst als eigenständiger<br />

Platz betrachtet. Die<br />

innere Fläche wird als wassergebun<strong>de</strong>ne<br />

Decke, die Randbereiche<br />

in <strong>de</strong>m bekannten Raster in Natursteinplatten<br />

und -pflaster gestaltet.<br />

So erhält <strong>de</strong>r Kirchplatz eine<br />

angemessene, <strong>zur</strong>ückhalten<strong>de</strong><br />

Form, die für eine Nutzung fast alle<br />

Möglichkeiten offen lässt. Das ange<strong>de</strong>utete<br />

Lichtkonzept müsste<br />

noch weiter ausgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die geplante Bebauung am Steintor<br />

in Richtung Solebad fasst <strong>de</strong>n<br />

Raum zwar städtebaulich, vernachlässigt<br />

jedoch die wichtigen Laufund<br />

Blickbeziehungen, das Solebad<br />

wird damit zu sehr abgebun<strong>de</strong>n.<br />

Die Bebauung auf <strong>de</strong>m »DRK-<br />

Gelän<strong>de</strong>« wird hingegen als ausge<strong>sp</strong>rochen<br />

positiv bewertet.<br />

Insgesamt ist dies ein Beitrag, <strong>de</strong>ssen<br />

Stärken vor allem in <strong>de</strong>n städtebaulichen<br />

Lösungsansätzen liegen.<br />

Die stadtgestalterischen Vorschläge<br />

erscheinen für die Innenstadt<br />

insgesamt etwas überzogen.<br />

2. Preis<br />

27<br />

Material<strong>de</strong>tails von Bült (links)<br />

und Magdalenenstraße (rechts)


Übrige Teilnehmer<br />

28<br />

BSV<br />

Reinhold Baier<br />

Aachen<br />

Aus <strong>de</strong>m Juryprotokoll<br />

Die <strong>de</strong>taillierte Analyse und die<br />

Aufnahme <strong>de</strong>s historischen Stadtgrundrisses<br />

wer<strong>de</strong>n positiv gesehen.<br />

Der Vorschlag, die durch die<br />

Umnutzung <strong>de</strong>s Busbahnhofes<br />

entstan<strong>de</strong>ne Grünfläche mit einem<br />

Solitärgebäu<strong>de</strong> (Hotel) zu bebauen,<br />

ist jedoch kritisch zu bewerten.<br />

Die Gebäu<strong>de</strong> am Konrad-A<strong>de</strong>nauer-Platz<br />

erscheinen als beziehungslose<br />

Einzelbebauung und lassen<br />

keine Aussagen zu <strong>de</strong>ren Erschließung<br />

zu. Der an dieser Stelle in<br />

<strong>de</strong>n Stadtraum hineinreichen<strong>de</strong><br />

Grünzug kann historisch nicht begrün<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n. Hingegen wird<br />

die Ausbildung <strong>de</strong>s Übergangs <strong>de</strong>r<br />

Grünfläche an <strong>de</strong>r Horne zum<br />

Kirchhof positiv bewertet.<br />

Ebenso wird <strong>de</strong>r Standort <strong>de</strong>s neuen<br />

Einkaufszentrums auf <strong>de</strong>r nördlichen<br />

Seite <strong>de</strong>s Konrad-A<strong>de</strong>nauer-<br />

Platzes hinsichtlich <strong>de</strong>r Anbindung<br />

an die Innenstadt (Kun<strong>de</strong>nlaufbeziehung)<br />

negativ gesehen. Die Abbindung<br />

<strong>de</strong>s Konrad-A<strong>de</strong>nauer-<br />

Platzes für <strong>de</strong>n Individualverkehr<br />

stellt zwar einen durchaus überlegenswerten<br />

Denkansatz dar, vermag<br />

aber die subjektive Distanz<br />

Einkaufszentrum - Innenstadt nicht<br />

entschei<strong>de</strong>nd zu min<strong>de</strong>rn. Die Anordnung<br />

<strong>de</strong>s Busbahnhofes vor<br />

<strong>de</strong>m geplanten Kaufhaus in Bezug<br />

<strong>zur</strong> vorgesehenen Einzelbebauung<br />

auf <strong>de</strong>r gegenüberliegen<strong>de</strong>n Straßenseite<br />

ist nicht nachvollziehbar<br />

und erscheint eher willkürlich.<br />

Die Vorschläge <strong>zur</strong> Gestaltung <strong>de</strong>r<br />

Straßen und Plätze sind durch eine<br />

übertriebene Materialvielfalt geprägt<br />

und wer<strong>de</strong>n stadtgestalterisch<br />

negativ bewertet. Darüber<br />

hinaus führt die Wahl rötlicher Bo<strong>de</strong>nmaterialien<br />

für die Steinstraße<br />

zu einem »Verschwimmen« <strong>de</strong>r<br />

Grenzen zwischen Straße und Gebäu<strong>de</strong>n.<br />

Die I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r Wasser<strong>sp</strong>iele auf <strong>de</strong>m<br />

