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Dr. Ludger Wirooks Naturschutzfachliche Bewertung Bebauung<strong>sp</strong>lan 253<br />

notwendigen Ausnahmegenehmigungen und eine Betretungserlaubnis für das<br />

Untersuchungsgebiet lagen selbstverständlich vor.<br />

5.1 Lichtfang<br />

Die gängige Metho<strong>de</strong> zur Kartierung von Nachtfaltern ist <strong>de</strong>r Lichtfang. Durch diese<br />

Metho<strong>de</strong> lässt sich <strong>de</strong>r Großteil <strong>de</strong>r heimischen Nachtfalterarten gut nachweisen. Dabei<br />

macht man sich die Tatsache zu nutze, dass die Tiere nachts helle Lichtquellen anfliegen<br />

und lockt sie mit ent<strong>sp</strong>rechen<strong>de</strong>n Apparaturen an.<br />

Zum Lichtfang diente ein so genannter "Leuchtturm", eine mit einem Gazenetz um<strong>sp</strong>annte<br />

Apparatur, die im konkreten Fall mit einer 160 W–Mischlichtbirne, einer 18 W–<br />

Schwarzlichtröhre und einer 30 W–superaktinischen Röhre bestückt war (Abb.1). Der<br />

Leuchtturm wur<strong>de</strong> an <strong>de</strong>n jeweiligen Fangterminen abends aufgebaut und von Beginn <strong>de</strong>r<br />

Dämmerung an mehrere Stun<strong>de</strong>n lang bis in die Nacht hinein betrieben. Durch die starken<br />

Lichtquellen wur<strong>de</strong>n die in <strong>de</strong>r näheren und weiteren Umgebung fliegen<strong>de</strong>n Falter<br />

angelockt und konnten am Leuchtturm dann per Hand erfasst, bestimmt und ausgezählt<br />

wer<strong>de</strong>n. Anschließend konnten die meisten Falter wie<strong>de</strong>r frei gelassen wer<strong>de</strong>n. Von<br />

einigen, wenigen nicht vor Ort zu bestimmen<strong>de</strong>n Arten mussten allerdings<br />

Belegexemplare entnommen wer<strong>de</strong>n, welche im Zuge <strong>de</strong>r Artbestimmung zum Teil auch<br />

einer Genitalpräparation unterzogen wer<strong>de</strong>n mussten.<br />

Als Standort für <strong>de</strong>n Leuchtturm wur<strong>de</strong> die nördliche Grenze <strong>de</strong>s Ackers gewählt, da dort<br />

alle unmittelbar angrenzen<strong>de</strong>n Biotoptypen von <strong>de</strong>r Lichtquelle <strong>de</strong>s Leuchtturms<br />

beschienen wer<strong>de</strong>n konnten.<br />

5.2 Kö<strong>de</strong>rfang<br />

Der Lichtfang allein reicht allerdings nicht aus, um ein Nachtfalterarten<strong>sp</strong>ektrum komplett<br />

zu erfassen. So fliegen manche Nachtfalterarten, u. a. die Or<strong>de</strong>nsbän<strong>de</strong>r (= Gattung<br />

Catocala), zwar durchaus bestimmte Lichtquellen an, wer<strong>de</strong>n aber mittels <strong>de</strong>r üblichen<br />

Lichtfangmetho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>nnoch kaum nachgewiesen, weil sie zu scheu sind o<strong>de</strong>r sich bereits<br />

in weiterer Entfernung vom Licht nie<strong>de</strong>rlassen. Viele dieser am Licht selten zu<br />

beobachten<strong>de</strong>n Arten lassen sich aber an <strong>de</strong>n Nahrungs-Kö<strong>de</strong>rn gut nachweisen. Dabei<br />

macht man sich die Tatsache zu nutze, dass viele Nachtfalter zur Nahrungsaufnahme<br />

stark riechen<strong>de</strong>, gären<strong>de</strong> süße Substanzen anfliegen. Ein solcher Kö<strong>de</strong>r ist für manche<br />

Arten sogar die einzige adäquate Nachweismetho<strong>de</strong> und dient darüber hinaus auch zur<br />

Ergänzung <strong>de</strong>s Arten<strong>sp</strong>ektrums, da manche Arten damit effektiver nachgewiesen wer<strong>de</strong>n<br />

können als mittels Licht.<br />

Zum Kö<strong>de</strong>rfang wur<strong>de</strong>n <strong>sp</strong>ät nachmittags mehrere mit Zucker-Rotwein-Mischung<br />

getränkte Kö<strong>de</strong>rschnüre an Büsche und Bäume gehängt. Des Weiteren wur<strong>de</strong> auch eine<br />

gären<strong>de</strong> Dunkelbier-Honigmischung auf einige Baumstämme aufgetragen. Diese<br />

Kö<strong>de</strong>rstellen wur<strong>de</strong>n dann ab Beginn <strong>de</strong>r Dämmerung ca. halbstündlich kontrolliert und die<br />

daran saugen<strong>de</strong>n Nachtfalter protokolliert.<br />

5.3 Kartieraufwand<br />

Der Großteil <strong>de</strong>r Nachtfalter fliegt in <strong>de</strong>n Sommermonaten. Es gibt unter ihnen aber auch<br />

viele Frühjahrs- und Herbstarten und sogar solche, die mitten im Winter fliegen. Die<br />

Flugzeit <strong>de</strong>r meisten Arten ist außer<strong>de</strong>m relativ kurz und beträgt allenfalls einige Wochen –<br />

bei vielen Arten sogar nur etwa zwei Wochen. Um die einzelnen jahreszeitlichen A<strong>sp</strong>ekte<br />

einer Nachtfalterzönose also einigermaßen ab<strong>de</strong>cken zu können, setzt MEIER (1992)<br />

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