Marktplatz wird als sinnvolle Bereicherung<br />

begrüßt - die Bäume in<br />

Pflanzkübeln am Rand <strong>de</strong>s Marktplatzes<br />

anzuordnen, vermag das<br />

Preisgericht aber nicht zu überzeugen.


Übrige Teilnehmer<br />

29<br />

Lageplan<br />

Deutlich abzulesen sind<br />

die Umgestaltung <strong>de</strong>s<br />

Umfel<strong>de</strong>s Stadthaus/<br />

Busbahnhof mit großzügigen<br />

Grünflächen und<br />

die fast vollständige<br />

Bebauung <strong>de</strong>s Platzes<br />

»Südmauer«.<br />

Für die Straßen, Wege<br />

und Plätze wer<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>ne<br />

Bo<strong>de</strong>nmaterialien<br />

vorgeschlagen.


Übrige Teilnehmer<br />

30<br />

Umgestaltung Steinstraße<br />

Die Steinstraße soll als Bo<strong>de</strong>nbelag ein<br />

rötliches Betonsteinpflaster erhalten. Dieses<br />

wird durch Pflasterstreifen und Rinnen<br />

aus Basalt-Naturstein geglie<strong>de</strong>rt.


Übrige Teilnehmer<br />

31<br />

Umgestaltung Marktplatz<br />

Die <strong>zur</strong>ückhalten<strong>de</strong> Gestaltung <strong>de</strong>s Marktplatzes<br />

mit zweifarbigem, grauem Betonsteinpflaster<br />

(mit Natursteinvorsatz) und<br />

beidseitigen Baumreihen (in Pflanztrögen)<br />

erhält ihre Beson<strong>de</strong>rheit durch Wasserdüsen<br />

(Thema Thermalquellen) mit Bo<strong>de</strong>nleuchten.<br />

Bei Marktnutzung können die Wasserdüsen<br />

abgestellt wer<strong>de</strong>n.


Übrige Teilnehmer<br />

32<br />

Boris Enning<br />

Köln<br />

Aus <strong>de</strong>m Juryprotokoll<br />

Die Verfasser versuchen, mit kleinen<br />

Ergänzungen und neuen<br />

Raumkanten auf annähernd historischem<br />

Stadtgrundriss <strong>de</strong>n<br />

Innenstadtkern zu arrondieren und<br />

gleichzeitig <strong>de</strong>n Grünraum <strong>de</strong>s<br />

ehemaligen Burgstandortes <strong>de</strong>utlich<br />

an <strong>de</strong>n Stadtkern heranzuführen.<br />

Dieser Ansatz wird positiv gesehen.<br />

An <strong>de</strong>r Lage <strong>de</strong>s Kaufhauses<br />

auf <strong>de</strong>r Postfläche jenseits <strong>de</strong>s<br />

Konrad-A<strong>de</strong>nauer-Platzes wird<br />

<strong>de</strong>utlich, dass die Anbindung an<br />

<strong>de</strong>n Stadtkern nicht überzeugend<br />

gelingt.<br />

Sehr kritisch wird beurteilt, dass<br />

die städtebauliche Ergänzung an<br />

<strong>de</strong>r Konrad-A<strong>de</strong>nauer-Straße eine<br />

neue Achse formuliert, die kein<br />

adäquates Ziel hat, son<strong>de</strong>rn auf einem<br />

unattraktiv gestalteten Busbahnhof<br />

am alten Standort en<strong>de</strong>t.<br />

Der Stadteingang von <strong>de</strong>r B 54 aus<br />

wird darüber hinaus durch eine<br />

unglückliche Anordnung <strong>de</strong>r Busbahnsteige<br />

verunklart. Die Hecke<br />

entlang <strong>de</strong>r Straße vermag über<br />

diesen Mangel nicht hinwegzuhelfen.<br />

Der Leitgedanke <strong>de</strong>r Gestaltung<br />

<strong>de</strong>s Stadtraumes, die Raumtypen<br />

in ihrem Gestaltcharakter unterschiedlich<br />

zu behan<strong>de</strong>ln, unterteilt<br />

<strong>de</strong>n kompakten qualitätvollen<br />

Stadtraum in unterschiedliche<br />

Funktionsräume - eine Haltung,<br />

die als kontraproduktiv bewertet<br />

wird. Von <strong>de</strong>r kleinteiligen hochwertigen<br />

Bau- und Raumstruktur<br />

wird zusätzlich noch durch eine<br />

Vielzahl von Materialien, Farben,<br />

Mustern und Einbauten abgelenkt.<br />

Auch die Separierung <strong>de</strong>s Straßenraumes<br />

von Bült und Konrad-A<strong>de</strong>nauer-Platz<br />

durch Hecken ist unangemessen.<br />

Der Domhof wird<br />

unnötigerweise in mehrere Teilbereiche<br />

zerteilt, das hervorragen<strong>de</strong><br />

bauliche Ensemble aus <strong>de</strong>m Zusammenhang<br />

gerissen. Positiv bewertet<br />

wird <strong>de</strong>r Vorschlag, <strong>de</strong>m<br />

Einzelgebäu<strong>de</strong> einen Pavillon gegenüberzustellen.<br />

Das geschnittene<br />

Platanenkarree überfrachtet jedoch<br />

diesen kleinräumigen Platz.<br />

Das Motiv <strong>de</strong>r geschnittenen Platanen<br />

ist auf <strong>de</strong>m Marktplatz <strong>zur</strong>ückhalten<strong>de</strong>r<br />

verwandt, verstellt<br />

jedoch <strong>de</strong>n Blick auf die qualitätvollen<br />

Fassa<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r westlichen<br />

Platzrandbebauung. Die zusätzliche<br />

Anordnung von Schirmen im<br />

Bereich <strong>de</strong>r Steinstraße trägt <strong>zur</strong><br />

Übermöblierung <strong>de</strong>r Straßen- und<br />

Platzräume bei.


Übrige Teilnehmer<br />

33<br />

Lageplan<br />

Die - zu gering dimensionierte<br />

- Neubebauung<br />

im Umfeld <strong>de</strong>s Stadthauses<br />

rückt dicht an die<br />

Innenstadt heran. So<br />

entsteht eine großzügige<br />

Grünfläche um <strong>de</strong>n<br />

Moormannteich. Am<br />

Konrad-A<strong>de</strong>nauer-Platz<br />

wird ein weiterer Kreisverkehr<br />

vorgeschlagen.


Übrige Teilnehmer<br />

Positiv bewertet wird <strong>de</strong>r Vorschlag,<br />

<strong>de</strong>n Museum<strong>sp</strong>latz mit einer<br />

großzügigen Treppenanlage<br />

zum Park hin zu öffnen und durch<br />

eine neue Gestaltung zu einem<br />

qualitätvollen Aufenthaltsbereich<br />

zu entwickeln. Nicht überzeugend<br />

ist das als beson<strong>de</strong>re Inszenierung<br />

bezeichnete Beleuchtungskonzept<br />

mit <strong>de</strong>r Akzentuierung von Kirchhof<br />

und Marktplatz.<br />

Umgestaltung Steinstraße<br />

Per<strong>sp</strong>ektive (rechts), und Lageplan mit<br />

Details (unten), Schnitt (ganz unten):<br />

Prägend ist die Materialwahl mit<br />

Blausteinplatten (Granit) und rötlichem<br />

Natursteinpflaster (Porphyr)<br />

für die Seitenräume.<br />

34<br />

Umgestaltung Marktplatz (unten)<br />

Tag- und Nachtper<strong>sp</strong>ektive: Analog <strong>de</strong>n<br />

Materialvorschlägen für die Steinstraße<br />

soll auch <strong>de</strong>r Marktplatz mit Blausteinplatten<br />

(Granit) und rötlichem Natursteinpflaster<br />

(Porphyr) belegt wer<strong>de</strong>n.


Übrige Teilnehmer<br />

Umgestaltung Kurt-Schumacher-<br />

Straße/Steinstraße/Am Hagen<br />

Der vorgegebene Kreisverkehr wird<br />

ent<strong>sp</strong>rechend <strong>de</strong>n übrigen Gestaltleitlinien<br />

für die Innenstadt als Eingang<strong>sp</strong>latz<br />

umgestaltet.<br />

Umgestaltung Bült<br />

Lageplan mit Details (links), Schnitt und<br />

Per<strong>sp</strong>ektive (unten):<br />

Kennzeichnend für <strong>de</strong>n Umgestaltungsvorschlag<br />

Bült ist die Verwendung von<br />

rötlichem Betonsteinpflaster für die Fahrbahn<br />

und rötlichem Natursteinpflaster<br />

(Porphyr) für die Seitenräume. Einseitig<br />

glie<strong>de</strong>rt eine Hecke <strong>de</strong>n Straßenraum - auf<br />

<strong>de</strong>r gegenüberliegen<strong>de</strong>n Seite wird eine<br />

Baumreihe vorgeschlagen.<br />

35


Übrige Teilnehmer<br />

36<br />

Hartmut Kreikenbaum<br />

Georg Heinemann<br />

Bremen<br />

Aus <strong>de</strong>m Juryprotokoll<br />

Die Grundi<strong>de</strong>e dieser Arbeit - das<br />

übergeordnete Gestaltungskonzept<br />

- hat zum Ziel, ein einheitliches<br />

Qualitätsbild durch die Verwendung<br />

weniger Materialien in<br />

<strong>zur</strong>ückhalten<strong>de</strong>r Weise zu erreichen.<br />

So wer<strong>de</strong>n sehr <strong>de</strong>taillierte<br />

Angaben über die Verwendung<br />

ent<strong>sp</strong>rechen<strong>de</strong>r Materialien und<br />

Möblierungen bis hin <strong>zur</strong> Einführung<br />

einer Art Gestaltungssatzung<br />

für Werbeanlagen gemacht.<br />

Die Arbeit geht vom Grundsatz davon<br />

aus, dass die bestehen<strong>de</strong>n<br />

Stadträume ein erlebnisreiches<br />

und differenziertes Gefüge bil<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>ren Eigenschaften beson<strong>de</strong>rs<br />

herauszuarbeiten sind. Das ist ein<br />

positiver Ansatz, <strong>de</strong>r jedoch in <strong>de</strong>r<br />

Ausarbeitung zu wünschen übrig<br />

lässt. So wer<strong>de</strong>n bei<strong>sp</strong>ielsweise<br />

Materialien so festgelegt, dass in<br />

<strong>de</strong>n neu entstehen<strong>de</strong>n Straßenräumen<br />

<strong>de</strong>r Charakter von Fahr<strong>sp</strong>uren<br />

erzeugt wird (siehe Steinstraße).<br />

Die Materialwahl beschränkt<br />

sich auf 2 bis 3 Materialien (Naturstein),<br />

ohne jedoch <strong>sp</strong>annungsreiche<br />

formale Bil<strong>de</strong>r zu erzeugen.<br />

Insgesamt wird aber <strong>de</strong>r behutsame<br />

und orts<strong>sp</strong>ezifische Umgang<br />

mit <strong>de</strong>n gestalterischen Ansätzen/<br />

Detailausbildungen als ausbaufähiger<br />

Ansatz empfun<strong>de</strong>n.<br />

Sehr problematisch hingegen erscheint<br />

<strong>de</strong>r Umgang mit <strong>de</strong>n städtebaulichen<br />

Neuordnungen, vor<br />

allem im Bereich Stadthaus/Konrad-A<strong>de</strong>nauer-Platz.<br />

Die ent<strong>sp</strong>rechend<br />

<strong>de</strong>n Flächenvorgaben dimensionierte<br />

Randbebauung Am<br />

Moormannteich ist we<strong>de</strong>r stadträumlich<br />

noch architektonisch befriedigend.<br />

Die Positionierung <strong>de</strong>s<br />

Busbahnhofs vor <strong>de</strong>m Stadthaus<br />

wird negativ beurteilt. Die Randbebauung<br />

<strong>de</strong>r Konrad-A<strong>de</strong>nauer-Platzes<br />

überzeugt in keinster Weise.<br />

Hervorzuheben ist <strong>de</strong>r Umgang<br />

mit Grün im Stadtraum, vor allem<br />

<strong>de</strong>r Promena<strong>de</strong>nführung und Anbindung<br />

<strong>de</strong>s Grünraumes entlang<br />

<strong>de</strong>r Horne.


Übrige Teilnehmer<br />

Lageplan<br />

Auffällig sind die geschwungenen Baufluchten<br />

<strong>de</strong>r Neubebauung am Stadthaus.<br />

Der Moormannteich wird städtisch<br />

eingefasst. Baumpflanzungen konzentrieren<br />

sich auf die Grün- und Platzflächen.<br />

37


Übrige Teilnehmer<br />

Umgestaltung Steinstraße<br />

Die Steinstraße soll <strong>zur</strong>ückhaltend und<br />

steinern umgestaltet wer<strong>de</strong>n. Als Bo<strong>de</strong>nmaterial<br />

soll Granitpflaster in verschie<strong>de</strong>nen<br />

Formaten Verwendung fin<strong>de</strong>n.<br />

38


Übrige Teilnehmer<br />

Per<strong>sp</strong>ektive Steinstraße<br />

Die Glie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Steinstraße orientiert<br />

sich an <strong>de</strong>r historischen Flächenaufteilung.<br />

39<br />

Per<strong>sp</strong>ektive Kirchhof<br />

Der Kirchhof soll eine wassergebun<strong>de</strong>ne<br />

Decke und in <strong>de</strong>n Randbereichen Kleinpflaster<br />

erhalten. Rundbänke um die<br />

Bäume la<strong>de</strong>n zum Sitzen ein.


Übrige Teilnehmer<br />

40<br />

Schamp + Schmalöer<br />

Dortmund<br />

Aus <strong>de</strong>m Juryprotokoll<br />

Nachvollziehbar ist die im Text beschriebene<br />

thematische Besetzung<br />

<strong>de</strong>r unterschiedlichen Stadträume.<br />

Die entwerferische Umsetzung dieses<br />

sehr an<strong>sp</strong>ruchsvollen Leitgedankens<br />

lässt jedoch Zweifel aufkommen,<br />

ob das dargestellte Gestaltungskonzept<br />

<strong>de</strong>m Ort und <strong>de</strong>r<br />

Aufgabe gerecht wird. Städtebau<br />

und Freiraumgestaltung mit ihren<br />

großstädtischen Elementen sind<br />

eher ortsfremd. Der - richtige -<br />

Brückenschlag vom Kirchhof zum<br />

Moormannteich bzw. seine achsiale<br />

Gestalt ist ebenso überdimensioniert<br />

wie die breite Treppe neben<br />

<strong>de</strong>m Museum.<br />

Der Ring <strong>de</strong>r roten Stahlplatten<br />

überzieht aus Sicht <strong>de</strong>s Preisgerichtes<br />

das Thema eines gestalterischen<br />

»Leitgedankens« ebenso<br />

wie die mächtigen Stahlplatten vor<br />

<strong>de</strong>m alten Rathaus, die ein gänzlich<br />

an<strong>de</strong>res Umfeld brauchen als<br />

die Altstadt Werne. Die ange<strong>de</strong>utete<br />

Architektur versucht nach Meinung<br />

<strong>de</strong>r Jury, statt »Normalität«<br />

zu bauen, sehr neue starke Zeichen<br />

zu setzen in einer Sprache, die die<br />

Altstadt jedoch nicht braucht.<br />

In sich zeigt die Arbeit als Ganzes<br />

eine einheitliche Haltung, die mit<br />

eingängigen und schönen Bil<strong>de</strong>rn<br />

illustriert wird. Die Arbeit verfehlt<br />

jedoch in gewisser Weise das Thema,<br />

weil sie mit <strong>de</strong>r Stadtgestalt<br />

sehr viel radikaler umgeht, als es<br />

die Bil<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n ersten Blick erscheinen<br />

lassen.<br />

Strukturskizze (links)<br />

und Raumabfolgen (rechts)


Übrige Teilnehmer<br />

Lageplan<br />

Auffällig sind die zahlreichen Neubauten<br />

und die großzügige Grünfläche um <strong>de</strong>n<br />

Moormannteich.<br />

Der historische Stadtmauerverlauf soll<br />

durch ein Band aus rostroten Stahlplatten<br />

nachgezeichnet wer<strong>de</strong>n.<br />

41


Übrige Teilnehmer<br />

Umgestaltung Steinstraße<br />

Als Bo<strong>de</strong>nmaterial wird ein Betonstein mit<br />

hellem Natursteinvorsatz (Sandstein)<br />

vorgeschlagen. Prägend ist das rostrote<br />

Stahlband, aus <strong>de</strong>m sich auch das<br />

Stadtmobiliar ableitet.<br />

42


Übrige Teilnehmer<br />

Umgestaltung Marktplatz<br />

Gut erkennbar ist (vor allem in <strong>de</strong>n Per<strong>sp</strong>ektiven) das prägen<strong>de</strong><br />

Element <strong>de</strong>r aus flachen Stahlplatten bestehen<strong>de</strong>n Brunnenanlage<br />

mit Bo<strong>de</strong>nleuchten. Bei Marktnutzung können die Wasserdüsen<br />

abgestellt wer<strong>de</strong>n. Auf <strong>de</strong>r östlichen Platzseite wird eine Baumreihe<br />

vorgeschlagen, auf <strong>de</strong>r westlichen eine Sitzbankreihe.<br />

43


Übrige Teilnehmer<br />

44<br />

Heiner Wortmann<br />

Lüdinghausen/<br />

Helmut Mohr<br />

Münster<br />

Aus <strong>de</strong>m Juryprotokoll<br />

Die bei<strong>de</strong>n wesentlichen Leitgedanken<br />

<strong>de</strong>r Arbeit, die Altstadt <strong>zur</strong>ückhaltend<br />

zu gestalten und mit<br />

kleinteiligem Städtebau zu ergänzen,<br />

wer<strong>de</strong>n positiv beurteilt. Auch<br />

die neue, sehr großzügige Freiraumgestaltung<br />

vom Kirchhof<br />

über das Museum zum Hornegrünzug<br />

nutzt ein wichtiges stadträumliches<br />

Potenzial. Die überformalisierte<br />

Gestaltung von Horne<br />

und Moormannteich ist jedoch nur<br />

scheinbar naturnah. Das Stadthaus<br />

städtebaulich anzubin<strong>de</strong>n, überzeugt<br />

in <strong>de</strong>r dargestellten Gestalt<br />

nicht. Mit <strong>de</strong>m Kaufhaus, <strong>de</strong>ssen<br />

Standort im Prinzip <strong>de</strong>nkbar ist,<br />

entsteht ein merkwürdiger stadträumlicher<br />

Appendix an <strong>de</strong>r Altstadt,<br />

<strong>de</strong>r gestalterisch mit seiner<br />

ange<strong>de</strong>uteten architektonischen<br />

Sprache nicht überzeugen kann.<br />

Busbahnhof und Kreisverkehr wirken<br />

als starke Trennung.<br />

Trotz <strong>de</strong>s sympathischen Prinzips<br />

<strong>de</strong>r Kleinteiligkeit <strong>de</strong>r Bebauung<br />

überwiegen die formalen und inhaltlichen<br />

Schwächen <strong>de</strong>r Arbeit.<br />

Grünordnungskonzept<br />

mit Umgestaltung <strong>de</strong>r Horne<br />

Lageplan (rechte Seite)<br />

Auffällig sind die unzähligen kleinteiligen<br />

Neubaumaßnahmen (Umfeld <strong>de</strong>s<br />

Stadthauses und Am Griesetorn/Kurt-<br />

Schumacher-Straße). Kennzeichnend sind<br />

zu<strong>de</strong>m die zahlreichen Baumpflanzungen<br />

auf Straßen und Plätzen.


Übrige Teilnehmer<br />

45


Übrige Teilnehmer<br />

46<br />

Umgestaltung Kirchhof<br />

und Moormannteich<br />

Die Zufahrt <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Tiefgarage<br />

wird verlegt. So kann eine großzügige<br />

Treppenanlage als Übergang vom Kirchhof<br />

zum Moormannteich mit begleiten<strong>de</strong>m<br />

Wasserlauf angelegt wer<strong>de</strong>n.


Übrige Teilnehmer<br />

Umgestaltung Steinstraße und Marktplatz<br />

Die Steinstraße soll einen Belag aus Klinkerpflaster erhalten.<br />

Prägend sind die Baumreihen sowie die Beson<strong>de</strong>rheit, die<br />

Standorte <strong>de</strong>r historischen Stadttore durch Sandsteinqua<strong>de</strong>r<br />

gestalterisch hervorzuheben.<br />

Der Marktplatz wird durch ein schachbrettförmiges Muster aus<br />

Pflasterstreifen geglie<strong>de</strong>rt. Die Längsseiten <strong>de</strong>s Platzes sind durch<br />

geschnittene Lin<strong>de</strong>n betont. Den Mittelpunkt <strong>de</strong>s Marktplatzes<br />

bil<strong>de</strong>t ein neuer Brunnen.<br />

47

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!